Ein Gott der Lebenden

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Nr. 278 | 2015/1 - März
Pfarre Pottendorf+Landegg
Pfarrblatt 300
1714-1717
Foto: Johann Schwarzl
Ein Gott der Lebenden
Wer sich nicht trifft, kann
sich nicht kennenlernen!
Gesprächsabend im Pottendorfer
Kulturzentrum der Muslime
Die Weihnachtszeit im
Foto-Rückblick
3
Nikolo- und Krippenfeier in
Wort und Bild
Kreuzwege, Maiandachten,
Suppenessen zur Fastenzeit
7+8
Wichtige Termine im Frühjahr 2015
11+12
2 Pfarrgemeinderat
Danke...
Liebe geschätzte Leserinnen und Leser,
es würde uns freuen, wenn Sie bei
Ihren Anschaffungen, Einkäufen und
Dienstleistungen unsere werbenden
Firmen berücksichtigen.
Sie helfen uns, das Pfarrblatt zu einem
günstigen Preis herzustellen und zu finanzieren. Herzlichen Dank an unsere
Inserenten!
Korrektur
In der Ausgabe des Kirchenführers auf
Seite 8 fehlt der Hinweis, dass die Abbildung des Katasterplans von einem
Foto der Fa. Schächter übernommen
wurde. Wir bitten diese Unachtsamkeit
zu entschuldigen!
TIPP
...vielleicht ein kleines Ostergeschenk? Der neue Kirchenführer
ist in der Pfarrkanzlei für 8,- Euro
erhältlich!
Worte des Pfarrers
TERROR
und ISLAM
Einer verbreiteten Ansicht nach habe der so genannte »islamische Terrorismus«
auf jeden Fall religiöse Wurzeln. Dem muss entgegengehalten werden: Religion
ist nicht einfachhin die Ursache des sogenannten »islamischen Terrorismus«.
Der sogenannte islamische Terrorismus verdankt sich einem ganzen Bündel von
Ursachen: Der Israel-Palästina-Konflikt, wirtschaftliche Gründe, politische und
soziale Auflösungsprozesse, Gefühle von Unterlegenheit, der Afghanistan-Konflikt und das Scheitern nationaler, panarabischer bzw. kommunistischer Projekte
spielen dabei ebenso eine besondere Rolle. Religion ist in diesem Zusammenhang weniger Ursache, sondern eher gut funktionalisierbares Mittel. Die Religion soll demnach folgenden Zwecken dienen: Der Identifizierung gegenüber den
Anderen, der Mobilisierung der traditionell-religiösen Massen, der Legitimation
der eigenen moralisch-religiösen Interessen und als stimulierendes Sinnangebot
für Selbstmordattentäter.
Terrorgruppen sind nicht primär an religiösen Sachfragen interessiert, ihre
Führer sind keine Theologen. Auch Selbstmordattentate sind keine islamische
Tradition. Selbstmord ist im Islam wie im Christentum grundsätzlich verboten.
Islamistische Selbstmordattentate haben andere Wurzeln. Der Reigen der Selbstmordattentäter in Nahost wurden durch Japaner eröffnet (1972 Tel Aviv), neben
der japanischen »Rote Armee Fraktion« war eine kommunistische Palästinenserorganisation an der Planung beteiligt.
Der so genannte islamische Fundamentalismus (besser Islamismus), der meist
den ideologischen Hintergrund für islamische Terrorgruppen bildet, ist eher ein
Projekt zur Gesellschaftsreform als ein religiöses Projekt. Der Islamismus will
nicht den Islam reformieren, sondern die Gesellschaft auf ein solides (in diesem
Fall: religiöses) Fundament gestellt sehen. Ihm geht es nicht in erster Linie um
die Religion als solche, auch wenn die Islamisten sich ernsthaft um sie bemühen
und sie nicht in zynischer Weise zu missbrauchen trachten.
Grund für das Auftreten islamistischer Gruppen war nicht eine neue Offenbarung oder religiöse bzw. theologische Einsicht, sondern es stellt eine Reaktion
dar auf die Auflösung traditioneller gesellschaftlicher, politischer und religiöser
Strukturen durch Modernisierungs- und Säkularisierungsbestrebungen in den islamischen Staaten.
