Inhaltsverzeichnis Vorwort.................................................................................................................. 3 Prolog der Offenbarung (1,1-9)............................................................................. 4 So ist der Herr Jesus Christus (1,10-20).............................................................. 11 Exkurs 1: In der Seelsorge des Herrn Jesus Christus .......................................... 18 Jesus schenkt Rückkehr zu wahrer Liebe (2,1-7) ............................................... 20 Jesus schenkt Glaubensfreude trotz Leid (2,8-11) .............................................. 25 Jesus schenkt Befreiung von Irrwegen (2,12-17)................................................ 30 Jesus hilft, süße Versuchung zu überwinden (2,18-29) ...................................... 36 Jesus schenkt ein Erwachen zu neuem Leben (3,1-6)………………………….42 Jesus schenkt Geisteskraft in Schwachheit (3,7-13) ........................................... 47 Jesus schafft klare Verhältnisse zu Gott (3,14-22) ............................................. 52 Zusammenfassung der Gemeindebriefe .............................................................. 56 Exkurs 2: Was hindert wahre Gotteserkenntnis? ................................................ 58 So ist es am Thron Gottes (4,1-11) ..................................................................... 61 Das Buch mit den sieben Siegeln (5,1-14) .......................................................... 67 Exkurs 3: Die siebzig Jahrwochen (Daniel 9,24-27 und 12,6-7) ........................ 74 Die letzten 7 Jahre Gnadenzeit (6,1-17) .............................................................. 79 144.000 versiegelte Erweckungsprediger (7,1-8,1) ............................................ 88 Die sieben Posaunenengel (8,2-5) ....................................................................... 96 Die Posaunengerichte (8,6-13; 9,1-21) ............................................................... 99 Apokalyptische Vollendung (10,1-7) ................................................................ 120 Nochmalige detaillierte Weissagungen (10,8-11).............................................126 3½ Jahre vor Jesu Wiederkunft (11,1-14) ......................................................... 128 Die 7. Posaune löst die irdische Machtfrage (11,15-19) ................................... 136 Himmlische Zeichen künden irdische Ereignisse an (12,1-18) ........................ 139 Der Antichrist (13,1-10) .................................................................................... 150 Das scheinheilige Lamm (13,11-18) ................................................................. 157 144.000 messianische Juden auf dem Berg Zion (14,1-5) ................................ 164 Die dreifache Endzeitbotschaft (14,6-13) ......................................................... 167 Die zweifache Ernte der Welt (14,14-20) ......................................................... 174 Das Siegeslied der Erlösten (15,1- 4) ................................................................ 178 Die 7 Schalen des Zornes Gottes (15,5 - 16,21) ............................................... 181 Die religiöse Hure Babylon (17,1-14) ............................................................... 196 Das Ende aller Religion (17,15 - 18,24) ........................................................... 204 Das Ende Babylons (19,1-10) ........................................................................... 220 Die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus (19,11-16) ..................................... 226 Das Ende vor der Weltenwende (19,17-21) ...................................................... 231 1 Das messianische Friedensreich (20,1-6).......................................................... 234 Satans letzter Kampf (20,7-10) ......................................................................... 241 Das Weltgericht (20,11-15) ............................................................................... 243 Die neue Erde (21,1-8) ...................................................................................... 247 Das himmlische Jerusalem (21,9 – 22,5) .......................................................... 253 Epilog der Offenbarung Jesu Christi (22,6-17)…………………………….....268 Exkurs 4: Gottes Wunderwalten über Seiner Heiligen Schrift ......................... 278 Kanonische Gültigkeit der Bibel (22,18-20) ..................................................... 280 Exkurs5: 1. Schlüsselworte zum Verständnis der Offenbarung ....................... 284 2. Die Stunde der Versuchung ...........................................................285 3. Apologie zur Endzeitprophetie.......................................................286 Verzeichnis der grafischen Darstellungen………………………………...…..289 Diagramm zu Offenbarung 6-22 (Faltblatt) 2 Vorwort Die Offenbarung Jesu Christi ist das Buch, in welches die ganze Bibel mit Gottes Heilsratschluss (Weltenfahrplan) einmündet. Die Offenbarung glich noch zu Luthers Zeiten einer weit entfernten Bergkette, der wir heute viel näher gekommen sind, sodass wir zwischen gefährlichen Schluchten und Steilhängen den Weg erkennen können, auf dem die Gemeinde Jesu das Ziel sicher erreicht. Umfassend klar wird alle biblische Eschatologie (Lehre von den letzten Dingen) erst bei ihrer jeweiligen Erfüllung. Jedoch haben bisher alle die Offenbarung richtig gelesen, denen Jesus Christus, der helle Morgenstern, immer heller aufstrahlte, sodass sie mit Offenbarung 22,20b von Herzen beteten: „Amen, ja, komm, Herr Jesus!" Grundsätzlich ist die Beschäftigung mit der Offenbarung ohne Heiligung im Alltag Schwärmerei, und Heiligung ohne die Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi ist sinnlos. Auf Grund der vielen gegensätzlichen Offenbarungsauslegungen möchte der Autor helfen, zu einerlei Hoffnung zu kommen gemäß Epheser 4,4. Er möchte den Lesern zeigen, wie sie mit einer biblisch begründeten Hoffnung ohne Angst in die Zukunft blicken können. Es geht allein darum was der Herr Jesus Christus zur Zukunft vorausgesagt hat. Es geht um heilsgeschichtliche Zusammenhänge und seelsorgerlichen Rat. Möglichst jeder Leser soll von dem gottlosen Zeitgeist des Materialismus, einer aufgeblähten Religionsphilosophie (Kolosser 2,8) und Religionsvermischung befreit werden, um mit der Verheißung von Offenbarung 1,3 zu leben: „Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit (kairos) ist nahe“. Um dem Sinn des Grundtextes möglichst nahe zu kommen, werden manche Worte nach dem griechischen Grundtext (Novum Testamentum Graece, Nestle, 1949 oder www.codex-sinaiticus.net) angegeben. Dazu werden griechische und zum Teil auch hebräische Originalworte kursiv wiedergegeben, wie z. B. das griechische metanoia, welches für heutige Leser verständlicher mit Umkehr anstatt mit Buße zu übersetzen ist. Auch ergänzende Bibelstellen zum fortlaufenden Offenbarungstext sind kursiv gedruckt. Für den interessierten Leser, der bereits verschiedene Auslegungen zur Offenbarung kennt, bietet Exkurs 5 eine zeitliche Einteilung und Übersicht der Offenbarung (Off.) und eine kleine Apologie zur Endzeitprophetie. Dieses Büchlein ist kostenlos und darf nicht verkauft werden. Um den Inhalt vor Missbrauch zu schützen, darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors nichts übernommen werden. Alle Rechte sind nach dem Urheberrecht vorbehalten. Im September 2016 Johannes Steinke 3 Prolog der Offenbarung (1,1-9) Off. 1,1: Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was schnell (rasch, geschwind) geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan, 1,2 der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, alles, was er gesehen hat. In der Folge kommen nun immer nach den fettgedruckten Worten der Heiligen Schrift einige Gedanken, welche die Offenbarungstexte erläutern wollen. Die Voraussetzung für Offenbarungen sind Geheimnisse. Ein Denkmal kann nur enthüllt werden, wenn es während der Herstellung verhüllt war. Nach der Enthüllung können alle das Denkmal betrachten, es ist für alle offenbar. Offenbarungen wollen öffentlich werden. So hat Gott in verschiedenen Abschnitten der Heiligen Schrift seinen Heilsratschluss enthüllt, der sich im Verlauf der Weltgeschichte erfüllt. In Daniel Kapitel 2 ist die Weltgeschichte ab dem Babylonischen Weltreich (606-536 v. Chr.) genau so vorhergesagt, wie sie seither verlaufen ist. Die noch ausstehenden weltgeschichtlichen Ereignisse hat Jesus Christus leicht verständlich in Matthäus 24-25 vorausgesagt. Ungefähr im Jahr 90 n. Chr. hat der auferstandene Herr Jesus Christus durch seinen Engel seinem Knecht Johannes den Abschluss des Heilsratschlusses Gottes vor Augen gestellt und erklärt. Johannes hat als glaubwürdiger Zeuge alles für die Knechte Jesu Christi aufgeschrieben. Knechte (douloi, Sklaven) Jesu sind Juden und Heiden, die sich von Gott haben bekehren lassen und für die Gott der Vater und Sein Sohn Jesus Christus die Lebensmitte ist. Sie stellen sich unter die Worte ihres Herrn und nicht kritisch darüber. Die Bezeichnung „Knechte“ wirkt im heutigen Sprachgebrauch diskriminierend, entspricht aber hier einem Privilegium, einem Adelstitel. Der Knecht Johannes war privilegiert, die Offenbarung zu empfangen und das Johannesevangelium und die drei Johannesbriefe für das Neue Testament zu schreiben. Eine notwendige Voraussetzung zum Verständnis der Offenbarung ist die Bekehrung. Der Heilige Geist wird Bekehrten auch das Interesse an den Worten Jesu wecken, in denen ER von Seiner Wiederkunft spricht. Eine besondere Bedeutung haben Jesu Worte in Matthäus 24,15 mit dem Hinweis auf den Propheten Daniel. Dort wird deutlich, dass die Offenbarung wie ein Zug auf den zwei Schienen der alttestamentlichen und neutestamentlichen Prophetie daher fährt. Auf dieser Strecke wird in den folgenden Ausführungen die Offenbarung betrachtet und erklärt. Alle Knechte Jesu, die sich auf SEINE Wiederkunft vorbereiten, behandelt ER wie jener gute Kapitän, der drei Stunden vor dem sicheren Hafen seinen 4 Passagieren sagt: „Wir müssen jetzt durch einen Sturmgürtel fahren, da werden die Wellen sehr hoch gehen. Haben Sie aber keine Angst, das muss so sein, um ans Ziel zu kommen“. So erfüllt sich auch die Offenbarung vor der Wiederkunft Jesu Christi in schneller (tachos) Folge von begrenzten dramatischen Ereignissen. Nachfolger Christi werden gerade durch die Kenntnis der biblischen Weissagungen getrost und unverzagt sein in einer Welt, die am Ende voller Verzweiflung ist. Wichtig ist, dass Christen allen misstrauen, die den biblischen Weissagungen misstrauen, sie in Zweifel ziehen oder alles nur allegorisch (gr. das Anderssagen) auslegen. 1,3 Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist, denn die Zeit (kairos) ist nahe. Diese Seligpreisung steht noch einmal etwas kürzer in Off. 22,7: „Glückselig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“ Glückselig sind Nachfolger Christi, welche die Offenbarung lesen, hören und bewahren. Hier steht dasselbe Verheißungswort wie in Matthäus Kapitel 5: „Glückselig“, makarios. Also beginnen Sie, lieber Leser, die Offenbarung zu lesen, und lassen Sie sich nicht durch vielerlei Dinge davon abhalten. Die Offenbarung ist nicht sehr lang, man kann sie in 75 Minuten durchlesen. Dabei kommt es nicht darauf an, alles sofort zu verstehen. Unser Horizont ist viel zu eingeschränkt dafür. Wer aber die Weissagungen Gottes liest und behält, von dem sagt Gottes Wort, dass er glückselig ist. Denn alle Worte der Offenbarung werden zu Tatsachen, auch diese Seligpreisungen. Ohne Kenntnis der biblischen Weissagungen werden traditionell kirchlich oder freikirchlich geprägte Menschen in den Endzeitstürmen vom Glauben abfallen, weil sie Gott und die Welt nicht mehr verstehen. Wer dagegen die biblischen Weissagungen in seinem Herzen behält, wird auch mit ihrer Erfüllung rechnen und weiß auch, wann nach Gottes Willen Flucht geboten ist oder der Stadt Bestes zu suchen ist. Zu beachten ist, dass bei den Worten „denn die Zeit ist nahe“ für „Zeit“ im gr. Grundtext kairos steht. Mit Kairos sind besondere heilige Zeiten gemeint (Lukas 19.9; Hebräer 3,8). Folglich könnte Off. 1,3 auch so verdeutscht werden: „Glückselig der Lesende und die Hörenden aller Worte der Weissagung und die behalten was darin geschrieben ist; denn sie erleben erfüllte heilige Zeiten“. Alle die das Buch der Off. lesen und bewahren, können mit heiligen Zeiten rechnen. Seit Jesu Himmelfahrt sitzt ER zur Rechten Gottes und ist uns zugleich ganz nahe im Heiligen Geist, im göttlichen Kairos. Ab Jesu Wiederkunft erübrigt sich dann dieser göttliche Kairos, weil wir dann allezeit bei IHM sind (1.Thessaloncher 4,17). Leider gibt es religiöse Strömungen, denen der göttliche Kairos verschlossen ist. Ihre Anhänger errechnen besserwisserisch Tage für die Wiederkunft Jesu (Matthäus 24,36) und andere behaupten, dass die Entrückung auf jeden Fall vor dem Auftreten des Antichristen geschieht. Diese Besserwisser 5 bezeichnet der Herr Jesus Christus als falsche Propheten (Matthäus 24,11). Spötter behaupten, dass die Wiederkunft Jesu erst in tausenden von Jahren geschieht oder dass überhaupt nicht damit zu rechnen ist. Das Auftreten solcher Spötter ist in 2.Petrus 3,3-10 vorausgesagt. Deshalb sind alle gut beraten, welche auf die biblischen Zeichen der Zeit achtet und zugleich jederzeit bereit sind, vor dem Richterstuhl Christi zu erscheinen (2.Korinther 5,10), denn wir können heute oder morgen sterben. Auch der Tod ist für Christen ein besonders heiliges Ereignis, ein Kairos Gottes (Psalm 116,15: Philipper 1.21). 1,4 Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, Um das Jahr 100 n.Chr. waren die Erstempfänger der Offenbarung sieben Gemeinden auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Die Zahl 7 bedeutet nach dem Gesamtbefund der Bibel die Vollzahl. Wir können daraus schließen, dass nach den Erstempfängern die Vollzahl aller Gemeinden die Offenbarung lesen, hören und bewahren soll. Der Autor ist überzeugt, dass jeder Christ unter normalen Bedingungen sich zu einer Gemeinde hält, wie sie in den sieben Sendschreiben geschildert werden. Es ist die Erfahrung aller Christen zu allen Zeiten, dass Gottes Gnade und Friede vom Vater durch den Sohn in Seine Gemeinden zu den einzelnen Christen fließt. Die Offenbarung ist an Gemeinden geschrieben, deren Mitglieder in der Nachfolge Christi leben. Sie kommen aus den Juden und Heiden. Paulus bezeichnet sie als die vielen Glieder am Leib Christi (1. Korinther 12,27). Darum darf die Offenbarung nicht auf Israel oder Juden allein bezogen werden, wenn es nicht ausdrücklich da steht, wie in Off. 7,4-8, oder auf Jerusalem wie in Off. 11,8. Alle alttestamentlichen Endzeitprophezeiungen müssen im Licht der Endzeitreden Jesu (Matthäus 24) und der Offenbarung gesehen werden und nicht umgekehrt, denn Israels Propheten sagten nur den Aufstieg und Niedergang Israels und der Nationen voraus mit der unmittelbaren Folge des Reiches Gottes. In Daniel 2 z.B. kommt nach der Zermalmung der Weltreiche gleich das Reich Gottes. In Jesaja kommt nach der Lösung unserer Schuldfrage durch den leidenden Gottesknecht (Jesaja 53,4ff) gleich die Lösung der Machtfrage mit Gottes Gnadenverheißung (Jesaja 54,7ff). Nachdem die meisten Israeliten Jesus ihren Messias verworfen hatten (Matthäus 27,22), führt Gott seinen Heilsratschluss mit der Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden zum Ziel. Dennoch gibt es Hinweise, dass kurz vor dem Ziel die Gemeinde Jesu sich nicht mehr an Kirchenleitungen orientieren wird, sondern wie in der Urgemeinde an messianischen Juden (Off. 7,1-8; 11,1-14). Der 1948 gegründete Staat Israel wird dagegen immer mehr vom Geist Sodoms und Ägyptens geprägt werden (Off. 11,8), bis der Antichrist schließlich mit vielen Völkern und Israel einen 6 Siebenjahresbund schließt (Johannes 5,43 + Exkurs 3). Am Schluss wird dann der Überrest Israels (Römer 9,27; Off. 11,13) als ganzes gerettet (Römer 11,26). Im 4. und 5. Kapitel der Offenbarung werden die sieben Geister Gottes vor Seinem Thron näher beschrieben. Wem diese heilige Kraftfülle der sieben Geister Gottes offenbart wird, der wird nicht schwärmerisch um die ganze Fülle des Heiligen Geistes bitten. Über die ganze Geistesfülle (Off. 5,6) verfügt allein der Herr Jesus Christus „der da ist und der da war und der da kommt“. Wer nach der ganzen Geistesfülle verlangt, ist ein seelischer Mensch, ichbezogen, ohne Heiligen Geist. Er ist wie ein Kind am Strand, das aus Unkenntnis versucht, das Meer in sein Eimerchen zu füllen. Dagegen ist es zum Staunen und Anbeten, wie der Heilige Geist weltweit wirkt. Mit allen, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen, kommt Gott auch zum Ziel. Seit Pfingsten ist jeder Christ mit dem Heiligen Geist erfüllt, der auf Grund der Vergebung seiner Sünden die Gnade des Herrn Jesus Christus rühmt. Einen begnadigten Sünder irritiert auch kein Wenn und Aber mehr von Seiten der vielen religiösen Verführer. Weil Jesus Christus sich für ihn kreuzigen ließ, hat er Vergebung seiner Sünden, Frieden mit Gott und völlige Klarheit in Bezug auf seine Gotteskindschaft. 1,5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und der Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut Von Jesus Christus sagt Johannes hier: Der uns liebt und uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut. Hier geht es um ein menschliches Grundproblem. Viele ahnen, dass es nach dem Tod noch einmal eine Gerechtigkeit und ein letztes Gericht geben wird. Meinen Sie, lieber Leser, dass Sie dann vor Gott Ihr Leben rechtfertigen können? Dieser Frage weicht jeder gern aus, besonders bei dem Gedanken an das Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstande und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27). Dieses Gebot haben Sie und ich mit Sicherheit oft missachtet. Gottes gerechter Zorn ist die Folge. Jesus Christus weiß das, aber ER liebt uns dennoch und will und kann uns vor dem Zorn Gottes retten. Sie dürfen zu Jesus Christus beten, auch zusammen mit einem Seelsorger, der sich an das Wort Gottes hält. Sie dürfen Jesus Christus bitten, dass ER Ihnen alle Ihre Sünden vergibt und Sie als sein Eigentum annimmt. Dieses unermessliche Heil hat ER für Sie erworben, als ER in seinem unschuldigen Leiden am Kreuz für Sie den Zorn und die Strafe Gottes auf sich nahm und durchlitt. In Römer 4,25 steht: „...welcher ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt“. Wenn Sie das glauben, nimmt Gott Sie als gerechtfertigten Sünder an, und Ihr Leben wird Jesus verherrlichen. 7 Der Herr Jesus Christus hat in seinem Erdenleben den Ratschluss Gottes in vollkommener Treue ausgeführt und bezeugt. Darum hat Gott IHN zu seiner Rechten erhöht und zum Herrn über alle Herrscher gesetzt. Darum verläuft die ganze Weltgeschichte unter der Herrschaft Jesu Christi nach dem Heilsratschluss Gottes, der uns in der Bibel offenbart ist. Gegen diese göttliche Machtposition Jesu Christi lehnen sich nicht wenige politische und religiöse Führungskräfte auf, die von ihren Untergebenen göttlich verehrt werden wollen. Weil entschiedene Christen das nie tun, richten solche Führer ihren eifersüchtigen Hass besonders gegen die Gemeinde Jesu. Sie sind mit dem satanischen Geist beseelt, der sich in der Zuspitzung durch den Philosophen Nietzsche mit den Worten geäußert hat: „Und wenn es einen Gott gäbe, würde ich es nicht aushalten, kein Gott zu sein.“ Dahinter steht im Grunde die Verführung der alten Schlange aus 1. Mose 3,5: „... und ihr werdet sein wie Gott.“ So verführt sind auch Menschen, die ihren vollständigen Bankrott vor Gott nicht eingestehen und demzufolge kein Verlangen haben nach der Reinigung durch das stellvertretende Blutopfer Jesu am Kreuz. Wer aber das Erlösungsangebot ergreift, singt von Herzen: „Welch Glück ist’s, erlöst zu sein, Herr, durch dein Blut! Ich tauche mich tief hinein in diese Flut. Von Sünd und Unreinigkeit bin ich hier frei und jauchze voll selger Freud: Jesus ist treu.“ 1,6 und uns zu einem Königtum und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Warum hat der Herr Jesus am Kreuz von Golgatha für seine Nachfolger stellvertretend deren Strafe durchlitten? Warum hat ER sich für seine Gemeinde zu Tode geliebt? Warum erwartet ER, dass die ganze Christenheit der ganzen Welt das ganze Evangelium bezeugt, auch unter Verfolgung und Martyrium? Warum das alles? Weil der Herr Jesus Christus aus Sündern ein königliches Priestertum macht zur Ehre Gottes. Ursprünglich waren die ersten Menschen nach dem Bild Gottes geschaffen und hatten den Auftrag erhalten, den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren. Aber nach dem Sündenfall ließen sich die Menschen nicht mehr vom Geist Gottes leiten und kamen darum in der Sintflut um. Gott rettete nur die Familie Noah durch die Flutkatastrophe hindurch und begann eine neue Heilslinie mit Sem, dem Sohn Noahs. Von Sem stammen die Israeliten ab, welche Gott zum königlichen Priestertum erwählte. Im 2. Buch Mose 19,6 steht: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.“ Gott hatte das Volk Israel erwählt, damit es für alle Völker etwas von der Heiligkeit Gottes widerspiegeln sollte, um alle unter Gottes Segen zu rufen. Aber die Israeliten ließen sich nicht beständig von Gottes Geist leiten und wurden für den königlichen Priesterdienst unbrauchbar. 8 Nun kommt Gott jedoch zum Ziel mit der weltweiten Gemeinde Jesu. Zu ihr gehören alle Juden und alle aus den Nationen, die über ihre Abwendung von Gottes Wegen und ihre Missachtung Seines Willens tief erschrocken sind und von dem Herrn Jesus Christus Vergebung ihrer Sünden erbitten und erhalten. Sie beruft ER zum Priestertum aller Gläubigen. Ihre Merkmale sind: Sie lassen sich von Gottes Geist leiten und bekennen Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser. Sie beten einsam und gemeinsam mit anderen Christen Gott den Vater an und den Sohn Gottes, Jesus Christus. Sie beten von Herzen auch Psalmen und das Vaterunser. Auf ihr Beten hin erfüllt der Herr Jesus Christus seine Verheißung aus Johannes 14,14: „Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ Gemeinden, welche regelmäßige Gebetsgemeinschaft pflegen und Jesus als ihren Herrn bezeugen, praktizieren das königliche Priestertum Gottes. Lesen Sie in diesem Zusammenhang die Berichte in Apostelgeschichte 1,14; 2,42; 4,24ff; 12,5. Eine allgemeine Gottgläubigkeit, die sich nicht vom Geist Gottes leiten lässt, hat keinen Anteil am königlichen Priestertum. Auch die Teufel glauben und zittern, wenn sie an Gottes Heiligkeit denken (Jakobus 2,19), aber sie beten den Vater und den Sohn Jesus Christus nicht an und bezeugen ihn nicht als ihren Herrn. Normale Christen aber beten jetzt und in Ewigkeit Gott den Vater und Seinen Sohn Jesus Christus an und bezeugen ihn als ihren Herrn. 1,7 Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde. Ja, Amen. Nach dem Prolog zur Offenbarung kommt nun ihr Gesamtthema: Jesus kommt wieder, ER ist der, welcher kommt (erchetai). Bei seiner Himmelfahrt wurde Jesus Christus den Blicken der Augenzeugen durch eine Wolke entzogen, und ER war sofort in der für uns unsichtbaren Wirklichkeit bei Gott. Schon bald nach der Himmelfahrt sah Stephanus, der erste christliche Märtyrer, den Himmel geöffnet und Jesus zur Rechten Gottes stehen. Der Himmel Gottes ist uns so nahe, dass Stephanus den Vater und den Sohn in diesem Augenblick sehen konnte. Aus dieser unsichtbaren Wirklichkeit Gottes wird Jesus Christus wiederkommen. Alle Menschen sehen IHN dann, in unserer materiellen Welt. Die einen sehen IHN mit der schrecklichen Erkenntnis, dass es für sie nun für ewig zu spät ist, und die anderen jubeln ihrem Erlöser zu. Es gibt ein „zu spät!“ für alle bewussten Christusgegner unabhängig davon, welcher Religion, Kultur oder Partei sie angehören. Sie werden dann aus Verzweiflung und Ratlosigkeit verbittert weinen und wehklagen. Es wird dann viel schlimmer sein, als bei der Kapitulation der deutschen Soldaten im Kessel von Stalingrad. Nur die Christen werden dann als begnadigte Sünder auf der Seite des Siegers jubeln, singen und beten mit dem hebräischen Wort: Amen! Das heißt: „Wahrlich, so ist es!“ 9 Heute soll die ganze Christenheit der ganzen Menschheit das ganze Evangelium verkündigen und Bibeln in alle Sprachen übersetzen, damit alle Gottes Wort hören und lesen können. Alle, die aufrichtig suchen, finden den Weg zum Frieden mit Gott. Wenn der Herr Jesus sichtbar erscheint, ist diese Gnadenzeit abgeschlossen. Wer nicht hören will, muss dann Jesus als Weltenrichter sehen. Zur Vorbereitung auf die Begegnung mit Jesus Christus nötigt uns auch die Tatsache, dass wir sterben müssen. Über alle Menschen herrscht der Tod nach der Regel: „Alte Menschen müssen sterben, und junge Menschen können sterben“, und nach dem Tod kommt entweder die ewige Herrlichkeit bei Gott oder fern von IHM die ewige Verdammnis. Dann werden auch alle Christusmörder und alle Christenmörder von einer hoffnungslosen Verzweiflung erfüllt, wenn sie Jesus als ihren Richter sehen und für ewig verdammt werden. 1,8 Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige. Nachfolger Christi haben neben mancherlei Leiden auch viel Freude, besonders an der Existenz des lebendigen Gottes, der da spricht „Ich bin“. Darüber hinaus erfüllt Christen eine lebendige Hoffnung auf die glückselige Ewigkeit. In der Ewigkeit schauen Christen den allmächtigen Gott und leben mit IHM. Ewigkeit ist das Gegenteil von Zeit, es ist Unvergänglichkeit. Wir erleben auf der Erde nur begrenzte Zeit und Vergänglichkeit. Wir blicken auf die nächste Stunde, erleben sie kurz danach als Gegenwart, und ehe wir uns versehen, ist sie Vergangenheit. Bei Gott sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft immer gegenwärtige Ewigkeit. ER ist A und O, was nach dem griechischen Alphabet Anfang und Ende bedeutet. Das gleiche, was wir hier vom allmächtigen Gott lesen, steht von seinem Sohn Jesus Christus in Off. 22,13: „Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“ Gotteskinder staunen und danken und beten Gott und seinen Sohn Jesus Christus an. In dieses Danken und Staunen kommt ein Mensch nur durch den Glauben an den Sohn Gottes, der willentlich unsere Sünde auf SICH nahm und auch willentlich unsere Strafe trug, um uns mit Gottes Gerechtigkeit zu beschenken. Daher liegt die Sünde immer nur auf einem - auf Jesus Christus anstelle des begnadigten Sünders oder auf dem Menschen, der diese Gnade nicht angenommen hat. Ohne Bekehrung zur Nachfolge Christi behält der Mensch seine Sünde und bleibt für ewig unter dem Zorn Gottes. In Johannes 3,36 steht: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ 10 1,9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus. Nach dem „Ich bin“ Gottes stellt sich der Schreiber der Offenbarung vor: „Ich, Johannes“. Johannes wurde von Jesus Christus zum besonderen Botschafter erwählt und bleibt gleichzeitig unser Bruder. Alle, die sich zur Gemeinde Jesu halten und Frieden mit Gott haben, sind Geschwister in der Familie Gottes, in der Jesus Christus der Herr und das Haupt ist. Indem sich aber der Herr Jesus Christus seinem Jünger Johannes auf Patmos besonders offenbarte, erfüllte sich das Wort Jesu, Johannes werde bleiben, bis er IHN in seiner Herrlichkeit kommen sieht (Johannes 21,22). Zur Zeit der Niederschrift der Offenbarung war Johannes auf der Gefängnisinsel Patmos. Er hatte wie alle entschiedenen Christen den römischen Kaiser nicht als Kyrios und Pontifex Maximus, also als Herrn und obersten Priester, verehrt. Der Kirchenvater Tertullian berichtet, dass die Behörden mit dieser Verbannung den Predigtdienst des Johannes verhindern wollten. Letztlich stand auch das unter der Zulassung Gottes, damit Johannes in dieser Isolation ungestört die göttliche Offenbarung empfangen und aufschreiben konnte. Hier bestätigt sich Luthers These, dass der Teufel nur einen Wirkungsbereich hat wie ein Kettenhund. Bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus erdulden Christen ähnliches wie Johannes: 1. Christen erleben weltweit auch im 21. Jahrhundert viel Spott, Diskriminierung, Verfolgung und Martyrium. Jesus Christus sendet seine Nachfolger zu allen Zeiten wie Lämmer unter die Wölfe (Lukas 10,3). Schlimm ist es, wenn sich Christen den Wolfsgesetzen ihrer Zeitgenossen anpassen. 2. Christen gehören zum Reich Gottes, wenn sie zurzeit auch noch in der gefallenen Schöpfung mit mancherlei körperlichen und seelischen Schwächen zu kämpfen haben. 3. Christen leiden auch innergemeindlich unter falschen Brüdern und Schwestern, dennoch warten sie geduldig auf ihre Vereinigung mit Jesus, wie eine Braut auf den Tag der Hochzeit mit ihrem Bräutigam. So ist der Herr Jesus Christus (1,10-20) Off 1,10: Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, 11 Vieles spricht dafür, dass sich die damaligen Gemeinden am Tag nach dem Sabbat zum Gebet und unter Gottes Wort versammelten. Es gibt Hinweise, dass dieser Tag der Gedenktag der Auferstehung Jesu Christi war und in den ältesten christlichen Gemeinden „Herrentag“ genannt wurde. Darum versammeln sich bis heute Gemeinden unter normalen Verhältnissen an diesem Tag und pflegen Gemeinschaft unter Gottes Wort, beten zusammen und halten Abendmahl, berichten von persönlichen Erfahrungen mit Jesus Christus und besuchen Kranke. Kaiser Konstantin machte im Jahr 321 den Herrentag, der auch Sonntag genannt wurde, zum staatlichen Feiertag. In Russland sagt man bis heute anstatt Sonntag „Wosskressenje“, das heißt Auferstehung; auf portugiesisch, spanisch, italienisch und rumänisch sagt man „Tag des Herrn.“ An einem solchen Tag des Herrn wurde Johannes vom Heiligen Geist ergriffen, das heißt, er war von seinem irdischen Wesen ganz gelöst. Hinter sich hörte er eine gewaltige Stimme. So etwas kann ein Mensch nicht machen, das kann nur von oben her, von Gott über Menschen kommen. Durch diese gewaltige Stimme, welche wie von einer Posaune klang, soll die Aufmerksamkeit des Johannes und aller Leser der Offenbarung besonders geweckt werden. Zum Lesen und Verstehen der Offenbarung ist es notwendig, ihre Mitteilungen nicht willkürlich als Bilder zu deuten, wie es in folgeschwerer Weise manche tun. Wo in der Offenbarung „wie“, „gleich“ oder „Zeichen“ steht, was häufig geschieht, werden Bilder benutzt. Wo diese Hinweise fehlen, geht es um Voraussagen, die sich wörtlich erfüllen werden. Ansonsten gilt auch in der Offenbarung die Regel für Auslegungen: „Die Bibel legt die Bibel aus.“ Darum ist Bibelkenntnis wichtiger als die Kenntnis von Kommentaren zur Bibel. Der Herr Jesus rügte zu seiner Erdenzeit die geistlichen Führer Israels, weil sie die Satzungen der Ältesten besser kannten und befolgten als das Wort Gottes (Markus 7,8-13). Auf die heutige Zeit übertragen ist das eine Zurechtweisung durch den Herrn Jesus Christus für alle, die Kommentare zur Bibel und Kirchengesetze mehr beachten als die Bibel selbst. 1,11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. Die gewaltige Stimme gab Johannes den Auftrag zum Schreiben der Offenbarung. Dieser Auftrag wird dem Johannes in der Offenbarung zwölfmal gegeben (Off. 1,11.19; 2,1.8.12.18; 3,1.7.14; 14,13; 19,9; 21,5). Schriftliche Botschaften sind gegenüber der mündlichen Weitergabe wesentlich sicherer. Dadurch haben wir diese Botschaft auch jetzt noch im 21. Jahrhundert. Das Gleiche gilt auch für das gesamte Wort Gottes. Im Wort Gottes erkennen wir, was gut und böse ist, was göttlich und satanisch ist und was wahre und unwahre 12 Aussagen über Gott und die Zukunft der Menschheit sind. Weil es Gottes Wort ist, ist es nicht antik und nicht modern, sondern zeitlos und ewig gültig. Wie die Bibel mit der Offenbarung für die sieben genannten Gemeinden unentbehrlich war, so ist sie es bis heute für alle Christen. Gerade in unserer Zeit gibt es starke Tendenzen zur Schaffung eines globalen Weltreiches nach dem Muster des römischen Imperiums. In diesem kommenden Weltreich wird die Gesellschaft religiös sein, aber nicht mehr christlich. Es wird ein scheinheiliges Weltreich sein mit Menschenkult und zahlreichen öffentlich gebilligten bösen Dingen, wie zur Zeit Noahs (1. Mose 6,5-12; Matthäus 24,37-39). Darum ist für die glaubende Gemeinde Jesu in unserer Zeit die Offenbarung ein besonders wichtiges Orientierungsbuch. 1,12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter Nun wendet sich Johannes ganz der Stimme zu, die mit ihm redet. Das müssen auch wir tun, wenn wir die Offenbarungen in diesem Buch mit Herz und Verstand erfassen wollen. Denn der Herr Jesus Christus ist nicht immer in unserer Blickrichtung und entspricht nicht immer unseren Vorstellungen. Für manchen Leser könnte das bedeuten, sich von unbiblischen Gottes- und Christusprojektionen abzuwenden. Denn in diesem letzten Buch der Bibel offenbart sich der Menschensohn als der erhöhte Priester, König und Richter zur Rechten Gottes. Hier wird uns gezeigt, wann Jesus Christus barmherzig ist, wann er tröstet, wann er zurechtweist und wann er schließlich endgültiges Gericht hält. Christen erkennen auch in den weltweit zunehmenden Kriegen, Hungersnöten, Erdbeben, Wasserfluten und den überhand nehmenden Ungerechtigkeiten die Erfüllung der Worte ihres Herrn aus Matthäus 24,3-13. Wer sich von ganzem Herzen zu Jesus Christus hinwendet, wird sich folgerichtig auch abwenden von allen Hindernissen in der Nachfolge Christi, wie Verzagtheit, Selbstmitleid, Stolz, Hochmut, Zweifel, Selbstverwirklichung und von allen schädlichen Einflüssen durch die Massenmedien. Im übertragenen Sinn des Wortes „umwenden“ aus Vers 12 finden wir im Neuen Testament das Wort „Umkehr“. Alle Nachfolger Christi haben eine Umkehr zum biblischen Glauben erlebt. Und Christ bleibt ein Mensch nur durch ständige vertrauensvolle Hinkehr zu unserem guten Hirten Jesus Christus und ständige Abkehr vom Bösen. Im alten Testament steht dafür das hebräische Wort „schuvah“ und im Neuen Testament das griechische Wort „metanoia“. Luther hat beide Worte für heutige Ohren missverständlich mit Buße übersetzt, aber die Wichtigkeit ihres Inhalts gleich am Anfang seiner 95 Thesen so beschrieben: „Das ganze Leben der Gläubigen soll Buße (d. h. Umkehr) sein“. Umkehr heißt: Wir sollen uns weniger mit uns selbst beschäftigen, sondern 13 vielmehr die Worte Gottes in unserem Herzen bewegen, dann wird Gott mehr in unserem Leben bewegen. Das Geheimnis der sieben goldenen Leuchter wird in Off. 1,20 erklärt. 1,13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Der Herr Jesus Christus trägt als göttliche Amtstracht eine lange Robe. Sowohl dieses Gewandt als auch der goldene Gürtel sind Zeichen seiner Allmacht und Herrlichkeit. Zur Zeit der Erstempfänger der Offenbarung trugen die römischen Kaiser lange Gewänder und verlangten göttliche Verehrung wie Nero (54-68) und Domitian (81-96). Die Päpste tragen bei ihren Auftritten lange Gewänder, die Amtstracht von Geistlichen ist der Talar, und die Amtstracht von Richtern die Robe. Manche von ihnen missbrauchen ihre Amtstracht und spielen sich auf wie Götter. Die Gemeinde soll in der Offenbarung erkennen, dass alle, die sich wie Götter aufspielen, von Gott nicht mehr als Menschen bezeichnet werden sondern als Tiere (Off. 13,4f); und wenn sie nicht umkehren, werden sie wie das Vieh enden (Psalm 49,21). Wer sich über alles, was Gott und Gottesdienst heißt, erhebt, und sich nicht der Herrschaft des Erlösers Jesus Christus unterwirft, hat vergeblich gelebt und wird von Gott für ewig verworfen. Nur Jesus, der sich als Gottessohn zum Menschensohn (Daniel 7,13) erniedrigte und am Kreuz unsere Sünde trug, ist würdig, göttlich verehrt zu werden. 1,14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme Jesu Haupt strahlt vollkommene Reinheit, Heiligkeit und Wahrhaftigkeit aus. Seine Haare sind „wie weiße Wolle, wie der Schnee“ also hell und glanzvoll. Und ER hat einen durchdringenden Feuerblick, der alles Unreine und Sündige straft. Besonders seine Gemeinden sollen heute schon alles verwerfen und abtun, was nach 1.Korinther 3,12-15 als Heu, Stroh und Stoppeln bezeichnet wird: alles, was vor dem Richtstuhl Christi keinen Bestand hat, wird verbrennen. Der Herr Jesus Christus ist einem guten Arzt vergleichbar, der den bösartigen Tumor seines Patienten samt allem infizierten Gewebe beseitigt. Dabei arbeitet er so steril, dass der Patient von keinem neuen Krankheitserreger befallen wird. So will der Herr Jesus Christus mit seinem Feuerblick heute schon aus Gemeinden alles Unheilige beseitigen, damit niemand einmal in der Hölle endet. Darum offenbart Jesus in den Sendschreiben den Leitern und Mitgliedern der Gemeinden ihren wahren Zustand und zeigt ihnen den Weg zum Reich Gottes. 14 Die sieben Sendschreiben sind daher auch für alle heutigen Gemeinden wichtig, um auf dem Weg in der Nachfolge Christi das gottgewollte Ziel zu erreichen. In Hebräer 12,14 werden wir aufgefordert: „Jaget dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird“. Dazu müssen Christen in der Behandlung des guten Arztes bleiben, ähnlich wie ein Patient nach einer lebensrettenden Therapie ein bleibendes Vertrauensverhältnis zu seinem Arzt pflegt. 1,15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; Die Evangelien zeigen uns, wie Jesus auf Erden voller göttlicher Liebe Sünder annahm und sie in ein heiliges Leben führte. Das gilt auch heute noch für jeden, der mit aufrichtigem Herzen zu IHM kommt. Wer jedoch in diesem Leben Jesu Liebe und Gnade abweist und sich nicht von IHM in ein geheiligtes Leben führen lässt, wird dann vor Seinem Flammenblick im Gericht nicht bestehen können. Alles, worauf dann die glühenden Füße des Herrn Jesus Christus treten, wird verbrannt. Dazu gehört auch alles, was Menschen zu ihrer Rechtfertigung vor Gott vorweisen wollen. Die mächtige Stimme Jesu wird mit großem Wasserrauschen verglichen. Wenn jemand in einem starken Sturm nahe der tosenden Meeresbrandung steht, hört er nicht mehr, was sein Nachbar sagt und kann auch kein Gespräch mit ihm führen. Jeder steht vor dieser Naturgewalt allein. So sprachlos werden auch alle Menschen sein, wenn sich Jesus in seiner Herrlichkeit und Allmacht offenbart. Dann zählt für sie nicht mehr, was sie von Gott, der Welt und über sich selbst denken, sondern nur noch, was Gott von ihnen denkt. In Lukas 13,24 steht im Blick auf unser Leben: „Ringt darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen und werden es nicht können.“ 1,16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. Der am Kreuz von Golgatha unsere Schuldfrage gelöst hat, offenbart sich nun als der, dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden. Die Deutung der sieben Sterne sowie der sieben Leuchter aus Vers 13 wird in Vers 20 gegeben. Zu dem scharfen zweischneidigen Schwert steht in Hebräer 4,12: „Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“. Jesu Worte entlarvten bereits zu seiner Erdenzeit alles Verkehrte und ER rief zur Umkehr. Sein Wort will dies auch heute bei jedem Einzelnen tun. Wer die Worte Jesu nicht zu Herzen nimmt 15 und sich nicht zur Umkehr leiten lässt, wird auf Grund dieser Missachtung Seiner Wortes im Endgericht verurteilt werden. Denn was ER spricht, geschieht. Das Leuchten Seines Angesichts vergleicht Johannes mit der Sonne. In unserem Planetensystem ist die Sonne die Mitte, alle anderen Planeten umkreisen sie und erhalten von ihr das Licht. So ist Jesus Christus die Mitte der Schöpfung und jedes einzelnen Christen. „Und ER ist vor allem, und es besteht alles in IHM“. (Kolosser 1,17). So allmächtig ist unser Herr und Erlöser! Wer sich seinen Worten öffnet und sie befolgt, wird immer neu überwältigt sein von Seinem Wunderwalten – ER ist würdig, dass wir IHN anbeten. 1,17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte Johannes hat hier kein Traumgesicht, sondern steht vor dem auferstandenen und erhöhten Herrn Jesus Christus, vor dem einmal alle Menschen erscheinen müssen. Jeder, der dem Herrn aller Herren und König aller Könige begegnet, fällt tief erschrocken auf sein Angesicht. Zur Zeit Luthers haben alle Reformatoren übereinstimmend betont, dass nur Menschen, die in ihrem Gewissen über ihre Sünden tief erschrecken, an das Evangelium glauben können und dadurch Frieden mit Gott erhalten. Wahrhaft Bekehrten spürt man es auch ab, dass der Herr Jesus Christus ihr einziger Dienstherr ist. Sie sind am alten Wesen gestorben und liegen immer wieder angesichts ihrer eigenen Schwachheit betend vor ihrem Herrn, bis ER sie anrührt und neu zum Zeugnis bevollmächtigt. Sie sind furchtlose Zeugen Jesu Christi, in deren Leben ER der Erste und der Letzte ist wie im Leben des Apostels Johannes. Sie blicken getrost in die Zukunft, weil sie wissen, dass Jesus Christus auch der Erste und der Letzte in der Weltgeschichte ist. Daneben gibt es viele religiöse Menschen, die nie über ihr böses Wesen tief erschrecken und an unbiblische Gottesprojektionen glauben. Manche lehnen Gottes Heiligkeit, Gerechtigkeit und Zorn ab und schwärmen nur vom lieben Gott. Andere hängen mehr an religiösen Menschenmeinungen als an Gottes Wort. Manche meinen durch ihre eigenen frommen Leistungen die Seligkeit zu verdienen und leben auch dementsprechend. Solche Menschen warnt der Herr Jesus Christus mit den Worten: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hinein gehen“ (Matthäus 23,13). 1,18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. 16 Wer mit suchendem Herzen und erschrockenem Gewissen zum Herrn Jesus Christus kommt, erfährt immer das wohltuende „fürchte dich nicht“ aus Off. 1,17. Vor fünf menschlichen Hauptproblemen brauchen sich Nachfolger Christi nicht zu fürchten: 1. Fürchte dich nicht, Jesus hat die Schuldfrage gelöst durch sein Sühneopfer am Kreuz auf Golgatha. 2. Fürchte dich nicht, Jesus hat die Todesfrage gelöst, und weil ER lebt, werden auch wir leben. 3. Fürchte dich nicht, Jesus hat die Schlüsselgewalt zur Hölle, die nur für den Teufel und seine Anhänger vorbereitet ist. 4. Fürchte dich nicht, Jesus verwandelt Leid in Freude, schon jetzt stückweise und wenn ER wiederkommt vollkommen. 5. Fürchte dich nicht, Jesus ist für seine Nachfolger z.Z. im Geheimnis des Heiligen Geistes immer gegenwärtig und steht ihnen bei. Wenn Religionsführer diese Tatsachen in Frage stellen, gilt für sie das Wort des Herrn Jesus Christus von den blinden Blindenführern aus Matthäus 15,13-14. Erschreckend ist die Meldung aus Idea Spektrum 42/2002, S.11, nach welcher der CVJM-Generalsekretär Pfarrer Ulrich Parzany feststellte, vielfach stünden keine zehn Prozent in Pfarrkonventen mehr dazu, dass die Bibel Gottes Wort sei. Schon in den siebziger Jahren sagte Dekan Schreiber vom Dekanat Schmalkalden im Beisein des Autors, dass 80% der deutschen Theologen so wie er selbst die folgende Meinung vertreten: „Weil Auferstehung in unserer Welt nicht vorkommt, darum kann der gekreuzigte Jesus nicht auferstanden sein, darum wird kein Toter einmal auferstehen. Auferstehung Jesu – das ist nur als Bild zu verstehen“. Der Evangelist Albert Bechtle sagte empört in dieser Gesprächsrunde zu dem Dekan: „Sie sind ein Steigbügelhalter Satans“. Im weltlichen Bereich glossiert man heutige Theologen weithin mit folgender Geschichte: Da kommt ein Bischof zum Papst und sagt: „Ich glaube nicht mehr an Gott!“ darauf der Papst: „Dann spielen sie ihre Rolle einfach weiter.“ 1,19 Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. Mit diesem erneuten Schreibbefehl wird Johannes mitgeteilt, in welche drei Abschnitte die Offenbarung gegliedert ist: 1. „was du gesehen hast:“ Die Erscheinung des erhöhten Herrn Jesus Christus 2. „und was ist:“ Die Gemeinde Jesu in der Welt bis zu SEINER Wiederkunft 3. „und was geschehen soll danach:“ Die Vollendung des Heilsplanes Gottes 17 Die Offenbarung umfasst daher die Zeit vom Aufenthalt des Jüngers Johannes auf Patmos, etwa im Jahr 90 nach Christi Geburt, bis zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde. Deutungen auf die Zeit vor dem Jahr 90 sind nur zulässig, wo in der Offenbarung ausdrücklich darauf hingewiesen wird. Ein klassisches Beispiel einer Fehldeutung ist die Annahme, dass mit der Frau aus Off. 12,1-6 Maria gemeint sei, weil dort gesagt wird: „Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron.“ Diese Deutung ist wegen Off. 1,19 nicht zu halten, denn Maria hat den Sohn Gottes etwa 90 Jahre vor der Niederschrift der Offenbarung geboren. Eine Deutung dieses himmlischen Zeichens wird in den Ausführungen zu Off. 12 gegeben. 1,20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden. Nun kommt eine Erklärung für himmlische Zeichen. Leuchter sind Zeichen für Gemeinden, darum sagt der Herr Jesus zu seinen Nachfolgern: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäus 5,14). Sterne sind Zeichen für Engel. In der Offenbarung werden Engel 67 mal erwähnt. Sie sind Gottes bevollmächtigte Boten mit bestimmten Aufträgen, besonders auch für Gemeinden und einzelne Christen. Die Engel Gottes können Menschengestalt annehmen, wenn es für die auserwählten Kinder Gottes nötig ist. In der Bibel und in der Missionsgeschichte gibt es viele Berichte davon. Engel Gottes beten Gott und den Herrn Jesus Christus an und lehnen für sich selbst jede Huldigung und Anbetung ab. Außerdem strahlen Engel etwas von der Reinheit und Heiligkeit Gottes wieder. Darum haben von Menschen ersonnene bildliche Engeldarstellungen nichts mit den himmlischen Boten Gottes gemeinsam. Satanische transzendente Wesen erscheinen meistens wie Engel des Lichtes und nehmen, im Gegensatz zu den Engeln Gottes, Huldigung und Anbetung an. Auf Grund solcher Erscheinungen sind auch Wallfahrtsorte entstanden, wo in der Folge Menschen dazu verführt werden, das erste und zweite Gebot zu übertreten, indem sie Bilder von Engeln und so genannten Heiligen anbeten. Von solchen Irrwegen befreit der Herr Jesus Christus alle, die IHN darum bitten, denn ER ist dazu gekommen, die Werke des Teufels zu zerstören. Exkurs 1: In der Seelsorge des Herrn Jesus Christus Im 2. und 3. Kapitel der Offenbarung geht es um das, „was ist“ (Off. 1,19). Es geht um Ortsgemeinden, wie Jesus sie sieht und was ER von ihnen erwartet. Gemeinden sollen wie Fenster sein, durch die Gottes Licht in die Welt strahlt. 18 Dem Herrn Jesus Christus geht es darum, dass diese Fenster sauber und durchsichtig sind. Dafür tragen die örtlichen Gemeindeleiter und Mitarbeiter eine besondere Verantwortung. Sie müssen als alleinigen Dienstherrn Jesus Christus haben und keine weiteren übergeordneten Führer. Führernaturen entmündigen gern Gemeinden, setzen sie oft unter finanziellen Druck und belasten die Gemeindeleiter durch zeitraubende Bürokratie. In den braunen und roten Diktaturen im 20. Jahrhundert waren die übergeordneten Führer von Kirchen und Freikirchen in Deutschland oft ein Haupthindernis für entschiedene Nachfolge Christi. Mit den sieben Sendschreiben will der Herr Jesus Christus allen Gemeinden als Seelsorger dienen. ER benutzt dazu glaubensgehorsame Gemeindeleiter, die ER mit seiner Liebe erfüllt und als Erweckungsprediger oder bibeltreue Lehrer bevollmächtigt. Solche Gemeindeleiter werden nicht schwärmerische Wünsche, Träume und Visionen predigen, sondern sie werden sich allein am Wort Gottes orientieren. Sie werden weder bibelkritische Exegese noch die so genannte Allversöhnung tolerieren. Von solchen Irrlehren darf sich jeder Betroffene im Namen des Herrn Jesus Christus lossagen, um bibeltreu zu dienen. In jedem der sieben Sendschreiben sagt der Herr Jesus vier Dinge in gleicher Weise: 1. „Dem Engel der Gemeinde“: Jedes Sendschreiben beginnt mit diesen Worten. Im Grundtext steht für Engel das Wort angelos, das bedeutet Bote. Im biblischen Textzusammenhang wird jeweils deutlich, ob es um einen himmlischen oder einen irdischen Boten geht. Es liegt nahe, dass in den Sendschreiben unter dem Boten der jeweilige Leiter der Gemeinde zu verstehen ist, der das entsprechende ortsbezogene Sendschreiben als Grundlage zum Predigen verwenden soll. Das schließt nicht aus, dass nach Hebräer 1,14 für jede Gemeinde auch ein Engel Gottes tätig ist. 2. „Ich weiß“: Der Herr Jesus Christus kennt seine Gemeinden genau mit allen Stärken und Schwächen. Grundsätzlich ist keine Gemeinde vollkommen rein, alle gleichen nach Jesu Wort aus Matthäus 13,24-43 einem Weizenfeld, in dem bis zur Ernte außer Weizen auch mehr oder weniger Unkraut wächst. 3. „Überwinden“: In 1.Johannes 5,4 steht: „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Mit diesem sieghaften Überwinderglauben können Christen über Mauern springen, ohne ihn stolpern sie oft schon über Zwirnsfäden. Manche Schwierigkeiten stehen vor Christen wie Berge und andere kommen aus ihren eigenen Herzen, und dies alles gilt es im Glauben zu überwinden. 4. „Wer Ohren hat, der höre“: Im Grundtext steht wörtlich: „Wer ein Ohr hat, der höre.“ Habe ich ein Ohr für meinen Nächsten, dann gehe ich auf ihn ein. So gehen Nachfolger Christen auf Jesu Worte ein und nehmen sie zu Herzen. Dabei 19 erkennen sie, was ihnen persönlich gilt und durch welches der sieben Sendschreiben ihre Ortsgemeinde beschrieben wird. Um diese situationsbezogene Offenbarung der Sendschreiben sollten alle Christen beten, damit der Heilige Geist der jeweiligen Gemeinde offenbart, welches Sendschreiben sie besonders betrifft (Sprüche 20,12). Schlimm ist es, wenn der Herr Jesus Christus durch den Heiligen Geist zu Menschen spricht, sie aber nicht auf IHN hören. Von Seiner Wiederkunft spricht der Herr Jesus Christus nicht in jedem Sendschreiben, sondern nur in den vier letzten. Das könnte bedeuten, dass es am Ende nur noch Gemeinden gibt, die dem geistlichen Zustand von Thyatira, Sardes, Philadelphia oder Laodizäa entsprechen. Jesus schenkt Rückkehr zu wahrer Liebe (2,1-7) Off. 2,1: Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: Dieses Sendschreiben gilt nicht nur für die Gemeinde in Ephesus, sondern auch für alle gleichartigen Gemeinden; so verhält es sich auch mit den anderen Sendschreiben. Aus dem Zusammenhang der Sendschreiben wird deutlich, dass hier mit Sternen Gemeindeleiter gemeint sind. Sie lassen sich von der Rechten des Herrn Jesus leiten, wenn sie bibeltreu leben und lehren. Die Leuchter weisen symbolisch auf die Gemeinden. Geistlich gesunde Gemeindeglieder rechnen allezeit damit, dass der Herr Jesus mitten unter ihnen wandelt. Seit Jesu Himmelfahrt sitzt ER zur Rechten Gottes und ist dennoch bis zu seiner sichtbaren Wiederkunft im Geheimnis des Heiligen Geistes in seinen Gemeinden unsichtbar gegenwärtig. Ähnlich wie wir ohne den unsichtbaren Sauerstoff nicht leben könnten, gäbe es ohne die unsichtbare Gegenwart Jesu Christi keine Gemeinschaft der Heiligen auf Erden. Durch diese Verbundenheit mit dem Auferstandenen sollten Christen allezeit getrost und unverzagt sein und mehr staunen und danken als murren und klagen. 2,2 Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind’s nicht und hast sie als Lügner befunden. Der Herr Jesus Christus kennt seine Erlösten genau. Sie pflegen mit IHM und miteinander Gemeinschaft, verkünden das Evangelium und rechnen damit, dass ihre Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn, unabhängig von sichtbaren Erfolgen oder Misserfolgen. Der Herr Jesus lobt Gemeindeleiter, die Gemeindeneugründer vor einer Zusammenarbeit gründlich prüfen. Die Ältesten 20 zu Ephesus hatten Gemeindeneugründer, welche apostolische Vollmachten vortäuschten, als Lügner und Durcheinanderbringer entlarvt. Wo keine Gemeinde besteht, wird der Herr Jesus Christus Gemeindegründer mit apostolischer Vollmacht ausrüsten. Wo Ortsgemeinden bestehen, sollten alle Christen zusammenwirken wie Glieder eines Leibes, dessen Haupt allein Jesus Christus ist. Segensreiche Gemeinschaft von Christen will der Teufel besonders mit drei Strategien zerstören: 1. Satan macht aus ehrgeizigen Menschen religiöse Genies, welche Ortsgemeinden und Erweckungsbewegungen spalten und durcheinander bringen. Paulus nennt sie in 2.Korinther 11,5 Überapostel und in Vers 13 falsche Apostel. 2. Satan schiebt esoterisch belastete Menschen in religiöse Führungsstellen, um Gemeinden für unbiblische Gottesprojektionen zu begeistern und sie durch Pseudoevangelien zu verführen (Galater 1,6ff). 3. Satan erhöht machthungrige Menschen zu antichristlichen Tyrannen (Off.13,12-15), welche lebendige Gemeinden zerstören wollen durch Unterdrückung, Verfolgung und Martyrium. 2,3 und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden. Es ist lobenswert, wenn Gemeinden sich mühen, auf dem schmalen Pfad der Nachfolge Christi zu bleiben. Genauso lobenswert ist es, wenn alle Gemeindeglieder sich liebevoll geistlich tragen. Dazu gehört auch, dass sie einander in Liebe ermahnen. Denn schon mancher Christ ist durch religiösen Liberalismus oder Rationalismus vom Glauben abgefallen. Eine andere Gefahr ist gut gemeinter religiöser Aktionismus. Er tritt besonders bei jungen Christen auf, die Gemeindewachstum bewirken wollen. Stellt sich dann der gewünschte Erfolg nicht ein, resignieren sie und driften oft auf Irrwege ab. Gemeinden wie die zu Ephesus überwinden diese Gefahren. Sie führen ihren Glaubenskampf in der Verantwortung vor Gott, leben nach biblischer Ethik, sind sozial und missionarisch aktiv und werden in alledem nicht müde. Ephesusgemeinden sind bibeltreu und in vieler Hinsicht beispielhaft. 2,4 Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Über allen Kämpfen, Mühen und Arbeiten für das Evangelium kann eine Gemeinde das anbetende Staunen und die erste Liebe zu Gott aus dem Bewusstsein verlieren und damit schließlich verlassen. Niemand betet dann mehr von Herzen: „Herr Jesus Christus, ich liebe DICH, weil DU DICH für mich Sünder am Kreuz zu Tode geliebt hast und mir den ganzen Reichtum der 21 Gotteskindschaft geschenkt hast.“ Die Frucht rechten Glaubens ist eine innige Liebe zu Gott dem Vater und zu seinem Sohn Jesus Christus. Diese Liebe erfüllt auch mit Lust das höchste Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften, und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Markus 12,30f). Wer so Gott und seinen Nächsten liebt, wird nicht lügen, betrügen oder töten, sondern von ganzem Herzen, erfüllt vom Heiligen Geist, Gottes Gebote halten. In 1. Johannes 2,4 steht: „Wer sagt ich kenne IHN, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner ...“ Wenn in Gemeinden das anbetende Staunen über die Liebe Gottes zu uns schwindet, schwindet auch die Liebe zu Gott, zu den Gläubigen und zu den Verlorenen. Diese verlassene erste Liebe lässt das einsame Gebet und die Beteiligung an Gebetsgemeinschaften verkümmern. Wer wenig mit Gott redet, liebt IHN auch wenig, wie Eheleute mit Liebesnotstand, die nur noch über das Nötigste reden. Epheser 6,18-20 zeigt uns, wie wichtig das einsame und gemeinsame Gebet ist. Nur in betenden Gemeinden wird Gott vollmächtige Predigten schenken, die wie ein göttlicher Hammer wirken, welcher Felsen zerschmeißt (Jeremia 23,29) oder wie ein zweischneidiges Schwert Seelisches und Geistliches trennen (Hebräer 4,12). In betenden Gemeinden wird insbesondere auch darüber gepredigt, dass alles Arbeiten und Opfern für Gottes Sache unnütz ist ohne die Liebe (1.Korinther 13,1-3). Gemeindeleiter, welche die erste Liebe verlassen haben, blähen sich oft mit ihrem theologischen Wissen auf. Weil sie nicht von Herzen die Liebe Gottes über alles rühmen, rühmen sie mehr oder weniger ihr Wissen und Tun. Weil sie den Beifall ihrer Zuhörer suchen, gestalten sie Wohlfühlgottesdienste, in denen die Predigten immer kürzer und die Rahmenprogramme immer länger werden. Sie verführen Gemeinden zu unwürdigen Abendmahlsfeiern durch allgemeine Absolution ohne das notwendige Ordnen persönlicher Schuld vor Gott und Menschen. Sie propagieren dadurch eine wertlose Gnade, weil sie Gottes Zorn über bewusstes Sündigen verschweigen. Ihre Gemeinden gleichen blühenden Obstgärten, die keine Früchte bringen. Schon Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) hatte in seinem Buch „Nachfolge“ vor solch einer billigen Gnadenbotschaft gewarnt. Diese folgenschwere Entwicklung der erkaltenden Liebe hat der Herr Jesus Christus besonders für Zeiten zunehmender Ungerechtigkeit vorausgesagt (Matthäus 24,12). Schon manche Leitungskreise haben versucht, solche geistlichen Missstände zu verdrängen, indem sie Baumaßnahmen einleiteten, und das nicht selten mit hoher Verschuldung. Wenn für Gottes Sache gebaut werden soll, dann muss zuerst um das Geld gebetet werden, mit dem Vorsatz, das Reich Gottes möglichst nicht mit Schulden zu bauen. 22 Gemeinden, welche die erste Liebe bewahren, schenkt Jesus Leiter, welche die Liebe Gottes vollmächtig verkündigen, sodass kalte Herzen erwärmt werden und Sünder umkehren. Ist dagegen die erste Liebe erkaltet, dann werden auch keine kalten Herzen für Gott erwärmt, so wie Eis kein Eis zum Schmelzen bringt. 2,5 So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte – wenn du nicht Buße tust. Bei einer schwachen Liebe zum Herrn Jesus Christus hilft nur noch Reue und Umkehr zur ersten Liebe und damit zu den ersten Werken. Die ersten Werke nach einer Bekehrung sind ein herzliches Verlangen, Gottes Wort zu lesen und danach zu leben, sich oft mit Christen zum Bibelgespräch zu treffen, viel zu beten und aus einem vollen Herzen Jesus als Retter und Heiland zu bezeugen. In Off. 21,9 werden Nachfolger Christi als Braut des Lammes bezeichnet. Das Kennzeichen einer Braut ist, dass sie ihren Bräutigam über alles liebt und weiß, dass sie von ihm geliebt wird. Es ist wunderbar, dass der Herr Jesus Christus auch abgefallene Gemeindeglieder von ihrer geistlichen Lähmung der Lieblosigkeit befreien will. Und wenn sie ihrem guten Hirten in Liebe und Wahrheit wieder nachfolgen, werden sie sich auch wieder um die Rettung von verlorengehenden Menschen mühen. Satan versucht Christen in vierfacher Weise zum Verlassen der ersten Liebe zu verführen: 1. Der Lügner von Anfang versucht, über die wirksamsten Medien die Liebe zu Gott zu zerstören. Wenn Christen in ihrer Freizeit täglich drei Stunden im Internet surfen oder vor dem Fernseher sitzen und nicht eine Stunde dem Gebet und Bibellesen widmen, haben sie die erste Liebe verlassen. 