starkefrauen

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Stefanie Gröber <[email protected]>
Ausarbeitung von Stefanie Gröber, im Juni 1999
Zu den merkwürdigsten Phänomenen der Kultur- und Sozialgeschichte gehört die
Hartnäckigkeit, mit der die eine Hälfte der Menschheit – die männliche – die weibliche Hälfte
in den „zweiten Rang“, irgendwo zwischen Abhängigkeit und Minderwertigkeit abzudrängen
versuchte und bis heute immer wieder versucht. Es verlangte den Frauen viel an körperlicher
und geistiger Substanz ab, aufzustehen und sich mit allen Mittel gegen dies zu wehren. Doch
einige ließen sich selbst von noch so großen Steinen von ihrem schweren Weg nicht
abbringen:
STARKE FRAUEN
Liberté – auch für die Frauen!
- Olympe de Gouges.
„Frau erwache: Die Stimme der Vernunft erschallt über unserem Erdball; erkenne deine
Rechte! Die Fackel der Wahrheit hat das dunkle Gewölk der Dummheit und Gewalt
zerrissen..“
Heiliger Zorn erfüllte die Feder der Revolutionärin Olympe de Gouges (1748-1793), als sie
im September 1791 ihre „Erklärung der Frauen- und Bürgerinnenrechte“ verfaßte. „Freiheit,
Gleichheit, Brüderlichkeit“ – warum sollten diese Slogans nur für den männlichen Teil der
Gesellschaft gelten? Die Französische Revolution warf erstmals in der Geschichte Europas
die „Frauenfrage“ in ihrer politischen Dimension auf. Da die Demokratisierung der
Gesellschaft angestrebt wurde, hatten die männlichen Revolutionäre es nicht leicht, den
Ausschluß der Frauen zu rechtfertigen, zumal auch die Frauen wesentlich an der Revolution
beteiligt waren: Frauen beteiligten sich am Sturm auf die Bastille, zogen nach Versailles um
den König nach Paris „heimzuholen“ und waren auch so ein stimmkräftiges Publikum. Doch
je mehr sich die Revolution etablierte, um so mehr wurden die Frauen aus dem Geschehen
gedrängt, denn so manchem männlichen Revolutionär erschienen Frauenbataillone als
„wildgewordener Hyänenhaufen“ und es sei entsetzlich und es widerspreche den Gesetzen der
Natur, wenn eine Frau sich die Stellung des Mannes anmaße. Frauenrechtlerinnen gründeten
nun eigene revolutionäre Vereine, doch keine von ihnen war so radikal wie Olympe de
Gouges, die regelrecht zum Kampf gegen die Männer aufrief: „Ihr Frauen, wann wird eure
Verblendung ein Ende haben? Sagt zu, welche Vorteile sind euch aus der Revolution
erwachsen? Man bringt euch eine noch tiefere Verachtung, eine noch unverhohlenere
Geringschätzung entgegen!“. Gouges forderte die Möglichkeit einer Ehescheidung wie auch
Schulbildung und absolute juristische und politische Gleichstellung. Nun kann man sich
vorstellen, dass Gouges vielen ein Dorn im Auge war, der beseitigt werden mußte. So wurde
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sie im Juni 1793 aufgrund ihrer Schrift „Die drei Urnen oder das Wohl des Vaterlandes“
verhaftet und im November hingerichtet.
