Abschlussarbeit des kommunikationswissenschaftlichen Forschungsseminars unter der Leitung von Prof. Dr. Fritz Hausjell Titel der Arbeit Journalistische Darstellungsformen im Magazin-Journalismus Ein Vergleich zwischen „Extrablatt“ und „Profil“ in der Innenpolitikberichterstattung verfasst von Simon-Peter Charamza, Bakk.phil. Matrikelnummer 0704697 Wien, August 2015 Studienkennzahl: A 066 841 Studienrichtung: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft LV-Nummer: 220048 / Sommersemester 2015 Anmerkung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Arbeit die männliche Form verwendet, es sind jedoch immer männliche und weibliche Form gemeint. Gewidmet meinen Eltern Ingrid und Alfred Charamza Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ............................................................................................................................................ 1 1.1 Problemaufriss ............................................................................................................................ 2 1.2 Forschungsinteresse .................................................................................................................. 2 2 Magazin-Journalismus ....................................................................................................................... 4 2.1 Begriffsdefinitionen .................................................................................................................... 4 2.1.1 Journalismus .......................................................................................................................... 4 2.1.2 Magazin/Zeitschrift ................................................................................................................. 5 2.2 Entwicklung von Zeitschriften ................................................................................................... 6 2.3 Forschungsüberblick .................................................................................................................. 7 3 Politikberichterstattung ..................................................................................................................... 9 3.1 Politik in den Medien .................................................................................................................. 9 3.2 Wandel des Politikjournalismus .............................................................................................. 10 4 Journalistische Darstellungsformen .............................................................................................. 12 4.1 Klassische journalistische Darstellungsformen .................................................................... 14 4.1.1 Nachricht .............................................................................................................................. 14 4.1.2 Bericht .................................................................................................................................. 16 4.1.3 Reportage ............................................................................................................................ 16 4.1.4 Feature ................................................................................................................................ 17 4.1.5 Magazingeschichte .............................................................................................................. 17 4.1.6 Interview .............................................................................................................................. 18 4.1.7 Kommentar .......................................................................................................................... 19 4.1.8 Leitartikel ............................................................................................................................. 19 4.1.9 Glosse .................................................................................................................................. 20 4.1.10 Kritik und Rezension .......................................................................................................... 20 4.1.11 Kolumne ............................................................................................................................. 20 4.1.12 Karikatur ............................................................................................................................ 21 4.1.13 Diskussion ......................................................................................................................... 21 4.1.14 Essay ................................................................................................................................. 21 5 Forschungsinteresse ....................................................................................................................... 22 5.1 Forschungsfragen und Hypothesen ....................................................................................... 22 6 Methodisches Verfahren .................................................................................................................. 23 6.1 Untersuchungsgegenstand ...................................................................................................... 23 6.1.1 „Extrablatt“ ........................................................................................................................... 23 6.1.2 „Profil“ .................................................................................................................................. 25 6.2 Beschreibung der Stichprobe .................................................................................................. 28 6.3 Inhaltsanalyse ........................................................................................................................... 29 6.3.1 Bildung der Kategorien ........................................................................................................ 30 6.3.2 Kategoriensystem ................................................................................................................ 31 6.3.3 Validität und Reliabilität ....................................................................................................... 32 6.3.4 Pretest ................................................................................................................................. 32 6.4 Durchführung ............................................................................................................................ 33 7 Ergebnisse ........................................................................................................................................ 34 7.1 Darstellung der Ergebnisse ..................................................................................................... 34 7.2 Interpretation der Ergebnisse .................................................................................................. 37 7.3 Überprüfung der Hypothesen .................................................................................................. 39 8 Resümee und Ausblick .................................................................................................................... 41 9 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................... 43 10 Anhang ............................................................................................................................................ 48 10.1 Codebogen .............................................................................................................................. 48 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Systematisierungsvorschläge für journalistische Darstellungsformen ...................................... 13 Abb. 2: Nachrichtenfaktoren für ein breites Publikumsinteresse. .......................................................... 15 Abb. 3: Aufbau einer Magazinstory. ...................................................................................................... 18 Abb. 4: Beispielfoto eines aktuelles Profilcovers ................................................................................... 26 Abb. 5: Reichweitendaten des „Profil“. .................................................................................................. 27 Abb. 6: Reichweitenvergleich zwischen „Format“, „Profil“ und „News“ ................................................. 28 Abb. 7: Anzahl an dokumentierten Beiträgen ........................................................................................ 29 Abb. 8: Kategoriensystem ..................................................................................................................... 32 Abb. 9: Anzahl der dokumentierten Darstellungsformen ....................................................................... 34 Abb. 10: Verteilung zwischen tatsachebetonten und meinungsbetonten Formen ................................ 35 Abb. 11: Überblick über die Häufigkeit der verschiedenen Darstellungsformen ................................... 36 Abb. 12: Durchschnittlicher Umfang der einzelnen Darstellungsformen ............................................... 36 1 Einleitung De facto jeder Mensch hat schon einmal eine Zeitschrift konsumiert. Sie gehören, gemeinsam mit den Zeitungen, zu den ältesten periodischen Medien. Schon vor vier Jahrhunderten waren die Leute von Zeitschriften fasziniert und verschlangen regelrecht die darin enthaltenen Beiträge. Doch seit dem 17. Jahrhundert ist viel Zeit vergangen. Die rasante Entwicklung, der sich die Gesellschaft ausgesetzt sieht, machte auch vor den Medien nicht halt. Medien kamen, Medien gingen, Medien veränderten sich. Auch die Magazine passten sich dem Trend der Zeit stets an. Deshalb mussten auch die Journalisten flexibel sein. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts definierte sich die deutsche Zeitungswissenschaft beispielsweise über die Wirklichkeitsauffassung der Journalisten, die Arbeitsweise der Redakteure und die Politik der Verleger. In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts erfolgte jedoch ein Umdenken. Man begriff, dass der Journalismus auch eine gesellschaftliche Funktion ausübt. Vor allem Luhmanns Systemtheorie steht sinnbildlich für diese Adaptierung der Berufsauffassung. Dieses veränderte Bewusstsein führte unter anderem auch zu anderen und neuen Darstellungsformen. Die sachlichen (Kurz-)Meldungen, die man bis dahin gewohnt war, wurden immer mehr durch Reportagen und meinungsbetonte Beiträge ersetzt oder durch diese unterstützt. Ein gutes Beispiel ist das in dieser Forschung untersuchte (Marktsituation, Magazin finanzielle „Profil“, Engpässe, das neue aufgrund diverser Blattlinien, etc.) Umstände mehrere Kursänderungen vollzog. Erzählend, meinungsbetont, dann wieder erzählend und schlussendlich wieder meinungsbetont. Die Bandbreite an Darstellungsformen nahm ebenfalls massiv zu. In Zeiten des Internets kommen hier laufend noch einige weitere hinzu. Diese Arbeit bleibt jedoch den klassischen Formen des Zeitschriftenjournalismus treu, weshalb auf die Analyse von Online-Portalen verzichtet wird. 1 1.1 Problemaufriss Welchen Einfluss haben die, in der Einleitung erwähnten, redaktionellen Kursänderungen auf die Berichterstattung in Zeitschriften? Ist über die Jahrzehnte hinweg ein Unterschied erkennbar? Werden gewisse Darstellungsformen öfter genutzt als andere? Ist Luhmanns Systemtheorie wirklich zutreffend? Stimmt es, dass der Trend zu meinungsbetonten Artikeln anhält respektive sich sogar verstärkt hat? Leidet der Umfang der Artikel unter den neuen Ansprüchen an die Medien? Alles Fragen, welche im Rahmen dieser empirischen Forschung untersucht werden sollen. Dabei wird der Fokus auf österreichische Nachrichtenmagazine gelegt. Es soll evaluiert werden, ob es wirklich Differenzen in der Verwendung von journalistischen Darstellungsformen zwischen einem Magazin aus den späten 1970er bzw. frühen 1980er Jahren und einem Magazin von heute gibt. Das inhaltliche Augenmerk liegt auf der Innenpolitikberichterstattung der beiden untersuchten Magazine „Extrablatt“ und „Profil“, da die Politikberichterstattung das zentrale Thema beider Zeitschriften ist. Des weiteren tangiert Politik jeden Menschen. Ob man es will oder nicht, an Politik gibt es praktisch kein Vorbeikommen. Jeder ist tagtäglich mit politischen Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Zudem wird angenommen, dass gerade bei innenpolitischen Beiträgen die Variation von journalistischen Darstellungsformen wichtig ist, da man dadurch die manchmal „trockenen“ Themen attraktiver gestalten kann. 1.2 Forschungsinteresse Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich, wie bereits angeführt, mit dem Einsatz von journalistischen Darstellungsformen in Zeitschriften. Neben ein paar anderen Komponenten (zB Recherche, journalistische Qualität, etc.) sind Darstellungsformen das Um und Auf einer Berichterstattung. Sie geben den Ausschlag eine gewöhnliche Geschichte spannend und attraktiv darzustellen. Während früher der Fokus (fast) ausschließlich auf den Text gelegt wurde, kommen seit den 1980er Jahren immer 2 mehr Bilder und Grafiken zur Anwendung um die Beiträge auch optisch zu untermalen. Ebenso spielt die Tatsache, dass in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Auffassungswandel stattfand. Luhmanns Systemtheorie führte dazu, dass man erkannte, dass der Journalismus auch eine Gesellschaftsfunktion zu erfüllen hat. Daher stellen sich folgende Fragen: Fand eine Verschiebung von tatsachenbetonten hin zu meinungsbetonten Darstellungsformen statt? Verringerte sich der Umfang von Artikeln in Magazinen im Laufe der Zeit? Welche Genres dominieren? Diese und weitere Fragen werden in dieser Arbeit noch präzisiert, untersucht, dargestellt und analysiert. 3 2 Magazin-Journalismus Dieses Kapitel beinhaltet relevante Begriffsbestimmungen, geht auf die Entwicklung von Magazinen ein und wirft einen Blick auf den Magazin-Journalismus aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht. 2.1 Begriffsdefinitionen 2.1.1 Journalismus Beim Begriff „Journalismus“ handelt es sich um ein Wort, das in den letzten Jahrzehnten viele, teils neue und überholte, Definitionen erfahren hat. Teilweise gehen die Versuche, Journalismus näher zu definieren, bis ins 19. Jahrhundert zurück. Es gibt daher keine generelle, allgemeingültige Definition des Wortes „Journalismus“. Jedoch kann man „Journalismus“ auseinander nehmen und aus verschiedenen Perspektiven betrachten, um ein spezifischeres Bild davon zu bekommen. Weischenberg sieht beispielsweise in der Tätigkeit der Akteure und Organisationsformen der Medien wesentliche Kernpunkte von Journalismus. Die Wirklichkeitsauffassung der Journalisten , die Arbeitsweise der Redakteure, die Politik der Verleger sowie die verschiedenen massenmedialen Formen (Radio, Print) sind laut Weischenberg typische Kriterien der deutschen Zeitungswissenschaft, die bis in die 1950er Jahre praktiziert wurde. (vgl. Engesser 2013: 37 f.) In der zweiten Hälfte erfolgte dann der Umstieg von einer vernunftsbegründeten zu einer funktionalen Sichtweise. Von nun an standen die gesellschaftlichen Funktionen des Journalismus im Vordergrund. Diese Umstellung ist zu einem großen Teil auf Luhmanns Systemtheorie zurück zu führen, in welcher der Journalismus als soziales, selbstreferentielles und autopoietisches System betrachtet wird. (vgl. Lorenz 2002: 126 f.) Getreu der Systemtheorie erfüllt der Journalismus eine Informations- und Orientierungsfunktion, Sozialisations- und Integrationsfunktion sowie eine Kontrollund Kritikfunktion. Zudem dient er der Meinungsbildung und der Herstellung von Öffentlichkeit. (vgl. Burkardt 2009: 77) 4 Meier versucht diese neuen Anforderungen des späten 20. Jahrhunderts zu konkretisieren: „Journalismus recherchiert, selektiert und präsentiert Themen, die neu, faktisch und relevant sind. Er stellt Öffentlichkeit her, indem er die Gesellschaft beobachtet, diese Beobachtung über periodische Medien einem Massenpublikum zur Verfügung stellt und dadurch eine gemeinsame Wirklichkeit konstruiert.“ (Meier 2011: 13) Auch Disselhoff setzt sich mit einer möglichen Journalismus-Definition auseinander. Im Gegensatz zu Meier konkretisiert er die Bedeutung des Journalismus für die Systeme Wirtschaft und Politik. Der Journalismus nimmt Bezug auf die Gesellschaft und ihre Teilsysteme: Er bündelt die Aufmerksamkeit, mit der die Medien für das System Wirtschaft Platz für Anzeigen zur Werbung stellen. Für das System Politik informieren sie über Gesetzesentwürfe. Diese ‚Arbeit’ der Medien für gesellschaftliche Teilsysteme ist als Leistung der Medien zu verstehen. Die ‚Funktion’ bezieht sich also in systemtheoretischer Hinsicht auf die gesamte Gesellschaft.“ (Disselhoff 2009: 77) Vor allem Disselhoffs Definition trifft ziemlich gut auf die Bedeutung des Journalismus in der heutigen Zeit zu. Er ist quasi für viele verschiedene Teilsysteme Anker, Steuerrad und Spielwiese zugleich. Trotzdem bleibt die Grundfunktion, nämlich Informationen zu transportieren und zu verteilen, nach wie vor die zentrale Motivation des Journalismus. 2.1.2 Magazin/Zeitschrift Der Deutsche erscheinende Pressevertrieb (DPV) Presseerzeugnisse, definiert die Magazine keine „durch Zeitungen (http://www.dpv.de/vertriebswissen/vertriebslexikon/zeitschrift/) Ein periodisch sind“. weiteres entscheidendes Merkmal ist beispielsweise die gebundene Form von Zeitschriften (häufig durch Klebebindung oder Drahtheftung). Übliche Erscheinungszeiträume von Magazinen sind zB 14-tägig, monatlich, vier mal pro Jahr, sechs mal pro Jahr, etc. (vgl. http://www.dpv.de/vertriebswissen/vertriebslexikon/zeitschrift/) Andreas Vogel hingegen definiert Zeitschriften als ein gedrucktes Objekt, das meist A4-Format aufweist, gebunden ist und dessen Umfang in etwa zwischen 30 und 300 5 Seiten liegt. Ein markanter Unterschied zu Zeitungen liegt jedoch in den Zielen und Funktionen einer Zeitschrift, die sich erheblich von jenen einer (Tages-)Zeitung differenzieren. (vgl. Vogel 2002: 12 f.) Ganz allgemein kann man Zeitschriften in Publikumszeitschriften (General-InterestZeitschriften bzw. Special-Interest-Zeitschriften) und Fachzeitschriften unterteilen, wobei auflagenmäßig Publikumszeitschriften größere Erfolge erzielen. (vgl. Hennemann 2009: 10) Hageman differenziert in seiner Typologie detaillierter, und zwar zwischen Fachzeitschriften, Unterhaltungs-, Publikums- und Freizeitmagazinen, Berufs- und Verbandszeitschriften sowie Werks-, Haus- und Kundenzeitschriften. (vgl. Vogel 2002: 15 f.) 2.2 Entwicklung von Zeitschriften Zeitschriften und Zeitungen haben ihren Ursprung im 17. Jahrhundert. Bis dahin wurde hauptsächlich mittels Flugblätter und „Newen Zeitungen“ informiert bzw. kommuniziert. Von einem periodischen Erscheinen dieser Medien war damals noch keine Rede. Der Straßburger Drucker Johann Carolus und Julius Adolf von Söhne aus Wolfenbüttel gründeten mit der „Relation“ bzw. der „Aviso“ die ersten Zeitungen, die den Begriff Periodizität verdienen. Beide erschienen wöchentlich und weisen bis heute ihre älteste Ausgabe aus dem Jahr 1609 aus. Die damalige Reichweite betrug ungefähr 400.000 Leser. Diese wurden mit nur 350 bis 400 Exemplaren erreicht. Man geht davon aus, dass pro Zeitung zirka 100 Leser erreicht wurden. Die ersten Wiener Blätter waren die „Ordinari Zeittung“ und die „Ordentliche Postzeitung“, die 1621 bzw. 1622 erstmalig gedruckt wurden. Beide Zeitungen wurden zweimal wöchentlich an den Bürger gebracht, je nach Auslieferung der Post. (vgl. Haas 2008: 56) Tageszeitungen ließen länger auf sich warten. Es dauerte bis ins Jahr 1650 bis in Leipzig mit „Einkommende Zeitungen“ die erste täglich erscheinende Zeitung auf den Markt kam. Beliebte Orte um die Inhalte zu lesen bzw. vorgelesen zu bekommen waren unter anderen Klöster, Wirtsstuben, Schulen und Kanzleien. Ein erster – für damalige Verhältnisse – individueller Zeitschriftentyp waren die „Moralischen 6 Wochenschriften“, in denen Fragen der Erziehung und Lebensführung behandelt wurden. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte verbesserte sich das Lesevermögen der Bevölkerung immer mehr. In Wien fungierten vor allem Kaffeehäuser zu äußerst beliebten Lesedestinationen, da man hier immer die neuesten Exemplare vorfand. 1783 erschien schlussendlich die erste österreichische Tageszeitung: „Das Wienerblättchen“. Zehn Jahre später war jedoch schon wieder Schluss. (vgl. Haas 2008: 57 f.) Heutzutage finden sich mehr als 100 verschiedene Titel unter den Zeitschriften und Magazinen. Als Beispiele seien hier „Die ganze Woche“, „TV Media“, „Wienerin“ (alle Publikumszeitschriften), „Auto Touring“, „Sport Zeitung“ (beide Fachzeitschriften), „Profil“, „News“, „Format“ (alle Nachrichtenmagazine) und „Gewinn“ sowie „Trend“ (beide Wirtschaftsmagazine) genannt. 