2. Der Böse versucht durch Spott, Diskriminierung und Christenverfolgung die erste Liebe zu zerstören. Wer da aus Feigheit den Herrn Jesus verleugnet, hat die erste Liebe verlassen. 3. Die erste Liebe kann durch eine Flut von Alltagssorgen verdrängt werden. Wenn Christen zuerst an Geld, Nahrung, Kleidung, Wohnung, Familie, Beruf, Karriere, Gesundheit denken und Jesus an die zweite Stelle schieben, haben sie die erste Liebe verlassen. 4. Satan versucht Christen durch subjektive Spiritualität in eine Betriebsamkeit zu treiben, die nur noch vom persönlichen Erfolgsstreben geprägt ist und nicht mehr von der ersten Liebe zu Gott und den Nächsten. Wenn solche Dinge auf ganze Gemeinden zutreffen und dort Bußpredigten unerwünscht sind, ergeht es ihnen wie den alten Gemeinden auf dem Gebiet der heutigen Türkei. Nachdem sie die erste Liebe verlassen hatten, sich spalteten und Juden diskriminierten, wurden ihre Leuchter von ihrer Stätte weggestoßen. 23 Dazu steht im Lexikon zur Weltmission (Brockhaus 1975, Seite 550): „Das Christentum war vor dem Islam in diesem Land, in dem Paulus seine Missionsreisen machte, und wo sich die sieben Gemeinden der Offenbarung befanden. Hier tagten die frühen ökumenischen Konzilien, hier wurde das einigende Bekenntnis von Nicäa geschaffen, und hier brachen die ersten großen Spaltungen auf, die die altorientalische, die griechisch-orthodoxe und schließlich die Uniatskirche begründeten.“ Ohne Umkehr geht es Gemeinden wie jenem Kind, welches seine Mutter bei einem Spaziergang fragt: „Mami, warum ist denn mein Schatten plötzlich weg?“ Darauf die Mutter: „Weil das Sonnenlicht weg ist!“ Gemeinden, welche die erste Liebe verlassen haben, leben nicht mehr im Schatten des Allmächtigen (Psalm 91,1) und erleben nur noch leere Predigten, leere Stühle und leere Kassen wie die Gemeinde zu Ephesus. Eine solche zunehmende Leere wurde durch eine Umfrage des Nachrichtenmagazins Focus (München 2004) belegt, wonach vor 40 Jahren 73% und heute nur noch 14% der Deutschen regelmäßig Gottesdienste besuchen. Was erwartet der Herr Jesus Christus von Menschen, die ER mit Seinem Blut von der Sündensklaverei losgekauft hat? Dass sie IHN in Wahrheit lieben! Dass sie jeden Tag mit Gebet und Bibellese beginnen und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten pflegen. So ist Jesus Christus der Erste und der Letzte und der Geliebte an jedem Tag. So werden Christen mit geistlicher Klarheit erfüllt und erkennen auch die Zeichen der Zeit. Wer das als übertrieben abtut und als gesetzlich bezeichnet, hat auch die erste Liebe verlassen und darf Buße tun. 2,6 Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die ich auch hasse. Das griechische Wort Nikolaiten kann mit Volksbezwinger übersetzt werden. In den Gemeinden erkennt man solche Menschen daran, dass sie herrschen wollen anstatt zu dienen. Sie reden leichtfertig Schlechtes über andere, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Um finanziell unabhängig über Gemeinden zu herrschen, lassen sie über das Finanzamt Kirchensteuern eintreiben, was dem Evangelium widerspricht. Sie missbrauchen auch die Ordinationspraxis oder Sukzessionslehre, um den alleinigen Wahrheitsbesitz von Amtspersonen vorzutäuschen. Auch Gemeindeleitungen mit undurchsichtigem Leitungsstil, welche ohne Gemeindebeteiligung ihre Entscheidungen durchsetzen, sind vom Nikolaitentum geprägt. Nikolaiten propagieren zum Schein das allgemeine Priestertum, wollen aber in Wirklichkeit alles im Griff haben und selbst im Zentrum der Gemeinde stehen. Sie bemühen sich immer um den Erhalt ihrer Autorität und verdrängen damit die erste Liebe zu Jesus Christus. Darum betont der Herr Jesus Christus in Matthäus 7,21: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Lesen Sie dazu noch 2.Petrus 1,3-9. Der Herr Jesus 24 Christus will nicht, dass seine Gemeinde nur einem Leithammel nachläuft, sondern ER will nach dem neutestamentlichen Befund, dass die Vielfalt der Gabenträger zur Erbauung der Gemeinde dient. Daher hat es sich in vielen Gemeinden bewährt, dass Gemeindeleiter (Presbyter, Vorsitzende) nach etwa vier Jahren im Amt abgelöst werden, um persönlich neue Kraft zu schöpfen und geistlich weiter zu wachsen, ähnlich wie beim Vogelflug, wo immer der an der Spitze fliegt, der gerade die meiste Kraft hat. Um eine hörige Gemeinde zu bauen, betonen Nikolaiten auch Irrlehren, wie z. B. das Sabbatgebot als heilsnotwendige Pflicht (2.Mose 20,8-11), was im Neuen Bund jedoch nicht mehr gilt. In Römer 14,5 steht: „Der eine hält einen Tag für höher als den anderen; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei in seiner Meinung gewiss.“ Nachfolger Christi lesen das Alte Testament immer vom Neuen Testament her. Es ist wichtig, dass alle Christen, die in der ersten Liebe leben wollen, sich von allen unbiblischen Werken und Lehren der Nikolaiten lösen, aber um die Rettung der herrschsüchtigen Nikolaiten beten. 2,7 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist. „Wer Ohren hat, der höre,“ hat der Herr Jesus Christus zu seiner Erdenzeit oft in seinen Predigten gesagt (Matthäus 11,15; 13,9+43 u. a.). Gemeinden, welche über längere Zeit die Worte Jesu mit einem Ohr hören und zum anderen Ohr wieder hinaus lassen, wird ER auflösen. Dennoch werden einzelne Gemeindeglieder göttlich belohnt, wenn sie die Worte Jesu zu Herzen nehmen und die erste Liebe bewahren oder wieder gewinnen. Was der Menschheit seit dem Sündenfall verwehrt ist, wird diesen Überwindern geschenkt. Sie dürfen vom Baum des Lebens essen, der im Paradies Gottes steht. Mit dieser paradiesischen Speise werden diese Glaubenssieger der Vergänglichkeit entnommen, der wir alle seit dem Sündenfall unterworfen sind. Es ist gut, dass Gott alle Menschen nach dem Sündenfall der Vergänglichkeit unterworfen hat (1.Mose 3,22), sodass jedes irdische Leben durch den Tod begrenzt ist. Wenn Tyrannen wie Nero und Hitler ihr böses Tun unbegrenzt bis heute fortgesetzt hätten, würden wir die Hölle auf Erden erleben. Wichtig ist, dass alle welche die erste Liebe zu Gott verlassen haben, dem Bußruf von Off. 2,5 Folge leisten mit dem Wissen, dass wir sehr große Sünder sind und Jesus Christus ein noch größerer Heiland und Retter ist. Jesus schenkt Glaubensfreude trotz Leid (2,8-11) Off. 2,8: Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der 25 Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Zu Beginn dieses Sendschreibens offenbart sich der Herr Jesus Christus der Gemeinde Smyrna und allen gleichartigen Gemeinden als der Erste und Letzte, der da ist und der da war, der Lebendige. Er ist jedoch auch der Verlästerte, Gefolterte und brutal Gekreuzigte, der aber am dritten Tag triumphierend als Sieger über Tod und Teufel auferstanden ist. Damit will der Herr Jesus Christus den Gemeinden sagen, dass ER an unserer Stelle die Hölle am Kreuz durchlitten hat, sodass keiner seiner Nachfolger mehr in die Hölle kommt. Das schließt nicht aus, dass auch für Christen der Weg zum Himmelreich durch begrenzte Leiden gehen kann, mit dem Ziel, IHM ähnlicher zu werden und durch nichts mehr von IHM getrennt zu werden. In Römer 8,28 steht: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ 2,9 Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut – du bist aber reich – und die Lästerungen von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern sind die Synagoge des Satans. Wie Jesus Christus zu seiner Erdenzeit leiden musste, so haben auch manche Gemeinden Leidenszeiten durchzustehen. In der Christenheit hat sich der Satz bestätigt: „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Gemeinde Jesu“. Drangsal, Feindschaft, Trübsal, Armut, Hohn, Spott und Martyrium werden von Gott begrenzt zugelassen zur Bewährung von Gemeinden und nicht zu ihrer Vernichtung. Gemeinden, welche sich unter Verfolgung bewähren, erleben oft Erweckung und Gemeindewachstum. Wer Gelegenheit hat, mit Christen aus Untergrundgemeinden zu sprechen, wird bemerken, welch großen geistlichen Reichtum sie besitzen. Arme, leidende Gemeinden sind oft die geistlich reichsten im Glauben, in der Liebe und der Hoffnung. Sie können oft keinen hauptamtlichen Prediger anstellen, aber der Herr Jesus Christus ist ihnen besonders nahe und hat reichlich Trost und viele Verheißungen für sie und nichts zu tadeln, wie bei der Gemeinde in Smyrna. Im zweiten Teil dieses Verses spricht der Herr Jesus Christus von Menschen, die seine Gemeinde und damit IHN selbst verlästern. So geschah es, als Paulus in Korinth den Juden bezeugte, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Da widerstrebten sie und lästerten (Apostelgeschichte 18,5-6). Solche lästernden Menschen gibt es nicht nur unter Juden, sondern in allen Völkern. In diesem Zusammenhang ist aber die Bedeutung des Wortes Jude zu bedenken. In 1.Mose 29,35 steht: „Zum vierten Mal ward Lea schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich den HERRN preisen. Darum nannte sie ihn Juda“. Das hebräische jöhudah bedeutet „Gotteslob“. Im erweiterten Sinne sind alle religiösen Versammlungen mit Gotteslob, in denen man jedoch die Gemeinde Jesu verlästert, Synagogen 26 (griechisch = Versammlungen) des Satans. Durch Christenverfolgung meinte sogar Saulus von Tarsus in Unwissenheit, Gott zu ehren. Nach seiner Bekehrung erkannte er, erfüllt mit dem Heiligen Geist, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist (Johannes 14,6). Grundsätzlich sind alle religiösen Gruppen und Ideologien, die das alleinige Heil in Jesus Christus ablehnen und nach Macht und Anerkennung in der Welt streben, Synagogen des Satans. Der Herr Jesus hat vor seiner Wiederkunft eine Welteinheitsreligion vorausgesagt unter der Bezeichnung „Die große Hure Babylon“ (Off. 17-18). In ihr werden sich alle Religionen vereinen, und ihre Anhänger werden sich zum gemeinsamen Gotteslob versammeln, aber zugleich werden sie vom Teufel getrieben, sodass sie bibeltreue Nachfolger Christi verleumden, verfolgen und ermorden. 2,10a Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Die Schulpsychologie betont: Armut macht ratlos, Leid macht hoffnungslos, Gefängnishaft macht trostlos, Bedrängnis macht rücksichtslos und Furcht macht lieblos. Der Teufel will Christen durch Verleumdung, Verfolgung und Verhaftung ratlos, hoffnungslos, trostlos, rücksichtslos und lieblos machen. Satan will uns Christen durch unsere angeborene Feigheit zum Abfall vom Glauben treiben. Glaubensabfall und Feigheit vor dem Feind sind Zeichen dafür, dass Glaube, Hoffnung und Liebe zum Herrn Jesus Christus verdrängt wurden. Nach Off. 21,8 ist auch Feigheit eine Sünde, die vom Reich Gottes ausschließt. Darum gilt allen Christen die Ermahnung: „Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst!“ Furcht überwinden Christen durch den Glauben an Jesu Verheißung aus Matthäus 28,18 und 20: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ und „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. Außerdem wissen Christen, dass für sie das Schönste noch kommt, nämlich das Reich Gottes. Alle Widerwärtigkeiten, die Christen erleben, sind Gottes Prüfungen, welche zum Wachstum in der Heiligung dienen sollen; lesen Sie dazu Römer 8,18. Leidende Christen dürfen mit Psalm 66,10-12 beten: „Denn, Gott, du hast uns geprüft und geläutert, wie das Silber geläutert wird; du hast uns in den Turm werfen lassen, du hast auf unseren Rücken eine Last gelegt, du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, wir sind in Feuer und Wasser geraten. Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt.“ 2,10b Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Der Sohn Gottes folgte in seiner Passion ganz dem Willen seines Vaters und betete: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Matthäus 26,39). So können auch Christen in Leidenszeiten beten und dürfen fest damit rechnen, dass der Herr Jesus Christus alles genau überwacht, was mit seinen teuer erkauften 27 Nachfolgern geschieht. Die Gemeinde Smyrna wurde mit 10 Tagen Bedrängnis geprüft. Gott hat für die Menschen nach dem Sündenfall auch Schmerzen vorgesehen, die primär auf Krankheiten oder Gefahren aufmerksam machen sollen, um Schäden oder ein vorzeitiges Sterben abzuwenden. Darum sind Schmerzen für die gefallene Schöpfung oft eine Lebenshilfe. Im geistlichen Bereich führen oft erst Bedrängnisse oder Krankheit dazu, dass Gemeindeglieder erkennen, wie ihr Verhältnis zum Herrn Jesus Christus in Wahrheit ist. Oft wird erst in Nöten deutlich, ob ein Gemeindeglied eine Bekehrung erlebt hat oder nicht. Oft denken religiöse Menschen, dass Taufe, Konfirmation und christliches Begräbnis genügen, um Gott zufrieden zu stellen. Der Niedergang der evangelischen Volkskirche in Ostdeutschland unter dem politischen Druck der Atheisten (1945-1989) hat bewiesen, dass viele Kirchenmitglieder nur getaufte Heiden waren und keine erlösten glaubensstarken Nachfolger Christi. Drei besondere Versuchungen sind in solchen Situationen zu beachten: 1. Wer in Krankheitsnöten neben einem Arztbesuch zu Wunderheilern geht, und Jakobus 5,13-16 nicht beachtet, hat seine Leidensprüfung nicht bestanden. In 5.Mose 18,9-14 warnt Gott vor jeder Form der Magie und Esoterik. Solche scheinheiligen Wunderheiler bringen Hilfesuchende oft in dämonische Gebundenheit. 2. Wer in Diktaturen einen Tyrannenmord plant, hat sich vom lebendigen Gott abgewandt und gehorcht nicht Seinem Wort (2.Mose 20,13 u. Römer 12,19). 3. Auch wer in scheinbar auswegloser Lage Selbsttötung plant und durchführt, entscheidet sich gegen Gottes Gebot: „Du sollst nicht töten“ (2.Mose 20,13). Wenn Christen in Bedrängnis kommen, bestimmt Gott das Maß, die Tage und Stunden des Leidens. Wie der Sohn Gottes nach der Kreuzigung am dritten Tag auferstand und zur Rechten Gottes erhöht wurde, so erleben treue Nachfolger Christi nach Leidenszeiten auch Zeiten der Erquickung. Wer eine besondere Nähe zur Passion Jesu Christi hat, darf mit neuen Segnungen Gottes rechnen. Wichtig ist, dass Christen auch in Leidenszeiten glauben: „Es kann mir nichts geschehen, als was er hat ersehen / und was mir selig ist. Ich nehm es, wie er’s gibet; was ihm von mir beliebet, dasselbe hab auch ich erkiest“. Das ist die dritte Strophe des Liedes „In allen meinen Taten lass ich den Höchsten raten, der alles kann und hat“. Der Arzt Paul Fleming schrieb dieses Lied 1633 nach gefahrvollen, anstrengenden Dienstreisen durch Russland und Persien. 2,10c Sei getreu bis zum Tod, und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. 28 Bibeltreue Nachfolger Christi werden oft von anders Denkenden diskriminiert und in Todesnähe gebracht. Während ich das im Jahr 2009 schreibe, durchleiden täglich zirka 300 Christen in der Welt den Märtyrertod, das sind 120.000 christliche Märtyrer im Jahr. In solchen Situationen sagt der Herr Jesus Christus: „Sei getreu bis zum Tod!“ Die Gemeindeglieder in Smyrna hatten damals den römischen Kaiser nicht göttlich verehrt, was für sie das Todesurteil bedeuten konnte. Im zweiten Jahrhundert nach Christus wurde Bischof Polikarp von Smyrna denunziert, verraten und in seinem Versteck verhaftet. Bei dem Verhör vor dem römischen Prokonsul Philippus antwortete er: „86 Jahre schon diene ich Christus, und nie hat ER mir etwas Böses getan. Wie könnte ich meinen König und Heiland verfluchen!“ Zu dieser Zeit war das Sendschreiben in der Gemeinde Smyrna bekannt und sicher hatte Polykarp oft dazu gepredigt. Er wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Solchen treuen Nachfolgern Christi wird der Siegeskranz des Lebens verheißen. Die Garantie hierfür besteht in Jesu Christi Leiden, Sterben, Auferstehung und Erhöhung (Philipper 2,8-9). Das obige Verheißungswort gilt auch für die kommende antichristliche Zeit. Wenn der Scheinchristus auftritt, kann niemand kaufen oder verkaufen, der nicht dessen Malzeichen trägt (Off. 13,17). Wer jedoch von seinen Sünden durch das Blut Jesu gereinigt ist und sich vom Heiligen Geist leiten lässt, wird nicht das Zeichen des Antichristen annehmen. Ähnlich wurde in der Hitlerzeit eine Verehrung des Führers und seiner Ideologie gefordert, die von bekehrten Christen als abgöttisch erkannt und abgelehnt wurde. Bei den „Deutschen Christen“ wurde bedenkenlos unter der Fahne mit dem Harkenkreuz das Wort „Heil“ mit erhobener Hand im Zusammenhang mit dem Namen des Tyrannen ausgesprochen. Das wurde auch in manchen Diakonissenmutterhäusern und Freikirchen getan. Nur entschiedene Nachfolger Christi, die sich vom Heiligen Geist leiten ließen, lehnten diesen Götzendienst ab. Einer von ihnen war der Pfarrer Paul Schneider, der „Prediger vom KZ Buchenwald“. Er lehnte es ab, zum Fahnenappell die Sträflingsmütze abzunehmen und den rechten Arm zum Hitlergruß zu erheben. Er war getreu bis zum Märtyrertod. 2,11 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tod. In Matthäus 10,28 sagt uns der Herr Jesus Christus: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle“. Beim klinischen Tod hört das Herz auf zu schlagen, und die lebendige Materie wird zu toter Materie. Das nennt die Bibel den ersten Tod. Nach diesem Tode werden die Überwinder, die sich vom Geist Gottes leiten ließen, endgültig von denen getrennt, die sich immer wieder gegen den Willen Gottes entschieden haben. Die Überwinder werden in Ewigkeit bei Jesus Christus sein. Die anderen werden 29 in Ewigkeit an einem Ort der Qual sein; das nennt die Bibel den zweiten Tod. Der zweite Tod beendet die Beziehung zu Gott endgültig. Hierzu wird in Off. 20,14 noch mehr gesagt. Mit dem zweiten Tod haben Nachfolger Christi nichts mehr zu tun. Sie erleben nur den ersten Tod als Durchgang aus der Zeit in die Ewigkeit. Durch den Glauben an den gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus und die Befolgung seiner Worte sind Nachfolger Christi dem zweiten Tod entnommen. Diesbezüglich gilt es, auf keinen Fall der Irrlehre der so genannten Allversöhnung zu vertrauen. Diese griechisch-gnostische Lehre ist von Dämonen inspiriert, um erschrockene Gewissen zu vertrösten, anstatt sie zu Umkehr und Erlösung zu leiten. Allversöhner behaupten, dass nach Zeiten des Gerichtes einmal alle, auch der Teufel, als Erlöste im Himmel bei Gott sein werden. Diese Behauptung widerspricht dem Wort Gottes aus Johannes 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ In Off. 21,8 steht: „Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Hurern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern – ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.“ Damit sagt die Bibel eindeutig, dass Verworfene ewig im Feuersee sind und Gerettete ewig bei Gott. Wer dagegen behauptet, Verworfene seien nur für begrenzte Zeit im Feuersee und in Ewigkeit seien dann alle bei Gott, verfälscht das Wort Gottes. Lieber Leser, schlagen Sie auf keinen Fall das wunderbare Angebot der Gnade und des ewigen Lebens in der Herrlichkeit Gottes aus, indem Sie, durch Irrlehren betrogen, in die Ewigkeit gehen, ohne ihre Schuld und Sünde vor Gott und Menschen geordnet zu haben. Das würde unweigerlich zu Ihrer ewigen Verdammnis führen. Auch die Reformatoren Luther und Calvin vertraten die biblische Lehre, dass im letzten Gericht eine endgültige Scheidung zwischen den Erlösten und Verworfenen vollzogen wird. Im Augsburgischen Glaubensbekenntnis von 1530 steht im XVII. Artikel „Von der Wiederkunft Christi wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tag kommen wird, zu richten, und alle Toten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen wird.“ Jesus schenkt Befreiung von Irrwegen (2,12-17) Off. 2,12: Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: Das sagt, der da hat das scharfe, zweischneidige Schwert: Gemeinden wie in Pergamon offenbart sich der Herr Jesus Christus mit einem ungewöhnlichen Schwert. Nach Hebräer 4,12 geht es um das Wort Gottes: 30 „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Damit wir von unserer angeborenen Ichbezogenheit befreit werden zur selbstlosen göttlichen Liebe, trennt das Wort Gottes Menschliches vom Göttlichen, Religiöses vom Heiligen und Menschenmeinungen vom Wort Gottes. 2,13 Ich weiß, wo du wohnst: da, wo der Thron des Satans ist; und du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als Antipas, mein treuer Zeuge, bei euch getötet wurde, da, wo der Satan wohnt. Pergamon wird hier als Ort bezeichnet, wo der Satan wohnt und wo sein Thron ist. Die satanischen Zusammenhänge von Pergamon mit dem alten Babylon sollen nun kurz skizziert werden. Gottes Auftrag für die Menschen war nach 1. Mose 1,28 und 9,1: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.“ Nach diesem Plan Gottes sollten sich die Menschen nach der Sintflut über die ganze Erde verteilen und in kreativer Freiheit die Ede füllen, allein ihrem Schöpfer verantwortlich. Sie strebten jedoch nach Zentralisierung und bauten unter Nimrod das Ballungsgebiet Babel (1.Mose 11,1-4). Es ist im folgenden Diagramm als „Babel 1“ bezeichnet. Babel-Diagramm Babel 3 Babel 2 Babel 1 Mysterien + Politik Daniel 1-5 1. Mose 10-11 Off. 17-19 Nach 1.Mose 11,9 könnte Babel mit Verwirrung gedeutet werden, weil Gott dort die einheitliche Sprache der Menschen verwirrte. Die unterschiedlichen 31 Sprachgruppen sollten sich nun auf der Erde verteilen und sie füllen. Anstelle Gott zu gehorchen vertrauten die Menschen eigenen Gottesprojektionen und entwickelten viele Religionen. 606-536 vor Christus gab es dann das erste Weltreich (Babel 2 im Diagramm). Die Babylonier sollen den Namen Babel als „Tor der Götter“ gedeutet haben. In diesem Reich mussten nach Daniel 3 alle Menschen ein goldenes Standbild anbeten; auf Verweigerung stand die Todesstrafe. Unmittelbar vor dem Zusammenbruch des babylonischen Weltreiches flohen seine Religionsführer nach Pergamon und nahmen die Bibliothek ihrer Mysterienkulte mit. Danach lösten die Weltreiche MedoPersien, Griechenland und Rom einander ab. Die babylonischen Mysterienkulte wurden um 133 vor Christi Geburt vom Priesterkönig Attallos III. von Pergamon den Römern übergeben. In der Folge war Pergamon Mittelpunkt des römischen Kaiserkultes im Geiste Babels. Davon ist bis heute einiges im Pergamonmuseum in Berlin zu sehen. Dieses Zentrum bezeichnet Jesus Christus z. Z. der Offenbarungsniederschrift als Thron Satans. Im Zusammenhang damit könnte man das Wesen Babels als doppelzüngig, hinterlistig und scheinheilig bezeichnen. In Jeremia 51,44 steht von Babel: „Ja, ich habe den Bel (Gottesanrede in Babylon) zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, was er verschlungen hatte.“ Der Titel des römischen Kaisers, und seit 445 der des Papstes in Rom lautete „Pontifex maximus“, höchster Priester. Wie die babylonischen Priester verlangten sie göttliche Verehrung. Dass Päpste oft vom Ungeist Babels beherrscht waren, beweist die Diskriminierung, Verfolgung und Tötung von anders denkenden Menschen durch sie. Selbst die Ermordung bibeltreuer Christen deklarierten Päpste als heilige Handlung mit dem teuflischen Ausspruch: „Der Zweck heiligt die Mittel“. Der Herr Jesus Christus sagte in ähnlichem Zusammenhang zu Scheinheiligen: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit“ (Johannes 8,44). Die für Babylon charakteristische Verbindung von Mysterium und Machtpolitik wird auch das letzte Weltreich prägen. Aufstieg und Untergang dieses letzten Weltreichs werden in Off. Kapitel 17-19 vorhergesagt und ausführlich beschrieben (in vorseitiger Skizze Babel 3). Der globalen Verbindung von Mysterium + Politik in diesem Reich wird der Herr Jesus Christus ein Ende setzen mit seiner Erscheinung (2.Thessalonicher 2,4-8). Zu allen Zeiten gab es Menschen, die sich vom Geist Gottes leiten ließen und dem Geist Babels widerstanden wie Noah, Abraham, Daniel und seine Freunde in Babylon oder die Gemeinde in Pergamon. Menschen, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen, können unterscheiden zwischen dem, was göttlich oder teuflisch ist, was vor Gott Recht oder Unrecht ist, und sie bezeugen das auch mit Wort und Wandel. Sie werden bis heute wie Antipas, der treue Christuszeuge in Pergamon, belächelt, diskriminiert, verfolgt oder ermordet. Der Herr Jesus Christus bezeichnet jedoch seine Nachfolger, die treu sind wie 32 Antipas, mit einem Titel, der sonst nur auf Christus selbst weist: „treuer Zeuge“. 2,14 Aber einiges habe ich gegen dich: du hast Leute dort, die sich an die Lehre Bileams halten, der den Balak lehrte, die Israeliten zu verführen, vom Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben. In dieser Gemeinde, die für ihre Glaubenstreue gelobt wird, gibt es jedoch Anhänger der Lehre Bileams. Solche Gemeinden wirken nach außen treu, sind aber nach innen leichtgläubig. Ihnen erscheint die verhängnisvolle Lehre Bileams unbedenklich, aber der Herr Jesus Christus hasst diese Lehre, weil ihre Anhänger in der Hölle enden, wenn sie nicht umkehren. Nach 4. Mose 22-24 und 2.Petrus 2,15-16 war Bileam ein geistbegabter Charismatiker, der aus Gewinnsucht seine geistlichen Einsichten zu einem teuflischen Rat missbrauchte. Er riet dem Moabiterkönig Balak, gegen Israel kein Heer in Gang zu setzen, sondern junge Frauen. Bileam wusste, wenn die Israeliten sich mit den Moabiterinnen einließen, würden sie sich auch von ihnen zum Götzendienst verführen lassen und damit von Gott abfallen und ihre Unbesiegbarkeit verlieren. Nach dem biblischen Befund ist Gottes Volk bis heute nur unbesiegbar, wenn sie heilig leben. Die Lehre Bileams bewirkt in unserer Zeit, dass die innige Verbindung der Gläubigen mit Jesus Christus zerstört wird. Sie beginnt ihr Zerstörungswerk immer mit scheinbar harmlosen weltlichen Angeboten, die sich aber steigern zu einem verführerischen Sog in die Gottesferne durch verkehrte Gottesvorstellungen, Geldliebe, Unzucht, Ehebruch und Pornografie. Die Lehre Bileams verdrängt die Lust am Herrn Jesus Christus und treibt in die Lust zum Sündigen. In Philipper 3,18-19 steht: „Denn viele leben so, wie ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich’s auch unter Tränen: Sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist ihr Bauch, und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt.“ Christen sollten unbedingt den Anfängen der Verführung wehren und nie vergessen, dass sie Botschafter an Christi statt sind. Wie ein Botschafter im Ausland stets Bürger seiner Heimat ist und seinen Dienst als Vertreter seiner Regierung tut, so leben wahrhaft Gläubige in der Welt, aber nicht von der Welt. Das einzige, was die Gemeinde Jesu in Wort und Tat der Welt schuldet, ist ihr Zeugnis vom Weg zum Frieden mit Gott durch Jesus Christus. 2,15 So hast du auch Leute, die sich in gleicher Weise an die Lehre der Nikolaiten halten. 33 Das Wort Nikolaiten lässt sich ableiten von nikan (besiegen, mit Gewalt unterwerfen) und laos (Volk). Als Nikolaiten kann man im religiösen Bereich Menschen bezeichnen, welche die Gemeinde beherrschen wollen. Jesus Christus hat jedoch den Seinen geboten: „ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder und ihr sollt niemand unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist“ (Matthäus 23,8-9). Die Lehre der Nikolaiten ist jedoch im Katholizismus durchgesetzt worden mit dem Papsttitel (ital. Papa) und mit ähnlichen Amtsbezeichnungen wie Pater (Vater) oder Pope in der anglikanischen und der orthodoxen Kirche. Wegen des unbiblischen Gesetzes der Ehelosigkeit für alle katholischen Kleriker deutet man dort Nikolaiten auf alle Priester, die heiraten. Analog dazu deuten die meisten Kommentare Nikolaiten als unzüchtige Menschen. Der Herr Jesus Christus ist gegen jeden Autoritätsglauben an Päpste, Bischöfe und religiöse Genies, die über Gemeinden herrschen wollen. Darum schickt ER die Sendschreiben nicht an Kirchenführer, sondern an Leiter von Ortsgemeinden. Nach dem Neuen Testament sind Ortsgemeinden die höchsten christlichen Gremien und nicht überregionale Leitungskreise. Zur Zeit der Urgemeinde galten die Apostel, welche der Herr Jesus Christus persönlich berufen hatte, als die Autoritäten. Danach gibt es keine Hinweise in der Bibel, dass irgendwelche übergeordneten Leitungskreise Beschlüsse über Ortsgemeinden oder gar die gesamte Christenheit fassen dürfen. Überregionale Autoritäten und Leitungskreise verschiedener Denominationen verhindern die echte Einheit der Christen vor Ort und entmündigen oft die Ortsgemeinden. Ein wichtiger Beitrag zur Kirchengeschichte wären Recherchen über alle antichristlichen Beschlüsse von Konzilien, Synoden und der Kriegstheologie. Ihre Veröffentlichung könnte für die glaubende Gemeinde in der Endzeit hilfreich sein, weil man aus Fehlern bekanntlich am besten lernt. Wer dagegen aus den Fehlern der Geschichte nichts lernt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen. Es geht jedoch nicht darum, nur gelten zu lassen, was in der eigenen Gemeinde betont wird. Hilfreich von außen kann für eine Gemeinde ein Bibellehrer sein für eine Bibelwoche, ein Evangelist für eine Evangelisation oder ein Erweckungsprediger. Wenn nach einmütigen Gebetsversammlungen einer Gemeinde klar geworden ist, dass Gott in ihrem Ort Erweckung schenken will, sollte sie einen Erweckungsprediger rufen. Dabei muss aber die Ortsgemeinde die Hauptarbeit leisten in der Zeit vor, während und nach der Erweckung. Der Erweckungsprediger ist nur ein Kurzzeitgehilfe, die Ortsgemeinde hat jedoch ihre Langzeitfunktion. Mündigen Ortsgemeinden schenkt Gott Erweckung und vertraut ihnen neubekehrte Menschen an. „Gott unser Heiland will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ 34 (1.Timotheus 2,4). Unsere Zeit braucht dringend mündige Ortsgemeinden, die keinen anderen Dienstherrn haben als allein Christus, allein durch Glauben gerechtfertigt sind, allein aus Gnaden leben und wirken und sich allein auf die Heilige Schrift gründen. Darauf gründeten sich auch alle Reformatoren, die es mit den lateinischen Worten ausdrückten: Solus Christus, sola scriptura, sola fide, sola gratia. 2,16 Tu nun Buße; wenn aber nicht, so werde ich bald über dich kommen und gegen sie streiten mit dem Schwert meines Mundes. Der Herr Jesus Christus stellt betroffene Gemeinden vor die Entscheidung: Entweder sie lösen sich radikal von der Lehre Bileams und der Lehre der Nikolaiten und folgen allein Jesus Christus nach, oder Christus wird über kurz oder lang Krieg gegen die Anhänger dieser Irrlehren führen und das tun, was die Gemeinde und ihre Leiter über Jahre versäumt haben, nämlich die Irrlehren als widergöttlich entlarven. Die Gemeinde Jesu ist der neutestamentliche Tempel des lebendigen Gottes (1. Korinther 3,16-17), in dem nichts Unheiliges Raum gewinnen darf. Und wenn ein Teil dieses Tempels verweltlicht oder geistlich verwahrlost, wird ihn der Herr Jesus Christus reinigen. ER ist im Geheimnis des Heiligen Geistes in Seinen Gemeinden allezeit gegenwärtig und alles geht von IHM aus oder muss an IHM vorüber. Beachtenswert ist, dass in keinem Sendschreiben zum kurzschlüssigen Gemeindeaustritt der Treuen aufgerufen wird. Der Herr Jesus will das Priestertum aller Gläubigen, und darum soll sich jeder Christ mutig in das Gemeindeleben einmischen. Feigheit ist auch in diesem Zusammenhang nach Off. 21,8 eine schwerwiegende Sünde, die kein Christ bei sich dulden darf. In Gemeinden dürfen auf keinen Fall Sünder bestärkt werden weiter zu sündigen, sondern sie sollen liebevoll aber ernstlich von ihren Sünden überführt werden zu ihrer Rettung (2.Timotheus 2,24-26). Als warnendes Beispiel für unmündige Gemeinden habe ich in der DDR den Zerbruch der evangelischen Volkskirche und mancher freikirchlichen Gemeinden erlebt. Von diesem Sendschreiben her ist die Erkenntnis wichtig, dass nicht die SED diese Gemeinden zerbrochen hat, sondern dass der SEDAtheismus das Rebmesser war, mit dem Gott die unfruchtbaren Reben entfernte (Johannes 15, 1-2). 2,17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich geben von dem verborgenen Manna und werde ihm einen weißen Stein geben; und auf dem Stein ist ein neuer Name geschrieben, den niemand kennt als der, der ihn empfängt. Der Heilige Geist lobt Gemeinden, die den Namen Jesus auch unter Bedrängnis bekennen, aber er verurteilt ihre Duldsamkeit gegenüber unbiblischen Lehren. 35 Es ist wie im Krieg, wenn die Soldaten an der Front ihre Pflicht tun, aber im Hinterland leichtfertig alles laufen lassen. Schon mancher Soldat hat hinter der Frontlinie leichtfertig in der Nacht eine Zigarette geraucht und danach schlugen genau an dieser Stelle die feindlichen Granaten ein, und viele Kameraden kamen in ihrem Unterstand um. So muss auch die Gemeinde den guten Kampf des Glaubens kämpfen, an vorderster Front und innergemeindlich. Wenn dann auch die Spenden reicher Bileam- und Nikolaitenanhänger nicht mehr in die Gemeindekasse fließen, soll die Gemeinde daran denken: Wie Gott die Israeliten in der Wüste mit Manna versorgt hat, so will ER auch Seine Gemeinden mit dem Brot des Lebens versorgen. Überwinder über Sünde und Irrlehren bekommen einen weißen Stein als Siegeszeichen mit einem neuen Namen, der ihre ungetrübte ewige Verbindung zum Herrn Jesus Christus offenbart. Diesen neuen Namen kennen und verstehen nur die Empfänger. Zu Luthers Zeit wurde anstelle von römisch-katholisch der neue Name „evangelisch“ nur von geistlich Erweckten verstanden. Sie bekannten sich oft bis in den Märtyrertod zum Evangelium von Jesus Christus. Jesus hilft, süße Versuchung zu überwinden (2,1829) Off. 2,18: Und dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: Das sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen, und seine Füße sind wie Golderz: Gemeinden wie in Thyatira begegnet der Herr Jesus Christus als der Sohn Gottes. Es ist das einzige Mal in der Offenbarung, dass sich Jesus als Sohn Gottes vorstellt, der alle Thyatiragemeinden reinigen will, so wie Feuer das Gold reinigt. Die feuerflammenden Augen Jesu und Seine Füße offenbaren Seinen brennenden Zorn über Sünden und Irrlehren. Und was Jesus hasst, werden folgerichtig auch seine Nachfolger hassen, sodass sie sich unverzüglich von jeder erkannten Sünde und Irrlehre trennen. Gemeindeleitungen, welche sündhaftes Leben unter ihren Mitgliedern dulden und Irrlehren tolerieren, treiben ganze Gemeinden ins Verderben und müssen darum mit dem glühenden Zorn Jesu Christi rechnen. 2,19 Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und weiß, dass du je länger je mehr tust. Der Herr Jesus Christus unterscheidet in diesem längsten Sendschreiben zwischen „deine Werke“ in Vers 19 und „meine Werke“ in Vers 26. Alle Werke der Liebe, des Glaubens, der Geduld, die als eigene Leistung registriert werden werden, zählen etwas bei Menschen, aber machen uns nicht gerecht vor Gott 36 (Römer 4,1-5). Jeder Christ kann der Versuchung erliegen, dass die Liebe zu Jesus als einzige Triebkraft für gute Werke allmählich durch religiöse Selbstverwirklichung abgelöst wird. Besonders gefährdet sind geistliche Leiter, die mit viel Fleiß es allen recht machen wollen. Sie gleichen einem Jongleur, der immer mehr Stäbe in die Hände nimmt und viele Teller darauf kreiseln lässt. Wenn die Gemeindeglieder das alles mit Beifall belohnen, fühlen sich solche Leiter wohl, entsprechen aber nicht dem Priestertum aller Gläubigen. Der Herr Jesus will mit diesem Brief alle Gläubigen dahin bringen, dass sie sich auch von gut gemeinten religiösen Werken lösen und allein Gottes Geist wirken lassen. „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder“ (Römer 8,14). 2,20 Aber ich habe gegen dich, dass du Isebel duldest, diese Frau, die sagt, sie sei eine Prophetin, und lehrt und verführt meine Knechte, Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Jesus Christus erinnert hier an die heidnische Königstochter Isebel, welche der israelitische König Ahab zur Frau genommen hatte. Unter ihrem Einfluss hatte Ahab in Israel die heidnischen Kulte des Baal und der Aschera eingeführt (1.Könige 16,29-33). Zum Ascherakult gehörten auch kultische Prostitution, das heißt Hurerei (2.Könige 23,7). Wer vom Geist Isebels getrieben wird, kämpft auch heute gegen alle, die Gottes Wort unverkürzt predigen (1.Könige 18,4). In Vers 20 geht es nicht nur um eine falsche Prophetin oder den Auftritt von sinnlich-spirituellen Predigerinnen; es geht um alle Personen, die innerhalb von Kirchen und Gemeinden Sünden klein reden, Unzüchtige und Ehebrecher im Pfarramt tolerieren und die Anti-Baby-Pillen und Kondome als Segen Gottes propagieren. Sie haben Gottes Wort gegen sich, denn: „Kinder sind eine Gabe Gottes, und Leibesfrucht ist ein Geschenk“ (Psalm 127,3). Alle kinderfeindliche Sexualität und Sexualität außerhalb einer Ehe von Mann und Frau ist Unzucht, Hurerei oder Ehebruch und verführt dazu. Zu solchen sagt Jesus: „ICH habe gegen dich“. Gemeindeleiter, die vom Herrn Jesu Christus in dieses hohe Amt berufen werden, sind ausschließlich gläubige Männer einer einzigen Frau, keine Säufer, nicht geldgierig; es sind Männer, die ihrem eigenen Haus gut vorstehen und gehorsame Kinder haben...(1. Timotheus 3,1-6). Der Herr Jesus meint mit Isebel auch einflussreiche Leute, die Gemeindeglieder nicht im fleischlichen sondern im geistlichen Bereich zu Hurerei und zum Götzenopfer-Essen verführen. Solche falschen Propheten machen gern Menschen von sich abhängig, indem sie behaupten, göttliche Vollmachten zu besitzen, die durch Handauflegung oder Rituale wirksam seien. Sie fördern Religionsvermischung, Anpassung biblischer Aussagen an den Zeitgeist, Gleichsetzung von gefühlsmäßigem Wunschdenken mit Geistesleitung. Darum sollen Christen immer alles am Wort Gottes prüfen. Das gilt auch für das 37 Herrenmahl. Beim Abendmahl gedenken Christen ihres Retters Jesus Christus und Seines einmaligen Opfers am Kreuz. Es ist nach 1.Korinther 11,24 ein Gedächtnismahl und kein Mysterienmahl. Wichtig ist, dass alle Abendmahlsteilnehmer ihre Sünden vor Gott und in vielen Fällen auch vor Menschen geordnet haben und um die Vergebung wissen. Da aber seit dem Sündenfall nichts Heiliges vor Missbrauch geschützt ist, kann aus einer Abendmahlsfeier ein Götzenopfer-Essen werden, wenn Vergebung der Sünden zugesprochen wird ohne Sündenbekenntnis vor Gott und vor Menschen, an denen man schuldig wurde. Ähnlich ist es, wenn beim Messopfer auf Priesterworte hin eine mysteriöse Verwandlung der Hostie in den Leib Christi geschehen soll (Transsubstantiation) und übrig gebliebene Hostien, die weiter nichts sind als gebackenes Weizenmehl, wie ein Götzenopfer angebetet werden. 2,21 Und ich habe ihr Zeit gegeben, Buße zu tun, und sie will sich nicht bekehren von ihrer Hurerei. Mit erstaunlicher Langmut, Geduld und Güte gibt der Herr Jesus Christus allen Verführerinnen und Verführern Gelegenheit zur Umkehr. Wenn sie aber ihre Hurerei nicht bereuen und weiter in der Gemeinde Irrlehren verbreiten, wenn sie nicht Gottes Wohlgefallen suchen sondern ihre Ehre bei Menschen, und wenn sie den unreinen Geist mehr lieben als den Heiligen Geist, dann greift der Herr Jesus Christus ein. Denn unbußfertige Isebelleute treiben ganze Gemeinden zu Gottesprojektionen von denen es heißt: „Sie haben Ohren und hören nicht... und alle die auf sie hoffen, sind ihnen gleich“ (Psalm 115,6-8). 2,22 Siehe, ich werfe sie aufs Bett, und die mit ihr die Ehe gebrochen haben in große Trübsal, wenn sie sich nicht bekehren von ihren Werken. In Galater 6,7-8 steht: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.“ Wer den schmalen Weg der Nachfolge Christi breit macht und andere Christen dahingehend verführt, stürzt früher oder später in trostloses Leid. Diese Trübsal ist noch keine Verwerfung in die Hölle, sondern eine letzte Warnung. Jeder erhält vor seiner Verwerfung noch Raum zur Umkehr. 2,23 und ihre Kinder will ich mit dem Tod schlagen. Und alle Gemeinden sollen erkennen, dass ich es bin, der die Nieren und Herzen erforscht, und ich werde geben einem jeden von euch nach euren Werken. Die leiblichen oder geistlichen Kinder der Isebel will der Sohn Gottes töten, und alle sollen erkennen, dass ER die Nieren und Herzen erforscht. ER will ähnlich 38 handeln wie an Hananias und Saphira (Apostelgeschichte 5,1-11). Der Herr Jesus Christus hat den vollständigen Durchblick und weiß auch um die heimlichen Gedanken und Sünden der Menschen. Nach Hesekiel 18 werden Kinder nicht gestraft für die Sünden ihrer Eltern und Eltern nicht für die Sünden ihrer Kinder. Ahabs Sohn und Thronfolger Ahasja sündigte jedoch genau wie sein Vater und starb nach zwei Jahren Herrschaft an den Folgen eines Unfalls (2.Könige 1,2 und 17). Der nächste Sohn Ahabs auf dem Königsthron, Joram, tat was dem Herrn missfiel und wurde von Jehu gtötet (2.Könige 9,22-24). Ein Überhandnehmen der Sünde, welches zu gesetzlosen Verhalten führt, könnte durch Gemeindezucht aufgehalten werden. Die Verfahrensweise für Gemeindezucht hat der Herr Jesus Christus in Matthäus 18,15-17 festgelegt. Das Gemeindeglied, welches sündigt, muss nacheinander durch einen Bruder, durch zwei oder drei Zeugen und schließlich durch die Gemeinde zurechtgewiesen werden. Hört es in allen drei Fällen nicht, so muss es als Mitglied der Gemeinde ausgeschlossen werden. Wer so von der Gemeinde ausgeschlossen wurde, ist wie ein Ungläubiger zu betrachten, der neu für die Nachfolge Christi gewonnen werden sollte. Wo diese Gemeindezucht nicht praktiziert wird, lädt eine Gemeindeleitung große Schuld auf sich nach Hesekiel 3,17-21. Wenn Gemeindeleitungen nur noch Menschen gefallen wollen, missfallen sie dem Herrn Jesus Christus, der selbst die Gemeindezucht übernimmt. Das soll die weltweite Gemeinde Jesu erkennen. 2,24 Euch aber sage ich, den anderen in Thyatira, die solche Lehre nicht haben und nicht erkannt haben die Tiefen des Satans, wie sie sagen: Ich will nicht noch eine Last auf euch werfen; Neben Isebel und ihren Anhängern gibt es in solchen Gemeinden auch Gläubige, die ihrem Herrn treu nachfolgen. Diese Gruppe ist auf dem richtigen Weg und wird vom Herrn Jesus Christus getröstet mit dem Zuspruch, dass ER ihnen nichts weiter auferlegt als die Belastung durch „Isebel“ und ihre Anhänger. Vers 24 weist auf eine satanische Lehre der Anhänger Isebels hin. Sie meinen, dass es zur christlichen Freiheit gehört, auch die Tiefen des Satans zu ergründen. Bei Christen sollte immer ein Warnsignal aufleuchten, wenn Menschen in Gemeinden von ihren tiefen Einblicken in okkulte Praktiken erzählen oder schamlose sexuelle Erlebnisse in ihrem Zeugnis schildern. Das gehört ausschließlich in die Seelsorge unter vier Augen und nicht vor die Gemeinde. Nachfolgern Christi offenbart der Heilige Geist gewaltige Geheimnisse Gottes, aber nicht die Tiefen Satans. Wer sich von seiner Neugier dennoch in satanische Praktiken treiben lässt, wird mit dem Geist Isebels erfüllt und kann ganze Gemeinden zur Hurerei und zum Götzenopfer-Essen verführen, wovor in Off. 2,20 ernst gewarnt wird. 39 2,25 doch was ihr habt, das haltet fest, bis ich komme. Im Grundtext wird hier das Verb „kratein“ verwendet, was ein starkes Festhalten meint. Weil diese Treuen dem Herrn Jesus Christus im festen Vertrauen nachfolgen, gilt für sie das Wort aus Philipper 3,20: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“ Und das sollen sie sich nicht nehmen lassen durch die Versuchungen, die von den Anhängern der Isebel ausgehen. Sondern sie sollen die Belastung durch Isebel als Kreuz tragen und sollen festhalten an der Gnade Jesu Christi, der Liebe Gottes und der Gemeinschaft der Heiligen und keinem anderen Evangelium vertrauen. Ergänzend dazu soll hier an die Anweisung für alle Christen aus Apostelgeschichte 15,28-29 erinnert werden: „Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: Dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!“ 2,26 Und dem, der überwindet und bewahrt meine Werke bis ans Ende, dem will ich Macht geben über die Heiden, Am Anfang dieses Gemeindebriefs sagte der Herr Jesus: „Ich kenne deine Werke”, und hier ruft ER die Gemeindeglieder auf, alles eigenwillige Tun zu überwinden um allein SEINE Werke zu tun und zu bewahren (Sprüche 19,21). In Johannes 6,28-29 steht: „Da fragten sie Jesus: Was sollen wir tun, dass wir die Werke Gottes wirken? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den ER gesandt hat.“ Wenn ein Mensch an den Herrn Jesus Christus glaubt und am Glaubensgehorsam große Freude hat, ist das Gottes Werk (Johannes 6,44). Und vor Gott gelten nur gute Werke etwas, die einerseits der Geist Jesu Christi in uns wirkt und die wir andererseits mit Lust und Liebe aus Dank für Golgatha tun. Solche glaubensgehorsamen Überwinder werden an der zukünftigen messianischen Weltregierung beteiligt. 2,27 und er soll sie weiden, mit eisernem Stabe und wie die Gefäße eines Töpfers soll er sie zerschmeißen, Glaubensgehorsame Sieger aus den Juden und den Nationen sind von Jesus Christus berufen, im Tausendjährigen Friedensreich (Off. 20,1-6) alle guten Ordnungen Gottes auch „mit eisernem Stabe“ durchzusetzen. Obwohl das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse ist von Jugend auf (1.Mose 8,21), wird im Millennium Frieden herrschen, weil Jesus mit seinen Nachfolgern alle unverbesserlichen Übeltäter mit eisernem Stabe zerschmeißen wird (Römer 13,1-5). Wer im Millennium Böses tut, der tut es unverführt und 40 eigenwillig. Auf der ganzen Erde wird dann erstmalig nach dem Sündenfall Frieden, Ordnung, Sicherheit, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit herrschen (Jesaja 2,2-4). Nur göttliche Werte prägen dann das Zusammenleben aller Menschen. „Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Habakuk 2,14). Satan ist in dieser Zeit gebunden, sodass er keinen Menschen mehr zur Gottlosigkeit verführen kann. Am Ende des Tausendjährigen Reiches wird Satan jedoch für kurze Zeit losgelassen, um die Menschheit zur Rebellion gegen den Messias Jesus Christus und die Seinen zu verführen. Verführt werden allerdings nur Menschen, die in ihrem Herzen nicht von der selbstlosen Liebe Gottes erfüllt sind. Die satanisch verführten Massen werden dann voller Habgier und böser Mordlust das Heerlager der Heiligen angreifen, aber durch Feuer vom Himmel verzehrt werden (Off. 20,7-9). Da Christus mit seinen Nachfolgern regieren und richten wird, müssen diese vor Gott eine untadelige Gerechtigkeit besitzen. Diese Gerechtigkeit schenkt Jesus Christus allein begnadigten Sündern auf Grund ihres Lebens aus Glauben: „Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist“ (Galater 5,6). Solche Überwinder werden in Bewährungszeiten nicht zum Gemeindeaustritt aufgefordert. Sie sollen auch nicht die Predigttätigkeit an sich reißen und sie können auch nicht aus eigener Kraft verführte Isebelleute zurecht bringen oder okkulte Mächte besiegen. Sie warten geduldig und betend darauf, nur die Werke ihres Siegers von Golgatha, Jesus Christus, zu tun und nicht ihre eigenen. 2,28 wie auch ich Macht empfangen habe von meinem Vater; und ich will ihm geben den Morgenstern. Die Bedeutung des Morgensterns wird in Off. 22,16 erklärt: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge zu bezeugen in den Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“ Wahrhaft Gläubige bereiten sich mit Gottesfurcht und großer Freude auf den Tag der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus vor, auf das sichtbare Erscheinen des „Morgensterns“. Ihr Studium des prophetischen Wortes entspricht 2. Petrus 1,19: „Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.“ Darum lesen begnadigte Sünder mit großem Interesse auch die Offenbarung und beten mit Off. 22,20: „Ja, komm, Herr Jesus!“ Ohne die lebendige Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus gleichen Gemeindeglieder den fünf törichten Jungfrauen in Matthäus 25,1-13. 2,29 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! 41 Die Verse 20 und 21 weisen auf eine Verführerin in der Gemeinde hin. Manche Gemeindeglieder folgen ihr und verhalten sich wie Wanderer in der Wüste, die ihren Kompass weggeworfen haben, einer Fata Morgana folgen und das als große Freiheit empfinden. Es sind seelische Menschen ohne Heiligen Geist. Christen werden das Ziel der ewigen Herrlichkeit nur erreichen, wenn sie Jesu Worten mehr vertrauen als sich selbst oder religiösen Genies. Der Herr Jesus Christus spricht: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Johannes 10,27). Jesus schenkt ein Erwachen zu neuem Leben (3,1-6) Off. 3,1: Und dem Engel der Gemeinde in Sardes schreibe: Das sagt, der die sieben Geister Gottes hat und die sieben Sterne: Ich kenne deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebst, und bist tot. Wie der Gemeinde Sardes will der Herr Jesus Christus mit diesem Brief alle geistlich toten Gemeinden neu beleben. ER stellt sich vor mit der gesamten Fülle des Heiligen Geistes: „...der die sieben Geister Gottes hat“. In Johannes 6,63 sagt der Herr Jesus Christus: „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch ist zu nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.“ Ferner macht der Herr Jesus Christus deutlich, dass ER die sieben Sterne in seiner Hand hält. Nach den Ausführungen zu Off. 2,1 bedeuten Sterne die Gemeindeleiter. Die Erfahrung lehrt, dass vollmächtige Gemeindeleiter in geistlich toten Gemeinden im Laufe der Zeit ihre belebenden Kräfte verlieren und ihr lebendiger Umgang mit der Bibel schwindet. Dennoch sind auch solche Gemeindeleiter in Jesu Hand und sollen wie erlöschende Sterne als erste zu neuem Glanz erweckt werden. Geistlich tote Gemeinden können innerkirchlich und in der Gesellschaft den Ruf haben, dass sie lebendig sind. Ihr Leben erschöpft sich in ihrer Betriebsamkeit, ihrer Tradition und ihrer öffentlichen Anerkennung. Sie berufen sich auf ihre frommen Werke, die bei Menschen etwas gelten aber nicht bei Gott (Römer 4,15; Epheser 2,8-10). Ihre Gottesdienste, Predigten, musikalischen Beiträge, Zeugnisse und Gebete sind so schön, dass sich alle geistlich toten Gemeindeglieder wohl fühlen. Sie gleichen feuchten Zündhölzern, welche kein Feuer mehr entfachen. In allen Gemeinden dieser Art ist Erweckung nötig und möglich. Namenchristen sind noch nicht hoffnungslos verloren, sondern von Sündenschmutz und Zeitgeist narkotisiert (Epheser 2,1-2). 3,2 Werde wach und stärke das andere, das sterben will, denn ich habe deine Werke nicht als vollkommen befunden vor meinem Gott. 42 Vom Grundtext her könnte man auch übersetzen: „werde wachend“. Gott will, dass durch geistlich wache Gemeinden ihre Umwelt missioniert wird. Darum lehnt Jesus einen frommen Pflegedienst ohne Mission ab. Christen sind aufgerufen darüber zu wachen, dass ihre Gedanken, Worte und Werke vom Heiligen Geist geprägt sind. Sie sollen sich selbst und alle Gemeindeglieder im Blick haben und erkennen, ob sich geistliche Müdigkeit eingeschlichen hat, denn auf diese Müdigkeit folgt der geistliche Tod und danach der ewige Tod. Gemeindeglieder, welche dieses gefährliche Gefälle erkennen und darüber erschrecken, sollen um ein geistliches Erwachen beten. Gottes Geist wird dann zeigen, wie und wann die Alarmglocken zu läuten sind. Schlimm ist es, dass geistlich Tote ihren Zustand nicht wahrnehmen. Sie haben keine geistgewirkte Liebe zu Jesus Christus und zum Nächsten; kein Verlangen, um die Wahrheit zu ringen; keine Widerstandskraft gegen Irrlehren; keine Sündenerkenntnis; keine erschrockenen Gewissen über ihren geistlich toten Zustand. Geistlich tote Gemeinden sind mit einem äußerlich frommen Gemeindebetrieb zufrieden und wollen privat ungestört, weltangepasst leben. Es ist vorgekommen, dass Gemeindeleiter die zunehmende geistliche Müdigkeit erkannten, Alarm schlugen und daraufhin abgewählt wurden zugunsten einer weltangepassten Glaubensschwester. Darum tut der Herr Jesus Christus zu solchen Gemeinden niemanden mehr hinzu, der gerettet wird. In einer geistlich wachen Gemeinde bewirkt der Herr Jesus Christus dagegen immer wieder das vollkommene Werk der Neugeburt von Menschen. Man kann auch sagen, Gott selbst zieht verlorene Menschen zu seinem Sohn und stellt sie als Gerettete in lebendige Gemeinden. In einer lebendigen Gemeinde zeugt Gott immer wieder neues Leben als vollkommenes Werk. 3,3 So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde. Wie empfangen Menschen das volle, freie ewige Heil? Gottes Geist wirkt in Sündern ein tief erschrockenes Gewissen über ihren verlorenen Zustand; danach offenbart der Heilige Geist Gottes Retterliebe in Jesus Christus; und wenn ein Mensch beides persönlich annimmt, hat er das Heil empfangen. Wer dieses Heil empfangen hat, will helfen mit göttlicher Retterliebe verlorengehende Menschen aus ihrem Sündenschlaf zu wecken. Vergessen Christen ihre missionarische Berufung und schlafen selbst wieder ein, so ruft sie der Herr Jesus Christus in den Versen 2-3 zu vier notwendigen Schritten auf: 43 1. Werde wach und sorge dafür, dass eure Gottesdienste, Bibelstunden, Gebetstreffen und Hausbibelkreise keine schönen Plauderstündchen über die Bibel sind. Sorge dafür, dass das Wort Gottes wie ein scharfes zweischneidiges Schwert immer wieder aus der Scheide gezogen wird und Seelisches vom Geistlichen trennt (Hebräer 4,12). Das Wort Gottes besitzt Kräfte wie ein Gewitter, es reinigt die Atmosphäre in der Gemeinde und erneuert das geistliche Leben durch herabströmenden Segen. 2. Werde wach und kümmere dich um die geistlich sterbenden Gemeindeglieder, ermahne und ermuntere sie. Der Dienende und das geistlich sterbende Gemeindeglied werden beide dadurch geistlich belebt. Während der Stalingrader Winterschlacht hockten oft Soldaten völlig erschöpft im Schnee und wollten nur noch einschlafen und sterben. Oft half dann einer dem schlafenden Kameraden auf, und so wurden beide durch die gegenseitige Wärme vor dem sicheren Kältetod gerettet. So soll geistlich sterbenden Gemeindegliedern aufgeholfen werden, zur Belebung aller. 3. Werde wach und erinnere dich, wie du das Heil empfangen hast und mit welcher Freude du an der Hand deines Heilandes die ersten Glaubensschritte gegangen bist. Zu dieser ersten Liebe kehre zurück. Das bedeutet: Keine guten Vorsätze sind nötig, keine erneute Bekehrung und ja keine zweite oder dritte Taufe. Mit solchen Wiederholungen fängt christliches Theater an. Bei ermüdeten oder geistlich toten Christen muss die erste Liebe zu Jesus und seinem Wort wieder geweckt werden. 4. Werde wach und vertraue mehr den Worten des Herrn Jesus Christus als Menschenworten. Der Herr Jesus Christus sagt in Markus 16,16: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird errettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ An zahlreichen theologischen Ausbildungsstätten wird seit Jahrzehnten diese klare, leicht verständliche Wahrheit mit Menschenmeinungen so vermischt, dass viele Studierende den Eindruck gewinnen, wer getauft wird, der wird selig, auch wenn er vieles im Wort Gottes bezweifelt. Auch von solchem Aberglauben will der Herr Jesus Christus Betroffene befreien. Geistlich schlafende oder tote Christen sind nicht nur die Gleichgültigen. Sie können auch die Mentalität von Hans Dampf in allen Gassen haben. Sie wollen als theologisch Gebildete erscheinen und überall präsent und anerkannt sein. Ihnen sagt der Herr Jesus Christus in Johannes 5,44: „Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht.“ Andere wieder nehmen sich wenig Zeit zum Gebet im Kämmerlein, machen aber lange Gebete in der Gemeinde, um vor den Leuten 44 besonders fromm zu erscheinen. Sie alle ruft der Herr Jesus in diesem Sendschreiben zur Umkehr. Wer diesen Ruf zur Umkehr nicht befolgt, erlebt Jesus Christus früher oder später als Dieb, der alle anvertrauten göttlichen Werte wegnimmt und damit auch den Anteil am ewigen Leben. Wer hier nicht in der Nachfolge Christi leben will, der wird auch in der Ewigkeit nicht mit IHM leben. Es geht um rettendes Heil oder Verwerfung. Und keiner von uns weiß, wann er zur Rechenschaft vor Gott erscheinen muss. Darum sagt der Herr Jesus Christus: „... tue Buße!“ 3,4 Aber du hast einige in Sardes, die ihre Kleider nicht besudelt haben; die werden mit mir einhergehen in weißen Kleidern, denn sie sind es wert. Auch in Sardesgemeinden gibt es einige geistlich lebendige Gemeindeglieder, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen und eine lebendige Hoffnung auf das ewige Leben haben. Mit ihnen pflegt der Herr Jesus Christus Umgang wie ein Freund mit Freunden. Sie haben gereinigte Herzen und sind darum in den Augen Jesu Christi weiß bekleidet. Sie sind die wichtigsten Leute auf dem Schiff, das sich Gemeinde nennt; sie haben die erforderliche Dienstauffassung nach Epheser 6,10-18. Sie beten, lieben und dienen dem Herrn Jesus Christus in Treue, ohne sich in den Mittelpunkt zu drängen. Sie sind das Salz der Erde und das Licht der Welt. Sie sind in ihrem Haus, in der Schule, im Beruf, in ihrer Freizeit und in den einsamen Stunden entschieden für Christus. Analog zu Psalm 1,1 wandeln sie nicht im Rat der Gottlosen, welche die Übertretung der Gebote tolerieren oder als die große Freiheit propagieren. Sie gehen nicht auf dem Weg der Sünder, auf dem Lug und Trug, Unzucht und Kindermord im Mutterleib gang und gäbe sind. Sie sitzen nicht dort, wo die Spötter sitzen, wo alles, was Christen heilig ist, in den Schmutz gezogen wird. Bei Spöttern kann man auch in den eigenen vier Wänden sitzen vor dem Fernseher oder beim Internetsurfen! 