Bitte verwenden!
Bitte beachten Sie diesmal ganz besonders den beigelegten Zahlschein.
Sie können damit Ihren Beitrag für die
Renovierung der Außenfassade unserer Kirche einzahlen.
Wir freuen uns über jede Summe, die
uns hilft, unser Vorhaben zu verwirklichen. Außerdem können Sie den Beleg
auch für eine steuerliche Abschreibung
beim Finanzamt einreichen — Die
Spendenabsetzbarkeit ist durch das
Bundesdenkmalamt gewährleistet.
Vielen Dank für Ihren Beitrag!
Die Träger des Islamismus sind nicht primär etablierte islamische Theologen,
auch nicht die ungebildeten, mittellosen Massen, sondern schwerpunktmäßig
junge Menschen der Mittelschicht bzw. unteren Mittelschicht aus intakten Familienverhältnissen mit relativ hoher Bildung (oft Studenten oder Akademiker).
Meist stammen sie aus ländlichen Gebieten oder Kleinstädten und sind dann in
die Großstadt gezogen.
Islamismus als Antwort auf Herausforderungen der Moderne ist ein modernes
Phänomen. Er richtet sich zunächst gegen die eigenen Regierungen, denen er
– meist durchaus zu Recht – Korruption, Willkürherrschaft und natürlich auch
Verwestlichung im negativen Sinn vorwirft. Islamistische Gruppen sind sozial
und (gesellschafts)politisch engagiert, nur ein Teil greift zu gewalttätigen Mitteln, und das manchmal auch nur vorübergehend und unter besonderen politischen Vorzeichen. Allerdings sind diese Gruppen natürlich diejenigen, die weltweit Schlagzeilen machen.
Im Pottendorfer Kulturzentrum trafen wir kürzlich in äußerst freundschaftlicher
Form mit unsren ansässigen Muslimen zusammen. Es wurde uns versichert, dass
sich niemand, der andere durch einen Terroranschlag tötet, als Muslim bezeichnen darf, denn der Koran verbietet dies. Es wurde uns auch eine nette Pointe
Aus dem Pfarrgemeinderat
erzählt, welche die IS-Terroristen auf sublime Weise entlarvt:
Ein europäisches Ehepaar fährt durch die Wüste und wird
von IS-Terroristen angehalten. Diese fordern den Mann
auf, er möge einen Koranvers zitieren. Der Mann spricht
einen Vers, worauf die beiden weiterfahren dürfen. Die
Frau meint zu ihrem Mann: „Aber du hast ja einen Bibelvers zitiert!“ Der Mann: „Wenn diese Terroristen Muslime
wären, hätten sie es bemerkt.“
Für mich stellt sich in diesem Zusammenhang schon noch
die Frage, ob ich im Namen der (Presse-) Freiheit alles
tun soll, was ich darf und kann. Ist es sinnvoll, durch Provokation in ganz Europa – und mittlerweile in vielen andern Staaten – den Terrorismus zu fördern und in Folge
Unsummen für die Terrorabwehr bereitstellen zu müssen?
Könnten wir den Frieden und die Ruhe nicht billiger haben? Immerhin geht es bei so manchen einschlägigen satirischen Magazinen nicht um wertvolle Inhalte, sondern
um das Geschäft, um den Gewinn auf Kosten anderer, die
– oft mit vernichtender Darstellung plus Kommentar – in
äußerst brutaler und liebloser Form verulkt werden.
Ihr Pfarrer Wilfried Wallner
Abschied nach 10 Jahren
Am Wochenende vom 17. und 18. Jänner 2015 hat Pfarrer Mag.
Wilfried Wallner am Ende der Messe bekannt gegeben, dass er
ab 1. September dieses Jahres die Pfarre Hochneukirchen und
Gschaid in der Buckligen Welt übernehmen wird und Pottendorf nach 10 Jahren als Pfarrer verlassen wird.