Doch wer war nun die Person Olympe de Gouges? Olympe de Gouges wurde am 7. Mai 1748
mit dem Namen Marie Gouze geboren. Sie wurde als Kind von Pierre Gouze und AnnOlympe Mouisset erzogen, doch entsprang sie einer Verbindung ihrer Mutter mit deren Paten,
dem späteren Marquis de Pompignan, einem erfolgreichen Literaten. Die Grundkenntnisse
des Schreibens erlernte Marie von den Ursulinen. Sie hatte literarische Ambitionen und galt,
nachdem sie einen Sekretär zum Verfassen ihrer Werke einstellt, als "femme de lettre". Mit
17 Jahren mußte Marie Gouze den reichen, von ihr jedoch ungeliebten Louis-Yves Aubry
heiraten. Sie bekam einen Jungen und zog nach den frühen Tod ihres Mannes zu ihrer
Schwester und deren Mann nach Paris. Sie legte sich in Anlehnung an den Namen ihrer
Mutter den Namen Olympe de Gouges an. Trotz ihrer Sprachschwierigkeiten konnte Marie
Gouze schnell in den Pariser Salons und im Theatermilieu Fuß fassen, da sie als Witwe auf
keinerlei eheliche Verpflichtungen und dem damit verbundenem Rollenbild Rücksicht
nehmen mußte. Olympe de Gouges hat zweifellos Lücken in ihrer Erziehung, aber sie verfügt
über ein hohes Maß an Selbstbewußtsein. Um sich ins Licht zu rücken identifizierte sie sich
öffentlich mit ihrem leiblichen Vater Le Franc, der sie jedoch zu seinen Lebzeiten nie
anerkannte. Ihre Bemühungen gingen sogar so weit, dass sie 1785 einem Verhaftungsbefehl
und der Überweisung in die Bastille nur durch Beziehungen entging. Sie verfaßte Werke, in
denen sie sich gegen Sklaverei aussprach, doch ihre Schriften wurden immer politischer und
sprach fast alle höheren sozialen Schichten an. Viele Französinnen wurden von ihren
Schriften beeinflußt und es folgte eine vermehrte Bildung von Frauenvereinigungen.
Sie verkehrte in Paris in den zu dieser Zeit zahlreich entstehenden revolutionären Frauenclubs
und setzte sich durch Flugblätter, Aufrufe und Protestschreiben aktiv mit der aktuellen Politik
auseinander. Aus der Erkenntnis heraus, daß die kurz zuvor durch die Französische
Revolution proklamierten "droits de l'homme" (Menschenrechte) lediglich Männerrechte
waren (nur der citoyen, der Bürger, durfte wählen, nicht die citoyenne, die Bürgerin), stellte
Olympe de Gouges 1791 ein eigenes Manifest auf, die "Droits de la femme", in dem sie
analog zu den von der Nationalversammlung erklärten "Rechte des Mannes und Bürgers" die
"Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" verkündete. Damit forderte sie zum ersten Mal
in der westlichen Geschichte die völlige Gleichberechtigung der Geschlechter. In Artikel 17
fordert sie konsequent die Neuverteilung des Eigentums unter den Geschlechtern. Olympe de
Gouges war übrigens die erste Frau, die sich gegen die Todesstrafe aussprach, und zwar
anläßlich der Hinrichtung des Bürgers Carpet, ehemals König Ludwig XVI. Sie war der
Ansicht, daß unmenschliches Verhalten nicht mit unmenschlichem Verhalten vergolten
werden könne. Daß sie ihre revolutionären Ideen nicht nur leise dachte, sondern lauthals
verkündete, kostete sie schließlich ihren Hals.
Als sie den Transportunternehmer Jacques Biétrix kennenlernte, zog mit ihm nach Paris. Sie
weigerte sich, eine zweite Ehe einzugehen, Biétrix aber unterstützte sie weiter. Augenzeugen
berichten, daß sie von strahlenden Schönheit war und in Paris bald als "femme galante"
bekannt wurde.