3,5 Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln. Wer überwindet, bereichert Gemeinden durch seine ansteckende Liebe und seine glaubensgehorsame Nachfolge Christi. Solche Christen bekommen weiße Siegeskleidung, die im Himmel gewebt wurde, und sie bleiben im Buch des Lebens stehen. Es gibt Hinweise, dass alle Menschen trotz ihrer Unwürdigkeit im Buch des Lebens vorgemerkt sind. Diese Vormerkung wird festgeschrieben, wenn ein Mensch das stellvertretende Opfer Jesu Christi am Kreuz für sich persönlich annimmt. Wer auf diese Rechtfertigung aus Gnaden keinen Wert legt und jede Ehrfurcht vor Gott und dem Leben ablehnt, wird rechtskräftig aus dem Buch des Lebens gestrichen. Wer aber alles vom Herrn Jesus Christus erwartet 45 und IHM im Glaubensgehorsam folgen will, zu dem bekennt sich Jesus Christus vor seinem Vater und vor den heiligen Engeln. 3,6 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Geistlich lebendige Christen erleben Sardesgemeinden wie ein Museum mit Wachsfiguren, die alle ganz echt aussehen, aber tot sind. Geistlich lebendige Christen sollen aus solchen Gemeinden nicht austreten, sondern um das Wunder einer Erweckung beten. Es gibt Berichte, dass Jahrzehnte nachdem Johannes diesen Brief an die damalige Gemeinde Sardes geschickt hatte, eine Erweckung geschah, zur Zeit von Bischof Meliton. Ohne Erweckung hören geistlich Tote nicht, was der Geist den Gemeinden sagt. Sie beschäftigen sich im Gottesdienst oft mit der Kleidung und Frisur des Verkündigers und Anderer oder sind schlaftrunken. Sie meinen, schon alles Wesentliche zu wissen und interessieren sich nur für spektakuläre Neuigkeiten. Und wenn ein Verkündiger gewissensweckend predigt, fühlen sie sich in ihrer „Totenruhe“ gestört und verhindern Erweckung durch üble Nachrede. An Gesängen beteiligen sie sich gern, aber ohne Verinnerlichung der Texte. Es gibt auch Gemeinden, die durch Glossolalie (Zungenreden, Beten in unverständlichen Sprachen) geistliches Leben vortäuschen. Das heutige Zungenreden hat schon viele Christen in ein euphorisches Wunschdenken getrieben, wodurch sie das Reden des Heiligen Geistes verdrängt haben. Der Autor hat in den letzten 40 Jahren erlebt, wie über das Zungenreden menschliche Illusionen als göttliche Visionen propagiert wurden. (Buchempfehlung: „Zungen- oder Sprachenreden“ Karl-Hermann Kauffmann, Juliusstr. 3, 72461 Albstadt). Der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes (Römer 12,1-2) dagegen wird allen offenbart, die von Herzen Gott den Vater oder seinen Sohn Jesus Christus mit verständlichen Worten anbeten. Auch Psalmen oder andere Gebete aus der Heiligen Schrift sowie das Vaterunser, mit Herz und Verstand gebetet, fördern eine innige Gemeinschaft mit Jesus Christus. Geistlich Tote beten gern zu Maria, zu „Heiligen“, zur frommen verstorbenen Mutter oder Großmutter. Solchen Verstorbenen fühlen sich geistlich Tote näher verbunden als dem lebendigen Vater Jesu Christi. Gott ist es ein Gräuel, wenn Menschen zu Toten Kontakte suchen (5. Mose 18,10f). Auch wer im Gebet nur die Anrede „Gott“ benutzt, sollte sich fragen, zu welchem Gott er betet. Das Wort „Gott“ ist lediglich ein Sammel- und Gattungsbegriff für die Hauptfiguren der verschiedenen Religionen. Von allen toten religiösen Gebetspraktiken darf sich jeder im Namen des Herrn Jesus Christus lösen und Gott den Vater Jesu Christi um neues geistliches Leben bitten. Der lebendige, persönliche Gott will ein Kind-Vater-Verhältnis zu uns haben und das entsteht nur durch den einzigen 46 Mittler, den Sohn Gottes, Jesus Christus. Nur wer dem Herrn Jesus Christus nachfolgen will, empfängt neues Leben aus Gott (Johannes 14,6). Wer sich ganz zu Jesus bekennt, hat den ganzen Himmel auf seiner Seite. Jesus schenkt Geisteskraft in Schwachheit ) Off. 3,7: Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Wie der Gemeinde in Philadelphia gilt dieses Sendschreiben allen Gemeinden, die sich mit ihrer kleinen Kraft an den Herrn Jesus Christus klammern wie Ertrinkende an eine Rettungsinsel. Solche Gemeinden wissen, dass sie den Aufgaben zum Bau des Reiches Gottes nicht gewachsen sind. Sie wissen aber auch, dass der Herr Jesus Christus der kraftvolle, heilige Sohn Gottes ist, der alle Macht hat im Himmel und auf Erden. Sie wissen, dass nur durch Gebet (Matthäus 7,7) die Voreingenommenheit gegen den christlichen Glauben bei Menschen überwunden werden kann. Ansonsten können Kirchen und Gemeinden große missionarische Aktionen durchführen – wenn Gott nicht die Herzen der Menschen öffnet, ist alles menschliche Mühen vergeblich. Auch Eltern können aus ihren Kindern keine Nachfolger Christi machen. Sie können ihnen nur Jesus begehrenswert machen durch Fürbitte und das Glaubenszeugnis in Wort und Tat. Das Entscheidende geschieht nicht durch christliche Erziehung, Sakramente oder Amtshandlungen von Geistlichen. Für das Evangelium werden nur Menschenherzen geöffnet, die von Gott dem Vater zum Herrn Jesu Christus gezogen werden (Johannes 6,44). Und um dieses Ziehen des Vaters dürfen wir beten. Entscheidend ist dabei, ob Jesus nur unser Notfallseelsorger ist oder unsere heilige, kompetente Schlüsselperson in allen Bereichen. 3,8 Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet. Neunmal sagt der Herr Jesus Christus in diesem Brief „ICH“ und neunmal sagt ER „du“. Darum ist es ein besonders persönlicher Brief an alle Christen mit kleiner Kraft, die sich dem Herrn Jesus Christus ganz zur Verfügung stellen. Alle Christen, die Gottes Wort bewahren und danach leben, sind brauchbar zum Bau des Reiches Gottes in der Welt. Es kommt also nicht darauf an, was wir alles für fromme Werke tun, sondern ob wir mit Freuden bibeltreu glauben und leben wollen. Wer im Meer von Spott, Misserfolgen und Todesnähe am Wort Gottes festhält wie an einem Rettungsring und wer alle Sorgen im Gebet bei dem Herrn Jesus Christus ablädt, hat offene Türen zu Gott und zu Menschenherzen. Es ist zum Staunen und Danken, dass Gott Erweckung immer 47 da schenkt, wo Christen trotz vieler Widerstände die Worte Jesu unverkürzt leben und lehren. Gemeindeleiter verhindern dagegen Erweckung, wenn sie Gemeinden dahingehend manipulieren, dass sie versuchen, durch Marketingmethoden Gemeindewachstum zu erreichen. Auch religiöse Formalisten, welche alles von Sakramenten, Liturgien oder christlichen Amtshandlungen erwarten, blockieren Erweckung. Gemeinden, die auf ihren Einfluss und auf ihre religiösen Genies bauen, sind ebenfalls nicht geeignet als Bauleute Gottes. In Psalm 127,1 steht: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Unter einem geöffneten Himmel leben und wirken nur Gemeinden, welche nicht auf ihre Leistungen oder auf ihre Missionsmethoden bauen. Nur Gemeinden, die mit ihrer Kunst am Ende sind, werden um die Gunst und den Beistand Gottes ringen und missionarisch brauchbar sein. Solche Gemeinden erleben Erweckung und offene Türen. Der Apostel Paulus offenbart uns das Geheimnis, auf welche Art und Weise der Herr Jesus Christus seine gläubigen Boten zu Erweckungsträgern bevollmächtigt: „Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgung und Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark“ (2.Korinther 12,10). Wenn Christen sich ihrer kleinen Kraft bewusst sind, bibeltreu leben und lehren wollen, behandelt sie Gott wie ein guter Vater, der seine Kinder nicht verstößt, auch wenn sie mal stolpern und fallen. 3,9 Siehe ich werde schicken einige aus der Synagoge des Satans, die sagen, sie seien Juden, und sind’s nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und zu deinen Füßen niederfallen und erkennen, dass ich dich geliebt habe. Auch hier geht es um „Juden“, die zur Versammlung des Satans gehören (zu Jude als Lobpreiser Gottes siehe die Erklärung zu Off. 2,9). Nach dem Gesamtbefund der Bibel ist deutlich, dass Gott nicht jeden Lobpreis oder jedes Opfer annimmt, denn ER sieht die Herzen an. Gott hat Kains Opfer verworfen, aber an Abels Opfer hatte ER Wohlgefallen. Gott hat Esau gehasst, der seine Erwählung verachtete, und Jakob geliebt, der Gottes Erwählung suchte. Gott verwirft jeden religiösen Formalismus ohne Herzensglauben. In Amos 5,23 sagt Gott dem Volk Israel: „Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören.“ Auch im neutestamentlichen Gottesdienst müssen der Herr Jesus Christus und Seine Worte im Mittelpunkt stehen. Entscheidend ist nicht, dass sich Gottesdienstbesucher wohl fühlen, sondern dass sie hören, was Jesus ihnen sagt. Wohlfühlgottesdienste gleichen Theatervorstellungen, in denen um den Beifall der Hörer geworben wird. Das gilt sowohl für intellektuell anspruchsvolle Predigtgenießer als auch für jene, die liturgische Gottesdienstformen bevorzugen. Manche Gottesdienstbesucher fühlen sich wohl, wenn christliche Musiker oder Prediger „so richtig auf die Pauke hauen“, um Stimmung zu machen. Andere bevorzugen stille Zeiten ohne 48 Gottes Wort, wo man nur in sich selbst hineinhorcht. Das alles kann etwas mit Synagoge des Satans zu tun haben, wenn dabei kein Raum für geistgewirkte Buße und Erweckung ist und wenn die Teilnehmer nicht zu glaubensgehorsamer Nachfolge Christi im Alltag gerufen werden (Römer 1,5). Dennoch hält der Herr Jesus Christus seine ausgebreiteten Arme geöffnet. Jeder darf umkehren und in die von Gott geliebte Gemeinde kommen, die nur eine kleine Kraft hat, in der aber Jesus Christus Herr und Haupt ist und zu Wort kommt. Es gibt auch Versammlungen, in denen sich Israeliten für den Schatten des alten Bundes ereifern und den neuen Bund mit Jesus Christus verachten. Auch Mitglieder solcher Synagogen will der Herr Jesus Christus retten (Hebräer 8-9) und sie als Gerettete in Gemeinden wie die zu Philadelphia stellen. Philadelphia bedeutet Bruderliebe. Darum werden Gemeinden wie die in Philadelphia auch Mission unter Juden fördern und jeden Juden, den der Vater zu Jesus zieht, mit herzlicher Liebe aufnehmen. Wer meint, die Zeit für christliche Heiligungsbewegungen und Erweckung sei vorbei, folgt einer Falschmeldung von Irrlehrern oder oberflächlichen Christen. Gott will und schenkt Erweckung, wenn für neu Bekehrte eine geistliche Heimat existiert. Der Herr Jesus Christus bevorzugt nicht irgendeine Kirche, Freikirche oder die Form der Hauskreisarbeit. ER sucht in allen christlichen Gruppen die neutestamentliche Versammlung der Herausgerufenen, in die ER Herausgerufene aus der Welt führen will. Im griechischen Grundtext steht für Gemeinde Jesu nicht das Wort Kirche, sondern ekklesia, was wörtlich die Herausgerufene bedeutet. Es geht um Gemeinden, die der Heiligung nachjagen und nicht auf Irrwege der Verweltlichung oder Schwärmerei geraten sind. 3,10 Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die auf Erden wohnen. Entscheidend sind nicht unsere hohen oder tiefen Gedanken und Gefühle über Gott, sondern unsere Stellung zum Herrn Jesus Christus und zu seinen Worten. Wie heute Gemeindeglieder mit dem schriftgewordenen Wort Gottes umgehen, so wären sie auch mit dem fleischgewordenen Wort Gottes, mit dem Herrn Jesus Christus, zu seiner Erdenzeit umgegangen. Zum richtigen Umgang mit dem Wort Gottes gehört auch das Lesen und Bewahren der Offenbarung Jesu Christi. Solchen Gemeinden wie in Philadelphia verheißt dieses letzte Buch der Bibel eine wunderbare Bewahrung vor der Stunde der Versuchung. Nähere Ausführungen zu dieser besonderen Stunde, in der viele Ereignisse abrollen, findet der Leser in den Ausführungen zu Exkurs 5.2. Gemeinden, welche die Worte des lebendigen Gottes als ihren kostbaren Schatz bewahren, werden vom 49 Herrn Jesus Christus als Sein kostbarer Schatz bis in die Ewigkeit bewahrt. Jesus behandelt seine Nachfolger so wie eine Firma, die ihre wertvollen Produkte so verpackt, dass sie auch durch Turbulenzen bewahrt ans Ziel kommen. Welcher Schrecken wird jedoch die Menschheit erfassen, wenn sich die Worte des Herrn Jesus Christus aus Lukas 21,26 erfüllen: „und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.“ Alle jedoch, die sich auf die Wiederkunft Jesu Christi vorbereiten, werden in solchen kommenden Katastrophen ihre Häupter erheben, weil ihre Erlösung naht. 3,11 Siehe, ich komme schnell; halte was du hast, dass niemand deinen Siegeskranz nehme! Dieser Vers bezieht sich auf einen Siegeskranz, den diese Gemeinde bereits hat. Gott krönt wahrhaft Gläubige mit Gnade und Barmherzigkeit nach Psalm 103,34. In diesem Gnadenstand soll die Gemeinde bleiben, auch wenn sie sich dadurch die Feindschaft der scheinheiligen und gottlosen Welt zuzieht. Die Gemeinde zu Philadelphia wird von Jesus Christus aufgefordert, sich die Krone der Gnade und Barmherzigkeit von niemandem nehmen zu lassen. Die Christen in Galatien dagegen setzten ihre Krone aufs Spiel, weil sie auf den Druck von Gesetzeseiferern hin das Heil wieder durch eigene Leistungen erwerben wollten, womit sie aus der Gnade fallen würden (Galater 5,4). Andererseits bezieht sich dieser Vers auch auf die Wiederkunft Jesu Christi: „Siehe, ich komme schnell (tachy).“ Von diesem griechischen Wort kommt unser Wort Tachometer, Geschwindigkeitsmesser. Was mit dem Wort schnell gemeint ist, sagt der Herr Jesus Christus in Matthäus 24,27: „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.“ Unmittelbar nach der Wiederkunft Jesu kommt das Krönungsfest seiner Nachfolger. Zu diesem Krönungsfest schreibt Paulus in 2. Timotheus 4,7-8: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben.“ Diesen Siegeskranz werden alle erhalten, die keinem anderen Evangelium vertrauen als dem vom gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus. In diesem Zusammenhang ist auch geduldiges Ausharren der Gläubigen wichtig. Aus Liebe zu Jesus und wegen ihrer hohen Berufung zum himmlischen Siegesfest leiden Christen lieber Unrecht als dass sie Unrecht tun. Sie überlassen die Vergeltung dem Herrn Jesus Christus, wenn z.B. Richter Unrechtsurteile fällen. Sie bleiben gewaltlos, wenn die Obrigkeit nicht mehr durch Polizei und Armee für Sicherheit und Ordnung 50 sorgt. Und wenn kein Fluchtweg mehr offen ist, rechnen Christen damit, dass der Herr Jesus sie sieht und ihnen geben wird, was sie wirklich brauchen. 3,12 Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel hernieder kommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen. Glaubensüberwinder welche trotz Drohungen und Verlockungen der Welt, trotz aller Wünsche und Ängste des eigenen Herzens, trotz aller Selbstvorwürfe und Anklagen des Teufels werden nach der Wiederkunft Jesu mit IHM herrschen, regieren und richten im 1000-jährigen messianischen Friedensreich (Off.20). Danach kommen der neue Himmel und die neue Erde (Off. 21-22). In 1.Kor. 3,16 wird die Gemeinde „der Tempel Gottes“ genannt. Die Apostel galten in der Urgemeinde als Säulen. In der ewigen Herrlichkeit werden die Überwinder eine besondere Würde und Bedeutung wie Säulen im Tempel Gottes haben. Auf ihnen steht dann der Name Gottes, der bis dahin verborgen bleibt und der Name des neuen Jerusalem und ein neuer Name des Herrn Jesus Christus. Durch diesen neuen Namen wird die göttliche Größe Jesu umfassend benannt. Das himmlische Jerusalem und die Gemeinde stehen hier in enger Verbindung als Geschenk des Vaters an den Sohn Gottes, denn das himmlische Jerusalem kommt aus dem Himmel von Gott wie eine geschmückte Braut für ihren Mann (Off. 21,2). 3,13 Wer Ohren hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Im weltlichen und religiösen Bereich werden Nachfolger Christi zunehmend so antichristlich bedrängt, dass selbst die Auserwählten verführt werden können. Das gilt auch für Philadelphiagemeinden. Darum sollen sie mit dem Schwert des Geistes, dem Wort Gottes, den listigen Angriffen des Teufels widerstehen: „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel so flieht er von euch“ (Jakobus 4,7). Gemeinden, die im Bewusstsein ihrer kleinen Kraft zuerst nach dem Reich Gottes trachten und nach seiner Gerechtigkeit, die Gottes Wort hören, bewahren und befolgen, erhalten keinen Tadel und kommen bewahrt ans gottgewollte Ziel. Wenn jedoch in Gemeinden öffentlich gewordene Sünden geduldet werden und warnende und ermahnende Bibelworte nicht mehr verkündigt werden dürfen, treibt der Teufel sein Unwesen als Engel des Lichtes. Die Predigten sind dann nicht mehr vom Geist Gottes gewirkt und folglich hört niemand mehr, was der Geist den Gemeinden sagt. 51 Jesus schafft klare Verhältnisse zu Gott (3,14-22) Off. 3,14: Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Das sagt, der Amen heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes: Wie damals bei der Gemeinde in Laodizea wirbt der Herr Jesus auch heute noch um lau gewordene Gemeinden. Ihnen stellt ER sich mit dem Namen „Amen“ vor. Dieses hebräische Wort bedeutet „wahrlich so ist es.“ Dass Jesus diesen Namen trägt, bedeutet, dass ER alle Seine Worte treu, wahrhaftig und zuverlässig erfüllt. ER ist auch der Anfang der Schöpfung Gottes, weil Gott durch IHN Himmel und Erde geschaffen hat (Johannes 1,3; Hebräer 1,2). Als die Zeit erfüllt war, kam der Gottessohn als Menschensohn in seine gefallene Schöpfung, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. Die Verlorenheit der Menschen wird dadurch deutlich, dass sie sich vor Gott nicht so verhalten, wie es Seiner Heiligkeit und Größe entspricht. Wir alle kennen Zeiten in unserem Leben, wo wir Gott und unseren Nächsten gegenüber untreu, unwahrhaftig und lieblos waren. In Römer 3,4 steht: „Gott ist wahrhaftig und alle Menschen sind Lügner.“ 3,15 Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch heiß bist. Ach, dass du kalt oder heiß wärest! 3,16 Weil du aber lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Menschen, die sich vor Gott als Sünder erkannt haben und die rettende Gnade in Jesus Christus annehmen, werden von einer brennenden Liebe zu IHM erfüllt. Diese Liebe wird immer durch gute Werke sichtbar (Jakobus 2,14f). Menschen dagegen, die sich dem Glauben verschließen, sind Gott gegenüber kalt und wissen das auch; und doch schreibt Jesus Christus sie noch nicht ab. Denn kaltherzige Menschen können ihren Widerstand gegen Jesus aufgeben und im gekreuzigten Messias den höchsten Ausdruck der Liebe Gottes zu uns Menschen erkennen. Laue dagegen sind gleichgültig geworden gegenüber der großen Retterliebe Jesu. Ihre Werke entsprechen ihrem geistlichen lauen Zustand. Darum müssen sie das harte Wort Jesu hören „ICH werde dich ausspeien aus meinem Mund.“ Lauheit wird gefördert durch laue Predigten. Solche Predigten kommen meistens zustande durch eine Theologie, die Zweifel am Wort Gottes zulässt. Zum Beispiel zweifeln rund 30% der evangelischen Theologen in Deutschland an der Auferstehung Jesu (Idea Spektrum 7/2003, S. 12). Eine derartige Theologie ist nicht mehr wert als geistige Seifenblasen, weil sie die biblische Lehre von Vater, Sohn und Heiligem Geist ersetzt durch religiöse Ansichten, z.B., dass alle Religionen Wege zu Gott seien. Der Neffe Konstantins, der römische Kaiser 52 Julianus Apostata (361-363), war streng christlich erzogen, wollte aber unter dem Einfluss der Philosophie die Lehre durchsetzen, dass die Wahrheit auf vielen Wegen zu finden sei. Sein Pluralismus prägte das geflügelte Wort: „Viele oder alle Wege führen nach Rom“. Damit meinte Julianus: Welcher Religion man auch anhängt, jede führt zu Gott. Das ist jedoch so absurd wie wenn ein Reisebüro behaupten würde, alle Straßen, Fluglinien und Schifffahrtswege führten nach Rom. So führt auch nicht jeder Weg zu Gott. Nach der Bibel gibt es nur einen schmalen Weg zum ewigen Leben und einen breiten in die Verdammnis (Matthäus 7,13-14), aber keinen goldenen Mittelweg. Ein Mensch ist entweder gerettet oder verloren, und ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn. Diese Wahrheit erkennen aber nur Menschen, die Jesus Christus in kindlichem Vertrauen und wahrer Demut suchen. Nur sie empfangen Frieden mit dem lebendigen Gott und kommen auf die neue Erde unter einem neuen Himmel. 3,17 Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! Und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Geistlich laue Gemeinden sehen ihren Mangel selten als hoffnungslos für die Ewigkeit an. Laue Gemeindeleiter gehen mit den Wölfen tolerant um und werden damit an den Schafen schuldig. Sie diskriminieren gern entschiedene Nachfolger Christi als gesetzlich oder fundamentalistisch. Laue Gemeinden wollen, dass die musikalischen Gottesdienstbeiträge mehr Zeit beanspruchen als die Predigt, weil es ja zur Beschäftigung mit dem Wort Gottes auch noch Kinder-, Jugend-, Ehe-, Senioren- und Hauskreisarbeit gibt. Sie legen Wert auf äußere Perfektion ihrer Veranstaltungen und werben auch damit. Wegen ihrer Aktivitäten und weil die Kasse stimmt, halten sie sich für reich und von Gott gesegnet. Nach den Worten des Herrn Jesus Christus sind solche selbstzufriedenen Gemeinden und ihre Leiter elend, jämmerlich, arm, blind und bloß. Sie haben ein verkehrtes Gottes- und Menschenbild, sind geistlich blind für die Zeichen der Zeit und für die seelsorgerlichen Nöte in der Gemeinde. Sie haben das Priestertum aller Gläubigen ersetzt durch ein paar talentierte Solisten. Gott sei Dank zeigen uns die Sendschreiben nur eine von sieben Gemeinden in dieser Verfassung. Der Anteil solcher lauen Gemeinden könnte jedoch am Ende der Endzeit größer werden. Jesus Christus offenbart in seiner Langmut und Geduld allen lauen Gemeinden ihren wirklichen Zustand und will sie mit diesem Sendschreiben zur Umkehr rufen. Ein wichtiger Predigttext für solche Gemeinden wäre dieses Sendschreiben oder die Worte Jesu aus Matthäus 5,3: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“ Vom Grundtext her geht es in Matthäus 5 um eine Armut wie in der Gemeinde zu Smyrna (Off. 2,8f.). 53 3,18 Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest. Weil in lauen Gemeinden weder die Verkündigung noch die Seelsorge geistgewirkt ist, sondern höchstens psychologisch experimentiert wird, bietet ihnen Jesus Christus drei heilsnotwendige Dinge zum Kauf an: 1. „Geläutertes Gold“ ist ein Bild für das ganz durchläuterte Wort Gottes (Psalm 119,140). Betendes Bibellesen mit der Bereitschaft, vertrauensvoll danach zu leben unter der Leitung des Heiligen Geistes, ist wie der Kauf von geläutertem Gold. Als Spurgeon das hundertste Mal die Bibel durchgelesen hatte, wurde sie ihm erst richtig herrlich. 2. „Weiße Kleider“ weisen auf das Gegenteil von einem modernen, mit kunterbunten Sünden beflecktes „Christentum“. Gemeindeglieder, welche über ihre weltangepasste Lauheit und ihren schlechten Einfluss auf die Gemeinde tief erschrecken und das vor Gott und der Gemeinde als Sünde bekennen, werden begnadigt und empfangen die weißen Kleider der göttlichen Gerechtigkeit. Weil der Herr Jesus Christus unschuldig wie ein Verbrecher nackt, entehrt und verlästert um unserer Begnadigung willen am Kreuz hing, kann ER alle himmlisch überkleiden, die zu IHM kommen. In Offenbarung 7,9 steht: „Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte ... die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen.“ 3. „Augensalbe“ erhalten geistlich Blinde unter Erweckungspredigten und bibeltreuer Seelsorge. Für laue Gemeinden ist es deshalb heilsnotwendig, dass sie Erweckungsprediger einladen, durch deren Dienst die katastrophale geistliche Blindheit der Gemeinde offenbart wird. Dann würden die Mitglieder mit erwecktem Gewissen um Erleuchtung und Rettung beten, nicht mit rhythmischem Händeklatschen zu Anbetungsliedern, sondern mit Bußtränen auf den Knien. Auch Epheser 1,17-18 ist sehr nachdenkenswert. 3,19 Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! Zurechtweisung oder Offenlegung von geistlicher Lauheit geschieht meistens durch Predigten von Gesetz und Evangelium. Weil der Autor solche Predigten nicht ernst nahm, brachte Gott ihn in Seiner Liebe durch Schicksalsschläge und Krankheitsnöte bis in Todesnähe, um ihn zur Umkehr zu leiten und zu retten. Für jeden lauen Christen ist es wichtig, dass er sich abkehrt von einem 54 „Christentum“ ohne entschiedene Nachfolge Jesu Christi, von einem Bibelstudium ohne Jesus Christus im Mittelpunkt und von selbsterdachten Wegen ohne die Leitung des Heiligen Geistes. Solche Lauheit gilt es als Sünde zu erkennen und zu bekennen, wenn möglich, im Beisein eines bibeltreuen Seelsorgers. Menschen, welche unter Gottes Zorn dahingegeben sind, werden in ihrem abnormen Verhalten nicht mehr zurechtgewiesen oder gezüchtigt, sie sind dem Sohn Gottes gleichgültig. In lauen Gemeinden dagegen will der Herr Jesus Christus durch Umkehr neues, gesundes Glaubensleben bewirken entsprechend Römer 12,11: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.“ 3,20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Woran können laue Gemeinden erkennen, dass der Herr Jesus Christus nicht mehr im Geheimnis des Heiligen Geistes unter ihnen ist, sondern von außen klopft und ruft? Die Christen in Laodizea konnten es daran erkennen, dass dieses Sendschreiben an ihre Adresse gerichtet war. Wie können heute Christen erkennen, ob sie lau sind? Wenn sie überhaupt nicht mehr wie David beten: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege“ (Psalm 139,23-24). Nach solch einem Gebet wird ihnen der Heilige Geist ihren Zustand offenbaren. Sie sehen dann auch, was in ihrem Leben und im Gemeindeleben nur noch religiöser Betrieb ist und wo sie Sünden geduldet haben. Dann erkennen sie auch mit Schrecken, wie unwürdig ihre Abendmahlsfeiern gehalten werden, wovor in 1. Korinther 11,27-32 sehr ernst gewarnt wird. Sobald einzelne Gemeindeglieder ihre Lauheit erkennen und sich davon abwenden, können sie zum Segen für die ganze Gemeinde werden. Alle Gemeindeglieder, welche diesem Geisteswehen folgen und Jesus Christus ihre Herzenstüren im Gebet neu öffnen, werden SEINE Gegenwart erleben. Dann werden sie auch das Abendmahl im Bewusstsein des gegenwärtigen Herrn Jesus Christus in würdiger Weise halten. Eine solche Gemeinschaft unter Gottes Wort, Gebet und Abendmahl löst heilige Freude aus. So wird das Gemeindeleben wieder von biblischer Lehre und geistgewirktem Leben geprägt. Es werden wieder vermehrt Zeichen und Wunder geschehen, die in Zeiten der Lauheit fehlten. Und wenn die Gemeindeleitung dem neuen Geisteswehen widersteht, soll die wieder erweckte Gemeinde um ihre Umkehr oder Amtsenthebung beten. 55 3,21 Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron. Wer hier in würdiger Weise die Tischgemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus pflegt, ohne IHN jetzt zu sehen, wird in der Ewigkeit Anteil haben an SEINER gewaltigen Throngemeinschaft. Das erfordert von lauen Gemeindegliedern, dass sie wieder beginnen, zuerst nach dem Reich Gottes zu trachten. Jeder laue Christ kann sich im Namen des Herrn Jesus Christus lossagen von geheuchelter Demut, von religiöser Wohlfühlmentalität, von Oberflächlichkeit und von arroganter Gelassenheit, in der man alle entschiedene Nachfolge Christi als übertrieben und gesetzlich abwertet. Wer dagegen das Wort Gottes wieder höher achtet als Lehren von Menschen und in der empfangenen Gnade im Glaubensgehorsam dem Herrn Jesus entschieden nachfolgt, ist ein sieghafter Überwinder und Thronerbe. Zu solchen sieghaften Thronerben sind eigentlich alle Christen berufen, weil Jesus für sie am Kreuz auf Golgatha den Sieg errungen hat über Sünde, Tod und Teufel. „Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat“ (1.Johannes 5,4). 3,22 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! In diesem letzten Sendschreiben zeigt der Heilige Geist allen lauen Gemeinden, dass halbe Christen schlimmer sind als Gottlose. Dennoch bietet der Herr Jesus alles auf, um auch mit lauen Gemeinden zum gottgewollten Ziel zu kommen. Verschließen jedoch Gemeindeglieder die Ohren vor dem Klopfen Jesu, der sie retten will, dann werden sie einmal tief erschrocken vor der verschlossenen Himmelstür stehen und vergeblich um Einlass bitten (Matthäus 25,11-12). Dagegen werden alle, die Gott von ganzem Herzen lieben, Miterben des Herrn Jesus Christus sein und Anteil haben am ganzen Reichtum Gottes. Zusammenfassung der Gemeindebriefe Alle christlichen Gemeinden sind wie Wohngemeinschaften in Gottes Haus, wo Jesus Christus der Hausherr ist (Epheser 2,19-22; Hebräer 3,6). Wie im profanen Bereich braucht jede geistliche Wohngemeinschaft einen vorbildlichen, sachkundigen Verantwortlichen (Gemeindeleiter), der zum Wohl aller für die Einhaltung der Hausordnung sorgt. Dieser Leiter entscheidet nach Absprache mit dem Hausherrn über Umbau, Ausbau und Renovierungsarbeiten, welche immer einmal wieder notwendig sind. Gleichzeitig sind alle Bewohner verpflichtet, auf Ordnung und Sicherheit zu achten, z.B. dass keine zerstörende Nässe in das Haus eindringt. Für die Gemeinden bedeutet das: Die Liebe zu Gott und den Nächsten, biblische Lehre und biblisches Leben dürfen nicht durch 56 eindringendes weltliches Wesen zerstört werden. Somit gleicht die Gemeinde Jesu auf Erden einem Bauwerk, in dem beständig und gemeinsam die göttliche Ordnung aufrecht zu erhalten ist. Fasst man die Lage der neutestamentlichen Gemeinden zusammen, so ergibt sich, dass von sieben Gemeinden zwei tadellos sind, in vier Gemeinden dringen Lieblosigkeit, Irrlehren oder sündhaftes Leben ein. Eine von sieben ist so widerlich, dass nur ein Neuanfang helfen kann. 1. In Ephesusgemeinden ist Lieblosigkeit in das Fundament eingesickert, ansonsten sind Lehre und Leben in Ordnung. 2. Smyrna ist wie ein Haus im Erdbebengebiet, das dennoch fest steht. 3. Pergamon gleicht geistlich einem an sich soliden Bau, aber es sind Irrlehren eingedrungen. 4. Auch Thyatira gleicht einem soliden Bauwerk, aber das Dach der Lehre und des Lebens ist undicht geworden. 5. Sardes gleicht einem Krankenhaus mit Intensivstation, in der um Menschenleben gerungen wird. 6. Philadelphia gleicht einem kleinen, aber tadellosen Haus Gottes. 7. Laodizea hat eine fromme Fassade, braucht aber eine Generalsanierung. Aus Laodizeagemeinden hat sich Jesus zurückgezogen; aber ER steht noch klopfend draußen vor der Tür und will die Gemeindeglieder retten. Auch die anscheinend reichsten und größten Gemeinden können nach 57 Jesu Urteil elend, jämmerlich, arm, blind und bloß sein. Auch die ärmsten und kleinsten Gemeinden können nach Seinem Urteil tadellos sein. Jesus lobt nicht alles Quantitative in der Christenheit, sondern alle geistlichen Qualitäten, wovon natürlich auch große Gemeinden geprägt sein können. Exkurs 2: Was hindert wahre Gotteserkenntnis? 1. Festhalten an Sünde In den folgenden Offenbarungstexten hat der Apostel Johannes seine Einblicke in die unsichtbare Wirklichkeit Gottes niedergeschrieben. Auch Ihnen, lieber Leser, möchte der Herr Jesus Christus die unsichtbare Wirklichkeit Gottes offenbaren durch Sein Wort und Seinen Geist. Wer jedoch in seinem Leben ungeordnete Sünde duldet, widerstrebt dem Heiligen Geist und erhält keine Klarheit über die Offenbarungstexte. In diesem Zusammenhang berichtet der Seelsorger Fritz Binde in seinem Buch „Harte Reden“ von einer Frau, die ihm erklärte, sie habe intellektuelle Schwierigkeiten, an Gott zu glauben. Da offenbarte Jesus dem Seelsorger die Ursache ihrer Schwierigkeiten, nämlich, dass sie im Ehebruch lebte. Sie musste das zugeben. Ob sie ihr Leben später noch geändert hat, blieb in dem Bericht offen. Wenn Menschen an ihren Sünden festhalten, bleibt ihnen Gott ferne. Denn unsere Sünden trennen uns von Gott und verhindern das Verständnis des Wortes Gottes. Wie Sünde geordnet wird, zeigt folgendes Beispiel: Wenn Sie Vater oder Mutter nicht dem Gebot Gottes entsprechend geehrt haben, sind Sie an Ihren Eltern und vor Gott schuldig geworden. Diese Schuld wird auch durch große Geschenke an Ihre Eltern nicht beseitigt. Von Sünden werden Sie nur durch den Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz und die Bitte um Vergebung vor Gott und vor Ihrem Vater oder Ihrer Mutter gereinigt. Sollten Ihre Eltern nicht mehr am Leben sein, können Sie zu einem bibeltreuen Seelsorger gehen und ihm vor Gott Ihre Sünde bekennen. Der Seelsorger wird Ihnen dann den Zuspruch geben, dass diese Sünde vergeben ist und Gottes Geist, der Ihnen Ihre Schuld offenbart hat, wird Ihnen in Ihrem Gewissen die Vergebung bestätigen. Nur im Bekenntnis der Sünden stirbt der alte Mensch oft einen qualvollen innerlichen Tod und empfängt danach die Reinigung zu einem Leben im Licht Gottes gemäß 1. Johannes 1,6-9. Am Beispiel eines Bechers macht Jesus deutlich, dass es bei jedem Menschen vor allem auf die innere Reinigung ankommt, damit unser äußerer frommer Schein nicht trügt (Matthäus 23,25-26). Viele Glaubenszeugnisse zeigen, dass der Heilige Geist zuerst versucht, durch den goldenen Schlüssel der Güte Gottes Menschenherzen zur Umkehr und Reinigung zu leiten. Bleibt dieser Versuch erfolglos, soll der silberne Schlüssel der Predigt von Gesetz und Evangelium, von Gericht und Gnade die Herzen zur Einsicht ihrer Schuld und zur Umkehr führen. Dabei sind die positiven 58 Botschaften Gottes immer größer als die negativen. Wer sein Herz nicht durch den goldenen und silbernen Schlüssel öffnen lässt, wird erleben, dass Gott den eisernen Schlüssel Leid benutzt, um an die Dringlichkeit der Umkehr zu erinnern und vor der Hölle zu retten. Wer sich dem verschließt und seine Sünden nicht aufgibt sondern rechtfertigt, den kann Gott für immer dahingeben. 2. Verkehrte Gottes- und Weltbilder Die Bibel offenbart uns, dass unsere Welt und das Leben mit Schöpfung begann und nicht durch Zufall. Wie ein Haus einen Erbauer voraussetzt und ein Bild einen Maler, so bietet das Universum viele Hinweise auf einen Schöpfer. Gerade Naturwissenschaftler erkannten immer wieder angesichts der Größe und Ordnungen der belebten und unbelebten Welt und beim Forschen in der Bibel, dass Gott der Schöpfer ist. Diese Erkenntnis führt folgerichtig dazu, dass wir mit unserem Verhalten unserem Schöpfer verantwortlich sind. Wenn wir von Gott kommen, müssen wir auch wieder vor Gott erscheinen und IHM Rechenschaft geben. Genau das empfinden viele Menschen seit dem Sündenfall zu einengend. Jeder will „immer mal eine sturmfreie Bude“ haben, um das Leben ohne Gott zu genießen. Darum wird der biblische Schöpfungsbericht als Mythos, Lehrerzählung oder pantheistisch interpretiert. Darüber hinaus werden als Gottesersatz esoterische abergläubige Lehren zurzeit geradezu aufgesogen. Es gibt auch Atheisten, die blindwütig gegen den christlichen Glauben kämpfen, weil der Gedanke an einen Gott, der Rechenschaft fordert, für sie unerträglich ist. Sie klammern sich blindgläubig an Darwins (1809-1882) Evolutionstheorie. Die großen Lücken dieser unbewiesenen Theorie versuchen sie mit pseudowissenschaftlichen Annahmen zu schließen wie Selbstorganisation und Entstehung anderer Arten durch Mutation in sehr langen Zeiten. Damit wollen sie ihre Gewissensbisse vor Gott verdrängen und alle Welt dazu verführen, das auch zu tun (Psalm 14,1; 53,2). Atheisten sind nach Bestätigung suchende Egoisten, dagegen werden Menschen in der Nachfolge Christi zu selbstloser Nächstenliebe befreit (Matthäus 5,43-48). Christen glauben und wissen, dass die Welt und das Leben durch Schöpfung entstanden ist. Das zeigen auch viele Forschungsergebnisse der Erdgeschichte mit verschiedenartigen hoch entwickelten Lebewesen, welche auf einem Schlag, also nicht durch Mutationen entstanden sind. Namhafte Informatiker und Mikrobiologen schließen auf Schöpfung auch aus dem Grund, weil alle Lebewesen mit ihrer Entstehung sämtliche Erbinformationen bekamen, die sie und ihre Nachkommen für den Aufbau ihrer Organe und Knochen benötigen. Dabei gleichen menschliche Forschungen im besten Fall Fischernetzen, welche nie die ganze Wahrheit erfassen, weil vieles unerkannt durch die Maschen geht. Die Wahrheit über Gott und den Anfang der Schöpfung erfahren wir nur in der Bibel. Betrachten wir den Schöpfungsbericht vom Neuen Testament her, dann 59 ergeben sich, dass Gott durch seinen Sohn Jesus Christus die Welt geschaffen hat (Johannes 1,1-4, Kolosser 1,15-17 und Hebräer 1,2). Nur bei der Erschaffung der Menschen sagte Gott nach 1. Mose 1,26 zu seinem Sohn: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei“. Jesus bestätigte zu seiner Erdenzeit die Protokolle zur Schöpfung aus 1. Mose 1 und 2 in Matthäus 19,4: „Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und als Frau.“ Nach 1.Mose 1,1 und Kolosser 1,16 schuf Gott durch Jesus am Anfang Himmel und Erde, und die Erde ward wüst, leer und finster. Dazu wird weder eine Zeit angegeben noch beschrieben, was im Einzelnen geschah. Von 1.Mose 1,3 bis 31 wird sechsmal Abend und Morgen als je ein Tag (hebräisch jom) bezeichnet. Zuerst sorgte Gott dafür, dass durch Jesus nach der Finsternis Licht wurde –„Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“. Danach schuf Gott durch Jesus eine geordnete paradiesische Welt. Dass sechsmal am Abend ein neuer Schöpfungstag eingeleitet wurde, entspricht der Feiertagsheiligung Israels. Am Freitagabend beginnt mit Sonnenuntergang der jüdische Sabbat und endet mit dem Sonnenuntergang am Sabbatabend. Den wichtigsten Tag (Karfreitag) in der Weltgeschichte begann Jesus am Abend mit Wachen und Beten im Garten Gethsemane, in der Frühe wurde ER auf dem Steinpflaster Gabbatha gegeißelt, um die Mittagszeit auf den Hügel Golgatha gekreuzigt und vor Sonnenuntergang begraben. Nach der Sabbatruhe hatte der Auferstehungstag in der Nacht schon begonnen, als Maria frühe, als es noch finster war, zum Grab Jesu kam (Johannes 20,1). Also war aus Abend und Morgen Ostersonntag geworden. Die ursprüngliche Schöpfung war sehr gut, in ihr gab es weder Tod noch Vergänglichkeit, und der Mensch sollte sie bebauen und bewahren. Leider ist durch das gottlose Verhalten der ersten Menschen diese paradiesische Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen worden (Römer 8,20). Alle menschliche Forschung geschieht seitdem in diesem vergänglichen Zustand, und somit müssen nicht alle wissenschaftlichen Befunde für den Urzustand der Welt und den Ablauf der Schöpfung relevant sein. Über aufrichtiges Nachdenken über Gott, die Welt und sich selbst sind schon viele dazu gekommen, an Gott den Schöpfer zu glauben. Wer dagegen Argumente unseres endlichen Verstandes gegen den allwissenden Schöpfer vorbringt, tut das unaufrichtig (Römer 1,18-23), gerade so wie ein Mensch, welcher der Sonne den Rücken kehrt und den Schluss zieht, es gäbe sie nicht. Widersteht ein Mensch auf diese Weise dem Reden Gottes im Gewissen, dann wird ihn gerade sein eigenes Gewissen im Gericht Gottes verklagen (Römer 2,14-16). Die Folge ist endgültige Trennung von Gott, welche mit demselben Adjektiv beschrieben wird, wie die Existenz Gottes: ewig, zeitlos, unendlich, dauernd, endlos, immer. „Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben“ (Matthäus 25,46). Nach 1.Thessalonicher 1,9-10 sind zwei wesentliche Lebensäußerungen eines Christen: „...zu dienen dem lebendigen und wahren Gott und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den ER 60 auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.“ Leider gibt es auch Menschen, die ihr verkehrtes Gottes – und Christusbild von Verbrechen in der Kirchengeschichte prägen lassen und solche Untaten als Argument gegen Jesus Christus verwenden. Diese Menschen sind in einem verhängnisvollen Irrtum befangen. Denn alle diese Untaten widersprechen der Lehre Christi. In der Schweiz gibt es ein vernünftiges Sprichwort: Wer A sagt, muss nicht auch B sagen, sondern er kann auch erkennen, dass A falsch war. So muss ein Mensch, der den christlichen Glauben ablehnt, nicht dabei bleiben. Übrigens wurden im 20. Jahrhundert durch atheistische Regierungen mehr Menschen ermordet, als im finsteren Mittelalter durch Scheinheilige. So ist es am Thron Gottes (4,1-11) Off. 4,1: Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel, und die erste Stimme, die ich mit mir hatte reden hören wie eine Posaune, die sprach: Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll. Normalerweise sehen wir ausschließlich materielle Dinge, aber nichts von der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes. Denn seit dem Sündenfall ist uns Menschen jeglicher Zugang zum Himmelreich Gottes verschlossen. Die offene Tür zum Himmel, welche Johannes sehen und durchschreiten darf, soll ihm den Zugang zu der unsichtbaren Wirklichkeit Gottes gewähren. Die Stimme, welche Johannes hört, ist nach Off. 1,10-18 die Stimme Jesu. Der Herr Jesus Christus offenbart ihm Gottes Wohnsitz und was nach Gottes Heilsplan ab dem Jahr 90 n. Chr. geschieht. Das alles soll Johannes für die Christenheit niederschreiben. In Bezug auf Gottes unsichtbare Wirklichkeit sollen Christen nicht wie vor einer verschlossenen Schatzkammer stehen. Die Offenbarung, welche Jesus Christus dem Johannes gab, soll vielmehr alle Christen über die Herrlichkeit Gottes zuverlässig informieren. Christen haben sich gelöst von aller heidnischen Mythologie, wonach Gott weit entfernt von uns sei. Diese Vorstellung findet man z.B. in Schillers Ode an die Freude in den Worten „Brüder, über’m Sternenzelt muss ein guter Vater wohnen.“ In 1. Mose 28,10-19 steht zwar, dass Jakob im Traum eine Leiter sah, die auf der Erde stand und bis zum Himmel Gottes reichte. Jakob hat aber nicht nur den Himmel Gottes gesehen, sondern in 1.Mose 28,16 auch bezeugt: „Fürwahr, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!“ Paulus sagt den Griechen in Athen „...fürwahr, Gott ist nicht fern von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir“ (Apostelgeschichte 17,27-28). In 2. Mose 33, 9-11 lesen wir, dass Gott mit Mose im Zelt der Zusammenkunft von 61 Angesicht zu Angesicht sprach. Viele gefangene Christen bezeugten nach ihrer Freilassung, dass die Herrlichkeit des Herrn ihnen näher war als die Mauern ihres Kerkers. Und andererseits bekennt Salomo: „Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können DICH nicht fassen“ (1. Könige 8, 27). So groß und zugleich so nahe ist uns die unsichtbare Wirklichkeit Gottes. 4,2 Sogleich wurde ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. Niemand kann unsere materielle Welt verlassen und dem lebendigen Gott aus eigener menschlicher Kraft nahen. Das versprechen jedoch alle Weltreligionen und treiben suchende Menschen zu Satan, der sich als Engel des Lichts verstellt (2. Korinther 11,13-14). Nur der Herr Jesus Christus hat seit seiner Himmelfahrt die Vollmacht, Menschen in die Gegenwart Gottes zu rufen. Das Wort Jesu „steig herauf“ bewirkte, dass Johannes vom Heiligen Geist ergriffen war und den Thron Gottes sah. Der Thron Gottes wird zwölf Mal in diesem Kapitel erwähnt, und uns wird Vieles von seiner Umgebung offenbart. Johannes sieht in dem wunderbaren Lichtglanz des Thrones vor allem den EINEN, den Lebendigen, Gott, den Vater Jesu Christi, auf Seinem Thron sitzend. 4,3 Und der da saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sardes; und ein Regenbogen war um den Thron, anzusehen wie ein Smaragd. Der Edelstein Jaspis kommt in verschiedenen Farben vor. Mit welchem Jaspis Johannes den Anblick Gottes vergleicht, kann aus Off. 21,11 erschlossen werden: Der Lichtglanz der heiligen Stadt Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herab kommt, ist wie ein kristallheller Jaspisstein. Er weist auf die heilige Reinheit Gottes. Den Stein Sardes (Karneol) kennt man gelb bis blutrot. Er wird in 2. Mose 39,10 als der erste Edelstein im hohepriesterlichen Amtschild genannt und ist dort glänzend und von rötlicher Farbe (G. Büchners Biblische Real- und VerbalHandkonkordanz, Evang.Verl.-Anstalt Berlin 1951). Die rötliche Farbe dieses Steines erinnert uns an die Kraft des Blutes Jesu Christi, das uns von jeder Sünde reinigen kann. Hier stehen wir in tiefer Ehrfurcht vor der unbegreiflichen Liebe des heiligen Gottes, der will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Timotheus 2,4). Für Menschen, die der Liebe Gottes widerstehen, erinnert die rötliche Farbe an den Feuersee, das Endgericht Gottes. 62 Der Regenbogen, der den Thron Gottes umgibt, erinnert uns nach 1.Mose 9,1316 an den Friedensbund Gottes mit allen Lebewesen, welche das Gericht der Sintflut überleben durften. Dieser Regenbogen zeigt uns, dass Gott mit seinen Geschöpfen in Gericht und Gnade handelt. Beides muss einmal mehr und einmal weniger den Inhalt jeder Predigt bestimmen, ansonsten ist der Verkündiger nicht vom Geist Gottes geleitet. 4,4 Und um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Siegeskränze. Die vierundzwanzig göttlichen Würdenträger haben bestimmte Aufgaben in der Umgebung des Thrones Gottes. Sie offenbaren Johannes den Sieg des Lammes (Off. 5,5-6); wenn das Lamm das versiegelte Buch aus der Rechten Hand Gottes nimmt, beten sie gemeinsam mit vier himmlischen Wesen in der unmittelbaren Thronumgebung das Lamm an und bringen IHM die Gebete der Heiligen (Off. 5,8); sie geben Johannes Aufschluss über das Erscheinen der erlösten Gemeinde vor dem Thron (Off. 7,13-17). Die weißen Gewänder der Ältesten zeigen ihre makellose Reinheit und ihre goldenen Kronen zeigen eine besondere Ehre, die Gott ihnen verliehen hat; wenn sie IHN anbeten, legen sie ihre Kronen vor IHM nieder (Off 4,10), denn alle Ehre gebührt IHM. Der Himmel Gottes und damit auch die Umgebung des Thrones ist für wiedergeborene Christen der Ort, wo sie ihr Bürgerrecht haben: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus“ (Philipper 3,20). Dieses Bürgerrecht verdanken sie dem Lamm Gottes inmitten des Thrones (Off. 5,6). Das Lamm Gottes ist der Ursprung des Christentums und sein Bezugspunkt. Die Hochzeit mit dem Lamm ist das Ziel aller Nachfolger Christi. Hier sollten wir uns fragen: Entspricht unser Alltag unserem himmlischen Bürgerrecht? Wie viel Zeit verbringen wir mit Tätigkeiten, ohne nach Gottes Willen zu fragen? Oder gar mit Tätigkeiten, für welche wir vor Gott schamrot würden? Wir nennen den Sohn Gottes unseren Herren, aber unterwerfen wir denn alle Lebensbereiche im Alltag seiner Herrschaft? Lieber Leser, ist Jesus Christus die Mitte in Ihrer Arbeit, Ihrer Freizeit, Ihren Essgewohnheiten, Ihrem Umgang mit der Medientechnik und in Bezug auf Partnerschaft? Wer sich als Christ in diesen innerweltlichen Bereichen nur von seiner Lust und Laune bestimmen lässt, gerät in Abhängigkeiten von Sünden und Süchten, ohne es sofort zu bemerken. 63 4,5 Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Thron, das sind die sieben Geister Gottes. Blitze, Stimmen und Donner kommen in dieser Verbindung in der ganzen Bibel nur noch in Off. 8,5; 11,18-19 und 16,18ff. vor. Sie leiten dort Gerichte Gottes ein über Menschen, die Gottes Zorn durch beständiges Sündigen herausfordern. Wer unter solchen Gerichten in seinen Sünden stirbt, für den ist es zu spät, denn er hat das Versöhnungsangebot des heiligen Gottes zu lange ausgeschlagen. Menschen, die vor dem kommenden Gericht Gottes über ihre Sünde tief erschrecken und zu Jesus eilen, werden Sein Eigentum, und ER führt sie in die ewige Herrlichkeit. Die sieben brennenden Fackeln vor dem Thron sind die sieben Geister Gottes. Ihre Siebenzahl ist ein Hinweis auf die Fülle des Heiligen Geistes. Das Brennen und Leuchten zeigt an, dass der Heilige Geist suchende Menschen in alle Wahrheit leitet und dass er Christen von Abwegen zur Umkehr führen will. Von Menschen, die dem Heiligen Geist widerstreben, kann er sich zurückziehen. Ein warnendes Beispiel hierfür ist der Zerfall der evangelischen Volkskirche in Ostdeutschland von 1945-1989. Im gleichen Zeitraum bewirkte der Heilige Geist, dass in China Millionen Menschen zum Glauben an Jesus kamen. 4,6a Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall, Zu beachten sind die Worte „wie“ und „gleich“. Johannes beschreibt hier etwas Himmlisches mit irdischen Vergleichen. Vor dem Thron Gottes herrscht wunderbare Klarheit und Reinheit, und Johannes ist davon so beeindruckt wie von einem kristallklaren gläsernen Meer. Zu dieser Reinheit passen keine schmutzigen Herzen, Gedanken und Gefühle. Wenn solcher Sündenschmutz im Leben eines Christen Raum findet, weil er unserer alten Natur angenehm ist, hilft nur rücksichtslose reuige Trennung davon unter dem Kreuz. Denn für Christen gilt nach Epheser 5, 8: „Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichtes.“ 4,6b-8 und inmitten des Thrones und um den Thron vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten. 4,7 Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem jungen Stier, und das dritte lebendige Wesen hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler. 4,8 Und die vier lebendigen Wesen hatten je sechs Flügel, und sie waren außen und innen voller Augen, und sie hatten keine Ruhe Tag und Nacht und 64 sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt. Nach Kolosser 1,16-17 hat Gott durch Jesus Christus alles geschaffen, auch die vier Wesen vor dem Thron Gottes. Sie sind dem Thron Gottes am nächsten; vielleicht sind sie die Urmodelle aller geschaffenen Wesen im Himmel und auf der Erde. Dass sie voller Augen sind, kann bedeuten, dass sie alles durchschauen, auch was Menschen tun und denken. Alles, was diese Wesen sehen, wird vor Gott und Jesus Christus zur Sprache gebracht. Das Hauptanliegen dieser vier gewaltigen Wesen ist es, am Tage und in der Nacht, also ununterbrochen den allmächtigen heiligen Gott zu rühmen, der schon vor Grundlegung der Welt heilig war, es heute in Gericht und Gnade ist, und der in der Vollendung seines Ratschlusses in Ewigkeit der Heilige sein wird. An dieser Heiligkeit Gottes wird einmal alles Unheilige scheitern und schließlich nicht mehr sein. Dann dürfen alle Nachfolger Christi ohne Anfechtung von Sünde ewig die Herrlichkeit Gottes schauen, rühmen und anbeten und mit den himmlischen Heerscharen schöpferisch tätig sein. Auf diese wunderbare Ewigkeit bereiten sich Christen in ihrem irdischen Leben vor, mit einem Wandel in Liebe zu Christus, zur Gemeinde und zu den Verlorenen. 4,9 Und wenn die lebendigen Wesen Preis und Ehre und Dank geben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, Von den vier Wesen heißt es in Off. 4,6b: „Sie sind inmitten des Thrones und am Thron.“ Dass sie dort ihren Platz haben und mit ihren vielen Augen auch alles sehen was Gott tut, zeigt ihre besondere Nähe zu Gott. Und weil sie von allen geschaffenen Wesen das meiste von Gott und seinem Tun wissen, ist es folgerichtig, dass sie IHM Preis, Ehre und Dank geben. Die selbstherrliche Auflehnung gegen Gott begann mit dem Engelsfürsten Luzifer und seinem Anhang und hat sich bei allen Menschen durchgesetzt als die Ursache aller Sünden. Daran ändern auch gute Werke nichts. Alles was nicht aus Dankbarkeit für das Erlösungswerk Jesu getan wird, hat keinen Wert bei Gott. Martin Luther schrieb in seiner Flugschrift zur Reformation (Von der Freiheit eines Christenmenschen) auf Seite 22: „Ja, wenn ein Mensch nicht zuvor glaubte und ein Christ wäre, so gälten alle seine Werke nichts, sondern wären lauter närrische, sträfliche, verdammliche Sünden. Wie Christus in Matthäus 7,18 sagt: Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.“ Also ist jeder Mensch, der das Evangelium von Jesus Christus gehört hat, allein durch den Glauben an Jesus Christus gerecht, und wer dem Evangelium nicht glaubt, ist trotz guter Werke 65 vor Gott verwerflich.“ Auch anständige Menschen, welche die Gnade Jesu Christi ablehnen anstatt sie zu rühmen, gehören zu Satans Anhängern. Geistlich gesunde Christen preisen, ehren und danken Gott mit Herzen, Mund und Händen für die Schöpfung und für den Heilsratschluss Gottes in Jesus Christus. Geistlich gesunde Christen stimmen in unserer gefallenen Schöpfung auch unter mancher Trübsal schon jetzt von Herzen in den Lobpreis ein aus Off. 7, 10: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm.“ 4,10 so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Thron sitzt, und den anbeten, der in alle Ewigkeit lebt, und werden ihre Kronen niederwerfen vor dem Thron und sagen: 4,11 Herr, unser Gott, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen. Gott ist im tiefsten Wesen absolut heilig. Darum beten IHN die vier Throngestalten an. Dieser Anbetung folgen die 24 Ältesten, indem sie sich vor Gott niederwerfen und ihre Kronen vor Gott niederlegen. Die vier gewaltigen Wesen vor dem Thron Gottes und die 24 Ältesten verhalten sich unterschiedlich. Die vier Wesen vor dem Thron verherrlichen IHN so, wie es Gottes Heiligkeit entspricht. Die 24 Ältesten fallen nieder, beten IHN an und legen ihre Kronen nieder und bezeugen damit Gottes Anbetungswürdigkeit und Hoheit. Sie beten den Herrn ihren Gott an, der Himmel und Erde geschaffen hat. In der Welt wird Gott der Herr von Menschen angebetet, welche glauben, dass alles von Gott kommt und wieder zu Gott geht. Andere dagegen meinen, dass man auf Grund wissenschaftlicher Befunde nicht an Gott den Schöpfer glauben kann. Nach ihrer Meinung soll das Weltall von selbst entstanden sein. Das Leben soll sich unter Mitwirkung des Zufalls entwickelt haben. Dass es hierfür jedoch keinen Beweis gibt, belegt u. a. die Enzyklopädie der biologischen Wissenschaften, Urania, Band I „Das Lebewesen“. Dort steht auf Seite 12 unter der Überschrift: Der Ursprung des Lebens: „Aus logischen Gründen nimmt man im allgemeinen an, dass sich die Arten in der Tierwelt voneinander ableiten und dass sie von einem gemeinsamen Vorläufer ausgehen. Diese Theorie ist nicht bewiesen, denn es bestehen bedeutende Lücken zwischen gewissen Stämmen...... Wir sind deshalb auf Hypothesen angewiesen, die manchmal kühn, jedoch immer sinnreich erdacht sind.“ Näheres zum Schöpfungsbericht und zu Deutungen wissenschaftlicher Befunde steht in Exkurs 2, Absatz 2 Seite 59 und Seite 237. 66 Wer den lebendigen Gott mit aufrichtigem Herzen sucht, von dem wird ER sich auch finden lassen, und der Heilige Geist wird ihm offenbaren, dass Gott selbst hinter allen Ordnungen im Mikro- und Makrokosmos steht. Das haben zahllose Menschen eindrücklich und vielfältig erkannt und erfahren. Sie alle beten wie die 24 Ältesten im Geist und in der Wahrheit den Herrn ihren Gott an, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Dagegen hat der nur stimmungsvolle musikalische Lobpreis und das Beten in anderen Zungen meistens nichts mit einem Beten im Geist und in der Wahrheit zu tun. Beten mit unverständlichen Lauten (Zungenbeten) ist in den meisten Fällen antrainiert, durch Selbsthypnose herbei geführt, okkult verursacht, oder durch Handauflegung von anderen Zungenbetern medial übertragen. In Gemeinden will Gott der Vater nüchterne Nachfolger Christi und nicht Menschen, die in Trance oder Ekstase auf dem Rücken liegen oder sich schreiend auf dem Fußboden wälzen, oder manipulierte Sprechmedien wie im Spiritismus. In 1.Thessalonicher 5,6 steht: „Lasst uns wachen und nüchtern sein.“ Das Buch mit den sieben Siegeln (5,1-14) Off. 5,1: Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Alle Menschen haben eine Ahnung von Gott, aber viele verdrängen diese Ahnung oder leben so, als hätte sich Gott von der Welt abgewandt und überließe alles einem blinden Schicksal. Da gibt es den massenhaften legalisierten Mord von Kindern im Mutterleib. Immer wieder wird sexueller Kindesmissbrauch aufgedeckt. Weltweit auftretende Selbstmordattentäter reißen Tausende von Unschuldigen in den Tod. Auch Handel mit Menschenleibern ist in Off. 18,13 für die Zeit vor der Wiederkunft Jesu vorausgesagt, das könnte auf Organhandel hinweisen. Alles das beweist die weitgehend geschwundene Ehrfurcht vor dem Leben als Folge der geschwundenen Ehrfurcht vor dem lebendigen Gott. Aber Gott ist nicht abwesend, dass beweist der Augenzeuge Johannes mit seiner mehrfachen Betonung: „Und ich sah...“ Johannes sieht eine Reihe von Endzeitgerichten, welche nach den Siegelbrüchen über die Menschheit hereinbrechen. Nach diesen Gerichten wird die Welt von allem Satanischen gereinigt sein und der Messias Jesu Christus wird als Friedefürst herrschen. 5,2 Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme: Wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? 67 Damit die Königsherrschaft Gottes im Himmel und auf Erden in Liebe und Gerechtigkeit zur Vollendung kommt, muss das Buch geöffnet werden. Seine siebenfache Versiegelung zeigt jedoch an, dass es verschlossen bleibt, wenn nicht ein besonders Würdiger zum Öffnen gefunden wird. Ein Bevollmächtigter Gottes fragt mit gewaltigem Ruf angesichts aller himmlischen Wesen: „Wer ist würdig?“ Wer erfüllt die Bedingungen für den verheißenen Retter aus Jesaja 9,5: „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst?“ In den folgenden Versen wird uns offenbart, wer die göttlichen Siegel öffnen darf. 5,3 Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Ob himmlische Wesen in der Lage wären, den Heilsplan Gottes zu vollenden, können wir Menschen nicht beurteilen. Gottes Urteil ist aber eindeutig, niemand im Himmel ist würdig. Mit Sicherheit wissen wir, dass niemand auf Erden würdig dazu ist, auch nicht die Weltweisen, Spitzenpolitiker oder religiöse Genies. Da gibt es keinen mit vollkommen selbstloser Liebe, als Voraussetzung für paradiesische Verhältnisse. Auch von den heilig gesprochenen Menschen unter der Erde ist keiner würdig, das versiegelte Buch zu öffnen. Leider überschätzen sich Menschen immer wieder und wollen zum Teil mit rücksichtsloser Gewalt paradiesische Verhältnisse schaffen, was nur Gott mit seinem Heilsplan schaffen wird. Diese umfassende Unfähigkeit, Untauglichkeit, Unwürdigkeit kann uns helfen, demütig das Heil allein in Jesus Christus zu suchen und zu finden. Hochmut, Eitelkeit, Arroganz, Egoismus und Selbstüberschätzung machen blind für das Heil Gottes und sind die Ursachen für alle Kriege im Großen und im Kleinen. 