Uns hat diese Mitteilung doch etwas überrascht, obwohl man so
manchen Aussagen seinerseits, wenn man genau hingehört hat,
schon entnehmen konnte, dass er nach zehn Jahren wieder Pfarrerstelle wechseln möchte. Eine gute gemeinsame Zeit geht damit
zu Ende, in der sich alle Gläubigen und Mitarbeiter der Pfarre wohl
und angenommen gefühlt haben. Wir hoffen, dass diese Empfindung
auch für ihn zutrifft. In der nächsten Ausgabe des Pfarrblattes werden wir seinen Abschied ausführlicher behandeln. Jedenfalls wünschen wir ihm schon jetzt alles Gute und Gottes Segen an seinem
neuen Wirkungsplatz. Jedenfalls werden wir seinen Abschied zusammen mit seinem 60. Geburtstag am 28. Juni im Rahmen eines
kleinen Festes feiern.
Die Nachricht ist noch so neu, dass wir keinerlei Informationen über
allfällige Nachfolger haben. Sobald wir etwas wissen, werden wir
das entsprechend kommunizieren. Jedenfalls sind alle Gerüchte darüber momentan nichts anderes als Gerüchte.
Wer sich nicht trifft,
kann sich nicht kennen lernen.
Gesprächsabend zwischen Muslimen und Pfarrgemeinderat in Pottendorf
Schon einige Wochen vor dem terroristischen Anschlag
in Paris wurde die Einladung zu einem Gespräch an
die Pfarre von der »Kulturvereinigung der Muslime
Pottendorf« ausgesprochen. Am 13. Jänner haben sich
am Abend Vertreter der Pfarre und des Pfarrgemeinderates mit Pfarrer Mag. Wilfried Wallner zum Besuch
in der Pallisch-Gasse eingefunden.
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung durch die Vertreter
und den Obmann des Kulturvereines Herrn Ahmet Okur
drehte sich das Gespräch sehr bald um die Ereignisse von
Paris und die terroristischen Übergriffe von IS-Truppen
und Boko Haram Attentaten. Ausdrücklich wurde von beiden Seiten versichert, dass Gewalttaten niemals mit einem
Rückgriff auf die Religion gerechtfertigt werden können
und dürfen. Alle zeigten sich überzeugt davon, dass zwi-
schen den beiden Religionen keine feindlichen Gedanken und Hassgefühle Platz haben dürfen, auch die Anerkennung der staatlichen Gesetze wurde von den Muslimen außer Streit gestellt. Jede Rechtfertigung
von Gewalt, die sich aus dem Koran oder der Bibel ableiten möchte,
steht im Widerspruch zur Aufgabe dieser Religionen, die dem Leben
dienen sollen. Respekt und Toleranz sind gefordert, und - das haben
wir auch diesmal wieder erfahren – gegenseitiges Erklären und Lernen
der Sichtweisen und Verschiedenheiten unserer Religionen.
Im Anschluss daran gab es ein köstliches und reichhaltiges Buffet mit
türkischen Spezialitäten, die von den Frauen des Kulturvereines zubereitet worden waren. Dafür noch ein ganz besonderes Danke. In kleinen netten Gesprächsrunden klang der Abend aus.
Dass Vielfalt anstrengend ist, gilt nicht nur bei einem Buffet, sondern
auch im religiösen und kulturellen Austausch untereinander. Wir werden diesen Kontakt in regelmäßigen Gesprächen sicher weiter führen.
hs
3
4 Thema: Gott der Lebenden
AUFSTEHEN!
Für eine Religion des Lebens
Durch die aktuellen Ereignisse in den letzten Wochen und Monaten gerät die Religion allgemein wieder stärker in den Blickpunkt
des gesellschaftlichen Diskurses. Wie schon früher wird ihr heute
wieder der Vorwurf gemacht, sie trage zur Gewaltbereitschaft der
Menschen bei, ja sie legitimiere sogar die Gewalt. Dagegen, dass
das so ist, gibt es gewichtige Einwände, aber es gibt keinen unumstößlichen Beweis dafür, dass Religion nicht die Gewaltbereitschaft Einzelner unterstützen kann. Letztlich sind es ja die Menschen, die die Rechtfertigung ihrer Gewaltanwendung aus ihrem
Glauben, den sie aus den Lehren der Religion herauslesen und
auf die sich berufen.
