Parallelen in den Lehren von Taisha Abelar und

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Parallelen in den Lehren von Taisha Abelar und Floco Tausin
Wie sehen es die Seher im Emmental und wie ; Taisha Abelar und Florinda Donnergrau, zwei
von sechzehn Verbündeten, die bei dem Nagual Don Juan Matus und Carlos Castaneda ihre
Lehrzeit verbrachten. Don Juan Matus, den ich auch unter den Namen; John Michael Abelar,
Mariano Aureliano und Melchior Yaoquizque, in den Büchern von Castaneda, Taisha Abelar
und Florinda Donnergrau kennengelernt habe.
Wie bei den Seher im Emmental und bei den Schülern des alten Nagual Don Juan Matus und
dem neuen Carlos Castaneda, lese ich von der Sexuellen Enthaltsamkeit ; warum sollten wir
darauf verzichten? Was für Auswirkung auf unser Körper hat die Sexualität? Hier für mich
einleuchtende Antworten aus dem Buch von Taisha Abelar und Floco Tausin.
Taisha Abelar aus dem Buch "Die Zauberin"
»Nein«, erwiderte sie ganz entschieden. »Männer lassen bestimmte Energiestränge im
Körper der Frau zurück. Die sind wie leuchtende Bandwürmer, die sich in ihrer Gebärmutter
einnisten und Energie schlürfen.«
»Weshalb sollte das dann so sein? Wäre dieser einseitige Energiefluss nicht sehr ungerecht
gegenüber den Frauen?«
»Die ganze Welt ist ungerecht gegenüber den Frauen!«, rief sie. »Aber darum geht-es nicht.«
»Dem biologischen Imperativ geht es darum, dass unsere Spezies weiterbesteht«, sagte sie.
»Und damit dafür auch künftig gesorgt ist, müssen die Frauen auf der grundlegenden
energetischen Ebene eine größere Bürde tragen und das ist dieser Energiestrom, der zu
Lasten der Frauen geht.«
»Aber das erklärt immer noch nicht, weshalb das so ist«, sagte ich und merkte, dass meine
Position schon ein wenig ins Wanken geriet.
»Frauen bilden die Grundlage für den Fortbestand der Menschheit«, gab sie zur Antwort.
»Der Großteil der Energie kommt von ihnen; sie tragen, gebären und ernähren nicht nur die
Kinder, sondern sorgen auch dafür, dass der Mann seine Rolle in dem Geschehen spielt. «
Geplant, erklärte sie weiter, sei dieser Prozess von der Natur so, dass die Frau den Mann
durch die Fasern, die er in ihrem Körper zurückgelassen hat, energetisch ernährt, sodass er
auf der ätherischen Ebene geheimnisvolle Weise von ihr abhängig wird. Das zeigt sich im
äußeren Verhalten des Mannes, der immer wieder zur gleichen Frau zurückkehrt um sich
seine Versorgungsgrundlage zu erhalten. So sorgt die Natur dafür, dass Männer dauerhaftere
Bindungen zu Frauen knüpfen, als das unmittelbare Bedürfnis der sexuellen Befriedigung
nötig wäre.
