konkret - Kirchenbezirk Mühlacker

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Doppelausgabe
2/2012 | 1/2013
Themen dieser Ausgabe
sind unter anderem
• Meditation
Oder: wenn Voruteile das
Wesentliche verstellen
• Stationen eines Pfarrerlebens
Theologiestudierende berichten
Vikariat im Kirchenbezirk
Rückblick 35 Jahre Pfarrdienst
• 22 Tage Tansania
Impressionen der Jugendwerksdelegation aus dem Sommer 2013
ISSN 2192-8231
Glauben im Alltag
Nicht nur
an Sonntagen
EDITORIAL
KONKRET
Doppelausgabe
2/2012 & 1/2013
In dieser Ausgabe
An allen Tagen ...
2
Gedanken von Dekan Ulf van Luijk
Liebe Leser unseres Journals,
Dass Glaube nicht nur etwas für Sonntagvormittage ist, erscheint uns eher eine
Binsenweisheit zu sein.
Wir mühen uns redlich, in unserm Alltag, in
unserm Denken den Glauben aufleuchten
zu lassen und unser Leben und Handeln als
Glaubende zu gestalten. Und wir machen
dabei immer wieder die Erfahrung, wie wir
an Realitäten scheitern.
Finanzielle und wirtschaftliche Sachzwänge scheinen uns die Freiheit zu rauben;
manches müdes Lächeln ernten wir: Wie
kannst du auch so vertrauensselig – sprich:
dumm – sein?
Umsetzung des Pfarrplans 2018
3
Beschlüsse der Bezirkssynode Herbst 2013
Theologie studieren - 2 Berichte
4
Stationen im Pfarrerleben 1
Singen mit Kindern
8
- Gute Gründe es tagtäglich zu tun.
Meditation oder wenn Voruteile das
9
Wesentliche verstellen
Auf ein Wort
10
„Hand drauf“ mit Martina Naumann
Fischfabrik
11
Jugendgottesdienst mit Strahlkraft
Vikariat im Kirchenbezirk Mühlacker
12
Stationen im Pfarrerleben 2
Von Personen
Veränderungen im Kirchenbezirk
13
7 Fragen
beantwortet von Eberhard Reschke
14
Rückblick auf ein Pfarrerleben
Stationen im Pfarrerleben 3
16
Von Losungen und Sprüchen
Hintergründe zu Jahreslosung
und Monatssprüche
22 Tage Partnerschaft in Tansania
Anteil am Alltag in der Partnerkirche
17
Warten ist eine große Tat
- mit spitzer Feder notiert
19
Suchet der Stadt Bestes
20 Jahre Gebet für die Gemeinde
Gemeinschaft und Austausch
Hauskreise im Kirchenbezirk
21
Erbe der Waldenser
Kulturprägend in der Region
23
2
Ein Zeitgenosse formuliert es so: Alles was
Glauben leisten kann, kann Philosophie,
Kunst und Wissenschaft viel besser. Zusätzlich verführt Glauben dazu, vorgefertigte
Antworten zu akzeptieren und sich so selbst
das Denken zu sparen. Gerade selbstständiges Denken bringt uns aber voran.
Sonntags glauben und an den andern Tagen
sich besser an anderen Parametern ausrichten? Wir spüren immer wieder den Zwiespalt. Und auffallen wollen wir möglichst
auch nicht.
Ich denke an die ersten Auferstehungszeuginnen: Ihre Botschaft „der Herr ist auferstanden“ überzeugt zunächst niemanden.
Der Auferstandene muss ich den Weg schon
durch dicke Mauern bahnen, damit ein österliches Lied erklingen kann: Die Sonn, die
Erd, all Kreatur, all was betrübet war zuvor,
das freut sich heut an diesem Tag, da der
Welt Fürst darniederlag.
Doch aus dieser Freude heraus dürfen wir
unser Leben gestalten; and Sonn- und Feierund allen Tagen. Dabei sind wir nicht alleine.
In der Gemeinschaft der Glaubenden, also
in der Gemeinde, in der Kirche wissen wir
uns mit dem Auferstandenen und Gegenwärtigen unterwegs. Bisweilen auf steinigen
Wegen.
Dass ER den Tod überwunden und das Leben neu gebracht hat, wird anstößig bleiben
und sich quer zu mancherlei Zwängen und
Erfolgsrezepten stellen. Aber um des Lebens
willen werden wir miteinander in österlichem Licht in unsrer Realität wirken. Entgegen lähmender Selbstbeschäftigungen mit
diesen oder jenen Strukturen und Plänen
in Gemeinde und Kirche, die zwar notwenig sind, aber bisweilen in Sackgassen und
Verbiesterungen führen und uns nur Energie
rauben. Energie, die doch dem Leben dienen
soll; Energie, die uns der dreieinige Gott
schenkt: Gehet hin in alle Welt und predigt
das Evangelium aller Kreatur.
Also nehmen wir unsere Lebenswirklichkeiten, Politik, Gesellschaft, Sachzwänge in
den Blick und bringen miteinander österliches Vertrauen ins Leben ein in die Alltage.
In aller Freiheit der Kinder Gottes; abseits
ideologischer Verengungen. Irr- und Umwege sind uns wohl bekannt aber noch mehr
die Gewissheit, dass Gott uns Neuanfänge
schenkt. Nicht nur Ostern. Nicht nur sonntags. Wagen wir es.
Bedenkenswert dabei eine Aussage von
Friedrich Schorlemmer:
„Wenn wir nicht bereit sind, den Kopf hinzuhalten, sollen wir auch nicht politisch predigen.
Und den Kopf kann man nur dort hinhalten,
wo er auch gefährdet ist.
Die sonntägliche Kirchenpredigt bleibt nötig.
Aber sie ist kaum noch eine öffentliche Rede im
Streit der Zeit.
Deshalb müssen wir alle Möglichkeiten suchen
und nutzen, aus den Kirchenmauern herauszukommen, mitten in den Streit des Lebens zu
treten, zitternd und zagend, doch letztlich mit
dem Gelächter der Hoffnung.“
Möge das Osterlachen uns niemals abhanden kommen.
Es grüßt Sie
Dekan Ulf van Luijk
PfarrPlan im Kirchenbezirk Mühlacker
Bezirkssynode beschließt konkrete Schritte
Zukunftsfähige pfarramtliche
Versorgung der Gemeinden
anderen Bezirksgemeinden mit einer Prise
Humor diskutiert. Pfarrer Friedemann Gla-
Konkrete Umsetzungen des Pfarrplans
im Kirchenbezirk Mühlacker
ser, der in den beiden Gemeinden Iptingen
Bis Ende 2018 müssen im Kirchenbezirk
und Großglattbach tätig ist, verwies auf die
Im Rahmen des Pfarrplans 2018 wird –
hier gemachten, positiven Erfahrungen aus
nach Beschlussfassung der Landessynode
dem zurückliegenden Pfarrplan, die Mut
im Frühjahr 2013 – rechtsverbindlich um-
machen würden, den angedachten Weg
gesetzt, dass das Pfarramt Lienzingen spä-
wird angenommen, dass bis 2024 weitere drei
einzuschlagen.
testens 2018 oder bei einem Stellenwechsel
spart werden müssen.
Verstärkte Zusammenarbeit und
schmerzliche Einsparungen
Mühlacker 1,5 Pfarrstellen eingespart werden,
weiter sind die Entwicklungen in den Folge-
jahren planerisch zu berücksichtigen. Derzeit
und bis 2030 noch einmal 1,5 Stellen einge-
auf 50% Stellenumfang reduziert
Oberderdingen
Als Planungsgrundlage für die nächsten
Sternenfels
Großvillars
Jahre beschloss das Kirchenparlament des
Freudenstein
Diefenbach
Knittlingen
Pfarrstellen mit einem Umfang von 50%
Hohenklingen
ausgewiesen werden sollen.
Zaisersweiler
Maulbronn
Kleinvillars
Bezirks, dass 2024 bzw. 2030 maximal drei
Schützingen
Schmie
Ölbronn
Lienzingen
Schönenberg
Corres
Gemeinde in Mühlacker gemeinsam mit
Weiter legte die Bezirkssynode fest:
dem Pfarramt II der Paulusgemeinde ein
•
gemeinsames Pfarramt bilden.
Die Kirchengemeinden Illingen und
Illingen
Ötisheim
Mühlacker
Schützingen machen sich auf den
Mühlhausen
Enzberg
Weg zu einer Fusion mit dann 1,5
Pfarrstellen, ebenso die Gemeinden in
Dürrmenz
Lormersheim
Großglattbach
Pinache
Wiernsheim
Neubärental
Oberderdingen und Großvillars mit
ebenfalls 1,5 Pfarrstellen.
Serres
Iptingen
und das Pfarramt der Paul-Gerhardt-
•
Wurmberg
Die Kirchengemeinden auf der Platte
werden mit 300% Pfarrstellenanteilen
versehen, die Ausgestaltung wird noch
Die der Synode zu Beratung und Beschluss
Vorgehensweise bei Erarbeitung
des Pfarrplans im Kirchenbezirk
erarbeitet.
Den Kirchenbezirken wurden durch den
vorgelegten Vorschläge wurden im PfarrIm Distrikt Mühlacker (Paulus-, Paul-
Evangelischen Oberkirchenrat Vorgaben
Gemeinden und Distrikte des Kirchenbe-
Gerhardt-, St. Andreasgemeinde),
genannt, wie viele Pfarrstellen von jetzt
zirks erarbeitet, um die Machbarkeit der
Enzberg, Lomersheim und Ötisheim
an bis spätestens Ende 2018 eingespart
Überlegungen mit allen Gemeinden zu
wird die bestehende gute Kooperation
werden müssen und sie wurden beauftragt,
überdenken in der „Hoffnung, dass wir über
der Pfarrämter verstärkt. Diesem Di-
die Umsetzung möglichst angemessen und
die eigene Gemeinde hinausschauen und
strikt werden 450% Pfarrstellenanteil
nachvollziehbar in einem bezirklichen Stel-
miteinander attraktive Pfarrstellen definie-
zugeordnet.
lenverteilungskonzept zu erarbeiten.
plan-Ausschuss in enger Rückbindung an
•
ren, auf die sich Pfarrerinnen und Pfarrer
Die Pfarrämter Illingen, Schützingen,
Dem Pfarrplan-Ausschuß gehörten jeweils
Herangehensweise auf der Synode.
Mühlhausen und Lienzingen mit im
eine Person aus allen Kirchengemeinde-
„Durch den Pfarrplanausschuss wurden
letzten Kürzungsprozess dann insge-
räten, Theologen oder Laien, sowie Dekan,
alle mit ins Boot genommen, jede Gemein-
samt 250% Stellenanteilen erweitern
Schuldekanin und Bezirksrechnerin an.
de war vertreten, es war ein guter Prozess“,
die Zusammenarbeit.
Dieser bestand im Kirchenbezirk Mühla-
bewerben“, so Franziska Müller über die
•
cker aus 31 Mitgliedern:
meldete Pfarrer Hans Veit an die Mitglieder
Die Kirchengemeinden Ölbronn und
Alle 12 gewählten Mitglieder des Kirchen-
In einem mehrstufigen Verfahren wurde
Kleinvillars verfügen gemeinsam mit
bezirksausschusses, ein Mitglied jeden
die Zielvorstellung als Planungsgrundlage
Knittlingen über zwei Pfarrämter. Die
Kirchengemeinderats des Kirchenbezirks
durch die Synodalen nach einer vorherigen
Kirchengemeinden Maulbronn, Freu-
sowie Dekan Ulf van Luijk, Schuldekanin
Aussprache abgestimmt.
denstein mit Hohenklingen, Zaisers-
Gabriele Karle, Bezirksrechnerin Sabine
Der vorgelegte Vorschlag wurde enga-
weiher und Schmie ebenso.
Rettinghaus und Pfarrerin Franziska Mül-
des PfarrPlan-Ausschusses zurück.
giert und in Respekt vor den Anliegen der
•
ler als Moderatorin.
3
Doppelausgabe
2/2012 & 1/2013
Diese Zusammensetzung wurde durch
Die Landeskirchliche gab als planerische
die Bezirkssynode in ihrer Sitzung am 25.
Grundsätze auf Grund der Erfahrungen der
November 2011 festgelegt.
letzten Pfarrpläne an:
Als Kriterien, die bei der Umsetzung zu
•
Blick auf die Schritte bezüglich 2030
•
Empfehlung, 100% und 50% Stellen zu
•
Langfristigen Orientierung an staatli-
berücksichtigen sind, erarbeitete der
Pfarrplan-Ausschuss
•
Schaffung attraktiver, voller Pfarrstellen,
um Vakaturen zu vermeiden.
•
•
Anzahl der Predigtstellen, um die Got-
schaffen
chen Pfarrhäusern (staatliche Pfarr-
häuser im Kirchenbezirk: Knittlingen,
tesdienstversorgung zu gewährleisten
Zaisersweiher, Maulbronn, Ölbronn,
(diese reichen von einer Predigtstelle
Ötisheim, Enzberg, Dürrmenz, Illingen,
bis zu drei, z.B. Kirchengemeinde
Schützingen, Großglattbach, Wurm-
Ötisheim)
berg)
Sonderaufgaben, die dem Pfarramt zu-
Im Blick auf den zu Beratung und Beschluss
geordnet sind, u.a. Bezirkspfarramt für
stehenden Pfarrplan zeigte van Luijk auf
Diakonie oder Krankenhausseelsorge
der Synode auf, dass der Pfarrplan 2018 ein
Zwischenabschluss ist. Der Pfarrplan bleibe
•
Zahl der Gemeindeglieder
•
Nachhaltigkeit im Blick auf 2030
eine Daueraufgabe. Es sei darauf zu achten,
wie die Verantwortung der Ausgestaltung
der Kirche in der Region wahrgenommen
werden kann unter den gegebenen Umstän-
•
Kommunale Zuordnung
•
Bezirksaufgaben
•
Räumliche Nähe
den, so der Dekan.
Zur Begleitung der Umsetzung im Kirchenbezirk ist vorgesehen, auf Synode im
Frühjahr 2013 einen „Pfarrplan-Begleitaus-
Neue E-Mail-Adressen für
Pfarrinnen und Pfarrer im
Kirchenbezirk
Unsere Evangelische Landeskirche in Württemberg führt flächendeckend eine einheitliche elektronische Datenverarbeitung in allen
Pfarrämtern im Rahmen des Projekts „PC im Pfarramt“ ein.
