PN2 Einführung in die Physik für Chemiker 2 Prof. J. Lipfert SoSe 2016 Übungsblatt 4 Übungsblatt 4 Besprechung am 9.5.2016 Aufgabe 1 Ohmsches Gesetz. a) Berechnen Sie den Gesamtwiderstand eines 80 m langen Kupferkabels mit einem Querschnitt von 200 mm2 . Der spezifische Widerstand von Kupfer ist 1,7·10−8 Ωm. b) Es wird nun eine Gleichspannung von 220 V angelegt. Wie viel Strom fließt durch das Kabel? Nehmen Sie an, dass der Widerstand immer konstant bleibt. Lösung: R=ρ I = Ωmm2 80 m l = 17 · 10−3 · = 6, 8 mΩ A m 200 mm2 U 220 V = = 32, 3 · 103 A = 32, 3 kA R 6, 8 mΩ Aufgabe 2 Widerstände in Parallelschaltung. In einer Parallelschaltung sind vier Widerstände R1 = 20 Ω, R2 = 10 Ω, R3 = 20 Ω und R4 = 40 Ω geschalten. An der Spannungsquelle der Schaltung liegt eine Gleichspannung von 30 V an. a) Berechnen Sie die Ströme I1 , I2 , I3 , und I4 die durch die jeweiligen Abzweigungen fließen und den Gesamtstrom IGes der durch die Schaltung fließt. a) Berechnen Sie den Gesamtwiderstand RGes der Parallelschaltung. Lösung: a) V 30 V = = 1, 5 A R1 20 Ω V 30 V I2 = = = 3, 0 A R2 10 Ω V 30 V I3 = = = 1, 5 A R3 20 Ω 30 V V I4 = = = 0, 75 A R4 40 Ω I1 = 1 Da Parallelschaltung gilt: IGes = I1 + I2 + I3 + I4 = 1, 5 A + 3, 0 A + 1, 5 A + 0, 75 A = 6, 75 A (1) b) 1 1 1 1 + + + RGes R1 R2 R3 R4 1 1 1 1 9 1 = + + + = 20 Ω 10 Ω 20 Ω 40 Ω 40 Ω RGes = 4, 4 Ω 1 1 RGes A V = 30 V IGes = I1 I2 I3 I4 R1 R2 R3 R4 B Aufgabe 3 Oberflächen isolierter Leiter. Zwei leitende, aber ansonsten isolierte Kugeln mit den Radien R1 und R2 sind über einen dünnen Draht miteinander verbunden. Insgesamt befindet sich die Ladung QGes auf beiden Kugeln zusammen. a) i) Finden Sie einen Ausdruck, wie sich das Verhältnis der Ladungen Q1 auf der Kugel 1 zu der Ladung Q2 auf der Kugel 2 in Abhängigkeit der Kugelradien verhält. Hinweis: Leiter sind Äquipotentialflächen ii) Geben Sie in Abhängigkeit der Kugelradien an, welcher Anteil der Gesamtladung QGes sich auf der Kugel 1 befindet. Hinweis: QGes = Q1 + Q2 b) Was bedeutet dies für die Verhältnisse der Ladungsdichten, d.h. für die Ladung pro Fläche? Finden Sie einen Ausdruck, wie sich das Verhältnis der Flächenladungsdichte σ1 auf der Kugel 1 zu der Flächenladungsdichte σ2 auf der Kugel 2 in Abhängigkeit der Kugelradien verhält. c) Welche Auswirkung hat die Ladungsdifferenz auf das elektrische Feld der beiden Kugeln, falls R1 R2 ? Warum können aus dünnen Spitzen manchmal Funken austreten? Hinweis: Das elektrische Feld ist proportional zur Flächenladungsdichte 2 Lösung: a) i) Q1 Q2 = 4π0 R1 4π0 R2 Q1 R1 = Q2 R2 ii) 1 Q1 Q1 = = R1 1 Q1 + Q2 Q1 + Q1 R2 1+ R R2 b) σi = Qi 4πRi2 σ1 = σ2 σ1 Q1 = · σ2 Q2 Q1 4πR12 Q2 4πR22 R22 = R12 R2 R1 c) Da beide Kugeln über einen Draht verbunden, aber ansonsten isoliert sind handelt es sich hierbei um Äquipotentialflächen. Die Potentialgleichheit auf der ganzen Oberfläche ist allerdings nur gesichert, wenn die Flächenladungsdichte in der kleinen Kugel viel größer, als in der großen Kugel ist. Entsprechend ist auch das lokale elektrische Feld um die kleine Kugel größer. Das elektrische Feld kann so groß werden, dass spontan elektrischer Durchschlag der umgebenden Luft einsetzt (Spitzenentladung). R1 R2 3