»Diese Energiefasern«, führte Clara weiter aus, »die in der Gebärmutter der Frau
zurückbleiben, verschmelzen auch mit der energetischen Anlage des Kindes, wenn es zur
Befruchtung kommt. Das ist wohl auch die Grundlage der sogenannten Familienbande, denn
die Energie des Vaters verbindet sich mit der des Fötus und dadurch spürt der Vater, dass
dies sein Kind ist. Das sind einige der Tatsachen des Lebens, die eine Mutter ihrer Tochter nie
erzählen würde. Frauen werden dazu erzogen, sich leicht von Männern verführen zu lassen,
und haben nicht die geringste Ahnung von dem Energieverlust, der für sie mit dem
Geschlechtsverkehr verbunden ist. Das ist die eigentliche Ungerechtigkeit und darum geht es
mir.«
"Nagual Mr. Abelar "
Er sah mich an und schüttelte den Kopf. »Mit der Kraft hinter den Pforten herumzuspielen ist
dumm und gefährlich. Die Freisetzung des Doppelgängers muss allmählich und harmonisch
vor sich gehen. Dazu gehört übrigens, dass man enthaltsam bleibt.«
»Weshalb muss man enthaltsam bleiben?«
»Hat Clara dir nicht von den leuchtenden Würmern erzählt, die ein Mann im Körper einer
Frau zurücklässt?«
»Doch, doch«, sagte ich, ziemlich unangenehm berührt. »Aber ich muss zugeben, dass ich ihr
nicht recht geglaubt habe.«
»Das war ein Fehler«, sagte er ungehalten, »denn diese Sache muss erst einmal gründlich
und gewissenhaft rekapituliert werden, weil man ansonsten buchstäblich ein Würmerfass
öffnet. Und mit Sex würde man nur noch Öl ins Feuer gießen.«
Die Seher im Emmental
Aus dem Buch " Mouches Vpolantes " von Floco Tausin "
darauf wechselte abrupt das Thema und fragte mich wie ich mit der Umwandlung meiner
sexuellen Kraft zurecht käme. Dies kam überraschend für mich, und ich hatte einige
Anfangsschwierigkeiten darüber zu sprechen. Nicht nur war mir das Thema an sich
unangenehm, sondern es kostet mich auch Überwindung, zuzugeben dass ich auf Nestors
Rat hin tatsächlich für eine Weile enthaltsam zu leben versuchte. Aber ich stellte schnell
einmal fest, dass dies nichts für mich war. Denn trotz grosser Anstrengung gelang es mir
nicht, die sexuelle Kraft vollständig zurückzuhalten. Nestor liess mich geduldig meine Worte
suchen und meine Sätze formulieren. Dann räumte er ein, dass es nicht einfach sei,
enthaltsam zu leben. Allerdings habe er mir bereits gesagt, das es auch nicht darum gehe,
die sexuelle Kraft vollständig zurückzuhalten. Du kannst deine Sexualität nicht einfach
ausschalten als hättest du es mit einer Maschine zu tun. Wenn du versuchst, sie zu
unterdrücken dann wird sich dein Körper nur mit umso grösserer Kraft dagegen wehren.
Denn dein Körper hat seine natürlichen Gewohnheiten. Und dazu gehört eben auch die
Sexualität. Warum dann überhaupt dagegen ankämpfen, wenn wir sie doch nicht bezwingen
können? Wir kämpfen ja nicht dagegen an. Wir arbeiten mit ihr. Es geht darum, so viel
sexuelle Kraft wie möglich umzuwandeln, eben durch kreative Arbeit. Ich weiss nicht, ob ich
das kann. Bisher ist es mir nicht gelungen. Du solltest nicht schon jetzt aufgeben, sagte er. In
all den Jahren hast du dich daran gewöhnt, dich durch den Energieausbruch des Orgasmus
zu entspannen. Und dein Körper hat sich an diese kleine vergängliche Freuden gewöhnt. Nun
braucht es eine gewisse Zeit damit er sich umstellt und lernt, seine Energie auf eine andere
kreative Weise abzugeben. Ist das denn wirklich notwendig? Fragte ich kleinlaut Menschen,
die ihr Bewusstsein entwickeln wollen, sollen unbedingt eine Zeit lang enthaltsam Leben. Es
sollte kein Zwang sein, und wenn es halt doch mal nicht klappt, ist das keinen weiteren
Gedanken wert. Wichtig ist, dass wir es stets von neuen Versuchen, dass wir uns nicht
einfach masslos gehen lassen, uns nicht künstlich auf Peitschen. Wichtig ist auch, dass wir
mit der aufgesparten Kraft immer etwas für die eigene Kreativität tun. Dann wird sich unser
Bewusstsein höher entwickeln. Nestor begann darauf, Umwandlung der sexuellen Kraft mit
der Metaphern Wasser und Feuer zu beschreiben. Wasser und Feuer, erklärte er, gäbe es
neben den anderen Grundelementen in jedem Körper. Normalerweise sickere das Wasser
nach unten in die Erde, das Feuer aber lodere nach oben in die Luft deshalb sei in unserem
Körper das Wasser unter dem Feuer.