Im Zuge dieses Unterfangens erhält jede Pfarrerin, jeder Pfarrer von
der Landeskirche einen persönlichen Dienstlaptop zur Verfügung
gestellt. Ziele dieser Maßnahme sind unter anderem die bessere
Vernetzung untereinander und die Vereinheitlichung und Professionalisierung von Hard- und Software.
Der Kirchenbezirk Mühlacker hat Anfang des Jahres seine Computer
für die Pfarrämter und das Dekanatamt bekommen. Seitdem stehen
auch einheitliche E-Mail-Adressen zur Verfügung:
Alle Geistlichen der Landeskirche haben eine Mailadresse zu ihrem
Namen: [email protected]. Die E-Mailadressen für Pfarrämter werden ebenfalls vereinheitlicht, Informationen folgen.
4
schuss“ einzurichten.
Stationen im Pfarrerleben
Theologie-Studium, Vikariat und Pfarrdienst
Als Person und mit ihrer Profession stehen sie alltäglich für die Evangelische Kirche und den christlichen Glauben. Pfarrerinnen und
Pfarrer sind alltäglich in vielfältiger Art und Weise mit der Weitergabe des Evangeliums betraut. Sie haben „den Auftrag, das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen, die Sakramente zu verwalten und in [ihrem oder] seinem Teil dafür Sorge zu tragen, dass
Gemeinde gebaut und der Dienst der Liebe an jedermann getan wird“ (§ 13 Württembergisches Pfarrergesetz).
Auf den folgenden Seiten dieses Journals erzählen und berichten Jonas Frank und Hannes Freitag aus ihrem Theologie-Studium, die
beiden Vikare Sabine Schmalzhaf und Simon Rinitz aus dem Vikariat als Weg in das Pfarramt.
Einblicke in das Pfarrerleben gibt Hansjörg Lechler, Pfarrer im Ruhestand. Den Reigen eröffnen die Theolgiestudenten:
Herr Frank, Herr Freitag, warum studieren Sie Theologie?
FRANK Ich studiere Theologie einerseits,
weil dieses Studium sehr viele Fragen
behandelt, die mich selbst immer wieder bewegen - über Gott, die Welt, das eigene Sein
etc. - und auch neben diesen Fragen weitere
sehr interessante Themen wie das Bibelverständnis, die Geschichte des Christentums
oder die Inhalte anderer Religionen gelehrt
werden. Andererseits möchte ich Pfarrer
werden, wofür das Studium Voraussetzung
ist.
FREITAG Ich studiere Theologie zunächst
einmal aus dem ganz banalen Grund: weil
ich Pfarrer werden will. Das ist ein Beruf,
der mehr als nur reiner Broterwerb ist.
Ich werde viel mit Menschen aller Altersklassen zu tun haben, kann in meiner
Arbeit eigene Schwerpunkte setzen, bin
immer aufgehoben in einem Team von
Kollegen und in einer Gemeinde. Ich kann
das was mir am Herzen liegt weitergeben
und Menschen helfen. Außerdem hab ich
jeden Sonntag allein das Rederecht und
kann Konfirmanden ärgern ;-)
Jonas Frank | Lienzingen
Studierenden der Theologie gehe es besser als allen anderen Geisteswissenschaftlern:
Die Kurse sind klein, die Fakultäten und Professoren zahlreich, die Berufsaussichten gut.
FRANK: Ich würde es so ausdrücken:
FREITAG: Das ist wohl richtig. Verglichen
Vergleich zu anderen Geisteswissen-
der Professoren und anderer Dozenten im-
Es geht uns nicht schlecht. Den direkten
schaften kann ich leider nicht geben, aber
ich erlebe dieses Studium durchaus als
mindestens zufriedenstellend. Fakultäten
sowie Professorinnen und Professoren gibt
es viele (insbesondere - und das halte ich
für eine wichtige Bereicherung - mit vielen
unterschiedlichen Ausrichtungen). Die
Kursgrößen hängen natürlich von diesen
beiden Fakten ab, sind aber selten überfüllt.
Bei den Berufsaussichten sieht es dagegen
unterschiedlich aus: Während PfarramtsStudierende derzeit recht gute Aussichten
haben, sind Lehramts-Studierende mit
diesem Fach nicht unbedingt besser dran
als mit anderen Fächern. Im Zuge des
Bologna-Prozesses ist auch das Theologie-
studium inzwischen teilweise modularisiert
worden, was leider die bisherigen Freiheiten
des Studiums etwas einschränkt.
mit der Zahl der Studierenden, ist die Zahl
mer die höchste an den jeweiligen Universitäten. Logischerweise sind deshalb auch
Vorlesungen und Kurse nur selten überfüllt.
Außerdem gibt es in fast keinem anderen
Studiengang so einfach die Chance, von
einer Universität zur nächsten zu wechseln.
Man exmatrikuliert sich hier und imma-
trikuliert sich dort. Fertig. Scheine, Noten,
Arbeiten werden innerhalb Deutschlands
problemlos anerkannt, sogar die meisten
im Ausland erworbenen Scheine können
Hannes Freitag
| Oberderdingen
übernommen werden.
Ein weiteres Plus: Wer will nicht gerne mal
in Städten wie Tübingen, Berlin, Heidelberg,
Hamburg, München, Jerusalem, etc. studieren? Zumeist in den ältesten und schönsten
einzelnen Landeskirchen gibt: In Baden,
Fak. untergebracht.
bei bestandenem Examen eine Pfarrstelle
Gebäuden der jeweiligen Uni ist die TheoZu den Berufsaussichten: Ja, die sind
relativ gut, wobei es Unterschiede zwischen
Bayern und Württemberg sind die Chancen
zu bekommen nahezu 100%. In anderen
Landeskirchen sieht es weniger gut aus.
5
Die Gesellschaft wird säkularer, der Gottesdienstbesuch könnte besser sein, die Kirchenmitgliederzahlen sind rückläufig.
Macht Ihnen das Angst?
FRANK Eine säkulare Gesellschaft halte ich nicht
FREITAG Nein, macht es nicht. Das ist keine Kata-
für schlecht, sofern die einzelnen Mitglieder der
strophe, sondern eine Herausforderung. Man muss
zu leben und die Kirchen bzw. andere Religionsge-
keineswegs, dass die Gesellschaft per se ungläubig
Gesellschaft die Möglichkeit haben, ihren Glauben
sich fragen, was „säkularer“ heißt. Das bedeutet
meinschaften ihre Mitglieder darin unterstützen
können. Über mittelmäßigen Gottesdienstbesuch wird schon seit
wird, sondern in den meisten Fällen sich nur von
der Kirche und dem christlichen Glauben entfernt.
Jahrzehnten geklagt, es ist ein durchgängiges Problem, dem man
Die Suche nach Sinn bzw. einem Grund, an dem man sein Leben
der Kirche nicht perfekt und sorgenfrei, aber mir macht dies nicht
aber die Frage, warum die Botschaft des Evangeliums nicht mehr
immer wieder begegnen muss. Natürlich ist die heutige Situation
Angst, ich sehe es vielmehr als eine Herausforderung, der man
sich stellen soll und kann.
ausrichten kann, geht für viele trotzdem weiter. Dann stellt sich
gefragt ist.
Theologie studieren heißt nicht, die Bibel auswendig lernen und tagein, tagaus fromme Gespräche zu führen.
Theologie studieren heißt, sich selbst kennen zu lernen, Fächer übergreifend zu arbeiten (Psychologie, Geschichte, Sprachwissenschaften, Philosophie, Rhetorik, Religionswissenschaften, Jura, Politik …), sehr viel eigene Schwerpunkte setzen
und vor allem auch Zeit haben.
Wir müssen nicht in acht Semestern fertig sein, sondern machen dann unser Examen, wenn wir auch fertig sind
- da ist auch genug Zeit für die eine oder andere Feier und das typische, klischeehafte Studentenleben.
Hannes Freitag
Welche Aufgaben hat die Kirche im Jahr 2033?
FRANK Ich hoffe, nach wie vor die Verkündigung
FREITAG Ähnliche Aufgaben, wie schon zu allen
wird es bei der konkreten Umsetzung dieser Aufgabe
solche muss sie auch politisch sein und bleiben.
des Evangeliums ;-) Scherz beiseite, in 20 Jahren
Zeiten: Fürsprecherin des Menschen sein und als
wahrscheinlich viele verschiedene Anforderungen
Praktisch wird sie auf die Mobilität der Gesell-
geben. Einige davon sind auch heute schon aktuell,
werden sich aber vermutlich noch intensivieren. So
schaft reagieren und sich vielleicht teilweise von
der heutigen Gemeindestruktur verabschieden
ist das Verhältnis von Vielfalt und Gemeinsamkeiten im Christen-
müssen, um Menschen weiter eine Heimat und festen Grund
als auch innerhalb unserer Kirche. Auch der Dialog mit anderen
Sie darf sich nicht in die enge Sparte des reinen Sozialdienstleis-
tum immer wieder neu zu betrachten, sowohl global (Ökumene),
Religionen sollte weiter gefördert werden. Dann sollte man neue,
aktuelle Formen finden, um das Evangelium zu verkünden, ohne
natürlich die ursprüngliche Botschaft vom Zeitgeist überdecken
bieten zu können.
ters drängen lassen, in der sie heute schon teilweise gefangen ist.
Sie hat mehr als das zu bieten!
zu lassen. Zuletzt sollten natürlich auch die neuen Medien wie
das Internet weiter eingebunden werden, um mehr Menschen zu
erreichen.
Welcher Theologe begeistert – inspiriert – fordert Sie heraus?
FRANK Nach wie vor begeistert und inspiriert mich
FREITAG Das wird jetzt manche unter meinen
Martin Luther, dessen Gedanken und Aussagen
alten „Mentoren“ freuen: Karl Barth ist seit gerau-
darf man viele seiner Aussagen nicht einfach undif-
natürlich das bekannteste Zitat:
oftmals auch heute noch aktuell sind. Natürlich
ferenziert übernehmen, aber gerade mit seinne theologischen Überlegungen kann man sich noch heute
gut auseinandersetzen (ohne allem zustimmen zu müssen). Da er
sie in vielen seiner Werke bemerkenswert verständlich niederge-
schrieben hat, kann man sie auch ohne theologische Vorbildung
gut verstehen. Ein Beispiel dafür ist seine Auslegung des ersten
Gebots im Großen Katechismus, wo er schreibt „Woran du dein
Herz hängst, das ist dein Gott.“, eine Definition des Gottesbegriffs,
mit der wir heute - gerade auch in säkularen Kontexten - wieder
ins Gespräch kommen können.
6
mer Zeit mein ständiger Begleiter. Und von ihm
„Wir sollen als Theologen von Gott reden. Wir sind
aber Menschen und können als solche nicht von Gott reden. Wir
sollen Beides, unser Sollen und unser Nicht-können, wissen und
eben damit Gott die Ehre geben.“
Darin ist sehr prägnant der Kampf und innere Konflikt zwischen
Sollen und Nicht-können ausgedrückt. Er fordert zur Demut auf:
Was du redest, ist nur Stammeln. Maße dir nicht an, Gott greifen
zu können. Aber er erleichtert mir auch eben dieses Stammeln:
Gib dein Bestes, aber wisse immer, dass es letztlich nicht auf dich
ankommt.
Wie verhält sich die Theologie als Wissenschaft und der persönliche Glaube zueinander?
FRANK Diese Frage bekommt man als Theologiestudent häufig
zu hören: Da fällt dann auch mal die Behauptung „Das Theolo-
giestudium macht den Glauben kaputt!“ (Die interessanterweise
FREITAG Das ist eine Frage, die sich nicht pauschal, sondern
haben...). Dies habe ich nicht so erfahren. Es ist meiner Meinung
Studium und Glaube sehr fruchtbar zueinander. Der Glaube
meistens von Menschen kommt, die nicht Theologie studiert
nach vielmehr so, dass der persönliche Glaube sich durch die
wissenschaftliche Beschäftigung mit der Theologie verändert: Wer
aus dem Studium so rauskommt, wie er oder sie hineingegangen
ist, muss sich fragen, was dieses Studium eigentlich gebracht hat.
Doch diese Veränderung ist keine negative:
Durch das Theologiestudium wächst der Glaube, zumindest
meiner Erfahrung nach. Dass man dabei von mancher liebgewonnen Überzeugung Abschied nehmen muss, gehört dazu. Aber mit
nur persönlich beantworten lässt. In meinem Fall verhielten sich
wurde durch Erkenntnisse und Anfragen des Studiums überdacht
und vertieft, das Studium vom Glauben getragen und von eigenen
Fragen gelenkt.
Allgemein kenne ich nur sehr Wenige, die durch ihr Studium
unlösbare Konflikte und Glaubenskrisen erlebten.
Aber klar ist: Das Studium fordert heraus, genauso wie auch das
Leben selbst.
Offenheit und ein bisschen Mut ist dies meiner Meinung nach gut
zu schaffen.
Jonas Frank liest und schreibt gerne, liebt
Musik, singt im Chor, spielt Trompete, besucht gerne Theater, schauspielert selbst,
mag Gesellschaftsspiele und vieles mehr ...
Jonas studiert in Tübingen und lebt im
Evangelischen Stift.
Hannes Freiag liebt kicken & Kickern, Volleyball, Stocherkahn fahren, viiiiel Lesen.
Hannes studiert in Tübingen und lebt im
Evangelischen Stift.
www.theologiestudium-wuerttemberg.de ist die offizielle Seite der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zum Theologiestudium. Die dort zusammengetellten Informationen gelten teilweise ganz allgemein für das Theologiestudium. Vieles trifft aber nur für
diejenigen zu, die aus dem Bereich der württembergischen Landeskirche stammen und hier einmal Pfarrerin oder Pfarrer werden
wollen. Diese Internetseiten informerien über das vielfältige, anspruchsvolle, lohnende und interessante Studium der Theolgoie, das
den Bogen spannt zwischen Glaube und Wissenschaft, das ermöglicht, den eigenen christlichen Glauben und seine Herkunft besser
zu verstehen und ihn in der heutigen Zeit in den Diskurs und das Gespräch zu bringen.
