Theoretische Thermodynamik und Elektrodynamik 2. Übung – 26/27.10.05 2.1 Carnot-Prozess mit idealem Gas: Wir betrachten einen Carnot-Prozess mit den Temperaturen Th , Tk < Th der Wärmebäder, einem idealen Gas mit den Zustandsgleichungen pV = N kB T, 3 U = N kB T 2 als Arbeitsmedium und der am System verrichteten Arbeit δW = −pdV . a) Bestimmen Sie jeweils ∆Q und ∆W für die 4 Schritte des Prozesses: 1. → 2.; Isotherme Wärmeaufnahme: ∆Q12 > 0; (p1, V1, Th) → 2. → 3.; Adiabatische Abkühlung: ∆Q23 = 0; (p2, V2, Th) → 3. → 4.; Isotherme Wärmeabgabe: ∆Q34 < 0; (p3, V3, Tk ) → 4. → 1.; Adiabatische Aufheizung: ∆Q41 = 0; (p4, V4, Tk ) → (p2, V2, Th) (p3, V3, Tk ) (p4, V4, Tk ) (p1, V1, Th) b) Stellen Sie den Kreisprozess in einem S − T , V − p und V − T Diagramm dar. c) Zeigen Sie, dass der Wirkungsgrad η = |∆Wtot|/∆Q12 gleich η = 1 − Tk Th ist. d) Was ergibt sich für die Entropieänderungen ∆S in den einzelnen Schritten und für einen vollen Umlauf? 1 2.2 Wärmeaustausch (teilweise aus Herbst 2004, C2): Zwei Festkörper (dV = 0) mit konstanter identischer Wärmekapazität C (δQ = CdT ) sollen anfangs die Temperaturen T1 = 450 K und T2 = 200 K haben. Danach soll es zu einem Wärmeaustausch kommen, bei welchem sich die Temperaturen zu einer gemeinsamen Endtemperatur Te ausgleichen. Das Gesamtsystem soll stets thermisch isoliert sein. a) Bestimmen Sie für die beiden Körper jeweils die innere Energie U und die Entropie S (dS = δQ/T ) als Funktion der Temperatur T , sowie die gesamte anfängliche innere Energie Ua und Entropie Sa . b) Der Wärmeaustausch erfolge nun spontan (irreversibel) durch direkten thermischen Kontakt beider Körper. Welche Größe bleibt dabei erhalten und was ergibt sich für Te und ∆S = Se − Sa ? c) Alternativ soll zwischen den beiden Körpern eine zyklisch laufende reversible Maschine eine mechanische Arbeit W leisten, indem sie Wärme vom heißen zum kalten Körper transportiert. Das Gesamtsystem soll seine Entropie nicht ändern, und die Entropie der Maschine bleibt nach jedem Zyklus konstant. i) Berechnen Sie den anfänglichen idealen Wirkungsgrad η = δW /δQ, so lange man die Temperaturänderungen der beiden Körper vernachlässigen kann. δQ ≪ CT1 ist die Wärmemenge, die dem heißen Körper entnommen wird, und δW ist die von der Maschine geleistete Arbeit. ii) Die Maschine soll so lange laufen, bis beide Körper dieselbe Temperatur Te erreicht haben. Wie groß sind die Entropie Se und die Temperatur Te im Endzustand? iii) Wie groß ist der Wirkungsgrad W/Q für den gesamten Prozess nach Erreichen der gemeinsamen Endtemperatur Te ? d) Bei welchem der beiden obigen Prozesse b),c) ist Te höher? 2