"
Wenn ein Mensch sich nicht um die Umwandlung seiner sexuellen Kraft bemüht, so
versickere sie wie das Wasser: gleichzeitig brenne oben sein Lebensfeuer langsam aus. Ein
Mensch dagegen der seine sexuelle Kraft umzuwandeln beginnt, dreht die Reihenfolge
dieser beiden Elemente um: durch die richtige Lebensführung zieht er das Wasser über das
Feuer. D.h., er braucht sein Lebensfeuer nun um das Wasser zu verdampfen, um also seine
sexuelle Kraft umzuwandeln. Auf diese Weise steigt der innere Druck in seinem Körper an,
und in Kombination mit dem Leibes und Atemübungen gelingt es ihm immer mehr, seinen
Körper zu öffnen und die umgewandelte Energie direkt in das Bild als ein Ganzes zu geben.
"
Wichtig ist, dass der Kochtopf dir helfen wird zu verstehen wie sich dein Umgang mit der
sexuellen Kraft im Laufe der Zeit auf dich auswirken wird, sagte Nestor darauf.
"
Natürlich ist es für dich nicht einfach den Sinn der Umwandlung deiner sexuellen Kraft
einzusehen, wenn du nicht am eigenen Körper erlebt hast wie zerstörerisch der zu grosse
Verlust dieser Kraft sein kann. Wenn wir jetzt ein solches Erlebnis herbeiführen, dann wird
dich das motivieren, das verdampfen deiner sexuellen Kraft voranzutreiben.
Atemübungen:
Bei den Atemübungen ist mir aufgefallen das beide den Druck erhöhen.
Bei Taisha Abelar ist es eine Art Yoga Übung, in dem sie sich in der Sitzposition ihre Beine an
die Brust heranzieht. Ihre Arme die um die Beine gelegt sind, bringen zusätzlichen Druck,
wobei man den mit der Armmuskulatur auch verringern kann. Hier ist nur eine Flache kurze
Atmung möglich, aber der Entspannungseffekt ist bei dieser Übung sehr gross.
Bei Floco Tausin geht es ein wenig einfacher zu.
Man Atmet tief ein, dann hält man den Atem an, danach wird langsam ausgeatmet, dann
wenn man möchte kann man eine kurze Atempause einlegen. Danach das Ganze von vorne.
Auch hier wird der Innere Druck durch das langsame Ausatmen und die Atempause erhöht.
Das Ziel ist die Vollkommene Entspannung, welche auch hier sehr gut erreicht wird.
Noch eine Interessante Atemübung , aus dem Buch die Zauberin:
Vergleicht die beiden Übungen: Bei der Übung die Taisha machen musste, sollte sie tief
einatmen und zwar so als würde sie durch ihre Vagina einatmen, sie sollte während dem
einatmen ihren Bauch einziehen und die Luft an der Wirbelsäule hochziehen, an den Nieren
vorbei bis zu einem Punkt zwischen den Schulterblätter. Da musste sie die Luft für einen
Augenblick festhalten und dann weiter hoch bis zum Hinterkopf, dann über den Scheitel bis
zu dem Punkt zwischen den Augenbrauen, an dieser Stelle kurz den Atem anhalten, dann
durch die Nase ausatmen und dabei vorstellen, wie die Luft an der Vorderseite ihres Körpers
abwärts strömt, zuerst zu einem Punkt direkt unterhalb des Nabels und dann zurück in die
Scheide, wo der Zyklus begonnen hatte.
Bei Floco Tausin aus den Buch Mouches Volantes, erklärt es ihm Nestor wie Folgt:
Wenn du deine Kraft, d.h., deine sexuelle Kraft, über die Wirbelsäule in den Kopfziehst, dann
tust du damit nichts anderes, als das Wasser über das Feuer zu ziehen. Du verdampfst damit
deine sexuelle Kraft und erhöhst den inneren Druck in dir. So bedienst du deinen inneren
Emmentaler Kochtopf. Dann zeigte er mir, wie ich meine sexuelle Kraft verdampfen sollte. Es
handelte sich dabei um eine Atemübungen, die mit Muskelanspannung kombiniert wurde:
während dem langsamen tiefen einatmen sollte ich nacheinander die Muskeln von Gesäss,
Rücken und Kopf anspannen. Die Idee war, dass ich durch die Kontraktion allmählich ein
Bewusstsein in der hinteren Körperregion, vom Becken entlang der Wirbelsäule bis zur
Schädeldecke, entwickelte. Dies sollte es mir ermöglichen, die sexuelle Kraft durch die
Wirbelsäule in den Kopf hinauf zu fühlen. Schliesslich sollte ich, sobald ich Kraft unter der
Schädeldecke, in Scheitel spürte, langsam ausatmen und sie auf diese Weise in das Bild
geben.