Hier wird der Pfarrberuf in seiner Vielfalt und Weite, in seiner Freiheit und Bindung vorgestellt.
Tagtäglich zu empfehlen
Singen mit Kindern
Über das Thema „Singen und Musizie-
BW (sie hat ein Handbuch über das Sin-
ren mit Kindern“ und deren Bedeutung
gen im Kindergarten herausgegeben und
Kirchengemeinden als Förderer
des Gesangs gefragt
für die Entwicklung der Kinder können
möchte anhand diesem viele Singepaten
Auf Grund dieser Erkenntnisse sollte
wir in letzter Zeit verstärkt nicht nur in
schulen, die künftig in den Kindergärten
auch für die Kirchengemeinden und Kir-
Fachzeitschriften lesen, sondern auch
bzw. dort wo es nicht mehr geleistet wer-
chenleitungen heute eines der wichtigs-
immer wieder in unseren Tageszeitungen.
den kann mit den Kindern singen) oder in
ten Anliegen sein, das Singen und Musi-
So fand ich vor einiger Zeit in unserer
unserer Region fördert der Verein „Oben
zieren mit Kindern aktiv zu fördern und
Zeitung einen Artikel eines Kriminologen
auf“ das Singen in den Kindergärten und
dafür Sorge zu tragen, dass das Singen so
mit der Überschrift „Musizieren gegen
andere Singprojekte.
früh wie möglich den Alltag der Kinder
begleitet und gestaltet, denn was wären
den sozialen Abstieg, wer Musikschulen
schließt gefährdet die innere Sicherheit“
Grundnahrungsmittel Gesang
unsere Gottesdienste ohne das aktive
(so ein Zitat unseres früheren Bundesmi-
Ein wesentlicher Grund für den Verlust
Singen der Gemeinde.
nisters Otto Schily).
der Singfähigkeit ist, dass bei uns in den
Familien und auch in den Kinder-
Jeder Mensch kann singen
gärten und Schulen das gemein-
Die Fähigkeit zu singen ist jedem Men-
same Singen nicht mehr selbst-
schen von Natur aus gegeben. Diese
verständlich ist und oft nur noch
Anlage verkümmert aber, wenn sie nicht
unregelmäßig stattfindet. Dabei
geübt wird. So ist erwiesen, dass heute
ist wissenschaftlich erwiesen,
bereits bei einem großen Teil der Kinder
dass aktives Singen wichtig für die
die Stimmbänder schon im Kindesalter
Gesundheit ist. So schreibt Profes-
verkümmert sind.
sor Dr. med. Bernhard Richter im
Vorwort des Handbuches „Singen
Viele Modellversuche haben sich in den
im Kindergarten“: ‚Singen fördert
letzten Jahren verstärkt diesem Problem
die psychosoziale Integration, das
angenommen und verschiedene Aktionen
Immunsystem wird durch aktives
gestartet: so z.B. unsere Kirchenmusi-
Singen gestärkt und Singen führt zur
Musik und Theologie hat schon immer
kerverbände („Zum Singen bringen“, eine
vermehrten Ausschüttung von „Glücks-
sehr eng zusammen gehört und ergänzt
Ideensammlung zu Liedern des EG für
hormonen“, den Endorphinen (wie durch
sich gegenseitig. Eine altersstrukturierte
Kindergarten und Kinderkirche herausge-
Speicheltest bei Chorsängern vor und
Kinderchorarbeit vom Kindergartenal-
geben vom Verband ev. Kirchenmusik in
nach dem Singen nachgewiesen wurde).
ter an sollte möglichst an vielen Orten
angeboten und von den Verantwort-
Württemberg, Kernliederliste verschiedener Landeskirchen um ein gemeinsames
Singen wirkt sich aber auch positiv auf
lichen gefördert und aktiv beworben
Liedgut zu fördern, ...).
den ungestörten Ablauf und die Regu-
werden. Durch regelmäßiges Singen in
Il canto del mondo mit verschiedenen
lierung wichtiger Körperfunktionen aus,
den Gottesdiensten, bei Gemeindever-
Modellversuchen in Kindergärten, Verlei-
insbesondere sind hier die Atmung, die
anstaltungen, bei Altenkreisen, … können
hung des Felix-Gütesiegels von VeK und
Körperhaltung und die Körperspannung
wir die Kinder schon frühzeitig mit dem
DCV, die Stiftung „Singen mit Kindern“ in
zu nennen. Singen ist ein „Grundnah-
gottesdienstlichen und kirchlichen Leben
rungsmittel“ für den gesunden Körper,
vertraut machen.
Singen fördert die Sprachentwicklung
(die für den Spracherwerb wichtigen
Sie erleben die Gottesdienste durch ihr
Elemente wie Rhythmus, Tonhöhenvari-
eigenes Mitwirken ganz anders und
ation und Lautstärkemodulation werden
wachsen ganz selbstverständlich damit
im Gesang dem Kind spielerisch präsen-
auf.
tiert), die Konzentrationsfähigkeit (Singen
Es wäre schön, wenn wir durch unser
fördert das Hin- und Zuhören) und die
positives Wirken mit dem Singen wieder
Lebensqualität.’
das Erleben dürften was Abbé Fernand
Über Lieder kann sehr viel Wissen ver-
Maillet vor fast 100 Jahren schrieb:
mittelt werden. Seien es religiöse Inhalte
oder auch einfache Dinge des täglichen
Lebens die über Lieder spielerisch gelernt
Kirchenmusikdirektorin Erika Budday
Kloster Maulbronn, Bezirkskantorin
8
werden können und sich dadurch besser
einprägen.
„Ein Kind, das singt, ist wie das sprudelnde
Wasser einer Quelle oder wie eine aufblühende Blume beim Sonnenaufgang eines
Frühlingsmorgens. Es singt, weil die Freude
in ihm wohnt, eine unaussprechliche Freude
voller Lachen und voller Gesang.“
Spiritualität im Alltag
Meditation – oder wenn Vorurteile
das Wesentliche verstellen
„Was machen Sie da eigentlich Bud-
praktischer Frömmigkeit schwer. Was im
dhistisches?“ fragte mich vor Jahren ein
Überschwang ‚evangelischer Freiheit‘ ab-
Repetent im Seminar Maulbronn, der uns
gelehnt und verworfen wird, bietet eine
im Herrenrefektorium meditieren sah.
einfache und praktische Form, unseren
Still am Boden zu sitzen, gelegentlich die
Glauben im Leben und Alltag zu veran-
Töne einer Klangschale – das wirkte auf
kern.
ihn – einen promovierten Theologen –
Es ist heilsam, besondere Orte und Zeiten
fremd(religiös) und asiatisch.
zu suchen und zu gestalten, um das All-
Ich glaube, er steht mit seinen (An-)
tägliche zu unterbrechen. Die „Übung im
Fragen und (Vor-)Urteilen nicht alleine
Alltag“ ist so hilfreich wie „ein Alltag als
da, tun viele sich doch mit „Meditation“
Übung“.
schwer.
Nicht nur im Kopf, mit Gedanken oder
Ich war ja selbst lange Zeit ahnungslos,
Gefühlen, sondern im und mit dem
bis sich mir die verloren gegangene, ver-
Leib zu beten, ist eine neue Erfahrung.
gessene oder auch bewusst unterdrückte
Schließlich haben wir keinen Leib,
Tradition geistlicher Übung zu erschlie-
sondern sind Leib. „Ihm Gutes zu tun,
ßen begann, die ich heute nicht mehr
verschafft der Seele Freude, darin zu
missen möchte.
wohnen“ wie schon Theresa von Avila, die
Zeitgenossin Luthers und Reformerin des
Am Boden zu sitzen, um sich auf Gott hin
Karmeliterordens zu sagen pflegte.
auszurichten, ist so alt wie das Mönch-
Aufmerksamkeit für den Leib und ein
tum. Die Wüstenväter- und mütter saßen
bewusster Sitz schärfen mein Gespür für
auf einfachen Matten, wo wir heute
den Atem. Es ist Atemzug für Atemzug ein
Meditationsbänkchen oder –kissen ver-
Wunder, dass Gott mich unablässig aus
wenden. Sie verwendeten eine Glocke.
seinem Odem be-atmet. Sich allein darauf
Die Klangschale kommt tatsächlich aus
einzulassen, vertieft mich, unterbricht
Asien, wo christliche Pioniere wie Hugo
alle oberflächliche Hetze.
E. Lasalle, Graf Dürckheim oder Friso
Melzer auf den Weg der stillen Versen-
Es gibt eine Viel-
kung geführt wurden. Was sie aus Indien
zahl von Möglich-
oder Japan mitbrachten, war bei uns
keiten, der Zeit des
im Westen inzwischen unbekannt. Wie
inneren Rückzugs
groß war und ist das Staunen, wenn wir
Inhalt und Ziel zu
(wieder) entdecken, wie lebendig Medita-
geben:
tion einmal in unserer Tradition war. Zu
Manche folgen ei-
Klöstern gehörte sie immer schon, waren
ner Leitformel, z.B.
sie doch die Orte, an denen sie gepflegt
jenem „Herr Jesus
und weiter entwickelt wurde. Luther hat
Christus, erbarme
sie dort kennen- und lebenslang schätzen
dich meiner“ wie in
gelernt. Unser evangelischer Mystiker
der Tradition des
Gerhard Tersteegen hat sie praktiziert.
sog. Herzensgebets.
Eine Persönlichkeit wie der frühere UN-
Andere versenken
Generalsekretär Dag Hammarskjöld hätte
sich in ein Bibel-
ohne Meditation nicht solche Spuren als
wort, ein geistli-
Politiker hinterlassen können.
ches Bild, einen
Begriff wie „Du“,
Meditation ist eine Form geistlicher
„Gott“, „Schalom“
Übungen, nicht mehr, aber auch nicht
oder „Liebe“.
weniger. Während sich die katholische
Andere spricht das
Kirche vieles bewahrt hat oder neu belebt
reine Sitzen oder
(z.B. die sog. „Exerziten im Alltag“), tut
Sitzen in der Stille
sich der Protestantismus mit Formen
an, bei dem alles
darauf gerichtet
9
Doppelausgabe
2/2012 & 1/2013
ist, einfach vor Gott da zu sein, sich selbst
mehr und mehr loszulassen, damit Gott
die Seele berühren und füllen kann.
„Halt an, wo läufst du hin?“ ist ein guter
Einstiegs-Impuls, mich unterbrechen zu
lassen. Für mich bringe ich Meditieren
auf die Formel „Sei - einfach - jetzt“:
Einfach zu sein, einmal nichts machen (zu
müssen), hilft mir, loszulassen und schafft
Räume für Gottes Gegenwart. Das Ganze
einfach zu tun, entlastet mich von aller
eigenen Aktivität.
Nicht bedeutend sein, mich nicht bewei-
Die Kirchengemeinde Maulbronn
und das „Geistliche Leben“ im
Kloster (http://www.maulbronn.de/
relaunch/d_800/html/klosterpfarramt.
php) bieten Meditationsgruppen,
Einführungen und geistliche Wochenenden an, bei denen Erfahrungen mit
geistlichen Übungen gemacht werden
können. Aus unserer Sicht dürften
diese Angebote gerne stärker in Anspruch genommen werden. Fragen Sie
uns und machen Sie einmal mit.
sen oder inszenieren zu müssen, sondern
Gott zu überlassen, ist eine spannende
Ernst-Dietrich Egerer,
Pfarrer in Maulbronn
und Mediationsbegleiter
lebenslange Übung.
Wer übt, erfährt, dass Mediation entgegen
Jeder Atemzug jetzt hilft mir, im Augen-
einem verbreiteten Vorurteil mit Selbster-
blick anzukommen, aus Verstrickungen
lösung nichts zu tun hat. Eine Weisheits-
mit der Vergangenheit auszusteigen und
geschichte erzählt dazu:
mich von Phantasien Richtung Zukunft
Ein Schüler fragt den Meister: „Was kann
nicht fortreißen zu lassen.
ich dazu tun, dass ich erleuchtet werde?“
Wie jede geistliche Übung bedarf auch
Antwort des Meisters: „So wenig wie dazu,
die Mediation der regelmäßigen Übung.
dass die Sonne aufgeht“. Nachfrage des
Sich darauf einzulassen, Durststrecken
Schülers: „Warum quäle ich mich dann
durchzustehen, nie zu wissen, wann was
mit all den Übungen?“ „Dass du nicht
geschehen kann, macht die Sache zu
schläfst, wenn die Sonne aufgeht!“
einem demütigen Tun.
Auf ein Wort »Hand darauf«
mit Martina Naumann, Freudenstein-Hohenklingen
Schon seit ich denken kann faszinieren
mich Hände. Bei jedem Menschen sind
sie ganz individuell, kleiner oder größer,
zierlich oder eher kräftig, mit langen
schmalen Fingern oder gedrungen. Auch
der Händedruck ist ganz unterschiedlich: manchmal zögerlich, fast schlapp
oder aber fest zudrückend, schon fast
schmerzhaft.
In der Rubrik »Auf ein Wort« zeigen
Menschen auf, welchem Wort sie eine
besondere Bedeutung beimessen und
stellen dieses Wort vor.
Worte im Alltag beziehen sich oft auf
Hände, wir reichen jemandem die Hand
zum Gruß oder zur Versöhnung, wenn
etwas offensichtlich ist, liegt es auf der
Hand.
Wenn wir anderen helfen, geht es oft nach
dem Motto: eine Hand wäscht die andere
und in der Not freut sich jeder über eine
helfende Hand. Wir geben liebgeworde-
ne Sachen in gute Hände ab und legen
vertrauensvoll eine Hand in eine andere.
Wir geben Erfahrung ab, wenn wir den
anderen an die Hand nehmen und legen
die Hand aufs Herz, wenn es ehrlich gemeint ist. In Liedern werden Hände gerne
besungen.
Gut in Erinnerung aus meiner Jugend ist
mir zum Beispiel Bettina Wegners Lied:
„Sind so kleine Hände“. Manchmal legen
wir aber auch unser Leben in Gottes
Hand oder sind voll im Vertrauen darauf,
dass wir nicht tiefer fallen können, als in
Gottes Hand. Bei Bestattung singen wir
Lieder wie „So nimm denn meine Hände“
und „Meine Zeit steht in deinen Händen“.
