2014-03_51006885_Torasemid SZ 200mg_Tbl_FI.indd

Werbung
Assistent/Referent
Referent
Kenntnis IB
Fachinformation
Torasemid Sandoz® 200 mg Tabletten
Es liegen jedoch ungenügende Erfahrungen
vor, um allgemeine Empfehlungen in dieser
Patientengruppe geben zu können.
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
1 Tablette enthält 200 mg Torasemid.
Kinder
Bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine
Er­fah­rungen zur Anwendung von Torasemid
vor (siehe Abschnitt 4.4).
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Weiße bis gebrochen weiße, runde Tablette
mit Kreuzbruchkerbe
4. Klinische Angaben
4.1Anwendungsgebiete
Die Anwendung von Torasemid Sandoz
200 mg ist ausschließlich bei Patienten mit
stark verminderter Nierenfunktion (KreatininClearance weniger als 20 ml pro Minute
und/oder Serumkreatinin-Konzentration
größer als 6 mg/dl) angezeigt.
Zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese bei
schwerer Niereninsuffizienz – auch unter
Dialyse, falls eine nennenswerte Restdiurese
vorliegt (mehr als 200 ml/24 Stunden) –, wenn
Ödeme, Ergüsse und/oder Bluthochdruck
bestehen.
Hinweis
Torasemid Sandoz 200 mg nur bei stark
einge­schränkter, nicht bei normaler Nierenfunktion verwenden.
Stand: Oktober 2012
4.2Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Die Dosierung sollte individuell entsprechend
dem Schweregrad der Niereninsuffizienz
erfolgen. Führt die übliche Dosis von 20 mg
zu keinem ausreichenden Ansprechen, kann
die Dosis auf 50 mg Torasemid pro Tag erhöht
werden; falls erforderlich, kann die Dosis
danach schrittweise auf maximal 1-mal täglich 200 mg, vorzugsweise zur Frühstückszeit,
erhöht werden. Die höchste in der Langzeitbehandlung verwendete Tagesdosis beträgt
200 mg.
Tagesdosen von 200 mg sollten nur bei
Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz
(Kreatinin-Clearance < 20 ml/min und/oder
Kreatinin-Spiegel > 530 µmol/l) angewen­det
werden. Eine Diurese von mindestens
200 ml/24 Stunden sollte gewährleistet sein.
Für Dosierungen, die mit dieser Stärke nicht
realisierbar sind oder für die diese Stärke
nicht praktikabel ist, stehen andere Stärken
des Arzneimittels zur Verfügung.
4.3Gegenanzeigen
•• bekannte Überempfindlichkeit gegen
Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen
der sonstigen Bestandteile
•• Anurie bei Patienten mit Niereninsuffizienz
•• Coma oder Praecoma hepaticum
•• Hypotonie
•• Hypovolämie
•• Hyponatriämie, Hypokaliämie
•• erhebliche Miktionsstörungen (z. B. aufgrund von Prostatahyperplasie)
•• normale oder nur mäßig eingeschränkte
Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance
> 30 ml/min und/oder SerumkreatininKonzentration < 3,5 mg/dl), da die Gefahr
eines übermäßigen Wasser- und Elektrolytverlustes besteht
•• Stillzeit
4.4Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Wegen unzureichender Erfahrungen mit
Torasemid sollte in folgenden Situationen
die Behandlung mit Vorsicht erfolgen:
•• Gicht
•• Herzrhythmusstörungen (z. B. sinoatrialer Block, atrioventrikulärer Block II. oder
III. Grades)
•• pathologische Veränderungen des SäureBasen-Haushaltes
•• gleichzeitige Behandlung mit Lithium,
Aminoglykosiden oder Cephalosporinen
•• pathologische Veränderungen des Blutbildes (z. B. Thrombozytopenie oder Anämie bei Patienten ohne Niereninsuffizienz)
•• Niereninsuffizienz aufgrund nephrotoxischer Substanzen (siehe Abschnitt 4.5)
•• Kinder unter 12 Jahren
•• Kreatinin-Clearance zwischen 20 ml und
30 ml pro Minute und/oder Serumkreatinin-Konzentration zwischen 3,5 mg/dl
und 6 mg/dl
Ältere Patienten
Dosisanpassungen sind nicht erforderlich.
Die Anwendung von Torasemid Sandoz
200 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Torasemid Sandoz 200 mg zu Dopingzwecken
kann die Gesundheit gefährden.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist Vorsicht geboten, da die Plasmakonzentra­tionen
erhöht sein können (siehe Abschnitt 5.2).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aminoglykoside
Durch eine hochdosierte Behandlung mit
Torasemid können die ototoxischen und
nephrotoxischen Wirkungen von Aminogly­
kosiden (z. B. Gentamicin und Tobramycin)
verstärkt werden.