Wenn die Kraft kommt:
Bei Taisha gab es dazu eine kleine Erklärung:
Wenn wir uns weit genug von unserem unbrauchbaren und hinderlich gewordenen Inventar
befreit haben, fuhr sie fort, kommt die Energie ganz von selbst zu uns und sammelt sich an,
und wenn sie genügend Masse gewonnen hat, wird sie zu Kraft. Das kann sich mit allen
möglichen Zeichen ankündigen: ein lautes Geräusch, eine Stimme, ein Gedanke, der nicht
unser eigener ist, eine unerwartete Welle von Vitalität oder Wohlbefinden.«
Sie betonte, letzten Endes sei es gleichgültig, ob die Kraft im Wachzustand oder im Traum
auf uns herabsteige; sie sei in beiden Fällen wirksam, im letzteren jedoch schwer zu
beherrschen, dafür aber stärker.
»Was wir im Wachzustand an Kraft erfahren, müssen wir im Traum umsetzen, und was uns
im Traum an Kraft begegnet, müssen wir anwenden, wenn wir wach sind. Was zählt, ist
bewusst zu sein, gleich, ob man wach ist oder schläft.« Sie musterte mich und wiederholte:
»Was zählt, ist bewusst zu sein.«
Floco Tausin war gerade mitten auf seinem abstrakten Flug, wenn man dem so sagen darf
;-)
Dann erblickte ich die Stelle, wo der Fluss den ganzen Platz zwischen zwei engen Felswänden
einnahm. Nachdem ich hier aus dem angenehm kühlen Wasser gestiegen war, fühlte ich
mich erfrischt und stark. Einen Moment lang blieb ich stehen und liess mich trocknen, als
plötzlich ein lauter Knall ertönte. Während Bruchteilen einer Sekunde zog sich der Tunnel
zusammen und die Gegenstände schnellten mir mit einer ungeheuren Wucht entgegen.
Dabei hatte ich das Gefühl, ich würde irgendwohin gezogen werden.
Sich ausdehnen:
Bei Taisha (Die Zauberin):
Er sagte, ich solle die Augen schließen und mich auf den Atem konzentrieren. Während ich
mich entspannte, solle ich eine aufwärtsfließende Kraft beabsichtigen, bis ich mit einem
Gefühl, das aus der Pforte am Scheitel komme, die oberen Äste berühren könne. Das sollte
für mich nicht allzu schwierig sein, sagte er, da ich meinen Freund, den Baum, als Helfer
hatte. Die Energie des Baums werde eine Art Matrix bilden, nach der mein Bewusstsein sich
ausdehnen konnte.
Nachdem ich mich eine Weile auf den Atem konzentriert hatte, fühlte ich am Rücken eine
vibrierende Energie aufsteigen, die an meinem Scheitel nach außen zu drängen schien. Dann
öffnete sich etwas in mir. Jedes Mal, wenn ich einatmete, streckte sich eine Linie bis in die
Baumkrone, und wenn ich ausatmete, wurde sie in meinen Körper zurückgezogen. Das
Gefühl, bis in den Wipfel des Baums zu reichen, wurde mit jedem Atemzug stärker, bis ich
wirklich den Eindruck hatte, dass mein Körper sich dehnte und schließlich Höhe und Umfang
des Baums erreichte.
Eine tiefe Zuneigung zu diesem Baum ergriff mich, das Gefühl, ihn zu verstehen, und im
gleichen Augenblick schoss mir etwas den Rücken hoch und zum Scheitel hinaus und jetzt
betrachtete ich die Welt von den oberen Ästen aus. Die Empfindung dauerte nur einen
Augenblick, denn sofort rief der Hausmeister, ich solle herunter und zurück in meinen Körper
kommen.