Mit dem Ausbruch der Revolution 1789 engagierte sie sich in den entstehenden Frauenclubs
und besuchte häufig die Sitzungen der Jakobiner. Sie wagte es, sich öffentlich zu äußern, als
es um die Rechte der Frauen, die Verteidigung der Republik und die ungerechtfertigten
Hinrichtungen, z. B. die des Königs und der Königin ging. Sie stellte 1791 mit ihrer
"Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" der "Erklärung der Menschen und
Bürgerrechte von 1789" ein Dokument entgegen, das den für natürlich angesehenen
Ausschluß der Frauen aufdeckte. Als sie sich dafür einsetzte, die Bürger wählen zu lassen,
welche Regierungsform sie wünschen, eine Republikanische Regierung, eine Föderative
Regierung oder eine Monarchie - für jede Form sollte eine bestimmte Urne aufgestellt werden
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- wurde sie im Mai 1793 verhaftet und am 30. Oktober 1793 öffentlich hingerichtet. Dies
wurde von Robespierre, den sie wegen Blutherrschaft öffentlich einen Mörder nannte,
veranlaßt. In ihrem Vermächtnis ist zu lesen: "Mein Herz vermache ich dem Vaterland, meine
Ehrbarkeit den Männern, meine Seele den Frauen“. Daß sie ihre revolutionären Ideen nicht
nur leise dachte, sondern lauthals verkündete, kostete sie schließlich ihren Hals.
„Sklavinnen der Männerlust“: Der Kampf gegen Prostitution
– Josephine Elizabeth Butler
„Ja, auch ich bin einmal ein einfaches, braves Mädchen gewesen. Jung und unerfahren bin
ich gewesen, als ich meine Stellung als Zimmermädchen bei Sir B. antrat. Ich bin ja frisch
vom Land gekommen. Woher hätte ich wissen sollen, wie die Geschichte ausgeht? Meiner
Mutter mußte ich nur versprechen, brav zu bleiben und meiner Herrschaft alles recht zu
machen. Und bei meiner Seele, das habe ich immer getan! Als dann der junge gekommen ist
und mir schön getan hat, hab´ ich ihm geglaubt, als er mir gesagt hat, ich gefalle ihm so gut
und er werde sich um mich kümmern. Erst als es zu spät war, als man es schon sehen konnte,
da hat man nicht gezögert mich hinauszuwerfen. Und mit was für schlimmen Worten! Ich sei
ein ganz liederliches Frauenzimmer – unehrenhaft, verdorben! Ich hätte ihren Sohn verführt!
Und nicht einen Penny würden ich und mein Balg erhalten! In meiner Not bin ich zu der
Adresse gegangen, die mir die Köchin zugeschickt hat. Alle waren nett zu mir und meine Ehre
hatte ich ja doch schon verloren. Wer will so eine wie mich noch haben? Immerhin verdiente
ich nicht schlecht und konnte für mein Kind sorgen...“
Hunderte ähnliche Geschichten hatte Josephine Butler (1828-1906) schon gehört und sie
überließ das Mädchen ihren mitfühlenden Gefährtinnen der „Ladies National Association“. In
der festgefügten männlichen Vorstellungswelt gab es eben nur Engel und gefallene Engel,
Madonnen und Magdalenen. Auch die meisten Frauen sahen in der Prostituierten nur die „in
Schande geratene andere“. Die Vorstellung, diese Frauen seien Opfer des männlichen Lasters
und Gefangene ihrer Situation, paßte nicht in ihr Weltbild. Josephines Ziel war es nun eine
generelle Unterbindung außerehelicher Beziehungen zu erreichen: Wenn sich die Ehepartner
treu waren und man sich auf die Tugend der Selbstbeherrschung und Enthaltsamkeit besann,
dann würde Prostitution überflüssig und die Frauen aus dem Milieu konnten „reformiert“
werden. Doch durch die Regelung der Prostitution wurde sie praktisch legalisiert und als
notwendiges Übel angesehen. Dies brachte Josephine Butler dazu gemeinsam mit Ärzten den
Kampf aufzunehmen. Von 1870 bis 1879 wurden 9667 Petitionen mit über zwei Millionen
Unterschriften, welche die Aufhebung der Gesetze forderten, im Parlament eingereicht. Doch
Josephine wurde nun als “Feministin mit widernatürlicher Neigung zu Öffentlichkeit“. Die
Bewegung war dadurch aber nicht aufzuhalten. Überall im Land stürmten plötzlich Frauen
aus dem Mittelstand öffentliche Tribünen und ließen sich mit deutlichen Worten über die
„Sklaverei männlicher Lust“ aus. Josephine selbst hatte rasch den Zusammenhang zwischen
geringen Löhnen und ungenügenden Beschäftigungsmöglichkeiten in der Industrie und dem
Abdriften anfälliger Frauen in das „bestbezahlte“ Gewerbe hergestellt. Josephine wollte die
Frauen zu ehrbaren Arbeiten zurückführen und vertraute auf soziale Rettungsarbeit statt auf
staatliche Maßnahmen, und Arbeit wartete noch genug. Außerdem glaubte sie, wenn eine
Frau wirklich ihren Körper auf der Straße verkaufen wolle, dass sie dann das Recht habe, dies
ohne polizeiliche Ein- und Übergriffe zu tun. Josephine war sich der Widersprüche ihrer
Theorien bewußt, doch sie hielt daran fest: das Lebensglück tausender Frauen, Prostituierter
wie betrogener Ehefrauen, war den Kampf wert!
