Analysis II, Prof. Dr. Sönke Hansen, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. Zusammenfassung Analysis II 1. Funktionenfolgen Gleichmäßige Konvergenz von Folgen von Funktionen fn : D → C, n ∈ N 1) Definition: gleichmäßige Konvergenz 2) Satz: Seien fn : D ⊂ C → C stetig, n ∈ N. Konvergiert fn → f gleichmäßig auf D, dann ist f auf D stetig. 3) Satz: Seien fn : [a, b] → R int’bar, n ∈ N. Konvergiert fn → f gleichmäßig auf Rb [a, b], dann ist f int’bar und a f (x)dx = Rb limn→∞ a fn (x)dx. 4) Satz: Sei I ⊂ R ein Intervall. Seien fn : I → R stetig diff’bar, n ∈ N. Gilt mit f, g : I → R: fn → f pktw. auf I und fn0 → g glm. auf I, dann ist f stetig diff’bar und f 0 = g. 5) Satz: Seien fn : D ⊂ C → C. fn → (f : D → C) glm. ⇔ ∀ > 0 : ∃N ∈ N : ∀x ∈ D, n, m ≥ N : |fn (x) − fm (x)| < 6) Satz: (Weierstraß’scher M-Test“) P ” Sei (Mn ) Folge mit Mn > 0 und P n Mn < ∞ und |fn (X)| ≤ Mn ∀x ∈ D. ⇒ n fn glm. konvergent auf D. 2. Potenz- und Taylor-Reihen Grenzfunktionen f (x) = P∞ n=0 an · xn . 1) Hilfssatz: Konvergiert eine Potenzreihe an einer Stelle y ∈ C, y 6= 0, so konvergiert sie absolut für jedes x ∈ C mit |x| < |y|. 2) Definition: P Konvergenzradius 3) Satz: Sei n an (x−x0 )n eine Konv’reihe mit Konv’radius R. Dann divergiert sie für x mit |x−x0 | > R. Für |x−x0 | < R konvergiert sie. Damit konvergiert sie glm. auf jeder Kreisscheibe um den Punkt x0 mit Radius < R. 4) Satz: (Cauchy-Hadamard) p 1 n |an |. R = lim supn→∞ 5) Satz: (Euler’sche Formel für den Konv’radius) Existiert der uneigentliche Grenzwert 1 q = limn→∞ | an+1 an |, dann gilt R = q . 6) Grenzfunktionen sind stetig auf dem Konv’kreis ihrer Potenzreihe. 7-8) Die Grenzfunktion einer Potenzreihe mit Konv’radius R > 0 ist im Konv’intervall beliebig oft diff’bar. Die Konv’radien der differenzierten Reihen sind ebenfalls R. 9) Definition: Taylor-Reihe einer beliebig oft diff’baren Funktion f : I → C, I ⊂ R offenes Intervall. 3. Der euklidische Raum Rn 1) Satz: Normeigenschaften: positiv definit, linear, Dreiecksungleichung gilt 2) Definition: Konvergenz im Rn 3) Satz: Kompontentenweise Konvergenz 4) Satz: (von Bolzano-Weierstraß) Jede beschränkte Folge in Rn besitzt eine konvergent Teilfolge 5) Definition: Offene Kugel 6) Definition: Umgebung 7) Satz: Eine Folge im Rn konvergiert genau dann gegen einen Punkt, wenn jede seiner Umgebungen fast alle Folgenglieder enthält (also nur eine endliche Menge von Folgengliedern nicht in der Umgebung liegt). 8) Offene Teilmengen: Sind Umgebung für jeden ihrer Punkte 4. Normierte Vektorräume 1) Definition: Norm, normierte VRe 2) Definition: offene Kugel, Einheitskugel 3) Definition: Konvergenz einer Folge (xk ) ⊂ V, V Vektorraum. 