5,4 Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch aufzutun und hineinzusehen. Wie wir in den folgenden Offenbarungstexten sehen werden, wird das Öffnen des versiegelten Buches zur Vollendung des göttlichen Heilsplanes führen. Dass jedoch zunächst in allen Bereichen kein Würdiger gefunden wird, das Buch zu öffnen, bringt den Jünger Johannes zum Weinen. Anstatt mit Johannes über die Unwürdigkeit zu weinen wird die Menschheit nicht aufhören, in Kirchen, Synagogen, Tempeln und Moscheen zu beten und in ihrem Lebensalltag den Namen Gottes zu missbrauchen, Schlechtes zu denken, zu reden und zu tun. Verliebte werden sich immer weiter umarmen und sich dennoch früher oder später schlagen oder sich durch Ehebruch betrügen. Obrigkeiten werden immer weiter eifrig vom Frieden reden und Kriege planen und beginnen. Ein Beispiel ist die Zeit nach der Katastrophe des zweiten Weltkrieges. Alle Regierungen riefen „Frieden, Frieden!“; dennoch wurden ca. 500 Kriege von 1945 bis 2002 68 geführt, die Millionen das Leben kosteten. Ähnliches ist uns auch in der Endzeitrede Jesu in Matthäus 24 vorhergesagt. 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel. Ein Ältester vor dem Thron Gottes bringt Licht in die verzweifelte Ratlosigkeit des Johannes. Er weiß, wer würdig ist: Der Löwe aus dem Stamm Juda, sein Hoheitstitel ist hebräisch Maschiach, der Messias, auf griechisch Christus, der Gesalbte. ER beendet die Hoffnungslosigkeit der Welt. Dieses Heil kommt nicht von irgendwelchen Göttern, von sterblichen Menschen oder von religiösmagischen Gegenständen. Das Heil kommt aus den Juden. Jedoch bringen nicht sie das Heil für die Welt, sondern ihr König, der Messias bringt es. Die Aussage des Ältesten erinnert uns an die Segenslinie, die von Abraham über Isaak, Jakob, Juda und David bis zu Jesus, dem verheißenen Heiland und Retter der Welt geht. Gott will durch die Botschaft des Ältesten erreichen, dass wir nicht verzweifeln wegen einer anscheinend aussichtslosen Weltlage. Wir dürfen eine lebendige Hoffnung haben auf den Davidsspross Jesus, der alle Probleme löst. 5,6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier lebendigen Wesen und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet; es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Nun dürfen wir auf den blicken, der würdig ist, den Heilsplan Gottes zu vollenden. ER steht im Mittelpunkt des Thronbereiches Gottes. ER ist der gottgewollte Allherrscher und steht doch nicht wie ein Löwe bei Gott, sondern trägt die Siegeszeichen Seiner Kreuzigung wie ein geschlachtetes Lamm. Dazu gibt es Hinweise in Jesaja 53,7; Johannes 1,29.36; Apostelgeschichte 8,32; 1.Petrus 1,19 und in der Offenbarung, in der Jesus 31-mal als Lamm bezeichnet wird. Der letzte und größte Prophet des alten Bundes, Johannes der Täufer, hat von Jesus verkündet: „Siehe das ist Gottes Lamm“, und er hat auch gesagt, was das Lamm Gottes tut: „das der Welt Sünde trägt“ (Johannes 1,29). Nur das Lamm Gottes löst alle Weltnöte. Nur ER wird das Reich Gottes zur Vollendung bringen. ER beseitigt das Chaos und wird den neuen Kosmos in vollkommener göttlicher Ordnung herbeiführen (Off. 21 und 22). Die sieben Hörner des Lammes weisen darauf hin, dass ER der König aller Könige und das Haupt der Gemeinde ist. Widderhörner wurden als Ölgefäße in Israel benutzt, um Propheten, Könige und Priester zu Gottes Bevollmächtigten zu salben. So tat es z.B. Samuel mit David. „Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn...“ (1. Samuel 16,13). So wurde Davids Horn, seine Macht erhöht. 69 Die sieben Hörner des Lammes gepaart mit den sieben Augen weisen auf die Allmacht und Allgegenwart Jesu im Geheimnis des Heiligen Geistes. Seit Pfingsten ist ER im Heiligen Geist alle Tage bei Seinen Nachfolgern bis an der Welt Ende (Matthäus 28,18-20). Zugleich hat Jesus als Person den Ehrenplatz im Zentrum des Reiches Gottes, zur Rechten Seines Vaters. 5,7 Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Nun ergreifen die Hände mit den Nägelmahlen von der Kreuzigung das siebenfach versiegelte Buch. Gott der Vater legt mit der Übergabe dieses Buches die gesamte Weltvollendung in die Hände seines Sohnes Jesus Christus. IHN hat der Vater vor der Schöpfung der Welt aus sich selbst gezeugt und geboren. Psalm 2,7: „Du bist mein Sohn, heute habe ICH Dich gezeugt.“ Kolosser 1,15: „ER ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung.“ Nach dem biblischen Befund hat der Vater weithin alles dem Sohn übergeben. Nur an wenigen Stellen wird uns gezeigt, wie der Vater mit dem Sohn gemeinsam handelt; so z.B. in 1.Mose 1,26 „lasset uns Menschen machen ...“ und in 1.Mose 11,7 „Wohlauf, lasset uns hernieder fahren und dort ihre Sprache verwirren ...“ Gott der Vater hat sich auch allein vorbehalten, Tag und Stunde der Wiederkunft Seines Sohnes zu bestimmen (Matthäus 24,36). Ungeachtet dessen dachten schon mehrfach religiöse Genies, sie könnten den Tag der Wiederkunft Jesu berechnen und führten dadurch viele in die Irre. Gegner des Glaubens nahmen das zum Vorwand, biblische Weissagungen zu diffamieren. Darum ist es wichtig, dass Christen allein den Worten ihres Herrn vertrauen und sich nicht durch falsche Propheten täuschen lassen. 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen, Alle Wesen der Thronumgebung huldigen anbetend dem Lamm, nachdem Gott IHM Seinen Vollendungsratschluss übergeben hat. Huldigung und bereitwilligen Gehorsam erwartet Gott auch von jedem Menschen. Falls jemand durch seine okkulten Praktiken oder die seiner Vorfahren satanisch belastet ist, spürt er in sich einen unüberwindlichen Widerstand dagegen, sich Jesus Christus anbetend zu unterwerfen. Wer davon betroffen ist, sollte Rat und Hilfe bei einem bevollmächtigten Seelsorger suchen. Nur wer sich so wie die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten dem Herrn Jesus Christus unterwirft, ist ein Heiliger, und seine Gebete werden von den Ältesten als Räucherwerk vor dem Lamm dargebracht. 70 Haben Sie sich von ganzem Herzen der Herrschaft des Lammes Gottes unterworfen oder verschließen Sie ihr Herz vor Seiner herrlichen Gnade? Wer seine Knie vor Jesus beugt, wird sie nie vor Heiligenbildern, vor dem Papst, vor Buddhafiguren oder vor Allah beugen. Für den Prediger Paul Schneider war schon das Abnehmen seiner Mütze vor der Hakenkreuzfahne Götzendienst, auch noch im nationalsozialistischen Vernichtungslager Buchenwald. Entschiedene Christen verweigern auch weltweit Moscheenbesichtigungen, weil man dabei als Zeichen der Huldigung Allahs die Schuhe ausziehen muss. Heilige huldigen nur dem Lamm und dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, wie Gott es Mose geboten hat (Apostelgeschichte 7,32-33). Wer in Predigten nur von Gott und nicht von dem Herrn Jesus Christus spricht, ist religiös oder kirchlich, aber nicht christlich. Gott ist ein Sammelbegriff, den alle Religionen gebrauchen; darum scheiden sich die Geister an Jesus. Gott der Vater Jesu will jeden Menschen zu Seinem Sohn ziehen. Wer das nicht will und sich dennoch auf Gott beruft, hat den Teufel zum Vater (Johannes 8,42-44). Solche Leute sind betrogene Betrüger und enden in der ewigen Gottesferne, wenn sie an ihrem Widerstand gegen den Herrn Jesus Christus festhalten. 5,9 und sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen 5,10 und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. Nun erfahren wir den Text eines Liedes, mit dem Jesus Christus von allen in der Thronumgebung Gottes verherrlicht wird. Off. 5,8 zeigte, dass der Gesang mit Harfen begleitet wird und nicht mit überlauten Klängen von Orgel, Schlagzeug oder elektronisch verstärkten Gitarren. Der Liedtext könnte in drei Strophen aufgeteilt werden: 1. Strophe: Es geht um die Würdigkeit des gekreuzigten Gottessohnes, der mit Seinem Leiden und Sterben am Kreuz von Golgatha den Sieg über Sünde, Tod und Teufel errungen hat. Nur ER ist würdig, das siebenfach versiegelte Buch zu öffnen. 2. Strophe: Die Frucht der Kreuzigung Jesu ist, dass ER mit seinem Blut Menschen für Gott erkauft hat. Dazu gehören alle, die ihrem Herrn und Heiland Jesus nachfolgen, während sie vorher durch Ungehorsam und Sünde Gott entehrt und verlästert haben. Sie wissen um das Einst und das Jetzt in ihrem Leben. 3. Strophe: Begnadigte Sünder sind heute schon an der Herrschaft des Herrn Jesus Christus mitbeteiligt durch ihren priesterlichen Gebetsdienst. Außerdem sind sie berufen, mit Christus im tausendjährigen Friedensreich auf Erden als 71 Könige und Priester zu herrschen (Off. 20,4-6) und in Ewigkeit IHM gleich zu sein (1. Johannes 3,2). Um das alles weiß auch der Teufel. Satan will vor seiner Vernichtung möglichst viele Christen durch mancherlei Versuchung von der Nachfolge Christi abbringen und sie mit in das ewige Verderben reißen. Wir dürfen aber getrost und unverzagt mit der Verheißung unseres Herrn Jesus Christus rechnen: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10, 28-30). Aus der Geborgenheit von Vater und Sohn können wir uns nur selbst lösen, sonst nichts und niemand. 5,11 Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die lebendigen Wesen und um die Ältesten her, und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende; 273-mal werden wir in der Bibel auf Engel aufmerksam gemacht. Der Augenzeuge Johannes sieht und hört um den Thron Gottes so viele Engel, dass dem gegenüber die abgefallene Engelwelt nur eine unterlegene antichristliche Minderheit ist, auf dem Weg ins Verderben. Gott sei es gedankt, dass im Gegensatz zu abgefallenen Engeln heute noch jeder gottlose Mensch in die Nachfolge Christi desertieren kann um dann unter dem Schutz der himmlischen Heerscharen ganz geborgen zu sein. Zum anderen sind auch die kleinsten Versammlungen von zwei oder drei Christen, verbunden mit den himmlischen Heerscharen, stärker als alle Antichristen. Diesbezüglich steht in Hebräer 1,14: „Sind sie (die Engel) nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ 5,12 die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Die himmlischen Heerscharen beten staunend den Sohn Gottes an, dessen Sühnopfer für die Sünde der Welt für jeden gilt, der an IHN glaubt, IHM nachfolgt und sich auf Seine Wiederkunft vorbereitet. Wir erfahren hier von einer siebenfachen Verherrlichung des Herrn Jesus Christus durch Engel Gottes. 1. Mit dem versiegelten Buch übernimmt ER die Macht Gottes, sodass ER zum Allherrscher wird. 2. ER verfügt über den ganzen Reichtum Gottes und beschenkt alle seine Nachfolger damit. 3. Wie alle Seine Worte sind auch die eschatologischen geprägt von vollkommener Weisheit Gottes. 72 4. ER hat die Stärke, Sünde, Tod und Teufel für ewig zu beseitigen. 5. Nach Gottes Willen sollen alle himmlischen und irdischen Geschöpfe den Sohn Gottes ehren und verherrlichen, weil ER am Ende alles Seinem Vater zu Füßen legen wird. 6. Nach Gottes Willen sollen alle Jesus preisen als Gottes eingeborenen Sohn. 7. Nach Gottes Willen sollen alle den Sohn Gottes loben, weil ER alles tut, was Sein Vater will. Stimmen wir als Seine bluterkaufte Gemeinde in diesen geistgewirkten Lobpreis mit ein, oder kann uns unser Fleisch noch verlocken zu Eigenlob, Selbstmitleid, Undank, Unzufriedenheit und Kleinglauben? Klagen wir mehr über mancherlei irdische Benachteiligungen wegen unserer Nachfolge Christi, als dass wir über den wunderbaren hohen Stand der Gotteskindschaft staunen, danken und anbeten? 5,13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dieses Gebet ist ein Herzensschrei aller Erlösten, und es erschallt mit kleinen Akzentverschiebungen immer wieder in der Off. bei verschiedenen Anlässen. Wer in dieses Gebet von Herzen mit einstimmt, dessen Zunge wird vom Heiligen Geistes bewegt. In dieses Gebet stimmen nicht nur Christen auf dem Land und auf dem Meer ein, so beten auch die christlichen Märtyrer in der Thronnähe. Darüber hinaus wird uns einmal in der Ewigkeit offenbart werden, welche weiteren Anbeter mit der Bezeichnung „jedes Geschöpf unter der Erde und im Meer“ gemeint sind. Der Heilige Geist legt das Gebet zum Lobpreis Gottes und des Lammes auf die Lippen aller, welche wie die klugen Jungfrauen (Matthäus 25,1-13) mit Sehnsucht auf die Ankunft des Bräutigams warten, um nach dem Heilsratschluss Gottes an der Hochzeit des Lammes teilzunehmen. Dieses Loben, Ehren und Preisen der gewaltigen Allmacht Gottes und des Lammes geschah in der Vergangenheit, es bewegt die Zungen der Christen in der Gegenwart und es wird auch in Ewigkeit erschallen. 5,14 Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an. An der gewaltigen Anbetung nach der Übernahme des versiegelten Buches durch das Lamm beteiligen sich die vier lebendigen Wesen, die Ältesten, dann die Engel und schließlich alle Geschöpfe. Da erfüllt sich Psalm 150,6: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“ Wenn Sie, lieber Leser, zu diesen Anbetern gehören, wird Gott auch mit Ihnen zum Ziel kommen. Wegen allen, 73 mit denen Gott zum Ziel kommt, sagen die vier Thronwesen Amen und die vierundzwanzig Ältesten beten kniend voller Bewunderung Gott den Vater und den Sohn Jesus Christus an. So entspricht es dem Heilsplan Gottes. So wird alles sehr gut für alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen (Römer 8,14). Exkurs 3: Die siebzig Jahrwochen (Daniel 9,24-27 und 12,6-7) Die siebzig Jahrwochen (Daniel 9,24-27 und 12,6-7) Der Herr Jesus Christus sagt im Blick auf Seine Wiederkunft: „Von dem Tag aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater“ (Matthäus 24,36). Gott gefiel es jedoch, uns Menschen bestimmte Ereignisse Seines Heilsplanes vorauszusagen, ohne einen Kalendertag anzugeben. Es ist wie beim Wechsel der Jahreszeiten: wenn die Knospen an den Bäumen größer werden und erste Blättchen treiben, wissen wir, dass der Frühling kommt. Wann jedoch die letzte Frostnacht und der erste Frühlingsmorgen sein werden, weiß niemand. So sollen wir auch an den Zeichen der Zeit erkennen, wie spät es an Gottes Weltenuhr ist (Matthäus 24,3233). Ein besonderes Zeichen der Endzeit nennt der Herr Jesus Christus in Matthäus 24,15 und verweist dabei auf den Propheten Daniel: „Wenn ihr nun sehen werdet das Gräuelbild der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel (Daniel 9,27;11,31;12,11), - wer das liest, der merke auf ...“ Das Lesen des Buches Daniel ist also besonders hilfreich zum Verständnis der biblischen Weissagungen im Blick auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. Nach Aufzeichnungen des babylonischen Schriftstellers Berussus ist davon auszugehen, dass Daniel nach der Schlacht bei Karkemisch mit der jungen Elite Israels im Jahre 606 v. Chr. nach Babylon deportiert wurde. Nebukadnezar, der König von Babylon, hatte damals einen erschreckenden Traum. Er verlangte daraufhin von seinen Gelehrten unter Androhung der Todesstrafe, ihm Inhalt und Deutung seines Traumes zu sagen (Daniel 2,1-5). Der Eliteschüler Daniel wusste, dass nur Gott das kann und betete mit einigen seiner Freunde um die Offenbarung dieser Geheimnisse. Gott zeigte Daniel sowohl den Traum als auch seine Deutung; nämlich die kommenden Weltreiche, ihren Zerfall, das Ende der Weltgeschichte und das kommende ewige Reich Gottes (Daniel 2). Seit 2600 Jahren haben sich diese Voraussagen an den Weltreichen Babylon, MedoPersien, Griechenland und Rom erfüllt. Die bisherige genaue Erfüllung lässt die Gemeinde Jesu getrost darauf warten, dass sich auch die restlichen Voraussagen erfüllen. Nachdem die Herrschaft Babylons durch die Meder und Perser abgelöst war (536 v.Chr.), achtete Daniel in den prophetischen Schriften auf das Wort des Herrn durch den Propheten Jeremia, nach dem Jerusalem 70 Jahre wüst liegen sollte, und betete inständig um Verständnis für Gottes Heilsplan (Daniel 74 9,1ff). Da offenbarte ihm Gott Seinen Heilsplan für Israel im Zusammenhang mit der Weltgeschichte: Daniel 9,24: Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und ein Allerheiligstes gesalbt werden. Für 70 Wochen steht im Hebräischen „70 Siebenheiten“. Diese 70 Siebenheiten werden in allen Bibelübersetzungen mit 70 Jahrwochen beschrieben und jede Jahrwoche umfasst 7 Jahre; 70 7 = 490 Jahre. Vers 24 deutet also an, dass nach 70 Jahrwochen, also nach 490 Jahren erfüllter Weissagung, Jesus Christus kommen wird, um alle Schuld zu sühnen, um ewige Gerechtigkeit zu bringen und um ein Allerheiligstes zu salben. Dabei könnte es sich um das Allerheiligste im Tempel zu Jerusalem handeln. Zum Tempel siehe auch die Ausführungen zu Off. 10,7. In den folgenden Versen wird jedoch deutlich, dass nicht alle Jahrwochen unmittelbar aufeinander folgen. Es wird eine eingeschobene Zeit nach 483 Jahren prophezeit. Die Länge dieser Zwischenzeit ist nicht angegeben, sie findet aber ihren Abschluss zu Beginn der letzten Jahrwoche. Perioden von sieben oder auch sieben mal sieben Zeitabschnitten waren den Juden vertraut, so steht z.B. in 3.Mose 25,8 „Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, siebenmal sieben Jahre, dass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre mache.“ Daniel 4,13 steht von 7 Zeitabschnitten (Jahren) in denen Gottes Strafgericht an Nebukadnezar vollendet wurde und wir teilen die Wochen in sieben Tage ein. Nach dem Empfang der Weissagung verstanden Daniel und viele nach ihm die Rolle der 70 Jahrwochen. Auch wir sollten solche Angaben ernst nehmen und nicht in den häufig begangenen Fehler verfallen, prophetische Zahlenangaben zu missachten, nur weil einige falsche Propheten biblische Missdeutungen propagiert haben. Das wäre so, als wenn man das Kind mit dem Badewasser ausschüttete. Im Blick auf die letzte Zeit sagt Gottes Wort voraus: „Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden’s nicht verstehen, aber die Verständigen werden’s verstehen“ (Daniel 12,10). 9,25 So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wieder aufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit. Beachtenswert ist hier, dass Gott sein erwähltes Volk, die Juden, wie den kleinen Zeiger an Seiner Weltenuhr benutzt. Dieser Vers 25 kann auch übersetzt 75 werden: „ ... bis auf einen Gesalbten, einen Fürsten, sind 7 Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben werden wiederhergestellt und gebaut werden ...“ Diese Übersetzung kommt dem Grundtext am nächsten. Sie stimmt auch mit dem griechischen Text von Theodotion überein, der die Septuaginta im 2. Jahrhundert nach dem hebräischen Urtext, der keine Satzzeichen enthält, korrigierte. 7 Jahrwochen und 62 Jahrwochen ergeben: 7 Jahrwochen zu je 7 Jahren = 49 Jahre + 62 Jahrwochen zu je 7 Jahren = 434 Jahre insgesamt 483 Jahre Rechnet man von der Zeit der Kreuzigung Jesu Christi im Jahr 30, 32 oder 33 um 483 Jahre zurück, so kommt man in die Zeit der Regierung des Perserkönigs Artahsasta (465-423 vor Christi Geburt; Stuttgarter Biblisches Nachschlagewerk 1931), welcher den Wiederaufbau von Jerusalem genehmigte (Nehemia 1 und 2). Dass die ersten 7 Jahrwochen für sich genannt werden, könnte bedeuten, dass sie eine besondere erste Aufbauphase darstellen. Vorausgesagt wird auch, dass der Wiederaufbau von Jerusalem in kummervoller Zeit erfolgen werde, was historisch bestätigt ist. 9,26 Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und wird keine Hilfe finden. Und das Volk eines kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist. In Vers 26 wird vorhergesagt, dass nach den 62 Jahrwochen ein Gesalbter getötet wird. Mit der Kreuzigung Jesu hat sich diese Voraussage erfüllt. Nach der Kreuzigung Jesu werden die gesamten Jahrwochenvoraussagen durch eine unbestimmte Zeit erweitert, in der sich weitere Voraussagen aus Vers 26 erfüllen: Im Jahr 70 n. Chr. wurden Jerusalem und der Tempel durch die Römer unter dem Feldherrn Titus (Fürsten) zerstört, der dann von 79 – 81 römischer Kaiser wurde. Bis zum Jahr 135 hatten die Römer jeden jüdischen Widerstand in Israel mit großer Grausamkeit beseitigt. Nach dem Niedergang des römischen Weltreiches gab es kein weiteres Weltreich, aber ständig Kriege und Verwüstungen. 638 eroberten die Araber Jerusalem und errichteten später auf dem Tempelplatz den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee. 1099-1187 beherrschten die Kreuzfahrer Jerusalem. Seitdem gab es immer wieder Kriege und Kriegsgeschrei um Jerusalem und weltweit, wie es Daniel und Jesus Christus (Matthäus 24,6) bis zur letzten Jahrwoche vorausgesagt haben. Zurzeit hat die Menschheit weniger Angst vor einem dritten Weltkrieg als vielmehr vor terroristischen Netzwerken. Verfügen diese Netzwerke erst über 76 Atomwaffen, dann könnten sie ganze Landstriche verwüsten. Darum bereiten sich Regierungen heute weniger auf Auseinandersetzungen auf Schlachtfeldern vor als vielmehr auf die Abwehr von atomaren und bakteriologischen Angriffen. Ehe jedoch die letzte Jahrwoche (7 Jahre) kommt, wird ein scheinheiliges Weltimperium zunächst alle Weltkonflikte beseitigen und einen globalen Scheinfrieden proklamieren mit der Option, dass Israel den dritten und größten Tempel in Jerusalem bauen kann. 9,27 Er wird aber vielen den Bund stark machen eine Woche lang. Und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird. In der letzten vorhergesagten Jahrwoche (ein Siebener) schließt der Herrscher eines kommenden Weltimperiums einen Siebenjahresbund mit vielen Völkern, wie in den Ausführungen zur Offenbarung noch gezeigt wird. Es ist nicht vorausgesagt, dass dieser Bund mit allen Völkern geschlossen wird. Die Betonung liegt vielmehr auf „starker Bund“. Das weist auf den im Neuen Testament vorausgesagten Scheinmessias hin. Ähnlich wie Hitler wird er Friedensabkommen und Nichtangriffspakte schließen, um dann in Blitzaktionen seine leichtgläubigen Bündnispartner zu unterwerfen. So wird der Scheinmessias auch mit Israel einen Siebenjahresbund schließen. Zu Beginn dieser Zeit werden die Juden mit modernster Technik in Jerusalem den 3. Tempel neu und größer als die vorherigen erbauen. Sie werden dann den alttestamentlichen Opferdienst praktizieren, denn sie leben noch unter der Decke des Alten Bundes (2.Korinther 3,14-16). Der Scheinmessias wird jedoch den Opferdienst zur Mitte dieser sieben Jahre abschaffen und sein Gräuelbild im Heiligtum aufstellen. In 2. Thessalonicher 2,4 wird noch ein beachtenswerter Hinweis auf den Scheinmessias im Tempel gegeben: „Er, der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“ Wenn sich diese Voraussage erfüllt, dauert es höchstens noch 3½ Jahre, bis die beschlossene Verwüstung über den Scheinmessias und seinen Anhang kommt, um dem Frevel ein Ende zu machen. Der Herr Jesus hat zu seiner Erdenzeit die Schändung dieses dritten Tempels vorausgesagt (Matthäus 24,15), aber nicht seine Zerstörung. Dagegen hat ER für den zweiten Tempel dessen totale Vernichtung vorausgesagt: „Es wird hier nicht ein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht zerbrochen werde“ (Matthäus 24,2). Das hatte sich im Jahr 70 n. Chr. buchstäblich erfüllt. Diese letzte Jahrwoche (2 x 3½ Jahre) bei Daniel ist eine wichtige Zeitangabe für alle Weissagungen der Endzeit und hilft zum Verständnis der Offenbarung. In der Offenbarung werden 3½ Jahre mit 42 Monaten (Off. 11,2; 13,5), „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ (Off. 12,14) oder mit 1260 Tagen (Off. 11,3; 12,6) angegeben. Aus den Versen Daniel 9,24 bis 27 ergibt sich wie 77 oben gezeigt, dass die Zeit vom Wiederaufbau Jerusalems mit dem zweiten Tempel bis zur ewigen Gerechtigkeit aus vier Teilabschnitten besteht: 1. Sieben Jahrwochen + 2. zweiundsechzig Jahrwochen des Wiederaufbaus, nach denen ein Gesalbter ausgerottet wird. 3. Eine eingeschobene Zeit, in welcher das Volk eines Fürsten Jerusalem und den Tempel zerstört, worauf Kriege und Verwüstungen folgen. Die Länge dieser eingeschobenen Zeit ist nicht angegeben. 4. Die letzte Jahrwoche beginnt mit dem Scheinchristus, der einen Siebenjahresbund mit vielen Völkern und mit Israel schließt, das Bündnis nach 3½ Jahren bricht, sein Gräuelbild im Tempel aufstellt und am Ende dieser Jahrwoche bei der Wiederkunft Jesu vernichtet wird. Diagramm zu Daniel 9 Dritter Tempel Antichristl. Schändung Zweiter Tempel Felsendom des Islam Dan. 9,25 Dan.9,26 Dan. 9,27 Krieg und Verwüstung 3½ + 3½ Jahre 49 + 434 Jahre Kreuzigung Vertreibung und Rückkehr Israels Jesu Dan.12,7 1.+ 2. 3. 4. Der interessierte Leser wird nun fragen: Wann werden sich die Voraussagen der letzten Jahrwoche erfüllen? Was sind Zeichen der Zeit für die Wiederkunft unseres geliebten Herrn Jesus Christus und die ewige Vereinigung Seiner Gemeinde mit IHM? Um eine biblische Antwort auf diese Fragen zu erhalten, überspringen wir einiges im Buch Daniel und lesen in dem 12 Kapitel: Daniel 12,7: Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, dass es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen. 78 Ein erstes Signal zur Beendigung der Zerstreuung des Volkes Israel war 1896 die Herausgabe von Theodor Herzls Broschüre „Der Judenstaat“, in der er die Forderung vieler Juden nach einer Wiederentstehung ihres Staates zum Ausdruck brachte. Daraufhin wurde 1897 der erste Zionistenkongress in Basel durchgeführt. Auf diesem Kongress soll Herzl gesagt haben: „Innerhalb von fünfzig Jahren werden die Juden ihren Staat haben...“. Am 14. Mai 1948 proklamierte Ben Gurion als erster jüdischer Ministerpräsident den Staat Israel. Seitdem setzten sich viele arabische Staaten das Ziel, Israel zu beseitigen. Ab dem 15. Mai 1948 haben Ägypten, Jordanien, Syrien und der Libanon in vier Kriegen versucht, den Staat Israel zu vernichten. Israel hat jedoch überlebt und ständig Land dazu gewonnen. Leider gibt es bis heute einen zunehmenden Antisemitismus in der Welt, der durch viele Falschmeldungen über Israel in den Medien noch geschürt wird. Trotz aller Widerstände wird entsprechend dem Wort Gottes die Zerstreuung oder Zerschlagung des heiligen Volkes ein Ende nehmen und damit die Aliyah (der Aufstieg), die Heimkehr Israels, zum Abschluss kommen. Am Ende werden die orthodoxen Juden die Schändung ihres Tempels durch den Scheinchristus erleben und gerade durch diese Erfüllung der Weissagung auf die Ankunft ihres Messias vorbereitet werden. Die Generation der Juden, welche diese Tempelschändung erlebt, wird auch das Kommen ihres Messias erleben, der sich ihnen als der gekreuzigte und auferstandene Herr Jesus Christus offenbart, wie in Sacharja 12,10 vorausgesagt ist. In diesem Zusammenhang erfüllt sich auch Römer 11,25-26: „...Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, solange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden...“ Wie bei vielen biblischen Aussagen steht der Leser auch hier vor der Entscheidung, der Bibel zu vertrauen, dass sich ihre Voraussagen so erfüllen, wie sich die meisten bereits erfüllt haben, das heißt wörtlich. Die Behauptung, solche Bibeltexte seien Geschichten aus der antiken apokalyptischen Bilderwelt und daher allenfalls symbolisch zu verstehen, ist auf Grund ihrer historischen Erfüllung religionsphilosophischer Unfug. Auch das vor uns liegende größte Ereignis der Weltgeschichte wird sich wortwörtlich erfüllen: „Siehe, ER kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird IHN sehen... Ja, Amen“ (Off.1,7). Die letzten 7 Jahre Gnadenzeit (6,1-17) Off. 6,1: Und ich sah, dass das Lamm das erste der Siegel auftat, und ich hörte eins der vier lebendigen Wesen sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm! Bevor der Herr Jesus Christus wiederkommt, öffnet ER das versiegelte Buch, welches ER aus der Hand Gottes genommen hat. Im Zusammenhang mit der Öffnung der ersten vier Siegel geben die vier Thronwesen den auslösenden 79 Befehl für das Kommen des Antichristen, einen Weltkrieg, eine Welthungersnot und ein großes Morden und Sterben. Aus dem entsiegelten Buch wird nichts vorgelesen, sondern Johannes hört die befehlenden Donnerstimmen der vier Thronwesen, wonach die vorgeschriebenen Ereignisse abrollen. In Matthäus 24,37-39 sagt der Herr Jesus Christus, dass die Ereignisse vor Seiner Wiederkunft plötzlich kommen werden wie die Sintflut zur Zeit Noahs. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts sind globale Ereignisse dieser Art denkmöglich geworden, denn Futurologen, Klimaforscher und Soziologen warnen auf Grund ihrer Forschungen vor ähnlichen Katastrophen, z. B. in dem Dokumentarfilm „SOS Erde: Wer rettet die Welt?“ 6,2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde ein Siegeskranz gegeben, und er zog aus siegend und um zu siegen. Nach dem ersten Siegelbruch durch den Herrn Jesus Christus muss der erste apokalyptische Reiter seine Behausung verlassen. Dem weißen Reiter wird ein Siegeskranz gegeben im Gegensatz zu Jesus Christus, welcher bereits der Gekrönte ist mit vielen Diademen (Off. 19,12-13). Der weiße Reiter ist mit einem Bogen bewaffnet, Jesus dagegen hat das Schwert SEINES Wortes (Off. 19,15). Und Jesus kommt nach dem sechsten Siegelbruch wieder, am Ende der Bedrängnis und nicht zu ihrem Beginn. Daher liegt es nahe, dass der weiße Reiter der angekündigte Scheinchristus ist. Der Scheinchristus wird die letzten sieben Jahre Weltgeschichte prägen, die in Daniel 9,27 als die letzte Jahrwoche angekündigt ist. Als Daniel um Verständnis für die Voraussagen der letzten Zeit bat, wurde ihm gesagt: „Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit. Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden es nicht verstehen, aber die Verständigen werden es verstehen“ (Daniel 12,9-10). Es ist an der Zeit, dass alle Nachfolger Christi beten: „Herr Jesus Christus, reinige, läutere, prüfe mich und gib mir Verständnis für die Endzeitweissagungen.“ Zu Luthers Zeiten und danach bewirkte der Heilige Geist vor allem durch den Römerbrief Erweckung. In unserer Zeit des Endes will der Herr Jesus Christus besonders durch biblische Weissagung ein geistliches Erwachen in den Gemeinden herbeiführen, welches auch Nichtchristen erfassen soll. Besonders das letzte Buch der Bibel soll Christen dazu bringen, dass sie geistlich hell wach ohne Angst in die Zukunft blicken und Fernstehende zum Herrn Jesu rufen. In den ersten 3½ Jahren wird der weiße Reiter mit dem Bogen ohne Pfeile gewaltlos, durch starke Bündnisse sieghaft sein (Daniel 9,27) und vielleicht mit dem Weltfriedenspreis gekrönt werden. Er bringt einen globalen Aufschwung unter raffinierten Verführungen und durch Betrug (2.Thessalonicher 2,9-11). Er setzt eine neue Weltordnung durch mit trügerischem Weltfrieden nach der 80 Strategie: „Mit Speck fängt man Mäuse.“ In den zweiten 3½ Jahren wird er seine Anhänger in Krieg, Hungersnot und das ewige Verderben treiben. In Daniel 7,7-8 und 8,23-25 wird der Scheinchristus als kleines Horn bezeichnet, als frecher und blutiger König und als Verwüster. Im Neuen Testament wird er als Antichrist (Anstattchristus) und Tier (Off. 17) bezeichnet, als Mensch der Sünde, Sohn des Verderbens und als der Gesetzlose. Nach der siebenjährigen Herrschaft des Antichristen kommt der Herr Jesus Christus wieder und bereitet mit dem Hauch SEINES Mundes dem Antichristen ein Ende (2.Thessalonicher 2, 8). In Matthäus 24,22 sagt Jesus, dass diese Schreckenszeit um der Auserwählten willen verkürzt wird, da sonst kein Mensch selig würde. Ein typischer Vorläufer des Antichristen, mit beinahe der doppelten Herrschaftszeit, war Hitler (1933-1945). Wie ein Wolf im Schafspelz begeisterte er sechs Jahre lang die Massen in Deutschland mit Aufschwung, faszinierenden Plänen zur Neuordnung der Welt und Friedensparolen. In den folgenden sechs Jahren trieb er Deutschland und die Welt in die Katastrophe des 2. Weltkrieges. 6,3 Und als es das zweite Siegel auftat, hörte ich das zweite lebendige Wesen sagen: Komm! 6,4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben. Der zweite Reiter bringt Krieg und Blutvergießen. Grausame Kriege gab es bisher immer, wenn Völker anstelle des Herrn Jesus Christus andere Heilsbringer umjubelten, wie Napoleon, Hitler, Stalin usw. Menschen, die derartigen Idolen folgten, waren wie von bösen Geistern besessen und taten Dinge, die sie unter normalen Verhältnissen nie getan hätten. Kriege werden grundsätzlich immer von Menschen verursacht, welche satanische Wesenszüge haben wie Habgier, Neid und Misstrauen und keine Ehrfurcht vor Gott (Jakobus 4,1-2). Je mehr diese satanischen Wesenszüge um sich greifen, umso mehr wird aufgerüstet und dann kommt „ein großes Schwert“ in der Hand feuerroter Reiter zum Einsatz. Zu welchem Zeitpunkt jedoch der apokalyptische rote Unheilsreiter seine Behausung verlassen darf, bestimmen nicht Menschen, sondern allein der Herr Jesus Christus mit dem zweiten Siegelbruch. Die Ereignisse nach dem Öffnen des zweiten Siegels und der folgenden legen es nahe, dass es sich hier um die zweite Hälfte der letzten Jahrwoche nach Daniel 9 handelt. In Off. 6,4 wird außerdem angedeutet, dass neben Krieg auch ein unkontrolliertes Morden von Mensch zu Mensch in bisher nie bekanntem Ausmaß überhand nehmen wird. Der Frieden zwischen Völkern und Nachbarn wird weggenommen (Matthäus 24,6-13). 81 6,5 Und als es das dritte Sigel auftat, hörte ich das dritte lebendige Wesen sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf saß, hatte eine Waage in der Hand. 6,6 Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier lebendigen Wesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Silbergroschen und drei Maß Gerste für einen Silbergroschen; aber dem Öl und Wein tu keinen Schaden! Kriege bringen immer notvolle Zeiten mit Mangel und Verteuerung von Lebensmitteln. Nach Matthäus 20,2 erhalten die Arbeiter im Weinberg einen Silbergroschen (Denar) Tagelohn; in der revidierten Elberfelder Bibel (1985) wird zu Off. 6,6 in einer Fußnote ein Maß (Choinix) Weizen als Bedarf für eine Tagesration angegeben. Demnach reicht in der Zeit des schwarzen Reiters der Tageslohn nur noch zur Nahrung für eine Person, aber nicht mehr für die Familie und es bleibt nichts übrig für Kleidung und Wohnung. Nur Gerste, die geringeren Nährwert hat und für Tierfutter verwendet wird, ist preisgünstiger als Weizen. Am Ende der Weltgeschichte wird die Menschheit in ein großes Elend getrieben, und erfahrungsgemäß wird solches Elend durch Diebstahl, Raub und Schwarzhandel noch verstärkt. Nur Christen werden sich auch in dieser Trübsalszeit nach dem Gesetz Christi richten (Galater 6,2) und ihre Häupter erheben, weil sich ihre Erlösung naht. Dass Öl und Wein nicht angetastet werden, könnte Gottes Stimme „mitten unter den vier Gestalten“ anordnen, die Johannes hört. Gottes Barmherzigkeit und Güte sorgt auch in dieser Gerichtszeit dafür, dass Öl und Wein geschützt werden, weil beides auch als Heilmittel dient. 6,7 Und als es das vierte Siegel auftat, hörte ich die Stimme des vierten lebendigen Wesens sagen: Komm! 6,8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd. Und der darauf saß, dessen Name war: Der Tod, und das Totenreich (Hades) folgte ihm nach. Und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit Schwert und Hunger und durch die wilden Tiere auf Erden. Es ist unstrittig, dass der Herr Jesus Christus die Siegel öffnet und damit den Weg für die Ausführung der angekündigten Gräueltaten auf dem vierten Teil der Erde für begrenzte Zeit frei gibt. Die Geister, welche man besonders im antichristlichen Machtbereich ruft, werden auf diesem Teil der Erde eine Vorstufe der Hölle inszenieren. Worauf Menschen sich einlassen, das wird sie beherrschen, und wem sie dienen, der bestimmt auch ihr Ende. Laut Idea Spektrum 26/2003 sollen bereits rund 10.000 Satanisten (genaue Zahlen werden streng geheim gehalten) in Deutschland wirksam sein. Nach der Gründung der Kirche des Satans im Frühjahr 1966 sagte ihr oberster Priester Anton Lavey in einem Interview: „Der Satan, das ist die Offenbarung der dunklen Seiten der menschlichen Natur. In jedem von uns sitzt der Satan. Darauf muss der Mensch stolz sein und darf sich nicht von ihm bedrückt fühlen. Ihn muss man pflegen, 82 wie wir das auch bei uns im Tempel tun.“ In den USA ist diese so genannte „Jugendreligion“ als Kirche anerkannt und breitet sich seit ihrer Gründung zunehmend auch in Europa aus. Die Vermutung liegt nahe, dass der weiße Reiter sein antichristliches Machtzentrum besonders auf dem Viertel der Erde errichtet, wo das antichristliche Wesen am stärksten um sich greift. Auf diesem Teil der Erde wird dann in den letzten 3½ Jahren die Hölle los sein. Die Menschen werden getötet, verhungern, sterben an der Pest, die besonders durch Ratten übertragen wird, oder werden von hungrigen Tieren wie Wölfen gefressen, deren Population z.Z. weltweit zunimmt. Durch derartige erschreckende Ereignisse wird die Menschheit zur Entscheidung herausgefordert, entschieden für oder gegen eine Nachfolge Christi zu sein. Wer sich für keines von beiden entscheidet, wird vom Sog des Antichristen erfasst und ist letztlich gegen den Herrn Jesus Christus, wie in Matthäus 12,30 geschrieben steht: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.“ Für die Gemeinde Jesu ist in dieser Zeit nach Off. 12,14-16 ein Zufluchtsort fern vom Angesicht der Schlange bereitet. Wenn es nötig ist, sollten Christen immer Flucht oder Vertreibung zu ihrer Bewahrung aus Gottes Hand nehmen. „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13,14). Christen, die in dieser Zeit im antichristlichen Machtbereich bleiben oder Menschen, die dort zum Glauben kommen, werden nach Off. 12,17 unter Umständen als Märtyrer sterben. 6,9 Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. Wie gut ist es zu wissen, dass die Märtyrer aller Zeiten, die wegen ihrer Nachfolge Christi ermordet wurden und werden, am Thron Gottes sind. Johannes wird hier in besonderer Weise Augenzeuge der Erfüllung der Worte 83 aus Römer 8,38-39: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben ... uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Vor dem Thron Gottes geht es nicht um das feierliche Gedenken an ermordete christliche Märtyrer. Auch scheinheilige Politiker und Religionsführer schmücken oft die Gräber der Märtyrer, um zu vertuschen, dass sie bibeltreue Zeugen Jesu diskriminieren, verfolgen und umbringen (Matthäus 23,29-31). Johannes sieht die Märtyrer in ihrem Herrlichkeitsleib wie Mose und Elia zurzeit Jesu auf dem Berg der Verklärung. Die Bezeichnung „Seelen“ weist in der Bibel immer auf Menschen mit Leib, Seele und Geist, welche denken, fühlen und ihren Willen äußern können. Darum schlafen die Märtyrer am Thron Gottes nicht, sondern sie schreien, wie im folgenden Vers gesagt wird. 6,10 Und sie schrieen mit lauter Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Ohne die Mitwirkung der vier lebendigen Wesen treten unmittelbar nach dem fünften Siegelbruch die christlichen Märtyrer auf. Sie haben sich an ihren Verfolgern nie persönlich gerächt, weil sie sich nach dem göttlichen Grundsatz gerichtet haben, dass Rache und Vergeltung nur Gottes Sache ist (Hebräer 10,30). Sie rufen aber vor dem Thron Gottes „wie lange richtest du nicht?“; bis wann soll Gott noch verhöhnt werden, bis wann soll das unerträgliche Unrecht noch anhalten? Wie die Märtyrer wissen auch alle Christen, die um die Wiederkunft Jesu bitten, dass dann die ewige Bestrafung für alle Schuldigen geschieht und die ewige Herrlichkeit für alle beginnt, deren Schuld vergeben ist. Vor der Bitte um das Gericht beten die Märtyrer den Herrn Jesus als den Heiligen und Wahrhaftigen an. Auf himmlischen Lobpreis im Zusammenhang mit Gerichten Gottes weist auch Off. 19,1-7 wo eine große Schar im Himmel das Lobpreiswort Halleluja ausruft. Dieses Lobpreiswort wird im Neuen Testament nur in Off. 19 benutzt und zwar im Zusammenhang mit Gottes Gerichten. Wer mit der Liebe Gottes erfüllt ist, hat keine Freude an Ungerechtigkeit: „Die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit“ (1. Korinther 13.6). Darum haben zu allen Zeiten gottesfürchtige Menschen um das Eingreifen Gottes bei himmelschreiender Ungerechtigkeit gebetet und haben es auch erlebt. Nero, einige Päpste, Napoleon, Hitler und der europäische Kommunismus wurden von Gott beseitigt, als das Maß ihrer Ungerechtigkeiten voll war. 6,11 Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, das sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig 84 dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie. Am Thron Gottes wird das Schreien der Märtyrer nach Gottes Rache nicht getadelt. Im Gegenteil, die Märtyrer werden durch Gott bevollmächtigt, indem sie weiße Gewänder bekommen, um mit Christus ihre Ankläger und Mörder zu richten (1.Korinther 6,2). Im Gericht Gottes werden die antichristlichen falschen Zeugen und ungerechten Richter wegen ihrer ungerechten Märtyrerprozesse zur Rechenschaft gezogen und bestraft. Gott sei Dank, es gibt eine letzte Gerechtigkeit. Nach Gottes Zeitplan müssen die Märtyrer noch warten, bis eine bestimmte Anzahl ihrer Brüder so wie sie vollendet wird. Somit wird es auch nach dem fünften Siegelbruch noch christliche Märtyrer geben. Gott bestimmt aber darüber, welche Christen die besondere Gnade empfangen, dass sie als Märtyrer in die ewige Herrlichkeit eingehen. Die von Gott berufenen Märtyrer leben gewaltlos und lehnen auch Tyrannenmorde ab (Römer 12,19) und sind dabei unverzagt und voller Hoffnung. Sie gründen sich dabei auf viele biblische Verheißungen, wie das Wort Jesu: „Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden“ (Matthäus 5,12a). 6,12 Und ich sah: als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, 6,13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. Diese Katastrophen, die alle bisherigen übertreffen, geschehen unmittelbar vor der Wiederkunft Jesu Christi. Den Tag und Stunde dazu bestimmt dann allein Gott der Vater (Matthäus 24,36). In seiner Endzeitrede sagte Jesus analog zum sechsten Siegelgericht: „Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel“ (Matthäus 24,29-30). Auch im Alten Testament wird der Tag des Herrn so vorausgesagt (Jesaja 13,10; Joel 2,10; 3,4). Vor diesem gewaltigsten Tag der Weltgeschichte wird die geduldig wartende Gemeinde Jesu von der Erde weggerissen, um allezeit bei Jesus zu sein. Jesus hat verheißen: „Weil du das Wort vom Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ICH dich bewahren vor der Stunde der Versuchung (siehe Exkurs 5, Absatz 2), die über den ganzen Weltkreis kommen wird“ (Off. 3,10). Mit Sicherheit wird von diesen schrecklichen Naturkatastrophen, hinter denen Gott steht, nicht die ganze Erdbevölkerung ausgelöscht, weil ein Teil für das tausendjährige Friedensreich 85 überlebt (Off. 20, 3b). Von diesen Gerichten werden vor allem diejenigen Bewohner der Erde betroffenen sein, welche sich dem Antichristen verschreiben. Ihre Lage ist so hoffnungslos wie die der Insassen eines Busses, welcher auf einer eisglatten Straße ins rutschen kommt und in Abgrund stürzt. 6,14 Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort. Außer Bibelkennern erwartet wohl niemand, dass diese gewaltigen Ereignisse sich alle wörtlich erfüllen werden. Nach dem Ausdruck „Schriftrolle, die zusammengerollt wird“ liegt es nahe, dass sich diese Ereignisse innerhalb einer Stunde oder noch schneller vollziehen, aber nicht in Jahrhunderten, wie manche es deuten. In Hebräer 12,26-27 steht: „Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht (Haggai 2,6): noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel. Dieses, noch einmal’ zeigt an, dass das, was erschüttert werden kann, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, damit allein das bleiben soll, was nicht erschüttert werden kann.“ Die Bewegung von Inseln und Bergen im Zusammenhang mit dem sechsten Siegelbruch könnte ein Hinweis sein, dass der Tempelberg in Jerusalem dann höher sein wird als alle zukünftigen Berge (Micha 4,1-3). In diesem Zusammenhang könnte die Erdoberfläche für das tausendjährige Friedensreich eine neue Gestalt erhalten. Dann wird der Herr Jesus Christus nach seiner Wiederkunft von Jerusalem aus die Welt regieren (Off. 20,1ff.). Nach dem Millennium erfüllt sich dann Off. 21 und 22 mit dem neuen Himmel und der neuen Erde. 6,15 Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge 6,16 und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verberget uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Hier wird uns gezeigt, wie beim sechsten Siegelbruch alle reagieren, welche in ihrem Leben dem Sohn Gottes ungehorsam geblieben sind und SEINE Gnade abgelehnt haben. Sie alle wollen sich vor dem Angesicht Gottes, der auf seinem Thron sitzt und vor dem Zorn des Lammes um jeden Preis verbergen. Die den Herrn Jesus Christus nie von Herzen im Gebet angerufen haben, schreien dann in panischer Angst und Torheit Felsen um Hilfe an, die ihnen gar nicht helfen können. 86 An Vers 16 fällt auf, dass alle, die ihre Sünden vor Gott und den Menschen nicht geordnet haben, um den Zorn des Lammes wissen. Das setzt eine weltweite Verkündigung der Wiederkunft Jesu zum Gericht über alle Ungerechtigkeit voraus. Warum wird eigentlich in vielen Gemeinden und Kirchen nicht über die obigen Verse oder ähnliche gepredigt: 1. Weil man nicht mehr die Wiederkunft Jesu Christi zum froh machenden Evangelium rechnet. 2. Weil man weithin irdisch gesinnt ist und darum nicht mehr die Freude auf den Himmel hat wie Paulus, der es besser fand, bei Christus zu sein als auf der Erde (Philipper 1,22f.). 3. Weil man nicht den Gott der Bibel verkündet, sondern einen weltangepassten „Gott“, der nie zornig ist sondern nur freundlich und Seine 10 Gebote nicht mehr ernst nimmt. Wer aber ein Evangelium verkündet ohne die Wiederkunft Jesu Christi und ohne die 10 Gebote, durch die Erkenntnis der Sünde kommt, ist ein falscher Prophet und hat weder Liebe zu Gott noch Retterliebe zu den Verlorenen. Wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt, gehören auch solche weltangepassten Verkündiger zu denen, die sich in Felsklüften vor IHM verbergen wollen. 6,17 Denn es ist gekommen der große Tag IHRES Zornes, und wer kann bestehen? Mit dem „großen Tag IHRES Zornes“ ist der Tag des Zornes Gottes und SEINES Sohnes Jesus gemeint. Wer kann an diesem Tag bestehen? Wer sich auf Gottes Wort gründet und seine Sünden im Blut des Lammes abgewaschen hat, braucht sich vor den „großen Tag IHRES Zornes“ nicht zu fürchten. Im folgenden Kapitel werden in einem Zwischenbericht zwei Gruppen beschrieben, die diesen Tag durch Gottes gnadenvolle Bewahrung überstehen. Es sind die 144000 jüdischen Erweckungsprediger (Off. 7,1-8) und die große Schar aus der großen Trübsal (Off. 7,9-17). Ohne Ehrfurcht vor dem Wort Gottes und ohne die Reinigung von den Sünden trifft jedoch jeden früher oder später der Zorn Gottes und des Lammes. Gegen diesen Zorn hilft auch nicht der Versuch, die Worte von Gottes Zorn und der Hölle zu „entmythologisieren“ und auch nicht eine Bibelauslegung, welche die Offenbarungsereignisse nur zeitgeschichtlich, als bereits geschehen und für die Zukunft nicht mehr relevant erklärt. Die Bibel ist kein Märchen- oder Geschichtenbuch, sondern ein Tatsachenbuch Gottes. Überall, wo Luther im Neuen Testament das griechische Wort diëgesis mit „Geschichte“ übersetzt hat, muss „Sache“ oder „Bericht“ stehen. Alle Weissagungen Jesu werden sich, wo sie nicht ausdrücklich als Bildreden oder Gleichnisse deklariert sind, wörtlich erfüllen. Die Ereignisse nach dem Bruch des sechsten Siegels hat der Herr Jesus schon zu Seiner Erdenzeit klar vorausgesagt: „Dann werden sie anfangen, zu sagen zu 87 den Bergen: Fallt über uns! Und zu den Hügeln: Bedeckt uns!“ (Lukas 23,30). Mit dem sechsten Siegelbruch, dem „Tag IHRES Zornes“ gehen auch die Gebete der Märtyrer von Off. 6,10 in Erfüllung. 144.000 versiegelte Erweckungsprediger (7,1-8,1) Off. 7,1: Danach sah ich vier Engel stehen an den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind über die Erde blase noch über das Meer noch über irgendeinen Baum. Die vier Winde deuten auf Sturm aus sämtlichen Richtungen, daher könnten sie als Zusammenfassung aller Endzeitgerichte gedeutet werden. Durch diese Gerichte wird auf einem großen Teil unseres Planeten nicht nur die Vegetation zerstört, sondern auf dem Meer und im Meer wird viel Schaden angerichtet. In Off. 7,1 erfahren wir nun, dass vier bevollmächtigte Gerichtsengel an vier besonderen Stellen der Erde stationiert sind, um diese Endzeitstürme noch festzuhalten oder aufzuhalten. Es ist ähnlich wie vor einem Pferderennen, wenn die Pferde unruhig trippelnd auf den Startschuss warten, aber von ihren Reitern noch festgehalten werden. Diese Stille vor dem Sturm ist göttlich angeordnet, um die Gemeinde Jesu zu vollenden, sowie Heil und Gericht allen Menschen zu verkünden. Alle sollen die Gelegenheit haben zu Umkehr und Rettung. Es ist die Zeit der Stille vor dem Sturm der Siegel- und Posaunengerichte. 7,2 Und ich sah einen anderen Engel aufsteigen vom Aufgang der Sonne her, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief mit großer Stimme zu den vier Engeln, denen Macht gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zu tun: 7,3 Tut der Erde und dem Meer und den Bäumen keinen Schaden, bis wir versiegelt haben die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen. Bevor die Endzeitstürme über die Erde hereinbrechen, kommt noch ein Engel vom Osten. Vom Standort des Johannes, auf der Insel Patmos, liegt im Osten Israel. Auf Befehl dieses Engels wird alles aufgehalten, bis die 144.000 Knechte Gottes versiegelt sind. Das ist eine biblische Auslegung zu 2. Thessalonicher 2,6-7: „Und ihr wisst, was aufhält, bis er (der Gesetzlose) offenbar wird zu seiner Zeit. Denn es regt sich schon das Geheimnis der Gesetzlosigkeit; nur muss der, der es jetzt noch aufhält, aus dem Weg.“ Was aufhält, könnten die vier Engel sein, welche die Endzeitstürme noch aufhalten, und der Aufhaltende könnte der Engel mit der Versiegelungsvollmacht sein. Auch von Daniel 10 her wird deutlich, dass die Engelwelt hinter bedeutenden Ereignissen in Israel und der Weltgeschichte steht. 88 Nun geht es um die Frage: Welche Menschen werden vor den Endzeitstürmen als Knechte des lebendigen Gottes versiegelt? Nach Off. 14,1-5 sind die 144.000 Versiegelten so rein vor Gott, das man solche in den heutigen Kirchen, Freikirchen und Missionsgesellschaften kaum finden wird. Im Gegenteil, viel zu viele Theologen treten heute im klaren Quellwasser des Wortes Gottes so respektlos herum, dass es trübe wird (Hesekiel 34,18). Im Mitteilungsblatt der Karmelmission (Heft 01-09) wird vor einer Kontextualisierungsmethode gewarnt. Diese Methode passt Bibeltexte der jeweiligen Religion so an, dass keine Widersprüche hervorgerufen werden sollen. Da gibt es z.B. muslimgerechte Bibelübertragungen, in denen Jesus nie als Sohn Gottes erwähnt wird. Es gibt auch Missionsgesellschaften, die nur noch Dialog, Partnerschaft und Entwicklungshilfe betreiben und nicht mehr den Ruf in die Nachfolge Christi als heilsnotwendigen Schwerpunkt im Blick haben. Nur der Mensch steht im Mittelpunkt und nicht mehr der Herr Jesus Christus. Diese Theologie ist weithin zur Anthropologie verkümmert. Das alles erscheint geistlich toten Christen vernünftig, geistig Wache dagegen erkennen den Abfall von Christus. Gott sei Dank, nicht alle Gemeinden folgen einer anthropologischen Theologie. Es gibt auch heute Gemeinden, die der von Smyrna (Off. 2,8-11) und Philadelphia (Off. 3,7-13) gleichen. Solche Gemeinden fördern Juden- und Heidenmission (Epheser 2,14). Gemeinden wie diese werden von der Welt zwar abgelehnt, bekommen aber vom Herrn Jesus Christus nur Lob und offene Türen für Mission. Zu diesen Gemeinden gehören am Ende der Endzeit auch die 144.000 „Knechte unseres Gottes“, die nicht über Weltevangelisation diskutieren, sondern als bevollmächtigte Erweckungsprediger den Missionsbefehl Jesu zum Abschluss bringen (Matthäus 28,18-20). 7,4 Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: hundertvierundvierzigtausend Versiegelte aus allen Stämmen Israels: Am Ende der Endzeit gibt es 144.000 besonders erwählte messianische Juden aus allen Stämmen Israels. Nach Off. 14,1 tragen sie den Namen des Herrn Jesus Christus und den Namen Gottes auf ihren Stirnen. Diese öffentliche Kennzeichnung unterscheidet sie von den antichristlichen Malzeichenträgern und legitimiert sie als bevollmächtigte Botschafter an Christi statt. Für den Autor ergibt sich hier ein Zusammenhang zu Off. 12,5 wo „der männliche Sohn alle Völker mit eisernem Stab weiden soll.“ Nicht ein Zerschlagen, sondern ein Weiden mit eisernem Stab könnte ein Hinweis auf den Dienstauftrag für die 144.000 sein. Wie der Apostel Paulus werden sie alle Selbstgerechtigkeit vor Gott zerschlagen, um Menschen in die Nachfolge Christi zu führen. Ihre Predigtweise wird Hebräer 4,12 entsprechen: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter 89 der Gedanken und Sinne des Herzens.“ Alle Geretteten werden dann erkennen, dass die Predigten dieser Israeliten von Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade nicht Menschenwort sind, sondern Gottes Wort. Der Dienst dieser 144.000 Juden wird die Weltmission gemäß Matthäus 24,14 zum Abschluss bringen: „Und es wird gepredigt werden das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Die Versiegelung der 144.000 geschieht nach Off. 7,3 durch Engel Gottes und nicht durch sakramentale Handlungen einer Kirche, Freikirche oder Missionsgesellschaft. Im Unterschied zu säkularisierten Christen leben die 144.000 Versiegelten ethisch und moralisch untadelig (Off. 14,4-5). Wegen ihres vorbildlichen Lebens in der Nachfolge Christi wird sich die glaubende Gemeinde am Ende der Endzeit an den 144.000 orientieren, und nicht am Vatikan in Rom, der Ökumene in Genf oder anderen säkularisierten christlichen Organisationen, und gewiss nicht an Gruppierungen, welche antijudaistisches oder antisemitisches Gedankengut vertreten oder tolerieren. Antisemiten haben nicht den König der Juden, Jesus Christus, auf ihrer Seite. 2010 zählte die Weltbevölkerung laut UN 6.9 Milliarden Menschen, davon sind nach einer Quelle von Wycliff International 2010 ca. 68% keine Christen und von ihnen haben viele noch nie das Evangelium gehört. Wie viele Nichtchristen und Christen gab es 2010 in der Welt? Es gibt Für 68% 76% liegen Nichtchristen weltweit Bibelübersetzungen und Bibelteile in ihrer Sprache vor und und für 32% Christen 24% noch nicht 32% sind Christen, sie gehören zu Gemeinden, die von Jesus Christus das Prädikat „tadellos“ bis „geistlich tot“ erhalten (Off. 2,1 bis Off. 3,22). Interessant ist, dass für ca. 76% der Menschheit Bibeln und Bibelteile in ihre Sprache übersetzt vorliegen. Nach einer „Vision“ aller Bibelübersetzer sollen bis zum Jahr 2025 in allen 6528 Sprachen Bibelübersetzungen vorliegen. 90 Die Verwirklichung des Missionsbefehls Jesu (Matthäus 24,14) rückt unaufhaltsam näher und wird am Ende durch die 144.000 umfassend zum Abschluss gebracht. Heute schon soll es nach einer Pressemitteilung der Kirchenzeitung GLAUBE + HEIMAT (17. 01. 2010, Seite 3) weltweit 50.000 bis 332.000 messianische Juden in selbstständigen Gemeinden geben. Während in Israel die judenchristlichen Gemeinden wachsen, schrumpfen im christlichen Abendland die Besucherzahlen in Kirchen und Freikirchen. 7,5 aus dem Stamm Juda zwölftausend Versiegelte, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend, 7,6 aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend, 7,7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issaschar zwölftausend, 7,8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Versiegelte. Klare biblische Aussagen wie diese werden gegenwärtig oft nur symbolisch gedeutet. Wer das tut, läuft Gefahr, die biblische Botschaft zu verwirren und schließlich in subjektive Auslegungsbeliebigkeiten abzugleiten. Aus den obigen Versen ist klar zu entnehmen, dass die 144.000 leibliche Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs sind. Gott erwählt von jedem Stamm 12.000 Söhne Israels. Gott weis genau, zu welchem Stamm jeder gehört und der Heilige Geist wird es jedem der 144.000 offenbaren. Es ist zum Staunen, dass über Jahrtausende viele Juden auch durch Überlieferung bis heute wissen, wer ihr Stammvater war. Seit 1997 wurden in Israel durch DNA-Analysen die Aussagen vieler jüdischer Männer bestätigt, levitischer Abstammung zu sein. Die 144.000 Knechte Gottes werden eine brennende Liebe zu ihren Messias Jesus Christus haben und große Retterliebe zu den Verlorenen. Ihre große Liebe zu Jesus bewahrt sie auch vor theologischen Irrlehren, welche von der griechischen Philosophie durchdrungen sind. Die 144.000 missbrauchen nicht das Evangelium, um irdische Gewinne zu machen. Sie wissen um die bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, darum betteln sie nicht um Geld, sondern rufen kostenlos wie Paulus zur Versöhnung mit Gott durch die reinigende Kraft des Blutes Jesu Christi. Der scheinbar fehlende Stamm Ephraim wird hier mit Josef benannt; der Stamm Dan jedoch fehlt, an seiner Statt steht Manasse. Das sollte man einfach als göttliche Weissagung zur Kenntnis nehmen und nicht zum Anlass von Streit und Spekulationen missbrauchen. Die 144.000 sind Knechte Gottes, das heißt, Männer und nicht Frauen. Das entspricht auch der Ordnung des Neuen Testaments im Gegensatz zur geforderten Frauenquote in Gemeinde- und 91 Kirchenleitungen. Außerdem haben viele christliche Denominationen ein unbiblisches Verhältnis zum heutigen Staat Israel, mit dem Gott jedoch noch heilsgeschichtliche Pläne hat (Römer 9-11). 