Bei Floco Tausin ( Mouches Volantes )
Ich vermochte nun meine ganze Aufmerksamkeit auf die Bewegung zu richten. Diese wurden
bald sehr kraftvoll und sowohl koordiniert, dass mein Körper sich in perfekter Harmonie und
vollkommenen Gleichgewicht bewegte. Ich war voller Aktivität gleichzeitig tiefster Ruhe. Ich
empfand dies als ein beglückendes unmittelbares Tanzen. Meine Bewegungen wurden
schneller, aber nicht weniger kraftvoll. Mühelos und mit einer absoluten Sicherheit glitt ich
über die Steine am Ufer, von einem Ende des Platzes zum anderen und wieder zurück. Ich
merkte, wie ich diese grösseren Distanzen ohne weiteres überwinden konnte, wie ich mit
jedem Schritt eine grössere Entfernung zurücklegte-weil ich gross war und grösser wurde.
Dagegen wurde der Platz unter mir immer kleiner und ferner was ich anschaute, schien sich
mehr und mehr in die Länge zu ziehen. Und wie durch einen Tunnel sah ich den Platz vor der
Brücke, jetzt in weiter Ferne. Ich blickte nach unten und erkannte, dass ich mich der Emme
entlang zurückbewegte. Das schmale Flüsslein, die kleinen Bäume und winzigen Steine
brachten mich zum Lachen. Alles im Bild war lächerlich klein und ich thronte über allen
bedeutungslos gewordenen Dingen und Gesetzen darin, selbst über der Anziehungskraft.
Mouches Volantes auch bei Taisha Abelar ?
Als Taisha Abelar auf ihrem abstrakten Flug war sah sie millionen kleiner Blasen oder
Mouches Volantes? sie beschreibt dies so in Ihrem Buch:
Sie drehte mich zum Korridor der anderen Seite hin und stellte sich hinter mich. »Jetzt ist
Schluss mit Reden. Schau in den Gang da drüben und rufe das Wort "Absicht". Ich glaube, du
bist so weit, uns alle persönlich kennenzulernen.«Ich rief drei Mal »Absicht«. Diesmal schlug
meine Stimme nicht in Kreischen um, sondern klang voll und so, als trüge sie über die
Mauern des Hauses hinaus. Beim dritten Mal begann die Luft im Gang zu sprudeln und zu
sprühen. Milliarden winziger Blasen funkelten und glühten wie alle zugleich entzündet. Ich
hörte ein leises Summen, das mich an einen gedämpften Generator erinnerte. Dieses
hypnotische Surren zog mich über die Schwelle, vor der Nelida und ich standen. Die Ohren
fielen mir zu und ich musste mehrmals schlucken, bis sie wieder aufgingen. Dann hörte das
Summen auf und ich stand mitten in einem Gang, der das genaue Spiegelbild des Korridors
auf der anderen Seite war, wo mein Zimmer lag. Nur war dieser Gang voller Leute. Sie waren
alle aus ihren Zimmern gekommen und starrten mich an, als wäre ich von einem anderen
Planeten und hätte mich soeben vor ihren Augen materialisiert.
Eine der Erklärungen über die Leuchtpunkte und Fäden aus dem Buch Mouches Volantes:
Die Punkten und Fäden sind Ausschnitte eines Gerüstes, oder besser: einer Struktur. Und
dieser Struktur ist das Bild ohne die kleine Welt, sozusagen das nackte Bild - deshalb nenne
ich sie Grundstruktur, was wir kleine Welt nennen, entsteht und vergeht an den Rändern
dieser Struktur.
Hochwertige Energie aufnehmen
Bei Taisha Abelar war es eine Übung mit dem Sonnenlicht:
Ich musste mich mit geschlossenen Augen der Sonne zuwenden und dann tief durch den
Mund einatmen und die Wärme und das der Sonne in den Bauch hinunterziehen. Dort sollte
ich sie so lange halten, wie ich konnte, um dann zu schlucken und die Restluft auszuatmen.