5-7) Satz: Auf endlichdim. VRen sind je zwei Normen zueinander äquivalent Beispiele für Normen: Zeilensummennorm im Rn×n P (bzw. im L(Rn , Rn )): kAkZ = max1,...,n nj=1 |aij | Operatornorm im L(X, Y ): sup{kf (x)kY | x ∈ X, kxkX ≤ 1} 5. Metrische Räume 2) Definition: Metrik, Eigenschaften: positiv definit, Symmetrie, Dreiecksungleichung; metrischer Raum 3) Definition: offene Kugel im metrischen Raum, Umgebung 4) Definition: innerer Punkt, äußerer Punkt, Randpunkt, Å := Inneres von A, ∂A := Rand von A. 1 Analysis II, Prof. Dr. Sönke Hansen, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. 5) Offene Teilmenge, Abgeschlossene Teilmengen (Komplement ist offen) 6-7) Satz: Endliche Vereinigungen und beliebige Durchschnitte abgeschlossener Mengen sind abgeschlossen. 8) Folgerung: Das Innere Å einer Teilmenge A ⊂ X ist offen. 9) Definition: Eine Folge (xk )k∈N in einem metrischen Raum mit Metrik d heißt konvergent mit Grenzwert a, wenn limk→∞ d(xk ) = a. Der Grenzwert ist eindeutig bestimmt. 10) Hilfssatz: Eine konvergente Folge, deren Glieder allesamt in einer abgeschlossenen Menge enthalten sind, hat auch ihren Grenzwert in dieser Menge. 11) Satz: (Folgenkriterium für Abgeschlossenheit) A abgeschlossen ⇔ ∀(xk ) ⊂ A, (xk ) konvergent: limk→∞ xk ∈ A. 12) Definition: Abschluss (= abgeschlossene Hülle): Sei A ⊂ X. Ā := X \ (X \ A)˚ 13) Satz: Ā = A ∪ ∂A 14) Satz: Der Rand einer Teilmenge eines metrischen Raumes ist abgeschlossen. 6. Stetige Abbildungen 1) Definition: Seien (X, dX ), (Y, dY ) metr. Räume. Sei f : X → Y eine Abb. f heißt steig in einem Punkt a ∈ X ⇔ ∀ > 0 : ∃δ > 0 : ∀x ∈ X, dX (x, a) < δ : dY (f (x), f (a)) < . 2) Satz: Verkettungen von stetigen Funktionen sind stetig 3) Satz: (Folgenkriterium für Stetigkeit) f stetig in a ⇔ (xk → a für k → ∞ ⇒ f (xk ) → f (a) für k → ∞) 4) Folgerung: Sei f : X → Rn eine Abb. f stetig in einem Punkt a ∈ X ⇔ Die Komponentenfunktionen von f sind stetig. 5) Folgerung: Seien f, g : X → R stetige Funktionen. Dann sind f +g, f −g, f ·g stetige Funktionen X → R. Ist g(x) 6= 0∀x ∈ X, dann ist auch g1 : X → R stetig. Ferner sind |f |, max(f, g) und min(f, g) stetig. 6) Hilfssatz: Seien (V, k · kV ), (kW, k · kW ) normierte VRe. V sei endlich-dimensional. Sei f : V → W eine lin. Abb. Dann ex. ein c > 0, so dass gilt: kf (x)kW ≤ c · kxkV ∀x ∈ V . 2 7) Hilfssatz: Aus der Lipschitz-Bedingung: ∃L > 0 : ∀x, x0 ∈ X : dy (f (x), f (x0 )) ≤ L · dX (x, x0 ) folgt Stetigkeit. 8) Satz: Lin. Abb. zweischen endlich-dim. Vektorräumen sind stetig. 9) Satz: Sei f : X → Y Abb. f stetig ⇔ ∀B ⊂ Y, B offene Teilmenge: f −1 (B) ist offen. 10) Folgerung: ,→ Satz aus 9) für abgeschlossene Mengen. 7. Kompaktheit 1) Definition: Sei (X, d) metrischer Raum. K ⊂ X kompakt ⇔ ∀(xk ) ⊂ K : ∃ konvergente Teilfolge: limj→∞ xkj ∈ K. 2) Hilfssatz: Kompakte Teilmengen von R sind beschränkt. Sie besitzen ein größtes und kleinstes Element. 