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Eine revolutionäre Frau versteckt sich hinter ihrer Weiblichkeit
-Bettina von Arnim
Bettina Brentano wurde am 4.Mai in Frankfurt/Main geboren. Nach dem frühen Tod der
Mutter kam mit neun Jahren zur Erziehung in ein Ursulinenkloster und lebte nach dem Tod
des Vaters bei ihrer Großmutter Sophie von La Roche. Diese verband eine lange
Bekanntschaft mit Goethe. Doch der Familie erschien Bettinas Verhalten für eine künftige
Ehefrau nicht angemessen und man wollte sie an häusliche Pflichten gewöhnen. Auch wandte
sich die Familie gegen ihre Freundschaft mit der jüdischen Goldstickerin Veilchen, und
Bettina mußte schmerzlich erkennen, dass sie in ihrer Familie keinen Rückhalt hatte. Bettina
wurde nicht respektiert, weil die sich nicht in die Gesellschaft einleben konnte und auch nicht
wollte. Ihr Bruder Clemens nahm Bettina gegenüber die Rolle des Erziehers an und brachte
sie mit den Brüdern Schlegel sowie mit Tieck und Novalis in Kontakt. Durch Clemens lernt
Bettina auch ihren späteren Ehemann Achim von Arnim kennen und ihre Freundin Karoline
von Günderode lernt Bettina ihre eigene Andersartigkeit kennen und in produktive Bahnen zu
lenken. Während ihrer Ehe gebar sie allerdings in kurzen Abständen sieben Kinder und hatte
kaum Zeit sich ihrer schriftstellerischen Ader zu widmen. Erst nach dem Tod des Mannes
1831 trat sie als Schriftstellerin selbst hervor. Sie begann zuerst Briefwechsel zu publizieren,
wie etwa „Goethes Briefwechsel mit einem Kinde“ oder „Die Günderode“. In ihren Schriften
sprach sie die gesamten sozialen Probleme in der Gesellschaft an und ihre anerkannte
dichterische Stellung erlaubte ihr sicherlich größere Freiheiten. Aber Bettina schrieb ihre
Schriften nur versteckt provokant und sie bleibt uns eher als exzentrische Romantikerin in
Erinnerung, ihr politisches Engagement wie etwa durch ihre Kontakte zu Vertretern des
„Jungen Deutschland“ gerät oft in Vergessenheit. Da ihre Bücher als Kunst galten, wurden sie
vor der Zensur bewahrt. Sie veröffentlichte zum Beispiel in allen großen Tageszeitungen
einen Aufruf, Mitteilungen über das Armenwesen zu machen, da sie ein ausführliches Werk
über die Zustände der Armen vorbereitete. Zu der Veröffentlichung ihres „Armenbuches“
kam es zu ihren Lebzeiten jedoch nicht, da die Schrift wahrscheinlich den Verdacht der
Behörden erhärtet hätte, Bettina habe sich mit den aufständischen Webern verschworen.