Hände können Trost spenden, fühlen,
berühren, streicheln und halten. Darauf
gebe ich ihnen meine Hand.
Jugendgottesdienst mit Strahlkraft für All-Tage
Fischfabrik
der Jugendgottesdinest auf der Platte
Fischfabrik - was ist das eigentlich? Eine
des Kirchenbezirks Mühlacker musika-
Fabrik voller Fische? Eine Fabrik, in der
lisch mitgestaltet. Wir können mit Freude
Fische gemacht werden? Ja und nein.
behaupten: unsere JuGos rocken!
Mit den schwimmenden Tieren haben wir
kombination kommt nicht von ungefähr:
Zum Glauben einladen,
Heimat bieten
Zum einen hat der Fisch in christlichen
Mit der „FischFabrik“ wollen wir Jugend-
Kreisen eine ganz besondere Bedeutung.
lichen die Möglichkeit bieten, Kirche auf
Das Fisch-Symbol war vor 2000 Jahren
ganz andere Art und Weise kennen zu
zu Zeiten der Christenverfolgung das Ge-
lernen. Wir wollen zum Glauben einladen
heimsymbol der ersten Christen in Rom.
und wünschen uns, dass Jugendliche auf
Das griechische Wort für „Fisch“ heißt
der Platte in der „FischFabrik“ eine geist-
„Ichthys“ und es enthält ein Glaubens-
liche Heimat finden.
bekenntnis in Kurzform: die einzelnen
Für uns selbst ist die Fischfabrik schon
Buchstaben stehen für „Jesus Christus,
zu einer kleinen Heimat geworden. Die
Sohn Gottes, unser Retter“. So viel zu
Vorbereitungstreffen sind weit mehr als
unserem christlichen Fisch.
reine „Arbeitskreise“, fast schon „kleine“
Zum anderen klingt der Name „Fisch
Hauskreise, auf die man sich freut und in
Fabrik“, von uns auch liebevoll „Fifa“
denen die Geselligkeit neben der ganzen
genannt, einfach ziemlich cool! :-).
Vorbereitung und Arbeit nicht zu kurz
nicht ganz so viel zu tun. Aber die Wort-
kommt.
Aktuelle Informationen, Gottesdiensttermine,
Viele Freundschaften wurden geknüpft
Aktionen bietet jederzeit die Homepage der
und aus vielen unterschiedlichen Kir-
Fischfabrik unter
chengemeinden wurde eine richtige klei-
http://fisch-fabrik.jimdo.com/
ne Fischfabrik-Gemeinde. Hier treffen wir
Gleichgesinnte, hier ziehen wir am selben
Strang und hier blüht unser Glaube auf.
Das tut unheimlich gut.
Auswirkung in den Alltag
Und dieses Gefühl wirkt sich auch auf
unseren Alltag – in Beruf, Studium und
Schule – aus. Wir wissen um einander,
Doch wer sind wir eigentlich und
was tun wir so?
denken aneinander und beten füreinan-
Wir sind ein Team aus inzwischen fast 20
zu wissen, dass man in gewisser Weise
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus
„angekommen“ ist, gibt Kraft, Zuversicht
dem Kirchendistrikt Platte (Wurmberg,
und bringt einfach Freude. Deshalb ist es
Wiernsheim, Großglattbach, Iptingen,
auch ganz selbstverständlich, dass wir
Pinache, Serres), sowie aus dem Kirchen-
mit unseren Bekannten, Kollegen und
bezirk Mühlacker (Illingen, Lienzingen,
Mitschülern über die FischFabrik reden.
Mühlacker).
Gutes soll man ja nicht für sich behalten,
Gemeinsam haben wir uns zur Aufgabe
sondern es teilen – und die FischFabrik
gemacht, moderne und kreative Jugend-
teilen wir gerne mit allen Interessierten.
der. Es ist schwer zu beschreiben, aber
Impressionen aus Jugendgottesdiensten der Fischfabrik
gottesdienste auf der Platte durchzuführen. Davon gibt es vier pro Jahr und
Eine besondere Aktion, die wir gemein-
auch zwei tolle Konzerte haben wir schon
sam mit dem EC Großglattbach in Angriff
organisiert. In unseren Jugendgottes-
nahmen, fand am 16. März statt. Samuel
diensten gibt es viel Musik, Videoclips,
Harfst kamm mit seiner Band zu einem
Spielaktionen, eine „gute“ Message und
Konzertabend nach Wiernsheim.
vieles mehr. Außerdem werden die Jugendgottesdienste von der Band „Cross-
Alexandra Göring und Anita Malthaner
road“ des Evangelischen Jugendwerks
11
Doppelausgabe
2/2012 & 1/2013
Sabine Schmalzhaf und Simon Rinitz absolvieren ihr Vikariat im Kirchenbezirk
Junge Theologen bereiten sich auf Pfarrberuf vor
Seit dem 1. Oktober absolvieren Sabi-
Situationen zu begleiten und das Evan-
ne Schmalzhaf und Simon Rienitz ihr
gelium zu verkünden“. Dabei sieht sie
Ausbildungsvikariat im Kirchenbezirk
die Herausforderung darin, „Menschen
Mühlacker. In dieser dreißig monatigen
zu erreichen, die der Kirche fern stehen.
Zeitspanne erleben beide Vikare in ihrer
Wie komme ich als Pfarrerin mit ihnen in
jeweiligen Ausbildungsgemeinden unter
Kontakt? Welche Angebote sind für Zuge-
Anleitung des Ortsgeistlichen als Anleiter
zogene oder Kirchenferne attraktiv?“
die pfarramtliche Arbeit in ihrer Vielfalt. Sabine Schmalzhaf absolviert ihren
Die Begleitung der Vikare kostet beide
Vorbereitungsdienst auf das Pfarramt in
Ausbildungspfarrer, Martin Merdes und
Wiernsheim, Simon Rienitz in der Kir-
Matthias Back, Zeit. Beide sehen dem
chengemeinde Enzberg.
gegenüber einen großen Gewinn in der
Chance, durch diese Begleitung Impulse
Beide Vikare begleiten zu Anfang ihren
für die eigene Arbeit zu bekommen: „Das
Ausbildungspfarrer bei seiner Tätigkeit,
Erklären der eigenen Arbeit ist zugleich
um dann nach und nach eigene Aufgaben
auch ein Reflektieren der gewohnten
zu übernehmen um dann selbstständig
Arbeitsweise und manches kommt somit
im eigenen Seelsorgebezirk innerhalb der
auch für mich persönlich auf den Prüf-
Gemeinde tätig zu sein. So übernimmt
stand. Das ist gut - erst recht, wenn man
der Vikar zu Beginn die Predigt in einem
schon manche Jahre „Routine“ in der
Gottesdienst und gestaltet den nächs-
Arbeit hat“, so zeigt Martin Merdes die
ten Gottesdienst ganz. Ebenso in der
Potentiale auf. Für Matthias Back ist das
Konfirmandenarbeit oder bei Besuchen
Zusammenwirken von Vikarin, Pfarrer
und Seelsorge: Zuerst dabei sein und
und Gemeinde eine „gegenseitige Berei-
hospitieren, dann werden Teilaufgaben
cherung“.
übernommen um dann eigenverantwort-
Dekan van Luijk, Pfarrer Martin Merdes (Enzberg), Vikar Simon Rinitz,
Vikarin Sabine Schmalzhaf und Pfarrer Matthias Back (Wiernsheim)
lich zu arbeiten und eine qualifizierte
Auf die Frage, warum sie ein Theolo-
Rückmeldung des Ausbilders zu erhalten.
giestudium und den Weg ins Pfarramt
Das Vikariat umfasst alle Arbeitsberei-
eingeschlagen haben, geben die ange-
che wie Predigt, Taufen, Hochzeiten,
henden Pfarrer unterschiedlich Aus-
Bestattungen, Be-
kunft. Die Entscheidung war für Sabine
suche, Seelsorge,
Schmalzhaf „ganz klar vom Berufsziel“
Religionsunterricht,
her geprägt. Für sie ist dies der Weg zum
Konfirmandenarbeit,
Wunschberuf. „Nach einem Praktikum in
Erwachsenenar-
der 11. Klasse bei einer Pfarrerin war mir
beit, Gremienarbeit,
klar, dass der Beruf etwas für mich ist.
Gemeindeleitung,
Unterschiedlichen Menschen zu dienen,
Büroorganisation, Be-
im Glauben zu stärken und zu begleiten
gleitung und Schulung
ist zum einen Herausforderung und zum
von Mitarbeitenden.
anderen Geschenk.“ Für Rienitz war es
Vikar Rienitz freut sich
das Interesse an religiösen und spiritu-
auf die „Begegnungen
ellen Fragen, die ihn seit seiner Kindheit
mit Menschen unter-
interessieren. „Das Theologiestudium hat
schiedlicher Alters-
mir theoretische Grundlagen vermittelt.
gruppen, Schichten
Im Pfarramt möchte ich nun die Praxis
und Prägungen und
erleben, im Umgang mit Menschen und
auf das Predigen und die Kasualien.“
ihren Anliegen. Und mich interessiert es,
Seine Vikariatskollegin Schmalzhaf sieht
wie wir Gott im Alltag erleben.“ fasst der
dies für sich ähnlich: Sie freut sich darauf,
junge Theologe seine Motivation zusam-
„in der Gemeinde zu sein. Menschen, egal
men.
ob alt oder jung, in unterschiedlichen
12
wortlich. Die Regelausbildung für den
Beide Theologen haben ihr Studium der
Pfarrberuf besteht aus Theologiestudium
evangelischen Theologie in Tübingen mit
und Vorbereitungsdienst, auch Vikariat
dem Examen abgeschlossen. Neben der
genannt. An seinem Ende steht die Zweite
praktischen Ausbildung in der Gemein-
Evangelisch-theologische Dienstprüfung.
de nehmen beide Vikare an Kursen der
Landeskirche teil. Sie tun ihren Dienst
Zum 1. März wird Vikar Lukas Lorbeer
im Auftrag der Evangelischen Landes-
die Kirchengemeinden Zaisersweiher und
kirche und sind an das Beichtgeheimnis
Schmie geistlich betreuen. Gut ein Jahr
gebunden. Beide Vikare übernehmen im
lang wird er vom Maulbronner Pfarrer
Rahmen ihrer Ausbildung einen Teil der
Ernst-Dietrich Egerer betreut, der ihm
Gemeinde als Seelsorgebezirk, in der sie
als Ausbildungspfarrer mit Rat und Tat
Dienst tun.
zur Seite stehen wird bis zum Ende der
Hier sind beide Vikare für Geburtstagsbe-
Vikariatszeit.
suche, Seelsorge und Kasualien verant-
Von Personen
Nicht mehr im Kirchenbezirk Mühlacker tätig
Pfarrer Hansjörg Lechler
Pfarramt Schmie-Zaiserweiher seit 01.07.2012 im Ruhestand
Pfarrer Theodor Tröndle
Paulus-Pfarramt Mühlacker
zum 01.08.2012 Wechsel nach Börtlingen-Birenbach
Pfarrerin Katrin Schipprack-Tröndle
Paulus-Pfarramt Mühlacker
zum 01.08.2012 Wechsel nach Börtlingen-Birenbach
Pfarrer Roland Kammerlohr
Schützingen zum 01.11.2012 Wechsel nach Birkenfeld
Diakon Oliver Würslin
Bezirksjugendwerk zum 01.10.2012 Wechsel in die Badische Landeskirche
Neu im Kirchenbezirk Mühlacker tätig
Ausbildungsvikarin Sabine Schmalzhaf
ab 01.09.12 Vikariat in Wiernsheim
Anleitung: Pfarrerehepaar Claudia und Matthias Back
Ausbildungsvikar Simon Rienitz
ab 01.09.12 Vikariat in Enzberg
Anleitung: Pfarrer Martin Merdes
Vikar Dr. Lukas Lorbeer
ab 01.03.2013 in Zaisersweiher und Schmie
Anleitung: Pfarrer Ernst-Dietriche Egerer, Maulbronn
7 Fragen beantwortet von Eberhard Reschke | Schützingen
GUTEKUNST Herr Reschke, was heißt es für
Sie, Glaube im Alltag zu Leben?
RESCHKE Mit „Alltag“ ist sicherlich an
„allen Tagen“ gemeint. Die Differenzierung
der Summe heißt das für mich: Ich bin
bemüht, meine Vorstellung eines christlichen Menschenbildes zu leben. Jeder
Mensch ist ein einmaliges Geschöpf
GUTEKUNST Was motiviert Sie, sich ehren-
amtlich in der Kirchengemeinde einzu-
bringen - und warum im Bereich Gemein-
debrief?
Alltag versus Sonn- bzw. Feiertage hat
Gottes mit seinen individuellen Stärken
RESCHKE Unsere Gesellschaft ist ohne Eh-
sich ja mittlerweile nahezu relativiert.
und Schwächen. So möchte ich meine
renamt nicht denkbar. Der demografische
Was also bedeutet für mich Glaube an
Mitmenschen sehen und mich bemühen,
Wandel und die gesteigerte Lebenser-
allen Tagen?
ihnen entsprechend zu begegnen. Zu
wartung stellen uns vor Aufgaben, die im
weitesten Sinne nur subsidiär bewältigt
Mein Glaube ist geprägt durch unsere
meinem Glauben gehört auch der Zweifel
Verwurzelung im christlich-abendländi-
und die kognitive und emotionale Ausei-
werden können. Die Kirche als Teil der
schen Denken, durch meine Sozialisation
nanderstzung mit ihm: Ich bin nicht über
Gesellschaft ist, auch auf Grund ihrer fi-
und meinen bisherigen Lebensweg. In
jeden Zweifel erhaben.
nanziellen und personellen Situation, auf
13
Doppelausgabe
2/2012 & 1/2013
ehrenamtliches Engagement angewiesen.
Unternehmen und Organisationen flache
Grund hierfür ist u.a., dass die oder der
Meine Motivation hat also zunächst einen
Hierarchien. In dieser Beziehung wirkt
Ehrenamtliche häufig als Regelmitarbei-
gesamtgesellschaftlichen Hintergrund.
auch meine Landeskirche auf mich relativ
ter betrachtet wird und ihm auch zuneh-
Also warum nicht auch in der Kirchenge-
antiquiert. Es gibt jede Menge Hierar-
mend Regelaufgaben übertragen werden.