Was versteht man unter Religion, was unter Glaube? Ein bisschen
Licht in diese Zusammenhänge könnte eine Klärung der Begriffe
bringen.
Glaube kann nicht verordnet werden.
Der Glaube ist ein persönlicher Entscheidungsakt, den ich vollziehe, wenn ich die Ideen und Aussagen einer Religion für mein
Leben bedeutsam mache, sie als eine Grundlage meiner Lebensgestaltung annehme. Mein Glaube entspringt damit einer persönlichen Entscheidung, die ich einmal, - vielleicht auf Grund
bestimmter Lebensumstände und tiefer Erfahrungen -, getroffen
habe. Dieser Glaube wird mir so zur Grundlage und Deutung meines Lebens, er gibt mir Halt und Orientierung. Auf diesen Glauben setze ich in den dunkelsten Stunden meines Lebens und darüber freue ich mich an den Tagen des Glücks.
Religionen vergleichen, ohne selbst religiös oder gläubig zu sein.
Wenn mich Religion aber selbst zu betreffen beginnt, wenn sie
mir mehr und mehr zur Grundlage meiner Weltorientierung wird,
dann mache ich den Schritt von der sachlichen Information zum
persönlichen Glauben. Dann wird diese Religion in meinem Glauben für mich lebendig. Eine gelebte Religion zeigt sich im Leben
eines glaubenden Menschen, sie wird sichtbar in seinem Leben.
Menschenbild und Bild von Gott
Die Lehre einer Religion kann Unverständliches, Widersprüchliches und Abschreckendes enthalten, wesentlich für die Entwicklung meines persönlichen Glaubens wird sein, welches Bild von
Gott und damit auch vom Menschen (Mensch als Ebenbild Gottes)
ich in meinem Inneren trage. Das ist die bedeutsame Grundlage,
was ich aus den Lehren der Religion für mich ableite. Selbst der
mit besten Absichten und viel Überlegungen erworbene Glaube
kann einseitig sein, sich fundamentalistisch zeigen und resistent
sein gegen jeden kritischen Einwand. Einziger Schutz vor derartigen Verirrungen muss die Bereitschaft zum Dialog mit den Anderen sein. Glauben beruht auf einem dialogischen Prinzip. - Ich
glaube dir! In der Bibel heißt es, „Der Glaube kommt vom Hören“
(Röm 10,17). Wenn man dieses Prinzip noch tiefer fassen wollte,
kann nur das gelebte Gespräch zwischen Mensch – Mitmensch
– Gott (trialogisch) uns vor Einseitigkeiten, Verhärtungen und Intoleranz bewahren.
Eine Religion des Lebens
Religion allein macht noch nicht betroffen.
Die Religion dagegen ist ein System von Aussagen und Erklärungen, die die Welt und ihren Ursprung deuten, die die Stellung des
Menschen in ihr festlegen und daraus meist auch ein Regelsystem
für das Zusammenleben ableiten. Ich kann mich mit Religionen
beschäftigen, über sie lesen, reden und hören, ohne mich dabei betroffen zu fühlen. Man kann eine Religion studieren oder mehrere
Ich denke, ein Kriterium einer Religion des Lebens sollte sein,
dass sie sich ohne Wenn und Aber dem Leben verpflichtet, dass
sie fruchtbare Grundlage für ein Wachsen und Werden des Menschen und der Schöpfung ist. Ein derartiger Glaube liebt das Leben, auch sein Leben vor dem Tod, nicht als Vertröstung auf ein
Jenseits, sondern als Chance, sein Menschsein schon im Hier und
Jetzt heil werden zu lassen. Ein Glaube, der solcher Religion ent-
Thema: Gott der Lebenden
springt, kümmert sich um den Schutz des Lebens vor der Geburt,
er fördert die Freiheit des Lebens in seiner Entfaltung vor dem
Tod und im Anblick des Todes begleitet er das Leben zu einem
würdigen Ende.
