Wenn die ganze Schöpfung singt… Was bringt uns dazu, Loblieder zu singen – und zwar von ganzem Herzen? Anweisung und Aufforderung? „Aufstehen, Zähne auseinander, Jubeln!“ Verrückter Gedanke: Gespräch mit Gott, meinem Vater – wie ein Film: „Komm, wir gehen zum Fußballspiel ins Stadion.“ „Ins Stadion, wieso, wer spielt denn?“ „Na, Du!“ „Hä…? Ihr müsst wissen: Ich und Fußball. Mich haben sie immer abgestellt – im Tor oder in der Verteidigung, wo ich am wenigsten im Weg stand, aber immer schuld war, wenn wir ein Gegentor kassierten. Mein himmlischer Vater machte den Trainer – und wisst Ihr, wo ER mich hingestellt hat: In den Sturm. Ich sollte Tore schießen. (Ich habe in meinem ganzen Leben noch kein Tor geschossen – höchstens Eigentore.) Und dann lief das Spiel, und es hat unglaublich Spaß gemacht, und ich habe doch tatsächlich ein Tor geschossen. Und das Stärkste war: Gott stand am Rand wie Jürgen Klopp und sagte immer wieder: Yeah, ich hab´s gewusst, er kann es, er schafft es. Yeah, yeah, yeah! Ich musste bei diesen inneren Bildern richtig lachen und dachte: Ja, das bringt mich zum Singen und Loben, mir bewusst zu machen, dass Gott mich nicht Zuhause lässt, wenn es ins Stadion geht und wenn ein Spiel gewonnen werden muss. Er hält mir nicht meine tausend Eigentore vor, die ich schon geschossen hab, sondern ER nimmt mich mit und gibt mir Hoffnung, dass ich es besser kann und traut mir das echte Tore schießen zu. Mit ihm als Trainer bin ich kein Loser, sondern gehöre zu Gottes Siegermannschaft. Und Gott freut sich daran! Das klingt unglaublich? „Der Herr, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein, er wird dir vergeben in seiner Liebe und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein!“ Zephania 3, 17 Diese Vorstellung bringt mich zum Singen! Und wisst Ihr, wer noch im Stadion war? Da saßen auf den Tribünen Henoch und Noah und Abraham und Sara und Isaak und Jakob und Josef und Mose und Rahab und David und Jeremia und Petrus und Paulus und Dietrich Bonhoeffer und mein Opa und mein Schwiegervater und der Pastor, der mich getauft hat – und sie alle haben mich Fußball spielen sehen und haben mit gefiebert und mich angefeuert und daran geglaubt, dass ich es schaffen kann. Und ich habe Sprechchöre gehört: Nicht „Michael Ballack!“ und auch nicht „Volkmar Glöckner!“ sondern: „Jesus ist Sieger!“ Damit wollten sie mir Mut machen, dranzubleiben, nicht aufzugeben, weiter zu kämpfen, weiter zu trainieren und treu zu bleiben. Sie können nämlich bezeugen: Der Kampf hat sich gelohnt, der Glaube hat durchgetragen, Gott hat Wort gehalten, Jesus ist wirklich der Sieger! So ein Zeuge und Ermutiger möchte ich jetzt schon für andere Kämpfer sein – und später erst recht, wenn ich auch einmal auf der unsichtbaren Tribüne sitze. Verrückt? Nein, biblisch: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut sinken lasst.“ Hebräer 12, 1 – 3 (Luther) „Hoffnung für alle“ übersetzt es so: „Wie Zuschauer im Stadion die Wettkämpfer anfeuern, so sind diese Zeugen des Glaubens Vorbilder für unseren Kampf. Darum wollen wir alles ablegen, was uns in diesem Kampf behindert, vor allem die Sünde, die uns immer wieder fesseln will. Mit zäher Ausdauer wollen wir auch noch das letzte Stück bis zum Ziel durchhalten. Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns gezeigt, wie man diesen Lauf beginnt und als Sieger ans Ziel gelangt. Weil große Freude auf ihn wartete, erduldete Jesus den schmachvollen Tod am Kreuz. Jetzt hat er als Sieger den Platz an der rechten Seite Gottes eingenommen. Vergesst nicht, wie viel Hass und Anfeindung er von gottlosen Menschen ertragen musste, damit auch ihr in Zeiten der Verfolgung nicht den Mut verliert und aufgebt!“ Hebräer 12, 1 – 3 Wenn die ganze Schöpfung singt, dann tut sie das nicht, weil sie sonst Ärger mit dem Schöpfer kriegt, sondern weil sie erlebt: Der Schöpfer gibt seine Schöpfung nicht auf, sondern er unternimmt alles, um sie zu retten und zu erlösen. Er wird sogar selbst Geschöpf, wird Mensch, um sich zu opfern und hinzugeben und einen Weg der Versöhnung zu ermöglichen. Und die ganze Schöpfung wird einmal hinein genommen werden in die Vollendung der Pläne Gottes! Und jeder Baum, der in die Hände klatscht, klatscht den Rhythmus: „Jesus ist Sieger!“ Und jeder Vogel, der noch in der Nacht mit seinem Lied beginnt, singt nur eine weitere Strophe zu dem Lied „Jesus ist Sieger!“ Das ist das neue Lied, das Lied des Lammes, das Lied der Erlösten! Willst Du es mitsingen? Mit Deinem ganzen Leben, Deinem ganzen Sein, von ganzem Herzen? Einladung zur Taufe! Volkmar Glöckner 2013