Von Dank oder Lob ist dann nur noch
meinde.
chieebenen mit zum Teil aufgeblähten
Auch hier kann ich dafür etwas zurück-
Apparaten, die nicht mehr zeitgemäß sind.
selten die Rede. Das habe ich in meiner
geben, dass ich im Gegensatz zu den
Kirchliches Beamtentum wabert durch
Kirchengemeinde in den letzten Jahren
Menschen in den meisten Generationen
ihre Flure. Kosten aus Kirchensteuerein-
beängstigend erleben müssen.
vor mir mein Leben bisher in Frieden und
nahmen werden im Wesentlichen an der
In der Pflege ehrenamtlicher Arbeit kann
Freiheit verbringen konnte.
Basis, in den Kirchengemeinden, gespart.
unsere Kirche durchaus noch zulegen.
Hier gilt es, den „Wasserköpfen“ zu
Auf allen Ebenen.
Dass es nun gerade der Gemeindebrief
„Gockel“ ist, hängt letztendlich von Fähig-
wehren und für zeitgemäße betriebliche
Strukturen zu sorgen.
GUTEKUNST Die Menschen um Sie her sagen,
sie seien ...
keiten und Neigungen ab, die ich mir im
Im letzten Jahr konnte ich die „Evange-
Verlauf meines Lebens erworben habe.
lische Gemeinde deutscher Sprache“ in
RESCHKE Die Einen sagen dies, die Ande-
GUTEKUNST Was begeistert Sie in unserem
Hongkong besuchen.
ren sagen jenes ......
Ostersonntag. Nach dem Gottesdienst in
RESCHKE Ich bin eigentlich nicht so leicht
chen Verkehrsmitteln, Taxen und privaten
zu begeistern. „Begeisterung“ kann ich in
Fahrzeugen in die Wohnung des Pfar-
RESCHKE Ich bin nicht derjenige, der
jemandem etwas ins Stammbuch schrei-
Kirchenbezirk / in unserer Kirche?
einer Turnhalle fahren wir mit öffentli-
GUTEKUNST Was würden Sie jedem evange-
lischen Christen ins Stammbuch schreiben?
der Regel empfinden für Menschen, die
rers. Jedes Gemiendemitglied hat etwas
authentisch sind. Die gibt es nicht nur,
zu Essen oder zu Trinken mitgebracht.
ben will oder kann. Das wäre anmaßend.
aber zum Glück auch ( noch ? ) in unsrer
Der deutsche Generalkonsul kommt
Evangelischer Christ zu sein hat viele
Kirche. Ich nenne ein Beispiel.
mit einem Schinken in Brotteig und
Facetten und Nuancen. Auch mit oder
Bei meinen häufigen Besuchen in der
schwäbischem Kartoffelsalat. Ein wahres
ohne verfasste Kirche.
Jeder Christ und besonders der evangeli-
Russischen Föderation habe ich Anfang
Auferstehungsfest: Spontaneität statt
der 90er Jahre den Bischof der ELKRAS,
Kundenmentalität, das täte in unseren
sche, der Protestant, muss seinen eigenen
der „ Evangelisch lutherischen Kirche
Kirchengemeinden auch immer öfter gut.
Lebensweg finden und gehen, in Verant-
in Russland und den anderen Staaten“
kennen und schätzen gelernt. Ein betagter, eremitierter Theologieprofessor aus
München, der in St. Petersburg residierte.
Seine „Residenz“, die Petri Kirche am
GUTEKUNST Wer wird Ihrer Meinung nach
zu wenig gelobt und bedankt für sein kirchliches Engagement?
RESCHKE Lob und Dank haben einen ho-
Newski Prospect, ein in der Sowjetzeit
hen Stellenwert bei der Personalentwick-
entkerntes Kirchenschiff, in dem sich
lung. Das human capital als der wesentli-
ein 50- Meter Schwimmbecken und ein
che Produktionsfaktor will gepflegt sein.
10-Meter Sprungturm befand. In den
Dies gilt auch für die Mitarbeitenden der
Umkleidräumen unter dem Kirchenschiff
Kirche im weitesten Sinn.
ging der Bischof unter widrigsten Bedin-
Wenn ich beobachte, wie motiviert und
gungen seinen Amtsgeschäften nach, um
engagiert sich gewählte Kirchengemein-
die evangelisch-lutherischen Gemeinden
deräte für ihre Kirchengemeinde ehren-
in den Staaten der ehemaligen Sowjet-
amtlich einsetzen, nötigt mir das Respekt
union zusammenzuführen und zu -halten.
ab und das sollte nicht nur mir so gehen.
Dieser bescheiden auftretende „alte Herr“
Ich habe mich schon grundsätzlich
leistete aus seiner Überzeugeung und sei-
positiv zum Ehrenamt bekannt. Aber es
nem Glauben heraus eine phantastische
ist nicht nur ein Geben, sondern wie so
Arbeit in einem widrigen Umfeld. Er hat
ziemlich alles im zwischenmenschlichen
mich begeistert und ich werde ihn nicht
Mteinander ein Geben und Nehmen.
vergessen.
Am letzten Wochenende hatte ich ein
Auch in unserem Kirchenbezirk begeis-
Gespräch mit dem Geschäftsführer einer
tern mich Menschen, die authentisch sind
sozial-karitativen Organisation, die in
und überzeugen, ohne sich zu verstellen.
diesem Jahr ihr 150-jähriges Jubiläum
GUTEKUNST Was sollte Ihrer Meinung nach
len Umfragen, die Affinität zum Ehrenamt
angegangen werden?
positiv ist. Trotzdem ist praktiziertes Eh-
schneller oder anders in unserer Kirche
RESCHKE Heute haben gut aufgestellte
14
feiert. Uns war beiden klar, dass nach alin unserer Gesellschaft ausgesprochen
renamt in vielen Bereichen rückläufig.
wortung vor Gott und den Menschen.
GUTEKUNST Herr Reschke, vielen Dank für
Ihre Auskünfte.
Miteinander im Gespräch:
Eberhard Reschke
Schützingen
Michael Gutekunst,
Kirchenbezirk
Mühlacker
Hansjörg Lechler schaut auf 35 Jahre Pfarrdienst zurück
Rückblick auf ein Pfarrerleben
„Ich habe ein deuttliches Wort von dir im
das Sterben eines Menschen als
nicht mehr Pfarrer/in, Dekan/in, Ober-
Ohr, dass die Gemeindearbeit abnimmt
Erlösung – das schreiende „War-
kirchenrat einfach bestimmen, sondern
und immer mehr Verwaltung und Admi-
um?!!“, das ehrlicherweise ohne
in der gemeinschaftlich beraten und
nistration zu machen ist.“
einfache Antwort bleiben muss, wo
beschlossen wird.
Mit diesen Worten bat mich Michael Gu-
ein Mensch mitten aus dem Leben
Und wenn in Zukunft die übergemeindli-
tekunst um einen persönlichen Rückblick
gerissen wird.
che Zusammenarbeit verstärkt gefordert
•
auf 35 Jahre Pfarrerleben, von denen ich
sein wird, dann braucht es auch dafür,
23 Jahre im Kirchenbezirk Mühlacker
Zu den beglückenden Erfahrungen
wenn es gelingen soll, gemeinsame
verbrachte.
meines Pfarrerlebens gehört das große
Absprachen und Planung, also Sitzung,
Vertrauen, das Menschen mir entgegen-
von der ich allen Beteiligten wünschen
Menschen in der Vielfalt des Lebens
begleiten als Privileg
gebracht haben, schon bevor ich es mir
möchte, dass sie nicht nur als notwendi-
hätte erarbeiten und verdienen können,
ges Übel erlebt wird.
Häufig habe ich in den letzten Jahren auf
indem sie oft nicht nur die Tür ihrer Woh-
entsprechende Fragen gesagt: „Ich kann
nung für mich geöffnet haben, sondern
„Ich kann mir für mich keinen passende-
mir für mich keinen passenderen Beruf
sich selbst geöffnet haben mit ihrem
ren Beruf vorstellen als den des Gemein-
vorstellen als den des Gemeindepfar-
Innersten.
depfarrers“. Das sage ich jetzt immer
rers“. Das hängt mit der Vielfalt dieses
noch.
Berufes zusammen, die mir entspricht,
Ermuntern, erlauben, ermöglichen
Aber ich bin auch müde geworden in
der ich mich nie als Spezialisten, sondern
Das große Engagement einzelner Kir-
der Spannung zwischen den vielfältigen
eher als Generalisten verstanden habe.
chengemeinderätInnen und anderer
Erwartungen, die von anderen und von
Gottesdienst, Unterricht, Seelsorge, Ge-
ehrenamtlicher MitarbeiterInnen gehört
mir selbst mit diesem Beruf des Pfarrers
meindeleitung mit dem KGR zusammen,
zu meinen bleibenden und prägenden Er-
verbunden sind, dass ich nun dankbar
Begleitung von MitarbeiterInnen, Feste,
innerungen. Ohne sie hätte ich so gut wie
bin für die Möglichkeit, das Geschenk des
kollegialer Austausch in Distrikt und
keine Jugendarbeit erlebt und keinen
Ruhestands, in dem ich nun die Freiheit
Bezirk, übergemeindliche Aufgaben wie
Konfirmandenunterricht in der Klasse 3,
genieße zu entscheiden, wo ich mich
die Begleitung der Bezirkspartnerschaft
keinen Besuchsdienst….
ehrenamtlich engagieren möchte und wo
mit der Moravian Church in Tanzania,
Unsere Gemeinden werden – menschlich
ich Nein sagen kann.
Fortbildungsveranstaltungen…
gesprochen – erst dadurch zu Gemein-
Bis zuletzt habe ich es, bei aller auch
den. Manchmal habe ich bei mir gedacht:
seelischen Belastung, als ein großes
„Das Wichtigste, was Gemeindeleitung
Privileg eines Gemeindepfarrers empfun-
tun kann, ist, zu ermuntern, zu erlauben,
den, Menschen begleiten zu dürfen in der
zu ermöglichen - und das zu unterstüt-
ganzen Vielfalt des Lebens:
zen“.
•
die große Freude über die Geburt
Sitzungen müssen sein
eines Kindes - die Fassungslosigkeit,
Und wie ist das nun mit den anfangs an-
wenn ein Kind nicht zur Welt kommt
gesprochenen zunehmenden Sitzungen?
oder bald nach der Geburt stirbt;
Sie sind in aller Regel nicht vergnügungs-
Pfarrer i.R. Hansjörg Lechler
steuerpflichtig; aber solange sich das
•
die begrenzte Weggemeinschaft mit
Reich Gottes nicht als Spaßgesellschaft
jungen Menschen im Konfirmanden-
offenbart, sollte man das ja auch nicht
und Religionsunterricht;
erwarten.
Dennoch möchte ich nicht verschweigen,
•
die Liebe, die sich in einem Ja zum
dass es Abende gab, an denen ich auf den
gemeinsamen Weg in der Ehe aus-
Tag zurückblickend dachte: Ein Besuch
drückt - Trauer, Wut, Enttäuschung,
heute bei Herrn X oder Frau Y statt der
wo das gemeinsame Leben nicht auf
Vorstandssitzung heute früh, der Dienst-
Dauer gelingt;
besprechung heute Nachmittag und dem
Kirchengemeinderat heute Abend würde
•
Freude über berufliche Erfolge –
mich zufriedener einschlafen lassen.
drängende Fragen bei Abbrüchen;
Aber das gehört zu einer Kirche, in der
15
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
Von Losungen und Sprüchen
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte –
Die Monatssprüche erschienen eben-
von Losungen und Sprüchen
falls zum ersten Mal 1934. Sie gehen
In vielen Haushalten liegen sie, die
auf eine Idee Oskar Schnetters zurück,
Losungen. In unseren Kirchen hängt die
der zu dieser Zeit Jugendwart in Kassel
Jahreslosung, im Gottesdienst wird der
war. Jeden Monat sollte ein Bibelwort
Wochenspruch verlesen, in manchen Sit-
auf Plakaten verbreitet werden. Weil die
zungen dient der Monatsspruch als bib-
Monatssprüche auf gelbes Papier ge-
lische Grundlage, viele Menschen nutzen
druckt wurden, nannte man sie damals
eine Bibellese für ihre Bibellektüre. Doch
die „gelben Monatssprüche“. Innerhalb
woher kommen diese treuen und für viele
kürzester Zeit erreichten diese in der Zeit
selbstverständlichen Alltagsbegleiter?
des Kirchenkampfes des Dritten Reiches
eine Auflage von sage
und schreibe 500.000
Exemplaren. Dies stieß
auf deutliches Missfallen der NSDAP, die daraufhin den „Braunen
Spruch“ herausgab. Mit
dem „Gesetz zur Abwehr heimtückischer
Angriffe gegen Partei
und Staat“ wurden die
Plakate mit dem Monatsspruch schließlich
verboten.
Entstehung und Geschichte
der Jahreslosung
Nach Ende des zweiten Weltkrieges
Am Anfang war... ein Landpfarrer aus
formierenden Texplanausschuss dazu.
Kurhessen. Dieser wollte Mitte des 19.
Seither sind dort auch Beauftragte der
Jahrhunderts seine Konfirmanden zur
Vereinigung Evangelischer Freikirchen,
täglichen Bibellese motivieren. Dazu
der Volksmissionarischen Ämter, des
teilte er die Bibel in kurze Abschnitte ein
Verbands Evangelischer Bibelgesellschaf-
und ordnete jedem Tag des Kalenders
ten und des Deutschen EC-Verbands
einen Abschnitt zu. Als der erste Kalen-
vertreten.
kamen neue Träger zu dem sich neu
der bereits voll war, hatte er allerdings
noch Bibelstellen übrig. So füllte er gleich
Im Jahre 1969 traten dem Textplanaus-
mehrere Kalender – bis er alle Bibelab-
schuss auch das Katholische Bibelwerk
schnitte einem Tag zugeordnet hatte. Im
Stuttgart und die Bibelpastorale Arbeits-
Jahr 1852 war der erste Bibelleseplan für
stelle der Berliner Ordinarienkonferenz
die tägliche Bibellese fertig.
der damaligen DDR bei. Ein Jahr später
Im Jahre 1898 gab der damalige Reichs-
wurde der Texplanausschuss in „Ökume-
verband Evangelischer Jungmänner-
nische Arbeitsgemeinschaft für Bibelle-
bünde den Plan das erste Mal heraus.
sen“, kurz ÖAB, umbenannt.