Eine Religion, die sich dem Leben verpflichtet fühlt, spricht auch
von dem, was über den Tod hinaus geht, weil es nur ehrlich ist,
die Begrenztheit des Lebens in den Blick zu nehmen. Ein derart
verstandener Gaube schwindelt sich nicht über die schwierigste
Frage hinweg, die da lautet: Was kommt dann? Ihre Antworten
muss ich in meinem persönlichsten Akt der Entscheidung zu meinen machen, wenn sie mich tragen sollen.
So verstanden kämpft eine Religion, die sich dem Leben verpflichtet, gegen alles, was das Leben klein macht und beeinträchtigt. Sie
entlarvt die „falschen Götzen“, deren Nachfolge uns entmenschlicht und deren Verehrung unser Leben vor den falschen Altären
in die Knie zwingt. Eine Religion, die das Leben will, empört sich
gegen Gesetze, die das Leben einengen, sie leistet Widerstand allen Ideen, die die Entfaltung des Menschen verhindern wollen.
Sie spricht daher nicht nur von Sünde, Schuld und Tod, sie spricht
lieber von Versöhnung und Barmherzigkeit, von Hoffnung und
Vergebung. Ein persönlicher Glaube, der solcher Religion entspringt, kann frei machen von falschen Wertungen und hinterfragt
auch die eigenen Prinzipien immer wieder. Ein derartiger Glaube
ist niemals fertig, sondern er muss immer wieder neu erworben
werden. Nichts widerstrebt ihm mehr als satte Gewissheit, die zu
bornierter Selbstsicherheit wird.
Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig (2. Kor 3,6)
Vom heiligen Franz von Assisi wird berichtet, dass einmal eine
alte Frau zu seinen Ordensbrüdern kam und um Unterstützung
bat. Die Brüder hatten aber nichts mehr, was sie ihr geben konnten, außer dem einzigen Neuen Testament in ihrer Kapelle. Franziskus sprach: Gebt der Frau das Neue Testament, damit sie es
verkaufen kann! Steht nicht in diesem Buch, dass wir den Armen
zu Hilfe kommen sollen? Ich glaube, dass Gott mehr Freude haben
wird, wenn wir das Buch verschenken, als wenn wir daraus lesen.
Dem gleichen lebendigen Glauben entspringt auch das Wort eines
religiösen Denkers der Gegenwart, der sagt: Wirklicher Glaube
gelingt dann, wenn wir tief in Gott eintauchen und bei den Menschen, an der Seite der Armen und Benachteiligten wieder auftauchen. So verstanden leisten Religion und Glaube Widerstand
gegen jede Vereinnahmung für eigene (politische) Interessen.
So verstanden werden die Menschen aller Religionen in ihrem
Glauben zu Geschwistern und Gefährten auf einem gemeinsamen Weg. Alles, was uns umgibt, selbst das Bedrohliche, wird
geschwisterlich mit hinein genommen in das eigene Leben, das
sich in seiner ganzen Verletzlichkeit geschützt weiß und getragen
fühlt von einem Gott des Lebens.
Hans Schwarzl
Erstkommunionvorbereitung
Fest der Annahme
In Pottendorf-Landegg bereiten sich seit November 19 Kinder in
drei Tischgruppen auf das Sakrament der „Umkehr und Versöhnung“ (früher Erstbeichte) vor. Mit dem Fest der Versöhnung am
27. Jänner endete der 1. Block. Nach den Semesterferien beginnt
dann die Vorbereitung auf die Erstkommunion.
Heuer ist auch ein ungetauftes Kind mit in den Vorbereitungen
dabei, das Gott, Jesus und die Kirche besser kennenlernen will.
Das Mädchen macht fleißig mit. Sie feiert gemeinsam mit ihren
Freundinnen und Freunden die Sonntagsmessen und Feste. In
diesem Jahr wird sie jedoch die Erstkommunion noch nicht empfangen, weil sie sich einmal bewusst selbst für die eigene Taufe
und die weiteren Sakramente entscheiden will.