7,9 Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, Off. 7,1-17 ist eine Zwischenweissagung, die in den Heilsplan Gottes einzuordnen ist. In den Versen 1-8 geht es um die ersten 3 ½ Jahre der letzten 7 Jahre vor der Wiederkunft Jesu Christi. In diesen ersten 3 ½ Jahren werden die Siegel- und Posaunengerichte noch aufgehalten, bis die 144.000 messianischen Juden versiegelt sind. In den Versen 9-17 geht es um eine viel spätere Zeit, nämlich die Zeit nach den Siegel-, Posaunen- und Zornesschalengerichten. Danach sind die Erlösten aus der großen Trübsal und der gesamten Weltgeschichte am Thron Gottes, was uns in Off. 21-22 noch ausführlicher beschrieben wird. Es ist nahe liegend, dass der Endzeitheilsplan Gottes wie folgt abläuft: Unser Zeitalter der Gemeinde begann Pfingsten mit der Aussaat des Evangeliums, meistens durch Judenchristen. Ab dem zweiten Jahrhundert übernahmen vorwiegend zum Glauben gekommene Heidenchristen die weltweite Aussaat des Evangeliums. Mit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die Säkularisierung der Weltchristenheit immer stärker zu, und es wurde und wird neben immer weniger gutem Saatgut des Evangeliums viel religiöses Unkraut gesät. Gleichzeitig erleben wir, wie der Heilige Geist die Entstehung judenchristlicher Gemeinden bewirkt. 1865 wurde in London die „Judenchristliche Allianz“ gegründet. In Deutschland gab es im Jahr 2011 rund 40 Gemeinden messianischer Juden (akzente Nr. 1 2011 Seite 21/22). In Israel soll es zurzeit über 100 messianische jüdische Gemeinden geben. Aus ihnen werden die 144.000 hervorgehen, die den reinen Samen des Wortes Gottes ausstreuen und die Weltmission zum Abschluss bringen. In diesem Zusammenhang wird sich auch Römer 11,25-26 erfüllen: „Verstockung ist einem Teil Israels widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden ...“ Soviel in unseren Kräften steht, sollten wir auf jeden Fall messianische Juden fördern und Kontakte zu ihnen pflegen. Bibeltreue Christen haben zu allen Zeiten nicht nur Heidenmission, sondern auch Judenmission gefördert. Ein Schwerpunkt der Verkündigung der 144.000 und danach der beiden Zeugen (Off. 11,3-13) könnte der Ruf aus Matthäus 25,6 sein: „Um Mitternacht aber erhob sich ein lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, IHM entgegen!“ Danach erlebt die Welt die Siegel- und Posaunengerichte mit der Wiederkunft Jesu Christi, auf 92 welche das Millennium folgt (Off. 20,6). Am Ende des messianischen Friedensreiches (Off. 20,7-10) werden die Schalen des Zornes Gottes auf unseren alten Planeten Erde ausgegossen, um alles zu vernichten, dabei auch Satan und seinen Anhang. (Off. 16,20-21). Danach sah Johannes einen neuen Himmel und eine neue Erde (Off. 20-22) und die Versammlung der Erlösten am Thron Gottes (Off. 22,3), von der wir nun auch schon in Off. 7,9-17 lesen. 7,10 und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott und dem Lamm! Diesen Lobpreis der Erlösten sollten alle Christen heute schon im Herzen tragen und auswendig können. Am Ziel gibt es nur noch Lobpreis ohne Bitten, Fürbitte oder Klagen. Das Wort Heil kommt nur Gott und dem Lamm zu und darf nie in unmittelbarer Verbindung mit dem Namen eines sterblichen Menschen gesagt werden oder im Zusammenhang mit Engeln. Lobpreis geschieht hier mit großer Stimme, das heißt heilig und nicht sentimental, rockig, verträumt oder glossolalieartig unverständlich. Alle beten den persönlichen, lebendigen Gott an und Jesus das Lamm, welches der Welt Sünde trug. 7,11 Und alle Engel standen rings um den Thron und um die Ältesten und um die vier lebendigen Wesen und sie fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an 7,12 und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Die besondere Haltung derer, die den Thron Gottes umgeben, ist dass sie niederfallen auf ihr Angesicht. Die Gebetsworte beginnen und enden mit Amen, das bedeutet: so ist es ganz gewiss und wahr. Die sieben Anbetungsaussagen in diesem Lobpreis entsprechen der Würde, der Heiligkeit und dem vollbrachten Heilsratschluss Gottes. Von Vers 11 und 12 können wir drei Dinge für unseren Lobpreis lernen: 1. Lobpreis muss an den Gott gerichtet sein, der uns in der Bibel offenbart wird. 2. Entsprechend den himmlischen Lobpreisern streben wahre Lobpreiser, geleitet durch den Heiligen Geist, eine würdige Gebetshaltung an. 3. Lobpreisworte und Texte müssen einen geistgewirkten Inhalt haben. Wer in obige Lobpreisworte von ganzem Herzen einstimmen kann, ist erlöst und gereinigt von seinen Sünden durch Jesu Sühneopfer am Kreuz (Off. 1,5c). Jede Anbetung und auch Lobpreislieder können daran gemessen werden, ob sie entsprechende Reaktionen auf geistgewirkte biblische Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis sind. Wenn echte Anbetung und Lobpreis zu Gott das Leben 93 von Christen prägt, werden Verlorengehende eine Sehnsucht bekommen, auch zur Gemeinde Jesu zu gehören. 7,13 Und einer der Ältesten fing an und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit den weißen Kleidern angetan sind, und woher sind sie gekommen? Wer sind die Menschen vor Gottes Thron, mit denen ER ans Ziel kommt? Was haben sie getan für den errungenen Siegespreis des ewigen Lebens? Wo war ihre geistliche Heimat, in welcher Kirche, Mission oder Freikirche wirkten sie? Wie haben sie gelebt, und welche Zeiteinteilung hatten sie? Woher haben sie die weiße Siegeskleidung, die Siegeszeichen in ihren Händen und die richtigen Worte für Lobpreis und Anbetung? Diese und weitere Fragen werden in den folgenden Versen beantwortet. 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind’s, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Johannes hätte sicher auf die zwei Fragen des Ältesten etwas antworten können, aber er hält sich zurück. Diese Fragen muss einer von den 24 Ältesten am Thron Gottes beantworten. Wir sollen verbindlich erfahren, wer an das gottgewollte Ziel kommt. Es ist eine unzählbare Schar aus der großen Trübsal oder aus großer Bedrängnis. Seit dem Sündenfall leben gottesfürchtige Menschen in einer Trübsalspirale. Vom gottesfürchtigen Abel an, der von seinem Bruder Kain erschlagen wurde (1.Mose 4), bis zu den Märtyrern in der Zeit des Antichristen (Off.6,9-11). Dieses „die gekommen sind aus der großen Trübsal“ weist auf das Ende der Trübsalspirale hin. Da werden die in dem Herrn Jesus Entschlafenen auferstehen und die Lebenden werden verwandelt, um bei dem Herrn zu sein alle Zeit (1.Korinther 15,51-52). In Bezug auf die Erlösten spricht der Älteste nicht von Sakramenten, Kirchen, Freikirchen oder Hauskreisen, die an das Ziel bringen. Am gottgewollten Ziel sind nur die, welche mit Leidensbereitschaft einen Prozess der Reinigung von ihren Sünden durch das Blut Jesu Christi durchlebt haben. Es kommt auf die persönliche Erfahrung von 1. Johannes 1,9 an: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist ER treu und gerecht, dass ER uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Am Ziel sind alle, die sich durch den Heiligen Geist zur Sündenerkenntnis und zum Sündenbekenntnis bringen ließen und sich zu einer Gemeinde halten, in welcher der Herr Jesus Christus das Haupt ist. Damit sind die beiden Fragen beantwortet – wer die Erlösten sind und woher sie kommen. 7,15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt wird über ihnen wohnen. 94 Aus Dank für Jesu stellvertretendes Opfer am Kreuz von Golgatha dienen die Erlösten Gott und dem Lamm mit Freuden immer und ewig. Sie gehören zur Thronumgebung. Die wegen ihrer Nachfolge Christi auf Erden oft verachtet, verfolgt und obdachlos waren, sind dann in unmittelbarer Nähe des lebendigen Gottes. Während die Priester nur einmal im Jahr Gott im allerheiligsten Raum des Tempels nahen durften, werden die Erlösten dann ewig und ununterbrochen in Gottes Nähe wohnen. Hier wird die herrliche Zukunft aller entschiedenen Christen offenbart. Das Schönste für Nachfolger Christi kommt noch. Da werden dann manche Psalmen von ihrer vollkommenen Erfüllung her gebetet (Psalm 1;23;119;150). Psalmen sollten wir heute schon von Herzen zu unserem Gebet machen, wie auch die Anbetungsworte aus der Offenbarung. 7,16 Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; Dem irdischen Notstand entnommen, werden die Erlösten vor dem Thron Gottes nicht mehr hungern und dürsten, weder geistlich noch leiblich. Der den Israeliten zur Zeit der Wüstenwanderung Himmelsbrot gab, welches wie Milch und Honig schmeckte, hält himmlische Speisen für die Überwinder bereit, für ihren neuen Leib, ihre Seele und ihren Geist. Auf der Erde werden als Folge einer zunehmenden seelischen und geistigen Verschmutzung der Menschen Umweltverschmutzung, Naturkatastrophen und Hungersnöte zunehmen. Es wird im doppelten Sinn immer heißer werden. Erst im Paradies Gottes werden die Erlösten in der vollkommenen paradiesischen Heimat leben, die Jesus Christus für sie bereitet hat. Das alles ist 900 Jahre vor diesem Offenbarungstext schon vorausgesagt worden in Jesaja 49,10. 7,17 denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Der Herr Jesus Christus wird seine Nachfolger als das Lamm Gottes zugleich wie ein guter Hirte weiden und leiten. Da erfüllt sich in vollkommener Weise Psalm 23, den jeder Leser auswendig können und zu seinem kostbaren innerlichen Besitz machen sollte. Wer hier und heute seinen Lebensdurst im Wort Gottes und in der Gemeinschaft mit IHM und Seinen Kindern stillt, wird dann vom Herrn Jesus Christus zum lebendigen Wasser geführt. Was tut Gott an den Erlösten? ER wischt ihre Tränen ab. Es werden Tränen sein über erfahrenes himmelschreiendes Unrecht, Leid und Trübsale. Vielleicht sind es zugleich auch Freudentränen über all die Herrlichkeit und Liebe Gottes in 95 Jesus Christus unserem Herrn. Es wird Gottes Freude sein, wenn die Augen der Erlösten mit Freudentränen erfüllt sind, weil sie aller Trübsale entnommen sind. Off. 8,1: Und als das Lamm das siebente Siegel auftat, entstand eine Stille im Himmel von etwa einer halben Stunde. In Off. 8,1 geht es um den Bruch des letzten Siegels durch den Herrn Jesus Christus; darum gehört dieser Vers noch zu den Aussagen des siebenten Kapitels. Unsere heutige Kapiteleinteilung der biblischen Bücher stammt von Erzbischof Stephan Langton um 1205. Die Verseinteilung stammt von dem Buchdrucker Robert Stephanus um 1551. Nur die Psalmen und Klagelieder hat Gott mit Einteilungen versehen, sonst nichts. Es ist also wichtig, neben den menschlichen traditionellen Einteilungen besonders in der Offenbarung die Einteilungen entsprechend dem Textzusammenhang zu suchen. Der Herr Jesus Christus hat auch diesbezüglich verheißen: „... wer da sucht, der findet!“ (Matthäus 7,8). Auf die Serie der Gerichte, in welchen vom Himmel Blitze, Stimmen und Donner ausgehen (Off. 4,5), folgt im Himmel beim siebenten Siegelbruch etwa eine halbe Stunde Stille. Wie Gott nach den sechs Schöpfungstagen am siebenten Tag ruhte, so ist bei dem siebenten Siegelbruch „ein Schweigen im Himmel von etwa eine halbe Stunde.“ Auch bei der siebenten Posaune wird kein Gericht mehr beschrieben, sondern nur himmlischer Lobpreis über die Vollendung der Gerichte Gottes (Off, 10,7; 11,15-17). Während der heiligen Stille im Himmel werden vermutlich auf der Erde die Folgen der Siegel- und Posaunengerichte mit der Stunde der Versuchung zum Abschluss kommen. Was in dieser Stunde der Versuchung auf der Erde alles geschieht, wird im zweiten Absatz von Exkurs 5 beschrieben. Zur Zeit der Stille im Himmel und in jener Stunde der Versuchung können sich nur die für das Leben unter der Herrschaft Jesu Christi im Millennium entscheiden, welche das Malzeichen des Antichristen nicht angenommen haben. Heute dürfen noch alle Menschen dem Evangelium glauben zu ihrer ewigen Erlösung. Nach dieser Stunde werden alle, die dieses Heilsangebot ablehnten oder gleichgültig übersahen, verdammt in Ewigkeit. Wie nahe dieses nächste größte Ereignis der Weltgeschichte vor der Tür steht, erkennen Christen an den Zeichen der Zeit (Matthäus 24-25, 1.Korinther 15,51-52, 1.Thessalonicher 4,13ff, 2.Thessalonicher 2,1ff, und in der Offenbarung Jesu Christi). Die sieben Posaunenengel (8,2-5) Off. 8,2: Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. 96 Johannes „sah die sieben Engel“, welche offenbar immer vor Gott stehen. Es geht hier um eine erneute Weissagung, die sich nicht chronologisch an die vorhergehenden anschließt. Diese Engel haben eine Sonderstellung gegenüber anderen. Sie bekommen sieben Posaunen, die sie nicht sofort blasen. Sie bereiten sich aber vor, die Signale für die letzten Ereignisse vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus zu geben. Nach 1. Korinther 15,51-52 findet die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und das Wegreißen der Gemeinde Jesu zur Zeit der siebenten Posaune statt: „...und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune.“ Darum sind Lehren, welche das Wegreißen der Gemeinde Jesu vor den Posaunengerichten erwarten, mit einem Fragezeichen zu versehen. Es wird z.B. von 2. Thessalonicher 2,6-7 eine „Vorentrückungslehre“ abgeleitet, weil angeblich das Auftreten des Antichristen durch den Heiligen Geist und die Gemeinde aufgehalten wird. Wie jedoch zu Off. 7,1-3 ausgeführt wurde, ist es nahe liegender, dass besondere Engel mit der aufhaltenden Vollmacht ausgerüstet sind. 8,3 Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, dass er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Nach der Posaunenübergabe an die besonderen sieben Engel in der Thronumgebung Gottes wird die Aufmerksamkeit des Johannes auf einen anderen Engel mit einem Räuchergefäß am Altar gelenkt. Irdisches Räucherwerk aus stark duftendem Harz diente nach Überlieferungen zur Luftverbesserung bei Brandopfern oder als Wohlgeruch zum Zeichen der Gastfreundschaft im Orient und zum Schutz vor Ungeziefer. Als Kaiser Konstantin 313 das Christentum zur Staatsreligion des römischen Reiches erhoben hatte, führte er zur Verehrung Gottes bedauerlicherweise auch das Verbrennen von Räucherwerk ein. Seitdem praktizieren es Geistliche und begründen es mit Psalm 141,2: „Mein Gebet möge vor dir gelten als ein Räucheropfer...“ Nach der Lehre des Neuen Testaments ist jedoch ausschließlich ein besonderer Engel aus der Thronumgebung Gottes mit der Darbringung von Räucherwerk beauftragt. Dieses himmlische Geheimnis des Räucherwerks wird auch nicht in Verbindung mit Weihrauch gebracht, sondern es begleitet die Darbringung der Gebete der Heiligen. Wenn Christen in der Heiligung leben und einsam oder gemeinsam beten, werden ihre Gebete mit himmlischem Räucherwerk vor Gott dargebracht (Off. 5,8). Das schließt nicht aus, dass Hilfeschreie von aufrichtig Suchenden Zweiflern auch Erhörung finden. In der Heiligung leben alle, die sich von Jesus retten ließen und IHM gehören wollen für Zeit und Ewigkeit. Heilige erwarten nichts von irdischem 97 Räucherwerk, nichts von sich selbst oder von anderen Menschen, sondern alles vom Herrn Jesus. Sie bauen ihr Leben auf den hochheiligen Glauben und beten im Heiligen Geist (Judas 20). Dieses Beten im Heiligen Geist geschieht mit klar formulierten Worten, mit Psalmen oder anderen Gebeten aus der Heiligen Schrift wie z.B. Off. 4,11; 6,10; 7,10. Gemeindeglieder ohne Gebet im Kämmerlein (Matthäus 6,6) und ohne Gebetsgemeinschaft (Apostelgeschichte 2,42) kommen bei Gott nicht vor. Beten ist wie das Atmen der Seele; wer nicht mehr atmet, ist tot und wer nicht im Gebet mit Gott redet, ist geistlich tot. 8,4 Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Diesen Vers verstehen alle, die ihr Beten auf die Verheißung von Römer 8,26 gründen: „Desgleichen hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ Die Gebete der Heiligen sind wie Manuskripte, welche der heilige Geist wie ein Lektor in eine Gott wohlgefällige Form bringt. Der Heilige Geist bringt alle Gebete, die von Herzen kommen, mit Worten zu Gott, die wir gar nicht aussprechen können. Die Bitte um solches erhörliches Beten wird im Psalm 141,2 mit den Worten ausgesprochen: „Mein Gebet möge vor DIR gelten als ein Räucheropfer.“ Wir dürfen wissen, dass Gott Gebete, die von Herzen kommen, auch zu Herzen nimmt. Wenn dagegen lange, schöne oder schwärmerische Gebete nicht von Herzen kommen, erfüllen sie vielleicht akustisch eine Kirche oder begeistern einen Hauskreis, aber sie kommen bei Gott nicht an. Auch das Vaterunser, mit Herz und Verstand gebetet, erreicht Gott, dagegen ist derselbe Wortlaut, gedankenlos hergesagt, wie heidnisches Geplapper. Wer meint, es nütze etwas, wenn man das Vaterunser siebenmal hintereinander gedankenlos herunter murmelt, ist Abergläubig. Grundsätzlich wird uns hier auch gezeigt, dass nicht der Heilige Geist, keine Engel oder andere Mittler an unserer Stelle beten. Der Heilige Geist erforscht unser Herz und nimmt unsere schwachen Gebetsworte auf, und vertritt uns vor Gott. Unsere Gebete entsprechen dann der Heiligkeit des lebendigen Gottes und finden die bestmögliche Erhörung bei IHM. Das alles ist nur möglich, weil Jesus Christus als das Lamm Gottes am Kreuz für uns Sünder gestorben ist. 8,5 Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben. Gott hat seit dem Sündenfall die Menschheit vor die Entscheidung gestellt zwischen Segen und Fluch, Gericht und Gnade. Gott und sein Volk wollen natürlich vorrangig Rettung, Heil und Segen für alle Menschen. Verweigern 98 aber Menschen Gottes Segen in Jesus Christus, kommen sie in Gottes Gericht. Der Heilige Geist lockt jeden Menschen unter den Segen Gottes; Satan lockt jeden Menschen unter den Fluch. Entscheidet sich ein Mensch für gar nichts, wenn sein Gewissen durch das Evangelium erweckt wird, dann gerät er auch unter den Fluch. Am Ende erleben alle Menschen, die sich nicht von der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten prägen lassen, nur noch den Zorn Gottes. Das Feuer des Zornes Gottes vom Altar bewirkt auf der Erde Donner, Stimmen, Blitze und Erdbeben (Off. 4,5; 6,12; 11,19; 16,18). Auch innerweltlich folgen Segen oder Fluch dem verantwortungsvollen oder verantwortungslosen Handeln der Menschen. Geld kann zum Beispiel als Tauschmittel bei richtigem Gebrauch zum Segen dienen; wird Geld aber durch Spekulanten missbraucht um Millionengewinne zu erzielen, dient es zum Fluch und treibt die Menschheit in Finanz- und Wirtschaftskrisen. Nach 1.Timotheus 6,10 ist Geldgier eine Wurzel allen Übels. Jesus verurteilt jede Form von sozialer Ungerechtigkeit und will, dass alle den sozialen Frieden fördern. Die soziale Marktwirtschaft ist ein bewährtes Gesellschaftsmodell, weil sie Leistung mit Barmherzigkeit verbindet und dadurch dem Gesetz Christi entspricht nach Galater 6,2. Die Posaunengerichte (8,6-13; 9,1-21) Off. 8,6: Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet zu blasen. In der Bibel spielen Dualitäten eine wesentliche Rolle. Im neuen deutschen Wörterbuch 2010 steht: „dual (lat.) etwas Doppeltes, Zweifaches kennzeichnend.“ Dualismus ist die Lehre von der Existenz zweier sich ergänzender oder gegenüberstehender Grundprinzipien. Dualität ist Zweiheit; Wechselseitigkeit; Vertauschbarkeit; Polarität. Gottes Wesen ist Liebe, und Liebe verlangt nach einem Gegenüber. So offenbart uns die Bibel, dass Gott vor der Schöpfung seinen einzigen Sohn gezeugt (Psalm 2,7) und geboren hat (Kolosser 1,15), der IHN über alles liebt und den ER über alles liebt. Diese göttliche Dualität zeigt sich auch in Gottes Schöpfungswerk. Durch Seinen Sohn schuf Gott sowohl die unsichtbare als auch unsere sichtbare Wirklichkeit (Kolosser 1,15-16). Auch in der paarweisen Erschaffung der Tiere zeigt sich eine Dualität. Von der Erschaffung der Menschen heißt es in besonderer Weise: Lasset uns Menschen machen; der Vater und der Sohn schufen die ersten Menschen als Mann und Frau (1.Mose 1,27 und 2,24). Jesus sandte seine Jünger paarweise aus, um zu missionieren. Gott lässt am Ende der Weltgeschichte das Paar von Antichrist und Hure auftreten, wie Ross und Reiter (Off. 17,3f). Gleichzeitig treten die beiden letzten vollmächtigen Zeugen Jesu Christi 99 zusammen auf (Off. 11,3-12). Gott selbst und das Lamm werden beide zusammen in Off. 21,22 als der Tempel des himmlischen Jerusalem bezeichnet. Schließlich werden in der Bibel nur zwei Erdzeitalter (Äonen) beschrieben. Es geht um unsere jetzige Schöpfung bis zu ihrer Vernichtung und um den neuen Himmel und die neue Erde welche Johannes bereits gesehen hat (Off. 21,1). Nur diese zwei Erdzeitalter werden uns in der Bibel offenbart. Matthäus 12,32c: „…weder in diesem Äon noch in dem Künftigen“ (Markus 10,30; Lukas 16,8-9; 18,30; Epheser 1,21). Alle anderen Äonenspekulationen können somit als unbiblisch verworfen werden. Dieses und das künftige Erdzeitalter (Äon und Äon) In unserem Erdzeitalter ist nach dem Sündenfall das Gute durch das Böse immer mehr verdrängt worden bis unter der Herrschaft des Antichristen der Teufel auf der Erde los sein wird. Dem wird der Herr Jesus Christus ein Ende setzen bei seiner Wiederkunft und im irdischen Friedensreich (Millennium) das Böse auf ein Minimum zurückdrängen. Nach dieser tausendjährigen Übergangszeit werden unsere sündendurchsetzte Erde, der Teufel und der Tod vernichtet (Off. 20,10ff). Danach wird in einem unbegrenzten Erdzeitalter alles vollkommen gut sein. Nebenbei sei bemerkt, dass jeder begnadigte Sünder in seinem irdischen Leben die Begierten des Fleisches immer mehr ablegt und sich zunehmend vom Heiligen Geist leiten lässt (Hebräer 12,14). Nach dieser irdischen Übergangszeit sind Nachfolger Christi dann allezeit bei Christus und werden IHM gleich sein (Römer 8,23). Gottesfürchtige Menschen erlebten öfters Übergangszeiten wie die Rettung Noahs in der Arche durch die Flutkatastrophe hindurch oder wie die 100 israelitische Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten ins gelobte Land. Zum Verständnis der Off. ist es wichtig, die Zuordnung ihrer Aussagen in den folgenden drei Abschnitten mit den Übergangszeiten zu erkennen. 1. In Off. 1,20 bis 3,22 wird die Zeit der Gemeinde dual mit sieben Leuchtern und sieben Sternen beschrieben. Die Leuchter stehen für die Gemeinden Jesu, die Sterne für Engel beziehungsweise Gemeindeleiter. Diese Übergangszeit reicht vom ersten Pfingsttag bis zur Wiederkunft des Herrn Jesu Christi. 2. In Off. 5,1 bis 9,21 wird die Zeit der letzten Warnung Gottes für die Weltbevölkerung angekündigt, mit den sieben Siegelbrüchen und den sie ergänzenden sieben Posaunengerichten. Diese Zeit der letzten Warnung liegt noch in der Gnadenzeit der Gemeinde und kommt mit dem Tag des Herrn zum Abschluss. Die Zuordnung zwischen den einander ergänzenden Siegelbrüchen und Posaunengerichten, und dem Tag des Herrn wird im folgenden Diagramm dargestellt. Die optischen Abstände im Diagramm können leider die Länge der Zeiten nicht wiedergeben. Die Zeit der letzten Warnung wird mit 3½ Jahren Aufschwung oder Siegesherrschaft und 3½ Jahren Niedergang oder Gräuelherrschaft des Antichristen vorausgesagt. Während der Gräuelherrschaft des Antichristen bricht Jesus die letzten fünf Siegel und die Engel blasen ihre Posaunen. Das kann über 3 ½ Jahre verteilt geschehen oder Schlag auf Schlag. Dabei wird die Natur zu einem Drittel zerstört und ein Drittel der Weltbevölkerung wird vernichtet. Es ist denkbar, dass es ein antichristliches Ballungsgebiet geben 101 wird, in dem kaum noch Gerechte leben wie in Sodom und Gomorra. Diese Region wird mit Mann und Maus untergehen. Vor dem Untergang kann den wenigen Gerechten in solchen Regionen ein Zufluchtsort angeboten werden, so wie dem Lot und seiner Familie im Bericht aus 1. Mose 19. Die Zeit der Gräuelherrschaft des Antichristen wird mit großer Trübsal enden, in der alle umkommen, welche das Malzeichen des Antichristen annehmen. In der dreieinhalbjährigen Gräuelherrschaft des Antichristen erlebt die Welt zwei vollmächtige Zeugen Jesu Christi, die von Jerusalem aus wirksam sind. Wie Mose und Aaron vor Pharao werden diese zwei Zeugen alle Gerichte Gottes ankündigen und die Menschheit zur Umkehr rufen. Um die Zeit des 6. Siegels und der 6. Posaune wird der Antichrist die zwei Zeugen ermorden, danach werden sie auferstehen und ihre Himmelfahrt erleben. In dieser Zeit erfüllt sich auch 1. Thessalonicher 4,16-17: „Denn er selbst, der Herr, wird, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen weggerissen werden (harpagesometha) auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ Das geschieht am Tag des Herrn, der seinen Abschluss in der Stunde der Versuchung findet (Off. 3,10). Der Herr Jesus spricht im Blick auf dieses gewaltige Ereignis von dem Tag und der Stunde, welche allein Gott der Vater bestimmt (Matthäus 24,36). Nach 1. Korinther 15,51-52 wird das um die Zeit der letzten Posaune geschehen. In Off. 10,7 steht in diesem Zusammenhang: „...in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten.“ Nach dem 5. Siegelbruch gibt es noch christliche Märtyrer auf Erden, und mit dem 7. Siegelbruch und der 7. Posaune ist die Wiederkunft Jesu erfolgt, und Nachfolger Christi sind bei ihrem Herrn. Der interessierte Leser sollte obige Aussagen prüfen anhand von Exkurs 5: „Schlüsselworte zum Verständnis der Offenbarung.“ 3. In Off. 15,1 bis 16,21 wird die Zeit des Zornes Gottes angekündigt mit den Zornesschalen. Dazu werden dual die sieben Donner aus Off. 10,1-7 abrollen. Wie zu Off. 4,5 beschrieben, leiten Donner oft Gerichte Gottes ein. Zu beachten ist, dass während der großen Trübsal durch die Siegelbrüche und Posaunengerichte wahrscheinlich über die Hälfte der Menschheit und über die Hälfte des Lebensraumes auf der Erde vernichtet werden; dagegen werden durch die Zornesschalen alle Menschen und alle Lebensgrundlagen auf der Erde vernichtet. Daher ist es unwahrscheinlich, dass das tausendjährige Friedensreich auf die Zornesschalen folgt. Mit diesen Zornesschalen ist vielmehr nach Off. 15,1 der Zorn Gottes vollendet. Danach gibt es nur noch einen neuen Himmel und dazu eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen (Off. 21,1). 102 8,7 Und der erste blies seine Posaune; und es kam Hagel und Feuer, mit Blut vermengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. Hier geht es um Katastrophen, welche die Schrecknisse des ersten und zweiten Weltkriegs weit übersteigen. Möglicherweise wird auf einem Drittel der Erde alles vernichtet. Wahrscheinlich bringen sich die Menschen mittels ihrer modernen Waffentechnik gegenseitig um. Der Kernphysiker Bernhard Philberth schreibt sinngemäß zu Off. 8,7: Wenn nukleare Explosivkörper in der Luft detonieren, wird Feuer in Gestalt von Licht-, Röntgen- und Gammaquanten auf die Erde geschleudert. Außerdem entstehen in der Glutwolke Radioisotope, die sich in der Atmosphäre über die ganze Erde verteilen. Sie gelangen durch Abregnen auf die Erde und tauschen sich dann in den obersten zehn Zentimetern des Erdbodens gegen natürliche, stabile Atome aus. Dort werden sie besonders vom Gras aufgenommen, das in dieser Tiefe wurzelt. Pflanzen ohne tiefe Wurzeln sind daher der inneren Verbrennung durch die Strahlung der aufgenommenen Radioisotope stärker ausgesetzt als z. B. Bäume. Strahlenschutzphysikern ist dieses Phänomen bekannt. (B. Philberth, „Christliche Prophetie und Nuklearenergie“, Christiana-Verlag Stein am Rein 1991, S. 133). Daher erscheint es möglich, dass durch radioaktive Niederschläge alles Gras, aber gleichzeitig nur der dritte Teil der Bäume innerlich verbrennen. Zu Luthers Zeiten war so etwas technisch noch unvorstellbar. Heute dagegen können die Katastrophen der biblischen Apokalypse sogar durch Menschenhand herbeigeführt werden. Es könnte auch sein, dass die Angaben der Endzeitgerichte so gemeint sind, dass ein Viertel beim vierten Siegelbruch und ein Drittel bei den Posaunengerichten sich addieren. Damit würden die Endzeitgerichte 7/12, also mehr als die Hälfte der Erdoberfläche betreffen. 103 Die letzte Klarheit darüber wird bei der Erfüllung der Endzeitgerichte offenbar werden. Für Christen ist es in unserer Zeit besonders wichtig, die biblischen Weissagungen zu lesen, auf bibeltreue Auslegungen zu hören und alles Wesentliche zu behalten. Der Herr Jesus Christus macht religiösen Menschen Vorwürfe, wenn sie die Zeichen der Zeit nicht beachten und nicht ernst nehmen (Matthäus 16,1-3). 8,8 Und der zweite Engel blies seine Posaune; und es stürzte etwas wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer, und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, 8,9 und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb, und der dritte Teil der Schiffe wurde vernichtet. Das zweite Posaunengericht beschreibt Johannes im Gegensatz zum ersten mit einem bildlichen Vergleich: „Etwas wie ein großer Berg ...“ Es ist vorausgesagt, dass nicht nur die Einschlagstelle, sondern ein Drittel der Oberfläche der Weltmeere geschädigt wird. Aller Fischfang und die Schifffahrt gehen in diesem Bereich zu Grunde. In dieser Phase wird dual dazu als Folge des dritten Siegelbruchs eine Welthungersnot um sich greifen. Diese Gerichte sind schwerwiegende Warnungen Gottes für die Überlebenden, welche zur Umkehr treiben sollen. Die brennende Masse von der Größe eines gewaltigen Berges könnte ein riesiger Meteor sein; auf jeden Fall wird Gott dafür sorgen, dass sich diese Voraussage wörtlich erfüllt. 8,10 Und der dritte Engel blies seine Posaune; und es fiel ein großer Stern vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und auf die Wasserquellen. 8,11 Und der Name des Sterns heißt Absinth (Wermut). Und der dritte Teil der Wasser wurde zu Wermut, 104 und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren. Ein brennendes Gebilde, das vom Himmel fällt und ein Drittel der Wasserströme und Quellen vergiftet, ist zur Zeit kaum vorstellbar, aber das besagt nicht, dass so etwas unmöglich ist. Wie Saharastaub in der Atmosphäre bis nach Europa transportiert wird, so könnten auch fein verteilte giftige Substanzen das Trinkwasser auf großen Teilen der Erdoberfläche verderben. Der angekündigte Stern könnte eine Interkontinentalrakete bedeuten, die wie ein künstlicher Stern auf die Erde stürzt. Philberth schreibt in seinem Buch auf Seite 136 zum 3. Posaunengericht, dass nukleare Giftbomben mit Reaktorabfällen ganze Landstriche und ihre Gewässer tödlich verseuchen können. Im kleinen Maßstab hatte Gottes Gericht schon einmal alles Trinkwasser der Ägypter in Blut verwandelt (2. Mose 7,19-20). Wie die ineinander greifenden Zahnräder eines Uhrwerks gleichzeitig laufen, so gehört zum dritten Posaunengericht der vierte Siegelbruch, nach dem auf einem Viertel der Erde ein Sterben durch Waffengewalt, Hungersnot, Pest und wilde Tiere geschieht. Solche Gerichte Gottes entsprechen grundsätzlich immer der Sünde der Menschen. Das Verderben richtet sich gegen alle, die Gottes gute Schöpfung verderben (Off. 11,18c). 8,12 Und der vierte Engel blies seine Posaune; und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, so dass der dritte Teil verfinstert wurde und den dritten Teil des Tages das Licht nicht schien, und in der Nacht desgleichen. Nach dem vierten Posaunensignal ist auf der ganzen Erde ein Drittel weniger Licht. Die Folgen für die Erde sind Temperaturstürze, Stürme und Flutkatastrophen. Parallel dazu drängen die christlichen Märtyrer in der Thronumgebung Gottes nach dem fünften Siegelbruch auf Beschleunigung der Strafgerichte an allen Christenmördern und ihren Anhängern. Aber Gott lässt auch danach noch die Ermordung einiger treuer Nachfolger Jesu als Märtyrer zu, bis das Maß des Unrechts voll ist. In dieser Zeit erfolgt eine unheimliche globale Verdunklung bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus Christus, dessen Angesicht leuchten wird wie die Sonne. Auf Zeichen an Sonne, Mond und Sternen hat der Herr Jesus Christus schon zu seiner Erdenzeit hingewiesen: „Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und 105 alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebet eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lukas 21, 25-28). Auch viele alttestamentliche Propheten haben Zeichen an Sonne, Mond und Sternen im Zusammenhang mit dem Tag des Herrn vorausgesagt (Jesaja 13,910; Hesekiel 32,7-8; Joel 2,10; 3,4; 4,15; Amos 8,9). 8,13 Und ich sah, und ich hörte, wie ein Adler mitten durch den Himmel flog und mit großer Stimme sagte: Weh, weh, weh denen die auf Erden wohnen wegen der anderen Posaunen der drei Engel, die noch blasen sollen! Nun sah Johannes ein Flugobjekt wie ein Adler im Zenit fliegen, das heißt senkrecht über sich. Der Adler kündet drei Wehegerichte an im Zusammenhang mit den drei letzten Posaunengerichten und Siegelbrüchen. Um die Aufmerksamkeit einer Menschheit zu erreichen, die in dieser Zeit weitgehend Gott widerstrebt, wird ein Adler mit großer Stimme gesandt. Der Adler erinnert an eines der Thronwesen Gottes, welches wie ein fliegender Adler aussieht (Off. 4,7). Die Formulierung „denen, die auf Erden wohnen“ bedeutet, dass der dreifache Weheruf auf der ganzen Erde bekannt wird. Der dreifache Weheruf kündigt drei schreckliche Ereignisse an, die dual zu den drei bevorstehenden Posaunengerichten gehören. Off. 9,1: Und der fünfte Engel blies seine Posaune; und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm wurde der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben. Beim fünften Posaunensignal wird Johannes ein Stern gezeigt, der bereits auf die Erde gefallen ist, der aber erst beim fünften Posaunensignal eine Schlüsselvollmacht bekommt. Alle Begleitumstände sprechen dafür, dass hier Off. 1,20 zu beachten ist. Danach könnte dieser Stern ein gefallenes Engelwesen sein oder Satan selbst mit seinem Anhang (Off. 12,7-9). Er bekommt die Vollmacht von dem Schlüsselbevollmächtigten (Off. 1,18), den Abgrund für eine globale Invasion von Dämonen zu öffnen. Das Wort Abgrund „abyssos“ steht an sieben Stellen in der Offenbarung: 9,1.2.11; 11,7; 17,8; 20,1.3. Die Bibel warnt uns nicht nur hier, sondern noch an vielen anderen Stellen vor der Dämonie. Im Grunde genommen gibt es nur zwei Menschengruppen auf Erden, Gläubige und mehr oder weniger Abergläubische. Alle Menschen akzeptieren mehr oder weniger die Existenz übernatürlicher Phänomene und das Eintreten unerklärlicher Zufälle. Gläubige Politiker bitten Jesus Christus um Weisheit und 106 Führung, und gottlose Politiker gehen weithin zu Wahrsagern, Hellsehern oder Führern von Weltreligionen. In der Sowjetunion gab es Institute, in denen außersinnliche Dinge beobachtet und untersucht wurden, man sprach dort von transzendenten oder metaphysischen Phänomenen. Satanisten, Spiritisten und Zauberpriester in den Naturreligionen bezeugen übereinstimmend ihre Kontakte zu Geistern und Dämonen. Der deutsche Klassiker Goethe hat den geflügelten Satz geprägt: „Die Geister, die ich rief, werde ich nicht los“. Goethe hat in vielen seiner gut erhaltenen Briefe von seinem Verkehr mit Geistern geschrieben. An A. v. Humboldt schrieb er (1821) „Da ich von Dämonen öfter hin und wieder geführt werde...“, an Zelter (Juli 1816) „Was der Mensch denkt, wird anders gelenkt, es sei nun, dass sich die obern und unteren Dämonen darein mischen“, schließlich heißt es in einem Brief (Februar 1831) „...ich erkenne aber auch die Gunst der Dämonen und respektiere die Winke dieser unerklärlichen Wesen“, an Eckermann (März 1828) „...es täte uns Not, dass der Dämon uns täglich am Gängelbande führte und uns sagte und triebe, was immer zu tun ist“. Diese Briefauszüge sind nachzulesen im Buch von Gottfried Meskemper „Falsche Propheten unter Dichtern und Denkern“ auf Seite 72 (Telos-Taschenbuch; Nr.536, 1988). 9,2 Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf, und es stieg auf ein Rauch aus dem Brunnen wie der Rauch eines großen Ofens, und es wurden verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Dieser Abgrund ist das Gefängnis für Engel, die mit dem ehemaligen Engelsfürsten Luzifer von Gott abgefallen sind. Das Ende dieser Dämonen ist von Gott festgelegt mit der ewigen Verdammnis im Feuersee. Diese Wesen können nicht wie wir Menschen durch den Glauben an Jesus Christus gerettet werden. Sie haben Gott gesehen und sich dennoch gegen IHN entschieden. Sie haben sich wider besseres Wissen für das Böse entschieden und gegen das Gute, und sie wollen von Menschen Besitz ergreifen, um sie möglichst auch in die ewige Verdammnis zu treiben. Als der Herr Jesus Christus solch einen besessenen Menschen in der Gegend der Gerasener von bösen Geistern befreite, baten die Geister den Herrn Jesus Christus, ER möge sie nicht in den Abgrund schicken. Da erlaubte ER den bösen Geistern, in eine Herde von Schweinen zu fahren, die in Panik gerieten und in einen See stürzten (Lukas 8,26-39). Mit dem ersten Wehe lässt Gott zu, dass böse Geister bei dichtem Rauch und verfinsterter Sonne die antichristliche Menschheit quälen. In 2. Mose 10 wird von der neunten Plage über Ägypten berichtet, während der es tagelang unnatürlich finster war. Niemand konnte die Hand vor Augen sehen, nur bei den Israeliten war es hell. Noch viel schlimmer wird es werden, wenn die Menschen 107 in Rauch und Finsternis Quälgeistern ausgesetzt sind; nur am Bewahrungsort der Gemeinde Jesu (Off. 12,6) wird es Licht sein, wird es Luft zum Durchatmen geben und Schutz vor Satans Vernichtungsplänen (Off. 12,14-16). Eine dunkle, qualmige Atmosphäre lieben heute bereits viele junge Menschen. Aus Neugier öffnen sie sich bei Tischrücken, Kartenlegen oder in mancher Disko mit Drogenkonsum bösen Geistern. Viele okkult belastete Rockgruppen treten in dunklen Räumen wie aus dem Abgrund auf. In grünlich weiße Rauchschwaden gehüllt schreien sie ihren Fans, elektronisch verstärkt, schamlose, antichristliche Texte zu. Die Geister, welche man da ruft, werden die Massen zurzeit des fünften Posaunengerichtes und des ersten Wehe nicht mehr los. 9,3 Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie Skorpione auf Erden Macht haben. Heuschreckenschwärme sind eine furchtbare Landplage. Der Skorpion dagegen ist ein Einzelgänger, der mit seinen scherenartigen Kiefertastern und seinem Giftstachel töten kann. Skorpione können bis zu sechs Monate ohne Fressen auskommen, sind aber immer bereit zu stechen. Sie sind gefürchtet wie Giftschlangen. Die „Heuschrecken-Skorpione“, die vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus auftreten, sind satanische Wesen mit tierähnlichen Merkmalen. Zur näheren Beschreibung und Vorgehensweise dieser Unheilsmächte kann Joel Kapitel 2 hilfreich sein. Gegenwärtig gibt es Waffen, die im Aussehen Ähnlichkeiten mit riesigen Heuschrecken und Skorpionen haben, z. B. Kampfhubschrauber und Panzer. Beachtenswert ist, dass Gott allen in der Offenbarung genannten Unheilsmächten jeweils für begrenzte Zeit die Gelegenheit gibt, ihrem Wesen entsprechend Böses zu tun. 9,4 Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen. Heuschreckenschwärme fressen alles Grüne auf. Hier wird den Dämonen geboten, nichts Grünes zu beschädigen sondern nur Menschen. Zur Zeit der 1. Posaune wird alles Gras verbrennen (Off. 8,7) und zur Zeit der 5. Posaune und des 1. Wehe ist offenbar Gras wieder nachgewachsen, was auf eine Zwischenzeit weist. Außerdem dürfen diese Unheilsmächte keine Christen schädigen, die an ihren Stirnen das uns im Moment noch unbekannte Siegel Gottes haben. Gläubige, die sich als Zeugen Jesu Christi bewähren, werden vor 108 den satanischen Quälgeistern bewahrt. Darum suche Jesus und Sein Licht, alles andere hilft dir nicht! Zur Zeit der fünften Posaune und unter dem ersten Weheruf könnten außer den Menschen mit dem Siegel Gottes und denen mit dem Malzeichen des Tieres auch noch andere leben, die diese Zeit ohne antichristliches Malzeichen überleben. Mit Christen geht es in dieser Zeit heimwärts, mit allen Antichristen geht es abwärts und alle Übrigen werden das messianische Friedensreich bevölkern (Off. 20,3b). 9,5 Und ihnen wurde Macht gegeben nicht dass sie töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual von einem Skorpion, wenn er einen Menschen sticht. Stiche von Skorpionen bewirken bei Menschen große Schmerzen und den Tod, wenn kein Antiserum gespritzt wird. Den Quälgeistern, die hier angekündigt werden, wird jedoch das Töten verboten. Sie dürfen gottlose Menschen während einer begrenzten Zeit von fünf Monaten quälen. Auch natürliche Heuschrecken können nur fünf Monate lang (Mai bis September) Schaden tun. Die Quälgeister aus dem Abgrund bewirken, dass Menschen unter Schmerzen den Tod ersehnen und ihn vor Augen haben, aber nicht sterben können. Es wird ein Vorgeschmack der Hölle sein für alle, die das Malzeichen des Antichristen tragen, welches in Off.13 näher beschrieben wird. Wer heute aus Neugier sich abergläubischen Praktiken öffnet und dem Teufel den kleinen Finger reicht, von dem wird der Teufel früher oder später die ganze Hand ergreifen, um ihn ins Verderben zu ziehen. 9,6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden, sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird von ihnen fliehen. Das ist der schlimmste Zustand, in den Menschen geraten können, wenn sie sterben wollen und nicht können. Ein ähnlicher schrecklicher Zustand ist auch in unserer Zeit schon aus Einzelschicksalen bekannt geworden, wo todkranke von Schmerzen geplagte Menschen nicht sterben konnten, bis sie ihre Untaten ans Licht brachten. Ihr lange unterdrücktes Gewissen erinnert sie in Todesnähe an ihr Lügen, Betrügen, Ehebrechen, Morden und allen Aberglauben und an den kommenden Zorn Gottes über ihre Sünden. Es kommt nur selten vor, dass ein Mensch in solch einer verzweifelten Lage noch Vergebung bei Jesus sucht und findet. Gottes Gerechtigkeit verlangt, dass alle, die Böses tun und fördern, auch Böses empfangen. Wer andere Menschen quält, muss Qual leiden. Und wer denkt, er könne durch Selbsttötung dem allen entfliehen, rechnet nicht mit dem allmächtigen Gott, vor dem die Lebenden und auch die Toten erscheinen 109 müssen. Jeder, der mit unvergebener Schuld vor Gott erscheint, bekommt seine gerechte Strafe. Der göttlichen Strafverfolgung entgeht keiner, im Gegensatz zur weltlichen Strafverfolgung, der mancher Übeltäter durch die Maschen geht. 9,7 Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Siegeskränze, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz; Johannes beschreibt diese an sich unbeschreiblichen Schreckensgestalten mit Vergleichen, darum benutzt er die Worte „wie“ oder „gleich“. Die Quälgeister gleichen Pferden, welche voller Tatendrang wie vor einem Rennen oder vor einer Schlacht angetreten sind. Sie haben Stirnbänder oder eine Kopfbedeckung, die golden glänzt. Das könnte auf ihre Macht hinweisen und auf ihre haushohe Überlegenheit gegenüber aller modernen Militärtechnik. Sie sind wie der Antichrist aus Off. 6,2 sieghaft, um zu siegen. Wer Jesus Christus in dieser Zeit den Rücken gekehrt hat, wird Dämonen begegnen, die edel und intelligent aussehen können, aber lustvoll und rücksichtslos Menschen quälen. Nachfolgern Christi dient die Beschreibung dieser Unheilsmächte dazu, sich bei ihrem Auftreten auf die unmittelbar bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus Christus auszurichten. 9,8 und sie hatten Haar wie Frauenhaar und Zähne wie Löwenzähne Ein besonderer Schmuck einer Frau ist volles langes Haar; dabei ist es gleichgültig, ob es offen getragen wird, geflochten oder hoch gesteckt. Die Quälgeister tragen schönes Haar, verfolgen aber böse Zwecke, wie Frauen, die in sittenwidriger Aufmachung andere in Unzucht, Ehebruch und sexuelle Abnormitäten hinein ziehen wollen. Hinter solchem Treiben steht heute schon der Durcheinanderbringer, der Teufel mit seinem Anhang. Aus seelsorgerlichen Gesprächen ist bekannt, dass Teilnehmer an spiritistischen Sitzungen oft von Geistern besucht werden, welche sexuelle Forderungen haben, was dann die Betroffenen wahnsinnig macht und in Selbsttötung treibt. Der Hinweis auf Löwenzähne deutet auf die Vernichtungskraft der Dämonen hin. Der okkulte Rockmusiker Ozzy Osbourne mit seinem angepassten Löwengebiss ist zum Teil als langhaariger Blut saugender Vampir aufgetreten und wurde von seinen Fans ekstatisch gefeiert. Eine Musikzeitschrift nannte ihn „Luzifers Liebling“. Es war sicher gut, dass dieser britische Kultrocker wegen eines schweren Unfalls seine Europatournee und seine für das Frühjahr 2004 geplanten Konzerte in Deutschland absagen musste. Fakten, Informationen und viele warnende Beispiele zur Rockszene hat U. Bäumer in seinem Buch veröffentlicht „Wir wollen nur deine Seele“ (TELOS 1987). Was heute in 110 okkulten Szenen als prickelnder Spaß angeboten wird, wird der antichristlichen Menschheit für fünf Monate maßlos und pausenlos aufgezwungen. 9,9 und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel war wie das Rasseln der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen, Der Vergleich mit eisernen Panzern weist auf die Unverletzbarkeit der Quälgeister hin. Diesen übernatürlichen Unheilsmächten können auch die besten menschlichen Waffen nichts anhaben. Sie durchbrechen alle Hindernisse. Sie machen außerdem Lärm wie heutige Panzerkolonnen oder wie tief fliegende Kampfflugzeuge. 9,10 und hatten Schwänze wie Skorpione und hatten Stacheln, und in ihren Schwänzen war ihre Kraft, Schaden zu tun den Menschen fünf Monate lang; Dass hier noch einmal an das skorpionenähnliche Aussehen der Quälgeister erinnert wird, weist auf die Wichtigkeit dieser Aussage hin. Sie haben ihre Schwänze, um Menschen zu quälen. Das gehört zu ihrem Wesen, das erfüllt ihr Dasein. Es kann auch sein, dass diese satanischen Wesen nur etwas von ihrem Gift loswerden, indem sie Menschen durch Einstiche oder andere körperliche Kontakte damit infizieren. Möglicherweise erhalten sie dadurch auch Erleichterung von eigenen Qualen. Es geht nach dem Motto der alten Schlange, dem Satan, der um sein unausweichliches Ende im Feuersee weiß und möglichst andere mit dahinein ziehen möchte. Auch heute suchen manche Aidskranke Erleichterung, indem sie möglichst viele Andere mit Aids infizieren. So können böse Geister vor ihrer ewigen Vernichtung noch einmal Böses tun. Wiederholt wird hier der Zeitraum von fünf Monaten betont, in denen vor allem den antichristlichen Malzeichenträgern ein Vorgeschmack der Hölle aufgezwungen wird. Sie sind dann ohne Umkehrmöglichkeit in der Sackgasse zur ewigen Verdammnis. 9,11 sie hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds; sein Name heißt auf Hebräisch Abaddon, und auf griechisch hat er den Namen Apollyon. Hinter dem fünfmonatigen Siegeszug der Quälgeister steht als Befehlshaber ein Engel des Abgrundes. Solche Engel aus dem Abgrund steuerten bisher alles Verderben in der Welt, das von machtgierigen Menschen wie Nero, Napoleon, Hitler, Stalin und allen Selbstmordattentätern ausgeführt wurde. Satanische Engelwesen standen auch hinter den Kreuzzügen, Hexenverbrennungen, der Inquisition, den Vernichtungslagern wie Auschwitz und den kommunistischen Arbeitslagern mit Gehirnwäsche. Oppenheimer, der Entwicklungschef des A111 Bomben-Projekts der USA, hat für alle, die sich an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen beteiligten, gesagt: „Wir haben die Arbeit des Teufels getan.“ Alle aus Juden und den Nationen sollen den Namen dieses Engels kennen, darum wird er auf hebräisch und auf griechisch genannt. Abaddon hießt Vertilgung und Apollyon heißt Verderber. Dieser Verderber hat einen Tötungstrieb und ist für alle irdischen Qualen der Initiator. Darum haben entschiedene Christen häufig den Wehrdienst verweigert, sind desertiert und haben keine Arbeit für Waffenherstellung angenommen, wo aggressive Regierungen herrschten. Christen stellen sich nicht unter die Befehlsgewalt von Abaddon oder Apollyon, sondern allein unter die Herrschaft des Herrn Jesus Christus. Das schließt nicht aus, dass Christen bei bewaffneten Sicherheitskräften ihrem Mann stehen, wo eine Regierung in der Verantwortung vor Gott für Ordnung und Sicherheit sorgt. Für christliche Sicherheitskräfte lautet der göttliche Dienstbefehl: „Tut niemand Gewalt, und erpresst niemanden, und lasst euch genügen an eurem Sold“ (Lukas 3,14). 9,12 Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe danach. Mit dem ersten Wehe sind alle antichristlichen Malzeichenträger in der Sackgasse zur Hölle; nun folgen noch zwei schlimmere Wehe. Heute jedoch gibt es noch die Möglichkeit, dass sich jeder Mensch der Herrschaft des Herrn Jesus Christus anvertrauen kann und sich auf den Himmel vorbereitet nach Johannes 3,36: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ In den Posaunengerichten und unter den Weherufen wird deutlich, was geschieht, wenn gottlose Menschen der Willkür satanischer Mächte überlassen werden. Wenn Gott seine bewahrenden Kräfte zurückzieht, ist die Hölle los auf Erden. Nur weil Gott noch eine aufhaltende Macht gegen das Dämonische eingesetzt hat, können Menschen Buße tun. Buße bedeutet, sich von Abgöttern radikal abzukehren und in der Nachfolge Christi allein dem lebendigen und wahren Gott zu dienen. Hilfreich diesbezüglich ist der Gemeindebericht aus 1. Thessalonicher 1,2-10. 9,13 Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars vor Gott; Der sechste Siegelbruch, das sechste Posaunensignal und das zweite Wehe werden sich wahrscheinlich gleichzeitig erfüllen, wie im Diagramm zu Off. 6-10 auf Seite 101 dargestellt ist. Zu Beginn dieser gewaltigen Ereignisse ertönt eine 112 Stimme vom goldenen Altar her. Ein irdisches Abbild der Wohnung Gottes mit dem goldenen Altar war die Stiftshütte und später der Tempel zu Jerusalem. Mose hatte die Stiftshütte genau nach den Anweisungen Gottes gebaut, die er auf dem Berg Sinai erhalten hatte (2.Mose 25,9 und 40). An jedem Morgen und Abend wurde dann in der Stiftshütte und später im Tempel ein Lamm geopfert (2.Mose 29,38-39; 4.Mose 28,3-4). Dieser tägliche Priesterdienst geschah ca. 1500 Jahre lang, von Mose bis zur ersten Tempelzerstörung 586 v.Chr. und vom Wiederaufbau des 2. Tempels ab 517 v.Chr. bis zur zweiten Tempelzerstörung 70 n.Chr. Als Zacharias im zweiten Tempel seinen Dienst tat, erschien ihm der Engel Gabriel an der rechten Seite des goldenen Rauchopferaltars und kündigte die Geburt Johannes des Täufers an (Lukas 1,8-25). Das Allerheiligste Gnadenthron --------------------------------------------------Vorhang Rauchopferaltar 7-armiger Leuchter Schaubrottisch Das Heilige Waschbecken Brandopferaltar Der Vorhof Die räumliche Anordnung der Gegenstände im Tempel und der Opferdienst sind ein Hinweis auf Jesus, das Lamm Gottes am Kreuz, welcher der Welt Sünde trug (Johannes 1,29). Dieser Zusammenhang wurde schon von vielen Bibelauslegern erkannt, so auch von Martin Luther in seiner Auslegung zu Hebräer 9,1-15. In Hebräer 9,4-5 werden der Gnadenthron und die Räucherpfanne im Allerheiligsten hinter dem Vorhang erwähnt. 2.Mose 30,6 113 und 2.Mose 40,26 besagen, dass der Räucheraltar vor dem Vorhang im Heiligtum stand. Der Hohepriester trug am großen Versöhnungstag Glut vom Räucheraltar mit der Räucherpfanne in das Allerheiligste vor den Gnadenthron (3.Mose 16,12). Das weist darauf hin, dass das Opfer allein noch nicht genügt, sondern dass nur die Begnadigung Gottes Sünder selig macht. Als der Herr Jesus Christus am Kreuz ausrief „Es ist vollbracht“, zerriss im Tempel der Vorhang zum Allerheiligsten, und seitdem braucht kein Priester mehr als Mittler für Menschen vor Gott einzutreten. Alle Menschen dürfen seit Jesu Kreuzigung ohne Priester und ohne Tempel den lebendigen Gott als ihren Vater anrufen im Namen des Herrn Jesus Christus. Christen wissen, dass der Heilige Geist ihre Gebete am himmlischen goldenen Altar so darbringt, dass sie gehört werden. 9,14 die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Lass los die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat. Diese Stimme könnte auch die Stimme Jesu oder eines besonderen Engels sein. Sie gibt dem sechsten Posaunenengel eine göttliche Anweisung. Es geht um vier am Euphrat gebundene Engel. Engel Gottes sind nie gebunden, sie tun ungebunden den guten und vollkommenen Willen Gottes. Die vier gebundenen Engel sind daher satanische Engel. Sie sind in den Ländern stationiert, durch welche der Euphrat fließt. Dieser Strom fließt heute durch die Türkei und Syrien und ist schließlich der Grenzfluss zwischen Irak und Iran. Aus diesem Gebiet kam schon über die alte Welt großes Unheil durch das Weltreich Babylon, dann gab es im Mittelalter die Türkengefahr, und heute erheben sich unter den Regierungen dieser vier Länder zunehmend antisemitische und antichristliche Stimmen. Außerdem gibt es in diesen Ländern größere Geburtenzuwachsraten als z.B. im so genannten christlichen Abendland. Beängstigend ist auch das Streben des Iran nach atomarer Aufrüstung. 9,15 Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen. Beim sechsten Posaunengericht und dem zweiten Wehe, lässt es Gott zu, dass ein Drittel der Menschheit getötet wird, weil ihr Morden, ihre Zauberei, Unzucht und Dieberei (Off. 9,21) gen Himmel stinkt. Der Herr Jesus Christus verglich diese antichristlich verwahrloste Menschheit in seiner Endzeitrede mit Aas und die Unheilsmächte mit Geiern und prägte das Sprichwort: „Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Geier“ (Matthäus 24,28 und Lukas 17,37). Die erschreckende Weissagung „zu töten den dritten Teil der Menschen“ soll nun mit einigen Beispielen veranschaulicht werden. 1945 befanden sich in Dresden 114 insgesamt 900.000 Menschen; bei den Bombenangriffen am 13/14. Februar sollen bis zu 25.000 ums Leben gekommen sein. Ein Drittel hätte 300.000 Tote in Dresden bedeutet! Nach einer Wikipedia-Veröffentlichung wurden im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg 55.100.000 Menschen getötet, das ist etwa 1/45 der damaligen Weltbevölkerung von 2,5 Mrd. Der UNESCOKurier prognostizierte für 2050 ein Wachstum der Erdbevölkerung auf 11,2 Mrd. („Wie viel Menschen trägt die Erde?“ Urania Verlag 1977, S.10). Mrd. Menschen 11 ------------------------------------------------------------------------------------ 11,2 10 -------------------------------------------------------------------------------------------9 --------------------------------------------------------------------------------------------8 --------------------------------------------------------------------------------------------2/3 Überlebende 7,5 7 ------------------------------------------------------------ ----------------------------6,5 6 ------------------------------------------------------------ ----------------------------5 --------------------------------------------------------------------------------------------4 ------------------------------------------------------------------------------------------- 1/3 Getötete 3,7 3 ------------------------------- ---------------------------------------------------------2,5 2 ------------------------ --------------------------------------------------------1,7 1 --------------------------------------------------------------------------------------------0 1900 1950 2000 2050? Ein Drittel von 11,2 Mrd. wären 3,7 Mrd. Tote, diese Zahl entspricht der gesamten Weltbevölkerung um das Jahr 1975. Im obigen Diagramm wird das Wachstum der Weltbevölkerung von 1900 bis 2050 gezeigt. Dabei zeigen die strichpunktierten Linien eine demographische Prognose, welche normalen soziologischen Wachstumsbedingungen entsprechen. Auf Grund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Fehlentwicklung kann der Prognoseteil im Diagramm von Jahr zu Jahr nach unten korrigiert werden. Eine Veröffentlichung des Deutschen Statistischen Bundesamtes vom 10. Oktober 2012 enthält die 115 Angabe „In mehr als 70% der privaten deutschen Haushalte lebten 2011 überhaupt keine Kinder!“ (Infoblatt Wächterruf, Dezember 2012). Das ist die Folge von legalisiertem Kindermord im Mutterleib, regelmäßigem Gebrauch von Schwangerschaftsverhütungsmitteln und zunehmende Sodomie (Römer 1,26-27). Dieses gottlose Verhalten stellt heute die Alterspyramide in vielen Ländern auf den Kopf. Wie sich auch alles entwickeln mag – wenn das sechste Posaunensignal erschallt, wird ein Drittel der Erdbevölkerung getötet; die überlebenden 2/3 werden möglicherweise das 1000 jährige messianische Friedensreich bevölkern (Off. 20,3). Um die Zeit der sechsten und siebenten Posaune kommt für alle Nachfolger Christi die glückselige Vereinigung mit dem Herrn Jesus Christus und für alle Christusfeinde der Tod und schließlich das Endgericht und die Hölle. Für alle Nachfolger Christi sind diese Ereignisse wie das Morgenrot mit folgendem Sonnenaufgang des Reiches Gottes und für alle Antichristen ist es wie das Abendrot vor der hereinbrechenden Nacht der ewigen Gottesferne (Maleachi 3,18-20). Niemand wird aber ungewarnt in die Hölle kommen. Der Herr Jesus Christus hat seine Nachfolger in Seinem Wort über alles informiert, was zu ihrer Rettung dient und es ist die Pflicht und Schuldigkeit der ganzen Christenheit, der ganzen Welt das ganze kommende Gericht und das ganze rettende Evangelium zu verkündigen. 9,16 Und die Zahl der Kriegsheere zu Ross war zweimal zehntausendmal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. Hier wird eine genaue Zahl für die Unheilsheere angegeben: 2 x 10.000 = 10.000 x 10.000 = 20.000 x 10.000 = 200.000.000. Nach der Größenangabe der Unheilsheere, zweihundert Millionen, kommt nun ihre Beschreibung. 