Thomas Frank prakt. Tierarzt __________________________________________________ __________________________________ Kirchstr. 18 74214 Schöntal – Bieringen Info: Tel.: 07943 – 94 13 64 Fax: 07943 – 94 13 63 [email protected] www.tierarztpraxis-frank.de Vorbeugende Impfungen von Kaninchen in Einzelhaltung Vorwort: Vorbeugende Impfungen sind für den Schutz vor Infektionskrankheiten und Seuchen außerordentlich wichtig. Auch zur Gesunderhaltung von Kaninchen in einzelhaltung sind Impfungen gegen Myxomatose, RHD und Kaninchenschnupfen eine nicht mehr wegzudenkende Schutzmaßnahme. Myxomatose Die Myxomatose ist eine Kaninchenseuche, die durch das Myxomatosevirus hervorgerufen wird. nach einer Infektion mit hochvirulenten Viren verenden ungeschützte Tiere regelmäßig, schwachpathogene ca 20 % Todesfälle hervor. Typisch für die Myxomatose sind Ödeme unter der Haut. Auch eiternde Entzündungen im Augen-Nasen-Bereich werden in diesem Zusammenhang beobachtet. Kaninchen die eine Myxomatoseinfektion überstanden haben, bleiben lebenslang durch die Folgen der Erkrankung gekenzteichnet. Die Myxomatose tritt häufig unabhängig von der Jahreszeit auf, daher sind ein ständiger Schutz der Tiere und die regelmäßige Nachimpfung notwendig. Die vorbeugende Impfung von Kaninchen mit dem Lebendimpfstoff erfolgt durch einen Erstimpfung ab der 4. bis 6. Lebenswoche. Eine Wiederholungsimpfung nach 4 Wochen erhöht die Schutzwirkung und ist besonders dann notwendig wenn ein hoher Infektionsdruck besteht. Regelmäßige Nachimpfungen sollten im Abstand von 6 Monaten durchgeführt werden. RHD / Hämorrhagische Krankheit Die RHD ist wegen der hohen Infektiosität des Erregers neben der Myxomatose der die Verlustreichste Kaninchenseuche. Die wird durch des RHD – Virus ausgelöst. Typisch für die RHD sind plötzlich auftretende Todesfälle ohne vorher erkennbare Anzeichen einer Erkrankung ( perakute Form ). Daneben wird die akute Form beobachtet. Der Tod tritt dabei ca. 2 – 3 Tage nach der ersten Krankheitsanzeigen ein. Eine Behandlung erkrankter Kaninchen ist nicht möglich, da ungeimpfte Kaninchen in der Regel immer sterben, sind Schutzimpfungen die wichtigste und erfolgreichste Vorbeugemaßnahme. Rechtzeitig und regelmäßig durchgeführt bieten diese eine Sicherheit gegenüber dem Auftreten der Krankheit. Mit dem inaktivierten Impfstoff können Kaninchen ab einem Alter von 6 Wochen geimpft werden. Eine Wiederholungsimpfung nach 3 – 4 Wochen erhöht die Schutzwirkung und ist besonders bei hohem Infektionsdruck zu empfehlen. Nachimpfung sollten mindestes einmal Jährlich erfolgen. 1 Kaninchenschnupfen Auch vor Infektionen mit Pasteurellen und Bordetellen, den bakteriellen Haupterregern des Kaninchenschnupfens, sind Kaninchen in Einzelhaltungen nicht gefeit. Diese Bakterien führen als Monoinfektion, aber auch vergesellschaftet mit anderen Erregern, häufig zu folgenschweren Schnupfenerkrankungen. Basis der Impfung ist die zweimalige Grundimmunisierung von Kaninchen. Diese ist ab einem Alter von 4 Wochen möglich. Regelmäßige Nachimpfungen sollten im 6–monatigen Abstand erfolgen. Bei der Anwendung des Impfstoffes ist zu berücksichtigen, dass er zum vorbeugenden Einsatz bei schnupfen Tieren, bei denen keine nennenswerten Erkrankungen in der Vergangenheit sichtbar entwickelt wurde. Inwieweit der Impfstoffeinsatz bei einem mit chronischen Schnupfenproblem belasteten Kaninchen erfolgversprechend ist, kann im Einzelfall nur v. Tierarzt eingeschätzt werden. Wichtiger Hinweis vor jeder Kaninchenimpfung Zu impfende Kaninchen dürfen nicht an Kokzidiose erkrankt bzw.. mit anderen Parasiten befallen sein. Mit diesen Erregern belastete Tiere reagieren nur mit einer ungenügenden Ausbildung von Abwehrstoffen, was den Wert einer Impfung erheblich einschränkt. 2