2.3 Forschungsüberblick Forschungen über das Zeitungs- und Zeitschriftenwesen gibt es schier unendlich viele. Ebenso verhält es sich mit Untersuchung zu Politikjournalismus. Darunter finden sich auch Forschungen über Darstellungen im Politikjournalismus. Vor allem im Fernsehen werden immer wieder Forschungen zu den Inhalten und Sendungen angestellt. So werden beispielsweise öffentlich-rechtliche sowie private (deutsche) Sender auf deren Ausstrahlungsdauer von politischen Inhalten untersucht. (vgl. Brosius 2001: 131) Auch Michael Maier, Georg Ruhrmann und Kathrin Klietsch beschäftigten sich mit dem Nachrichtenangebot im Fernsehen. In deren Studie schneiden öffentlichrechtliche Sender allerdings deutlich schlechter ab als in Brosius’ Untersuchung. (vgl. Mast 2009: 119) Im Printbereich ist vor allem Hans Mathias Kepplingers Langzeitstudie über das Berichterstattungsangebot von deutschen, überregionalen Tageszeitungen bekannt. Er stellte fest, dass seit den 1980er Jahren zunehmend Fotos und Grafiken in 7 Beiträge einflossen und die Artikel vom Umfang her immer kürzer wurden. (vgl. Wegener 2001: 34) Aktuell stehen vor allem die Begriffe „Boulevardisierung“, „Personalisierung“ und „Amerikanisierung“ im Mittelpunkt vieler Untersuchungen. Wofür diese Ausdrücke stehen, wird in Kapitel 3.2 näher beleuchtet. Hier gibt es bereits einige bekannte Beispiele. So setzten sich etwa Donsbach und Büttner mit der „Boulevardisierung“ auseinander (vgl. Donsbach/Büttner 2005: 34), Krüger erforschte die „Personalisierung“ der Berichterstattung (vgl. Krüger 2002: 82) und Hohlfeld beschäftigte sich mit der Amerikanisierung (vgl. Hohlfeld 2006: 13). Doch wie sieht es mit Magazinen aus - vor allem im zeitlichen Vergleich? Heute vs. damals – also in den späten 1970er / frühen 1980er Jahren. Welche Darstellungsformen heute vorrangig verwendet werden und wie es früher gehandhabt wurde, wird im empirischen Teil dieser Arbeit näher betrachtet. 8 3 Politikberichterstattung Die Berichterstattung von Politik, ob Innen- und/oder Außenpolitik, ist das „A und O“ eines jeden Mediums – fachspezifische Medien ausgenommen. An Politik kommt niemand vorbei. Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die angeben an Politik nicht (sonderlich) interessiert zu sein, so tangiert es schlussendlich doch jeden Bürger. Egal ob es eine ausführliche Debatte über die Durchsetzung der Steuerreform oder das Witzeln über den neusten Rap von HC Strache ist – Politik berührt und polarisiert. Zudem gab es Politik immer schon. Politik ist demnach die wichtigste Rubrik einer jeden Tageszeitung (äußerst boulevardeske Medien einmal ausgenommen). Ob es Lokal-, Regional-, National- oder Außenpolitik ist, sie ist fest in jedem wichtigen massenmedialen Medium verankert. Ebenso interessant: Über die Jahrhunderte hinweg besteht stets ein Zusammenhang bzw. eine Verzweigung zwischen Politik und Medien. Politik ohne Medien? Medien ohne Politik? Beides de facto unvorstellbar. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Beide Seiten brauchen die andere wie einen Bissen Brot. Die Entwicklung der Gesellschaft bzw. technologische Entwicklungen machen dies notwendig. Egal ob früher Entscheidungen der Regierung per Boten versandt wurden, während großer Kriege die Zensur Taktgeber war oder heute fast alle Wahlkämpfe auf diesem Planeten in sozialen Medien geführt werden – Politik entwickelt sich gemeinsam mit der Gesellschaft. 3.1 Politik in den Medien Wie schon vorhin erwähnt ist Politik für die Mehrheit der Medien die wichtigste Rubrik. Massenmedien sind ein geeignetes Mittel um Informationen zwischen politischen Akteuren sowie zwischen den Bürgern und politischen Akteuren zu transportieren. Massenmedien wirken sozusagen auf der horizontalen und auf der vertikalen Ebene. (vgl. Jarren 1998: 85 f.) Allerdings wirken nicht alle Medien gleich. Aufgrund der äußerst komplexen und vielfältigen Struktur der Medien bzw. der Medienlandschaft kommt es zu Rollenverteilungen. In diese Rollenverteilung spielen unter anderem auch ökonomische Voraussetzungen, der interne Zustand des Unternehmens sowie redaktionelle Richtlinien hinein. (vgl. Jarren/Donges 2006: 30 9 ff.) Das Spezielle an Printmedien ist das lange Durchhaltevermögen als Überbringer von (politischen) Informationen. Seit Jahrhunderten informieren sie die Menschen über politische Ereignisse. Man kann sagen, Printmedien haben jenes System der Politikvermittlung entwickelt, auf das andere Medien (zB TV, Radio, Internet, etc.) heute aufbauen und es weiterentwickeln. 3.2 Wandel des Politikjournalismus Apropos weiterentwickeln. In den letzten Jahren fanden medial einige Veränderungen respektive Verschiebungen statt. Im Fernsehen beispielsweise nehmen Politiksendungen immer öfter die besten Programmplätze (Prime-Time) ein. Ebenso auffallend ist der Hang zu Talkshow-Formaten. Ausgehend vom USamerikanischen TV-Markt zieht sich dieser Trend bereits seit mehreren Jahren auch nach Deutschland und Österreich. (vgl. Schultz 2006: 226) Eine große Diskrepanz besteht jedoch nach wie vor zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Medienunternehmen. Während zB ARD, ZDF und ORF zwischen zwei und zweieinhalb Stunden täglich über politische Ereignisse berichten, kommen Privatsender (zB RTL-Gruppe, Pro7-Sat1-Gruppe inkl. dem österreichischen Privatsender Puls 4, ATV) auf rund dreißig Minuten pro Tag. (vgl. Brosius 2001: 127) Auch im Printbereich gibt es bemerkenswerte Veränderungen. Eine Langzeitstudie von Hans Mathias Kepplinger zeigt, dass die Berichterstattung über innenpolitische Themen in Deutschland in den letzten vier Jahrzehnten rückläufig ist. Zudem ist seit rund drei Jahrzehnten erkennbar, dass zunehmend Grafiken und Fotos für Abwechslung in den Zeitungen und Zeitschriften sorgen. Ein weiterer bemerkenswerter Fakt betrifft die Länge der Artikel. Sie nimmt nämlich ab. In Bezug auf journalistische Darstellungsformen lässt sich eine Bewegung zu eher subjektiven bzw. meinungsbetonten Darstellungsformen beobachten. (vgl. Wilke/Reinemann 2003: 39 ff.) Auch inhaltlich führt der wachsende Medienwettbewerb zu einer Modifizierung des Journalismus. „Boulevardisierung“, „Personalisierung“ und „Amerikanisierung“ sind Begriffe, die Mediendebatten in Punkto Politikberichterstattung in den letzten Jahren prägten. Diese Begriffe stehen in erster Linie für eine Verschlechterung der inhaltlichen Qualität. Ein oftmals angeführter Kritikpunkt ist die mediale Fokussierung 10 auf Skandale. Ebenso kritisiert wird das Lechzen nach Sensationen, die sich allerdings überwiegend in negativen Nachrichten wiederfinden. (vgl. Fengler/Vestring 2009: 121) Der vorhin erwähnte Begriff der „Personalisierung“ rührt daher, dass immer mehr Medien in ihrer Berichterstattung nur auf prominente Politiker eingehen, in der Regel auf die Spitzenkandidaten. Werte, Teams sowie wichtige Fädenzieher im Hintergrund spielen kaum mehr eine Rolle in der medialen Politikberichterstattung. Das heißt nicht automatisch, dass die „Personalisierung“ ausnahmslos schlechte Eigenschaften mit sich bringt, allerdings steht sie sehr wohl für eine einschneidende Veränderung in der Berichterstattung. Ein weiteres Indiz für den Wandel in der Politikberichterstattung ist die „Amerikanisierung“. Damit ist beispielsweise der immer größer werdende Einfluss von Meinungsforschern gemeint. Umfrageergebnissen wird eine immense Bedeutung zugemessen. Auch der Trend, immer mehr Journalisten bei TV-Debatten als Experten zu „verkaufen“, hat amerikanische Wurzeln. Waren es früher Politiker selbst, Politikberater oder Wissenschaftler, die dem Volk ihre Sicht der Dinge darlegten, so finden heutzutage immer mehr Journalisten Platz in Elefantenrunden und vergleichbaren Programmpunkten. Mit einem Schlag wird aus einem Berichterstatter ein Selbstdarsteller. (vgl. Fenger/Vestring 2009: 122) Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich sowohl Politik, Medien als auch die Gesellschaft aktuell in einem Wandel befinden. Davon ist auch die Politikberichterstattung betroffen. Vor allem aus den Vereinigten Staaten von Amerika werden etliche Trends in den europäischen, und in unserem Fall auch in den deutschsprachigen, Raum übernommen. Generell werden aber genau diese Trends eher negativ beurteilt, da sich die Berichterstattung von traditionellen Qualitätsansprüchen entfernt. 11 4 Journalistische Darstellungsformen In diesem Kapitel stehen die verschiedenen journalistischen Darstellungsformen im Fokus. Was versteht man unter journalistischen Darstellungsformen? Kurt Reumann beispielsweise versteht unter journalistischen Darstellungsformen die formal charakteristische Darstellung eines für die Publikation in Massenmedien gedachten Inhalts. Synonyme für journalistische Darstellungsformen sind etwa Genres, Textsorten oder Textgattungen. Reumann unterstreicht allerdings auch, dass die Ideale der Journalisten nicht automatisch den Idealen von Schriftstellern entsprechen, da journalistische Texte anderen Ansprüchen unterliegen als literarischen Formen. Für Journalisten steht viel mehr der Inhalt im Mittelpunkt während für Schriftsteller das Erzählen im Zentrum steht. Als Übermittler dieses Inhalts dienen die Darstellungsformen. (vgl. Reumann 2009: 129 f.) Die nächste Frage, die sich aufdrängt, ist jene nach der Vielzahl an Darstellungsformen. Welche gibt es? Worin unterscheiden sie sich? Claudia Mast zufolge werden Darstellungsformen nach formalen Gestaltungsmerkmalen, Art der Inhalte, Ziele und Absichten des Kommunikators, Wirkung der Aussage, Rolle des Kommunikators im Beitrag sowie nach dem Textcharakter voneinander abgegrenzt. Um die Einteilung zu verfeinern, können auch noch Stilebenen, Perspektiven, Redeund Reflexionsdarstellung, Art der Gedankenfolge, Darstellungsdichte, Bildkraft, Satzgestaltung und die Möglichkeit besonderer ästhetischer oder rhetorischer Gestaltung herangezogen werden. (vgl. Mast 2012: 268 f.) Sowohl Reumann als auch Christoph Fasel und Peter Overbeck liefern in ihren Werken Systematisierungsvorschläge für journalistische Genres. Reumann grenzt 17 Textformen voneinander ab und unterteilt diese in die Kategorien „tatsachenbetont“, „meinungsbetont“ und „fantasiebetont“. (vgl. Reumann 2009: 129 ff.) Fasel bzw. Overbeck schließen hingegen nur neun bzw. zehn Genres in deren Übersicht ein. Fasel ähnelt mit seinen Unterteilungen „tatsachenbetont“, „meinungsbetont“ und „erzählend“ jenen von Reumann. (vgl. Fasel 2008: 29 ff.) Overbeck gliedert in „referierend“, „interpretierend“ und „kommentierend“. (vgl. Overbeck 2009: 59 f.) Einen detaillierten Überblick liefert Abbildung 1. Sieht man sich die jeweiligen Unterteilungen der drei Autoren an, erkennt man rasch, dass weder in der Theorie 12 noch in der Praxis wirklich Einigkeit über die