9,17 Und so sah ich in dieser Erscheinung die Rosse und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und blaue und schwefelgelbe Panzer, und die Häupter der Rosse waren wie die Häupter der Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel. Es könnte sein, dass Johannes das Mündungsfeuer von modernsten Panzerheeren sah und die Panzer mit Pferden mit Löwenhäuptern verglich, aus deren Mäulern Feuer, Rauch und Schwefel kommt. Wenn ein 200-MillionenHeer solcher Panzer auf die Menschen losgelassen wird, ist die Hölle los in den betroffenen Bereichen. Es könnte sich auch um Wesen aus der Hölle handeln, denen Gott bis dahin keinen Zugang zur Menschheit gegeben hat. Ob Heere von Panzern oder Dämonen, sie passen nicht in Gottes Schöpfung; sie gehören zur Hölle, und sie müssen am Ende in den Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt. 116 9,18 Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel, der aus ihren Mäulern kam. Gott vernichtet diese Unheilsmächte nicht vor diesem weltgeschichtlichen Zeitpunkt, sondern spart sie auf, um zur Zeit der sechsten Posaune den dritten Teil der gerichtsreifen Menschheit zu vernichten. Sie werden durch Feuer verbrannt, durch Rauch erstickt und durch Schwefel vergiftet. Vielleicht kommt zu dem Drittel noch ein Viertel auf Grund des vierten Siegelgerichts (Off. 6,8), dann würde über die Hälfte der Weltbevölkerung getötet. Wer an dieser Stelle Gott und die Welt nicht mehr versteht, hat ein verkehrtes Gottesbild und ein verkehrtes Menschenbild, wie es auch zunehmend von falschen Propheten in Kirche und Gesellschaft propagiert wird. Der lebendige Gott straft die Menschen nach vielen geduldigen Vorwarnungen und Gnadenangeboten. Gott warnt und ruft die Menschen zur Umkehr in ihrem Gewissen, durch die Zeugen Jesu Christi und die Zeichen der Zeit. Wer das alles missachtet, muss gestraft werden, wie er es verdient hat. Auf keinen Fall dürfen Antichristen in das Millennium kommen, weil sie dort ihr Unwesen weiter treiben würden wie Lustmörder, die zu Wiederholungstätern werden, wenn sie Freigang bekommen. Im Millennium wird es keine Gottesfeinde und Lustmörder mehr geben. Satan ist gebunden, das Unheilsheer von 200.000.000 und alle Übeltäter kommen nur noch in das Endgericht. 9,19 Denn die Kraft der Rosse war in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze waren den Schlangen gleich und hatten Häupter, und mit denen taten sie Schaden. Dass diese Wesen Schlangenschwänze mit Gesichtern haben, weist mehr auf Dämonen aus dem Abgrund hin als auf moderne Kriegstechnik. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass es sich bei diesen Rossen um hoch entwickelte Kriegstechnik handeln könnte, für die wir heute noch keine Erfahrungswerte haben. Zu Luthers Zeiten gab es auch keine Erfahrungswerte dafür, wie ein Wagen, in dem Menschen hinter großen Glasscheiben in Sesseln sitzen, mit Klimaanlage und Nachrichtenübertragung aus aller Welt, mit 120 km/h bergauf fahren kann, ohne dass Pferdegespanne diesen Luxususwagen ziehen. Heute werden wir schon ungeduldig, wenn wir im Auto sitzen und auf der Autobahn an einer Baustelle nur 80 km/h fahren dürfen. Wir können fest damit rechnen, dass alle Offenbarungstexte nicht absurd sind, sondern sich wörtlich erfüllen werden. Zum ergänzendem Verständnis dieser Strafgerichte Gottes ist es hilfreich, im Alten Testament Joel 2,1-11 zu lesen. Dort werden die Ereignisse zum fünften und sechsten Posaunengericht mit einigen Ergänzungen ähnlich beschrieben. 117 Trotz dieser angekündigten Schrecknisse dürfen alle Nachfolger Christi getrost und unverzagt in die Zukunft blicken, weil über ihnen die Zusage Gottes steht: „Ich will dich bewahren“ (Off. 3,10). Eigentlich müssten alle Menschen auf Grund der Zeichen der Zeit an den Herrn Jesus Christus glauben, um unter Gottes Bewahrung zu kommen. Eigentlich braucht ein Mensch nur von Herzen zu beten: „Herr Jesus Christus, komm DU in mein Leben und zeig mir, was ich in meiner Gottlosigkeit alles falsch gemacht habe, ich bin bereit, alles vor Gott und Menschen zu ordnen. Amen!“ Wer so oder ähnlich von Herzen den Namen des Herrn Jesus Christus anruft, wird gerettet und kommt unter Gottes Bewahrung. 9,20 Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können, Die Siegel- und Posaunengerichte sollen eigentlich alle Überlebenden zur Umkehr treiben. Dazu rufen in dieser Trübsalzeit auch die zwei letzten Zeugen Jesu Christi von Jerusalem aus die Welt auf, vielleicht über Fernsehen, Internet oder zukünftige noch modernere Medien. Erweckungspredigten sind in dieser schlimmen Zeit besonders schwer, aber besonders wichtig, denn Bekehrung und Glaube kommt meistens durch biblisches Predigen (Römer 10,17). Die Überlebenden bekehren sich jedoch nicht. Die Götzendiener suchen weiterhin Kontakt zu bösen Geistern. Sie wollen die Unheilsmächte, die ein Drittel der Menschheit erst quälten und dann töteten, auf ihrer Seite haben. Sie glauben weiter an die Macht von Besitz und den ewigen Fortbestand der Welt. Für sie gilt das Wort Jesu aus Off. 22,11: „Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.“ Es gibt jedoch zu allen Zeiten auch Götzendienst von selbstherrlichen Scheinheiligen (Kolosser 3,5). Ihnen sagt der Herr Jesus Christus in seiner Bergpredigt: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 7,21). 9,21 und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei. Jeder Mensch erhält durch sein Gewissen gute göttliche Wegweisungen (Römer 2,14-16). Unser Gewissen ist wie ein Kompass, der uns zu einem normalen Leben mit Gott und dem Nächsten führen will. Wer sich aber nicht nach dem 118 Reden Gottes im Gewissen richtet, verfehlt sein Lebensziel, und das nennt die Bibel Sünde. So kommt nach der geistlichen Fehlentscheidung von Vers 20 die sündhafte Fehlentwicklung in Vers 21. Seit dem Sündenfall der ersten Menschen ist in uns allen neben den guten Wegweisungen im Gewissen ein verlockender Trieb zum Sündigen. Prof. Karl Heim nennt in diesem Zusammenhang spontane Schadenfreude über einen erfolgreichen Geschäftskonkurrenten, der bei einem Unfall schwer verletzt wurde oder unwillkürlichen Neid auf jemanden, der meine Leistung schon immer in den Schatten gestellt hat, wenn er mit einem Schlag berühmt wird („Jesus der Herr“, Furche-Verlag, Hamburg 1935). Diese Regungen offenbaren unsere wesensmäßige Feindschaft gegen Gottes Liebesgebot und damit gegen IHN. Darum können auch langjährige Christen nur im ständigen Blicken auf Jesus Christus der Sünde widerstehen, um auf dem richtigen Weg an das gottgewollte Ziel zu kommen. Getrennt von Jesus verdrängen die meisten Menschen Gottes Reden in ihrem Gewissen und tun die in Vers 21 genannten Sünden oder tolerieren schweigend solches sündige Treiben: 1. Mord geschieht auch, wenn Kinder abgetrieben werden, bei der Beseitigung von Alten, Behinderten und ethnischen Minderheiten, durch Selbsttötung, durch Terrorismus, durch Völkermord bei Angriffskriegen. Schuldig sind nicht nur die Mörder oder Totschläger, sondern auch alle, die dazu beitragen. Idea Spektrum veröffentlichte 2009 folgende Informationen: UNO und WHO gaben als häufigste Todesursache in der Welt 40 Millionen Abtreibungen pro Jahr an. Der Preis für einen solchen Kindermord im Mutterleib beträgt in Deutschland 450.Euro. Zwischen 1996 und 2002 haben die Bundesländer für 810.947 Abtreibungen 250,5 Millionen Euro an Kliniken mit Abtreibungsstationen gezahlt. Im April 1980 wurde an der französischen Grenze ein Lastwagen geöffnet, in dem man Hunderte von tiefgekühlten abgetriebenen Embryos (Kindern im Mutterleib) fand, die an verschiedene französische Kosmetikfabriken geliefert werden sollten (Idea Spektrum 38/2009 Seite 17). Das Geschäft mit abgetriebenen Kindern schreit gen Himmel so wie Abels Blut, welches von der Erde zu Gott schrie. 2. Zauberei ist nach biblischem Gesamtbefund jede Beziehung zu okkulten Praktiken wie Wahrsagerei, Geisterbefragung, Tischrücken, Gläserrücken, Kartenlegen, Horoskope erstellen und lesen, Spiritismus, Satanismus, weiße oder schwarze Magie und Esoterik mit ihren alternativen Lebensweisen, Heilkünsten und spirituellen Ideen. 3. Unzucht liegt vor, wenn Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und Männer mit Männern Schande treiben oder sich an Kindern 119 vergehen oder wenn Frauen in ihren erotischen Begierden zueinander entbrennen. Unzucht ist jede Form von Sexualität außerhalb einer Ehe von Mann und Frau. Dazu gehört auch Ehebruch, wenn Menschen aus einer Ehe ausbrechen oder in eine andere Ehe einbrechen. Es gibt auch Menschen, die mit Tieren Unzucht treiben, was früher als Sodomie bezeichnet wurde. Auch wer solche Dinge im Internet, Fernsehen oder in Zeitschriften mit Begierde anschaut, begeht Unzucht. 4. Diebstahl ist alle widergöttliche Aneignung fremden Eigentums. Hierzu gehören auch kleptomanes Verhalten, alle Bereicherung mittels Korruption, Lug und Trug sowie maßlose Geldgeschäfte (Hesekiel 18,8). Von den hier genannten Sünden werden Menschen nur frei durch eine Hinkehr zu Jesus Christus und Abkehr vom Sündigen. Nur von Jesus erhält jeder Mensch wie Zachäus Mut zum Erkennen und Bekennen der Sünde, zur Wiedergutmachung an Geschädigten und ein geheiltes Verhältnis zu Gott (Lukas 19,1ff). Im Offenbarungstext steht die erschütternde Voraussage: „und sie bekehrten sich nicht.“ Wie Pharao sein Herz gegen Gott verstockte, trotz schlimmster Plagen (2.Mose 7-9), so machen es die meisten Menschen in der letzten Zeit vor der Wiederkunft Jesu Christi. In diesem Zusammenhang erinnert Jesus an die Zeit Noahs (Matthäus 24,37ff.), in der nur der gerechte Noah mit seiner Familie gerettet wurde und alle anderen wegen ihrer Sünden umkamen (1.Mose 6,5ff.). Wenn alles zusammenbricht, zerbrechen die verhärteten menschlichen Herzen noch lange nicht. Traurigerweise gilt dass auch für manche christliche Gemeinden, in denen man die Gnade rühmt, aber nicht mit der Sünde brechen will. Apokalyptische Vollendung (10,1-7) Off. 10,1: Und ich sah einen anderen starken Engel vom Himmel herabkommen, mit einer Wolke bekleidet, und der Regenbogen auf seinem Haupt und sein Antlitz wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. Ab dem vierten Kapitel der Offenbarung erhielt Johannes Einblicke darüber, was sich am Thron Gottes ereignet und wie es sich auf der Erde auswirkt. Nun sieht er einen starken Engel mit einer besonderen Botschaft vom Himmel auf die Erde herabkommen. Die Wolkenbekleidung zeigt die Hoheit dieses Engels. Der Regenbogen um sein Haupt erinnert an die Verheißung Gottes, die Erde nicht wieder mit einer Sintflut zu vernichten. Das Sonnenantlitz und die Füße wie Feuersäulen weisen auf besondere Gerichtsvollmachten hin. Es ist der Engel des Herrn, aber nicht der Herr Jesus Christus selbst. 120 10,2 Und er hatte in seiner Hand ein Büchlein, das war aufgetan. Und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde, Auffallend ist das geöffnete Büchlein in einer Hand des Engels. Die folgenden Kapitel zeigen, dass es besondere Botschaften Gottes enthält. Bisher wurde gesagt, welche besonderen Endzeitereignisse bis zur Wiederkunft Jesu Christi zu erwarten sind. Dieses Büchlein offenbart über die bisherigen Weissagungen hinaus wesentliche Vorgänge im Himmel und auf der Erde sowie die herrliche Vollendung des Reiches Gottes. Der Standort des Engels wird in diesem Kapitel dreimal betont, nämlich in den Versen 2, 5 und 8. Entsprechend seinem Standort auf Land und Meer hat dieser Engel die Besitzansprüche Gottes auf SEINE Schöpfung durchzusetzen. Weil die meisten Menschen Land und Meer seit dem Sündenfall zunehmend schöpfungswidrig missbraucht haben, verwirklicht Gott zur Weltenwende seinen Wiederherstellungsplan: SEIN Eigentum muss wieder nach Seinem heiligen Willen in paradiesische Verhältnisse zurückgeführt werden, für die Zeit des Millenniums. 10,3 und er schrie mit großer Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er schrie, erhoben die sieben Donner ihre Stimmen. Löwengebrüll lässt die Tierwelt erzittern und deutet hier auf den kommenden Zorn Gottes, der am Ende die irdischen Elemente in Gluthitze zerschmelzen lässt (2. Petrus 3,10). Es ist nahe liegend, dass der Engel als Gerichtsankündiger auftritt, weil er die sieben Donnerstimmen und die sieben Zornesschalen offenbart. 10,4 Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich es aufschreiben. Da hörte ich eine Stimme vom Himmel sagen: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf! Johannes will nun alles aufschreiben, wie die sieben Siegelgerichte und die sieben Posaunengerichte. Da hört er eine Stimme, die ihm das Aufschreiben und das Weitersagen der sieben Donnerbotschaften verbietet. Es ist wahrscheinlich die Stimme Jesu, weil ER die göttliche Vollmacht hat, zu bestimmen, was offenbar gemacht werden soll und was nicht. Die Botschaft der sieben Donnerstimmen ist das Einzige, was in der Offenbarung für die Gemeinde Jesu versiegelt bleibt. Johannes hat diese Botschaft gehört; es war aber nur eine Information für ihn und die Engel Gottes. 10,5 und der Engel, den ich stehen sah auf dem Meer und auf der Erde, hob seine rechte Hand auf zum Himmel 10,6 und schwor bei dem, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was 121 darinnen ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist: Es soll hinfort keine Frist (chronos) mehr sein, Mit dem Schwur bekräftigt der Engel seine Botschaft als eine göttlich festgelegte Wahrheit. Der Engel betont, dass es keine Zeitverzögerung mehr gibt, wenn der siebente Engel (Off. 10,7) im Begriff ist zu posaunen. Weil die meisten Menschen nicht an den Schöpfer von Himmel, Erde und Meer glauben, bewahren sie diese Bereiche auch nicht in Ehrfurcht vor Gott und ruinieren obendrein sich und andere durch einen hemmungslosen und leichtfertigen Lebensstil. Weil sie immer wieder Gottes Angebot der Gnade und die Gelegenheit zur Umkehr missachtet haben, erhalten sie nun keine weitere Gnadenfrist. Folglich ist hinfort keine Gnadenzeit mehr zur Umkehr. Heute gibt Gott in seiner Güte und Langmut der Menschheit noch Raum zur Buße bis zum Auftreten des oben angekündigten Engels. Darum nutzen Sie, lieber Leser, die Ihnen anvertraute Frist oder Zeit (chronos) für die Ewigkeit, denn nur für Nachfolger Christi gilt: Das Schönste kommt noch. Nehmen Sie sich Zeit zum Bibellesen, denn durch Sein Wort will Gott mit Ihnen reden; rufen Sie den Namen des Herrn Jesus Christus im Gebet an, denn ER will Sie retten; pflegen Sie Gemeinschaft mit Nachfolgern Christi, denn Seiner Gemeinde ist ER besonders nahe im Heiligen Geist. 10,7 sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er die frohe Botschaft verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten. Das ist der Schlusssatz zum ersten Teil der Offenbarung. In der Folge kommen viele ergänzende Detailaussagen zu diesem ersten Teil und noch weiterführende Offenbarungen. Wie schon bei anderen heilsgeschichtlichen Ereignissen wird hier wieder das Dualitätsprinzip sichtbar: Der siebente Engel und der starke Engel (Off. 10,1) wirken bei der Vollendung der Prophetie gemeinsam. In 1. Thessalonicher 4,16 wird in diesem Zusammenhang der Befehlsruf des Erzengels und der Schall der Posaune Gottes genannt, welche die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus einleitet. Petrus predigte so von dieser frohen Vollendungsbotschaft: „...IHN, (Jesus Christus) muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn...“ (Apostelgeschichte 3,21). In Matthäus 24,15 weist der Herr Jesus Christus im Blick auf die letzte Zeit vor Seiner Wiederkunft auf den Propheten Daniel. In Daniel 12,7-12 werden in diesem Zusammenhang Zeiten und Tage prophezeit, welche Daniel vor 2600 Jahren noch nicht verstand. Aber im 21. Jahrhundert sollte sich die Gemeinde Jesu um das Verständnis dieser Prophezeiungen mühen. Die folgende Deutung 122 von Daniel und Hesekiel und die Bedeutung des dritten Tempels sollen eine Anregung sein, alles an der Bibel gründlich zu prüfen, um bei der Erfüllung dieser Weissagungen die Zeichen der Zeit zu erkennen und mit froher Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Tage Die Zeit des dritten Tempels zu Jerusalem 3 Tempel ~~~~~~~ Bund des Antichristen mit Völkern und Israel Dan. 9,27a 3½ Jahre ? Opferdienst im Tempel zu Jerusalem X Bundesbruch, Gräuelbild steht im Tempel. Dan. 9,27b 3½ Jahre Gräuelherrschaft des Antichristen 1260 Ende der Herrschaft des Antichristen. Dan. 12,7 30 Tage Gerichtsabschluss 1290 Ende der Siegel- und Posaunengerichte. Dan. 12,11 45 Tage Wartezeit 1335 Beginn des Millenniums. Dan.12,12 965 Tage Wiederherstellungszeit 2300 Tempelweihe. Dan. 8,14; Tempel von Hesekiel 40 – 48 Zu beachten ist die Zeitangabe in Daniel 7,25; 12,7 und Off. 12,14 „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ was 3½ Jahre entspricht oder 1260 Tage (Off. 11,3 und 12,6). Zur Zeit der Niederschrift der Offenbarung hatten der jüdische und gregorianische Kalender 30 Tage für jeden Monat, das ergibt 360 Tage im Jahr. 360 x 3½ = 1080 + 180 = 1260 Tage. Der Tag X im obigen Diagramm weist auf ein Ereignis aus Daniel 11,31 und Matthäus 24,15: „Das Gräuelbild steht an heiliger Stätte“. Von da an werden die Tage gezählt. Die 1260 Tage sind die letzten 3½ Jahre der Gräuelherrschaft des Antichristen. Diese 1260 Tage werden mit dem Abschluss der Siegel- und Posaunengerichte verlängert um 30 Tage auf 1290 Tage (Daniel 12,11). Darauf folgen 45 Tage einer Wartezeit für alle Überlebenden auf der Erde. In Daniel 12,12 steht diesbezüglich: „Wohl dem, der da wartet und erreicht 1335 Tage.“ Danach könnte das messianische Friedensreich beginnen. In diesem Reich wird der Herr 123 Jesus Christus mit seinen Nachfolgern aus Juden und Heiden die Welt regieren (Off. 20,4). 2300 Tage nach dem Tag X könnte dann der dritte Tempel in Jerusalem geweiht werden (Daniel 8,14). Der erste Tempel mit Weihe, erbaut unter Salomo, stand in Jerusalem von 950 – 586 v. Chr. Der Bau des zweiten Tempels wurde unter Serubabel 515 v. Chr. begonnen; dieser Tempel stand bis 70 n. Chr. und wurde nie geweiht. Vom dritten geweihtem Tempel steht in Micha 4,1-3: „In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über die Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen, und viele Heiden werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berg des Herrn gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Von diesem dritten Tempel wird Jesus Christus in Seiner göttlichen Herrlichkeit mit seinen Nachfolgern aus Juden und Heiden die ganze Welt regieren. Im Millennium werden dann wahrscheinlich Tausende von Festpilgern (Sacharja 14,16-19) auf dem Tempelplatz mit Psalm 102,17 beten: „Ja, der Herr baut Zion wieder und erscheint in seiner Herrlichkeit.“ Die Weissagung vom Millennium gehört zur frohmachenden Botschaft Gottes und sie wird sich zeitlich und topographisch wie vorhergesagt erfüllen. Zu Beginn dieser Zeit werden die Überlebenden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen (Micha 4,3). Sie werden ihre Lebensweise gesellschaftlich und privat unter der Regentschaft Jesu Christi vollständig zum Guten verändern. Das könnten die im Diagramm angegebenen 965 Tage (ca. 2½ Jahre) Wiederherstellungszeit ausmachen. Diese Wiederherstellungszeit ist wahrscheinlich auch für alle Baumaßnahmen am Tempel nötig mit seinem riesengroßen Platz. Auf jeden Fall wird sich die Tempelweihe wie vorhergesagt erfüllen (Daniel 8,14). Durch die Sicherheitsverwahrung Satans für 1000 Jahre ist die Verführung zum Bösen im Millennium so stark eingeschränkt, dass paradiesische Verhältnisse auf der Erde herrschen. Jerusalem wird mit dem Tempel zur Segensstätte für die ganze Welt werden (Jesaja 2,2-4). Da erfüllt sich auch der zweite Teil der Engelsbotschaft zu Maria aus Lukas 1,31-33: (1)„Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; (2) und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“ Da erfüllen sich auch die Worte aus Jesajaa 56,7 die Jesus zitiert: „Mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker“ (Markus 11,17). Wissenswert ist noch, dass nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. 124 Chr. ab 1967 das gesamte Jerusalem wieder unter israelitische Verwaltung kam, mit einer Fläche von 108 km². Seitdem ist Jerusalem ständig größer geworden. Im Millennium wird Jerusalem nach Hesekiel 45,3-6 mit einer Fläche von ca. 6400 km² vorausgesagt. Da wird genügend Platz sein für jede Familie der vielen Priester, Leviten und Stadt-Bediensteten. Sie werden wahrscheinlich nicht in Ballungsgebieten wohnen, sondern in Eigenheimen umgeben von Gärten und Weinbergen (Jesaja 65,21). Jerusalem nach Hesekiel 45,3-4 25.000 Ruten ~80 km Gebiet der Priester Tempel ? Hes. 45,3-4 10.000 Ruten ~32 km Tempel Tempel ? Gebiet der Leviten Stadt - Bedienstete Hes. 45,5 10.000 Ruten ~32 km Hes. 45,6 5.000 Ruten ~16 km Das Land Israel wird dann vom Mittelmeer bis zum Euphrat reichen (5.Mose 11,24). Der Tempel mit seinem Tempelplatz wird in Hesekiel 42,15-20 mit 500 Ruten / Rohrmaß im Quadrat vorausgesagt. Der Standort der Tempelanlage wird von verschiedenen Kommentatoren an verschiedenen Stellen in Groß-Jerusalem eingeordnet. Auf jeden Fall wird der Tempel das geistliche Zentrum in Jerusalem sein und genau den Maßen von Hesekiel 42,15-20 und 45,2 entsprechen. Alle prophetischen Vorhersagen mit den Längen und Breitenmaßen werden im Millennium wörtlich in Erfüllung gehen und sind nicht Symbolisch zu deuten. In Hesekiel 45,2 steht im Grundtext vom Heiligtum nur „500 mit 500 Vierseitig“ ohne Maßbezeichnungen. Das es dabei um Ruten geht, lässt sich mit den Maßangaben des Tempelgeländes aus Hesekiel 42,15-20 mit 500x500 Ruten 125 begründen. Darum hat neben Anderen der Nahostwissenschaftler Dr. Randall Price in seinem Buch „Gottes Schauplatz für das Finale der Weltgeschichte“ (2005) Hesekiel 45,1ff zutreffend nach Ruten berechnet mit der Umrechnung in Kilometer: 32 km + 32 km + 16 km = 80 km. 80 km Breite x 80 km Länge = 6.400 km². In der Wuppertaler Studienbibel schreibt dagegen Gerhad Maier zu Hesekiel 45,6: „Fügt man Priester-, Leviten- und Stadt-Besitz zusammen, dann entsteht ein vollkommenes Quatrat von 25.000 x 25.000 Ellen = ca. 12,5 x 12,5 km = mehr als 165 qkm.“ Diese und ähnliche Berechnungen welche sich auf Ellen festgelegt haben in Hesekiel 45,1ff, fehlen die entsprechenden biblischen Begründungen, außerdem rechnen sie mit einem Jerusalem was nicht wesentlich größer ist als das Heutige zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Sollten Sie lieber Leser grundsätzlich Probleme mit biblischen Weissagungen haben, dann könnte es sein, dass Sie ungeordnete Sünden belasten. Vielleicht haben Sie im Zusammenhang mit Militarismus oder Militärdienst Unrecht begangen, oder Sie sind nur kirchlich geprägt aber nicht christlich, oder sie haben sich zu sehr dem Zeitgeist angepasst, durch welchen biblische Weissagungen vernebelt werden. Von solchen und ähnlichen Blockaden können Sie sich im Namen des Herrn Jesus Christus lösen, um ein rechter Verwalter der Geheimnisse Gottes zu werden (1.Korinther 4,1). Es ist auch normal und heilsnotwendig, das sich Menschen vor Gottes Gerichten fürchten, so wie man beim Überqueren einer Straße aus Furcht vor einem Unfall auf vorbeifahrende Autos achtet. Wer ohne Gottesfurcht nur vom lieben Gott schwärmt hat ein verkehrtes Gottesbild. Wer sein ganzes Vertrauen auf den Herrn Jesus setzt, hat eine ehrfürchtige Kind-Vaterbeziehung zu Gott und wer sich an das bewährte Prinzip hält „die Bibel legt die Bibel aus“, kann staunend beten: „Bei DIR ist die Quelle des Lebens, und in DEINEM Licht sehen wir das Licht“ (Psalm 36,10). Nochmalige detaillierte Weissagungen Off. 10,8: Und die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte, redete abermals mit mir und sprach: Geh hin, nimm das offene Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht! Es wird der Herr Jesus Christus selbst sein, dessen Stimme Johannes hier hört. ER hatte in Bezug auf die sieben Donner ein Rede- und Schreibverbot verfügt und gibt Johannes nun den Auftrag, noch einmal zu weissagen. Es geht nach der Regel von 5. Mose 29,28: „Das Verborgene ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich.“ Nachdem das Wichtigste zur Vollendung des Heilsplanes Gottes offenbart wurde, soll nun mit einigen Detailaussagen noch einiges ergänzt werden. Nachfolger Jesu Christi sollen auch diesen zweiten Teil der Offenbarung lesen und behalten, um die 126 Zeichen der Zeit zu erkennen. Darum nehmen Sie sich, lieber Leser, viel Zeit zum Bibellesen, ohne die Offenbarung auszuklammern. Bibellesen schenkt uns Klarheit über Gott, über uns selbst und die Welt. Wer gern in der Bibel liest und danach lebt, wird auch anderen Lust machen, Gott und Seinem Wort ohne Wenn und Aber zu vertrauen und bibeltreu zu leben. An solchen Christen erfüllt sich das Wort aus 1. Korinther 4,1: „Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse.“ Solche Haushalter Gottes sind auch erfüllt mit Geistesgaben des prophetischen Redens und Weissagens. Dabei geht es nicht nur um Zukunftsoffenbarungen, sondern auch um Gewissen treffende Seelsorge. Dagegen ist Seelsorge ohne Geistesgaben im besten Fall menschlicher Rat, der auch auf Irrwege treiben kann. 10,9 Und ich ging hin zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm und verschling’s! Und es wird dir bitter im Magen sein, aber in deinem Munde wird’s süß sein wie Honig. Wer nach dem Lesen eines spannenden Buches sagt: „Ich habe das Buch verschlungen“, meint damit, dass er den Inhalt begierig in sich aufgenommen hat. So sollen Johannes und auch wir die folgenden Weissagungen aufnehmen. Wer das so tut, wird mit dem Psalmisten bekennen: „Dein Wort ist meinem Munde süßer als Honig“ (Psalm 119, 103). Diese Liebe zum Wort Gottes bereitet aber auch Bauchschmerzen, weil auch Trübsal für Zeugen Jesu Christi voraussagt sind. Von der Zeit der ersten Gemeinden bis zur Wiederkunft Christi haben entschiedene Christen oft innergemeindlich große Probleme mit falschen Brüdern und außergemeindlich mit den Morddrohungen antichristlicher Eiferer. 10,10 Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang’s. Und es war süß in meinem Mund wie Honig, und als ich’s gegessen hatte, war es mir bitter im Magen. Geistlich gesunde Christen lesen betend und mit großem Verlangen das Wort Gottes einschließlich der Offenbarung. Wer so das Wort Gottes liest und es wie Johannes „verschlingt“, gehört zu den klugen Jungfrauen, deren Lampen bzw. Herzen brennen für Jesus. Im Gleichnis Jesu aus Matthäus 25,1-13 teilt ER die Christenheit in Kluge und Törichte ein. Das Merkmal der Klugen ist, dass sie Reserveöl für ihre Lampen haben, die Törichten dagegen haben keines. Die Törichten rechnen nicht damit, dass der Herr Jesus Christus erst in der zweiten Nachthälfte kommt. Ihre Torheit ist, dass sie meinen, sie brauchten sich nicht alle Worte Jesu einzuprägen. Speziell die Weissagungen für die Zeit der Wiederkunft Jesu lesen sie kaum und können sie darum auch nicht in ihren Herzen bewahren. Die Klugen dagegen lesen, hören und behalten auch die Weissagungen in ihren Herzen (Off. 1,3 und 22,7). Um Mitternacht, wenn der Ruf erschallt „Siehe, der Bräutigam kommt!“ geht es besonders um die 127 Erfüllung der Endzeitweissagungen. Das ist das Reserveöl der Klugen. Wer dieses Reserveöl hat, ist von Jesus auch um Mitternacht zum Lichtträger erwählt, während die Törichten verzweifeln, weil ihre Lampen verlöschen. Wichtig ist, dass Christen entweder ganz mit Jesus leben oder sich ganz von IHM trennen, denn ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn. Ein aufrichtiger Atheist kann noch zur Umkehr gerufen werden, ein Scheinheiliger dagegen sehr schwer. Die törichten Jungfrauen im Gleichnis hatten Licht und sicher auch Festtagskleidung. Sie rechneten aber nicht mit der Möglichkeit, dass Jesus erst um Mitternacht kommt. Ihre Vorbereitung war zu oberflächlich. Sie meinten, die Offenbarungstexte brauchen sie nicht alle zu lesen und zu bewahren. Zu ihnen sagt der Herr Jesus am Ende die erschreckenden Worte: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ (Matthäus 25,12). 10,11 Und mir wurde gesagt: Du musst abermals weissagen von Völkern und Nationen und Sprachen und vielen Königen. Im Grundtext steht hier: „Und sie sagen (legusin) zu mir: Du musst nochmals weissagen.“ Diese Aufforderung könnte nicht nur von dem Engel kommen, aus dessen Hand Johannes das Büchlein nahm, sondern zusätzlich von der Stimme aus dem Himmel. Die nun folgenden detaillierten Aussagen dieses Büchleins sollen die bisherigen Weissagungen ergänzen. Wem Daniel Kapitel 2, die Endzeitreden Jesu in Matthäus Kapitel 24-25 und Offenbarung Kapitel 1-10 vertraut sind, der wird auch diese zusätzlichen Weissagungen richtig einordnen. Es geht hier um kommende Ereignisse in Völkern, Nationen, Sprachgruppen und um viele Regenten. Diese Endzeitweissagungen betreffen auch die Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden, das Land Israel mit seiner Hauptstadt Jerusalem und den dritten Tempel. Gottes besondere Bodenstadion auf Erden war zur Zeit des alten Bundes der Höhenzug Morija. Dort wurde auch Jerusalem mit dem Tempel erbaut, was an anderen Stellen auch als Zion bezeichnet wird (2. Chronik 3,1). Vom Hügel Golgatha in diesem Höhenzug fließt Gottes Gnade in die Welt. In Jerusalem wurde zuerst Jesu Missionsbefehl erfüllt, dort wurde die erste Gemeinde gegründet (Apostelgeschichte 1,8). Auf dem Ölberg gegenüber Jerusalem werden Jesu Füße stehen, wenn ER wiederkommt (Sacharja 14,4). Die letzten detaillierten Weissagungen im Zusammenhang mit der Wiederkunft Jesu und dem Tempel in Jerusalem stehen nun in Off. 11,1ff. 3½ Jahre vor Jesu Wiederkunft Off. 11,1: Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Messstab gleich, und mir wurde gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die dort anbeten. 128 Weil im nächsten Vers von dem Vorhof die Rede ist, der hinausgeworfen wird, kann es hier nicht um einen himmlischen sondern nur um einen irdischen Tempel gehen. Da zur Zeit dieser Vision im Jahre 90 nach Christus der Tempel in Jerusalem vollkommen zerstört war, wird es um den angekündigten dritten Tempel gehen. Der Messauftrag an Johannes bezieht sich dabei nicht nur auf den Tempel und den Altar, sondern auch auf die, welche darin kniend (proskynuntas) anbeten. Mit ihnen könnten Juden gemeint sein, die den Messias erwarten und nach göttlichen Maßstäben leben. Nach Daniel 9,27; 12,11; Matthäus 24,15-16; 2.Thessalonicher 2,3-4 wird dieser Tempel in der siebenjährigen Herrschaftszeit des Antichristen auf dem Tempelplatz in Jerusalem stehen. Daniel 9, 24-27 zeigt, dass der Tempel in den ersten 3½ Jahren der letzten Siebenjahrwoche zum Gottesdienst genutzt und in den zweiten 3½ Jahren zum Götzendienst des Antichristen missbraucht wird. 11,2 Und den Hof, der außerhalb des Tempels ist, wirf hinaus und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben, und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang Es geht hier um die schon öfters erwähnten 42 Monate, die auch mit 1260 Tagen (Off. 11,3), 3½ Jahren und als „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ angegeben sind (Daniel 12,7 und Off. 12,14). Hier wird die letzte heidnische Herrschaft über Jerusalem vorausgesagt. In dieser Zeit wird der jüdische Opferdienst wieder abgeschafft und der Tempel in maßloser Gesetzlosigkeit zum Götzendienst missbraucht, bis alle Übeltäter durch Gottes Strafgerichte vernichtet werden. Diesen Götzendienst hatte Gott bereits dem Apostel Paulus offenbart: „Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott“ (2. Thessalonicher 2, 4). Der Antichrist behauptet dann er sei Gott und will mit dieser Machtdemonstration die ganze Menschheit verführen – auch fromme Juden und Christen. Dieser dritte Endzeittempel darf nicht mit dem geistlichen Tempel der Gemeinde verwechselt werden (1. Korinther 3,16-17) oder mit dem Leib des einzelnen Christen, der als Tempel des Heiligen Geistes bezeichnet wird (1.Korinther 6,19). Es geht um den dritten Tempel, dessen Hof samt der Stadt Jerusalem 3½ Jahre lang von antichristlichen Menschenmassen zertreten wird, die schamlos sündigen, wie in den Ausführungen zu Off. 11,8 näher erläutert wird. 11,3 Und ich will meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage lang, angetan mit Trauerkleidern. 129 Durch die Verführungskunst des Scheinchristus werden viele vom Glauben an Jesus abfallen und dem Götzendienst verfallen. Auch in dieser Zeit wird es Christen geben, welche das Wort Jesu erfüllen: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker...“ (Matthäus 28, 18-19). Unter der Gräuelherrschaft des Antichristen werden besonders die oben genannten zwei Zeugen Jesu den Missionsbefehl erfüllen. Der Herr Jesus nennt sie „meine zwei Zeugen“. Sie bekommen vom Herrn Jesus Christus die Gaben des Weissagens und des prophetischen Redens. Das sind die wichtigsten Geistesgaben, die seit Pfingsten immer in geistlich gesunden Gemeinden vorhanden waren und sind. Wer diese Geistesgaben hat, bezeugt immer Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade. Das Evangelium der Gnade gleicht einer großen Streuobstwiese, auf der nur ein kleines Sumpfgebiet mit Schildern markiert ist: „Betreten verboten“. Diese Verbotsschilder entsprechen dem Gesetz. Scheinheilige in den Gemeinden erkennt man daran, dass sie die Warnung vor dem Sumpf der Sünde als übertriebene Gesetzlichkeit abtun. Sie schwärmen von einer „Gnade“, die Sündenerkenntnis und Buße abweist. Die beiden Zeugen treten mit besonderen göttlichen Vollmachten auf. Ihr Zeugnis von Gericht und Gnade geht von Jerusalem aus in die ganze Welt, was heute auch technisch kein Problem ist. Dass es zwei Zeugen sind, entspricht der Forderung des Gesetzes Gottes aus 5. Mose 19,15: „Durch zweier oder dreier Zeugen Mund soll eine Sache gültig sein.“ Um den Ernst der Weltlage deutlich zu machen, tragen die zwei Zeugen auffallende Trauerkleidung wegen der überhand nehmenden Sünde und der bevorstehenden Strafgerichte Gottes, welche sie ankündigen. 11,4 Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. Mit dem Auftreten dieser beiden Zeugen erfüllt sich das Wort des Propheten aus Sacharja 4,11-14. Die zwei Ölbäume weisen auf zwei vom Heiligen Geist erfüllte Männer hin, welche dem Herrn Jesus Christus ganz zur Verfügung stehen. Ihr alleiniger Dienstherr ist Jesus Christus und kein Bischof oder Papst. Es liegt nahe, dass es messianische Juden sind, weil sie von Jerusalem aus wirken. Sie wirken gleichzeitig und gleich vollmächtig, darauf weisen die nächsten Verse hin. Hier zeigt sich auch wieder das göttliche Dualitätsprinzip wie bei der Aussendung der Jünger durch Jesus, nämlich zu je zwei und zwei (Markus 6,7). Die beiden Zeugen sind die besonderen Leuchter in der Nacht des Antichristen, in der so global ansonsten niemand mehr für Jesus Christus wirkt. Bemerkenswert ist, dass kein Antichrist, kein falscher Prophet und kein Teufel die zwei Zeugen in den letzten 3½ Jahren an ihrer Mission hindern kann. Es ist wunderbar zu wissen, wie Gott seinen Heilsplan festgelegt hat und durchsetzt. 130 11,5 Und wenn ihnen jemand Schaden tun will, so kommt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde; und wenn ihnen jemand Schaden tun will, muss er so getötet werden. Das Zeugnis dieser zwei Propheten wird begleitet durch die gottgewollte Tötung aller, die ihnen Schaden zufügen wollen. Dadurch sind diese zwei Christuszeugen unantastbar. Analog zu dem Feuer aus dem Mund der Zeugen, welches in dieser Zeit ihre Gegner vernichtet, berichtet die Bibel an mehreren Stellen, wie Feuer Gottes Widersacher verbrannte (3.Mose 10,2; 4.Mose 11,1; 16,35; Psalm 106,17-18). Es sei hier noch einmal an das Gleichnis der 10 Jungfrauen erinnert (Matthäus 25,1ff). Die zwei Zeugen werden die letzten Rufer sein, welche die Siegel- und Posaunengerichte im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus ankündigen. Weil sich die 5 törichten Jungfrauen nie mit diesen biblischen Weissagungen gründlich beschäftigt haben, erkennen sie nicht die Zeichen der Zeit, sind nicht auf die Wiederkunft Jesu vorbereitet und gehen mit allen Übeltätern verloren. 11,6 Diese haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit es nicht regne in den Tagen ihrer Weissagung, und haben Macht über die Wasser, sie in Blut zu verwandeln und die Erde zu schlagen, sooft sie wollen. In den 3½ Jahren der Wirksamkeit der zwei Zeugen wird es auf vielen Erdteilen nicht regnen. Diese Dürre herrscht, weil die antichristliche Menschheit Gottes Recht missachtet, die Gemeinde Jesu diskriminiert und verfolgt und ihre Endlösung durchsetzen will. Gerichte wie die hier angekündigten gab es in kleinerem Maßstab schon zur Zeit des Elia in Israel: Da wurden die Grundwerte Gottes missachtetet und die Propheten Gottes wurden diskriminiert, verfolgt und getötet. Damals gab es 3½ Jahre lang keinen Regen (Jakobus 5,17), dennoch wurden Elia und noch 7000, die den Götzendienst verweigerten, von Gott wunderbar versorgt (1.Könige 17-18). Wenn die Menschheit wie zur Zeit Elias das klare Quellwasser des Wortes Gottes ablehnt, verschließt der Himmel auch den gnädigen Regen und alles verdorrt. Der globalen geistlichen Dürre folgt die globale meteorologische Dürre. Die zwei Propheten Gottes werden auch die Siegelgerichte und Posaunengerichte ankünden und auf diese vom Heiligen Geist gewirkten Ankündigungen hin wird alles geschehen. Nach der Ankündigung des zweiten und dritten Posaunengerichtes wird ein Drittel der Weltmeere und ein Drittel der Wasserquellen und Flüsse bitter und zu Blut. Die unschuldiges Blut vergossen haben, bekommen bitteres Blutwasser zu trinken. Auch viele andere Strafgerichte Gottes werden nach ihrer Ankündigung durch die zwei Zeugen 131 über die Menschheit hereinbrechen. Fragen in Bezug auf die Gemeinde Jesu und ihre Bewahrung in dieser Zeit werden in Off. Kapitel 12 beantwortet. 11,7 Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten. Von Pfingsten bis in die Wirkungszeit der zwei Zeugen wird nach dem Willen Gottes Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade verkündet mit bekräftigenden Zeichen und Wundern. Die zwei Endzeitpropheten bezeugen die nahende Wiederkunft Jesu Christi und ihr Zeugnis wird bekräftigt durch Strafgerichte Gottes als letzte Warnung an die Menschheit. Wenn die zwei Zeugen 3½ Jahre lang ihren Dienst getan haben, wird ihnen für 3½ Tage der äußere Lebensschutz Gottes entzogen (Off. 11,9). Das wissen sie im Voraus, denn sie leben im und vom Wort der heiligen Schrift, und kennen natürlich auch Off. 11,7. Sie kennen auch Matthäus 10,28: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet aber vielmehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Das Tier aus dem Abgrund wird die zwei Propheten physisch töten. In den folgenden 3½ Tagen wird die scheinbare Allmacht des Antichristen weltweit mit Lobpreis gefeiert und die scheinbare Ohnmacht Gottes propagiert. Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der Herr spottet ihrer (Psalm 2,4). 11,8 Und ihre Leichnahme werden liegen auf dem Marktplatz der großen Stadt, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde. Durch Mord und Leichenschändung soll die Botschaft Gottes verhöhnt und verlästert werden und der Götzendienst Triumphe feiern. Der Urfeind und Endfeind Gottes will heute schon besonders in Jerusalem dem Geist Sodoms und Ägyptens Einfluss verschaffen, um alles, was Gott ehrt, zu beseitigen. Sodomie ist nach Meyers Lexikon widernatürliche Sexualität zwischen Menschen und Tieren. Der Geist Sodoms macht Unzucht und Sittlichkeitsverbrechen gesellschaftsfähig. Nach 1. Mose 19 kann man den Eindruck gewinnen, dass in Sodom die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen hatten und Mann mit Mann Schande trieben, wie es auch in Römer 1,27 beschrieben ist. Nach einer Pressemitteilung in ideaSpektrum 27/2007 wies im Januar 2007 das oberste Gericht in Jerusalem das Innenministerium an, gleichgeschlechtliche Paare als verheiratet anzuerkennen und im Juni 2007 ereignete sich die erste sodomitische Parade in der „Heiligen Stadt“. Egmond Prill schreibt im Israelreport 2/2009 auf Seite 16: „Im Schatten der Hochhäuser von Tel Aviv haben sich eine für den Orient einzigartige Drogenszene und Prostituiertenviertel ausgebreitet ...“ Die Stadt sieht sich als 132 “Pink City“, wo alle sodomitischen Praktiken angeboten werden. Der Geist des antiken Ägypten dagegen steht für Kindermord (2. Mose 1-2), Korruption und Vielgötterei. In Israel setzt sich getrennt von der jüdischen Orthodoxie zunehmend der Geist Sodoms und Ägyptens durch. Er wirkt heute mit anderer Motivation, übertritt aber in gleicher Weise wie damals die Gebote Gottes. Dieser Geist ist ein Merkmal des aufkommenden Antichristentums, durch den sich leider auch zunehmend Israeliten verführen lassen. Wo der Geist Sodoms und Ägyptens herrscht, erregt das Zeugnis von Jesus Christus immer öffentliches Ärgernis. Darum werden auch die zwei Zeugen, wie ihr Herr Jesus Christus und viele alttestamentliche Propheten, in Jerusalem getötet und ihre Leichname werden, auf dem Markt liegend, wie die schlimmsten Schwerverbrecher zur Schau gestellt. 11,9 Und Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichnahme drei Tage und einen halben Tag und lassen nicht zu, dass ihre Leichnahme ins Grab gelegt werden. Durch die moderne Medientechnik können alle Völker die Leichnahme der zwei letzten Zeugen Jesu Christi sehen. Die Menschen werden weithin nicht auf die beiden Zeugen Jesu hören sondern über ihre Ermordung begeistert sein und der antichristlichen Lügenpresse glauben. Wie der gekreuzigte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha verachtet und verspottet wurde, so wird angesichts der beiden ermordeten Christuszeugen wiederum Jesus verachtet und verspottet von allen Völkern. 3½ Tage lang lässt Gott dieses Spektakel zu, am Ende der letzten 3½ Jahre der Herrschaftszeit des Antichristen. Das wird der dunkelste Punkt der Weltgeschichte, es ist die Nacht, da niemand wirken kann (Johannes 9,4). Der Tod der zwei letzten Zeugen Jesu Christi ist aber nicht ein Schlusspunkt, wie die folgenden Verse zeigen. Wer die Weissagungen der Offenbarung kennt und diese letzten 3½ Tage auf Erden erlebt, wird sich für die kurz bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus Christus mit Ehrfurcht und großer Freude bereit machen. Meine Kinder schenkten mir einmal zum Geburtstag eine Karte für einen Rundflug über die Umgebung von Jena. Ich ließ diese Flugkarte lange unbeachtet in einer Schublade liegen. Als sie mir dann in die Hände fiel, las ich das baldige Verfallsdatum. Da fuhr ich kurz entschlossen zum Flugplatz und erlebte einen interessanten Flug. So gibt es auch ein Verfallsdatum für den Eingang in das Reich Gottes. Darum lassen Sie ihre Bibel mit den Weissagungen der Offenbarung nicht unbeachtet in Ihrer Schublade liegen. 133 11,10 Und die auf Erden wohnen, freuen sich darüber und sind fröhlich und werden einander Geschenke senden; denn diese zwei Propheten hatten gequält, die auf Erden wohnten. Alle Welt feiert dann, weil das Zeugnis von Gericht und Gnade verstummt ist. Die ständige Erinnerung an den Herrn Jesus Christus ist für gottlose Menschen ein Ärgernis, weil sie dadurch in ihrem bösen Treiben gestört werden. Und weil die Strafgerichte Gottes immer nach der Ankündigung der beiden Zeugen kommen, löst ihr Tod ein globales Freudenfest aus. Dass sich gottesferne Menschen freuen, steht in der Offenbarung nur an dieser Stelle und charakterisiert einen verwerflichen Zustand der Menschheit. Wie man sich in der Christenheit Weihnachtsgeschenke macht, weil Christus der Retter geboren ist, so werden die Menschen sich gegenseitig beschenken, feiern und fröhlich sein, weil die endgültige Beseitigung des Christentums mit dem Tod der letzten zwei Christuszeugen erreicht scheint. 11,11 Und nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von Gott, und sie stellten sich auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel auf die, die sie sahen. So groß wie die Freude über den Tod der zwei Propheten sein wird, so groß wird auch der Schrecken ihrer Feinde sein, wenn sie nach 3½ Tagen sehen, wie sich die beiden Märtyrer plötzlich voller Lebenskraft auf ihre Füße stellen. Für die Welt überstürzen sich dann die Endzeitereignisse. Alle, die den Weissagungen der Offenbarung vertrauen, erheben ihre Häupter, weil nun ihre Erlösung kommt. Am deutlichsten erleben dieses Ereignis die Menschen in Jerusalem. Für die Welt wird möglicherweise vom Antichristen eine sofortige Informationssperre verhängt wegen der Tatsache, dass die getöteten Propheten auferstanden sind. Es könnte auch das gesamte globale Kommunikationssystem zusammenbrechen. Denn die folgenden Ereignisse sind erschütternd. 11,12 Und sie hörten eine große Stimme vom Himmel zu ihnen sagen: Steiget herauf hierher! Und sie stiegen auf in den Himmel in einer Wolke, und es sahen sie ihre Feinde. Zu dem Wunder der Totenauferstehung hören die Menschen in Jerusalem auch noch die Stimme des Herrn Jesus Christus. ER ruft seinen beiden Zeugen zu: „Steiget herauf hierher“. Es ist nahe liegend, dass mit der Entrückung der zwei Propheten auch die Entrückung der gesamten Gemeinde Jesu geschieht. Es gibt keine Bibelstelle, welche die Entrückung vor dieser Zeit eindeutig belegt oder gar als heimliches Ereignis beschreibt. Die Feiglinge, Ungläubigen, Spötter, Mörder, Unzüchtigen, Zauberer, Götzendiener und alle Lügner sehen dann die Himmelfahrt der beiden Propheten und die Entrückung der Gemeinde Jesu, von 134 der in 1. Thessalonicher 4,16-17 steht: „Denn ER selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ 11,13 Und zu derselben Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt stürzte ein; und es wurden getötet in dem Erdbeben siebentausend Menschen, und die andern erschraken und gaben dem Gott des Himmels die Ehre. Zur Zeit der Himmelfahrt der beiden Zeugen und des großen Erdbebens wird die Stunde der Versuchung beginnen, welche über die Menschheit hereinbricht und in der sich auch die zehn Könige gegen das Lamm erheben (Off. 17, 12-14). Vor dieser Stunde bleiben alle Nachfolger Christi nach Off. 3,10 bewahrt. Dieses große Erdbeben ist beim sechsten Siegelbruch in Off. 6,12f als weltweit vorausgesagt und in Off. 11,13 werden die Auswirkungen dieser Katastrophe für Jerusalem beschrieben. 10% der Stadt Jerusalem wird innerhalb von Sekunden zerstört und 7000 Menschen kommen dabei um. Da sinken alle Überlebenden auf die Knie und beten mit Furcht und Zittern den Gott des Himmels an. Wenn die Gemeinde Jesu mit ihrem Herrn vereint ist, wird sich Römer 11,25-27 erfüllen mit der Errettung aller Israeliten. Der interessierte Leser kann zur Stunde der Versuchung noch die angegebenen Bibelstellen aus Exkurs 5.2 zur Kenntnis nehmen. 11,14 Das zweite Wehe ist vorbei; siehe das dritte Wehe kommt schnell. Zu den folgenden Ausführungen siehe die Darstellung auf Seite 101. Die fünfte Posaune leitet das erste Wehe ein, wonach alle, die nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben, fünf Monate durch dämonische Mächte gequält werden (Off. 8,13-9,11). Die sechste Posaune leitet das zweite Wehe ein, während dem ein Drittel der Menschheit getötet wird (Off. 9,12-21). Die siebente Posaune folgt auf den siebenten Siegelbruch im Zusammenhang mit dem dritten Wehe. Die Gläubigen sind dann bereits beim Herrn Jesus Christus; die Erde dagegen wird vom Zorn Gottes getroffen. In Off. 10,7 steht: „in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes, wie er es verkündigt hat seinen Knechten, den Propheten.“ Wichtig ist, dass die Gemeinde Jesu unterscheidet zwischen Drangsal, die auch Gläubige trifft, und dem Zorn Gottes, der nur Ungläubige trifft. Etwa Fünfzigmahl steht im Neuen Testament, dass die Gemeinde Jesu und Israel durch Drangsal oder Trübsal vorbereitet werden für das 1000-jährige messianische Friedensreich und für die neue Erde. Überall, wo in der 135 Offenbarung vom Zorn Gottes etwas steht, sind Nachfolger Christi bei Jesus, der die Bestrafung für ihre Sünden am Kreuz auf sich genommen hatte. Die 7. Posaune löst die irdische Machtfrage Off. 11,15: Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Zur Zeit der siebenten Posaune wird in diesem Vers Himmlisches offenbart. Himmlische Stimmen werden sich erheben, wahrscheinlich von der ganzen Thronumgebung und den himmlischen Heerscharen. Es erschallt ein Jubelruf, weil Gott seinem Sohn Jesus Christus die Königsherrschaft der Welt zu diesem Zeitpunkt übergibt. Die irdische Machtfrage wird zur Zeit der siebenten Posaune gelöst. Seit dem Sündenfall der ersten Menschen ist Satan der Fürst dieser Welt und verfolgt das Ziel, die Machtergreifung seiner religiösen Hure Babylon und des Antichristen vorzubereiten. Beide Weltbeherrscher und ihr Geist sind zur Zeit der letzten Posaune bereits beseitigt, wie in der Auslegung zu Off. 19,20 noch gezeigt wird. Im Blick auf dieses Ereignis singen Gemeinden jetzt schon: „Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muss“. Um diese Weltvollendung betet ständig die gesamte Christenheit rings um den Globus im Vaterunser mit den Worten: „Dein Reich komme.“ Wenn die Verherrlichung des Schöpfers durch seine Geschöpfe dann nicht mehr durch Satan gestört wird, ist alle Zerrissenheit zwischen Gott, Menschen und Natur vorbei. Alles ist dann erfüllt von Freude, Frieden und Gerechtigkeit. Dafür hat der Herr Jesus Christus gekämpft und den Sieg am Kreuz von Golgatha errungen. Mit dem siebenten Posaunensignal beginnt dann die göttliche Siegesfeier. Am Kreuz hat Jesus Christus die Heilsgrundlage geschaffen und zur Zeit der letzten Posaune wird die Heilsvollendung gefeiert. Ab dieser Zeit ist die Herrschaft Gottes und seines Sohnes endlos, also ewig bis auf eine letzte kurze Unterbrechung am Ende des tausendjährigen Friedensreiches. Da muss Satan noch einmal losgelassen werden nach dem Plan Gottes, um die Menschen im Millennium vor eine letzte Entscheidung zu stellen für oder gegen Gott, ähnlich wie die ersten Menschen im Paradies (1. Mose 3). Danach wird Satan mit seinem Anhang für ewig vernichtet. 11,16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten Gott an. 136 Hier wird die beginnende Siegesfeier Gottes und seines Sohnes vorausgesagt. Hier können wir auch lernen, was eine würdevolle Anbetungshaltung in der Gegenwart des heiligen Gottes ist. Die 24 Ältesten fallen auf ihre Knie und berühren mit ihren Stirnen den Boden als äußeres Zeichen ihrer Huldigung und Anbetung Gottes. Natürlich achtet Gott vor allem auf die Herzenshaltung der Beter, aber wer die richtige Herzenshaltung hat zu dem heiligen Gott, wird auch mit der entsprechenden Körperhaltung beten, die in der jeweiligen Situation angebracht und möglich ist. 11,17 und sprachen: Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest! Die geduldige Zurückhaltung Gottes in Bezug auf die irdische Machtfrage ist oft eine Anfechtung für Gläubige. Besonders, wenn Tyrannen auf Erden herrschen, meinen gerechtigkeitsliebende Menschen, dass solche Handlanger Satans beseitigt werden müssten. Meistens sind aber Tyrannenmorde missglückt, weil Gott selber richtet und uns verboten hat, vor der Zeit so etwas zu tun. Wir dürfen auf keinen Fall Gott vorschreiben, wann was geschehen muss. Auch die letzte Gräuelherrschaft des Antichristen muss nach Gottes Plan 3½ Jahre dauern. Gott wird die irdische Machtfrage dann zum richtigen Zeitpunkt lösen (Römer 12,19). Der Schöpfer des Himmels und der Erde hat nach dem Sündenfall der ersten Menschen seinen vollen irdischen Einfluss vorübergehend zum Teil zurückgezogen. Jeder Menschen kann nach Belieben gutes oder böses tun. Erst nach den Endzeitgerichten sorgt Gott dafür, dass jeder Mensch das erntet, was er gesät hat (Galater 6,7-8). Am Schluss werden alle gesetzlosen Antichristen im Feuersee enden und alle Nachfolger Jesu Christi göttlichen Lohn erhalten. Wenn der allmächtige Gott seine Zurückhaltung aufgibt und seinen vollkommen guten Willen durchsetzt, löst das bei den vierundzwanzig Ältesten Lob, Jubel und Dank aus. 11,18 Und die Völker sind zornig geworden; und es ist gekommen dein Zorn und die Zeit, die Toten zu richten und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und zu verderben, die die Erde verderben. Hier erfahren wir, was nach der irdischen Machtergreifung Jesu Christi mit den Entmachteten geschehen wird. Zu ihnen gehören alle, die dem Herrn Jesus Christus nicht vertrauen und antichristlich leben und auch solche, die stets Barabbasgestalten wählen (Matthäus 27,15-21) anstelle von Jesus Christus. Ihren Zorn gegen Jesus beantwortet Gott mit seinem Zorn. Viele 137 religionsphilosophische Spekulationen führten bisher dazu, den Zorn Gottes zu verschweigen und viele zornlose Gottesprojektionen zu propagieren. Wer solchen Gottesprojektionen folgt, kann von einem lieben Gott schwärmen, leugnet aber Gottes Gerechtigkeit; er hat eine Gnadenvorstellung, welche die Buße zur Umkehr ablehnt und dadurch der Wahrheit Gottes widerspricht. Alle, die in solchem Widerstand gegen die Wahrheit leben und wirken, werden von Gott am Ende vernichtet, wenn sie nicht Buße tun. Die Auferstehung der Toten und das kommende Gericht verlaufen dann nach einem festgelegten Plan. Glückselig, die teilhaben an der ersten Auferstehung, denn nur diese Auferstehung führt zum ewigen Leben, und sie empfangen unverdient großen Lohn. Es sind gottesfürchtige Menschen, die als Heilige und Priester Gottes und Christi bezeichnet werden (Off. 20,6). Sie dienen dem Herrn Jesus Christus in dankbarer Liebe für Golgatha und strecken sich aus nach der Geistesgabe der Prophetie (1. Korinther 14,24-25). Sie sind Gottes geliebtes Eigentum. ER hat sie alle im Blick, zuerst immer die kleinen und schwachen Bauleute Gottes und dann auch die großen, begabten Gemeindeglieder. Für alle Unheiligen dagegen wird es schrecklich sein im Gericht Gottes. Sie müssen nach Gottes Willen das Totenreich verlassen bei der zweiten Auferstehung, auf welche das Gericht vor dem weißen Thron folgt. Sie erhalten ihre gerechte Strafe, die in der Bibel als zweiter Tod oder Hölle bezeichnet wird. Sie haben Gottes Gebote übertreten wie alle Menschen, aber nicht die Vergebung ihrer Sünden bei Jesus gesucht. Zu ihnen gehören auch die, welche die Erde mit ihrer maßlosen Habgier zu Grunde richten und alle Führungskräfte mit ihren Gesinnungsgenossen, die ohne Ehrfurcht vor Gott leben. 11,19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. Es geht hier um den himmlischen Tempel, welchen Mose sehen durfte, und nach dessen Maßen die Stiftshütte und die Lade des Bundes gebaut wurden (2.Mose 25,9). Wie bei der fertig gestellten Stiftshütte (2.Mose 40,34-35), so erschien auch bei der Einweihung des ersten Tempels 950 v. Chr. die Herrlichkeit des Herrn (1.Könige 8,10-11). In diesen alttestamentlichen Zeiten war die Stiftshütte und später der Tempel zu Jerusalem mit der Bundeslade im Allerheiligsten der Ort, wo die Israeliten Gottes Gegenwart erlebten. In der Bundeslade wurden die Gesetzestafeln aufbewahrt, welche Gott selbst geschrieben hatte. Um die Zeit der ersten Tempelzerstörung im Jahr 586 v. Chr. verschwand die Bundeslade; nach Off. 11,19 wird sie erst wieder zur Zeit der Wiederkunft Jesu Christ im geöffneten himmlischen Tempel Gottes gesehen. 138 Auf Erden geschehen während dieser Zeitenwende Blitze, Donner, Erdbeben und großer Hagel. Dem folgen das tausendjährige Friedensreich, die nochmalige kurzzeitige Freilassung des Satans, das Endgericht mit der Dualität der sieben Donner und sieben Zornesschalen, die unseren alten Planeten Erde mit allen Feinden Gottes vollständig vernichten. Danach füllt die neue Erde unter einem neuen Himmel alles aus (Off. 21,1ff). Dort wird alles von der Liebe Gottes geprägt sein. In 1. Korinther 13,8 steht: „Die Liebe höret niemals auf.“ Unser irdischer Glaube an Gott, den wir jetzt noch nicht sehen, wird dann durch das Schauen Seiner Herrlichkeit ersetzt, die Weissagungen sind dann nicht mehr nötig, weil sich alles erfüllt hat, und das Schauen Gottes und Jesu Christi macht dann alle Erkenntnisse überflüssig. Das wird allein Herrlichkeit sein. Himmlische Zeichen künden irdische Ereignisse an Off. 12,1: Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf Sternen. Das große wunderbare Zeichen im Himmel ist ein Sinnbild für die Gemeinde Jesu, deren Wesen uns in Off. 12,17b geschildert wird: „ ... die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu“. Für sie ist die Offenbarung geschrieben, und zwar für die Zeit vom Jahr 90 n. Chr. bis zur Vollendung aller Dinge („…was ist und was geschehen soll danach“; Off. 1,19). Es geht also nicht um heilsgeschichtliche Ereignisse vor dieser Zeit. Off. 12,1 zeigt, wie die auf Erden oft verachtete, verfolgte und diskriminierte Gemeinde aus Juden und Heiden von Gott gesehen wird: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet. Die Kleidung der Sonnenfrau weist auf die Gerechtigkeit dessen, der leuchtet wie die Sonne – Jesus Christus (Off. 1,16). Der Mond unter ihren Füßen könnte ein Hinweis auf die Gebote Gottes sein, auf deren Grundlage wir allein unsere Sündhaftigkeit und Erlösungsbedürftigkeit erkennen (Römer 3,20b). Die Krone mit den zwölf Sternen weist auf die Apostel, deren Lehre von Gesetz und Evangelium das Leben, Denken und Tun der Gemeinde Jesu prägt (Apostelgeschichte 2,41-42). Die Begriffe „Frau/Herrin“ oder „Braut des Lammes“ sind neutestamentliche Bezeichnungen für die Gemeinde Jesu (2.Johannes 1 und 5; Off. 19,7). Weil Gott die Gemeinde aus Juden und Heiden von der Zeit ihrer Gründung bis zu ihrer Vollendung so herrlich sieht wie die mit der Sonne bekleidete Frau, sind Auslegungen unhaltbar, welche die Sonnenfrau als Maria, die Mutter Jesu oder ein säkulares Endzeit-Israel was in Off. 11,8b beschrieben wird. Große wunderbare Zeichen im Himmel sind in der Offenbarung eine besondere Form von Weissagungen wichtiger Vorgänge. Es gibt insgesamt drei solche Zeichen: das erste mit der Frau (Off. 12,1-2ff), das zweite, welches auf Satans 139 Sturz auf die Erde und dessen Folgen weist (Off. 12,3-4ff) und das dritte und letzte Zeichen im Himmel, welches auf die Überwinder im Himmel und das Weltende mit den Schalen des Grimmes Gottes weist (Off. 15,1ff). 12,2 Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. Die „Sonnenfrau“ als Sinnbild für die Gemeinde aus Juden und Heiden wird vor der Wiederkunft Jesu innergemeindlich große Qual haben, wie schmerzhafte Geburtswehen, bis neues Leben aus Gott zum Durchbruch kommt. In der Kirchengeschichte musste die Gemeinde Jesu vor und in jeder geistlichen Erneuerungsbewegung auch Bedrängnis und Verfolgung durchstehen. Das wird sich im antichristlichen Weltreich auf das Äußerste zuspitzen. Satan weiß, dass er die Gemeinde Jesu nicht überwältigen kann (Matthäus 16,18b), aber wenn viele von neuem geboren werden, führt Satan innerhalb und außerhalb der Gemeinde erbittert Krieg gegen sie. Besonders dann, wenn Gemeinden zu Gott schreien, dass verlorene Menschen von neuem geboren werden sollen, und wenn neues Leben zum Durchbruch kommt, geschieht das unter Schmerzen. Wer um Erweckung betet, muss immer mit Geburtswehen rechnen. Gegen neues Leben aus Gott einigt sich immer das ungleiche Paar von religiösen und politischen Führungskräften, die in der Offenbarung mit den Decknahmen „Hure“ und „Tier“ bezeichnet werden. Schon heute gibt es innerkirchlich Bestrebungen, Handlungen, welche das Wort Gottes als Sünde bezeichnet, nicht mehr als Sünde gelten zu lassen. Die Europäische Verfassung, aus welcher der Gottesbezug entfernt wurde, und die zunehmende Verachtung der 10 Gebote Gottes sind wie ein Satteln des weißen Pferdes (Off. 6,1-2) für den Antichristen. 12,3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, Dieses andere Zeichen im Himmel mit dem Drachen ist ein Sinnbild für Satan, die alte Schlange (Off. 20,2) und was mit ihm geschieht und was er und seine Gehilfen tun. Die rote Farbe deutet auf seinen mörderischen, blutgierigen Hass gegen alle, die Ehrfurcht vor Gott haben. Die sieben Häupter mit den sieben Kronen weisen auf sieben Gehilfen Satans als Vorläufer des achten, des Antichristen. Der Antichrist vereinigt dann als letztes der sieben Drachenhäupter alles Satanische seiner weltgeschichtlichen Vorläufer (Off. 17,10-11). Von diesen sieben Vorläufern regierten fünf vor der Zeit, in der Johannes die Offenbarung empfing, was in Off. 17,9-10 detailliert beschrieben wird. Widergöttliche Herrscher gab es allerdings schon seit Nimrod beim Turmbau zu Babel, in Chaldäa, Babylon, Persien, Griechenland, Rom usw. und schließlich auch im deutschen Reich unter Hitler, welcher 2 x 6 Jahre wie ein Tier eine 140 kleine Zeit herrschen durfte. Die 10 Hörner weisen nach Off. 17,11-13 auf 10 Regenten, welche am Ende im Bund mit dem Antichristen für eine Stunde herrschen, um ihm dann die Alleinherrschaft zu übergeben. 12,4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. Das Zeichen im Himmel will uns auch das zerstörerische Handeln Satans auf der Erde zeigen (Off. 12,9). Satan will totale Finsternis in den Herzen der Menschen und umfassende Alleinherrschaft. Als besondere Zielgruppe umschwänzelt der Teufel heute schon Sterne, um sie mit seinem Schwanz hinwegzufegen, um sie von ihrem himmlischen Platz zu lösen und irdisch zu binden. Nach Off. 1,20c ist es nahe liegend, dass mit diesen Sternen Kirchen- und Gemeindeleiter gemeint sind. In der Herrschaftszeit des Antichristen wird der dritte Teil dieser Leiter nicht bibeltreu lehren und schließlich dem Scheinchristus dienen. Solche Leiter leben nicht mehr im Licht Jesu, sondern trennen ihre irdischen Lebensbereiche von den geistlichen und leben privat oft heute schon weltangepasst und in der Gemeinde als fromme Schauspieler. In allen sieben Sendschreiben (Off.2-3) werden darum die Gemeindeglieder aufgerufen, zu hören, was der Geist den Gemeinden sagt, das heißt: keiner darf glauben und tun, was verweltlichte Gemeindeleiter oder Leiterinnen predigen. Die Gemeindeglieder sollen auch nicht aus ihrer Gemeinde austreten, sondern im Gegensatz zu verweltlichten Leitern heilig leben. An solche bibeltreuen Nachfolger Christi kann der Teufel nicht heran, sie leben unter dem Schutz ihres Herrn Jesus Christus, sodass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen können. Diese Treuen in Gemeinden sind mit der „Sonnenfrau“ aus Off. 12,1 gemeint. Gott bewahrt sie auf der Erde, damit unter ihrem Zeugnis Menschen gerettet werden. 12,5 Und sie gebar einen Sohn, ein männliches (Kind), der sich anschickt alle Nationen zu hüten mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. Nun sieht Johannes die Geburt eines Sohnes. Die Frau, welche den Sohn gebiert, ist ein Sinnbild für die Gemeinde Jesu. Diese Gemeinde aus Juden und Nationen hat seit Pfingsten bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus Christus die Aufgabe, neues Leben aus Gott zu zeugen durch den Samen des gepredigten Wortes Christi (Römer 10,17). Durch das Wort Christi wird auch das Kind im obigen Vers gezeugt. Nach dem Grundtext geht es um ein männliches Kind. Es ist nahe liegend, dass dieser Knabe ein Sinnbild für die 144.000 versiegelten israelitischen Erweckungsprediger aus Off. 7,3-8 ist. Wegen der Versiegelung sind die 144000 auch für Satan unantastbar, darum können sie bis zu ihrer Entrückung ihren Hirtenauftrag auf der Erde durchführen. Weil die Offenbarung 141 auf Ereignisse ab dem Jahre 90 weist, kann es bei der „Sonnenfrau“ nicht um Maria und die Geburt Jesu gehen. Außerdem war Jesus während seiner Erdenzeit nicht zu allen Nationen gesandt, sondern nur zu den Kindern Israel (Matthäus 15,24), der „Knabe“ in dem obigen Sinnbild soll dagegen alle Nationen als Hirte weiden (poimainein). In Off. 12,5 wird im Gegensatz zu den Überwindern aus Off. 2,26-27 nichts vom Zerschmeißen gesagt. Das Hüten mit eisernem Stab geschieht bereits seit Pfingsten bis zur Wiederkunft Jesu durch vollmächtiges Predigen von Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade. Da werden alle selbst gemachten Bollwerke unserer eigenen Gerechtigkeit vor Gott mit eisernem Stabe zerschlagen wie in Apostelgeschichte 2,36-38. Wer die zehn Gebote mit der Erklärung in Luthers Katechismus aufmerksam liest, erlebt die Zerschlagung aller eigenen Gerechtigkeit. Im Licht Gottes und Seines Wortes erkennt jeder, dass er die Hölle verdient hat und nur durch den Glauben an Jesus gerettet werden kann (Galater 3,24). Solche Verkündigung ist in europäischen und amerikanischen Kirchen und Freikirchen weithin zum Tabuthema geworden. Es wird weithin Gnade ohne Buße und Umkehr in die Nachfolge Christi gepredigt. Bei Jesus sind aber Buße, Gericht und Hölle keine Tabuthemen. ER will durch seine Boten „alle Nationen hüten mit eisernem Stabe“, um ihre Bindung an Sünde und Satan zu zerschlagen und sie in die Freiheit der Kinder Gottes zu führen. Weil die 144.000 die Weltmission zum Abschluss bringen (Matthäus 24,14), will Satan sie vernichten. Sie werden jedoch 3½ Jahre vor der Vereinigung Jesu mit seiner Gemeinde weggerissen. In Off. 12,5 wird im Grundtext nicht das viel missbrauchte Verb „entrücken“ (anarpazein) verwendet, sondern „wegreißen“ (harpazein). In den letzten 3½ Jahren ist die Gemeinde dann am Bewahrungsort, wie im nächsten Vers erläutert wird, und nur noch die beiden Zeugen wirken. Die 144.000 werden danach im Millennium mit den Siegern von Off. 2,26-27 die Völker gerecht regieren (Off. 20,4). Alle Bibelkenner wissen, dass Gott neben seinem großen Heilsratschluss immer besondere Maßnahmen ergriffen hat. So hat Gott vor der Sintflut Henoch weggenommen und später in Israel den Propheten Elia. Bevor in der Endzeit die Bedrängnis am größten wird, werden die 144.000 weggerissen, so wie nach den 3½ Jahren Trübsalzeit auch die beiden Zeugen aus Jerusalem und die Gemeinde vom Bewahrungsort. 12,6 Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertundsechzig Tage. Es ist nahe liegend, dass es sich hier um die letzten 3½ Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus handelt. Um diese Zeit geht es an drei Stellen in der Offenbarung: 142 Off. 11,2-3: 42 Monate wirken zwei Zeugen in Jerusalem. Off. 12, 6 u. 14: 1260 Tage wird die Gemeinde Jesu am Bewahrungsort ernährt. Off. 13,5: 42 Monate herrscht der Antichrist in seinem Machtbereich. Nach Off. 12,13 wird der Drache nach seinem Sturz aus dem Himmel auf die Erde die Gemeinde Jesu verfolgen. Sie bekommt aber von Gott einen Zufluchtsort, der in der Wüste liegt. Es wird eine wirtschaftlich und politisch uninteressante Gegend sein. In Wüstengegenden hat Gott schon oft seinem Volk seine Herrlichkeit offenbart und es auf wunderbare Weise ernährt. Dieser Aufenthalt ist auf 1260 Tage beschränkt. Das ist die Zeit der Gräuelherrschaft des Antichristen und die Zeit der zwei Christuszeugen in Jerusalem. Heute wird uns noch nicht gesagt, wo der Zufluchtsort auf der Landkarte zu finden ist, und auch nicht, zu welchem Datum die Flucht der Gemeinde geschehen wird. Gott hat in seiner Güte der Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden angezeigt, dass ihr ein Zufluchtsort bereitet ist, außerhalb des antichristlichen Machtbereiches. Wer heute schon vor der Sünde flieht, der wird dann auch bereit sein, aus dem antichristlichen Machtbereich zu fliehen, wenn Gottes Geist den Zufluchtsort offenbart. Gott hat in seinem Heilsplan den Seinen öfters Zufluchtsorte oder Rettungswege bereitet, für Noah die Arche, für Israel den Weg durch die Wüste in das gelobte Land. Das erweckte Israel wird kurz vor der Wiederkunft Jesu nicht in die Wüste fliehen, sondern auf die Berge (Matthäus 24,16). Wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt, wird ER viele bewahrte Gläubige auf Erden haben, denen ER einen neuen Herrlichkeitsleib geben wird, sie werden dann allezeit bei IHM sein (1. Thessalonicher 4,16-17). Wer sich das alles einprägt und sich darauf vorbereitet, blickt getrost und mit großer Freude in die Zukunft. 12,7 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, Das zweite himmlische Zeichen betrifft die Zeit zu Beginn der letzten 3½ Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. Dreimal ist in diesem Vers von einem Kampf in der für uns unsichtbaren Wirklichkeit Gottes die Rede. Diesen Kampf im Himmel beginnt der Bevollmächtigte Gottes, Michael, mit den ihm anvertrauten Engeln. Vom Erzengel Michael wird schon in Judas Vers 9 berichtet, dass er mit dem Teufel um den Leichnam des Mose stritt. Hier wird vorausgesagt, dass Michael zur bestimmten Zeit den Kampf gegen den Teufel und seinen Anhang beginnt. Auch Satan und dessen Engel kämpfen dann gegen Michael und seine Engel. Es wird ein Kampf im Himmel sein, welcher seinen Abschluss auf der Erde findet. 143 12,8 und sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. Weil der Herr Jesus Christus am Kreuz von Golgatha den Satan besiegt hat, ist die Niederlage des Teufels mit seinem Anhang bereits besiegelt. Seit dem Sündenfall der ersten Menschen ist der Teufel der Fürst dieser Welt. Mit jeder Sünde trennen sich Menschen abgrundtief von Gott und geraten in den Einflussbereich des Teufels, der sie zur Sündensteigerung treibt. Gott sei es gedankt, dass der Herr Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzt und alle rechtfertigt, die sich von ihren Sünden überführen lassen, Sünden bekennen und um Vergebung bitten. Darum ist das Wichtigste für jeden Menschen Sündenerkenntnis und Sündenbekenntnis unter der Verheißung von 1. Johannes 1,9: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist ER treu und gerecht, dass ER uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ 12,9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. Nirgends in der Bibel wird der Teufel so bloßgestellt wie in der Offenbarung, darum versucht Satan das Lesen und Predigen von Offenbarungstexten mit allen Mitteln zu verhindern. Dreimal wird die Verwerfung des Teufels in diesem Vers genannt: „hinausgeworfen; auf die Erde geworfen; dahin geworfen.“ Infolge dieser Verwerfung kann der große Drache seine bösen Absichten dann nur noch begrenzt und später gar nicht mehr ausführen. Bis heute verführt Satan die Menschen zur Sünde, um die Verführten dann vor Gott zu verklagen. Der Teufel verharmlost also zuerst Sünde, um dann unter Berufung auf die 10 Gebote und Gottes Gerechtigkeit die gebührende Strafe für die Täter einzufordern. Leider trifft für die meisten Menschen diesbezüglich Goethes Aussage des Mephistopheles zu: „Den Teufel spürt das Völkchen nie, und wenn er sie beim Kragen hätte“. Im obigen Vers wird der Teufel in fünffacher Weise charakterisiert: 1. Der große Drache weist auf seine Wildheit hin, und auf seine Wut, wenn er von seinem Zugang zu Gott mit allen Satansengeln, Dämonen und bösen Geistern verworfen wird. 2. Die alte Schlange erinnert an die Verführung von Adam und Eva im Paradies. Diese Schlange verfügt über Verführungskünste, welche wie Opium wirken. Übeltätern bekommen von ihr z.B. einen guten Schlaf (Sprüche 4,16). 3. Teufel (Diabolus) weist auf den Durcheinanderbringer gegen alle Wahrheit, Schönheit und Ordnung. 4. Satan weist auf den Verleumder der Menschen vor Gott, wie es uns im Buch Hiob 1, 6-11 und 2, 1-7 offenbart wird. 144 5. Der die ganze Welt verführt: was der Satan mit Adam und Eva begonnen hat, will er in der ganzen Menschheit erreichen. Er will die Menschen für ewig von Gott trennen, weil er sich selbst für ewig von Gott getrennt hat. Satan ist insbesondere der Feind Gottes, der Feind des Sohnes Gottes Jesus Christus, der Feind Israels und der Feind der Gemeinde Jesu, der aber am Kreuz von Golgatha besiegt ist. Vor diesem Feind können sich Menschen schützen gemäß Jakobus 4,7-8: „So seid nun Gott untertan. Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht ER sich zu euch.“ Zu beachten ist dazu auch noch 1.Petrus 5,8-9. Beständig zu Gott nahen können Menschen nur durch Jesus Christus mit einem aufrichtigen Gebet, wie z.B.: „Herr Jesus Christus, vergib mir meine Sünden, und übernimm die Führung in meinem Leben. Amen“. So springen Menschen aus der Finsternis ins Licht Gottes und werden fortan vom Heiligen Geist in alle Wahrheit geleitet. 12,10 Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn der Verkläger unserer Brüder ist verworfen, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserem Gott. Die Verwerfung des Verklägers aus dem Himmel löst große Freude aus. Aus der Umgebung des Thrones Gottes ertönt eine Stimme, die über die Deportation des Bösen triumphiert. Es könnte auch die Stimme vieler Wesen im Himmel sein, welche einstimmig dasselbe sprechen. Zu ihnen könnten die Märtyrer aus Off. 6,9-11 gehören. Sie sind froh, dass der Verkläger ihrer Brüder nun endlich verworfen ist. Am Kreuz von Golgatha hat der Herr Jesus Christus den Teufel besiegt, dessen endgültige Verwerfung seitdem fest steht. Mit der ersten Etappe der Verwerfung kommt der Teufel aus dem Himmel auf die Erde wie unter „Hausarrest“. Da erfüllen sich die Worte Jesu aus Johannes 12,31: „Nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden (ekblethesetai).“ Nach dem Sturz auf die Erde wird der Teufel in der zweiten Etappe für 1000 Jahre im Gefängnis des Abgrundes gebunden. Nach den 1000 Jahren bekommt er noch einmal Freigang, den er unverbesserlich zum Bösen missbraucht, wonach er in einer dritten und letzten Etappe endgültig verworfen wird. „Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (Off. 20,10). Wer Tag und Nacht die Menschheit zum Bösen verführt, um sie im Himmel verklagen zu können, wird einmal ewig Tag und Nacht gequält. Diese Bestrafung des Bösen löst bei falschen Propheten Entsetzen aus, aber unter Gottes Volk große Freude. 145 12,11 Und sie haben ihn besiegt durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt, bis hin zum Tod. Nachdem die große Stimme den Sieg der Engel im Himmel verkündet hat, spricht sie nun staunend vom Sieg der Nachfolger Christi auf der Erde. Das Staunen der Engel gilt der Wirkung des Blutes des Lammes, welches Sünder zu Siegern macht (1. Petrus 1, 12). Die der Teufel am Boden zertreten will, stehen fest im Glauben durch die Kraft der Gnade Jesu Christi. Der Teufel hat nur Angriffspunkte bei Menschen, die Sünden kleinreden und nicht ordnen. Wer dagegen im Spiegel der 10 Gebote Gottes und der Bergpredigt Jesu seine Sünden erkennt und den Herrn Jesus Christus um Vergebung seiner Sünden bittet, bekommt Vergebung und empfängt als Bestätigung der Vergebung Sieg über Sünde und Teufel. Das ist nur möglich, weil der sündlose Sohn Gottes wie ein geschlachtetes Opferlamm am Kreuz verblutet ist. Das Leben Jesu floss in seinem Blut stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden auf die Erde. Wer das begreift und ergreift, hat Frieden mit Gott und ist ein Zeuge Jesu Christi. Wessen Herz davon erfüllt ist, dessen Mund geht davon über. Wer dagegen als Christ nicht Jesus Christus als seinen Herrn und Heiland bezeugt, ist vom Teufel überwunden. Als scheinheilige Ausrede sagen solche Gemeindeglieder z. B.: unsere heutige Zeit sei ungünstig zum Zeugnis und der Herzensboden der Menschen sei zu hart. Irrlehrer missbrauchen die Worte Jesu aus Matthäus 25,5 und sagen, es sei gerade geistliche Schlafzeit der christlichen „Jungfrauen“, weil der Bräutigam verzieht. Die Zeit der Mission sei eben vorbei. Sie reden über Arbeit, Politik, Sport, Spiele, über Gott und die Welt, ohne den Herrn Jesus Christus zu bezeugen, den einzigen Retter und Heiland der Welt. Wer durch Jesu stellvertretendes Blutopfer am Kreuz teuer erkauft ist für das Reich Gottes, der wird auch unter der Leitung des Heiligen Geistes Jesus Christus als seinen Retter und Heiland bezeugen. 12,12 Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat. Eine Stimme im Himmel ruft alle Himmelsbewohner zur Freude auf, weil der Satan aus dem Himmel verworfen ist und weil ihn die Nachfolger Jesu Christi besiegt haben. Diesem Aufruf zur Freude im Himmel folgt der Weheruf über die Erde. Der Sturz des Durcheinanderbringers auf die Erde bewirkt bei ihm großen Zorn, weil er weiß, dass er nur noch 3½ Jahre irdische Wirkungszeit hat. Auch die Naziführer reagierten am Ende des zweiten Weltkrieges mit mörderischem Zorn angesichts ihrer feststehenden Niederlage. Auch der Teufel weiß auf Grund der biblischen Weissagungen genau um sein Ende. Nach 3½ Jahren „Hausarrest“ an die irdische Welt wird er für 1000 Jahre im Abgrund gebunden 146 (Off. 20,2-3). Alle biblischen Aussagen über sein endzeitliches begrenztes Wirken will Satan um jeden Preis vernebeln, um möglichst viele mit ins Verderben zu ziehen. Aber die Gemeinde Jesu kennt die Weissagungen von der Verwerfung Satans, seinem Sturz auf die Erde und die nahende Wiederkunft Jesu. Darum, lieber Leser, lassen Sie sich niemals die biblischen Weissagungen vernebeln durch Irrlehrer, welche Satan und Hölle leugnen. 12,13 Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Satan verfolgt nach seinem Sturz auf die Erde voller Wut die weltweite Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden. Den der Herr Jesus Christus besiegt hat, der will nun die Frau oder die Braut Jesu Christi, die Gemeinde, vernichten. Ähnlich haben die deutschen SS-Horden im 2. Weltkrieg in allen okkupierten Ländern Juden gesucht, ausgeraubt und in Gettos getrieben, um sie dann in Massenvernichtungslagern zu ermorden. Im Gegensatz zu den verfolgten Juden im zweiten Weltkrieg kann die verfolgte Gemeinde Jesu zu einem vorbereiteten Bewahrungsort fliehen. Wichtig ist für alle Christen, diese Endzeitweissagungen zu kennen und sie zur rechten Zeit im Glaubensgehorsam zu befolgen. Darum steht in Off. 1,3, dass alle glückselig sind, welche diese Weissagungen lesen und bewahren. 12,14 Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. Falls der Drache dann alle Strassen und Brücken im antichristlichen Machtbereich kontrolliert, wird der Herr Jesus Christus durch ein Wunder der Gemeinde die Flucht ermöglichen. Betont sind hier die großen Adlerflügel. In 2. Mose 19,4 sagt Gott zu Israel: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ Da waren die Adlerflügel das Wunderwalten Gottes beim Durchzug durch das Rote Meer bis hin zum Sinai und in das gelobte Land. Der Zufluchtsort für die Gemeinde ist auf jeden Fall außerhalb des antichristlichen Machtbereiches und er wird der Gemeinde erst kurz vor ihrer Flucht offenbart. Es wird auf jeden Fall eine erfolgreiche Flucht sein, nach Verfolgung, Entbehrung, Unruhe und Angst. Der Zufluchtsort in der Wüste bleibt aber unter der Geheimhaltung Gottes, damit ihn Satan nicht kennt. Da ihn die Gemeinde rechtzeitig erfährt, sollten wir nicht vor der Zeit über diesen Ort spekulieren. Solche menschlichen Spekulationen führen in die Irre. Auch hier gilt Off. 22,1819, wonach Zusätze zur Offenbarung und auch Abstriche strengstens verboten sind. Festgeschrieben ist dagegen die Aufenthaltszeit der Gemeinde Jesu am Bewahrungsort als „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“, was nach 147 dem biblischen Gesamtbefund 3½ Jahren entspricht, die nicht symbolisch sondern wörtlich zu verstehen sind (siehe Exkurs 3). Die göttliche Versorgung der Gemeinde Jesu fern vom Angesicht der Schlange erfolgt durch Gottes Wunderwalten, ähnlich der Versorgung des Propheten Elia in den 3½ Jahren der damaligen Dürre und Hungersnot oder wie die Versorgung der Israeliten in der vierzigjährigen Wüstenwanderung. Fest steht, dass die Gemeinde Jesu von der Hölle nicht überwältigt wird (Matthäus 16,18b). 12,15 Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, um sie zu ersäufen. In Daniel 9,26 steht: „Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut...“ Das hat sich in den Jahren 70-135 nach Christus durch die römische Armee erfüllt. In Jeremia 46,8 wird die ägyptische Armee mit daherkommenden Wassermassen des Nil verglichen. So will die Schlange, die da heißt Satan und Teufel, den Zufluchtsort der Gemeinde Jesu in der Wüste wie mit einem Strom überfluten, um sie in Blut und Tränen zu ersäufen. Es könnte ein militärischer Überfall mit modernster Waffentechnik sein, durch welchen die Gemeinde Jesu an ihrem Bewahrungsort vernichtet werden soll. 12,16 Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. Es ist zum Staunen, wie Gott das Meer zurückweichen ließ und für die Israeliten einen Fluchtweg schaffte vor den Augen der ägyptischen Armee, die in den Fluten unterging. (2.Mose 14,21ff). Es ist zum Staunen, wie Gott die Rotte Korah von der Erde verschlingen ließ, um Israel weiter Zielwerts zu bringen (4.Mose 16,30). Es ist zum Staunen, dass Gott auf die Bitte des Josua den Sonnenuntergang um 12 Stunden verschob, um ihm Sieg gegen seine Feinde zu schenken (Josua 10,12-13). Es ist zum Staunen, wie Gott den Elia in der Hungersnot mit Brot und Fleisch durch Raben versorgte (1. Könige 17,4). Es ist zum Staunen, wie Gott einem großen Fisch gebot, den Jona aus dem Meer zu retten, sodass er in der Stadt Ninive das Strafgericht Gottes ankündigen konnte (Jona 2,1-11). Es ist zum Staunen, wie die blinde Wut und Wildheit des Drachen gegen die Gemeinde Jesu scheitert. Die Erde verschlingt den Strom der Vernichtung gegen die Gemeinde, und das hat der Herr Jesus Christus schon seit 2000 Jahren in der Offenbarung aufschreiben lassen. Es ist zum Staunen, dass die Gemeinde Jesu an ihrem Zufluchtsort wunderbar bewahrt bleibt. 12,17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu. 148 Vorläufer zu dem, was hier vorausgesagt wird, hat es schon oft in der Geschichte gegeben. Nero wollte die Christen ausrotten und Hitler die Juden. Die Kommunisten wollten das Christentum beseitigen und einige Weltreligionen wollen alle Andersdenkenden beseitigen, sobald sie die Macht und Gelegenheit dazu haben. Am Ende will der Satan alle töten, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben. Damit will der Teufel seinen alten Wunsch erfüllen und allein göttlich verehrt werden auf Erden. Nach dem misslungenen Anschlag des Drachen gegen die Gemeinde Jesu an ihrem Zufluchtsort kämpft er gegen alle Christen, welche nicht zu dem Zufluchtsort geflohen sind. Satan versucht mit dem Eifer eines Jagdhundes, alle Christen aufzuspüren. So wie viele europäische Juden trotz Warnung vor Hitlers Vernichtungsplänen nicht flohen und in den Holocaust gerieten, so wiederholt sich diese Tragik an Christen. Trotz Warnung durch die Offenbarung mit Gottes Fluchthilfeangebot bleiben manche Christen im antichristlichen Machtbereich wohnen. Sie nehmen die biblischen Weissagungen vom Zufluchtsort in der Wüste nicht wörtlich und ernst und erleben den Zorn Satans. Hier wird auch offenbart, woran Christen zu erkennen sind. Sie halten die Gebote Gottes. Durch die Kraft des Heiligen Geistes müssen Christen nicht mehr lügen, stehlen, die Ehe brechen, nicht Andere verleumden; sie ehren ihre Eltern und lieben Gott über alle Dinge. Wenn Christus in uns ist im Heiligen Geist, ist es nicht mehr schwer, SEINE Gebote zu halten (1. Johannes 5,3). Alle Briefe von Paulus, Petrus und Johannes lehren Gesetz und Evangelium als duale notwendige Heilsgrundlage. Dabei ist das Evangelium wie die Sonne, es hilft zu einem Leben im Licht. Das Gesetz gleicht dem Mond, der das Sonnenlicht in einer verfinsterten gesetzlosen Welt reflektiert, als Orientierungshilfe. Dagegen kämpfen natürlich alle, die gesetzlos und zwielichtig leben wollen in der Gesellschaft, in Kirchen, Freikirchen und Hauskreisen. Die Gesetzlosen erkennt man vor allem an ihrem Widerstand gegen entschiedene Nachfolger Christi, die ihren Herrn authentisch mit Wort und Wandel bezeugen. 12,18 Und ich stand auf dem Strand des Meeres. Im Originaltext gibt es keine Kapitel- und Verseinteilung, sie wurden im 15. Jahrhundert als Übersichtshilfen eingeführt. Darum ist es nahe liegend, dass hier eine nächste Detailoffenbarung aus dem kleinen Büchlein (Off. 10,10-11) eingeleitet wird und dass Johannes auf der Insel Patmos am Strand des Meeres steht. In der Folge wird ihm gezeigt, wen der Drache, der Teufel zur Durchführung seiner Vernichtungspläne auf der Erde benutzt. Das ist zum einen der Antichrist, der weiße Reiter aus Off. 6,1-2, der durch das erste Tier dargestellt wird und zum anderen der falsche Prophet, welcher durch das zweite 149 Tier dargestellt wird (Off. 13,11ff.) Es geht um die Zeit der letzten Jahrwoche (Exkurs 3). Weil zur Mitte dieser Jahrwoche Satan auf die Erde gestürzt wird, weiß er, dass er nur noch für 3½ Jahre irdische Wirkungsfreiheit hat, um dann seine tausendjährige Gefängnisstrafe abzusitzen. Satan will sein wie Gott der Vater; als seine ausführenden Mächte gebraucht er den Scheinchristus wie seinen Sohn und den falschen Propheten als seinen falschen Geist. Nach seinem erfolglosen Vernichtungsschlag gegen die geflohene Gemeinde will Satan voller Zorn alle Christen ermorden, die an ihrem Wohnort geblieben sind. Diese letzte Christenverfolgung geschieht in den letzten 3½ Jahren durch Satans Handlanger, den Antichristen und den falschen Propheten. Welche Rollen sie übernehmen, wird der Gemeinde nun offenbart. Der Antichrist Off. 13,1: Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern ist ein Name der Lästerung. Die folgenden Verse zeigen, dass mit dem Tier der Antichrist gemeint ist. Einer seiner Vorläufer war Adolf Hitler mit seinem Antisemitismus und dem von Deutschland begonnenen zweiten Weltkrieg. Um den Aufstieg eines solchen Tieres geht es mit dem Antichristen aus dem Völkermeer. Wenn alle Welt krisengeschüttelt am Verzweifeln ist, wird der Scheinchristus an der Spitze eines Zehnstaatenbundes (zehn Hörner) auftreten und eine neue Weltordnung proklamieren. Nur in Krisenzeiten hat die Menschheit bisher solche „Tiere“ von unten als scheinbare Hoffnungsträger erwählt. Nach der Bibel kommt alles Gute von oben, von Gott (Jakobus 1,17) und alles Böse von unten, vom Teufel. Dieses letzte Tier wird ein Mensch gewordener Teufel sein. Seine zehn Hörner weisen auf einen Zehnstaatenbund, die sieben Häupter könnten sieben antichristliche Weltweise sein. Sie und die 10 gekrönten Herrscher des Staatenbundes tragen dann, wie auch die antichristliche Menschheit, den Namen oder die Zahl des Antichristen auf ihrer Stirn oder an ihrer rechten Hand als Zeichen der Unterwerfung unter das Tier (Off. 13,16-18). Im ersten Weltkrieg war es ein frevelhafter Missbrauch des Namens Gottes, dass den deutschen Soldaten unter der Parole „Gott mit uns“ ein Angriffsfeldzug befohlen wurde. Diese Aufschrift hatte jeder deutsche Soldat auf seinem Koppelschloss. Daraufhin wurden das Christentum und der Name Gottes verlästert (Römer 2,23-24). Im zweiten Weltkrieg war es eine antichristliche Lästerung, dass viele von Hitler erwarteten, was nur Jesus Christus geben kann und damit wurde dem Sohn Gottes die IHM gebührende Verehrung entzogen 150 und ein sterblicher Menschen an die Stelle des Heilandes Jesu gesetzt. Bei vielen fand das seinen Ausdruck durch den deutschen Hitlergruß, in dem das Wort Heil mit erhobenem rechten Arm in Verbindung mit dem antichristlichen Vorläufer Hitler gebraucht wurde. Dass ein solcher Menschenkult gotteslästerlicher Götzendienst war, wusste jeder mit heiligem Geist erfüllte Christ, und lehnte diesen Gruß ab, wie der evangelische Pfarrer Paul Schneider (Seite 29 Absatz 2). Wer heute nicht aus diesen Fehlern der Vergangenheit lernt, wird sie bald wiederholen und dem kommenden Antichristen huldigen. Leider werden heute wieder bedenkenlos göttliche Ordnungen von politischen, religiösen und wirtschaftlichen Weltweisen für ungültig erklärt und Juristen formulieren entsprechende sarkastische Gesetze dazu. Damit wird der Weg für den kommenden Antichristen vorbereitet, das sollen Christen durchschauen. 13,2 Und das Tier, das ich sah, war gleich einem Panther und seine Füße wie Bärenfüße und sein Rachen wie ein Löwenrachen. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht. Daniel wurden in einer Prophezeiung die Weltreiche Babylon, Medo-Persien und Griechenland als drei schreckliche Tiere gezeigt (Daniel 7). In einem vierten Tier sah Daniel das römische Weltreich voraus, das noch schlimmer war als die vorherigen. Johannes sieht, dass alle schrecklichen Wesenszüge dieser Tiere in dem obigen Mischwesen vereinigt sind. Der Herrscher dieses letzten Weltreiches ist der Scheinchristus (Off. 6,1-2). Er wird den Satan anbeten und bekommt dafür die Macht über alle Reiche der Welt, die der Satan vergeblich Jesus angeboten hatte (Matthäus 4,8-9). Im Scheinchristus vereinigt sich dann alles Böse und Scheinheilige. Er ist das Gegenstück zum Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trug. Mit der Machtergreifung des obigen Tieres beginnt für begrenzte Zeit die größte teuflische Machtentfaltung auf Erden. 13,3 Und ich sah eines seiner Häupter wie zum Tode geschlachtet. Und seine Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde wunderte sich über das Tier, Die Verletzung des einen Hauptes und seine Heilung sollen Imitationen von Karfreitag und Ostern sein, als ob das Tier den Tod besiegt hätte. Hier stehen bezeichnender Weise die Worte „wie zum Tode geschlachtet“, es handelt sich also um eine Vortäuschung des Todes und der Auferstehung des Tieres, wie man sie heutzutage z. B. mithilfe der Medientechnik leicht darstellen könnte. Alle Welt wird dann staunen, applaudieren und diesem Herrscher als einem Übermenschen huldigen. In 2. Thessalonicher 2,9 steht in diesem Zusammenhang: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern.“ Dreimal wird in Off. Kapitel 13 die Todeswunde erwähnt, über deren Heilung die ganze Welt staunt. 151 Das Tier, die Inkarnation des Teufels, wird als Heilsbringer von aller Welt gefeiert. In den Johannesbriefen wird dieser Herrscher als der Scheinchristus und Anstatt-Christus bezeichnet. Leider gibt es Kommentare, in denen der weiße Siegesreiter (Off. 6,1-2) als Christus gedeutet wird, obwohl das biblisch nicht haltbar ist. So, wie man Lolch (Schwindelhafer) in der Wachstumsphase nicht von Hafer unterscheiden kann, wird die religiöse Menschheit den Scheinchristus nicht vom Herrn Jesus Christus unterscheiden. Alle Namenchristen werden dann Anhänger des Antichristen, so wie auch viele Juden im alten Israel Anhänger falscher Propheten waren. Alle, welche die Auferstehung Jesu Christi bezweifeln, werden die vorgetäuschte Auferstehung des Antichristen vom Tode für echt halten und ihn mit Lobpreis umjubeln. 13,4 und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab, und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen? Nach 1. Timotheus 2,1-3 sollen Christen für Regierende beten, sie aber niemals göttlich verehren oder anbeten. Im kommenden antichristlichen Machtbereich des Scheinchristus jedoch werden die Menschen das Tier staunend anbeten. Seine Militärparaden werden alles Bisherige übertreffen. Alle sprechen dann: „Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit ihm kämpfen?“ Später wird sich der Scheinchristus in den Tempel Gottes setzen und vorgeben, er sei Gott (2. Thessalonicher 2,4). Die Massen im antichristlichen Machtbereich werden wahrscheinlich unter dem religiösen Einfluss der bereits 1966 in den USA gegründeten und schon jetzt weit verbreiteten Satanskirche den Engelfürsten Luzifer, den Drachen, anbeten, wenn er dem Tier diese Macht gibt. Und Gott wird das Maß der Gottlosigkeit voll werden lassen wie bei Goliath, welcher Gott und die Israeliten eine begrenzte Zeit verhöhnte (1.Samuel 17,45). Dann erwählte Gott den Hirtenjungen David, der mit einem Stein den schwer bewaffneten Goliath tötete. In 2. Tessalonicher 2,8 wird uns gezeigt, wie der Antichrist endet: „...und dann wird der Gestzlose offenbar werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn ER kommt.“ In Off. 19,17-21 wird gezeigt, wie seine Militärmacht endet. 13,5 Und es wurde ihm ein Mund gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, zweiundvierzig Monate zu wirken. Ein Wesenszug aller antichristlichen Strömungen und Personen ist ihre Großmäuligkeit. Die Kommunisten hatten in ihrer Herrschaftszeit an manchen Stadtverwaltungen Transparente hängen mit der Aufschrift: „Der Sozialismus ist allmächtig, weil er wahr ist“. Danach erfüllte sich das Wort aus Sprüche 16,18: 152 „Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.“ Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 kam es auch zum Zerfall des kommunistischen Ostblocks. So wird auch der Antichrist von großen Dingen reden, gewaltige Pläne entfalten und mit Hilfe geeigneter Techniken Wunderkräfte vortäuschen. Hitler sprach vom tausendjährigen Reich Deutscher Nation. Die Kommunisten versprachen das Paradies auf Erden. Der Antichrist wird vielleicht vom ewigen Bestand seines Reiches sprechen und von seiner Allmacht, die angeblich den Tod besiegt hat. Diesem gotteslästerlichen Treiben setzt der Herr Jesus Christus nach zweiundvierzig Monaten (3½ Jahren) bei Seiner Wiederkunft ein Ende. 13,6 Und es öffnete seinen Mund zu Lästerungen gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Haus (Zelt) und die im Himmel wohnen. 3½ Jahre lang tritt das Tier, der Antichrist als der scheinheilige weiße Reiter auf, um die Weltherrschaft zu gewinnen (Off. 6,1-2). In den folgenden 3½ Jahren missbraucht er seine Macht und offenbart sein Wesen, indem er gegen Gott lästert und selbst göttlich verehrt werden will. Lästern (Blasphemie) kann auch umschrieben werden mit Schmähen, verächtlich machen und herabsetzen. Dieses Lästern setzt natürlich voraus, dass der Lästerer die Existenz der heiligen Personen und Objekte nicht leugnet, aber seine Erhabenheit über sie vortäuscht, als wären sie gescheitert. 1. Er lästert gegen den Namen Gottes. Als sich Gott dem Mose offenbarte, fragte Mose nach Seinem Namen und Gott antwortete „Ich bin“ und mein Name ist „JHWH“ (Tetragramm aus 2.Mose 3, 14-15), was für Menschen unaussprechbar ist wurde durch „HERR“ ersetzt. Die Worte Gott, Herr und heiliger Vater sind keine Gottesnamen, sondern nur Hinweise auf die Existenz des heiligen, lebendigen und persönlichen Gottes. Dieser allein wahre Gott hat sich uns Menschen sichtbar nur in Seinem Sohn offenbart. Dessen Name ist Jesus und sein Titel ist Christus, der Gesalbte, hebräisch: der Messias. Darum sagt ER: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9) und „ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Darum wird der Antichrist den Namen Jesus verlästern, weil damit zugleich Gott selbst verlästert wird. Wer es ablehnt, den Namen des Herrn Jesus Christus im Gebet auszusprechen, und statt dessen „lieber Gott“, Jehova, Herr-Herr, Allah oder Luzifer sagt, wird offen sein für antichristliche Beeinflussung. Dem heiligen Gott, welcher mit Abraham, Isaak und Jakob war, können wir nur durch Jesus Christus nahen (Johannes 14,6). 2. Er lästert gegen Gottes Haus. Das ist ein Hinweis auf die weltweite Gemeinde, wo Nachfolger Christi auf Erden im Geist und in der Wahrheit den Vater durch seinen Sohn Jesus Christus anbeten. Beachten Sie die 153 Zusammenfassung der Gemeindebriefe auf Seite 56. Zu diesen Anbetern gehören auch die im dritten Tempel in Jerusalem anbeten (Off. 11,1). 3. Er lästert gegen die, welche im Himmel wohnen, also gegen die vier lebendigen Wesen, die 24 Ältesten, die himmlischen Herscharen und die Märtyrer am Thron Gottes (Off. 4,1-11; 6,9-11). Im Allgemeinen kann auch Lästerung vergeben werden. In Matthäus 12,31 sagt der Herr Jesus Christus: „Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.“ Das Lästern des Antichristen ist ein Lästern gegen den Heiligen Geist, welches nicht vergeben wird, weder in dieser noch in jener Welt. Denn der Antichrist lästert wider besseres Wissen die Allmacht Gottes und den auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus. Der Antichrist weiß um alles Göttliche im Himmel und auf Erden, auch um die Offenbarungstexte, und er weiß um seine begrenzte Wirkungszeit von 2 mal 3½ Jahren. Sein trotziges und tollwütiges Lästern geschieht in letztem rasenden Zorn gegen alles, was Gott und Gottesdienst heißt. Dagegen fand Paulus Vergebung, der vorher ein Frevler, ein Lästerer und Verfolger der Gemeinde Jesu war, weil er es aus Unwissenheit im Unglauben tat (1. Timotheus 1,13). 13,7 Und ihm wurde Macht gegeben, zu kämpfen mit den Heiligen und sie zu besiegen; und ihm wurde Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen. In den letzten 3½ Jahren lässt Gott es zu, dass Satan dem Antichristen Macht gibt, alle Heiligen im globalisierten, antichristlichen Weltreich zu beseitigen. Heilig sind alle, die um die Vergebung ihrer Sünden wissen, die sich vom Heiligen Geist leiten lassen, die das Gesetz Christi erfüllen (Galater 6,2) und die Satan, den Antichristen und sein Malzeichen ablehnen. Der Antichrist will sie nicht nur verspotten, sondern als die Hauptfeinde der Gesetzlosigkeit und seiner Macht bekämpfen und besiegen (Off. 12,17). Alle anderen im antichristlichen Machtbereich unterwerfen sich dem Antichristen und werden sich am Kampf gegen die Heiligen beteiligen. Wie Jesus Christus von Scheinheiligen und Ungläubigen getötet wurde, werden auch seine Nachfolger im antichristlichen Machtbereich getötet werden. Aber sie kennen diese Weissagungen und überwinden das alles durch den Glauben an Jesus. Nichts kann sie scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, ihrem Herrn (Römer 8, 35-39). Sie vertrauen der Verheißung aus Off. 2,10b: „Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Diese Treuen haben die Gewissheit der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Jesu Christi und ihrer Auferstehung von den Toten. 154 13,8 Und alle, die auf Erden wohnen, werden ihn anbeten, deren Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. Zu allen Zeiten gibt es Menschen, die auf das Reden Gottes in ihrem Gewissen hören, die das geschlachtete Lamm Gottes im Geist und in der Wahrheit anbeten. Sie stehen im Buch des Lebens. Die meisten Menschen versuchen aber, ihre egoistischen Neigungen zu befriedigen und dienen daher den jeweils herrschenden weltlichen oder religiösen Herrschern. Die stehen nicht im Buch des Lebens. Nach Luthers Theologie gleicht jeder Mensch einem Reittier, auf dem entweder Christus oder der Teufel reitet. Naht sich ein Mensch zu Gott, dann flieht der Teufel von ihm und Christus kann sein Herr werden (Jakobus 4,7-8). Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1.Thimotheus 2,4). Darum wird weltweit die Botschaft Jesu verkündet: „Kommet her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11,28). Jeder kann seine Sündenlast bei Jesus ablegen und fortan jeden Tag erquicklich beginnen mit Bibellesen und Gebet und so auch jeden Tag beenden. Jeder kann sich auch durch die Massenmedien manipulieren lassen und an verkehrten Welt-, Menschen- und Gottesbildern hängen bleiben. Eine allgemeine doppelte Prädestinationslehre, welche die Vorherbestimmung sowohl der Geretteten als auch der Verdammten beinhaltet, entspricht nicht dem Evangelium von Jesus Christus. Nirgends steht in der Bibel, dass manchen Menschen der Ausschluss vom Reich Gottes schon in die Wiege gelegt sei, während für andere von vornherein das Heil festgelegt sei. Vom Gesamtbefund der Bibel her könnte man sagen, dass alle Menschen von Anfang der Welt im Buch des Lebens einen reservierten Platz haben (1.Johannes 2,1-2). Bekehren sich Sünder herrscht Freude im Himmelreich (Lukas 15,10) und ihr Name wird an den freien Platz im Lebensbuch geschrieben. Wenn Bekehrte dann Glauben halten bis ans Ende, werden sie als Sieger nie mehr aus dem Buch des Lebens getilgt: „Der Siegende soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens tilgen“ (Off. 3,5). Die Bibel vergleicht Nachfolger Christi mit Wettläufern im Stadion (1.Korinther 9,34) bei denen die Bekehrung weg von den Abgöttern hin zu Gott, der Startschuss war (1.Thessalonicher 1,9-10). Ohne Bekehrung laufen auch religiöse Menschen vergeblich ins leere. Ihr ganzes Leben gleicht einem Haschen nach Wind und sie sind an ihrem Lebensende nicht mehr wert als Spreu im Wind (Daniel 2,35). Darum ist seit Grundlegung der Welt beschlossen, dass jeder der sich nicht bekehren will, nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes. 155 13,9 Hat jemand ein Ohr, der höre. Gott hat uns mit Augen und Ohren geschaffen, um besonders auch die Bibel zu lesen, das Evangelium zu hören und alles zu beherzigen. Ohne sprachliche Kommunikation würden wir schon innerweltlich geistig und körperlich verkümmern. Darum hat Gott mit dem ersten Menschen Adam gesprochen und ihm Grundworte gegeben und darauf aufbauend haben Adam, Eva und ihre Nachkommen weitere Worte gebildet. Anfangs hatten alle Menschen die gleiche Sprache (1.Mose 11,1). Beim teuflischen Turmbauprojekt zu Babel verwirrte Gott die einheitliche Sprache (1.Mose 11,7). Diese Sprachverwirrung wird es aber auf der neuen Erde (Off. 21-22) nicht mehr geben. Dort werden wir nur Gottes Vatersprache sprechen. Wer sich darauf vorbereitet, wird aber heute schon gern Gottes Wort in seiner Muttersprache hören, lesen und Glaubensgehorsam tun. Wer sich dagegen nur um sich selbst dreht und sich nur an Menschenmeinungen orientiert, wird auf viele unnütze Worte hören und viele unnütze Worte reden, für die er im Gericht Gottes einmal zur Rechenschaft gezogen wird (Matthäus 12,36). Vieles, was als große Worte großer Männer und Frauen gilt, ist letztlich nur wie Laub im Wind und ohne Wert für die Ewigkeit. Die Weissagungen der Offenbarung haben dagegen eine solche Bedeutung für die Ewigkeit, dass ihre Leser und Hörer glückselig gepriesen werden (Off. 1,3). 13,10 Wenn jemand in Gefangenschaft führt, dann gehe er in Gefangenschaft; wenn jemand mit dem Schwert tötet, so muss er mit dem Schwert getötet werden. Hier ist Geduld und Glaube der Heiligen! Im zweiten Weltkrieg (1939-1945) haben zuerst die Deutschen massenweise Ausländer in Gefangenschaft geführt, später haben die Alliierten die gesamte deutsche Armee in Gefangenschaft geführt. Erst hat die deutsche Armee getötet, dann wurden die meisten von ihnen getötet. Wichtig ist, dass Christen sich nicht an bewaffneten Überfällen beteiligen, die Beteiligung an Kreuzzügen verweigern und keine Tyrannenmorde planen. Für die Gemeinde Jesu gibt es keinen heiligen Krieg wie in anderen Religionen (Matthäus 26,52 ). Andererseits werden alle, die Christen zu unrecht in Gefängnisse bringen, von Gott ins Gefängnis gebracht, und wer Christen tötet, wird von Gott getötet. Jeder bekommt das, was er anderen und gerade auch Christen zugefügt, wenn er nicht Buße tut. Christen sollen wissen, dass Christenverfolgung, Gefangenschaft und Martyrium nicht ausgeschlossen sind. Die einzigen Waffen der Christen gegen ihre Feinde sind die Liebe und das Zeugnis von Jesus Christus. Widerwärtigkeiten sollen Christen nicht in Resignation oder gar in Depressionen treiben, sondern im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung stärken. Widerwärtigkeiten helfen der Gemeinde Jesu, sich beim Zusammenbruch irdischer Hoffnungen allein auf 156 das Reich Gottes vorzubereiten (Hebräer 13,14). Die Freude am Herrn Jesus Christus ist die Stärke geheiligter Nachfolger Christi. Darum steht hier auch der Aufruf zu Geduld und Glaubensfestigkeit. Wie der Herr Jesus Christus bis zum Tod am Kreuz gehorsam war, so gilt auch für seine Nachfolger, dass sie auch im Leid am Glauben fest halten und auch Flucht und Vertreibung als Gottes Willen annehmen. Gerade auch im Leid zeigt sich, dass Christen mit Christus gestorben sind, um nicht mehr für sich selbst sondern für IHN zu leben (2.Korinther 5,15). Sie können mit Paulus bekennen: „...als die Sterbenden und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht getötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben, und doch alles haben“ (2. Korinther 6,9-10). Wenn es möglich und angemessen erscheint, sollten sich Christen aber auch wie Paulus auf ihre Staatsbürgerrechte berufen, um die äußere Sicherheit und Ordnung einzufordern. Gott segnet gute staatliche Ordnungen und ist gegen anarchistische Gesetzlosigkeit. Das scheinheilige Lamm Off. 13,11: Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache. Hier wird gezeigt, dass der Antichrist nicht im Alleingang seine Macht entfaltet sondern zusammen mit einem zweiten Tier, welches wie ein Lamm aussieht und aus Abgründen der Erde aufsteigt. Der Antichrist wird am Ende wild und ungestüm wie das Meer herrschen, dagegen wird das zweite Tier wie ein scheinheiliges Lamm auftreten. Das Wort Lamm wird in der Offenbarung an 28 Stellen als Synonym für den Herrn Jesus Christus verwendet, hier aber als Synonym für eine religiöse Verführungsmacht. Der Herr Jesus Christus warnte vor Verführungsmächten in Matthäus 7,15: „Nehmt euch in Acht vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.“ Religiöse Verführungsmächte können auch im Talar oder einer anderen prunkvollen religiösen Amtskleidung auftreten. Man kann sie nicht an Äußerlichkeiten erkennen, sondern nur, wenn man ihre Worte und Taten an der Bibel prüft. Der Herr Jesus Christus hat mit Liebe und Hingabe am Kreuz die Erlösung vollbracht und so den Zugang zum Reich Gottes für alle Menschen eröffnet. Verführungsmächte versuchen nicht selten, mit viel Formalismus Menschen an sich und ihre Organisationen zu binden und nicht ausschließlich an den Herrn Jesus Christus allein. Zur politischen Verführungsmacht des Antichristen gehören eigentlich zwei religiöse Verführungsmächte, darum steht hier „das hatte zwei Hörner.“ Die zwei Hörner dieses Scheinlammes weisen auf die Dualität der zwei stärksten Verführungsmächte in dieser Zeit, den falschen Propheten (Off. 19,20) und die große Hure Babylon (Off. 17,1ff). Eine religiöse Verführung wurde z.B. am 21. 157 September 2006 offenbar, wo die Medien von einer Generalaudienz für Muslime in Rom berichtet haben. Papst Benedikt XVI. hat da wie sein Vorgänger gesagt: „Ich habe tiefen Respekt für die Religionen und besonders für die Muslime, mit denen wir einen einzigen Gott anbeten.“ Alle Weltreligionen stellen sich nach außen oft wie fromme Lämmer dar, wirken aber mit ihren „Hörnern“ nach dem Prinzip: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Dabei können Mord und Todschlag als heilige Handlungen ausgegeben werden, wenn sie nur die religiöse Macht stärken und Andersdenkende zum Schweigen bringen. Die Offenbarung sagt voraus, dass mittels politischer und religiöser Großmäuligkeit der Antichrist, der falscher Prophet und die Babelhure die Menschheit verführen wird. Diese teuflische, vorübergehende Dreieinigkeit endet aber im Abgrund (Off. 18,1; 19,20 und 20,10). 13,12 Und es übt alle Macht des ersten Tieres aus vor seinen Augen, und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde heil geworden war. Das Tier aus der Erde mit den zwei Hörnern, ist das Propagandaministerium des Antichristen, dem Tier aus dem Meer. Der Antichrist wird sich mit überlegener Genugtuung von dem falschen Propheten und der Babelhure als Übermenschen darstellen lassen. Alles, was die Bibel von Jesus sagt, wird auf den Scheinchristus gedeutet. Anhänger der historisch - kritischen Bibelauslegung bezeichnen derartige Deutungen dann als existenziale Bibelinterpretation. Auch die Offenbarungstexte vom neuen Himmel und der neuen Erde werden dann auf das angebrochene Zeitalter des antichristlichen Reiches gedeutet. Dazu werden große interreligiöse Treffen veranstaltet, und alle Teilnehmer jubeln dem scheinbar vom Tode auferstandenen Scheinchristus zu. Die Menschheit wird so hypnotisiert sein wie ein Häschen, welches auf die Schlange blickt und sich ihr nähert, obwohl es dann von ihr gefressen wird. Wenn die verführte Menschheit sagt: „Es ist Friede, es hat keine Gefahr-, dann wird sie das Verderben schnell überfallen...“ (1.Thessalonicher 5,3). Alles, was sich der Scheinchristus vornimmt, gelingt in den ersten 3½ Jahren seiner Herrschaft. Politischer Machtmissbrauch ist bisher in der Weltgeschichte immer gelungen, wenn er durch religiösen Amtsmissbrauch begünstigt wurde. Am gefährlichsten für die Menschheit ist es immer, wenn Politiker und Religionsführer das Volk für ihre gemeinsamen Ziele manipulieren. Wer in Kirchen, Freikirchen oder Hauskreisen Menschen heute schon an sich oder seine Organisation bindet, und nicht allein an Jesus, ist bereits von solchem Irrgeist beseelt. Wer nur von Gott spricht und sich schämt, den Namen des Herrn Jesus Christus als einzigen Heilsbringer zu bezeugen, wird auch von einem Irrgeist 158 getrieben. Wer dagegen vom Heiligen Geist erfüllt ist, bezeugt Jesus Christus als seinen Herrn und versucht, Menschen in die Gemeinschaft der Nachfolger Jesu Christi einzuladen. 13,13 Und es tut große Zeichen, so dass es auch Feuer vom Himmel auf die Erde fallen lässt vor den Augen der Menschen. Für Bibelkenner ist gerade dieses Zeichen ein Hinweis auf falsche Propheten, denn schon Jesus hat zu seiner Erdenzeit solche Gedanken bei seinen Jüngern als widergöttlich abgelehnt (Lukas 9,54-55). Falsche Propheten tun spektakuläre Zeichen und Wunder immer mit dem Ziel, die Menschheit an Scheinchristusse zu binden. In 2. Thessalonicher 2,9 steht: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern.“ Auch die Zauberpriester des Pharao konnten einige übernatürliche Zeichen und Wunder tun (2. Mose 7,11). 13,14 und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde; und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war. Schon immer haben in der Weltgeschichte Genies mit charismatischen Begabungen ganze Völker fasziniert und zum Bilderkult verführt. Die Menschheit sucht immer Idole und verehrt sie mit Bilderkult. Heute gibt es in vielen Kirchen, in den meisten Religionen und Ideologien Bilderkult. Auch alle Gottesbilder, Jesusbilder, Marien-, Engel- und Heiligenbilder verstoßen gegen Gottes Gebot aus 2. Mose 20,4-5: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.“ Jede Bilderhuldigung ist Götzendienst, weil alle Bilder von Gott, Jesus, Engeln, und Maria nur fantasievolle Gemälde sind. Kein gläubiger Christ wird jemals zu einem Bild beten, sondern wahrhaftiges Beten geschieht allein im Geist und in der Wahrheit. Der Herr Jesus Christus sagt: „Gott ist Geist, und die IHN anbeten, die müssen IHN im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,24). Alles Reden zu Bildern ist dagegen Reden mit toter Materie, hinter welcher nicht selten satanische Mächte wirken. Es gibt auch besonders effektvolle Bilder, bei denen mittels raffinierter Technik Tränen fließen und Blut tropft. Das größte Spektakel der Menschheitsgeschichte wird das Standbild des Tieres in Menschengestalt werden, welches alle Menschen über die Medien sehen können. In Daniel 11,31 und 12,11 wird es als Gräuelbild an heiliger Stätte bezeichnet. Der Herr Jesus Christus nahm Bezug auf Daniel und sagte: „Wenn 159 ihr nun sehen werdet das Gräuelbild der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel, - wer das liest, der merke auf, alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist“ (Matthäus 24,15-16). Diese heilige Stätte wird der dritte Tempel zu Jerusalem sein. In dieser Zeit werden auch die zwei Zeugen Jesu Christi viele Zeichen und Wunder tun, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die bevorstehende Wiederkunft Jesu Christi zu lenken. In Off. 11,5 steht von ihnen: „Und wenn ihnen jemand Schaden tun will, so kommt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde.“ 13,15 Und es wurde ihm Macht gegeben, Geist zu verleihen dem Bild des Tieres, damit das Bild des Tieres reden und machen kann, das alle, die das Bild des Tieres nicht anbeten, getötet werden. Es ist mit moderner Technik kein Problem, einem Standbild wie einem Roboter scheinbares Leben zu geben und die Fähigkeit, zu reden. Was in alten Zeiten versteckte Menschen in hohlen Götzenstatuen taten oder Bauchredner neben Götzenfiguren, dass erledigen heute moderne Roboter. Außer dieser technisch missbrauchten toten Materie wirken dann noch böse Geister als Engel des Lichtes, denn in Vers 15 ist vom Geist oder Odem des Bildes die Rede. Wer dann noch an dem übernatürlichen Reden des Standbildes zweifelt, wird durch die allgegenwärtigen Überwachungssysteme der Geheimpolizei erfasst und getötet. Diese Tötung geschieht natürlich immer auf mysteriöse Anweisung des Standbildes. Auch Andersdenkende, welche kritische Fragen stellen, werden getötet. Diese religiösen Morde verbreiten natürlich Angst und Schrecken. Beispielhaft ist der Bericht aus Daniel 3, wo unter ähnlichen Umständen die drei gläubigen jungen Juden Sadrach, Mesach und Abed-Nego in einen überheizten Ofen geworfen wurden, aber durch ein Wunder Gottes weiter lebten. So wird es in dieser letzten antichristlichen Zeit Märtyrer geben, aber auch viel Bewahrung unter denen, welche Gottes Gebote halten und Jesus Christus als ihren Herrn bezeugen. Das äußere Spektakel wird dann so perfekt sein, dass nur Bibelkenner heraushören, wie das redende Bild des Scheinchristus heilsnotwendige Wahrheiten weglässt und Dinge sagt, welche über die Bibel hinaus gehen. Das Bild wird traumhafte Zukunftsvisionen verkünden, welche die Massen begeistern. Ähnlich tun es heute schon im kleinen Maßstab falsche Propheten aus religiösen und politischen Kreisen auch über die Massenmedien. Der Herr Jesus Christus hat für alle seine Nachfolger heute und in Zukunft verheißen: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen“ (Johannes 10,27-28). 160 13,16 Und es bringt alle dahin, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, dass man ihnen ein Zeichen gebe an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, Hier bekommen wir einen Hinweis zu 2. Thessalonicher 2,3 in Bezug auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus: „Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbar werden, der Sohn des Verderbens.“ Der große Abfall vom Christentum wird sichtbar, wenn aus allen sozialen Schichten die Menschen ein Bekenntniszeichen des Scheinchristus tragen. Alle, die sich nie ganz oder nur halbherzig der Herrschaft Jesu Christi unterwerfen, werden sich dem Scheinchristus unterwerfen. Gesagt wird hier, dass die Menschen dieses Malzeichen bekommen werden. Wie zur Nazizeit und im Kommunismus Menschen Parteiabzeichen gegeben wurden die sie sich selbst ansteckten, so werden sich die Anhänger des Scheinchristus dessen Zeichen auf die rechte Hand oder an die Stirn geben lassen. Vielleicht gleicht das Zeichen einem kleinen tätowierten Symbol ähnlich dem rotbraunen Punkt auf der Stirn einer religiösen Inderin. Tätowierungen sind heute schon unter jungen Menschen modern und nichts Außergewöhnliches. Ein Gegenstück zu dem kommenden Malzeichen des Gesetzlosen sind die alttestamentlichen Zeichen der Gesetzestreue an Hand und Stirn (2. Mose 13,9). Bis heute bezeugen Juden ihre Gesetzestreue gegenüber Gott, indem sie zu bestimmten Zeiten an der Hand beschriebene Gebetsriemen tragen und sich eine würfelförmige Kapsel auf die Stirn binden mit dem Text aus 5.Mose 6,4-5 (hebräisch Tefillim). 13,17 und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. In ideaSpektrum 49/2006 stand auf Seite 15: „In einigen Edeka-Filialen in Bayern und Rheinland-Pfalz ist inzwischen das Bezahlen per Fingerabdruck möglich.“ Es ist erstmalig in unserem 21. Jahrhundert technisch möglich, Zahlungen nicht mit Bargeld oder Kreditkarte abzuwickeln sondern mit Fingerabdruck oder mit einem in die Haut eingepflanzten winzigen Biochip. 2007 hat die Gesellschaft „Hitachi“ einen Chip in der Größe von 0,05x 0,05 mm vorgestellt der sich mit umfangreichen Informationen, Kontroll- und Manipulationsmöglichkeiten in den menschlichen Körper implantieren lässt. Diese technischen Neuheiten machen die wörtliche Erfüllung der Voraussagen von Vers 17 im Zusammenhang mit der Zahl des Tieres heute denkmöglich. Sowohl der Name als auch die Zahl des Tieres wird dual das Mahlzeichen prägen. Jeder, der diese Zeichen auf der rechten Hand oder der Stirn hat, bezeugt öffentlich seine Unterwerfung, Huldigung und Anbetung des Tieres. Nur Träger dieser Malzeichen erhalten Arbeit, Nahrung, Kleidung und Wohnung. Am 161 gesellschaftlichen Leben kann man nur mit so einem Zeichen teilnehmen. Niemand kommt in ein Geschäft oder ein Verwaltungsgebäude, ohne dieses Malzeichen zu tragen. Mit dem Zeichen öffnen sich alle Türen automatisch und ohne das Zeichen bleiben alle Türen verschlossen. Andererseits ist der Himmel verschlossen für alle, die dieses antichristliche Zeichen annehmen. Mit der Annahme des Zeichens verschreibt sich jeder bewusst mit Leib und Seele dem Antichrist und damit dem Teufel. 