3) Satz: Sei f : X → V eine stetige Abb. Dann ist das Bild jeder kompakten Teilmenge von X auch kompakt. 4) Folgerung: Sei f : X → R stetig und K ⊂ X kompakt. Dann existieren max f (K) und min f (K). 5) Satz: Sei K ⊂ X eine kompakte Teilmenge eines metr. Raumes X. Dann ist K eine abgeschlossene Menge. Abgeschlossene Teilmengen von K sind kompakt. 6) Definition: Beschränkte Teilmenge eines normierten VRes (kxk ≤ M ∀x) 7) Satz: Kompakte Teilmengen eines normierten VRes sind abgeschlossen und beschränkt 8-9) Satz: Eine Teilmenge eines endlich-dim. normierten VRes ist genau dann kompakt, wenn sie abgeschlossen und beschränkt ist. 8. Vollständigkeit 1) Definition: (X, d) sei metrischer Raum. Cauchy-Folge (Xk ) ⊂ X: ∀ > 0 : ∃N ∈ N : ∀k, i ∈ N, k, i > N : d(xk , xi ) < 2) Hilfssatz: Konvergente Folgen sind CauchyFolgen 3) Definition: Ein metrischer Raum heißt vollständig, wenn in ihm jede Cauchy-Folge konvergiert. (Bsp.: R ist vollständig, Q nicht) 4) Satz: Kompakte metrische Räume sind vollständig. 5) Satz: Endlisch-dim. normierte VRe sind vollständig. Analysis II, Prof. Dr. Sönke Hansen, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. 6) Satz: Sei A ∈ Rn P mit kAkZ < 1. Dann exisk tiert (I − A)−1 = ∞ k=0 A . 7) Hilfssatz: Für A, B ∈ Rn×n gilt: kABkZ ≤ kAkZ · kBkZ . 8) Satz: (Majorantenkriterium) Sei (V, P∞k · k) ein vollst. normierter VR. PEine Reihe k=0 ak in V konvergiert, falls ∞ k=0 kak k < ∞. 9. Partielle Ableitungen 1) Definition: Partielle Diff’barkeit 2) Satz: An Extremstellen einer Funktion U → Rn sind die partiellen Ableitungen 0. 3) Definition: Gradient als Zeilenvektor der partiellen Ableitungen (sofern sie existieren) 10. Differenzierbare Funktionen 1) Definition: Häufungspunkt: Sei A ⊂ Rn . a HP von A ⇔ a ∈ A \ {a} 2) Definition: Sei ∅ 6= U ⊂ Rn offen, f : U → R eine Funktion. f heißt differenzierbar in a, wenn es eine lin. Abb. L : Rn → R gibt (a)−L(x−a) derart, dass: limx→a f (x)−fkx−ak = 0. dfa := L heißt Differenzial oder Ableitung von f bei a. 3) Hilfssatz: Die Ableitung ist (falls sie existiert) eindeutig bestimmt. 4) Die partiellen Ableitungen sind die Komponenten eines Kandidaten“ für die richtige“ ” ” Ableitung. 5) Hilfssatz: Sei f : U → R diff’bar in a ∈ U, U ⊂ Rn offen, v ∈ Rn . Dann ist g :]−δ, δ[→ R, g(t) = f (a + tv) für ein δ > 0 definiert, diff’bar in 0 mit g 0 (0) = f 0 (a)v(= dfa (v)). 6) Satz: Diff’barkeit impliziert Stetigkeit 7) Existieren zu einer Funktion f : U ⊂ Rn → R die partiellen Ableitungen und sind diese stetig, so ist f diff’bar. Tangentialebene: Ta (f 1 , . . . , xn , y) ∈ P)n= {(x ∂f n R × R | y = f (a) + j=1 ∂xj (a) · (xj − aj )} 8) Die Richtungsableitung ∂v f (a) einer Funktion f : Rn → R mit ∇f (a) 6= 0, kvk2 = 1 ist am größten, wenn v = λ∇f (a) mit λ > 0. 