»Tu dabei so, als wärst du eine Sonnenblume. Halte das Gesicht immer in Richtung Sonne,
wenn du atmest. Das Sonnenlicht lädt die Atemluft mit Kraft auf. Du musst also wirklich tief
atmen und die Lunge ganz füllen. Das machst du drei Mal.«Bei dieser Art des Übens, erklärte
sie, breite sich die Energie der Sonne ganz von selbst im ganzen Körper aus. Aber wir könne
heilenden Strahlen der Sonne auch ganz gezielt zu bestimmten Punkten lenken, wenn wir sie
mit der Hand berühren oder es uns innerlich vergegenwärtigen.
Nestor sagte dazu folgendes:
Die Seher um Nestor jedoch beliessen es eben nicht beim ruhigen hinsetzen, abschalten,
meditieren, Augen schliessen und bei der Konzentration auf das Innere. Ihr Weg war eben
nicht nur ein zur Ruhe kommen, eine Entspannung. Sonder Nestor machte mir immer wieder
klar, dass diese Aspekte von beständiger Arbeit seien. Vorher müsse die Intensität
gesteigert, also der Energieumsatz erhöht und der innere Druck aufgebaut werden. Zu
diesem Zweck musste der übende viel und qualitativ hochwertige Energie aufnehmen, durch
die richtige Ernährung, das Atmen und das Sonnenlicht.
Der Übende musste die Energie von der Welt abziehen und für sich selbst, für den eigenen
Körper beanspruchen. Auch wenn Nestor mehr als einmal betonte, dass die Seher dieser
Energie nicht selbst süchtig verwendeten, sondern umwandelten und damit das Bild um die
Grundstruktur zum Leuchten bringen würden, so musste doch erst die eigene Person in die
Mitte gerückt werden, man musste, mit anderen Worten, erst richtig selbstsüchtig sein um
überhaupt selbstlos sein zu können.
Das Innere Hören, oder wenn der Geist zu dir Spricht
Taisha übte das Innere Hören:
»Es war nicht nur eine Stimme, es waren viele«, korrigierte ich.
»Da ist sie wieder, Miss Perfekt, die alles wörtlich nimmt«, spottete sie. Dann erklärte sie,
das Wörtlich-Nehmen sei einer der Hauptartikel unseres Inventars, und um daran
vorbeizukommen, müssten wir es gut im Auge behalten. Die Stimme des Geistes, sagte sie,
sei eine Abstraktion, die nichts mit Stimmen zu tun habe, wenn wir auch manchmal Stimmen
hörten. Da man mich zu einer frommen Katholikin erzogen hätte, sei zu erwarten, dass die
Umarbeitung und Anpassung meines Inventars auf die Umdeutung des Geistes zu einer Art
Schutzengel hinauslaufen werde - ein beschützendes männliches Wesen, das über mich
wache.
»Aber der Geist ist kein Beschützer«, fuhr sie fort. »Er ist eine abstrakte Kraft, weder gut
noch böse. Eine Kraft, die keinerlei Interesse an uns hat, die uns aber antwortet, wenn wir
selbst genug Kraft haben. Sie antwortet auf unsere Kraft, hörst du? Nicht auf unsere Gebete.
Floco Tausin, erlebte sein Inneres Hören so:
Nach einer schier endlosen Zeit bemerkte ich, dass das Rauschen nicht gleichmässig war,
sondern verschieden stark betont wurde. Auf diese Weise ergab sich ein ständig
wiederholendes rhythmisches Muster, das sich entwickelte und vielfältiger wurde. Bald
darauf erhielten die einzelnen Schläge klangliche Qualitäten, ich konnte nun verschiedene
Töne unterscheiden. Daraus entstand eine zunächst simple, aber bezaubernd schöne
Melodie, die sich endlos in meinen Ohren abspielte. Ich vermochte die Entwicklung dieser
Melodie nicht zu stoppen, selbst wenn ich es gewollt hätte: Es war wie ein ungeheurer
Zwang, ein unwiderstehliches Verlangen, dass diese Klänge weitergehen mögen. Und dann
glaubte ich Worte aus der Musik herauszuhören, dumpfe, unverständliche Worte. Auch
diese wandelten sich, bis ich eine klare Stimme vernahm - eine tiefe, nie zuvor gehörte
Männerstimme, welche nicht im Dialekt, sondern in hochdeutscher Sprache deutliche Worte
sprach:
»Gib dich hin.«
Die Wahrnehmung dieser Stimme erzeugte in meinem Körper einen Ruck, so dass ich
erschrocken die Augen aufriss, meinen Kopf wild hin und her bewegte und mit Armen und
Füssen ausschlug.