Eingliederung der verschiedenen journalistischen Darstellungsformen herrscht. Systematisierungsvorschläge für journalistische Darstellungsformen Reumann Fasel (2008): Overbeck (2009): (2009): Formen Darstellungsformen Textgattungen Nachricht/Meldung tatsachenbetont (Hintergrund-)Bericht referierend (Berichten) Dokumentation tatsachenbetont Reportage erzählend (Erzählen) (referierend) Feature tatsachenbetont (Berichten) Magazinstory interpretierend Interview erzählend (Erzählen) Portrait Meinungsbeiträge meinungsbetont (zB Kommentar, meinungsbetont (Orientieren und kommentierend Leitartikel, Kritik, Einordnen) Kolumne, Karikatur ...) Essay interpretierend Roman fantasiebetont Kurzgeschichte (literarisch) Feuilleton Abb. 1: Systematisierungsvorschläge für journalistische Darstellungsformen (Quelle: Mast 2012: 269) Sobald der Journalist alle Informationen zusammengetragen hat, beginnt das eigentliche Handwerk: Das Verfassen des Beitrags in der jeweiligen Darstellungsform, die so treffend wie möglich sein soll. Die richtige Textform zu finden ist jedoch nicht immer einfach. Die Grenzen zwischen den einzelnen Genres sind nämlich nicht immer klar abgegrenzt, oft verschwimmen die einzelnen Genres ineinander. Ist es demnach überhaupt notwendig zwischen Darstellungsformen zu unterscheiden? Sturm sagt „Ja“. Denn in der heutigen Nachrichtenwelt ist es essentiell Routinen und Schemata zu folgen, um die journalistische Produktion in Redaktionen zu gewährleisten. Zudem dienen Darstellungsformen der Wirklichkeitskonstruktion. (vgl. Sturm 2013: 85) So selten man also Darstellungsformen in ihren reinen Formen findet, so wichtig ist es allerdings, laut Mast, auf jeden Fall Nachricht und Kommentar immer voneinander zu trennen, denn Objektivität (Nachricht) und Subjektivität (Kommentar) innerhalb eines Beitrag widersprechen den journalistischen Idealen. Wie entscheidet man sich 13 demnach für die perfekt passende Darstellungsform? Einflussfaktoren können beispielsweise die Eigenheiten des Mediums (Welche Rubrik? Wie viel Raum steht zur Verfügung), die Eigenheiten des Themas (Eignet sich das Thema eher für eine ausführliche Reportage oder eher für einen knappen Bericht?), das Berufsverständnis des Journalisten (Überwiegt die Verpflichtung gegenüber dem Publikum oder ist die Arbeit stärker an Politik und Gesellschaft ausgerichtet?) und die Reflexion über publizistische Wirkungsabsichten (Welche Bedürfnisse hat das Publikum?) sein. Diese Richtlinien sollten dem Journalisten helfen, die geeignete Darstellungsform zu finden. Wichtig ist es vor allem die Genres als Verbindungsstück zwischen Thema, Medium, Erwartungen des Publikums und den eigenen Fertigkeiten und Intentionen zu sehen. (vgl. Mast 2012: 270) 4.1 Klassische journalistische Darstellungsformen Warum klassische journalistische Darstellungsformen? Klassisch vor allem deshalb, da in Zeiten des Internets sehr viele neue, moderne Textformen entstehen respektive entstanden sind. Hier spielen hauptsächlich reine Online-Portale, Weblogs und Social Media eine gewichtige Rolle, die die Nachrichtenwelt gewissermaßen auf den Kopf stellen. Moderne Genres, wie beispielsweise Blogs, Kurznachrichtendienste wie Twitter, Nachrichtenticker oder diverse audiovisuelle Inhalte (auch Spiele) spielen für diese Untersuchung allerdings keine Rolle, weshalb der Fokus ausschließlich auf den klassischen Darstellungsformen liegt, die üblicherweise in Printmedien Verwendung finden. 4.1.1 Nachricht Mast verdeutlicht, dass nicht jede Berichterstattung über ein Ereignis automatisch einer Nachricht entspricht. Wichtig ist in erster Linie, dass das Ereignis einen gewissen Wert hat, den Nachrichtenwert. Das Aussteigen von Passagieren aus einem Flieger an sich ist nichts Berichtenswertes. Wenn allerdings einer der Passagiere während des Aussteigens das Flugpersonal erschießt, dann hat das sehr wohl Nachrichtenwert. Es muss also etwas Unvorhergesehenes, Unerwartetes oder Überraschendes passieren damit eine Nachricht auch als solche Berechtigung erlangt. Jetzt stellt sich die Frage: Unter welchen Gesichtspunkten entscheidet man ob der Nachrichtenwert für eine (massen-)mediale Publikation ausreicht? Hierbei 14 wären zwei Kriterien zu berücksichtigen. Das Ausmaß des Ereignisses unter Berücksichtigung direkter Folgen und Beteiligung (beispielweise die Anzahl getöteter/verletzter Personen) und eventuelle Konsequenzen eines Ereignisses unter Berücksichtigung der Reichweite (Folgen für die Bevölkerung oder bestimmte Gruppierungen). Mast betont zudem, dass es für ein breites Publikumsinteresse jedoch auch die Erfüllung folgender Kriterien benötigt: (Nachrichten-)Faktoren für ein breites Publikumsinteresse Faktor Beschreibung Nähe Ort eines Ereignisses und seine Wichtigkeit für das Publikum Prominenz Bekanntheitsgrad involvierter Personen Aktualität Neuigkeitswert und Aufgeschlossenheit für ein Thema Human menschliche bzw. emotionale Aspekte eines Ereignisses Interest Abb. 2: Nachrichtenfaktoren für ein breites Publikumsinteresse. Quelle: Grafik in Anlehnung an Mast 2012: 272 Wichtig zu erwähnen ist auch, dass das Genre Nachricht eine tatsachenbetonte Darstellungsform ist, wobei man den Begriff der Nachricht von der Meldung bzw. dem Bericht abgrenzen muss. Als formales Abgrenzungskriterium dient die Länge des Beitrags, die Aufschluss über die Ausführlichkeit der Berichterstattung über ein Ereignis gibt. Das Genre Meldung entspricht einer Kurznachricht, die in der Regel aus weniger als 25 Druckzeilen besteht. Das Gegenteil bilden Berichte, die wesentlich detaillierter verfasst werden. Auch hier gilt, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Gattungen fließend verlaufen. (vgl. Mast 2012: 271 ff.) Was den Aufbau einer Nachricht betrifft, dient das „Prinzip der umgekehrten Pyramide“ als Vorgabe. Dies bedeutet, dass der wichtige Teil der Information (auch als Vorspann bezeichnet) zu Beginn angeführt wird und Details bzw. Einzelheiten erst nachfolgend im Hauptteil (engl.: body) erwähnt werden. Inhaltlich soll vor allem die Beantwortung der W-Fragen den Kern der Nachricht darstellen. Gestalterisch ist eine Nachricht sehr schlicht zu halten, nämlich kurz, klar und kommentarlos. Bei einer Nachricht soll sich der Verfasser auf das Wesentliche konzentrieren, unnötige oder nicht unbedingt notwendige Information sollen weggelassen werden. Ebenso ist für Subjektivität kein Platz in der Nachricht. Diese findet erst meinungsbetonten Darstellungsformen Verwendung. (vgl. Mast 2012: 273 f.) 15 in den 4.1.2 Bericht Der Bericht ist wie die Nachricht in die Gruppe der tatsachenbetonten Genres einzuordnen. Oft werden auch die Begriffe Artikel oder Beitrag als Synonym verwendet, nicht jedoch die Reportage, die sich wesentlich vom Bericht unterscheidet. Wie schon vorhin erwähnt grenzt sich der Bericht formal vor allem in der Länge von der Nachricht ab, weshalb Berichte grundsätzlich detaillierter ausfallen als Nachrichten. In Punkto journalistischer Gestaltung kommt der Bericht der Nachricht recht nahe, sind doch Objektivität, Glaubwürdigkeit, Sachlichkeit und eine generell neutrale Darstellung oberste Prämisse. Eine ideale Situation für die Umsetzung eines Berichtes ist dann gegeben, wenn der Nachrichtenwert der reinen Faktoren eher gering ist. Ein gutes Beispiel sind Events mit regionalem Bezug. (vgl. Mast 2012: 276) Was den Aufbau betrifft spiegelt sich die Anordnung der Nachricht im Bericht wieder, mit der Ausnahme, dass sich die einzelnen Sätze der Nachricht im Bericht auf Absätze erweitern. Ein beliebtes Mittel um den Text zu verlängern ist der Einbau von Zitaten. Inhaltlich wird zudem zwischen drei Typen unterschieden. Der Tatsachenbericht ist in erster Linie zusammenfassend, der Handlungsbericht umfasst einen Ablauf von Ereignissen zu einem konkreten Endpunkt hin. Die dritte Form, der Zitatenbericht, beinhaltet eine Komprimierung von Aussagen. Die bekanntesten und weitverbreitetsten Berichte sind allerdings die Hintergrundberichte. Sie sind die umfangreichsten Berichte und finden vor allem in Printmedien Anwendung. Hintergrundberichte versuchen komplexe Wirkungszusammenhänge aufzuklären und erfüllen neben einer allgemeinen Darstellung auch eine analysierende Funktion. Deshalb ist es keine Seltenheit, dass Elemente der Reportage oder des Features in Hintergrundberichten vorkommen. Hintergrundberichte sind vor allem in Wochenzeitungen und Magazinen vertreten. (vgl. Mast 2012: 277 ff.) 4.1.3 Reportage Die Reportage ist sowohl tatsachenbetont als auch persönlich gefärbt – ein wesentlicher Unterschied im Vergleich zum Bericht. Der Autor beschreibt bestimmte Ereignisse aus seiner Perspektive. Die Reportage bewegt sich daher ständig an der Grenze zwischen Objektivität und Subjektivität. Dies wiederum erfordert eine äußerst detaillierte Recherche des Journalisten. Eine themenspezifische Eingrenzung gibt es 16 bei Reportagen nicht. Wichtig ist nur, dass sie einen allgemein interessanten Aspekt beinhaltet. Besonders beliebt sind Reportagen im Rahmen von Veranstaltungen, Milieus, trendigen Themen, Selbsterfahrungen, Personenportraits und politischen Geschehnissen. Meistens gibt es innerhalb dieser Bereiche einen aktuellen Bezug. Reportagen über herkömmliche, alteingesessene Themen machen in der Regel wenig Sinn. Beim Aufbau einer Reportage ist es notwendig besonders genau und sorgfältig vorzugehen – der rote Erzählfaden muss immer gegeben sein, da der Rezipient sonst nicht mehr folgen könnte. (vgl. Mast 2012: 279 ff.) Christoph Fasel nennt als mögliche Ankerpunkte einen roten Faden zu spinnen unter anderem einen abgeschlossenen Vorgang, eine spezielle Tätigkeit, einen besonderen Anlass oder eine herausragende Lebenssituation. (vgl. Fasel 2008: 92) 4.1.4 Feature Das Feature unterscheidet sich deutlich von der Reportage. Häufig versucht man in einem Feature ein bestimmtes Merkmal eines Geschehnisses herauszuarbeiten. Eine genaue Definition eines Features sucht man sowohl in der Theorie als auch in der Praxis vergeblich. Ein guter Anhaltspunkt ist jedoch die amerikanische Redewendung „to feature a story“. Heißt im übertragenen Sinn einem Beitrag einen attraktiven, Aufmerksamkeit erregenden Touch zu verleihen. Beim Feature ist es erlaubt fiktive Szenarien zu verwenden und einen lockeren, interessanten Sprachstil zu pflegen. Das Feature soll den Rezipienten nicht nur informieren, sondern kann ihn ruhig auch unterhalten. Ein bestimmter Aufbau ist beim Feature nicht vorausgesetzt, vor allem beim Einstieg stehen dem Journalisten viele Türen offen. Obwohl man beim Feature durchaus kreativ und vielfältig vorgehen kann, ist man allerdings dadurch nicht automatisch vor Fehlern geschützt. Mast erwähnt hier zum Beispiel fehlerhafte Übergänge, keine erkennbare Aussage und eine schlechte Mischung aus Stilformen als mögliche Fehlerszenarien. (vgl. Mast 2012: 284 ff.) 4.1.5 Magazingeschichte Die Magazingeschichte, auch als Magazinstory oder im Englischen als Newsstory bezeichnet, findet, wie der Name vermuten lässt, in Magazinen Anwendung. Als prägnante Merkmale einer Magazingeschichte nennt Mast, dass sie nachrichtlich faktiziert, aber auch interpretiert ist. Die Magazinstory ist im Vergleich zum Feature geordneter. So werden beispielsweise Informationen detailliert eingeholt und in 17 Episoden verarbeitet. Sie beschreibt Akteure und Hintermänner und legt deren Strategien sowie Taktiken offen. Durch eine Mischung aus ausgeprägter Subjektivität und detaillierten Sachverhaltsinformationen vermitteln Magazinstories Authentizität. Im Unterschied zur Reportage steht aber nicht ein Erlebnis oder ein Akteur im Fokus, vielmehr möchte der Journalist eine Tendenz zeigen. Wie bei der Reportage ist der rote Faden bei der Magazingeschichte essentiell. Was die journalistische Gestaltung betrifft, sollen sich Elemente des Faktizierens, des Kommentierens und des Erzählens abwechseln. (vgl. Mast 2012: 287 f.) Eine Magazinstory ist intellektuell fordernd, emotional packend und folgt gewöhnlich folgendem Aufbau: Abschnitt Instruktiver Vorspann Gefälliger Einstieg Portal Historische Schleife Story Pro und Contra Pointierter Ausstieg Aufbau einer Magazinstory Inhalt grobe Vermittlung worum es geht Fallschilderung / Zitat / Szenario Kernbotschaft wird vermittelt Kontext des Artikels wird eingeführt Argumentation wird entfaltet (lebendig geschrieben) Tendenz wird aufgezeigt Kernbotschaft möglichst originell und prägnant zusammenfassen Umfang zwei bis fünf Zeilen ein bis zwei Abschnitte drei bis vier Sätze wenige Absätze mehrere Absätze wenige Sätze wenige Sätze Abb. 3: Aufbau einer Magazinstory. Quelle: Grafik in Anlehnung an Schweinsberg 2008 Wie aus oben angeführter Tabelle ersichtlich ist, soll eine Magazingeschichte abwechslungsreich, unterhaltend und spannend sein. Sie soll den Leser nicht nur informieren, sondern auch neue und wertvolle Erkenntnisse liefern. Ebenso wichtig zu erwähnen ist: Eine Magazinstory benötigt Raum. Daher erstrecken sie sich oft über mehrere Seiten, bespickt mit (teils) großen, aussagekräftigen Bildern. (vgl. Mast 2012: 290 ff.) 4.1.6 Interview Beim Interview differenziert man zwischen Sachinterview, personenbezogenem Interview und Umfragen. Angenehm am Interview ist, dass es in sämtlichen 18 Themenbereichen verwendet werden kann. Beim Interview steht ganz klar, der befragte Akteur im Vordergrund. Unter Umfrage muss nicht automatisch eine Meinungsumfrage im großen Stil, wie etwa vor Wahlen, verstanden werden. Umfragen können sich auch auf wenige Personen beschränken, deren Aussagen in vergleichender Art und Weise veröffentlicht werden. Typisch für Interviews ist die Dialogsituation zwischen Interviewer und Interviewtem und die indirekte Teilnahme des Publikums – ganz egal ob ein zeitlicher Versatz besteht oder nicht. Äußerlich sind Interviews in der Regel sehr schnell erkennbar, da Interviews eine typische Gliederung haben. Der Dialog erfordert eine abwechselnde Darstellung des Interviewers und der befragten Person. (vgl. Mast 2012: 297 ff.) 4.1.7 Kommentar Es gibt mehrere kommentierende Darstellungsformen, die des Kommentars zählt eindeutig zu den bekanntesten. Andere meinungsbetonte Genres sind Leitartikel, Glossen, Kritiken und Rezensionen. Für Kommentare kommen vor allem aktuelle Geschehnisse in Frage, die als Folge dessen zur Meinungsbildung beim Rezipienten anregen sollen. (vgl. Mast 2012: 300) Beim Kommentar unterteilt Walther von La Roche in Argumentationskommentare (Fokus darauf Andere von der Meinung des Journalisten zu überzeugen), Geradeaus-Kommentare (Fokus auf gezielter, konflikthaltiger positiver oder negativer Bewertung eines Ereignisses), EinerseitsAndererseits-Kommentare (Fokus auf das Abwägen von Alternativen). (vgl. von La Roche 2006: 170) Der Aufbau des Kommentars ist in drei Teile gegliedert. Auf den Einstieg folgt die Argumentation ehe mittels Schlussfolgerung abgeschlossen wird. Im Einstieg wird kurz der Sachverhalt erläutert, die Argumentation beinhaltet in etwas ausführlicherer Form die Meinung des Journalisten. Der Journalist muss allerdings darauf achten klar und schlüssig zu formulieren um seine Rezipienten nicht zu verlieren. Beim Schlussfolgern fasst der Autor nochmals zusammen und regt im Idealfall aber auch gleich zum Nachdenken an. Vom Umfang her sollte der Kommentar nicht allzu lange ausfallen. Ein typisches Positionieren ist eine Spalte am Rand der Seite – sowohl in Magazinen als auch in Wochen- oder Tageszeitungen. (vgl. Mast 2012: 302) 4.1.8 Leitartikel 19 Der Leitartikel gilt als Urform des Kommentars. In der Regel findet man diesen auf der ersten Seite des Mediums. Im Zuge der Modernisierung von Medien und Inhalten geht man aber immer mehr dazu über die erste Seite für Fotos und Schlagzeilen zu reservieren, wodurch der Leitartikel auf die zweite oder dritte Seite abrutscht. Der Hauptunterschied zwischen Kommentar und Leitartikel besteht im Umfang. Der Leitartikel fällt deutlich länger aus als der Kommentar, wodurch der Autor (oftmals der Chefredakteur) mehr Raum für detaillierte Argumentationen und Sachverhaltsdarstellungen erhält. In Magazinen bestimmt der Leitartikel häufig auch das Hauptthema der aktuellen Ausgabe. Dies erkennt man daran, dass sich mehrere, teils sehr ausführliche Beiträge auf den Leitartikel und dessen Thematik beziehen. (vgl. Mast 2012: 303) 4.1.9 Glosse Als herausforderndste Form des Kommentars gilt die Glosse. Sie erlaubt ironisch zu sein, zu übertreiben, zu entlarven, zu verspotten und witzig oder polemisch zu sein. Die Glosse ist höchst subjektiv verfasst, lässt viele Varianten der Sprache zu (auch Dialekt und Umgangssprache) und kann in einem wesentlich lockereren Stil als der Kommentar geschrieben sein. Darin besteht auch der größte Unterschied zum Kommentar. (vgl. Mast 2012: 303 f.) 4.1.10 Kritik und Rezension Kritik und Rezension sind beliebte Darstellungsformen in der Kunst- und Kulturberichterstattung, stehen in ebendieser allerdings für Berichte und Kommentare. Somit sind sie für diese Arbeit nicht bedeutend und werden nicht näher beleuchtet. (vgl. Mast 2012: 305) 4.1.11 Kolumne Die Kolumne zeichnet sich dadurch aus, dass sie in der Regel von Gastautoren (meistens in der Öffentlichkeit bekannt) verfasst wird. Kolumnen müssen nicht der Linie der Redaktion entsprechen, weshalb Printmedien im Normalfall darauf hinweisen, dass die Meinung des Kolumnisten nicht die Sicht der Redaktion deckt bzw. decken muss. Gestalterisch gibt es keine genauen Richtlinien, wodurch dem Verfasser sehr viele Freiheiten gegeben werden. Dieses Zulassen von Individualität ist ein weiterer wichtiger Aspekt einer Kolumne. (vgl. Mast 2012: 305 f.) 20 4.1.12 Karikatur Die Karikatur ist eine Mischung aus Bild- und Textbeitrag (in der Regel allerdings weitaus mehr Bild- als Textbeitrag) und auch nicht zu verwechseln mit Infografiken oder Fotos. Ihre Charakteristik entspricht in den Grundzügen jenen der Glosse. Sie soll humorvoll, direkt, überspitzt, provokant und verzerrend sein. Vor allem in der Politikberichterstattung ist die Karikatur ein beliebtes Stilmittel. (vgl. Mast 2012: 306) 4.1.13 Diskussion Diskussionen sind üblicherweise mehr in elektronischen Medien vertreten als in Printmedien. Eine Diskussion braucht stets zwei oder mehr Teilnehmer. Damit die Diskussion für den Rezipienten geordnet abläuft, bedarf es eines Diskussionsleiters, der auf Disziplin und den roten Faden achtet. Der bedeutendste Unterschied zwischen Diskussion und Interview besteht darin, dass bei der Diskussion der Flow des Gesprächs zu einem großen Teil den Diskussionsteilnehmern überlassen wird. Anders als der Interviewer schaltet sich der Diskussionsleiter nur in sehr unregelmäßigen Abständen ein. (vgl. Mast 2012: 306 f.) 4.1.14 Essay Der Essay gilt als urteilende Darstellungsform. Er ist eine Art Kompaktübersicht über ein Ereignis, die es dem Rezipienten ermöglichen soll sich in recht kurzer Form einen breiten Überblick zu verschaffen. Stilistisch kommt sehr oft eine literarisch anspruchsvolle Form zur Anwendung, weshalb durchaus die Verständlichkeit darunter leiden kann. (vgl. Mast 2012: 308) 21 5 Forschungsinteresse 5.1 Forschungsfragen und Hypothesen FF1: Welche journalistischen Darstellungsformen werden heute - im Vergleich zu früher - eingesetzt und in welchem Umfang? H1: Wenn es sich um meinungsbetonte Darstellungsformen handelt, dann kommen diese in aktuellen Zeitschriften häufiger vor als noch in den frühen 1980er Jahren. H2: Wenn es sich um ein aktuelles Magazin handelt, dann sind die Beiträge durchschnittlich kürzer gehalten als beispielsweise im „Extrablatt“. FF2: Kommen in aktuellen Zeitschriften anteilsmäßig mehr Kolumnen vor als noch in den Magazinen der frühen 1980er Jahre? H3: Wenn es sich um eine aktuelle Zeitschrift, wie beispielsweise das „Profil“ handelt, dann sind darin anteilsmäßig mehr Kolumnen enthalten als im „Extrablatt“. FF3: Das „Extrablatt“ wurde stets als Magazin beworben, welches vermehrt auf die Darstellungsform der „Reportage“ setzt. Wie intensiv war der damalige Fokus auf Reportagen aus heutiger Sicht? H4: Wenn Beiträge vom „Extrablatt“ untersucht werden, dann finden sich darunter – prozentuell gesehen – mehr Reportagen als im „Profil“. 22 6 Methodisches Verfahren Nachdem nun ausführlich über die theoretischen Aspekte und Grundlagen dieser Arbeit referiert wurde, folgt nun der praktische Teil. Zunächst wird näher auf den Untersuchungsgegenstand eingegangen, welcher einen breiten Überblick über die beiden ausgewählten Zeitschriften „Extrablatt“ und „Profil“ geben soll. Anschließend folgt die Definition des Stichproben-Umfangs, ehe mit der quantitativen Inhaltsanalyse das Erhebungsinstrument dieser Arbeit in den Mittelpunkt rückt. Geschlossen wird dieses Kapitel mit einem Bericht über den Pretest sowie einem Überblick über die Durchführung der empirischen Forschung. 