Bettinas soziale Anliegen waren vielen ihrer Zeitgenossen und den meisten ihrer Verwandten
ein Stein des Anstoßes.
Ein Leben für die Gleichberechtigung
-Mary Wollstonecraft
Mary wurde am 27.April 1759 in London geboren. Sie war eine der ersten und bedeutendsten
Wegbereiterinnen für die Gleichberechtigung. Schon in früher Jugend zeigte sie Zeichen eines
klaren Verstands und großer Willensstärke. Sie litt unter der unsinnigen und
widersprüchlichen Erziehung ihrer Eltern und der unterwürfigen Haltung ihrer Mutter
gegenüber Männern. Für Hilferufe in allen Notlagen hatte sie aber stets ein offenes Ohr und
war ihr Leben lang darum bemüht, ihren zahlreichen Familienmitgliedern zu helfen. Ihr Ziel
war jedoch persönliche Unabhängigkeit. Sie gründete mit einer Freundin und zwei ihrer
Schwestern eine Tagesschule. Ihre umfangreiche Bildung erlangte sie autodidaktisch und in
Gesprächen mit literarisch und politisch gebildeten Persönlichkeiten. Durch ausgedehnte
Reisen erweiterte sie ihre Weltkenntnis. Aus finanziellen Gründen begann sie, sich
publizistisch zu betätigen. Sie veröffentlichte 1785 erfolgreich unter ihrem vollen Namen ein
erstes Pamphlet "Gedanken über die Erziehung einer Tochter". Es folgten, ermuntert durch
ihren Verleger, weitere Schriften und auch Übersetzungen aus der dänischen, französischen,
Stefanie Gröber <[email protected]>
deutschen und italienischen Sprache. Die Veröffentlichung von Burkes "Betrachtungen über
die Französische Revolution" 1790 forderte bei ihr eine unverzügliche Antwort heraus. Sie
verfaßte eine "Antwort auf Burkes Betrachtungen über die Französische Revolution" und
erregte damit großes Aufsehen in ganz Europa. Daraufhin entstand ihr berühmtestes Werk,
"Die Verteidigung der Rechte der Frau". Ihr späterer Mann und Literat William Godwin
nannte das Werk "...eine Sache, mit der Mary ihren Geschlechtsgenossinnen einen
wichtigeren Dienst erwiesen hat als alle anderen Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die je
im Namen der unterdrückten und benachteiligten Schönheit zur Feder griffen." Geprägt wurde
Mary auch von dem genialen Maler Fuessli, den sie bei ihrem Verleger kennenlernte, und mit
dem sie eine enge Freundschaft verband.1792 zog es Mary in das Land der Revolution. Sie
verbrachte 3 Jahre in Paris, wo sie alle Aufregungen der Ereignisse miterlebte, aber auch eine
leidenschaftliche Liebe zu dem Amerikaner Imlay begann. Kurz bevor die Beziehung wieder
in Brüche ging, wurde ihre Tochter Francis Imlay geboren. Verzweifelt kehrte sie nach
London zurück und beging dort zwei Selbsmordversuche. Auf Empfehlung von Imlay machte
sie eine längere Skandinavienreise, worüber sie eine umfassende Reisebeschreibung
veröffentlichte, die in der ganzen Welt großen Anklang fand. 1797 schien sich neues Glück
für sie anzubahnen, als sie ihren zukünftigen Ehemann, William Godwin, kennenlernte. Der
Umstand, daß sie bald schwanger wurde, veranlaßte beide zu heiraten. Im September kam
ihre Tochter Mary, spätere Mary Shelley, zur Welt. Von der Geburt erholte sich Mary aber
nicht mehr. Sie starb am 10. September 1797 an einer Infektion mit erst 38 Jahren. Bis heute
zählt sie in England und den USA zu den berühmtesten Frauen der Literatur- und
Geistesgeschichte.
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