A Banken im Finanzsystem A2 Die Bilanz einer Geschäftsbank Eine Bilanz ist die systematische Gegenüberstellung von Aktiva und Passiva zu einem bestimmten Zeitpunkt (Bilanzstichtag). Vereinfacht betrachtet, gibt in der Bankbilanz die Aktiv-Seite Auskunft über die „Kapitalverwendung“ und die Passiv-Seite über die „Kapitalherkunft“. Stilisierte Bankbilanz Aktiva Passiva Barvermögen Kredite (Kasse) an Banken Kredite an Nichtbanken (Kundenkredite) Wertpapiere (z. B. Aktien, Staatsanleihen) Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank Einlagen von Banken Einlagen von Nichtbanken (Kundeneinlagen) Schuldverschreibungen (Bankanleihen) Eigenkapital A Banken im Finanzsystem A2 Die Bilanz einer Geschäftsbank Aktiv-Seite ( Wozu verwendet eine Bank das Geld?) Barvermögen: der „Kassenbestand“ der Bank; dazu zählen in der Regel auch Guthaben bei der Zentralbank. Kredite an Banken: Banken können aufgrund überschüssigen Zentralbankgelds anderen Banken Liquidität am Geldmarkt zur Verfügung stellen. Kredite an Nichtbanken: „klassisches“ Kreditgeschäft einer Bank an Unternehmen und Privatkunden (z. B. Konsumkredit oder Kredit für Immobilien). Wertpapiere: – Wertpapiere werden als Sicherheiten benötigt, die Banken z. B. bei der Notenbank hinterlegen müssen, um Liquidität von der Notenbank zu bekommen (vgl. Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank). – Banken können Wertpapiere als Anlage nutzen und mit ihnen Eigenhandel betreiben. Passiv-Seite ( Wie kommt Geld zu einer Bank?) Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank: Banken erhalten von der Zentralbank (z. B. EZB) für einen befristeten Zeitraum Liquidität (Zentralbankgeld) geliehen und müssen dafür Sicherheiten (Wertpapiere) bei der Zentralbank hinterlegen. Einlagen von Banken: In der Regel sind das kurzfristige Einlagen, die am Geldmarkt (Handel unter Banken mit Laufzeiten bis zu einem Jahr) aufgenommen werden. Einlagen von Nichtbanken: – „Klassisches“ Einlagengeschäft einer Bank Kunde bringt Geld zur Bank und erhält Zins dafür. – Kundeneinlagen können verschiedene Laufzeiten haben: von täglich verfügbaren Einlagen (Giro- oder Tagesgeldkonto) bis zu festen Laufzeiten von mehreren Jahren. Schuldverschreibungen: Eigenkapital: Die Bank erhält über eine Anleihe Geld, mit dem sie arbeiten kann. – Mit dem Eigenkapital sind Eigentumsrechte an der Bank verbunden. – Das Eigenkapital ist zugleich der „Puffer“, der Verluste tragen muss.