11. Höhere partielle Ableitungen / Taylorformel 1) Satz: über Diff’reihenfolge Vertauschbarkeit der 2) Definition: Eine k − mal stetig diff’bare Funktion (in einer Umgebung U , für k ∈ N heißt C k -Funktion. C k (U ) bezeichnet den Vektorraum aller C k -Funktionen auf U . 3) Definition: Für a, b ∈ R heißt die Teilmenge [a, b] := {λ + (1 − λ)a | 0 ≤ λ ≤ 1} ⊂ Rn die Strecke zwischen a und b. Definition von konvex, sternförmig 4) Satz: Sei U ⊂ Rn offen und sternförmig bzgl. U . Sei f ∈ C 1 . Es gilt: ∀x Pn ∈ U : ∃ζ ∈ [a, x] : f (x) − f (a) = j=1 ∂j f (ζ)(xj − aj ) = h∇f (ζ), x − ai 6) Definition: Laundau’sche O-Notation 8) Definition: Hesse-Matrix (symmetrisch nach 11.1 ⇒ diagonalisierbar) 9) Satz: Seien U ⊂ Rn offen und f ∈ C 2 (U ). Sei a ∈ U mit ∇f (a) = 0 und Hf (a) positiv definit. Dann liegt in a ein striktes lokales Minimum vor, d. h. es gibt eine Umgebung um a, deren Funktionswerte alle größer sind als f (a). 5,7,10) Sei f : Rn → R m + 1-mal stetig diff’bar in einer Umgebund von a ∈ Rn . Dann gilt die allg. Taylorformel: f (x) = X 1 ∂ α f (a)(x − a)α α! a∈Nn 0 |α|≤m +O(kx − akm+1 ) für x → a. 12. Ableitungen von Abbildungen 1) Definition: Sei U ⊂ X offen, f : U → Y eine Abbildung. f heißt diff’bar in einem Punkt a ∈ U , wenn es eine lin. Abb. L ∈ Hom(X, Y ) gibt mit: kf (a + h) − f (a) − L(h)kY = o(khkX ) für x → 0. df (a) := L heißt das Differenzial von f in a. Eindeutigkeit wie in 10.3 zu zeigen. 2) Diff’barkeit impliziert Stetigkeit 3) f : U ⊂ Rn → Rm mit Komponentenfunktionen f1 , . . . , fm . Es gilt: f diff’bar in a ∈ U ⇔ f1 , . . . , fm diff’bar in a ∈ U . Das Differenzial df (a) hat folgende Darstellungsmatrix: ∂1 f1 . . . ∂n f1 .. .. . . ∂1 fm . . . ∂n fm 4) Definition: Die Matrix aus 12.3 heißt Jacobi-Matrix oder Ableitung von f in a. 3 Analysis II, Prof. Dr. Sönke Hansen, Zusammenfassung von Florian Schoppmann Das Copyright für die dieser Zusammenfassung zugrunde liegenden Vorlesungsunterlagen (Skripte, Folien, etc.) liegt beim Dozenten. Darüber hinaus bin ich, Florian Schoppmann, alleiniger Autor dieses Dokuments und der genannte Dozent ist in keiner Weise verantwortlich. Etwaige Inkorrektheiten sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit erst durch meine Zusammenfassung/Interpretation entstanden. 5) Satz: (Linearität der Ableitung) Seien f, g : U → Y diff’bar in a ∈ U, α, β ∈ R. Dann gilt: d(αf + βg)(a) = αdf (a) + βdg(a). 6) Satz: (Kettenregel) Kurz (unter entsprechenden Voraussetzungen): d(f ◦ g)(a) = df (g(a)) ◦ dg(a). 7) Satz: (Produktregel) d(f · g)(a) = f (a) · dg(a) + g(a) · df (a). 13. Der Schrankensatz Der Mittelwertsatz gilt nicht mehr für diff’bare Abbildungen. Wichtig ist oft folgende Konsequenz des MWSs: |f (b) − f (a)| ≤ M |b − a| mit M = supx∈[a,b] |f 0 (x) < ∞ (wenn f beschränkt) 1) Satz: L(X, Y ) := Hom(X, Y ) bilden einen normierten VR mit der Norm: kf kL(X,Y ) := sup{kf (x)kY | x ∈ X, kxkX ≤ 1}. 