Was sagen die Zauberer über sich und was die Seher?
Bei den Zauberern :
»Ein Zauberer ist für uns jemand, der durch Disziplin und Beharrlichkeit die Grenzen der
natürlichen Wahrnehmung sprengen kann«, sagte Clara mit einer gewissen Förmlichkeit im
Tonfall.
Emilito erklärte: »Der Übergang der Zauberer besteht in der Verlagerung des im physischen
Körper lokalisierten alltäglichen Bewusstseins auf den Doppelgänger. Hör gut zu: Das
alltägliche Bewusstsein vom Körper auf den Doppelgänger zu übertragen, das ist unser Ziel.
Das alltägliche Bewusstsein!«
»Aber was heißt das, Emilito?«
»Es heißt, dass wir auf Nüchternheit, Maß und Kontrolle aus sind. Wir sind nicht anVerrücktheiten und Holterdiepolter-Resultaten interessiert.«
»Wir sind Gruppe von sechzehn Leuten, mich eingeschlossen, und ein anderes Wesen:
Manfred«, begann er förmlich. »Zehn dieser Leute sind Frauen. Wir tun alle das Gleiche:
Unser Leben ist der Entwicklung unseres Doppelgängers gewidmet. Wir benutzen unseren
ätherischen Körper und können so viele Naturgesetze der stofflichen Welt außer Kraft
setzen. Wenn das Zauberei ist, dann sind wir alle Zauberer. Wenn nicht, dann sind wir es
nicht.
Im Tonfall einer bedeutungsschweren Enthüllung sagte Clara, wenn ein vollendeter Zauberer
die Welt zu verlassen dächte, brauche er nur die Wahrnehmung zu manipulieren, eine Tür
beabsichtigen, durch sie hindurchzugehen und zu verschwinden.
Bei den Sehern vom Emmental
Bei rechtseitigen Menschen strömt die Energie normalerweise nach unten-nur wenn sie
einschlafen und dabei tief in die linke Seite, also in den Tiefschlaf fallen, fliesst ihre Energie
nach oben. Bei diesen Vorgang können Sie aber nicht bewusst bleiben. Dasselbe geschieht
auch im Augenblick des Todes der Tod ist eine Umkehrung des Energieflusses und eine
Gewaltsame Öffnung des Körpers, Dabei entweicht alle Energie auf einmal und der
Sterbende fällt in die linke Seite, in die eine Kugel hinein.
Der Seher dagegen ist bereits während des Lebens in der linken Seite des Bewusstseins
gesprungen ohne sein Bewusstsein dabei verloren zu haben. Im Grunde heisst das nichts
anderes, als dass sein Tagesbewusstsein den Tiefschlaf Zustand normaler Menschen
entspricht. Die Energie eines Sehers fliesst also häufiger nach oben als nach unten.
Ein Seher aber, der schon während des Lebens alles gegeben, bzw. in Bewusstseinslicht
umgewandelt hat, kann vollkommen bewusst in das Bild als ein ganzes eingehen. Damit
überwindet sein Bewusstsein den körperlichen Tod. Das ist es was die Seher anstreben.
Ein Seher sieht woher das Licht kommt, wie es sich unendlich viele Male aufspaltet und
verdichtet, bis wir es als kleine Welt erkennen können, sprach er weiter. Ein Seher ist daher
nicht mehr diesen Verdichtungen des Lichts verhaftet, im Gegensatz zu den Menschen, die
sich um die Bedeutung der Worte, um die Gefühle und die Materie zanken- wie die Fliegen
um die Scheisse.
Er führte aus, dass es ohnehin nicht die Aufgabe von Sehern sei, die Welt mit Sinn und
Bedeutung anzureichern. Die Aufgaben der Seher bestehe darin, die Welt im Licht
aufzulösen.