Im Rahmen der Erstkommunionvorbereitung feierten wir am
25. Jänner das Fest der Annahme. Die Tischmütter und Kinder
wurden der Pfarrgemeinde vorgestellt und mit Applaus herzlich
begrüßt.
Im Evangelium haben wir gehört, wie Jesus seine ersten Jünger
beruft. Er ging zu den Menschen und rief sie. Sie bemerkten,
dass Jesus ein besonderer Freund ist und folgten ihm.
Jesus kommt auch heute zu uns, zu dir und mir. Besonders stark
haben den Ruf die Kinder der 2. Klassen Volksschule gehört. Sie
nehmen ihre Freundschaft zu Jesus ernst und bereiten sich darauf
vor, Jesus das erste Mal in der Kommunion zu empfangen. Dabei
sollen sie spüren: Wenn ich Jesus in mein Leben lassen, dann
wird es hell.
Eltern, Taufpaten, Tischmütter, Religionslehrerinnen, Pfarrer
und Pastoralassistentin begleiten die Kinder auf ihrem Weg zur
Erstkommunion. Auch die Pfarrgemeindeglieder konnten (und
können sich noch immer) sich aktiv in die Vorbereitungszeit
einbringen. Dazu brauchte es nicht viel – nur ein paar Minuten in
der Woche. Am Ende des Festes der Annahme suchten wir Gebetspaten, die für ein Kind bis zur Feier der Erstkommunion am
14. Mai regelmäßig beten. Ich denke mir, für die Kinder ist es
sicher etwas Besonderes, zu wissen, da gibt es in der Gemeinde
einen Menschen, der weiß, dass es mich gibt, der an mich denkt
und der sogar für mich betet. Da ist ein Mensch, der macht Gott
auf mich aufmerksam!
Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die eine Gebetspatenschaft
übernommen haben.
Eva Schuh
5
6 Jugend & Kirche
„Cenacolo“
und die Firmlinge 2015
Am 24. Jänner besuchten die Firmlinge der Pfarren PottendorfLandegg und Wampersdorf die Gemeinschaft „Cenacolo“ in
Kleinfrauenhaid im Burgenland. Bruder Martin aus Deutschland
begrüßte uns in der Kapelle des Hauses.
Hier erfuhren wir, dass die Brüder von Cenacolo ehemalige
Suchtabhängige wie z. B. Junkies, Alkoholiker oder auch Internetsüchtige waren, die sich zu einem Neubeginn entschlossen haben.
In Kleinfrauenhaid leben zur Zeit 37 Brüder aus 13 Ländern. Ihre
Verständigungssprache ist Italienisch. Die Gemeinschaft „Cenacolo“ wurde nämlich 1983 in Italien gegründet, mit dem Ziel,
Jugendlichen mit Drogenproblemen zu helfen.
Durch Arbeiten, Beten, gemeinsames Reden versuchen sie, im
„normalen“ Leben wieder Fuß zu fassen. Wenn jemand neu eintritt, wird ihm ein Bruder als Schutzengel zur Seite gestellt. Dieser
Mann hilft dem Neuen gut anzukommen, unterstützt ihn und ist
ihm Ansprechpartner in allen Lebenslagen.
Dann erzählte uns der 25jährige Daniel aus Polen aus seinem Leben: Mit 15 Jahren ist er durch sogenannte Freunde mit Drogen
in Berührung gekommen. Dadurch ist er immer tiefer gesunken.
Er hat seine Eltern bestohlen, hat Schulden gemacht. Seine Eltern
haben ihn dann auf die Gemeinschaft aufmerksam gemacht und
Daniel hat sich vor 2 Jahren entschlossen, in Polen einzutreten. Er
hat sich nicht viel erwartet und erhofft. Mit seinem Schutzengel
hat sich eine tolle Freundschaft entwickelt, die ihm gut in der Gemeinschaft hat ankommen lassen. Danach war er in der Slowakei
und seit 15 Monaten ist er in Österreich. Im vergangenen Sommer hat er beim „Fest des Lebens“ in Italien seine Eltern seitdem
das erste Mal getroffen und sich bei ihnen entschuldigt. Daniel ist
froh, dass er diese Chance zu einem Neustart bekommen hat.
