Aperitif für den Sonntag Jeden Sonntag hören wir drei Lesungen in

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Aperitif für den Sonntag
Jeden Sonntag hören wir drei Lesungen in der Messe. Dabei wird uns aber nicht einfach etwas
vorgelesen. Wir bezeichnen das Gehörte als „Wort Gottes“, wir glauben, dass es uns im hier
und jetzt erreichen will, auch wenn die Texte uralt sind.
Diese Rubrik will eine kleine Hilfe sein, die erste Lesung als dem Alten Testament und das
Evangelium des kommenden Sonntags, die in der Regel thematisch zusammenhängen, schon
einmal vorab zu lesen. Anbei versuchen wir immer, eine Verständnishilfe zu bieten, die aber
keine Deutung oder gar Predigt sein will.
Gesegneten Sonntag wünscht Ihnen
Kaplan Matthäus Hilus
17. SONNTAG IM JAHRESKREIS A
ERSTE LESUNG
1 Kön 3, 5.7-12
In jenen Tagen
5 erschien der Herr dem Salomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus,
die ich dir gewähren soll.
7 Und Salomo sprach: Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht anstelle meines Vaters David
zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht, wie ich mich als König
verhalten soll.
8 Dein Knecht steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das
man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann.
9 Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das
Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht. Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?
10 Es gefiel dem Herrn, dass Salomo diese Bitte aussprach.
11 Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um
langes Leben, Reichtum oder um Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um
auf das Recht zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen.
12 Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner
nach dir kommen wird, der dir gleicht.
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Salomos Königsherrschaft steht am Anfang seines Weges: seine ungewöhnliche Klugheit zeigt
sich just darin, wie er die sich ihm bietende Chance aufnimmt und was er sich wünscht: nicht
langes Leben, Reichtum oder den Tod seiner Feinde, sondern "ein hörendes Herz". Das meint
nicht private Innerlichkeit, sondern jene innere Klarheit, die sich im zwischenmenschlichen
Handeln und in seiner politischen Verantwortung konkretisiert, "damit er dein Volk zu regieren
und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht," Solche Bitte um Einsicht, "um auf das
Recht zu hören", zeigt den zugleich den Prototypen eines weisen und frommen
Gottesfürchtigen.
EVANGELIUM
Mt 13, 44-52
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge:
44 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein
Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er
besaß, und kaufte den Acker.
45 Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.
46 Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
47 Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische
aller Art zu fangen.
48 Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus
und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
49 So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von
den Gerechten trennen
50 und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den
Zähnen knirschen.
51 Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
52 Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs
geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes
hervorholt.
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Zum Abschluss der großen Gleichnisrede Jesu wird der Fokus verändert. Während es in den
vorhergehenden Gleichnissen um das Verstehen und Aufnehmen der „Herrschaft Gottes“ geht,
steht hier das Handeln im Vordergrund. Das Reich Gottes erfordert eine Entscheidung für den
eigentlichen Schatz – und ebenso eine definitive Scheidung zwischen Gut und Böse, die Gott
selbst vorbehalten bleibt.
Jesus redet in Bildern und Gleichnissen – wie die religiösen Lehrer und Experten seiner Zeit.
Der Abschluss der Gleichnisrede unterstreicht, dass er keinesfalls mit dem „Alten“ des ersten
Bundes bricht. Das Eigentlich Neue ist er selbst, indem er das Reich oder die Herrschaft Gottes
in Person verkörpert.
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