2) Definition: Die Norm aus (13.1) heißt Operatornorm. 3) Satz: (Schrankensatz) Sei U ⊂ X offen, f : U → Y eine C 1 -Abb., x1 , x2 ∈ U mit [x1 , x2 ] ⊂ U . Dann gilt: kf (x2 ) − f (x1 )kY ≤ M kx2 − x1 kX , wobei M := supx∈[x1 ,x2 ] kdf (x)kL(X,Y ) < ∞. 4) Hilfssatz: (Spezialfall X = R) Sei δ > 0, g : ] − δ, 1 + δ[→ Y stetig diff’bar. Dann gilt: kg(1) − g(0)kY ≤ sup0≤t≤1 kdg(t)kL(R,Y ) . 5) Folgerung: Sei U ⊂ X offen, K ⊂ U kompakt und konvex, f : U → Y stetig diff’bar. Dann ist f Lipschitz-stetig, d.h. kf (x2 ) − f (x1 )kY ≤ M kx2 − x1 kX ∀x1 , x2 ∈ K. 14. Implizite Funktionen Motivation: Gesucht sind die Nullstellen einer Funktion f : R2 → R, d. h. f (x, y) = 0. Die Nullstellenmenge Nf = {(x, y) ∈ R2 | f (x, y) = 0} hat i. A. eine komplizierte Gestalt. Problem: Wie bestimmt man nun bspw. min(x,y)∈Nf φ(x, y) für φ : R2 → R? 1) Satz: (Spezialfall) Sei U ⊂ R2 offen, f : U → R stetig diff’bar, (x0 , y0 ) ∈ U mit f (x0 , y0 ) = 0 und ∂y f (x0 , y0 ) 6= 0. Dann existieren 0 < δ ≤ r und eine C 1 -Funktion g :]x0 − δ, x0 + δ[→ ]y0 − r, y0 + r[, so dass gilt: W :=]x0 − δ, x0 + δ[×]y0 − r, y0 + r[⊂ U und ∀(x, y) ∈ W : (f (x, y) = 0 ↔ y = g(x)). 4 2) Satz: (von impliziten Funktionen) Sei U ⊂ Rn × Rm offen, (x0 , y0 ) ∈ U , f : U → Rm , (x, y) → f (x, y) stetig diff’bar in U mit f (x 0 , y0 ) = 0. Die m × m-Matrix ∂fi sei invertierbar. Dann ∂yi (x0 , y0 ) i,j=1,...,m existieren offene Umgebungen V ⊂ Rn und W ⊂ Rm von x0 bzw. von y und eine C 1 Abb. g : V → W derart, dass gilt: ∀(x, y) ∈ V × W : (f (x, y) = 0 ↔ y = g(x)). 3) Definition: Diffeomoprhismus 4) Satz: (Umkehrsatz) Sei φ : X → Y eine C 1 -Abb., U ⊂ X offen. Für einen Punkt a ∈ U gelte: dφ(a) ∈ L(X, Y ) ist invertierbar. Dann ex. eine offene Umgebung U0 ⊂ U von a, so dass V = φ(U0 ) offen ist und φ ein Diffeomorphismus von U0 auf V ist. 5) Satz: (Banach’scher Fixpunktsatz) Sei (X, d) metr. Raum, φ : X → X eine Abb., für die es eine Zahl 0 < α < 1 gibt, so dass gilt: d(φ(x), φ(y)) ≤ α · d(x, y) ∀x, y ∈ X. Dann ex. genau ein x ∈ X mit x = φ(x). 15. Extrema unter Nebenbedingungen 1) Satz: (Lagrange’sche Multiplikatorregel) Es sei h diff’bar und f = (f1 , . . . , fm ) stetig diff’bar auf einer offenen Menge U ⊂ Rn . Zu jedem Punkt x der Nullstellenmenge N = {x ∈ U | f (x) = 0} habe die Matrix f 0 (x) den Rang m. Dann gilt: Ist a ∈ N eine Maximumstelle für h auf N , dann ex. reelle Zahlen λ1 , . . . , λm mit: 0 (a) = 0 h0 (a) + λ1 f10 (a) + . . . + λm fm n 2) Hilfssatz: Sei 0 6= v ∈ R mit f 0 (a)v = 0. Dann ex. eine C 1 -Abb.: γ : K :=] − δ, δ[→ Rn mit γ(K) ⊂ N und γ(0) = a, γ 0 (0) = v. (γ ist eine in N verlaufende Kurve mit Tangentenrichtung v in a = γ(0).) 3) Hilfssatz: Seien A ∈ Rm×n und b ∈ R1×n derart, dass für v ∈ Rn gilt: (Av = 0 ⇒ bv = 0. Dann ist b eine Linearkombination der Zeilen von A.