Fernseh-Diät Autor(en): [s.n.] Objekttyp: Illustration Zeitschrift: Nebelspalter : das Humor- und Satire-Magazin Band (Jahr): 88 (1962) Heft 17 PDF erstellt am: 30.10.2017 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Der Vater greift zur Brieftasche und sagt: «Wenn du hundert Franken verlangst, erwartest du fünfzig, und wenn du fünfzig erwartest, benötigst du die Hälfte hier hast du fünfundzwanzig Franken!» * Die erboste Mutter kommt in die Schule und erkundigt sich: «Wie kommt es, daß mein Hansli im Rechnen immer nur <Nicht genü¬ - Wenn die Menschenrechte je neu geschrieben werden, müßte der er¬ ste Satz lauten: «Jeder Mensch hat Anrecht auf einen ausreichenden Anteil frischer Luft.» - Vor mehr Jahr bereits wurde der erste Fall von Benzinvergiftung im Freien gemeldet, aus Genf, mitten im Stadtverkehr. Polizisten, die auf dem Bahnhofplatz einer mitt¬ leren Stadt den Verkehr regeln, klagen häufig über Schwindelge¬ fühle und Kopfschmerzen - beides ist vermutlich auf die ausströmen¬ den Gase zurückzuführen. Die Velo¬ fahrer, die lebensgefährlich Slalom fahren und sich verkehrswidrig durch Auto-Kolonnen hindurch¬ schlängeln, entschuldigen sich da¬ mit, daß sie unmöglich hinter Aus¬ puffrohren Schlange stehen könn¬ ten, und der Verkehrspolizist gibt zu, daß in diesem Fall das Lebens¬ recht stärker sei als die Gesetzes¬ treue. A propos Auspuff: Die be¬ kannten Doppel- Auspuffrohre sind von der Psychologie als PrestigeSymbole durchschaut; einen tech¬ nischen Wert haben sie nicht. Ein Garagist, den ich kürzlich wegen einer chronischen Lungengeschichte zu behandeln hatte, zahlte die Rech¬ nung bar mit der Begründung, die Krankenkasse übernehme den Fall nicht: mit Hinweis auf seinen Be¬ ruf habe man Erkrankungen der Atemwege von vornherein als nicht als einem - Nord/Süd-Gleichgewicht unserer rotierenden Erde durch wesentliche Gewichtsverschiebungen auf der Erdoberfläche beeinflußt werde. «Sogar der an einem Weekend New York verlassende Autoverkehr bringt die Erde vorübergehend aus dem Gleichgewicht.» So stand geschrieben. weit sind wir gekommen. Wenn weitergeht, gefährden wir un¬ ser Leben. Unser Leben? Was sage ich! Unsern Erdball überhaupt. Und diese Gewißheit verdanke ich einem geduldigen Patienten. Er mußte reichlich lange warten, und da kam er auf die Idee, die alten Hefte des <Geographic Magazim durchzulesen. Ich habe sie im Wart¬ zimmer aufgelegt wegen der hüb¬ schen Bilder. Dieser Patient ich hatte ihm Atemübungen empfohlen - schimpfte über den Benzingeruch, der bei seinen morgendlichen Knie¬ beugen durch das Fenster herein¬ ströme, schimpfte anschließend lo¬ gischerweise über die Autos und behauptete dann, es sei wissen¬ schaftlich erwiesen, daß die Erde dadurch aus dem Gleichgewicht komme. Und zum Beweis holte er dann das Heftli, Jahrgang 1957, und las mir vor: «Even Traffic af- es Es sind Gegenmaßnahmen fällig, meine Damen und Herren, und wenn der Schlachtruf <Wider die Luftverpestung> nicht ausreicht, dann vielleicht der andere, den ich hiermit vorschlage: <Für die Wie¬ derherstellung des Gleichgewichts unserer lieben Mutter Erde.> Zum Schluß meiner Sprechstunden¬ betrachtung sage ich nun aber nicht <Spaß beiseite .>. Denn im Hinter¬ grund meiner Nachdenklichkeit steckt alles andere als Spaß. Fernseh-Diät Dr. Politicus So ein Raser! Vor Jahren erzählte ein Automobi¬ list im Nebelspalter die Geschichte von den beiden Frauen, die mitten auf der Straße in ein eifriges Ge¬ tratsch verwickelt waren und ihn nicht kommen sahen. Der Automo¬ bilist bremste, stand still, und versicherbar erklärt es so gend) erhält?» «Aus einem einzigen Grund», ant¬ wortet der Lehrer. «Wir haben keine schlechteren Noten!» * fects Earth's Balance» ein Auf¬ satz, aus dem hervorging, daß das - So Minimum Strahlende edle Trauben herrlicher Saft, sein Name ist MERLINO - Merlin: der naturreine Traubensaft Gesellschaft für OVA Produkte Affoltern am Albis Tel. 051/99 60 33 schaute den beiden eine Weile ge¬ mächlich zu. Dann hupte er, wor¬ auf beide erschrocken herumfuhren und die eine giftelte: «Chönned Si nid no verrückter fahre?» Mir ge¬ schah am letzten Sonntag ähnliches. Ich fuhr auf enger Straße übers Feld. Kurz vor einer scharfen, aber übersichtlichen Kurve entdeckte ich einen Wagen, der in entgegenge¬ setzter Richtung an die Krümmung heranfuhr. Ich steuerte hart ans Straßenbord und hielt an, um dem anderen den Vortritt zu lassen. Aus irgend einem unerf orschlichen Grun¬ de aber drehte der Entgegenkom¬ mende ab und steuerte langsam, doch mit einer Hartnäckigkeit, die eines besseren würdig gewesen wäre, in den Straßengraben. Ich durch¬ fuhr rasch die Kurve. Dann parkte ich und eilte zurück, um dem Un¬ glücklichen zu helfen. Mit verein¬ ten Kräften machten wj.r sein Auto wieder flott. Dann wollte ich von seinem Lenker doch wissen, warum ums Himmels willen er in den Stra¬ ßengraben gefahren sei? «Ach, es ist mir so ein verdammter Raser entgegengekommen, da habe ich in raschem Reflex das Steuerrad nach rechts gerissen! Leider etwas zu weit ...» Ich meinte, ich sei der Raser gewesen, habe aber an mei¬ nem Eingang der Kurve stillgehal¬ ten, um ihm den Vortritt zu geben. Ich bezweifle, daß er mir das glaub¬ te. Er sah jedenfalls nicht so aus. Röbi I Was man liebt, wird gross geschrieben; drum beginnt seit eh und je, weil wir den Tilsiter lieben, er mit einem grossen T. Xxlsitcx ¦ Drum ghört Tilsiter uf e Tisch! Me weiss mit ihm, wora me-n-isch. NEBELSPALTER 39