Absicht
Im Buch die Zauberin:
»Um uns zu ändern müssen wir drei Bedingungen erfüllen. Erstens müssen wir den
Entschluss, uns zu ändern, laut aussprechen, damit uns die Absicht hört. Zweitens müssen
wir unser Bewusstsein für eine gewisse Zeit bei dieser Aufgabe halten; wir können damit
nicht unverbindlich anfangen und es gleich wieder fallen lassen, wenn die Resultate nicht
schnell genug kommen. Drittens müssen wir das, was dabei herauskommt, vollkommen
leidenschaftslos betrachten. Wir lassen uns gar nicht erst ein auf Gedanken an Erfolg oder
Misserfolg. Folge diesen drei Schritten und du kannst jedes unliebsame Gefühl oder
Verlangen ändern.«
Im Buch Mouches Volantes:
Es sei nicht wichtig, welche Gründe und Absichten uns zum gehen auf dem Weg in der
Leuchtstruktur bewegten, wiederholte Nestor. Wichtig sei einzig, dass wir es täten, und dass
wir dabei alle unsere Energie dafür hergeben würden. Denn auf dem Weg in die linke Seite
des Bewusstseins würden ohnehin alle Motive, Gründe, Absichten in Energie umgewandelt
und die Grundstruktur damit zum Leuchten gebracht übrigens: weisst du, warum Seher so
Wahnsinns tolle Kerle sind? Nestor blickte mich mit glänzenden Augen an, weil Sie nicht
mehr ums verrecken Wahnsinns toll sein müssen.
Die linke Seite:
Nach dem Taisha dem Nichts begegnete, erklärte ihr Emilito folgendes:
»Du hast einen Spalt in die Schwärze gemacht und dein Doppelgänger ist nach links und
dann durch die Öffnung gerutscht«, sagte Emilito, bevor ich etwas fragen konnte.
»Ich habe richtig gespürt, wie eine Kraft mich zieht«, bestätigte ich. »Und ich habe ein
intensives Licht gesehen.«
»Die Kraft war dein Doppelgänger, als er aus dir heraustrat«, sagte er, als wüsste er genau,
wovon ich sprach. »Und das Licht war das Auge des Doppelgängers. Du hast jetzt über ein
Jahr lang rekapituliert und dabei gleichzeitig deine Energielinien ausgeschickt; jetzt fangen
sie an, sich von selbst zu bewegen. Da du dabei aber nach wie vor redest und denkst, haben
die Bewegungen dieser Energielinien noch nicht die Leichtigkeit und den Spielraum, die sie
später einmal haben den.«
Nestor erklärt Floco, wo sich die eine Kugel befindet:
Diese Kugeln befinden sich nahe am Ursprung der Leuchtstruktur. Sie erzeugen eine
Aufspaltung der Urkraft in vier Energieflüsse, die unser Denken und fühlen und unser
körperliches Dasein bestimmen. Durch sie können wir Menschen das Bild überhaupt
erkennen und Dinge darin ordnen. Jene Kugeln unmittelbar zu sehen bedeutet für einen
Seher, das direkte Wissen über den Aufbau und das Wesen des Bildes zu erlangen. Nestor
nahm seinen alten Hut ab und fuhr sich durch das Haar. Vor allem aber wirst du tief in der
linken Seite des Bewusstseins den Nabel der Leuchtstruktur finden. Es ist die eine Kugel, mit
welcher du direkt verbunden bist. Die Tänzerin hat dir dieser Kugel als letzte Hürde
beschrieben-Als Berg, den du überwinden musst, um zur Quelle der Emme zu gelangen.
"
Der Sprung in die linke Seite:
Die einzige Wiedergeburt, die es für Seher gibt, kommt durch den Sprung in die linke Seite zu
Stande. Wenn du über die Brücke fliegst, lässt sich deine Fixation in der rechten
Bewusstseinshälfte, und damit stirbt deine Persönlichkeit. Denn eine Person zu sein, heisst
fixiert zu sein. Wenn sich deine Situation gelöst hat, wirst du als Seher in der linken Seite des
Bewusstseins wieder geboren, als freier Mensch, der seine Energie fortan durch Ekstase in
das Bild als ein ganzes gibt. In dieser linken Seite sieht ein Seher den Weg zum absoluten
Dasein-für ihn wird damit jede Frage nach einer Wiedergeburt überflüssig
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