6.1 Untersuchungsgegenstand Der Untersuchungsgegenstand besteht aus zwei Magazinen. Zum Einen aus dem „Extrablatt“, das in den späten 1970er bzw. frühen 1980er Jahren erschien, zum Anderen aus dem Magazin „Profil“, das seit 1970 besteht. Warum wurden gerade diesen beiden Magazine ausgewählt? Das „Extrablatt“ ist einerseits essentieller Untersuchungsgegenstand vonseiten der Lehrveranstaltungsleitung, andererseits ist es in seiner Themenabdeckung dem Magazin „Profil“ sehr ähnlich. In beiden Magazinen genießen die Bereiche „Innenpolitik“, „Außenpolitik“ und „Wirtschaft“ einen hohen Stellenwert, wenngleich beide Zeitschriften auch andere Rubriken abdecken. Allerdings nicht so umfangreich wie die drei Hauptrubriken. Zudem ist ein bemerkenswerter Anteil an ehemaligen Extrablatt-Redakteuren für Profil tätig (gewesen). Deshalb lässt sich ein guter zeitlicher Vergleich anstellen, wie sich der Journalismus in Magazinen über die Jahre hinweg verändert oder auch nicht verändert hat. 6.1.1 „Extrablatt“ Das „Extrablatt“ wurde 1977 als, wie es sich selbst betitelt, „Österreichs illustriertes Magazin für Politik und Kultur“ vom ehemaligen Kurier-Redakteur Harald Irnberger gegründet. Irnberger und seine Kollegen deklarierten sich als „linke Alternative zum Profil“. In ihren monatlichen Ausgaben berichtete das SPÖ-nahe Magazin ausführlich und profund über Geschehnisse in Lateinamerika, dem Nahen Osten und 23 Südeuropa. Auch die Innenpolitik war der „Extrablatt“-Redaktion ein großes Anliegen. In diesem Fachgebiet ging man als eines der ersten heimischen Medien investigativ an die Sache heran. (vgl. Lingens 1980: 7 ff.) In der Pilot-Ausgabe definierte man die Blattlinie des Magazins folgendermaßen: „Jenseits mehr verwirrender als aufklärender polemischer Tagesberichterstattung wird EXTRABLATT in der Tiefe der Recherche von Monat zu Monat nicht zwanghaft Pseudoaktuelles bringen. Statt Verdunkelung von Zusammenhängen im Eindruck vordergründiger Sensationen soll EXTRABLATT kritisch Ereignisse und Nichtereignisse melden und kommentieren; im Meinungsspektrum der Redakteure soll EXTRABLATT das Gewissen der fortschrittlichen Menschen in diesem Land vertreten.“ (Pfneudl 1977: 3) Trotz allem Elan gelang es dem „Extrablatt“ zu keinem Zeitpunkt seines Erscheinens dem „Profil“ ernsthafte Konkurrenz zu machen. Schon damals war das „Profil“ unumstritten am österreichischen Markt und ganz klar Nummer eins in Sachen Bekanntheitsgrad. Obwohl man in Punkto Verkaufszahlen dem „Profil“ nie naherücken konnte, schafften es mehrere Redakteure des „Extrablatt“ zu einer erfolgreichen journalistischen Laufbahn. So waren etwa der Karikaturist Manfred Deix und die Redakteure Marie Luise Kaltenegger, Georg Hoffmann-Ostenhof, Kurt Langbein, Raimund Löw, Peter Pilz, Robert Wiesner, Elfriede Jelinek, Erich Hackl und Christoph Ransmayr für das „Extrablatt“ tätig. Vor allem Kaltenegger war bekannt für ihre einfühlsamen Reportagen. Die Vorliebe für investigative und bewegende Reportagen manifestiert Aigner in seinem Werk „Gegenöffentlichkeit“ mit folgendem Statement: „Extrablatt will auch hinter die Kulissen der bürgerlichen Demokratie, hinter Fabriktore, hinter die Türen von geschlossenen Anstalten schauen. Vor allem soll aber die Frage nach dem Warum gestellt werden, die von den bürgerlichen Medien meist ausgespart wird.“ (Aigner 1977: 19 ff.) Doch, wie schon erwähnt, konnte das „Extrablatt“ trotz aller qualitätsgetriebenen Bemühungen nicht die gewünschten Verkaufszahlen erreichen. So kam es, dass ab Dezember 1979 die Libera Press Verlagsgesellschaft das Ruder übernahm. Dies 24 brachte vor allem in der Führungsriege strukturelle Änderungen mit sich. Doch auch dies brachte nicht den gewünschten Erfolg, die finanzielle Situation des Magazins blieb angespannt. (vgl. Irnberger 1979: 3) Im Oktober 1982 erschien die letzte Ausgabe des „Extrablatt“. 6.1.2 „Profil“ Das „Profil“ wurde 1970 von Oscar Bronner gegründet und ist ein österreichisches Nachrichtenmagazin, das wöchentlich erscheint. Bronner, in Israel geboren, ist eine der prägendsten Personen in Österreichs Pressegeschichte. Neben dem „Profil“ gründete er auch das Wirtschaftsmagazin „Trend“ sowie die Tageszeitung „Standard“. (vgl. Melzer 1984: 42) Bronner, 1970 gerade einmal 27 Jahre alt, besetzte die ersten Redaktionsposten im „Profil“ mit jungen Journalisten aus seinem Bekanntenkreis. Zu diesen gehörten unter anderen Peter Michael Lingens, Claus Gatterer und Georg Nowotny. Erster Chefredakteur war Jens Tschebull. (vgl. Schmidt 1981: 32) Als Vorbild für „Profil“ dienten das deutsche Magazin „Der Spiegel“ sowie die englischsprachigen Pendants „Time“ und „Newsweek“. Man wollte auch in Österreich mit Reportagen und vielen sprachlichen Elementen bei den Rezipienten punkten. (vgl. Schmidt 1981: 34) Der Durchbruch gelang dem „Profil“ mit einem Artikel über den damaligen Wiener Bürgermeister Felix Slavik, der die Verkaufszahlen in die Höhe schnellen lässt. Bronner sah sich in seinem Bestreben, mit reportagelastigem Journalismus zu punkten, bestätigt. (vgl. Melzer 1984: 24) Wie so viele andere heimische Medien kämpfte die Zeitschrift in den 1970er Jahren mit finanziellen Problemen. Bronner sah sich gezwungen Mehrheitsanteile an den „Kurier“ abzutreten. (vgl. Melzer 1984: 25) Danach brachen turbulente Zeiten an. Bronner wurde abgelöst, Tschebull übernahm zwar, wurde aber auch abgelöst. Bronner verkaufte daraufhin die restlichen Anteile an den „Kurier“. Angetrieben durch 25 den neuen Chefredakteur Peter Michael Lingens erfuhr das „Profil“ 1976 einen Relaunch. Markant war vor allem die Änderung des Layouts. Während man in den ersten Jahren das Titelblatt auf weißem Hintergrund designte, wechselte man im Zuge des Relaunch auf roten Hintergrund. Grund dafür war, dass die größten Nachrichtenmagazine der Welt, beispielsweise „Time“ oder „Der Spiegel“ ebenfalls auf rotem Hintergrund publizierten. Auch redaktionell setzte Lingens wichtige Maßnahmen. Er gab dem Meinungsjournalismus eine Chance, indem er mehr Kolumnen installierte. Außerdem wurden die Beiträge ab sofort gezeichnet – anonyme Geschichten gehörten der Vergangenheit an. (vgl. Melzer 1984: 26 f.) Abb. 4: Beispielfoto eines aktuelles Profilcovers Quelle: http://cdnblog.profoto.com/blog/wp-content/uploads/2012/03/Profil_Papandreou2.jpeg In den frühen 1980er Jahren fuhr das „Profil“ einige Erfolge ein, die in steigenden Verkaufszahlen gipfelten. Bekanntestes Beispiel ist die Aufdeckung durch Alfred Worm über den AKH-Skandal. (vgl. Melzer 1984: 27) Ab Mitte der 1980er Jahre fungierte Peter Rabl als neuer Herausgeber. Er veranlasste einen Umschwung vom Meinungsjournalismus zum anglo- amerikanischen Stil. Praktisch eine Rückkehr zu Bronners Blattlinie. Dem Erfolglauf vom „Profil“ tat diese Kursänderung vorerst keinen Abbruch. (vgl. Lackner 1997: 26) 1992 wurde „News“ ins Leben gerufen und stellte als „Nachrichten-Illustrierte“ eine starke, weil auch billigere, Konkurrenz zum „Profil“ dar. Hubertus Czernin, der Rabl als Herausgeber folgte, schwank umgehend zurück zum Meinungsjournalismus von Peter Michael Lingens. Dennoch blieb „News“ ein starker Gegner am österreichischen Zeitschriften-Markt. Eine weitere Schwierigkeit waren die sich ändernden Ansprüche im Journalismus. Auf einmal wurde in Marketing investiert, Bilder und Grafiken füllten massenweise die Zeitungen und Zeitschriften und auch 26 die Länge der Beiträge wurde deutlich reduziert. All diese neuen Herausforderungen setzten dem „Profil“ schließlich zu und führten zu einem leichten Einbruch der Reichweite, während „News“ zunehmend wuchs. (vgl. Pieler 2001: 84) 1998 übernimmt, auf Bitte von Raiffeisen-Chef Christian Konrad hin, Christian Rainer den Posten des Herausgebers und Chefredakteur. Dies tut er bis heute und vor allem mit Erfolg. Rainer führte einen abermaligen Relaunch durch. Inhaltlich und optisch passte er das „Profil“ dem Trend der Zeit an. Unter Rainer holt „Profil“ wieder sukzessive auf „News“ auf. Die Gründung von einem weiteren Konkurrenzblatt („Format) führt zwar zu Reichweiteneinbußen, nicht jedoch zu einem Verlust der Marktposition. Als Krönung wurde das „Profil“ 2008 als „wichtigstes österreichisches Nachrichtenmagazin“ bezeichnet. (vgl. Fidler 2008: 497) Reichweitendaten "Profil" 2013 6,0 433 Reichweite (in %) Leserzahlen (in Tsd.) 2014 4,7 340 Abb. 5: Reichweitendaten des „Profil“. Quelle: Grafik nach Media Analyse 2014 / Media Analyse 2013 Bei der jüngsten Umfrage (März 2015) der Media-Analyse kommt das „Profil“ auf 4,7 Prozent Reichweite, die gleichbedeutend mit 340.000 Lesern sind. Dies bedeutet zwar einen Verlust von 1,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr, allerdings konnte man auf „News“ aufholen. 27 12,0 10,3 Reichweite in % 10,0 9,3 9,0 7,7 8,0 6,3 6,2 5,9 6,0 6,0 Format 5,7 Profil 4,7 News 4,0 2,3 2,3 2,2 2,1 1,5 2,0 0,0 2010 2011 2012 2013 2014 Abb. 6: Reichweitenvergleich zwischen „Format“, „Profil“ und „News“ Quelle: Grafik nach Media Analyse 2014 / 2013 / 2012 / 2011 / 2010 6.2 Beschreibung der Stichprobe Wie bereits erwähnt bilden die beiden Magazine „Extrablatt“ und „Profil“ den Untersuchungsgegenstand. Von jeder der beiden Zeitschriften werden die jüngsten zehn Ausgaben des letzten vollen Kalenderjahres herangezogen. Beim „Extrablatt“ sind dies die Ausgaben 01/1982 bis 10/1982. Beim „Profil“ bilden die Ausgaben 43/2014 bis 52/2014 den Untersuchungsrahmen. In allen zwanzig Exemplaren wurden sämtliche Artikel mit innenpolitischen Themen zur Untersuchung herangezogen. Anschließend wurden alle innenpolitischen Beiträge auf das Vorkommen respektive Nichtvorkommen von journalistischen Darstellungsformen untersucht. Zu innenpolitischen Beiträgen zählen in dieser Arbeit sämtliche Artikel, die bundesweit relevante Themen beinhalten und die sich um hochrangige Politiker (zB Minister, Regierungsmitglied, Staatssekretär, etc.) oder hochrangige Parteifunktionäre (zB Klubobmann, etc.) drehen. Ebenso relevant sind Artikel über Wirtschaftsangelegenheiten, bei denen der Bund direkt betroffen ist (zB verstaatlichte 28 Unternehmen wie Voest, etc.). Lokalpolitische und regionalpolitische Angelegenheiten werden in dieser Arbeit nicht zu innenpolitischen Themen gezählt und werden somit in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt. In Summe entsprachen 112 Artikel den eben genannten Kriterien. Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der Artikel zwischen den beiden untersuchten Magazinen. Extrablatt Profil Gesamt 52 Beiträge 60 Beiträge 112 Beiträge Abb. 7: Anzahl an dokumentierten Beiträgen 6.3 Inhaltsanalyse Die Inhaltsanalyse Massenmedien (zB ist, begünstigt Zeitungen, durch TV, die Entwicklung der modernen Hörfunk) mittlerweile ein etabliertes Datenerhebungsverfahren. Neben einigen anderen Wissenschaften spielt sie demnach auch in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft eine wichtige Rolle. Hauptsächlich dient die Inhaltsanalyse zur Erhebung von Textbeiträgen, aber auch andere Inhalte wie beispielsweise Bilder, Audiosequenzen und Filme sind mithilfe der Inhaltsanalyse zu erforschen. (vgl. Atteslander 2010: 193 ff.) In erster Linie kann man zwischen zwei Arten der Inhaltsanalyse differenzieren: qualitative bzw. quantitative Inhaltsanalyse. In dieser Arbeit ist letztere, die quantitative Inhaltsanalyse von Bedeutung. Quantitativ bezieht sich, wie der Begriff schon aussagt, auf Häufigkeiten. Zum Beispiel auf die Anzahl von Wörtern, Größen von Überschriften, Umfängen von Artikeln oder die Anzahl von bestimmten Szenen in Filmen. Die quantitative Inhaltsanalyse ist ein hypothesenprüfendes Verfahren, bei dem Phänomene und Theorien erklärt werden sollen. Ausschlaggebend ist auch, dass die quantitative Inhaltsanalyse kaum alle Inhalte von Kommunikation untersucht, sondern stets bestimmte Elemente herauszufiltern versucht. (vgl. Atteslander 2010: 200 ff.) 29 Essentiell bei jeder Inhaltsanalyse ist das Kategoriensystem. Hier gilt es eine geeignete Einteilung zu finden, in der jede Analyseeinheit trennscharf kodiert werden kann. Die Kategorien werden mittels Variablen im Vorhinein festgelegt. Laut Atteslander müssen bei der Erstellung eines Kategoriensystems mehrere Kriterien erfüllt sein. Es muss aus den formulierten Hypothesen abgeleitet werden und die verschiedenen Ausprägungen einer Kategorie müssen vollständig und wechselseitig exklusiv sein. Des Weiteren müssen neben der scharfen Trennung auch die Kategorien und deren dazugehörige Ausprägungen unmissverständlich definiert werden. (vgl. Atteslander 2010: 204) Sobald das Kategoriensystem – unter Beachtung aller Kriterien – erstellt ist, wird die Datenerhebung durchgeführt und die Daten werden in den Codebogen eingetragen. Lamnek zufolge gibt es mehrere Formen der quantitativen Inhaltsanalyse (vgl. Lamnek 2005: 504 f.) • Frequenzanalyse • Dokumentenanalyse • Valenzanalyse • Intensitätsanalyse • Kontingenzanalyse • Bedeutungsfeldanalyse 6.3.1 Bildung der Kategorien In diesem Abschnitt der Forschungsarbeit wird die Bildung der Kategorien beschrieben. Als theoretische Grundlage für die Definition und Unterteilung von Darstellungsformen dient die Einteilung der Darstellungsformen nach Reumann. Jener unterteilt die für diese Untersuchung relevanten Darstellungsformen in tatsachenbetonte, tatsachenbetonten meinungsbetonte und Darstellungsformen fantasiebetonte versteht Formen. Reumann Unter Nachricht, Hintergrundbericht, Reportage, Feature, Magazinstory und Interview. Zu den meinungsbetonten Formen zählt er Portrait, Meinungsbeiträge (zB Kommentar, Glosse, Leitartikel, Kolumne, Karikatur) und Essay. Eine nähere Erläuterung der journalistischen Darstellungsformen erfolgte bereits in Kapitel 4.1. Jedes Genre stellt eine Ausprägung der Kategorie „Darstellungsform“ dar. Jeder Kategorie wurden 30 zudem ein Kürzel und eine Codierung zugeteilt. Dies soll eine trennscharfe und genaue Datenerhebung ermöglichen. 6.3.2 Kategoriensystem Kategorie Ausprägung Kürzel Codierung Jahr YYYY Erscheinungsjahr des Artikels Monat MM Erscheinungsmonat des Artikels Tag DD Erscheinungstag des Artikels Artikelnummer Zeitschrift NUM ZEI fortlaufende Nummerierung (1, 2, 3, ...) 0 = Artikel ist aus dem "Extrablatt" 1 = Artikel ist aus dem "Profil" Darstellungsform Nachricht NAC Bericht BER Reportage REP Feature FEA Magazingeschichte MAG Interview INT Kommentar KOM Leitartikel LEI Glosse GLO Kolumne KOL Karikatur KAR Diskussion DIS 0 = Artikel ist keine Nachricht 1 = Artikel ist eine Nachricht 0 = Artikel ist kein Bericht 1 = Artikel ist ein Bericht 0 = Artikel ist keine Reportage 1 = Artikel ist eine Reportage 0 = Artikel ist kein Feature 1 = Artikel ist ein Feature 0 = Artikel ist keine Magazingeschichte 1 = Artikel ist eine Magazingeschichte 0 = Artikel ist kein Interview 1 = Artikel ist ein Interview 0 = Artikel ist kein Kommentar 1 = Artikel ist ein Kommentar 0 = Artikel ist kein Leitartikel 1 = Artikel ist ein Leitartikel 0 = Artikel ist keine Glosse 1 = Artikel ist eine Glosse 0 = Artikel ist keine Kolumne 1 = Artikel ist eine Kolumne 0 = Artikel ist keine Karikatur 1 = Artikel ist eine Karikatur 0 = Artikel ist keine Diskussion 1 = Artikel ist eine Diskussion Umfang 0 = weniger als eine Seite 1 = zumindest eine, aber weniger als zwei Seiten 2 = zumindest zwei, aber weniger als drei Seiten 3 = zumindest drei, aber weniger als vier Seiten 4 = zumindest vier, aber weniger als fünf Seiten 5 = zumindest fünf, aber weniger als sechs Seiten 6 = zumindest sechs, aber weniger als sieben Seiten 7 = zumindest sieben, aber weniger als acht Seiten 31 8 = zumindest acht, aber weniger als neun Seiten 9 = zumindest neun, aber weniger als zehn Seiten 10 = zumindest zehn, aber weniger als elf Seiten Abb. 8: Kategoriensystem 6.3.3 Validität und Reliabilität Für die Inhaltsanalyse gelten dieselben Ansprüche wie für alle anderen empirischen Methoden auch. Dazu gehören auch die beiden Kriterien Validität (Gültigkeit) und Reliabilität (Verlässlichkeit). Die Validität gibt Auskunft über die Zielgenauigkeit der Methode. Genauer: Ob die Kategorien der Inhaltsanalyse wirklich auch die Bereiche messen, die sie messen sollen. Deshalb ist es notwendig die Kategorien trennscharf und unverwechselbar zu definieren. (vgl. Atteslander 2010: 205 f) Die Verlässlichkeit, auch genannt Reliabilität sagt aus, ob eine abermalige Überprüfung des gleichen Untersuchungsmaterials dieselben Ergebnisse bringen würde. Auch dieser Punkt ist essentiell bei empirischen Forschungen. Hier gilt es bei der Datenerhebung eine hohe Präzision an den Tag zu legen um dem Kriterium der Verlässlichkeit gerecht zu werden. Atteslander betont auch, dass die Reliabilität als Voraussetzung für die Validität angesehen werden kann, während die Gültigkeit nicht Voraussetzung für die Verlässlichkeit ist. (vgl. Atteslander 2010: 206) 6.3.4 Pretest Wie bei empirischen Untersuchungen üblich, muss vor der Datenerhebung ein Pretest durchgeführt werden. Dieser Pretest dient dazu, letzte Fehler und Ungereimtheiten im Erhebungsinstrument zu entlarven. Sollte dies der Fall sein, so müssen diese ausgebessert werden um die beiden Kriterien Validität und Reliabilität zu gewährleisten. Der Pretest für diese Untersuchung wurde am 04. Juli 2015 durchgeführt. Als Untersuchungsrahmen wurden jeweils zehn innenpolitische Artikel aus den beiden Magazinen ausgewählt. Der Pretest verlief großteils ohne Komplikationen und wies keinerlei Fehler auf. Das schwierigste Unterfangen war das gezielte Einordnen mancher Beiträge zur richtigen Darstellungsform, da die Grenzen zwischen den 32 einzelnen Genres oftmals sehr schwammig sind. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und einer kleinen Adaption zweier Kategorien verlief alles ideal und die eigentliche Datenerhebung konnte beginnen. 6.4 Durchführung Nun wird die Durchführung der empirischen Untersuchung erläutert. Aufbauen auf den Forschungsfragen, Hypothesen und dem entwickelten Kategoriensystem werden die Daten erhoben. Nach der Datenerhebung werden dann die vorhandenen Daten statistischen Verfahren (zB Häufigkeitstabellen, Mittelwerte, etc. ) ausgewertet und analysiert. Die Analyse umfasst innenpolitische Artikel aus jeweils 10 Exemplaren des „Extrablatt“ sowie des „Profil“. Diese beiden Magazine werden auf der Vorkommen bzw. Nicht-Vorkommen von journalistischen Darstellungsformen und der ArtikelLänge untersucht. Bei beiden Medien wurden die letzten zehn Exemplare des letzten vollen Kalenderjahres ausgewählt. Beim „Extrablatt“ sind dies zehn Ausgaben aus dem Jahr 1982, beim „Profil“, das im Gegensatz zum anderen untersuchten Medium, nach wie vor existiert, ist das Jahr 2014 der Untersuchungszeitraum. 33 7 Ergebnisse 7.1 Darstellung der Ergebnisse Wie Abbildung 9 zeigt, wurden im Rahmen der empirischen Untersuchung 112 Artikel untersucht. Aufgeteilt auf die beiden Zeitschriften ergibt dies 52 „Extrablatt“-Beiträge und 60 Artikel des „Profil“. Artikel und Darstellungsformen: Absolute und relative Häufigkeiten Extrablatt Profil Gesamt Anzahl an Beiträgen 52 60 112 Anzahl der Beiträge in % 46,43% 53,57% Anzahl an verschiedenen Darstellungsformen 5 7 Anzahl an verschiedenen Darstellungsformen in % 41,67% 12 58,33% Abb. 9: Anzahl der dokumentierten Darstellungsformen Primäres Ziel dieser empirischen Untersuchung war es, herauszufinden ob sich die Verwendung der verschiedenen journalistischen Darstellungsformen über die Jahrzehnte hinweg (zwischen den frühen 1980er Jahren und heute) verändert hat oder nicht. Nachfolgend werden nun der Reihe nach die Ergebnisse tabellarisch und grafisch dargestellt. Tatsachenbetonte vs. meinungsbetonte Darstellungsformen Bei den 52 Beiträgen des „Extrablatt“ kamen fünf verschiedene Darstellungsformen zur Anwendung. Beim „Profil“ verwendeten die Redakteure sieben unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Unterteilt man die Darstellungsformen nach Reumann, so sieht man, wie in Abbildung 10 ersichtlich, dass beim „Extrablatt“ 92 Prozent der Beiträge tatsachenbetont waren. Beim „Profil“ hingegen sind nur 70 Prozent der Artikel als tatsachenbetont einzustufen. Demnach weist das „Profil“ bei den meinungsbetonten Formen – prozentuell gesehen – weit mehr Beiträge auf, als das „Extrablatt. 