1929 schlossen sich evangelische Jugendverbände, die Frauenhilfe und
Bis zur Deutschen Wiedervereinigung
Ausbildungsstätten der Diakonen- und
arbeitete die ÖAB in Ost und West unter
Diakonissenhäuser zu dem sogenannten
getrennter Leitung. Bibellesepläne, Jah-
Textplanausschuss zusammen.
reslosung und Monatssprüche wurden
1934 schlug dann die Geburtsstunde
aber bei der alljährlichen Mitglieder-
der Jahreslosung. Sie wurde von den
versammlung in Ostberlin gemeinsam
Mitgliedern des Textplanausschusses in
beschlossen. Ein Jahr nach der Wieder-
allen ihren Zeitschriften veröffentlicht
vereinigung stand die ÖAB wieder unter
und entstammte dem ersten Kapitel des
gemeinsamer Leitung.
Petrusbriefs. Dort steht in Vers 25: „Des
Herrn Wort aber bleibet in Ewigkeit.“
16
Jahreslosung und Monatssprüche
Der Spruch, der mit absoluter Mehrheit
Sowohl die Jahreslosung als auch die
gewählt wird, wird drei Jahre später die
Monatssprüche müssen im Bibelleseplan
Jahreslosung.
des Jahres bzw. Monats vorkommen, in
Bei den Monatssprüchen verläuft die
dem sie gelten sollen. Jedes Mitglied der
Auswahl etwas anders. Hier kommen
ÖAB reicht für die Jahreslosung und die
diejenigen Vorschläge zur Abstimmung,
Monatssprüche je zwei Vorschläge ein.
die von zwei Gruppen für denselben
Diese dürfen mindestens 10 Jahre lang
Monat eingebracht wurden. Auch hier
weder als Monatsspruch oder als Jahres-
entscheidet die absolute Mehrheit über
losung verwendet worden sein und nicht
die Monatssprüche, die drei Jahre später
den Wochensprüchen entstammen.
gelten werden.
Die Bibellesepläne sind so aufgebaut,
Bei der Mitgliederversammlung der ÖAB
dass sie die Leser in jeweils vier Jahren
werden diese Vorschläge in vier Gruppen
durch das Neue und in acht Jahren durch
diskutiert. Jede Gruppe bringt am Ende je
das Alte Testament führen.
zwei Vorschläge für die Jahreslosung und
die Monatssprüche ins Plenum ein.
nach: Micheel, Rosemarie, Jahreslosung, Monatssprüche,
Nach gründlicher Diskussion der Vor-
Bibellesepläne, in: Heft 31/98, Hrsg. Gemeinsame Arbeits-
schläge für die Jahreslosung werden zwei
stelle für Gottesdienstliche Fragen, 1998. Quelle: http://
davon zur Wahl gestellt.
jahreslosung.info/geschichtliches.htm
Anteil am Alltag unserer Partnerkirche in Tansania
22 Tage Partnerschaft in Tansania erlebt
Es ist eine Menge an Eindrücken, die sich
bensstandards zu werten, sondern diese
in mehr als drei Wochen in Tansania ge-
zu nutzen, um das tansanische Gegenüber
sammelt haben – und sicherlich würde je-
besser zu verstehen und zu sehen, vor
der von uns acht Delegationsteilnehmern
welchen Herausforderungen ein Mensch
Unterschiedliches berichte. Wir waren als
in Tansania tagtäglich steht. Vieles war
Delegation des Jugendwerks für 22 Tage
geplant für diese Tage, manches wurde
in unserer Partnerkirche, der Moravian
vor Ort weiterentwickelt oder verändert
Church of South-West-Tansania, zu Gast.
auf Grund von Umständen oder Notwendigkeiten. Es waren wertvolle Tage hier
Was summarisch bleibt, sind die vielen
– für jeden von uns persönlich und – so
Begegnungen offizieller und informelle-
unser Wunsch – für die Partnerschaft
rer Art, Eindrücke, Gespräche, das Singen
zwischen dem Evangelischen Kirchenbe-
und Lachen, der Sport, das gemeinsamen
zirk Mühlacker und der Moravian Church
Essen, die vielen freundlichen und lieben
in South-West Tansania.
Gesten … aber auch das Ringen um ein
Verstehen des anderen – sei es auf Grund
Wir hoffen, dass wir einen Stein in die
von sprachlichen Barrieren oder kulturel-
Brücke, die sich zwischen Mbeya und
len Unterschieden – und das Gefühl, dass
Mühlacker spannt, einbringen und so ihr
Verständigung bei gutem Willen gelingen
Fundament verbreitern konnten.
kann.
Von Stuttgart ging es mit dem Flieger
Es bleibt auch das Wissen um die Ver-
nach Dar Es Saalam/Tansania. Dort
bundenheit im gemeinsamen christlichen
wurden wir von Nadine Läderach abge-
Glauben, der sich auf Grund unter-
holt, die durch Mission 21 in Mbozi an der
Das digitale Tagebuch, einen sogenanten Blog,
schiedlicher Kulturen und Lebensweisen
weiterführenden Schule unserer Partner-
der Delegation findet sich unter
verschieden ausprägt. Hier bekamen wir
kirche unterrichtet.
www.ejwmuehlacker.wordpress.com.
gen sammeln.
Station 1: Iringa
Informationen und ein Kurzfilm zur Partnerschaft
Auch was das alltägliche Leben in Tan-
Gemeinsam mit Nadine ging es mit dem
mit der Moravian Church finden sich unter
sania angeht, haben wir ein paar Schlag-
Überlandbus nach Iringa, wo Julius
www.kirchenbezirk-muehlacker.de/tansania
lichter erhalten – hier gilt es, nicht auf
Ngoje (Bild, mit Hut) uns erwartete. Er
dem Hintergrund unseres deutschen Le-
war Mitglied der Delegation, die 2010 im
Einblicke und konnten einige Erfahrun-
17
Kirchenbezirk war und lud uns ein, ihn zu
genug: ein Kind setzte diese auf und freu-
Ausnahme; gereist wird aus beruflichen
besuchen. Neben einem Besuch bei seiner
te sich an der Fröhlichkeit seiner Freun-
oder familiären Gründen, aber nicht zum
Familie und in seiner Gemeinde, wo wir
de. Wir gestalteten Gruppenspiele für
Vergnügen. Am Ende standen im Compu-
eine große Herzlichkeit und großes Inter-
kleinere Gruppen und die Gesamtgruppe.
terraum 20 Laptops mit zwei Internetzu-
esse erfuhren, organisierte Julius für uns
gängen – die Schule kann jetzt Computer-
den Besuch einer afrikanischen Behin-
Inzwischen ist
dertenwerkstatt. Textilien, Papeterie und
Nsalaga durch
Schmuck sowie eine Schreinerei sowie
eine Mauer
Zugesetzt hat uns zum einen der Zustand
ein Restaurant mit Laden werden hier
umgrenzt, die
im Waisenhaus – Luisa und Ismene waren
von Behinderten betrieben.
Küche in einem
hier im Einsatz. Nackter Boden, ein Raum
Das handwerkliche Können, die Fröh-
festen Gebäude
für Kinder unterschiedlichsten Alters,
lichkeit und der Erfindungsreichtum
untergebracht
körperlicher und geistiger Entwicklung …
haben uns begeistert. Aus Altpapier wird
und eine wich-
Die Schwestern tun das ihnen mögliche,
Papier gewonnen und mittels Mais und
tige Anlaufstelle
aber es fehlt an Personal, um den Kindern
Elefantendung eingefärbt. Bedruckt
für die Kinder.
die Zuwendung und Förderung zu geben,
mittels Siebdruck entstehen Bücher und
Weiter besuch-
die sie brauchen. Zum anderen der Zu-
Alben. Aus Papier werden Perlen für
ten wir mit No-
stand der Schlafräume für Mädchen und
unterricht als Fach anbieten.
Ketten gemacht, aus Altglas Glasperlen,
sigwe Buya einen Gottesdienst (vierstün-
Jungen. Letztere waren ein Kontrast zu
Stoffe werden am Webstuhl gewebt, Garn
dig) und trafen unverhofft aber schöner
denen, die wir in der kirchlichen Berufs-
gesponnen – um dann in Schals und
Weise die Delegationsmitglieder, die in
Tüchern, Kissenbezügen oder Taschen
der Region von Mbeya leben, wieder.
Verwendung zu finden.
Mbozi HIghschool
Nur einen Gottesdienst am Sontntag?
Von Mbeya ging es nach Mbozi an die
Erstaunen war spürbar, als auf die Frage,
dortige Highschool. Geplant war, dort
wie oft wir Gottesdienst an einem Sonn-
einen Computerraum (die von einer IT-
tag feiern, wir erzählten, dass dies einmal
Firma zur Verfügung gestellten Laptops
der Fall sei; in der Gemeinde von Juli-
dazu waren per Container bereits vor
us geschieht dies viermal, da sonst der
Ort) und die Mitwirkung im Untericht.
Raum nicht genügt für die 100 bis 120
Letzeres stellte sich als schwierig heraus,
Personen, die zusammen kommen.
da auf Grund der Volkszählung die Ferien
verlegt wurden und wir deshalb die
Aidswaisenprojekt, Kirchenleitung
und ein Wiedersehen
Schüler aus der Umgebung vor Ort hat-
Von Iringa aus ging es – wieder mit
Volleyball und Fußball, Indiaca führten
dem Bus – nach Mbeya zur Kirchenlei-
wir ein – und Gespräche.
Berufsschule Mbozi plant
KFZ-Werkstattt, Schreiner gesucht
tung. Dort hatten wir Begegnungen mit
Unsere Gastgeber zeigten uns Land und
Dort stehen im neu gebauten Mädchen-
Kirchenpräsident Nosigwe Buya, den
Leute: Ausflüge zur Gods Bridge (einer
schlafgebäude Betten, die durch Spenden
Mitgliedern des Boards der Kirche und
Brücke, entstanden aus Lava über einen
aus Mühlacker finanziert wurden.
Fluß), dem Kaparogwe Wasserfall und
Die Handwerkerschule läuft gut, wobei
schule in Mbozi antrafen.
ten. Statt Unterricht gab es Lieder, Sport,
die Handwerksberufe weniger Zulauf
erleben als die Bereiche Computer und
Sekretariat. Die Schreinerei sichert noch
die Existenz durch den Verkauf von Möbeln und Särgen.
Hier ist laut Gerhard Haag, der sich als
Freiwilliger in der Schule einbringt, eine
Innovation nötig in Form eines Schreiners, der für ein halbes Jahr hier sich
einbringt und neue Impulse für den
Bischof Cheyo.
dem Mbozi Meteor und in die Umgebung
Möbelbau gibt. Um die Berufsschule
standen auf dem Programm. Wir muss-
auszubauen, ist als nächstes eine KFZ-
Von Mbeya aus ging es mehrmals zum
ten schmunzeln, als Pfarrer Philemon
Werkstatt mit angegliederter Fahrschule
Aidswaisen-Projekt Nsalaga, wo wir mit
meinte, die Schüler hätten gesagt, dass
geplant; das Gelände ist vorhanden, die
den Kindern spielten, Zeit verbrachten
wir sie eingeladen hätten mitzukom-
Finanzierung wird derzeit erarbeitet.
und mit ihnen Gemeinschaft hatten. Es
men zu Brücke und Wasserfall … hatten
war spürbar, wie begeistert diese Kinder
wir zwar nicht, aber die Chance, diese
Begegnungen bleiben in Erinnerung
nach Zuwendung sind – viel brauchte es
Naturdenkmäler zu sehen, wollten wir
Es sind vor allem die Begegnungen, die in
nicht, um für Freude und Gemeinschaft
ihnen nicht nehmen. Ausflüge, um Land
der Erinnerung haften geblieben sind. Die
zu sorgen. Unsere Brillen waren oft schon
und Leute kennen zu lernen, sind eher die
großen und kleinen Gesten, das gemein-
18
same Lachen und singen – und wie wir
hoffen und glauben, dass deutlich wurde
manches Mal mit den ganz unterschied-
in den Begegnungen in Tansania, was
lichen Kulturen gerungen haben; keiner
Anliegen der Partnerschaftsarbeit unse-
kann aus seiner Haut. Dank Facebook
res Kirchenbezirks ist: In der weltweiten
und E-Mail lebt der Kontakt zu manchen
Kirche gehören wir zusammen. In dem
Geschwistern dort weiter, es gehen Briefe
Einen Leib Christi glauben und hoffen
und Mails hin und her.
wir gemeinsam. Über Grenzen der Völker,
Ganz deutlich war die Verbundenheit zu
Rassen und Länder hinweg bekennen wir
spüren. Unsere Spenden helfen und sind
den dreieinigen Gott und gehen den Weg
gut angelegt. Noch wertvoller ist den
zur Einigkeit im Gottesvolk.
Menschen das Wissen um den gemeinsa-
Oder anders ausgedrückt mit dem Bibel-
men Glauben, der uns wie ihnen im Alltag
vers, den wir uns als Delegationsmotto
hilft und der trägt – über hunderte von
gaben und der auch als Hintergrundmo-
Kilometern hinweg.
tiv auf den Bildschirmen in der Schule zu
Die Erlebnisse der letzten drei Wochen
sehen ist: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
werden weiterklingen in uns, der eine
ein Gott und Vater aller, der da ist über
oder andere Kontakt hoffentlich sich
allen und durch alle und in allen.
halten lassen, die Bilder, Filmclips und
Tonaufnahmen immer wieder zum Er-
Paulus im Brief an die Epheser,
innern, Beten und Danken einladen. Wir
Kapitel 4, Verse 5 + 6.
Diakon Michael Gutekunst
Mit spitzer Feder
„Warten ist eine große Tat“
– oder: Was ich von unserem Hund lerne …
Eine persönliche Vorbemerkung: Wer
mich länger kennt, der wird sich vielleicht
verwundert die Augen reiben. War ich doch
über viele Jahre auf Hunde nicht wirklich
gut zu sprechen. Unter anderem deshalb,
weil ich auch eine gehörige Portion Respekt
vor ihnen hatte. Und nicht nur einmal habe
ich die Straßenseite gewechselt, wenn mir
ein herrenloses Tier entgegenkam.