Cephalosporine
Durch eine hochdosierte Behandlung mit
Torasemid kann die nephrotoxische Wirkung
von Cephalosporinen verstärkt werden.
Cisplatin
Durch eine hochdosierte Behandlung mit
Torasemid kann die toxische Wirkung von
Cisplatin verstärkt werden.
Antidiabetika
Die Wirkung von Antidiabetika kann vermindert werden.
Antihypertonika
Torasemid verstärkt die Wirkung anderer
blutdrucksenkender Arzneimittel, insbesondere die von ACE-Hemmern. Wenn
ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittelbar
im Anschluss an eine Therapie mit Torasemid gegeben werden, kann ein übermäßiger Blutdruckabfall erfolgen.
Digitalisglykoside
Eine induzierte Hypokaliämie kann die Wirkungen von Digitalis verstärken (Intoxikations­
risiko).
Glukokortikoide
Die durch Kaliumverluste bedingten Effekte
können verstärkt werden.
Colestyramin
Während einer gleichzeitigen Behandlung
mit Colestyramin werden die Wirkungen und
die Bioverfügbarkeit von Torasemid beeinträchtigt.
Curareartige Muskelrelaxanzien
Die Wirkung von curareartigen Muskelrelaxanzien kann verstärkt werden.
Laxanzien
Die durch Kaliumverluste bedingten Effekte
können verstärkt werden.
Lithium
Thiazide vermindern die renale Ausscheidung von Lithium, wodurch es zu erhöhten
Lithium-Plasmaspiegeln und zu kardio- und
neurotoxischen Wirkungen des Lithiums
kommen kann.
Mineralokortikoide
Die durch Kaliumverluste bedingten Effekte
können verstärkt werden.
NSAIDs
Es wurde nachgewiesen, dass Antiphlogistika
vom NSAID-Typ (z. B. Indometacin, Propionsäure-Derivate oder Acetylsalicylsäure) der
diuretischen und blutdrucksenkenden Wirkung von Torasemid entgegenwirken.
51006885
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Torasemid Sandoz® 200 mg Tabletten
1
2014-03_51006885_Torasemid SZ 200mg_Tbl_FI.indd 1
31.03.2014 12:58:25
Fachinformation
Torasemid Sandoz® 200 mg Tabletten
Probenecid
Probenecid kann die Wirkung von Torasemid durch eine Hemmung der tubulären
Sekretion abschwächen.
4.8Nebenwirkungen
Unter der Therapie mit Torasemid können
die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen auftreten.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig:
Anstieg bestimmter Leberenzymkonzentrationen, z. B. Gamma-GT
Salicylate
Bei Patienten, die hohe Salicylat-Dosen
ein­nehmen, kann Torasemid durch eine
Hemmung der Salicylat-Ausscheidung eine
Salicylat-Vergiftung verursachen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwir­
kungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
Verminderung der Erythrozyten und Leukozyten sowie der Thrombozyten
Theophyllin
Die Wirkungen von Theophyllin können
verstärkt werden.
Katecholamine
Die vasokonstriktorische Wirkung kann vermindert werden.
4.6Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Erfahrungswerte bei Menschen hinsichtlich der Wirkung von Torasemid
auf den Embryo und Fetus vor. Bei Tieren
gelangt Torasemid in den Fetus und verursacht Elektrolytstörungen. Es besteht ebenfalls das Risiko einer Thrombozytopenie beim
Neugeborenen. Solange keine weiteren Erfahrungen verfügbar sind, sollte Torasemid
während der Schwangerschaft nur nach
sorgfältiger Abwägung des Nutzens gegen
die Risiken angewendet werden. Die kleinste
noch wirksame Dosis sollte gegeben werden.
Diuretika sind für die routinemäßige Therapie
von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion
der Plazenta und damit das intrauterine
Wachstum beeinträchtigen können. Falls
Torasemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz
der Schwangeren verabreicht werden muss,
sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie das
Wachstum des Feten genau zu überwachen.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zum Übergang von
Torasemid in die Muttermilch bei Menschen oder Tieren vor. Daher ist die Anwendung von Torasemid während der
Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt
4.3). Falls die Anwendung während der
Stillzeit unumgänglich ist, muss abgestillt
werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Torasemid kann auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder
zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße
bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung
und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:
Verstärkung einer metabolischen Alkalose;
Muskelspasmen (insbesondere zu Therapiebeginn); Erhöhungen der Konzentration von
Harnsäure und Glucose im Blut sowie der
Blutfette (Triglyceride, Cholesterin); Hypokaliämie bei gleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, bei Erbrechen, Durchfall, nach
übermäßigem Gebrauch von Abführmitteln
sowie bei Patienten mit chronischer Leberfunktionsstörung
In Abhängigkeit von der Dosierung und Behandlungsdauer kann es zu Störungen des
Wasser- und Elektrolythaushaltes kommen,
insbesondere z. B. zu Hypovolämie, Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie.
