35% 1% 1% 1% 1% 13% 2% 2% 2% 6% 33% 1% 1%

Werbung
Anteil an den nationalen Finanzaktiven in %
Anteil am globalen Schattenbankensystem in %
(nach Währungsraum)
Euro-zone
60
40
20
1%
Kanada
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
33%
13%
11
Grossbritannien
Schweiz
35%
60
Euro-zone
1%
Schweiz
USA
1%
40
China
Indien
20
6%
2%
1%
2%
Japan
Korea
Hongkong
1%
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
Singapur
2%
11
Brasilien
USA
1%
60
Australien
40
Banken
Versicherungen und Pensionsfonds
Andere Finanzinstitutionen («Schattenbanken»)
Zentralbank
Staatliche Finanzinstitutionen
20
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
Finanzintermediation mit einem Schattenbankensystem
Das einfache Modell der Finanzintermediation
Die Finanzintermediation – die Vermittlung zwischen
Kapitalanbietern und Kapitalnachfragern – geschieht
via Banken, Nicht-Bank-Finanzinstitutionen und
Kapitalmärkte. Ersparnisse, die kurzfristig verfügbar
sein müssen, werden von Banken als Einlagen
entgegengenommen und als langfristige Kredite
weitergegeben (Fristentransformation). Langfristige
Ersparnisse dagegen wurden traditionell ausserhalb
des Bankensystems vermittelt. Die endgültigen
Gläubiger – vorwiegend Privathaushalte – legen ihre
Gelder entweder direkt auf dem Kapitalmarkt an, indem
In den vergangenen Jahrzehnten ist dieser Vermittlungsprozess stark ausgedehnt worden. So sind die
Vermögensverwalter einerseits wichtige Lieferanten
von Sicherheiten (collateral) geworden, andererseits
haben Vermögensverwalter zunehmend sichere,
kurzfristige, liquide Instrumente nachgefragt. Selbst
Vermögensverwalter, die nur langfristig anlegen,
sie Aktien oder Anleihen kaufen, oder vertrauen sie
Vermögensverwaltern wie Anlagefonds, Pensionsfonds,
Versicherungen an. Diese Vermögensverwalter legen
die Mittel in langfristigen Instrumenten wie Aktien,
Anleihen und forderungsbesicherten Wertschriften an.
Da die endgültigen Schuldner – Haushalte, Unternehmen
und Staaten – langfristige Bedürfnisse haben, sind vor
allem langfristige Wertschriften an der Schnittstelle
zwischen Schuldnern und Gläubigern. In diesem
traditionellen Modell braucht es entsprechend keine
Fristentransformation ausserhalb des Bankensystems.
«Moderne» Grossbanken
Traditionelle Banken
(vermitteln kurzfristige Ersparnisse)
Traditionelle Banken
(vermitteln kurzfristige Ersparnisse)
Endgültige Schuldner
Kredite
Reale
Vermögenswerte
Ersparnisse
(kurzfristig)
Anleihen
Aktien
Endgültige Schuldner
(Haushalte, Unternehmen)
Endgültige Gläubiger
(Haushalte)
Eigenkapital
(Haushalte, Unternehmen)
Vermögensverwalter
(vermitteln langfristige Ersparnisse)
Forderungsbesicherte
Wertpapiere
Anleihen
Einlagen
Kredite
Einlagen
Kredite
müssen über liquide Mittel verfügen. Diese Elemente
machen gewissermassen das Schattenbankensystem
aus, welches eine umgekehrte Fristentransformation
ermöglicht: Die Umwandlung langfristiger Ersparnisse
in sichere kurzfristige Anlagen, wobei der Prozess der
Verbriefung eine Schlüsselrolle spielt.
Schattenbankensystem
(vermittelt kurzfristige Ersparnisse)
Kredite
Reale
Vermögenswerte
Anleihen
Eigenkapital
Kredite
Aktien
Ersparnisse
(langfristig)
Finanzierung
am
Kapitalmarkt
Endgültige Gläubiger
(Haushalte)
Ersparnisse
(kurzfristig)
Ersparnisse
(langfristig)
Eigenkapital
Eigenkapital
Vermögensverwalter
(vermitteln langfristige Ersparnisse)
Fondsanteile
Kurzfristige
Anlagen
Aktien
Langfristige
Anlagen
Der Verbriefungsprozess im Schattenbankensystem
Umgekehrte
Fristentransformation
Fondsanteile
Fristentransformation
Zweckgesellschaft
QUELLE: FSB, IMF
Endgültige Schuldner
(Haushalte, Unternehmen)
Reale
Vermögenswerte
Kredite
Liquiditätstransformation
Kredittransformation
Zweckgesellschaft
Kredite
AAA-geratete
forderungsbesicherte
Wertpapiere
Forderungsbesicherte
Wertpapiere
(ABS)
Forderungsbesicherte
Geldmarktpapiere
(ABCP)
Mezzaninkapital
Eigenkapital
Eigenkapital
Traditionelle Banken
Forderungsbesicherte
Wertpapiere
Kredite
Garantie
Das Schattenbankensystem wandelt Schuldeninstrumente wie Hypotheken durch Verbriefung und
Tranchierung in sichere geldartige Forderungen um.
Klassische Bankenfunktionen wie die Fristentransformation finden dabei statt. Allerdings wird im Gegensatz
zur traditionellen Fristentransformation in einer Reihe
von Schritten via eine Kette von Bilanzen das Risiko
weitergereicht. In einem ersten Schritt werden die
Geldflüsse aus vergebenen Krediten in WertpapierTranchen aufgeteilt. Danach werden die Wertpapiere
an ein Anlagevehikel verkauft, das sich im kurzfristigen
Geldmarkt finanziert. Es entsteht das «sichere»
forderungsbesicherte Geldmarktpapier. Nun wird das
Instrument liquide gemacht, indem Banken sich
verpflichten, dem Vehikel im Zweifelsfall Liquidität zur
Verfügung zu stellen, und indem die in diese Anlagen
investierten Geldmarktfonds stabile Nettovermögenswerte versprechen. Die Banken halten diese Papiere
zum Teil auch selber.
Rückkaufvereinbarung
(Repo)
Geldmarktfonds
Forderungsbesicherte
Geldmarktpapiere
Umgekehrte
Rückkaufvereinbarung
Stabiler
Nettovermögenswert
Institutionelle Anleger
Stabiler
Nettovermögenswert
Eigenkapital
Liquiditätsgarantie
Einlagen
Eigenkapital
Wertpapierfluss
Finanzierungsfluss
NZZ-INFOGRAFIK / lea.
Herunterladen