Arktis - "schwimmender Nordpol" – Klimawandel Über dem nördlichen Ende der Welt funkelt der Polarstern. Er weist den Weg zur Arktis. Der geografische Nordpol liegt nicht auf Festland, sondern "schwimmt" inmitten des an dieser Stelle 4.087 Meter tiefen, ganzjährig zugefrorenen Arktischen Ozeans. Zwölf Millionen Quadratkilometer groß ist das Nordpolarmeer, aber die Arktis ist mehr als das: Geografisch werden auch Teile Alaskas (USA), Kanadas, Sibiriens und Lappland zur arktischen Region hinzugezählt, desweiteren die Inseln Spitzbergen (Norwegen) sowie Grönland (Dänemark)mit zwei Millionen Quadratkilometern die größte Insel der Erde. Leben in Eis und Schnee Die Arktis ist einer der extremsten Lebensräume für Mensch und Tier. Seit Jahrtausenden ist die Arktis von Menschen besiedelt, die es geschafft haben mit der Natur zu leben. Die ist hier nicht gerade sanft und lieblich, sondern besteht hauptsächlich aus Eis und Schnee, eisigen Stürmen und langen, dunklen, kalten Wintern. Auch die Tierwelt hat sich dem Leben auf dem Eis angepasst: Eisbär und Schneehase, Wolf und Moschusochse, verschiedene Robben und große Herden von Rentieren sind hier an Land, im Wasser oder auf dem Eis heimisch. Und obwohl Tier und Mensch in der Arktis seit Jahrhunderten überleben können, macht ihnen ein Faktor zu schaffen, den wir in unserer zivilisierten Welt geschaffen haben: der Klimawandel. In den Polarregionen wird der Klimawandel besonders deutlich: Das Abschmelzen der Polkappen ist ein Alarmzeichen für die globale Erwärmung. Um vier bis sieben Grad, also deutlich schneller als der Rest der Erde, könnte sich die Arktis bis zum Jahrhundertende erwärmen. Um 15-20 Prozent ist die Eisdecke am Nordpol in den letzten 30 Jahren bereits zurückgegangen, auch Grönlands Gletscher schmelzen. Der UN-Weltklimarat nimmt sogar an, dass ein komplett eisfreier Nordpol in den Sommermonaten im schlimmsten Fall bereits 2040 vorstellbar sein könnte. Arktis in Gefahr: Klimawandel Dies bedeutet bereits jetzt einschneidende Veränderungen für die in der Arktis lebende Bevölkerung und die Tierwelt: Ausbleibendes oder zu brüchiges Packeis macht nicht nur das Überleben der Eisbären unmöglich, es erschwert auch die traditionelle Lebensweise vieler Inuit-Gemeinden.