Herzerkrankungen/Gefäßerkrankungen
Sehr selten:
Aufgrund einer Hämokonzentration können
thromboembolische Komplikationen sowie
Zirkulationsstörungen des Herzens und
des Zentralnervensystems (einschließlich
Ischämie des Herzens und des Hirns) auftreten, welche z. B. zu Arrhythmien, Angina
pectoris, akutem Myokardinfarkt, Synkopen oder Verwirrtheitszuständen führen
können.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig:
Gastrointestinale Störungen (z. B. Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Übelkeit,
Erbre­chen, Diarrhö, Obstipation), insbesondere zu Behandlungsbeginn
Sehr selten:
Pankreatitis
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich:
Erhöhung der Konzentration von Kreatinin
und Harnstoff im Blut
Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B.
aufgrund einer Prostatahyperplasie) kann
eine vermehrte Harnproduktion zu Harnverhaltung und Überdehnung der Blase führen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
Allergische Reaktionen (z. B. Pruritus, Rash
und Photosensibilität), schwerwiegende
Hautreaktionen
Allgemeine Erkrankungen
Häufig:
Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit,
Schwäche (insbesondere zu Therapiebeginn)
Gelegentlich:
Xerostomie, Parästhesien
Sehr selten:
Sehstörungen, Tinnitus, Hörverlust
Hinweise
Bei längerer Therapie mit Torasemid ist eine
regelmäßige Kontrolle des Elektrolythaushalts, insbesondere des Serum-Kaliums,
durchzuführen.
Ebenfalls sind Glucose, Harnsäure, Kreatinin
und Blutlipide in regelmäßigen Abständen
zu kontrollieren.
Da es zu einem Anstieg der Blutglucose
kommen kann, wird eine sorgfältige Kontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei
Patienten mit latentem bzw. manifestem
Diabetes mellitus empfohlen.
Ebenfalls ist das Blutbild (Erythrozyten,
Leukozyten, Thrombozyten) in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Besonders zu Beginn der Behandlung und
bei älteren Patienten ist auf Anzeichen von
Elektrolytverlust und Hämokonzentration
zu achten.
4.9Überdosierung
Symptome und Anzeichen
Ein typisches Vergiftungsbild ist nicht bekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer
starken Diurese mit der Gefahr von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten kommen,
die zu Somnolenz und Verwirrung, Hypotonie sowie zu einem Kreislaufkollaps führen können. Gastrointestinale Störungen
können auftreten.
Behandlung
Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.
2
2014-03_51006885_Torasemid SZ 200mg_Tbl_FI.indd 2
31.03.2014 12:58:25
Fachinformation
Torasemid Sandoz® 200 mg Tabletten
Die Symptome und Anzeichen einer Überdosierung erfordern eine Dosisreduktion
oder das Absetzen von Torasemid sowie
gleichzeitige Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution.
Torasemid ist nicht dialysierbar; eine Hämodialyse beschleunigt somit nicht seine
Elimination.
Therapie bei Hypovolämie
Volumensubstitution
Therapie bei Hypokaliämie
Kaliumsubstitution
Therapie bei Kreislaufkollaps
Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie
Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem
Schock
Bei den ersten Anzeichen (z. B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe,
Kopfschmerzen, Schweißausbruch, Übelkeit,
Zyanose):
•• venösen Zugang schaffen
•• neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage,
Atemwege freihalten, Applikation von
Sauerstoff
•• falls nötig sind weitere, gegebenenfalls
auch intensivmedizinische Maßnahmen
(u. a. Gabe von Epinephrin, Volumenersatz­
mittel, Glukokortikoide) einzuleiten
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Sulfonamide, Monopräparate
ATC-Code: C03CA04
Torasemid, ein Sulfonamid-Derivat, wirkt
aufgrund einer Hemmung der Natrium- und
Chloridrückresorption im aufsteigenden
Schenkel der Henleschen Schleife.
Mit der Diurese kommt es zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalium und Magnesium. Die diuretische Wirkung setzt innerhalb von 1 Stunde ein, mit einem Wirkungsmaximum nach 2 – 3 Stunden, und kann
bis zu 12 Stun­den anhalten. Der maximale
blutdrucksenkende Effekt nach wiederholter Gabe wird nach bis zu 10 – 12 Wochen beobachtet.