Nun aber hat meine Frau einen Hund mit in
unsere Ehe gebracht: „Mücke“, ein achtjähriger Mischling aus Golden Retriever und
Collie (väterlicherseits sind nicht alle genetischen Einflüsse restlos aufzuklären).
Eine absolut liebe Hündin, die einen eher
von Kopf bis Fuß abschlecken als jemals
beißen würde. Und kaum habe ich mich
an sie gewöhnt, erwische ich mich schon
bei Hundehaltersprüchen, die mir früher
eigentlich ziemlich auf den Geist gingen
und mir den Angstschweiß auf die Stirn
trieben – etwa den: „Die tut nichts, sie will
nur spielen.“
Sie sehen also: Ich habe mich vom Saulus
zum Paulus gewandelt (Apostelgeschichte
9,1-19). Und wie sagte schon Kurt Tucholsky:
„Der eigene Hund macht keinen Lärm – er
bellt nur.“
Vor kurzem habe ich einen frechen
Spruch gelesen: „Die Katze wird in der
Bibel nicht ein einziges Mal erwähnt. Kein
Wunder also, dass niemand mehr dieses
Buch liest.“ (Übrigens: So ganz stimmt
das nicht. Zumindest in den Apokryphen
kommen Katzen einmal vor, nämlich in
Baruch 6,22!)
Hunde dagegen tauchen öfter in der Bibel
auf: 45 Mal, wenn ich in der Konkordanz
zur Lutherbibel richtig gezählt habe. Ich
gebe zu, dass von ihnen nicht immer
freundlich die Rede ist.
Mal dienen sie als Bild für die Feinde (z.B.
in Psalm 22,17+21), mal dokumentieren
sie die Verwerfung eines Menschen (z.B.
1. Könige 21,19) oder wird ihre Fressgier
zum Vergleich für korrupte Politiker
herangezogen (z.B. Jesaja 56,11). Im alten
Israel wurden die charakterlichen Qualitäten eines Hundes offensichtlich nicht
besonders geschätzt.
Doch es gibt in der Bibel auch ganz positive Aussagen über Hunde: Gideon rettet
mit den Männern, die Wasser lecken wie
Hunde, Israel vor seinen Feinden (Richter
7,5). Der Prediger (9,4) mahnt zur Zufriedenheit mit den Worten: „Ein leben-
Pfarrer Friedemann Glaser mit Hundedame Mücke
der Hund ist besser als ein toter Löwe.“
vergebliche Warten auf den Sechser im
wirkliche Ziel, sondern die Belohnung am
In Markus 7,27 und 28 antwortet eine
Lotto). Mit Warten verbinden wir deshalb
Ende des Wegs.
syrophönizische Frau sehr schlagfertig
keine besonders guten Erfahrungen.
Ach ja: Besonders anrührend empfinden
Jesus, indem sie seinen Vergleich von
meine Frau und ich es, wenn „Mücke“ am
den Kindern und Hunden aufgreift – eine
Aber sind wir als Christinnen und Chris-
Ende immer zu uns kommt und sich bei
herrliche Geschichte, in der wir sehen,
ten nicht eigentlich Wartende? Wartende
uns „bedankt“ für den gefüllten Fressnapf.
dass auch Jesus dazulernt. Und schließ-
nämlich auf die endgültige Wiederkunft
lich tun Hunde dem armen Lazarus in
Jesu und die Vollendung seines Reiches?
Was wäre, wenn wir ähnlich gespannt auf
Lukas 16,21 mehr Gutes als die Reichen
So bekennen wir es doch am Ende des
die Erfüllung unserer Hoffnungen warten
seiner Zeit. Vielleicht motiviert dieser
Nicänischen Glaubensbekenntnisses, das
würden, wie es unser Hund beim Warten
kurze Durchgang durch die Bibel den
uns in den Westkirchen mit den orthodo-
auf sein Fressen tut? Wenn wir wirklich
einen oder anderen Hundefreund bzw.
xen Kirchen des Ostens verbindet: „Wir
darauf harrten, dass am Ende alles gut
Hundebesitzer, die Heilige Schrift einmal
erwarten die Auferstehung der Toten und
wird (– und wenn es noch nicht gut ist,
wieder auf die einschlägigen Stellen hin
das Leben der kommenden Welt.“ Damit
dann kann es auch noch nicht das Ende
durchzulesen!
ist kein zögerliches Abwarten gemeint,
sein)? Und aus der Gewissheit heraus
sondern ein gespanntes Bereitsein – so,
lebten, wie es „Mücke“ ganz selbstver-
Der Hund des Menschen
bester Freund
wie Jesus uns immer wieder zur Wach-
ständlich uns gegenüber im Blick auf
samkeit auffordert (besonders eindrück-
ihr Fressen tut, dass unser Sehnen nicht
Dass der Hund der beste Freund des
lich z.B. in Lukas 12,35-48).
vergeblich ist?
Menschen ist, stammt eher aus der
Keiner hat diese Bereitschaft wohl so ge-
germanischen Tradition. Vermutlich
lebt und gepredigt wie Christoph Blum-
„Warten ist eine große Tat“
deshalb begegnen mir Hunde auch in
hardt (1842-1919), Pfarrer, religiöser Sozi-
Es setzt voraus, dass wir uns nicht
der Iptinger Sankt Margaretenkirche –
alist und SPD-Landtagsabgeordneter aus
zufrieden geben mit der Welt so, wie
allerdings keine lebenden, sondern in
Bad Boll, dessen Vater Johann Christoph
sie ist. Dass wir uns nicht einrichten im
Stein gehauene. Unten an den Bögen des
Blumhardt übrigens in den 1830er-Jahren
„Vorletzten“, sondern durch den Horizont
Altarraumes hat ein Steinmetz sie um das
zuerst Vikar in Dürrmenz und später
hindurch blicken. Dass wir auch nicht die
Jahr 1500 angebracht. Damals durften
Pfarrverweser in Iptingen war. Chris-
Erfüllung aller unserer Wünsche im Hier
eigentlich nur die geweihten Priester den
toph Blumhardt der Jüngere, so wird
und Jetzt erwarten, sondern gelassen und
Altarraum betreten. Waren es also sym-
erzählt, hatte etwa immer seine Kutsche
dankbar darauf hoffen, dass das Beste
bolische Wachhunde, die Unbefugten das
angespannt, um jeden Augenblick dem
erst noch kommt. Nicht krampfhaft unser
Weitergehen verwehren sollten? Dafür
wiederkommenden Jesus entgegenfahren
eigenes Glück schmieden wollen, sondern
sind aber die beiden steinernen Hunde
zu können. So fest war er von der nahen
uns einfach beschenken lassen. Ausge-
letztlich nicht groß und nicht furchter-
Wiederkunft seines Herrn überzeugt.
richtet bleiben auf den, der da kommen
regend genug. Mir gefällt deshalb eine
Blumhardt konnte deshalb sagen: „War-
soll im Namen des Herrn. Und eben auch
andere Deutung besser: Die beiden Hunde
ten ist eine große Tat!“
darauf vertrauen, dass Jesus am Ende der
Tage dann wirklich erscheinen wird aus
blicken zu Christus auf, der über dem
Liebe und Treue zu uns.
Altar am Kreuz hängt. Sie mahnen uns
Und eben das kann ich jedes Mal an unse-
also eher, so treu wie ein Hund seinem
rem Hund beobachten, wenn ich ihm das
Herrn ist, sollen auch wir unserem Herrn,
Futter richte. „Mücke“ liegt dann neben
Die Jahreslosung 2013 kann dafür un-
Jesus, treu sein! Herzliche Einladung also
ihrem Fressnapf und lässt ihn nicht
seren inneren Kompass als Christinnen
an alle, sich einmal die beiden „predigen-
mehr aus den Augen. Gebannt verfolgt
und Christen immer wieder einnorden:
den“ Hunde in unserer Iptinger Kirche
sie jeden Fortschritt der Zubereitung mit
anzuschauen (– die sich im Übrigen auch
allen Sinnen – alles andere um sie herum
Wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir.
sonst zu besichtigen lohnt)!
wird ausgeblendet. Ihr ganzer Körper ist
angespannt und jederzeit zum Aufsprin-
Im Iptinger Pfarrhaus ist dieses Wort aus
Christen sind Wartende
gen bereit. Mit jaulenden Lauten drängelt
dem Hebräerbrief (13,14) im Treppenhaus
Dieses Bezirksjournal beschäftigt sich
sie und mahnt unmissverständlich an,
auf einem Balken angebracht. Jeden Mor-
mit dem Thema „Glauben im Alltag“. Ich
wann die Fütterung endlich beginnen
gen lese ich es, wenn ich die Zeitung hole.
verstehe die beiden steinernen Hunde
kann. Besonders schön anzusehen ist es,
Und „Mücke“ erinnert mich dann daran,
in der Iptinger Sankt Margaretenkirche
wie „Mücke“ sich dann ihr Maul leckt und
dass sich Warten wirklich lohnt.
besser, seit ich selbst einen Hund habe.
aus lauter Vorfreude schon einmal zu
Und damit zurück zu „Mücke“: Ich lerne
schmatzen beginnt. In den letzten Augen-
täglich von ihr, was Warten bedeutet. Nun
blicken, bevor sie dann wirklich fressen
werden Sie vielleicht fragen, was es denn
darf, sind ihre Sehnen und Glieder fast
beim Warten zu lernen gibt. Warten nervt
bis zum Zerreißen angespannt – bis es
doch eher (z B. wenn meine Schlange an
schließlich soweit ist und sie sich mit gro-
der Kasse des Supermarkts wieder einmal
ßem Appetit über das Fressen hermacht.
die längste ist), man erleidet es meistens
„Mücke“ kann nach allem Warten dann
irgendwie (z.B. wenn ich beim Zahnarzt
auch genießen. Für einen Moment gehen
im Wartezimmer sitze) und oft kommt
für sie alle Träume in Erfüllung. Schließ-
sowieso nichts dabei heraus (z.B. das
lich ist für einen Hund nicht der Weg das
20
Pfarrer Friedemann Glaser
Iptingen & Großglattbach
Suchet der Stadt Bestes
Füreinander im Gebet
Seit mehr als 20 Jahren treffen sich
Jeder von uns hat schon die Hilfe Gottes
Frauen in Ötisheim einmal wöchentlich
in Krankheitsnot oder in schwierigen per-
(vormittags) zum Gebet.
sönlichen Lagen erfahren dürfen. Darum
„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie
ist es uns auch wichtig für Menschen zu
zum Herrn; denn wenn’s ihr wohl geht, so
beten, die uns Gebetsanliegen anvertrau-
geht’s auch euch wohl.“ Dieses Bibelwort
en. Sei es eine Krankheit, ein Todesfall,
aus Jeremia 29 ist die Motivation für
bei älteren Menschen ein Umzug ins Seni-
nunmehr drei Frauen, sich die Zeit für das
orenheim oder ein persönliches Problem.
gemeinsame Gebet zu nehmen.
Wir beten auch für unsere Familien
und Nachbarn.
Gebetstreff in Ötisheim
Die bürgerliche Gemeindeverwal-
Nach dem Lesen der Losung wird meis-
tung, die Regierungen und auch das
tens das angegebene Lied gesungen,
Volk Israel werden nicht vergessen.
sofern es bekannt ist. Sonst wird auch ein
Wir vertrauen darauf, dass Gott
Wunschlied gesungen.
Gebet hört und nach seinem Willen
Dann wird ausgetauscht. Was ist in der
erhört.
vergangenen Woche geschehen, was ist
Zum Abschluss des Gebetstreffens
Grund zum Danken, wofür sollten wir be-
singen wir einen Chorus und schlie-
sonders beten? Besondere Gottesdiens-
ßen mit dem gemeinsamen Vaterun-
te, Veranstaltungen, Sitzungen werden
ser.
besprochen und ins Gebet genommen.
Von der ersten Gemeinde wird uns in
Wir beten auch für unsere Pfarrer und
Apg. 2, V. 42 berichtet: „Sie blieben aber
alle Mitarbeiter. Denn Jesus selbst sagt
beständig in der Apostel Lehre und in der
uns: “Bittet, so wird euch gegeben“ und:
Gemeinschaft und im Brotbrechen und
„Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn
im Gebet.“ Letzteres wollen wir mit unse-
es ernstlich ist.“
rem Gebetstreff praktizieren.
Martha Lehrer, Roswitha Schramek und Edith Weigel
Hauskreise - eine alte und moderne Form von Kirche
Gemeinschaft und Austausch
Hauskreise sind kleine Gruppen der
gen, andere konzentrieren sich auf eine
Kirche von ca. acht bis zwölf Perso-
bestimmte Altersgruppe.
nen, die sich meist in Privatwohnungen
Oft sind es junge Familien, die sich in
treffen. Menschen kommen zusammen,
einem Hauskreis finden. Manche Haus-
um gemeinsam Bibel zu lesen, über
kreise bleiben lange zusammen, andere
Lebens- und Glaubensfragen zu reden, zu
verstehen sich bewusst als Gemeinschaft
beten, füreinander und für andere da zu
auf Zeit.
sein. Hauskreise eröffnen Freiräume, um
eigene Gaben zu entdecken und konkrete
Was Hauskreise bieten
Aufgaben anzupacken. Ihre Leitung ge-
Hauskreise sind Orte persönlicher Begeg-
schieht in aller Regel ehrenamtlich.
nung.
Hauskreise sind eine alte und zugleich
•
Menschen haben Zeit füreinander
•
Tragfähige Beziehungen können sich
•
Über Glaube und Zweifel kann offen
entwickeln
aktuelle Form von Kirche. Bereits die
ersten Christen haben sich in Häusern
gesprochen werden
versammelt, um ihren Glauben zu leben.
Diese Gemeinschaftsform kommt vielen
•
Fähigkeiten werden entdeckt und
•
Ab und zu wird feste gefeiert und die
ausprobiert
Bedürfnissen der Menschen von heute
entgegen.