34 100,00% 92,31% 90,00% 80,00% 70,00% 70,00% 60,00% tatsachenbetonte Formen 50,00% meinungsbetonte Formen 40,00% 30,00% 30,00% 20,00% 10,00% 7,69% 0,00% Extrablatt Profil Abb. 10: Verteilung zwischen tatsachenbetonten und meinungsbetonten Formen Vorkommen der einzelnen Darstellungsformen Unter allen Darstellungsformen war das Genre „Bericht“ (BER) mit insgesamt 45 Artikeln am häufigsten vertreten. Während beim „Extrablatt“ kein einziges Mal, die Form der „Nachricht“ (NAC) verwendet wurde, griff das „Profil“ gleich 19 mal darauf zurück. Bei den „Reportagen“ (REP) war ein Gleichgewicht gegeben. Bei Kommentaren, Leitartikeln und vor allem Glossen konnte das „Profil“ größere absolute Häufigkeiten vorweisen. Das „Extrablatt“ verwendete allerdings mehr „Interviews“ (INT) in den untersuchten Ausgaben. (vgl. Abbildung 11) Die Genres „Feature“ (FEA), „Magazinstory“ (MAG), „Kolumne“ (KOL), „Karikatur“ (KAR) und „Diskussion“ (DIS) kamen weder im „Extrablatt“ noch im „Profil“ vor. 35 35 30 Anzahl der Artikel 30 25 19 20 Extrablatt 15 15 Profil 12 10 8 6 6 5 6 2 3 4 1 0 0 0 NAC BER REP INT KOM LEI GLO Abb. 11: Überblick über die Häufigkeit der verschiedenen Darstellungsformen Umfang der einzelnen Darstellungsformen Abbildung 12 zeigt die durchschnittliche Länge der Artikel – unterteilt nach den verschiedenen journalistischen Darstellungsformen. Beim „Profil“ fallen vor allem Reportagen (durchschnittlich vier Seiten lang), Interviews (durchschnittlich drei Seiten lang) und Berichte (durchschnittlich 2,4 Seiten lang) ausführlicher aus. Das komplette Gegenteilt bilden die Nachrichten und Glossen, denen kein einziges Mal mehr als eine Seite zugeteilt wurden. Beim „Extrablatt“ stechen Interviews mit durchschnittlich 2,9 Seiten sowie Reportagen mit durchschnittlich 2,8 Seiten heraus. NAC BER REP INT KOM LEI GLO Durchschnittlicher Umfang der einzelnen Darstellungsformen Extrablatt Profil 0,0 1,1 2,4 2,8 4,0 2,9 3,0 0,7 1,3 1,0 1,0 0,0 Abb. 12: Durchschnittlicher Umfang der einzelnen Darstellungsformen 36 7.2 Interpretation der Ergebnisse Nachdem nun ein kurzer Überblick über die Ergebnisse der Inhaltsanalyse referiert wurde, werden die Daten nun genauer analysiert und diskutiert. Verwendung journalistischer Darstellungsformen Beachtet man die theoretischen Grundlagen, über die in den vorangehenden Kapiteln ausführlich geschrieben wurde, so ist ganz klar erkennbar, dass ein größerer Wandel in der Art der Berichterstattung stattgefunden hat. Die signifikantesten Beispiele in dieser Untersuchung sind die großen Unterschiede in den Ausprägungen „Nachricht“, „Bericht“, „Interview“ und „Glosse“. Die Anzahl der Nachrichten-Beiträge stieg im Laufe der Jahrzehnte enorm an. Während im „Extrablatt“ keine einzige Nachricht gedruckt wurde, waren es im „Profil“ gleich deren 19. Sämtliche Nachrichten waren weniger als eine Seite lang. Dies entspricht der Definition einer Nachricht, die eher kurz, sachlich und prägnant gehalten werden soll. Der Rückgang bei den Berichten ist ebenso bemerkenswert wie der Rückgang in der Ausprägung „Interview“. Diese beiden Veränderungen manifestieren den Umschwung von tatsachenbetonten Darstellungsformen zu meinungsbetonten Darstellungsformen. Ein Grund für den Rückgang bei Interviews könnte die geringere Verfügbarkeit von politischen Akteuren sein. Früher war man in der Politik noch bestrebt sich volksnah zu geben, erreichbar zu sein. Dieser Gedanke existiert zwar heute in der Theorie, die Praxis zeigt aber oft ein anderes Bild. Politiker sagen häufig Medientermine kurzfristig ab und wenn sie doch erscheinen, dann geben sie sich meist vorsichtig und verschlossen. Ebenso sticht das vermehrte Vorkommen von Glossen ins Auge. Es ist nicht so, dass man in den 1970er Jahren seinen Humor in den Medien nicht ausleben durfte. Ganz im Gegenteil, denn zB der Karikaturist Manfred Deix schaffte beim „Extrablatt“ seinen Durchbruch. Das „Extrablatt“ war bekannt für seine humoristischen Grafiken und Inhalte. Im Jahr 1982 sucht man allerdings vergeblich nach humoristischen, 37 meinungsbetonten Inhalten. Das „Profil“ hingegen setzt weniger auf grafische Komponenten, wie Karikaturen. Vielmehr gibt es in jeder Ausgabe eine Glosse, die sehr regelmäßig innenpolitische Akteure auf das Korn nimmt. Das einzige (absolute) Gleichgewicht besteht bei den Reportagen, die mit jeweils sechs Vorkommen für Zeitschriften relativ gering ausfallen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die beiden Magazine keine Reportagen publizieren. Sie tun es nur nicht so häufig über innenpolitische Themen. Im „Extrablatt“ findet man zB sehr viele Reisereportagen oder Reportagen über politische Entwicklungen in fernen Ländern. Das „Profil“ druckt sehr oft Reportagen über soziale Probleme. Umfang der einzelnen Darstellungsformen Auch beim Umfang gibt es deutliche Entwicklungen. Nicht nur, dass das „Profil“ laut den Ergebnissen aus der Datenerhebung zwei Darstellungsformen mehr verwendet, so publiziert es durchschnittlich auch die längeren Artikel. Vor allem die Reportagen sind mit einer Durchschnittslänge von 4 Seiten viel ausführlicher als jene des „Extrablatt“ (2,8 Seiten). Bei den Interviews fällt das Ergebnis de facto gleich aus. Durchschnittlich 2,9 Seiten („Extrablatt“) stehen durchschnittlich 3 Seiten („Profil“) gegenüber. Über die Jahre nichts geändert hat sich bei den Leitartikeln, welche sowohl früher als auch heute je eine Seite lang sind. Bei den Berichten hingegen publiziert das „Profil“ (2,4) weitaus längere Beiträge als das „Extrablatt“ (1,1). Diese Ergebnisse sind insofern interessant, als dass sie die oft zitierte Annahme, dass die Artikel im Laufe der Zeit immer kürzer werden, im Grunde widerlegt. Denn auch die äußerst geringen Umfänge bei Nachrichten und Glossen kann man nicht als „kürzer als früher“ ansehen, da diese beiden Darstellungsformen von Haus aus eher knapp gehalten werden. Ein möglicher Grund für diesen Umstand ist, dass in Zeiten des Internets, in denen Nachrichten binnen Sekunden um die Welt gelangen, traditionelle Medien wie Magazine Wege finden müssen um nach wie vor bei den Rezipienten zu punkten. Einer dieser Wege ist die ausführliche Berichterstattung über Themen, die zwar aktuell sind, für die aber geschwindigkeitsgeprägte Medien 38 (zB TV, Internet, Radio) nicht ausreichend Zeit haben. Je ausführlicher (und demnach auch länger) die Berichterstattung, desto größer ist die Chance, dass man dem Rezipienten Informationen liefert, die er bis dahin noch nicht bekommen hat. 7.3 Überprüfung der Hypothesen Den Abschluss dieses Kapitel bildet die Überprüfung der Hypothesen. H1: Wenn es sich um meinungsbetonte Darstellungsformen handelt, dann kommen diese in aktuellen Zeitschriften häufiger vor als noch in den frühen 1980er Jahren. Die Untersuchung hat ergeben, dass meinungsbetonte Darstellungsformen in aktuellen Zeitschriften, relativ gesehen, häufiger vorkommen als noch in den frühen 1980er Jahren. Beim aktuellen Medium „Profil“ wurden 30 Prozent der Artikel innerhalb eines meinungsbetonten Genres publiziert, beim „Extrablatt“ waren es nur rund 8 Prozent. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Journalismus seit mehreren Jahrzehnten ein Umdenken vonstatten geht – nämlich im Sinne der journalistischen Gesellschaftsfunktion öfter meinungsbetont zu publizieren. H2: Wenn es sich um ein aktuelles Magazin handelt, dann sind die Beiträge durchschnittlich kürzer gehalten als beispielsweise im „Extrablatt“. Diese Hypothese muss aufgrund der Ergebnisse dieser empirischen Untersuchung falsifiziert werden. Die Beiträge im „Profil“ sind durchschnittlich länger als jene des „Extrablatt“. H3: Wenn es sich um eine aktuelle Zeitschrift, wie beispielsweise das „Profil“ handelt, dann sind darin anteilsmäßig mehr Kolumnen enthalten als im „Extrablatt“. Diese Hypothese kann – allein mit dieser Untersuchung – nicht seriös beantwortet werden. Weder bei den untersuchten Exemplaren des „Extrablatt“, noch bei jenen des „Profil“ kamen Kolumnen mit innenpolitischen Inhalten vor. Es ist möglich, dass der Untersuchungszeitraum für die Beantwortung dieser Hypothese zu knapp 39 gewählt war. Andernfalls könnte man für künftige Untersuchungen auch das Themenspektrum erweitern. H4: Wenn Beiträge vom „Extrablatt“ untersucht werden, dann finden sich darunter – prozentuell gesehen – mehr Reportagen als im „Profil“. Diese Hypothese kann grundsätzlich verifiziert werden, da zwar die absolute Häufigkeit mit jeweils sechs Reportagen gleich ist, jedoch die geringere Anzahl an untersuchten „Extrablatt“-Artikel dazu führt, dass im „Extrablatt“, relativ gesehen, mehr Reportagen vorkommen als im „Profil“. 40 8 Resümee und Ausblick Durch diese Untersuchung über journalistische Darstellungsformen konnten durchaus wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden. Auch wenn nicht alle Hypothesen verifiziert werden konnten, sind in den Ergebnissen klare Tendenzen erkennbar. Mittels quantitativer Inhaltsanalyse wurden Artikel mit innenpolitischem Fokus aus zwei österreichischen Magazinen („Extrablatt“ und „Profil“) analysiert. Es konnte festgestellt werden, dass heutzutage mehr Darstellungsformen verwendet werden als früher. Dies lässt sich einerseits auf die Systemtheorie von Luhmann, andererseits auf den steigenden Anspruch nach abwechslungsreichen, spannungsgeladenen / unterhaltsamen Artikeln zurückführen. Auch der Hang zu mehr meinungsbetonten Texten ist klar erkennbar. Nicht verifiziert werden konnte hingegen die Hypothese, dass die Artikel im Laufe der Zeit an Umfang einbüßen mussten. Ganz im Gegenteil, viele Texte sind durchschnittlich sogar länger als noch zu Zeiten, in denen das „Extrablatt“ erschien. Es wird vermutet, dass dies dem großen (Zeit-)Druck der modernen Medienverhältnisse geschuldet ist. In Zeiten des Internets wird der Zeitdruck für viele Medien immer größer. Daher müssen Zeitschriften, die in ihrer Periodizität eingeschränkt sind, Lösungen finden, um weiterhin attraktiv zu bleiben. Viele Magazine versuchen daher mittels noch ausführlicherer Berichterstattung zu punkten. Wie geht es weiter? Diese Untersuchung ist lediglich eine Momentaufnahme. So schnell wie sich die Medienlandschaft heutzutage verändert, können sich diese Verhältnisse schon sehr bald wieder ändern. Weniger vielleicht die Darstellungsformen an sich, da hier – vor allem in klassischen Medien – der Entfaltungsspielraum nicht allzu groß ist. Bei Online-Portalen sieht die Sache anders aus, da man hier mit virtuellen Inhalten viele neue Möglichkeiten ausschöpfen kann. Sehr wohl rasch verändern könnte sich der Umfang der Berichterstattung. Potentielle neue Trends oder Anschauungen könnten jederzeit zu einem Umdenken führen – 41 wobei auch hier gilt: Medien, die seltener publizieren, können sich in der Regel nicht so leicht nachhaltig verändern wie Online-Medien. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Gegebenheiten entwickeln, da sich der Medienmarkt in einer zukunftsweisenden Phase befindet. Seit mehreren Jahren geistert ein mögliches Zeitungs- und Zeitschriftensterben durch die Medien. Daher wird es interessant sein, wie man Zeitungen und Zeitschriften doch noch zu einer längeren Lebensdauer verhelfen kann. 42 9 Literaturverzeichnis Aigner, Bruno (1977): Gegenöffentlichkeit. In: medien-journal. Jg. 1. Nr. 3/1977. S. 19-21. Atteslander, Peter (2010): Methoden der empirischen Sozialforschung. Berlin. Erich Schmidt Verlag. Brosius, Hans-Bernd (2001): Stabilität und Wandel. Inhalte und Darstellungsformen von Fernsehnachrichten. In: Marczinkowski, Frang (Hrsg.): Die Politik der Massenmedien. Heribert Schatz zum 65. Geburtstag. Köln. Halem. S. 115-141. Burkardt, Steffen (2009): Praktischer Journalismus. München. Oldenbourg Wissenschaftsverlag. Disselhof, Felix (2009): Funktionen des Journalismus. 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