Torasemid ist ein Schleifendiuretikum und
hat bei Dosierungen, wie sie in der Bluthochdruckbehandlung verwendet werden,
eine schwache diuretische und saluretische
Wirkung. Die blutdrucksenkende Wirkung
korreliert nicht mit Diurese oder ElektrolytAusscheidung. Bei gesunden Probanden
wurde im Dosisbereich 5 – 100 mg eine zum
Logarithmus der Dosis proportionale Diuresesteigerung („High-ceiling-Aktivität“)
beobachtet. Eine Diuresesteigerung kann
auch dann erfolgen, wenn andere harntreibende Medikamente (z. B. distal wirkende Thiazide) nicht mehr ausreichend
wirken, z. B. bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Bei Patienten mit schwerer bis terminaler
chronischer Niereninsuffizienz bewirkt Tora­
semid eine Ödemausschwemmung und
die Senkung eines erhöhten arteriellen
Blutdrucks.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Bioverfügbarkeit von Torasemid beträgt
80 – 90 %. Maximale Serumkonzentrationen
werden nach 1 – 2 Stunden erreicht und
das Verteilungsvolumen beträgt ca. 16 Liter. Die totale Clearance beträgt ca. 40 ml/
min mit einer renalen Clearance von etwa
25 %.
Beim Menschen wird Torasemid zu den
drei Metaboliten M1, M3 und M5 verstoffwechselt.
Torasemid wird zu mehr als 99 % an Plasmaproteine gebunden, während die Metaboliten M1, M3 und M5 zu 86 %, 95 %
bzw. 97 % gebunden werden.
Die Kinetik von Torasemid und seiner Metaboliten verläuft linear zur Dosis, d. h., die
maximalen Serumkonzentrationen und die
Flächen unter den Serumspiegelkurven
steigen proportional zur Dosis. Nach oraler
Gabe beträgt die Halbwertszeit von Torasemid ca. 3 Stunden. Etwa 80 % einer Dosis werden in Form von Torasemid und
seinen Metaboliten über tubuläre Nierensekretion ausgeschieden mit folgender Verteilung: Torasemid ca. 24 %, Metabolit M1
ca. 12 %, Metabolit M3 ca. 3 %, Metabolit
M5 ca. 41 %. Der Hauptmetabolit M5 besitzt
keine diuretische Aktivität, während M1 und
M3 zu einem gewissen Grad aktiv sind.
Bei Niereninsuffizienz sind die totale Clearance und die Eliminationshalbwertszeit
von Torasemid unverändert, die Halbwertszeit von M3 und M5 ist jedoch verlängert.
Die Wirkungsdauer wird vom Schweregrad
der Niereninsuffizienz nicht beeinflusst.
Torasemid und seine Metaboliten werden
nicht nennenswert mittels Hämodialyse
oder Hämofiltration eliminiert.
Bei Patienten mit Leberdysfunktion oder
z. B. Herzinsuffizienz wurden erhöhte Plasmakonzentrationen berichtet und die Eliminationshalbwertszeiten von Torasemid
und Metabolit M5 sind geringfügig verlängert; die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengen entsprechen jedoch weitgehend denen bei gesunden Personen. Eine
Kumulation ist nicht zu erwarten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten zur Toxizität von
Einzeldosen, Gentoxizität und Kanzerogenität ergeben keine besondere Gefahr für den
Menschen.
Es wird angenommen, dass die in Toxizitätsstudien an Hunden und Ratten in hohen
Dosen festgestellten Veränderungen auf eine
übermäßige pharmakodynamische Aktivität
(Diurese) zurückzuführen sind. Die beobachteten Veränderungen sind Gewichtsabnahme,
Anstieg von Kreatinin und Harnstoff und
Nierenveränderungen, wie Tubulusdilatationen und interstitielle Nephritis. Alle durch das
Arzneimittel ausgelösten Veränderungen erwiesen sich als reversibel.
Studien an Ratten zeigten keine teratogenen
Wirkungen; nach Gabe von hohen Dosen
bei trächtigen Kaninchen und Ratten wurde
jedoch eine fetale und maternale Toxizität
beobachtet. Auswirkungen auf die Fertilität
wurden nicht festgestellt.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1Liste der sonstigen Bestandteile
mikrokristalline Cellulose
Copovidon
Crospovidon
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Mannitol (Ph.Eur.) (E 421)
hydriertes Rizinusöl
hochdisperses Siliciumdioxid
6.2Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Die Tabletten sind in Aluminium/AluminiumBlisterpackungen verpackt und in einen
Umkarton eingeschoben.
Packungen mit 20, 30, 50 und 100 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die
Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
8. Zulassungsnummer
58019.06.00
3
2014-03_51006885_Torasemid SZ 200mg_Tbl_FI.indd 3
31.03.2014 12:58:25
Fachinformation
Torasemid Sandoz® 200 mg Tabletten
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung:
15. Januar 2004
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:
07. September 2012
10. Stand der Information
Oktober 2012
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
4
2014-03_51006885_Torasemid SZ 200mg_Tbl_FI.indd 4
31.03.2014 12:58:25
Herunterladen