Es gibt Hauskreise, die intensiv den
Seele kann baumeln
Dialog zwischen Alten und Jungen pfle21
Hauskreise bereichern
eine Kirchengemeinde
Bibel. Eine/r aus der Gruppe bereitet es
Hauskreise sind eine Form, wie Kirche
darüber aus.
konkret Gestalt gewinnt. Sie sind auch ein
Kontakt
starkes Stück Zukunft der Kirche, weil sie
Birgit Traub, Tel. 07041 / 8 42 50
eine flexible Struktur ohne großen orga-
Anita Leize, Tel. 07041 / 8 38 85.
jeweils vor und dann tauschen wir uns
nisatorischen und finanziellen Aufwand
Signet der Hauskreisarbeit
haben. Hauskreise können Menschen in
Hauskreis 2
ihrer Mündigkeit und Motivation stär-
Seit 1984 existiert dieser Hauskreis. Zur
ken, das Leben einer Kirchengemeinde
Zeit sind die (männlichen und weibli-
verantwortlich mitzugestalten. Sie sind
chen) Teilnehmer zwischen 55 und 83
dem Ganzen der Gemeinde verpflichtete
Jahren alt.
Gruppen. Hauskreise und andere Klein-
Ablauf der Abende, die in verschiedenen
gruppen gedeihen besonders gut, wenn
Wohnungen (nach Absprache) stattfin-
das Zusammenspiel mit der Gemeindelei-
den, besteht aus gemeinsamem Singen,
tung gelingt.
Gebet, Einführung in das Thema (bibl.
Texte, Themen aus dem Alltag in Bezug
In den Gemeinden des Kirchenbezirks
auf die Bibel, Predigttext des kommen-
gibt es unter anderem Hauskreise in
den Sonntags u.a.), Austausch über das
Thema, Gebetsgemeinschaft (freiwillige
Paul-Gerhardt-Gemeinde Mühlacker
Teilnahme) und Abschluss mit gemein-
Wir sind Mitglieder eines Hauskreises,
samem Vaterunser. Daran schließt sich
dessen Teilnehmer überwiegend in der
ein Ausklang mit einer Kleinigkeit an
Paul-Gerhardt-Gemeinde Mühlacker
Essen und Getränken und Austausch über
wohnen und als geschlossene Gruppe
Dinge, die einem in der zurückliegenden
(eigentlich mittlerweile mehr ein Freun-
Zeit oder in der anstehenden Zeit wichtig
deskreis, der frühere Charakter eines
waren/sind.
Hauskreises ist in letzter Zeit eher in den
Wir treffen uns 14-tägig freitags um 20
Hintergrund getreten) zu beschrei-
Uhr in verschiedenen Wohnungen (nach
ben ist. Die bis zu zehn Teilnehmen-
Absprache, Infos in der örtl. Presse)
den sind Ende 40 bis Anfang 60. Die
Kontakt: Karin Lehrer, Tel.: 07041 – 66 78
Ausrichtung ist theologisch-musikalisch. Der Wochentag wechselt, ca.
Hauskreis 3
alle 6 Wochen.
Der Hauskreis besteht aus Menschen ab
ca. 45 Jahren aufwärts.
Paulus-Gemeinde Mühlacker
Wir singen (meist mit Gitarrenbeglei-
Alter: 25 - 40 Jahre,
tung) aus dem Evang. Gesangbuch, Songs
Termine unregelmäßig Di oder Do
junger Christen und Lobpreislieder; beten
um 19:30 Uhr,
viel, oft mit Gebetsanliegen; wichtig ist
Kontakt: Sebastian Schill,
auch das Bibelstudium und der Austausch
[email protected]
darüber usw....
Unser Hauskreis trifft sich freitags (alle
Die Benamung der folgenden Hauskreise dient
der Orientierung und stellt keine Wertung dar Die Redaktion
2 Wochen). Beginn z.Zt. um 19 Uhr (ab
Sommerzeit wieder um 20 Uhr).
Kontakt: Werner Schmid-Burger,
Tel.: 07041 / 41848.
Ötisheim
Enbzerg
Hauskreis I
Die jüngste Teilnehmerin ist noch unter
Hauskreis I
40 Jahre, die Älteste ist bereits 60 Jahre
Mittwoch, 20.15 Uhr (i.d.R. 14-tägig)
alt. Die restlichen TeilnehmerInnen sind
Kontakt: Heidrun Merdes,
altersmäßig dazwischen. Es sind überwie-
Tel.: 07041 / 86 11 50
gend Ehepaare.
Wir treffen uns am Sonntagabend um 20
Hauskreis 2
Uhr. In der Regel vierzehntägig, abwech-
Dienstag, 20 Uhr (nach Vereinbarung)
selnd in verschiedenen Häusern.
Kontakt: Wolfgang Miehlich,
Wir lesen fortlaufend in einem Buch der
Tel.: 07041 / 86 10 36
Michael Gutekunst
22
In Sprache und Baukunst sind sie im Alltag präsent
Waldenser im Kirchenbezirk
Die Ortsnamen Pinache, Serres, Cor-
tion ist noch in der hessischen Gemeinde
res, Kleinvillars und Großvillars klingen
Rohrbach erlebbar.
alltäglich vertraut. In den Kirchen dieser
Ein waldensisches Erbe ist zwischen-
Waldenserorte finden sonntäglich Gottes-
zeitlich durch den Kulturfernwanderweg
dienste statt. Seit 1823 nach württember-
„Hugenotten- und Waldenserpfad“ wieder
gischer Liturgie. Familien- und Flurnamen
entdeckt worden. Ein Teilabschnitt dieses
sind in Verwendung, aber „die Traditionen
internationalen Fluchtweges verläuft
sind weitestgehend in Vergessenheit gera-
durch den Kirchenbezirk.
ten“ stellt Cornelia Schuler von den Waldenserfreunden Pinache und Serres fest.
Auf dem Friedhof von Groß-
Nachgespürt kann diesen Traditionen, die
villars findet man noch viele
einst alltagsbestimmend waren, jährlich
französische Namen sowie
beim Welschenfest in Kleinvillars oder
das Wappen der Waldenser
seit einigen Jahren beim Gottesdienst in
auf den Grabsteinen. Hier,
der Tradition der Waldenser in Pinache
wie auch in den anderen
und in Serres.
Waldenserorten, steht die
Waldenser-Kirche an zentra-
Sicherheit und Religionsfreiheit
für Vertriebene
ler Stelle.
Die Waldenser kamen 1699, nachdem
berg wurden die Wal-
Ludwig XIV., bekannt als der Sonnenkö-
densersiedlungen an den
nig, den reformierten Glauben in Frank-
Ort angegliedert. Von der
reich verbot, nach Württemberg. Die
Integration zeugen bis heute
neue Heimat bot den Waldensern nicht
die gleichförmigen, giebel-
nur Sicherheit und Religionsfreiheit, sie
ständigen Häuser und die
führte auch dazu, dass die Waldenser sich
piemontesische Apfelsorte
allmählich ihrer Umgebung anpassten.
auf den Baumwiesen.
In Dürrmenz und in Wurm-
Die calvinistisch-reformierten Waldenserin die lutherische Landeskirche integriert.
Die Waldenser führten die
Kartoffel in Württemberg ein
Fortan mussten sie ihre Gottesdienste in
Die Waldenser waren es, die von Genua
deutscher Sprache halten. Ihre Umgangs-
und dem Piemont die Kartoffel nach
sprache, „das Patouá“, verlor sich Anfang
Deutschland brachten. Antoine Seignoret,
des 20. Jahrhunderts. Die deutschen Wal-
ein Waldenser aus den Tälern Piemonts,
denser verloren damit ihre ursprüngliche
der sich in Wurmberg ansiedelte, gilt als
Identität.
der Bringer und Einführer der Kartoffeln
gemeinden in Württemberg wurden 1823
nach Württemberg.
Kulturelles Erbe überdauert die Zeit
Einige Waldensernachfahren versuchten
Die Zeiten überstanden hat das baulich-
die Erinnerung an ihre Herkunft und Ver-
kulturelle Erbe der Waldenser. Bei der
gangenheit zu bewahren. Hierbei wurden
letzten Innenrenovierung der ältesten aus
sie von den deutschen lutherischen Pfar-
Stein gebauten Waldenserkirche Deutsch-
rern in den Waldensergemeinden unter-
lands in Pinache (erbaut 1721) wurde ent-
stützt. Dies führte 1936 zur Gründung der
sprechend der waldensischen Tradition
Deutschen Waldenservereinigung (DWV).
der steinerne Altar durch einen Holztisch
Ihr Sitz ist im ehemaligen Pfarrhaus von
ersetzt.
Henri Arnaud in Schönenberg.
Andere Traditionen werden in unserer
Neben der Pflege der Vergangenheit
Region nicht mehr praktiziert. So war es
möchte die DWV heute auch die Bezie-
bis vor zwei Generationen in Serres noch
hungen zu den Waldensern in Italien und
zu erleben, dass das Abendmahlsbrot
Südamerika vertiefen.
von der Mesnerin selbst gebacken und in
einem eigens dafür bereitgestellten Korb
Michael Gutekunst
Der Altar in der neu renovierten Pinacher Kirche
in Tradition der Waldenser
Die Glaubensbewegung der Waldenser
gründete um 1170 Petrus Waldes, ein reicher Kaufmann aus Lyon. Er sandte Frauen
und Männer als Laienprediger aus, denen
die Bibel, vor allem die Bergpredigt, das
Wichtigste bedeutete. Sie wurden von der
katholischen Kirche als Ketzer verfolgt,
schlossen sich 1532 der schweizerischen
Reformation an. 1698 wurden annähernd
3000 französischstämmige Waldenser aus
Frankreich und Italien ausgewiesen. Sie
fanden Aufnahme in der protestantischen
Markgrafschaft Baden-Durlach sowie im
protestantischen Herzogtum Württemberg.
Mit Hilfe des Vogtes Martin Greber vom
Oberamt Maulbronn gründeten sie Siedlungen mit französischen Namen
in Anlehnung an ihre verlorene Heimat.
mit einem Tuch bedeckt in die Kirche
gebracht wurde. Diese Abendmahlstradi23
Fortbildungen des Evangelischen Bildungswerkes in der Seniorenarbeit
Die Fragen wach halten
Selten geht es in Seniorenmänner- und
menvorschläge der Teilnehmenden auf
Seniorenfrauenkreisen so lebhaft zu,
und arbeiten diese entsprechend auf und
wie dann, wenn man sich gemeinsam an
suchen geeignete Referenten dazu.
frühere Zeiten erinnert. Kindheit, Jugend,
Ganz praktische und interessante The-
Beruf und Familie sind plötzlich wie-
men haben wir bisher angeboten: Feiern
der präsent. Rückblickend den eigenen
und Gestalten von Geburtstagen, Jubiläen
Lebensweg mit seinen Höhen und Tiefen
und besonderen Anlässen in Gruppen
zu betrachten, nennen die Psychologen
und Kreisen mit Birgit Blana, Dozentin für
„Biografiearbeit“.
Aktivierung und Rehabilitation, „Lebens-
Wie gehe ich in einer Gruppe mit solchen
lange Leselust – Literatur für ältere Men-
und anderen Themen fachgerecht um?
schen“ mit Katharina Blum, Buchhändle-
Diese und andere Fragen werden bei den
rin, „Fit bis ins hohe Alter durch gesunde
Fortbildungsveranstaltungen des Evan-
Ernährung“ mit Dorothee Förster oder
gelischen Bildungswerkes Mühlacker
„Reden vor einer Gruppe“ oder „Spiri-
behandelt.
turalität im Alter“ mit Dekan i.R. Werner
Elli Mayer aus Maulbronn ist Bezirksbe-
Frank waren einige der Themen, die wir
auftragte für Seniorenarbeit. Zusammen
angeboten hatten.
mit mir als Diakon und BildungsrefeHerbst eine ganztägige Fortbildung und
„Fragen bleiben jung,
Antworten altern rasch“
eine Halbtagsfortbildung im Evangeli-
Dieses Zitat von Kurt Marti macht deut-
schen Gemeindehaus in Maulbronn vor.
lich, dass die Antworten, die wir mit unse-
Zwischen 15 und 35 Personen besuchen
ren Fortbildungen in der Seniorenarbeit
die regionale Möglichkeit sich mit neuen
geben, auch in einer Wandlung sind. Wir
Themen vertraut zu machen und Themen
spüren, dass es in den Kirchengemeinden
zu vertiefen.
zunehmend weniger „klassische“ Seni-
renten bereiten wir im Frühjahr und im
orenarbeit gibt. Heute sind Menschen
Immer wieder neue Ideen für die
Seniorenarbeit
zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr oft
Wer jede Woche oder auch einmal im
mungslustig.
Monat eine Gruppenstunde zu leiten hat,
So wird es auch weiterhin unsere Aufgabe
weiß, wie wichtig es ist, neue Ideen und
sein, die Fragen jung zu halten und auch
gute Vorbereitungen zu haben. Dabei ist
nach neuen Möglichkeiten für die Beglei-
es uns wichtig, dass die Themen alltags-
tung von Leitenden in der Seniorenarbeit
tauglich sind. Gerne greifen wir dazu The-
zu suchen.
selbstbestimmt und durchaus unterneh-
Impressum
PUBLIKATION Kirchenbezirk Mühlacker Konkret
AUSGABE 2/2012 & 1/2013 | Nr. 7
AUFLAGE | 1.000 Exemplare | in der Regel 2x jährlich
REDAKTION & LAYOUT Öffentlichkeitsarbeit Kirchenbezirk
Mühlacker | Diakon Michael Gutekunst | ISSN 2192-8231
TEXTE Siehe Autorennamen | Nicht namentlich
gekennzeichnete Texte verantwortet die Redaktion
KONTAKT Presse- & Öffentlichkeitsarbeit | Industriestraße 76
75417 Mühlacker | Tel 0 70 41 - 37 84
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VISDP | Dekan Ulf van Luijk | Diakon Michael Gutekunst
BILDNACHWEIS Presse & Öffentlichkeitsarbeit Kirchenbezirk Mühlacker | fotolia.de | privat | Moravian Church
Tansania
DRUCK Q-Prints &Service gGmbH, Pforzheim
Cartoon über Gott und die Welt
HERAUSGEBER Evangelischer Kirchenbezirk Mühlacker
Diakon Thomas Knodel,
Bildungsreferent des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks
Elli Mayer,
Bezirksbeauftragte
für Seniorenarbeit
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