Bruder Martin hat uns die Gemeinschaft als Schule des Lebens beschrieben, wo die Brüder viele Dinge lernen, die sie vorher nicht
lernen konnten oder auch nicht wollten. Im Gespräch ist immer
wieder durchgekommen, welch große Rolle der Glaube dabei
spielt. Für alle ist es ein Hineinwachsen in den Glauben. Kirche,
Gebet hatten im „vergangenen“ Leben nie eine Rolle gespielt. Es
ist ihnen wichtig, Freunde zu sein, die sich helfen, die versuchen,
gut miteinander auszukommen. Die Gemeinschaft lebt von ihrer
eigenen Landwirtschaft und von Spenden – und sie vertrauen immer darauf, dass Gott ihnen durch andere Menschen das Nötige
zum Leben schenken wird. Durch den Glauben an Gott und die
Mutter Maria gelingt es den jungen Menschen, ihre christlichen
Wurzeln zu entdecken und Kraft zu schöpfen.
Bruder Martin gab den Firmlingen mit auf den Weg: „Wer aus
dem Glauben, aus dem Geist Jesu heraus lebt, baut sein Leben auf
festen Felsen.“ Bruder Martin und die Boygroup sangen in der
Kapelle zwei schwungvolle Lieder. Wir waren eingeladen zu den
beiden Liedern die vorgezeigten Bewegungen nach zu machen.
Danach wurden wir durch die Anlage geführt und beendeten den
Vormittag mit einem »Vater unser« und »Gegrüßet seist du, Maria« in der alten Kapelle. Ich denke, dass sich die Firmlinge noch
lange an diesen interessanten und beeindruckenden Tag erinnern
werden.
Eva Schuh / PAss
Zeichen setzen
und Tee trinken
Nicht „Abwarten und Tee trinken“ ist das Motto der Sternsingeraktion, sondern „Zeichen setzen“! Bereits zum zweiten Mal hat
die Dreikönigsaktion in Kooperation mit der Firma Sonnentor
Dreikönigstee und erstmals Dreikönigsherzen angeboten. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Neuen Mittelschule, aber auch
Erwachsene im Rahmen der Weihnachtsbuchausstellung der Pfarre, erwarben „Wohltuenden Dreikönigstee“ und „Beglückende
Dreikönigsherzen“ und unterstützten mit 422,50 Euro die gute
Sache. Mit dem Reinerlös der diesjährigen Aktion werden Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in ländlichen Regionen Tansanias im
Kampf gegen Armut und Mangelernährung unterstützt. Jede Tasse
Tee verbindet Genuss mit dem Engagement für eine bessere Welt.
Doris Fürst
8 Weihnachtszeit in Wort und Bild
Kinder-Krippenfeier
Die Krippenfeier am Weihnachtsabend war
wieder besonders gut besucht, das Krippenspiel der Jungschar-GruppenleiterInnen war
das besondere Highlight. Erstmals wurde im
Anschluss Punsch am Kirchenplatz ausgeschenkt - musikalisch begleitet vom Trompetenensemble von Mag. Gerhard Cernek.
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Wir beraten Sie na
DANKE an unsere 4 Organisten, die für uns jede Woche die
Register ziehen! Es ist keine Selbstverständlichkeit so eine rl
her.ve tol-ässlich.
les Organisten-Team zu haben.einfach.sic
Foto: Unsere renovierte Orgel aus dem Jahr 1866
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Pottendorf - Dr.-Kraitschek-Gasse 4 - 02623-75727 - Kfz-Zulassungsstelle: Mo-Do 8-15 Uhr, Fr 8-13 Uhr
Pottendorf - Dr.-Kraitschek-Gasse 4 - 02623-75727 - Kfz-Zulassungsstelle: Mo-Do 8-15 Uhr, Fr. 8-13 Uhr
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