13,18 Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tieres; denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig. Die Verse 17 und 18 weisen darauf hin, dass der zurzeit noch unbekannte Name des Tieres den Zahlenwert 666 ergeben wird. Zur Berechnung dieser Zahl ist Weisheit nötig. Der Zugang zu dieser Weisheit wird in Psalm 111,10 beschrieben: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.“ Diese Weisheit weckt auch das Interesse, die Bibel möglichst in den Ursprachen Hebräisch und Griechisch zu lesen. Das Hebräische spielt heute eine besondere Rolle. Als 1948 der Staat Israel gegründet wurde, standen für seine Amtssprache viele Möglichkeiten zur Wahl. Wie durch ein Wunder wurde nach heftigem Widerstand vieler Experten schließlich das Hebräisch der Bibel gewählt und für den modernen Gebrauch neu belebt. Es scheint nicht unmöglich, dass sich der Scheinmessias, um bei den Israeliten Vertrauen zu gewinnen, einen hebräischen Namen zulegt oder bereits von Geburt an hat. Die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets haben in ihrer Reihenfolge die Zahlenwerte 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 200, 300, und 400. Zur Berechnung von Namen wurden im Altertum die Zahlenwerte nicht hintereinander gesetzt sondern addiert. Nach diesem Prinzip wird aus dem Namen des Scheinchristus eindeutig die Zahl 666 zu berechnen sein, aber erst bei seinem Auftreten. Es ist nicht möglich und sicherlich auch nicht nötig, den Namen des Tieres vorher herauszufinden. Die Verse 17 und 18 zeigen nicht nur, dass der Name des Tieres den Zahlenwert 666 hat, sondern auch, dass 666 die Zahl eines Menschen ist. Nach 2.Timotheus 3,2-4 wird die Menschheit in der letzten Zeit von 3 x 6 Untugenden geprägt sein: 1. 1. selbstsüchtig, 2. geldgierig, 3. hochmütig, 4. stolz, 5. Lästerer, 6. den Eltern ungehorsam, 2. 1. undankbar, 2. gottlos, 3. lieblos, 4. unversöhnlich, 5. verleumderisch, 6. zuchtlos, 3. 1. wild, 2. dem Guten feind, 3. Verräter, 4. verwegen, 5. aufgeblasen, 6. wollüstig. 162 Diese Untugenden werden dann nicht als etwas Böses abgelehnt, sondern als modern und cool bezeichnet. Der Antichrist wird mit Stolz und Kühnheit diese Untugenden immer frecher praktizieren. Noch schlimmer als selbstsüchtige, gottlose und wollüstige Menschen sind in dieser Zeit die falschen Propheten. Sie täuschen äußere Gottseligkeit vor, sind aber gegen glaubensgehorsame Nachfolge Christi. Sie beten und betrügen gleichzeitig. Sie erklären, durch ihre Taufe werde man von neuem geboren, und beim Abendmahl sprechen sie jedem unbußfertigen Übeltäter die Vergebung zu. Sie rufen die Verlorengehenden nicht zur Umkehr, sondern bieten ihnen religiöse Wellness an (2.Timotheus 3,5). Als ich mich mit diesem Offenbarungstext befasste, sagte der Nachrichtensprecher im Deutschlandfunk unter anderem: „Das Europaparlament besteht aus 666 Parlamentariern“ (zweite Maiwoche 2003). Diese Zahl ergibt sich nicht durch Berechnung aus einem Namen und ist auch nicht die Zahl eines Menschen. Sie fällt aber Bibelkennern auf und das Parlament ist ebenso kritisch zu prüfen wie alles andere in der Welt (1.Thessalonicher 5,21-22). Von dieser Zeit an und auch nach der EU-Erweiterung haben die Parlamentarier mehrheitlich den Gottesbezug für die EU-Verfassung abgelehnt. Regierungen, welche nicht in der Verantwortung vor Gott regieren wollen, sind bewusst oder unbewusst Wegbereiter des Antichristen. Das sollen Christen im Blick haben. Die Zeichenkette www in Internetadressen entspricht auch der Zahlenfolge 666, denn das hebräische ( וwaw) hat den Zahlenwert 6. Im Internet wird manches Hilfreiche geboten aber auch viel Antichristliches, was Christen wie die Pest meiden sollten. So hat Pornographie im Internet schon viele Menschen zuchtlos lieblos und Gottlos gemacht. Während einer Israelreise wies unser Reiseführer in Kapernaum auf die Reste einer Synagoge, wo auf einem Säulenstumpf ein sechszackiger Stern erkennbar war. Er besteht aus zwei ineinander geschobenen gleichseitigen Dreiecken und wird von den Juden als „Magen David“, Schild Davids bezeichnet. Angeblich hat David zwei militärische Dreieckschutzschilde übereinander gelegt und danach den sechszackigen Stern entworfen. Dieses Zeichen soll biblisch durch die Weissagung des Bileam von Pator am Euphrat (4. Mose 22,5 und 24,17) gerechtfertigt sein. Alle Bibelstellen, welche Gott mit einem Schild vergleichen (1.Mose 15,1; Psalm 3,4; 18,13), werden von vielen Israeliten mit diesem sogenannten Davidstern in Verbindung gebracht. Am 12. September 1948 wurde dieses Zeichen per Gesetz für die Flagge des Staates Israel festgelegt. Der Stern auf der Flagge, welche einem Gebetsmantel (Tallit) gleicht, ist zum nationalen Identitätszeichen des heutigen Staates Israel geworden, so wie alle Staaten Identitätszeichen haben. Der Davidstern wird jedoch zum magischen Hexagramm, wenn Juden meinen, wo er zu sehen ist, sei Gott in besonderer Weise gegenwärtig. Dieser Aberglaube stammt aus der jüdischen Mystik und hat keine biblische Grundlage. Gott hat den Israeliten nie seine Gegenwart in 163 Zusammenhang mit diesem Stern verheißen. Ebenso gibt es innerhalb der Kirchen die Irrlehre der Taufwiedergeburt, nach der ein Säugling für Zeit und Ewigkeit Christ sei, wenn man mit Wasser das Kreuzeszeichen auf seiner Stirn markiert. Diese Taufpraxis pflegen sogar Theologen, die das Wort vom Kreuz als unzeitgemäß ablehnen (1.Korinther 1,18ff). Es könnte sein, dass auch der kommende Scheinmessias ein religiöses Zeichen missbraucht, um mit Israel und vielen Völkern einen Siebenjahresbund zu schließen. (Siehe Exkurs 3). 144 000 messianische Juden auf dem Berg Zion Off. 14,1: Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. Nachdem der Aufschwung und Niedergang der antichristlichen Menschheit vorausgesagt ist, wird die siegreiche Ankunft des Herrn Jesus Christus offenbart. Von diesem Ereignis steht in Joel 4, 15-16: „Sonne und Mond werden sich verfinstern, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Und der Herr wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme hören lassen, dass Himmel und Erde erbeben werden.“ Es ist die Zeit des sechsten Siegelbruches aus Off. 6,1217 (Siehe Diagramm Seite 101). In diesem Zusammenhang sieht Johannes das Lamm Gottes, den Herrn Jesus Christus, auf dem Berg Zion stehen. Eine Fülle von Bibelstellen im Alten Testament zeigt, dass Zion der Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem ist. Diesen Flecken Erde hat Gott schon in alttestamentlicher Zeit als seine Bodenstation genutzt. Dort wird der Herr Jesus Christus stehen und alle Macht auf der Erde an sich nehmen. Bei IHM sind die 144.000 sorgfältig erwählten und versiegelten messianischen Juden aus den 12 Stämmen Israels, von denen schon in Off. 7,1-8 Wichtiges vorausgesagt wurde. Sie tragen den Namen des Vaters und des Sohnes auf ihren Stirnen im Gegensatz zu denen, die den Namen des Antichristen oder seine Zahl 666 auf der rechten Hand oder der Stirn tragen. 14,2 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme eines großen Wassers und wie die Stimme eines großen Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Eben sah Johannes, wo Jesu Füße nach Seiner Wiederkunft stehen werden. In diesem Zusammenhang hört er nun eine gewaltige Stimme vom Himmel. Er vergleicht diese Stimme mit dem Rauschen eines Wasserfalls oder eines starken Gewitterregens und zugleich auch mit einem gewaltigen Chor von Harfenspielern. In Off. 5,8 sah Johannes die vierundzwanzig Ältesten um Gottes Thron mit Harfen. Sie könnten an dieser gewaltigen Siegeshymne beteiligt sein, die alle irdischen musikalischen Meisterwerke übersteigt. Das große 164 Wasserrauschen mit Donner könnte auf das Scheitern des Teufels, des Antichristen und des falschen Propheten von Off. 13 weisen. Das Harfenspiel wird den Sieg des Herrn Jesus Christus deutlich machen mit der Erfüllung von Psalm 2,6-9. 14,3 Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Gestalten und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den Hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Noch einmal wird hier Gottes Thron mit seiner Umgebung in den Blick gerückt, mit den vier Gestalten und den vierundzwanzig Ältesten (Off. Kapitel 4). Hier wird ein neues Lied gesungen. Der Inhalt des Liedes beschreibt etwas, was noch nie da war. Es wird um den umfassenden sichtbaren Sieg des Lammes gehen. Nur die 144.000 können dieses neue Lied lernen und singen. Sie können mit Paulus bekennen: „Und ich kenne denselben Menschen - ob er im Leib oder außer dem Leib gewesen ist, ich weiß es nicht; Gott weiß es -, der wurde entrückt in das Paradies und hörte unaussprechliche Worte, die kein Mensch sagen kann“ (2. Korinther 12,3-4). Diese 144.000 hat der Herr Jesus Christus erkauft und als eine geistliche Eliteschar vor den letzten 3½ Jahren Trübsal von der Erde weggerissen. Satan will diese göttlich versiegelte Eliteschar vernichten, kann es aber nicht, weil sie nach ihrer irdischen Diensterfüllung zu Gott entrückt werden. Sie wissen, was Erlösung und Loskauf im vollen Umfang ist und stehen bei der irdischen Machtergreifung des Herrn Jesus Christus mit IHM auf dem Berg Zion in Jerusalem. Nur sie können das neue Lied lernen, die Gemeinde Jesu dagegen erkennt den vollen Umfang der Erlösung erst am Ziel, wenn sie beim Herrn sind allezeit. Heute erkennen Christen den Umfang dieser Erlösung nur stückweise (1. Korinther 13, 9-10). 14,4 Diese sind’s, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen den Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, Die überhand nehmenden Volkssünden der Endzeit sind fleischliche und geistliche Hurerei. Damit beflecken sich die 144.000 nicht. Sie besudeln sich nicht mit Pornographie, Unzucht und auch nicht mit „dem Weib“, der Hure Babylon, der vereinigten Weltreligion (Off. 13). Sie werden mit Jungfrauen verglichen. Das Wort „jungfräulich“ wird im Griechischen immer im Sinne vollkommener Reinheit sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet und deutet sich aus dem Textzusammenhang. Die 144.000 werden zu ihrer Erdenzeit den Missionsbefehl des Herrn Jesus Christus aus Matthäus 28,19 erfüllen, sodass sie wie Paulus keine Zeit für Ehe und Familie haben (2.Timotheus 2,4-5). Sie folgen von Jugend auf ihrem guten 165 Hirten, kommen sauber durch ihre pubertäre Jugendzeit wie Josef und gehorchen Jesus mit großer Freude aufs Wort, koste es, was es wolle. Sie sind als Erstlinge für Gott erkauft mit dem teuren Blut des Lammes. Wie es bei den erstgeborenen Söhnen von Rabbinern Tradition ist, ist es nahe liegend, dass auch diese messianischen Judenchristen mit 13 Jahren die 5 Bücher Mose und mit 18 Jahren das ganze Alte Testament auswendig kennen. Das Neue Testament wird von Anfang an die Richtschnur ihres Lebens sein anstelle jüdischer oder kirchlicher Kommentare und Überlieferungen. Die Gemeinde Jesu dagegen besteht aus Menschen, die meistens erst durch Lebenskrisen oder Krankheitsnöte zur Sündenerkenntnis und zum Sündenbekenntnis gebracht wurden und so das volle Heil in Jesus fanden. Die 144.000 sind eine Erstlingsschar, die von Kindheit an Gottes Wort befolgen und unsträflich durch ihre Jugendzeit kommen. Sie werden besonders in den ersten 3½ Jahren der letzten Jahrwoche global Gesetz und Evangelium, Gericht und Gnade predigen. Ihre Entrückung zur Mitte dieser Jahrwoche wird der Gemeinde anzeigen, dass bis zur Wiederkunft Jesu Christi noch 3½ Jahre Trübsal folgen, die auch noch verkürzt werden können (Matthäus 24,22). 14,5 und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig. Ständig untadelig ist kein Christ in der Völkerwelt. Wer das von sich behauptet, ist ein schwärmerischer Perfektionist. Wir ärgern uns sicher öfters über verkehrte Gedanken und Worte, welche uns herausrutschen. Wir denken, reden und handeln nicht ununterbrochen tadellos. Wie gut ist es, dass wir Sünde erkennen und bekennen dürfen, und als begnadigte Sünder mit gereinigten Herzen durch das stellvertretende Blutopfer Jesu am Kreuz unserer Gotteskindschaft gewiss sein dürfen. Von der Erstlingsschar der 144.000 lügt nicht einer in einer Welt voller Lug und Trug. Sie leben sittlich und moralisch absolut rein in einer Welt, die ethische biblische Werte weithin missachtet. Sie sind auch unbefleckt von allem Schmutz in Politik, Religion und Kultur. Sie werden schon in ihrer Kindheit mit Jesaja 6,8 beten: „Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie ER sprach: Wen soll ich senden? Wer will mein Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!“ Es sind messianische Judenchristen, die als Kinder eine Wiedergeburt erleben, intensiv die Heilige Schrift studieren, und mit der wichtigsten Geistesgabe bevollmächtigt sind wie Jesaja, mit der Gabe der Prophetie. Sie lieben den Herrn Jesus Christus über alles und es fällt ihnen nicht schwer, die 10 Gebote zu halten (1.Johannes 5,3). Um ihr Auftreten wollen wir beten und ihren Dienst nach besten Kräften vorbereitend unterstützen. Sie werden den Gläubigen ein Vorbild sein im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Reinheit, denn „sie sind untadelig.“ 166 Die dreifache Endzeitbotschaft Offenbarung 14,6: Und ich sah einen Engel hoch oben am Himmel fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Hier erfahren wir gottgewollte Predigtschwerpunkte für die Menschheit in der Endzeit. Dieser erste Engel verkündet ein ewiges Evangelium, der zweite Engel kündet die Gerichte Gottes an und der dritte Engel zeigt an, was Menschen in die Hölle treibt. Dass Engel diese Botschaft verkündigen, bedeutet, dass es reine Worte Gottes sind ohne irdische Einflüsse. Diese Predigtschwerpunkte soll die ganze Christenheit heute schon der ganzen Menschheit verkündigen. Interessant ist, dass es ein ewiges Evangelium gibt, das Schöpfungsevangelium. Dieses ewige Evangelium steht im nächsten Vers, neben dem Evangelium vom Heil in Jesus. Von Pfingsten bis zur Wiederkunft Jesu Christi gilt als ein Verkündigungsschwerpunkt das Evangelium von der Rechtfertigung des Sünders durch den Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus (Römer 3,28). Dieser Glaube macht Menschen frei für den Glauben an das ewige Evangelium oder auch umgekehrt. Grundsätzlich soll die ganze Christenheit der ganzen Menschheit das ganze Evangelium verkündigen. Trotz großer Anstrengungen sind aber die traditionellen Kirchen, Freikirchen und Missionsgesellschaften nicht in der Lage, den Missionsbefehl vollständig zu erfüllen. Zurzeit werden sogar weltweit Missionare abgezogen wegen des zunehmenden Terrorismus gegen Juden und Christen. Außerdem lehnen viele Theologen das ewige Schöpfungsevangelium als zweifelhaft und unmodern ab. Darum werden nicht nur Engel, sondern auch die 144.000 göttlich Versiegelten und die zwei Endzeitzeugen weltweit die dreifache Endzeitbotschaft unverkürzt verkünden als ein Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen (Matthäus 24,14). 14,7 Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt IHM die Ehre; denn die Stunde Seines Gerichtes ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen! Das ewige Evangelium erinnert mit seinen ersten Worten an das erste Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,2-3). Das erste Gebot und das ewige Evangelium wollen Menschen aus der Sündenknechtschaft rufen in die Freiheit der Gotteskindschaft. Weil bei Gott viel Vergebung ist bis zum Tag des Gerichts, dienen begnadigte Sünder Gott voller Ehrfurcht und sündigen nicht mehr planmäßig wie vorher (Psalm 130,4). Sie gleichen einem himmlischen Blumenbeet. Ohne Gottesfurcht dagegen gleichen auch religiöse Menschen Beeten, die von Unkraut überwuchert sind. 167 Wer Sünden duldet oder verharmlost, wird im Gericht Gottes als Übeltäter gnadenlos vernichtet. Vor diesem Hintergrund warnt jeden Sünder auch sein eigenes Gewissen. Das Gewissen drängt zum Sündenbekenntnis vor Gott und, wenn nötig, auch vor Menschen, an denen man schuldig wurde. Darum soll die Botschaft von Gericht und Gnade alle Sünder im Gewissen tief erschrecken und zur Umkehr treiben, damit sie nicht verloren gehen. Bezeichnend ist, dass hier zum ersten Mal in der Offenbarung das besondere griechische Wort krisis (Gericht, Durchführung eines Prozesses) steht. Begnadigte Sünder fürchten sich nicht mehr vor Gottes Gericht sondern fürchten, lieben und vertrauen Gott über alles von ganzem Herzen und ganzer Seele. Leider wird Menschen mit Gewissensbissen und der natürlichen Angst vor dem Gericht Gottes durch falsche Seelsorger und gottlose Psychotherapeuten das alles ausgeredet und verdrängt. Verdrängte Gewissensbisse machen seelisch krank und treiben Menschen in die Hölle. Das ewige Evangelium ist also: Fürchtet Gott und gebet IHM die Ehre und betet IHN als den Schöpfer an. Dieses Evangelium ist nicht antik, modern oder zeitbegrenzt, sondern ewig. Nach Gottes Willen soll der Mensch als Abbild Gottes die anvertraute Schöpfung bewundern, erforschen, bewahren und kreativ darin leben (1. Mose 1,26-28). Also weg mit der gottlosen Wahnvorstellung, als wäre das Leben ohne Gott von selbst entstanden. Weg mit dem religionsphilosophischen Pantheismus: Gott machte, dass die Dinge sich selbst machten, das heißt, Gott gab einen Anstoß und danach entwickelte sich alles von selbst. Übrigens verursachten religiöse Verführer, Materialisten, Nihilisten und Atheisten alle bisherigen Probleme in der Welt. Das Festhalten an der unbewiesenen Makroevolutionstheorie nach Darwin und Haeckel ist außerdem ein Haupthindernis für freie biologische Forschung (lesenswert in diesem Zusammenhang ist der Beitrag von H.-H. Niller im Laborjournal 7-8, 2004, S. 49-51). Die einzige frei- und frohmachende Wahrheit ist das ganze Evangelium der Bibel. Alle, die von dieser Wahrheit abweichen, sind gottlose Ratgeber. „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen“ (Psalm 1,1a). 14,8 Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große Stadt; denn sie hat mit ihrem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker. Das Wort Stadt steht hier nicht in den ältesten Handschriften, ist aber nach Off. 17,18 an dieser Stelle hilfreich. Aus dem Gesamtbefund der Offenbarung geht es bei Babylon um die große Hure (Off. 17,1), um ein religiöses Zentrum, in dem das Scheinlamm mit den zwei Hörnern regiert, welches redet wie ein Drache (Off. 13,11). Viele Kommentare deuten auf Rom als das kommende religiöse Zentrum, man sollte aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es sich um ein neu aufgebautes Babylon im Irak handeln könnte. Wichtig ist es, die 168 Weichenstellungen zur Vereinigung der größten Weltreligionen zu erkennen und nicht in diesen Schnellzug zur Verdammnis einzusteigen. Im Schnellzug der Welteinheitsreligion werden alle religiösen Rationalisten, Schwärmer und Liberalisten wie berauscht in das Verderben rasen. Zugleich wollen sie, wie religiös motivierte Attentäter, alle Andersdenkenden in ihrem Machtrausch vernichten. Bei der Vereinigung der Weltreligionen könnten auch die babylonischen Mysterienkulte (Off. 2,13) eine Rolle spielen. Der babylonische Verführungskelch wird zunehmend in allen Religionen dargereicht. In der katholischen Messe wird der Wein im Kelch als tatsächliches Blut Christi bezeichnet im Widerspruch zum Verbot Gottes, Blut zu verzehren (1.Mose 9,4; Apostelgeschichte 15,20; 21,25). Nach dieser Theorie würde das einmalige Opfer des Herrn Jesus Christus am Kreuz zu einem ständigen Opfer und somit zum alttestamentlichen Opferkult degradiert. Wer vom Wein der Hure Babylon trinkt, muss dann auch aus dem Kelch des Zornes Gottes trinken. Darum sollen alle vor der kommenden Welteinheitsreligion gewarnt werden. Ihre Vernichtung ist von Gott unausweichlich beschlossen und wird bei ihrer Realisierung verkündet mit den Worten: „Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon.“ 14,9 Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, Beim Auftreten des Antichristen gibt es für die Menschen nur noch eine Rettungsmöglichkeit, nämlich ihm nicht zu huldigen und weder seinen Namen, der die Zahl 666 ergibt, noch sein Zeichen auf die Stirn oder an die rechte Hand zu nehmen. Mit der Annahme dieses Zeichens besiegelt jeder Mensch willentlich die Verwerfung des Herrn Jesus Christus und die Unterwerfung unter den Antichristen. Mit der Annahme dieses Zeichens sitzt auch jeder bei den Spöttern (Psalm 1,1c). Niemand soll dieses Zeichen aus Unwissenheit annehmen, darum wird mit großer Stimme in der Endzeit davor gewarnt. Vor allem die 144.000 messianischen Judenchristen und die zwei besonderen jüdischen Endzeitzeugen werden vor der Annahme dieses Zeichens eindringlich oder auch aufdringlich warnen. Lesen Sie dazu noch 2. Thessalonicher 2,8-12. Das Malzeichen abzulehnen und dem Ruf Jesu Christi zu folgen ist in dieser Zeit die einzige Rettungschance. Das ewige Evangelium hat drei Verkündigungsschwerpunkte: 1. Die Aufforderung zur Ehrfurcht vor Gott dem Schöpfer von Himmel, Erde, Meer und allen Wasserquellen und die Botschaft von Seinem kommenden Gericht. 2. Die Vernichtung der Welteinheitsreligion (Hure Babylon) und damit die Beseitigung aller, die ihr vertrauen. 169 3. Die Warnung vor der Annahme des antichristlichen Malzeichens, weil sie die Unterwerfung unter den Satan bedeutet und die ewige Verdammnis nach sich Zieht. 14,10 der wird von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in den Kelch seines Zornes, und er wird gequält werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Wer das Malzeichen des Antichristen annimmt, macht damit das Maß seiner Gottlosigkeit voll. Über diese Menschen kommt wie angekündigt keine Gnade mehr, sondern grimmiger Zorn Gottes. Ihre Endstation ist der Feuersee, der in Off. 20,14 als Ort des zweiten Todes bezeichnet wird: „Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.“ Ihre Vernichtung geschieht unter der Kontrolle der heiligen Engel und des Lammes, so wie ein Gärtner alten Baumschnitt verbrennt, bis alles zu Asche wird. Gottes Gnade besteht darin, dass in diesen Offenbarungstexten mit der dreifachen Endzeitbotschaft vor dem Feuersee gewarnt wird. Wer diese Warnung nicht ernst nimmt, empfängt nur noch Zorn Gottes ohne Rettungsmöglichkeit. Der Herr Jesus Christus hat auch zu seiner Erdenzeit ernstlich vor der Hölle gewarnt (Matthäus 10,28). Immer hat Gott in seiner Güte und Langmut die Menschen eindringlich gewarnt, ehe ER das Böse vernichtete, um etwas neues Gutes zu beginnen. Gott setzt SEINE Gerechtigkeit in Gericht und Gnade durch: 1. Das Vertreibungsgericht aus dem Paradies nach dem Sündenfall (1.Mose 3). 2. Das Wassergericht der Sintflut, von dem in 1. Mose 6 bis 8 berichtet wird 3. Das Blutgericht über Jesus Christus am Kreuz, sodass alle Sünder, die zu IHM kommen, gerettet werden (Johannes 3,16 und 19,30). 4. Das Feuergericht für alle, die dem Antichristen folgen (Off. 14,11). 5. Das Endgericht vor dem großen weißen Thron (Off. 20,11-15). Im Anfang schuf Gott sehr gute paradiesische Lebensbedingungen und warnte Adam vor dem Bösen mit Todesfolge: „... aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben“ (1.Mose 2,17). Die ersten Menschen ignorierten Gottes Wort und entschieden sich für den gottlosen Rat der Schlange. Folgerichtig erlebten sie Gottes Vertreibungsgericht aus dem Paradies mit Todesfolge. Seitdem müssen alle Menschen sterben. Seit dem Sündenfall bietet Gott in Seiner Liebe allen Menschen eine zweite Chance und warnt sie durch SEIN Reden im Gewissen vor dem Bösen und ruft sie zum Guten. Im Endgericht wird einmal das eigene Gewissen jeden Menschen rechtfertigen oder für seine bösen Taten verklagen (Römer 2,14-16). Mit den 10 Geboten, dem Gesetz, offenbarte Gott Israel und der Welt dann schwarz auf weiß, was Gut 170 und Böse ist. Durch sein Gewissen überführt und im Spiegel der 10 Gebote kann sich jeder Mensch als verurteilter Sünder erkennen und um Gnade bitten und so das ewige Leben empfangen. Weil die antichristliche Menschheit gewissenlos, gesetzlos und gnadenlos lebt (Off. 17,1-6), wird sie durch die sieben Siegel- und sieben Posaunengerichte beseitigt (Off. 6-9). Darauf folgt das messianische Friedensreich. In diesem Reich des Friedens wird Jesus mit den Seinen die Welt regieren. Nach Off. 20,9 ist es nahe liegend, dass das von Jerusalem aus geschieht. Am Ende dieser Zeit darf Satan ein letztes Mal die Menschheit zum Bösen verführen und das Maß der Sünde übervoll machen. Der im Bild dargestellte Messbecher soll die Güte und Langmut Gottes zeigen, die alle zur Umkehr führen will. Leider hat die Menschheit mehrheitlich das Sündenmaß immer wieder überschritten, worauf Gott mit Gerichten eingreifen musste, und bis zum Endgericht eingreifen wird. 14,11 Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild, und wer das Zeichen seines Namens annimmt. 171 Alles Widergöttliche und Antichristliche wird so vollständig vernichtet, wie das letzte schreckliche Reich, das Daniel beschreibt: „und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte“ (Daniel 2,35). Gegenüber dem Beispiel von Daniel wird in der Offenbarung das Zeitmaß des Verbrennens als von Ewigkeit zu Ewigkeit angegeben, was jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Geradezu aufdringlich wird hier noch einmal vor der Huldigung des Antichristen und vor der Annahme seines Zeichens gewarnt. Nahe liegend ist, dass alle dem Tier verfallen, die von entschiedener Nachfolge Christi abfallen und die Offenbarungstexte in den Wind schlagen. Das betrifft auch Menschen, welche ohne Umkehr nur religiös sind und entschiedene Nachfolge Christi ablehnen. 14,12 Hier ist Geduld der Heiligen, hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus. Nun wird kurz und knapp offenbart, mit welchen Menschen Gott zum Ziel kommt. Nachfolger Christi glauben geduldig an den Sieg ihres Herrn Jesus Christus auch unter Verführung, Belastungen, in Leid, in Anfechtung, in Verfolgung und unter Martyrium. In solche Schwierigkeiten kommen natürlich nur solche Christen, welche die Gebote Gottes halten und an Jesus glauben. Aber auch nur mit solchen geradlinigen Christen kommt Gott ans Ziel. Wer gesetzlos lebt und nur gottgläubig ist, wird von der Welt akzeptiert, egal, was er dann wirklich glaubt. Während die Gesetzlosigkeit überhand nimmt und alle Welt das Bild des Antichristen anbetet und sein Malzeichen annimmt, gehorchen jedoch alle, die an Jesus glauben, dem 1. und 2. Gebot Gottes, weil sie aus der Knechtschaft der Sünde befreit worden sind ähnlich wie Israel aus Ägypten: „Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten“ (2.Mose 20, 2-6). In 2.Mose 34,6-7; Psalm 21,11; Jeremia 2,8-9; Lukas 23,28-31 und Off. 2,23 wird die Heimsuchung von Kindern auf Grund der Missetaten ihrer Vorfahren deutlich. Menschen die sich z.B. mit Satanismus oder Esoterik beschäftigen, bringen Unheil über ihre Nachkommen bis ins vierte Glied. Heil kommt über alle Menschen, die sich für ein Leben in der Nachfolge Christi entscheiden und sich vom Teufel und allen seinen Werken lossagen, auch vom Aberglauben ihrer Vorfahren (Hesekiel 18,17-20). Sie werden dann 172 mit Jesu Worten bekennen: „Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter“ (Matthäus 12,50). Der Glaube an den Herrn Jesus Christus und die Vergebung der Sünden macht Menschen verlangend, geradlinig alle Gebote Gottes zu halten, welche im Neuen Testament bestätigt sind. „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5,3). Gesetz und Evangelium gehören untrennbar zusammen und beide sind heilsnotwendig. Wer eines von beiden weg lässt, ist einer Irrlehre verfallen. Irrlehrer behaupten auch, dass es in diesen Offenbarungstexten nur um Israeliten gehe, weil hier das Halten der Gebote Gottes betont wird. Solche Irrlehrer leben meistens weltangepasst und verführen Christen, sich ebenfalls der Welt anzupassen, um Benachteiligungen zu vermeiden. Solchen sagt der Herr Jesus Christus in Lukas 9,24: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten.“ Diese Trennung zwischen geistlichen Verlierern und Gewinnern geht zum Teil auch durch Ehen, Familien, Kirchen und Freikirchen. Mit welchen Menschen kommt Gott an sein herrliches Ziel? 1. Am Ziel sind alle, die in Freud und Leid dem Herrn Jesus Christus mehr als 173 sich selbst vertrauen! 2. Am Ziel sind alle, die auch unter Verfolgung eine heilige Geduld im Warten auf Jesu Eingreifen und Wiederkunft bewahren! 3. Am Ziel sind alle, die Gottes Gebote halten und nicht planmäßig oder leichtfertig sündigen! 14,13 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Hier geht es um einen der 12 Schreibbefehle an Johannes. Dieser Schreibbefehl enthält die zweite der sieben Seligpreisungen in der Offenbarung. Tote werden glückselig gepriesen, die in der Nachfolge Christi gelebt haben und in diesen Gauben gestorben sind. Das betrifft auch Christen, die jung gestorben sind oder die in Trübsalzeiten als Märtyrer getötet wurden oder noch werden. Die Glückseligkeit solcher Christen wird zusätzlich durch den Heiligen Geist bekräftigt mit einem betonenden „Ja“. Die hier als Bauleute Gottes gearbeitet haben, empfangen dann himmlische Ruhe und Frieden bei Gott. Sie erleben dann, dass ihr Mühen nicht vergeblich gewesen ist in dem Herrn. Das sollte uns ermuntern, unsere Lebenszeit für die glückselige Ewigkeit zu nutzen, indem wir Gottes Geist durch uns wirken lassen. Der Herr Jesus Christus hat diesbezüglich gesagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht“ (Johannes 12,24). Die schönsten Früchte für die Ewigkeit sind Menschen, zu deren Rettung wir Gehilfen sein durften. Gott vergisst auch nicht, was wir innergemeindlich zum Bau Seines Reiches getan haben, wie geschrieben steht: „Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebräer 6,10). Die Liebe zu Jesus bewirkt immer den Dienst an den Heiligen, auch durch finanzielle Unterstutzung und auch den Dienst an leidenden Mitmenschen. Die zweifache Ernte der Welt Off. 14,14: Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke. Und auf der Wolke saß einer, der gleich war einem Menschensohn; der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel. Johannes sieht die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus voraus, bei der ER zum letzten Mal in der Bibel als Menschensohn bezeichnet wird. Das erste Mal wurde der Messias als der Menschensohn dem Daniel offenbart mit den Worten: „...und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn“ (Daniel 7,13). Zu Seiner Erdenzeit nannte sich Jesus meistens „des 174 Menschen Sohn“ (Matthäus 8,20; 9,6; 26,64; Lukas 9,58; Johannes 1,51; 3,14). Wem das zu Jesu Erdenzeit vertraut war, der wusste, dass ER der verheißene Messias ist. Somit wissen wir, dass es in Off. 14,14 um die Wiederkunft Jesu geht. Bei Seiner Himmelfahrt wurde der auferstandene Jesus den Blicken seiner Jünger durch eine besondere Wolke entzogen; bei Seiner Wiederkunft wird ER auf einer überirdischen weißen Wolke wieder sichtbar erscheinen. Nach 2. Mose 24, 15-16 war in einer besonderen Wolke auf dem Berg Sinai „die Herrlichkeit des Herrn.“ Dass Johannes die Wolke bei der Wiederkunft Christi als weiß „leukos“ beschreibt, weist auf ein übernatürliches himmlisches Leuchten. Auf dieser Wolke sieht Johannes den Herrn Jesus Christus sitzend. Die goldene Krone auf Seinem Haupt zeigt IHN als Sieger und Allherrscher. ER kommt mit großer Macht und Herrlichkeit. Die scharfe Sichel in Seiner Hand zeigt an, dass ER wiederkommt, um zu ernten. Am Beispiel der Getreideernte zeigen die folgenden Verse, wie Jesus bei seiner Wiederkunft Seine in Trübsal gereifte Gemeinde ernten wird. Das Beispiel der Traubenernte und der Kelterung zeigt die Vernichtung der antichristlichen Heere (Off. 15,17f). Der größte und letzte Prophet des alten Bundes, Johannes der Täufer, hat das gesamte Gericht mit folgendem Bildwort vorhergesagt: „ER hat seine Worfschaufel in der Hand; ER wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; aber die Spreu wird ER verbrennen mit unauslöschlichem Feuer“ (Matthäus 3,12). 14,15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Stunde zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden. Wenn der Herr Jesus Christus wiederkommt, sitzt ER nicht mehr zur Rechten Gottes sondern hat sich aufgemacht, die Welt abzuernten. Weil Er aber allezeit den Willen seines Vaters tun will, erwartet ER Gottes Anordnung. Darum kommt ein Engel als Botschafter vom Thron Gottes, aus dem Tempel, und übermittelt IHM den Vollzugsbefehl. Oft hat der Herr Jesus Christus zu seiner Erdenzeit im Zusammenhang mit seiner Wiederkunft von dieser Ernte gesprochen. Matthäus 13,30: „Lasst Unkraut und Weizen miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.“ Und Vers 39 steht: „Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel.“ In der Bibel wird stets Ernte als Beispiel für heilbringende Ereignisse benutzt und Unkrautvernichtung als Beispiel für Gericht. 175 Es ist sehr wichtig, dass reifer Weizen zur richtigen Zeit geerntet wird, sonst wird er in herbstlichen Unwettern vernichtet. So wird die Gemeinde Jesu vor dem Millennium wie reifer Weizen in die göttlichen Scheunen eingebracht. Und wie bei der Ernte heute Mähdrescher die Körner vom Stroh trennen, so trennt der Herr Jesus Christus bei seiner Ernte die Heiligen von den Unheiligen. Unheilige sind wie Stroh, sie wachsen nur hoch hinaus, sind aber innerlich leer. Heilige dagegen sind wie Weizenähren, welche sich in ihrer Wachstumsphase immer mehr nach unten beugen, weil sie voller Lebensstoffe sind. Der Herr Jesus sagt: „Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht“ (Matthäus 23,12). 14,16 Und der auf der Wolke saß, warf seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet. Nach dem Befehl vom Thron Gottes gibt der Herr Jesus Christus das Zeichen zum Beginn der Ernte. Die Stunde der Ernte verläuft nach dem biblisch festgelegten Heilsplan. Gott der Vater bestimmt den Zeitpunkt der Ernte und der Herr Jesus Christus setzt mit dem Sichelwurf seine Erntearbeiter in Bewegung. Diese Erntearbeiter sind nach Matthäus 13,39 Engel Gottes. In Matthäus 24,31 ist das Wegreißen (harpazein) der Gemeinde, so vorausgesagt: „Und ER, der Menschensohn, wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.“ Übrig bleibt dann eine abgeerntete Erde, die einem Stoppelfeld gleicht, welches umgeackert werden muss, um neu besät zu werden. 14,17 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel im Himmel, der hatte ein scharfes Winzermesser. Nachdem der gute Weizen eingebracht ist, wird der ungute Wein geerntet. Diese Ernte wird von einem Engel durchgeführt. Sein scharfes Winzermesser weist auf seine Gerichtsvollmachten. Auch dieser Engel kommt vom himmlischen Tempel, aus der Befehlszentrale Gottes. In Joel 4 ist dieses Ereignis für die Gegend um Jerusalem vorausgesagt. In Joel 4,13 steht dazu: „Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif! Kommt und tretet, denn die Kelter ist voll, die Kufen laufen über, denn ihre Bosheit ist groß.“ 14,18 Und ein anderer Engel kam vom Altar, der hatte Macht über das Feuer und rief dem, der das scharfe Messer hatte, mit großer Stimme zu: Setze dein scharfes Winzermesser an und schneide die Trauben am Weinstock der Erde, denn seine Beeren sind reif. Jesus Christus wird in dieser Erntezeit ein scharfes Gericht herbeiführen. Die folgenden Verse zeigen, dass das Gericht über die Heere der antichristlichen 176 Völker besonders schrecklich wird, wenn sie gegen Jerusalem ziehen (Off. 14,20). Noch ein Engel kommt von Gott. Dieser Engel ist für Feuergerichte zuständig und bekräftigt den Erntebefehl für die Trauben am Weinstock der Erde. In Israel gibt es Weinstöcke, die frei über die Erde hinranken und ein größeres Stück Erde bedecken können. Mit solchen Weinstöcken werden hier die antichristlichen Völker verglichen. Die abgeschnittenen Trauben sind dann alle, die sich am Feldzug gegen Jerusalem beteiligen und alle Mahlzeichenträger. Schon die Mobilisierung zu diesem Feldzug wird der Anfang des Gerichtes sein, nämlich die Sammlung für die Kelter. Weinlese ist in der Bibel häufig ein Symbol für Heil, aber hier bedeutet es eindeutig eine Sammlung zum Unheil. 14,19 Und der Engel setzte sein Winzermesser an die Erde und schnitt die Trauben am Weinstock der Erde und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes. Im alten Israel wurden Hohlräume wie Wannen in Felsen gehauen, in die man Trauben schüttete, um sie dann mit nackten Füßen zu zertreten. Durch eine Abflussrinne floss dann der Traubensaft in ein zweites Felsenbecken oder in bereitgestellte Behälter. Wie lässt Gott alle erntereifen bösen Menschen zu ihrer Vernichtung sammeln? Inspiriert vom Teufel, werden dann alle Armeen der Welt mit teuflischer Siegeseuphorie gegen Jerusalem ziehen, um dort in die große Kelter des Zornes Gottes geworfen zu werden. Das erinnert an das Sprichwort: „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.“ 14,20 Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendzweihshundert Stadien weit. Seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 wird Jerusalem immer mehr zum Laststein für alle Völker. In Sacharia 12,3 ist vorausgesagt: „Zur selben Zeit will ich Jerusalem machen zum Laststein für alle Völker. Alle, die ihn weg heben wollen, werden sich daran wund reißen; und es werden sich alle Völker auf Erden gegen Jerusalem versammeln.“ Diese Prophezeiung weist darauf hin, dass mit der Stadt in obigem Vers Jerusalem gemeint ist. Die Kelter Gottes für alle Völker ist dann das Tal Josaphat, welches auch Kidrontal genannt wird, östlich der Altstadt von Jerusalem; wahrscheinlich mit dem umliegenden Territorium (Joel 3, 12-14). Die 1200 oder 1600 Stadien (300 km) könnten als das Maß der Aufmarschgebiete der antichristlichen Armeen gedeutet werden, welche wie durch einer Sternwanderung gegen Jerusalem ziehen. In diesen Gebieten werden sie dann auch vernichtet. Im Grundtext ist nicht von einem meterhohen Blutstrom die Rede, Blut wird aber bis an das Zaumzeug der Pferde spritzen, wenn diese Armeen zertreten werden wie Weintrauben in einer Kelter. 177 Wichtiger als alle Deutungsversuche ist unser gläubiger Gehorsam in der Nachfolge Christi, um bei der „Weizenernte“ in die himmlischen Scheunen eingebracht zu werden. Bei der „Traubenernte“ werden die Menschen nur noch in der Zorneskelter Gottes vernichtet. Das Siegeslied der Erlösten Off. 15,1: Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes. Zwei Zeichen im Himmel wurden bereits in Off. 12,1-17 erwähnt. Dort wurden himmlische und irdische Ereignisse während der letzten Jahrwoche (Exkurs 3) vor der Wiederkunft Jesu Christi angekündigt. Für das dritte Zeichen benutzt Johannes die Worte groß und wunderbar. Es zeigt die Erlösten am gläsernen Meer bei Gott und sieben Engel mit den letzten sieben Plagen. Betont wird ausdrücklich, dass es die letzten (tas eschatas) Plagen sind, mit denen der Zorn Gottes vollendet wird. Danach wird in Gottes Reich nur noch die Liebe regieren und der richtenden Gerechtigkeit Gottes wird im Feuersee bzw. vor dem weißen Thron Genüge getan. Aus dem Gesamtbefund der Offenbarung und der alttestamentlichen Propheten wird deutlich, dass es mit den letzten sieben Plagen um den Abschluss der Weltgeschichte geht. Das dritte und letzte Zeichen im Himmel betrifft himmlische und irdische Ereignisse am Ende des Millenniums. Mit diesen Plagen werden auf unserem alten Planeten Erde alle Lebensgrundlagen vollkommen zerstört, im Gegensatz zu den Siegelgerichten und Posaunengerichten, bei denen ein großer Teil der Erde für das tausendjährige Messianische Friedensreich verschont bleibt. So, wie der Herr Jesus Christus bei Seiner Kreuzigung die Liebestat Gottes vollbracht hat zur vollständigen Rettung aller, die daran glauben (Johannes 3,16), so findet der Zorn Gottes seine Vollendung in der vollständigen Vernichtung der Feinde Jesu Christi und der Erde durch die sieben Zornesschalen (Off. 20,9). 15,2 Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen Zum dritten Zeichen im Himmel gehört ein Einblick in die Umgebung des Thrones Gottes nach Off. 4,6: „Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes 178 Meer, gleich dem Kristall.“ Ehe Näheres zu den letzten sieben Plagen gesagt wird, sieht Johannes im Zusammenhang mit dem dritten Zeichen ein gläsernes Meer mit Feuer vermengt, das ist ein Hinweis auf die Klarheit Gottes und Seine richtende Gerechtigkeit (Hebräer 10,26-27). An diesem gläsernen Meer sieht Johannes alle stehen, die sich auf die Begegnung mit dem gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus vorbereitet haben. Mit IHM werden sie nach der ersten Auferstehung als Könige und Priester im Millennium regieren (Off. 20,6). Im Blick auf dieses Ziel sind die Erlösten aus allen teuflischen Verführungen als geläuterte Sieger hervorgegangen. Nachfolger Christi werden nicht dem kommenden Antichristen huldigen, noch seinen Namen oder seine Zahl an die rechte Hand oder die Stirn nehmen. Alle treuen Nachfolger Christi haben in der gesamten Geschichte der Gemeinde Jesu durch ihren unerschütterlichen Glauben an den Herrn Jesus Christus den Sieg behalten. Sie haben gesiegt trotz Christenverfolgungen, die es zu allen Zeiten gab. Viele kamen als Märtyrer um und viele waren trotz schwerer Anfechtungen brauchbare Boten für die Ausbreitung des Evangeliums. Dieses Zeichen zeigt alle Überwinder aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bei Gott am Ziel. Sie haben Harfen und begleiten damit ihren Gesang. Ein wenig können Christen solches Gotteslob heute schon instrumental und vokal anstimmen, natürlich ohne gehörschädigende elektronische Verstärkung. 15,3 und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: 1. Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! 2. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Zum Harfenspiel erheben die Erlösten einen Gesang, über dessen Inhalt wir heute schon informiert werden. Der Grundinhalt des Gesanges ist das Lied des Mose und des Lammes. Es wird der Segen von Gesetz und Evangelium besungen. Denn nur wer im Spiegel des Gesetzes ein tief erschrockenes Gewissen bekommt über seinen Sündenschmutz, wird Gott um Begnadigung bitten. Begnadigt wird jeder, der an das Evangelium vom stellvertretenden Opfer Jesu Christi am Kreuz glaubt. Die Rechtsordnung Gottes ist uns in den 10 Geboten offenbart, welche Mose empfangen hat; die Gnade ist uns im Lamm Gottes offenbart, welches der Welt Sünde trug. Im 1. Vers bewundern die Erlösten Gottes Heilsratschluss. Es ist das Größte, Wunderbarste und Staunenswerteste, das Sünder Gottes geliebte Kinder sein dürfen. Dieses Rettungswerk der Liebe Gottes ist für Menschen und Engel wunderbar. Der allmächtige Allherrscher Jesus hat es vollbracht, ER, der uns liebt und uns gewaschen hat von den Sünden mit Seinem Blut (Off. 1,5). 179 Im 2. Vers geht es darum, dass Gott und das Lamm, der Herr Jesus Christus, in Gericht und Gnade vollkommen gerecht und wahrhaftig handeln. Auf dem schmalen Weg der Nachfolge Christi kommen Menschen aus allen Völkern in das Reich Gottes. Ohne den Glauben an den Herrn Jesus Christus führt der breite Weg die Menschen in die ewige Verdammnis. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, seine kurze Lebensstrecke auf dem schmalen oder breiten Weg zurück zu legen. 15,4 3. Wer soll dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? 4. Denn du allein bist heilig! 5. Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, 6. denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden. Der 3. Vers beginnt mit ehrfürchtiger Verherrlichung Gottes und Seines Sohnes Jesus Christus. Ehrfürchtige Verherrlichung gebührt nur Gott und dem Lamm und darf niemals selbstherrlichen, herrschsüchtigen Menschen zuteil werden. Die christliche Verhaltensweise ist diesbezüglich in 1. Petrus 2,17 beschrieben: „Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König.“ Im 4. Vers wird die Heiligkeit Gottes gepriesen. Das Wort „hosios“, welches im Grundtext für „heilig“ steht, kann auch mit gerecht und treu übersetzt werden. Es geht hier auch um die Treue, mit welcher der Vater und der Sohn Gottes Ihren offenbarten Heilsplan verwirklichen. Darin sind SIE ganz treu, gerecht und heilig. Der 5. Vers beschreibt, wie schon im Millennium alle Nationen Gott anbeten gemäß Psalm 66,4: „Alles Land bete DICH an und lobsinge DIR, lobsinge DEINEM Namen.“ Der Höhepunkt der Anbetung Gottes des Vater und des Messias Jesus Christus wird jedoch am gläsernen Meer auf der neuen Erde sein. Im 6. Vers wird die richtende Gerechtigkeit Gottes als vollkommen durchsichtig und heilsnotwendig besungen. In der Weltgeschichte haben viele Richter schon viele ungerechte Urteile gefällt. Gottes Urteile dagegen sind gerecht. Er nimmt die Gläubigen mit Recht in den Himmel auf, weil sie daran glauben, dass Sein einzig geliebter Sohn die Strafe für ihre Sünde am Kreuz auf Sich nahm. Wer dieses Sühneopfer ablehnt, den muss Gott gerechterweise in der Hölle enden lassen. Dieses Lied wird am gläsernen Meer, am Thron Gottes gesungen von denen, die Sünde, Tod und Teufel überwunden haben durch glaubensgehorsame Nachfolge Christi. Und vor dem, der auf dem Thron sitzt, fliehen am Ende Himmel und Erde (Off. 20,11). Und alle, die sich vom Teufel zur Rebellion gegen den Herrn Jesus Christus verführen lassen, enden im Feuersee (Off. 21,8). 180 Die 7 Schalen des Zornes Gottes Off. 15,5: Danach sah ich: es wurde aufgetan der Tempel, die Stiftshütte im Himmel, Es geht um die Vollendung des Zornes Gottes bei diesem dritten Zeichen im Himmel (Off. 15,1), und damit um die Zeit nach den Siegelbrüchen, nach den Posaunengerichten und nach dem Millennium, in dem die Gemeinde bei Jesus ist, um mit IHM tausend Jahre zu regieren (Off. 20,6). Es ist nach der Zeit, in der alle Völker im messianischen Friedensreich nach Jerusalem ziehen, um den Messias Jesus anzubeten, und an deren Ende sich dennoch viele vom losgelassenen Satan gegen Jesus verführen lassen. Danach werden die Schalen voll vom Zorn oder Grimm Gottes ausgegossen und dann ertönt der Ruf vom Thron Gottes: „Es ist geschehen“ (Off. 16,17ff.). Dieser Ruf erinnert an die letzten Worte Jesu am Kreuz „Es ist vollbracht“ (Johannes 19,30). Johannes sieht bei diesem Zeichen die geöffnete Wohnung Gottes im Himmel, so wie die irdische Stiftshütte und der Tempel bei den Israeliten zu Gottesdiensten geöffnet wurde. Die Stiftshütte bzw. der Tempel mit der Bundeslade, in der die Gesetzestafeln lagen, waren im alten Israel der Ort, an dem Gott sich Seinem Volk in besonderer Weise offenbarte, um ihnen Segen oder Gericht anzukündigen (2.Chronik 7,12-22). Die Endzeitgerichte und ihre Durchführung dagegen gehen von der Wohnstätte Gottes im Himmel aus. Es kommt nun darauf an, dieses übernatürliche himmlische Zeichen im Heilsplan Gottes richtig einzuordnen und seelsorgerlich zu deuten. Grundsätzlich wird deutlich, dass Gott nicht immer nur der liebevoll Segnende ist. Solche falschen Gottesbilder prägen falsche Propheten. Propheten mit heiligem Geist künden immer Segen oder Gericht Gottes an, je nachdem wie gottesfürchtig oder gottlos die Menschen leben. Gottesdienst unter einem geöffneten Himmel erleben Menschen nur, wo Heil und Unheil, Gericht und Gnade verkündigt wird, alles andere ist religiöse Schauspielerei. 15,6 und aus dem Tempel kamen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reinem, hellen Leinen und gegürtet um die Brust mit goldenen Gürteln. Zu diesem letzten Zeichen im Himmel gehört der Auftritt von sieben Gerichtsengeln. Sie sind bekleidet mit leuchtend reiner Leinwand und goldenen Brustgürteln und bringen in goldenen Schalen nicht Brot und Wein zu den Menschen zum Segen, sondern Zorn und Grimm Gottes zum Verderben. Somit 181 muss auch ein Gottesdienst nicht immer nur schön sein, sondern durch die Predigt kann auch Gottes Zorn offenbart werden. Es ist besser, dass Sünder tief erschrecken und umkehren von ihren verkehrten Wegen, als dass sie durch oberflächliche Predigten religiös befriedigt werden und für ewig verloren gehen. Jeder Verkündiger, den der Herr Jesus Christus berufen hat, wird sich so vom Heiligen Geist leiten lassen, dass die Gottesdienstbesucher erkennen, welche Sünden sie von Gottes Segen trennen und was zu ihrem Heil notwendig ist. Verkündiger in Deutschland werden weithin durch Kirchenleitungen nur zum Predigtdienst empfohlen, wenn sie schön predigen und beim Abendmahl pauschal allen Teilnehmern die Vergebung ihrer Sünden zusprechen. Bei solchen Gottesdiensten wird niemand in seinem Sündenschlaf gestört, sondern indirekt bestärkt, weiter zu sündigen. 15,7 Und eine der vier Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es geht hier um den lebendigen persönlichen Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt. Es geht nicht um die vielen menschlichen Gottesprojektionen von Religionsführern, bibelkritischen Theologen, Schwärmern, Allversöhnern und ihren Sympathisanten. Es geht um den Gott, der in seiner Gerechtigkeit, Liebe und Langmut am Ende alle, die Ungerechtigkeit und Unfrieden bewusst fördern, ohne Ausnahme beseitigen wird. Die Bibel bezeugt oft den Zorn Gottes, den sich die Menschen in ihrem Trotz gegen Gott aufhäufen (Römer 2,5). Mit dem Ausgießen der sieben Schalen wird uns das Ende des aufgehäuften Zornes Gottes offenbart. Eines der vier Wesen, die in Off. 4,6-9 beschrieben wurden, übergibt den sieben Gerichtsengeln Schalen voll vom Grimm Gottes. Das Wort „thymos“, welches hier steht, ist besser mit Grimm zu übersetzen als mit Zorn „orgē“. Grimm Gottes zieht unausweichlich seine Strafe nach sich, dagegen ist Zorn Gottes oft noch ein letzter Versuch, der zur Umkehr leiten soll. Wichtig ist hier, zu erkennen, dass auch die schrecklichsten Strafgerichte ausschließlich von Gott ausgehen und heilige Engel mit Schalen voll Grimm jede Lebensgrundlage auf Erden vernichten werden, weil die Menschen sich nicht abkehren von bösen Werken. 15,8 Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren. Bevor die ungetrübte Feier des Sieges über Sünde, Tod und Teufel in Gottes Thronumgebung beginnt, muss die richtende Gerechtigkeit Gottes zum Abschluss kommen. Die sieben Schalen des Grimmes Gottes füllen sich durch jede ungeordnete Sünde, und wenn das Maß voll ist, wird aller Grimm Gottes 182 über den alten Planeten Erde ausgegossen wegen der bösartigen Menschheit. Unmittelbar vor der Vollendung dieser Plagen kann niemand mehr zu Gott nahen und um Aufschub dieses Endgerichtes bitten. Jeder Aufschub würde durch weiteres Sündigen der Menschen die von Gott festgesetzte Grenze für das Böse überschreiten. Großer Tag Gottes Off. 16,14 Weil durch dieses Gericht die Bestrafung für alle ungeordneten Sünden vollzogen wird, verhüllt sich die Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes in undurchdringlichem Rauch. Mit dem Ausgießen des Grimmes Gottes erfüllt sich auch 2. Petrus 3,10: „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb, dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden vernichtet werden.“ In der Ewigkeit wird es dann keinen Grimm Gottes mehr geben. Wenn das Maß der Sünden voll ist, wird das Böse für ewig beseitigt durch das Ausgießen der Schalen des Grimmes am großen Tag Gottes. Tage des Zornes Gottes hat es öfters gegeben bzw. wurden öfters angekündigt und durchgeführt mit dem Ziel, die Menschen noch zur Umkehr zu rufen. Dieser letzte Tag des Grimmes Gottes schließt jedoch Umkehr völlig aus. „Wer glaubt’s aber, dass du so sehr zürnest, und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?“ (Psalm 90,11) 183 Von 185 bis 254 lebte der einflussreiche Kirchenvater Origenes. Er war so stark von der griechischen Philosophie und ihren Gottesprojektionen beeinflusst, dass er den Grimm Gottes leugnete und so zum Vater der Irrlehre der Allversöhnung wurde. Schleiermacher (1768 bis 1834), vom deutschen Idealismus geprägt, belebte als Theologe die Allversöhnungslehre neu. Ihre Vertreter erkennt man heute daran, dass sie die 10 Gebote vom Evangelium abkoppeln und als nicht mehr bindend ansehen. Damit hinken sie dem Zeitgeist der Gesetzlosigkeit nur einige Jahrzehnte hinterher, indem sie Sünde verharmlosen. Ihr Herz gleicht einer verhärten Knetmasse. Um eine solche Knetmasse wieder weich zu kneten, ist viel Kraftaufwand nötig. Verhärtete, gesetzlose religiöse Herzen mittels Sündenerkenntnis wieder für Gott zu erweichen und zum Sündenbekenntnis zu führen, erfordert viel Gebetsringen und Leidensbereitschaft. Der seelsorgerliche Rat für alle Nachfolger Christi ist, auf dass ihre Herzen nicht hart werden: „Sehet zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus“ (Kolosser 2,8). Offenbarung 16,1: Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt aus die sieben Schalen des Grimmes Gottes auf die Erde. Es ist nahe liegend, dass diese große Befehlsstimme für das letzte große Gericht über die Erde von Gott selbst kommt. Auffallend ist, dass nur ein einziger Befehl für alle sieben Gerichtsengel zum Ausgießen gegeben wird. Bei den Siegelbrüchen und Posaunengerichten gibt es zu jeder einzelnen Aktivität einen Befehl aus dem Heiligtum und sie erstrecken sich über einen Zeitraum von Tagen und Monaten (Off. 9,6und 10). Das Ausgießen der sieben Schalen könnte jedoch an einem Tag erfolgen, nämlich am großen Tag Gottes (Off. 16,14), und zwar mit vollständiger Vernichtung der Lebensgrundlagen der Menschheit. In Off. 16,18 steht im Zusammenhang mit den Schalengerichten „Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner...“ Das könnte ein Hinweis sein, dass nach dem Dualitätsprinzip die sieben Donner von Off. 10,3-4 sich dual mit dem Ausgießen der sieben Schalen des Grimmes Gottes erfüllen. Die inhaltliche Deutung der sieben Donner bleibt jedoch für die Gemeinde Jesu ein Tabuthema. Nach Off. 15,1 sind die Schalengerichte mit Blitzen, Stimmen und Donner und mit der Vernichtung der Heere des Gog und Magog, die sich gegen die geliebte Stadt Jerusalem versammelt haben, eindeutig die letzten und schlimmsten Gerichte und mit ihnen ist der Grimm Gottes vollendet. Das alles ist nur am Ende des Millenniums einzuordnen, wo der Teufel zum letzten Mal losgelassen wird und auszieht, um die Menschheit zu verführen gegen alles, was heilig ist (Off. 20,7-10). Die Schalengerichte sind auch nicht durch heutige bakteriologische oder atomare Massenvernichtungsmittel zu erklären, denn die 184 Gerichtsvollstrecker sind ausschließlich Engel Gottes welche über außerirdische Kräfte verfügen. 16,2 Und der erste ging hin und goss seine Schale aus auf die Erde; und es entstand ein böses und schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres hatten und sein Bild anbeteten. Das erste Schalengericht erinnert an die sechste Plage in 2. Mose 9, 8-12, wo die Ägypter samt ihren Zauberern und ihrem Vieh böse Blattern bekamen. Das erste Schalengericht bewirkt ein schmerzhaftes, übles Eitergeschwür bei den Menschen. Nach kurzer Zeit, bei dem fünften Schalengericht, löst das Geschwür unerträgliche Qualen aus (Off. 16,10-11). Unter den schlimmen Schmerzen leiden dann alle Menschen, die vertrauensvoll dem falschen Propheten folgen. Das geschieht, wie später noch begründet wird, am Ende der Weltgeschichte. Es fällt auf, dass bei dem Herrscher (Tier) am Ende des Millenniums der Hinweis auf die Annahme der Zahl 666 fehlt und dass es nur um die Annahme seines Zeichens geht und die Anbetung seines Bildes. Alle widergöttlichen Herrscher in der Weltgeschichte hatten Zeichen und verlangten Personenkult bzw. Anbetung ihres Bildes. Sie alle waren herrschsüchtig wie der Jäger Nimrod, Nero, Hitler, Stalin und wie der kommende Antichrist. So wird auch die letzte Rebellion gegen Jesus Christus unter einem antichristlichen Herrscher mit seinem Zeichen geschehen und mit der Anbetung seines Bildes. Die Menschheit wird dann durch die Kraft Satans zur letzten Rebellion gegen Christus und die Seinen verführt. 16,3 Und der zweite goss aus seine Schale ins Meer; und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben. In 2. Mose 7, 20-21 wird von der ersten Plage im Land Ägypten berichtet, dass Mose im Auftrag Gottes das Wasser im Nil mit seinem Stab schlug „Und alles Wasser im Strom wurde in Blut verwandelt“, sieben Tage lang. In Off. 8,8-9 wird im zweiten Posaunengericht der dritte Teil des Meeres zu Blut mit dem Tod aller Lebewesen in diesem Bereich. Mit dem Ausgießen der zweiten Schale des Grimmes Gottes werden alle Meere zu Blut. Ungefähr 70% der Erdoberfläche sind von Weltmeeren bedeckt, die nicht nur blutrot werden, sondern wie Leichenblut, welches im höchsten Grade giftig ist. Weil noch betont wird, dass alle lebendigen Wesen im Meer starben, werden die Weltmeere zur todbringenden Kloake. Beim Ausgießen der dritten Schale des Grimmes Gottes wird auch die Ursache dieser Vernichtung der ursprünglich guten Schöpfung genannt. 185 16,4 Und der dritte goss aus seine Schale in die Wasserströme und in die Wasserquellen; und sie wurden zu Blut. 16,5 Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: Gerecht bist du, der du bist und der du warst, du Heiliger, dass du dieses Urteil gesprochen hast; Heute schon bewahren die meisten Menschen das lebensspendende Wasser mit seinem wundervollen Kreislauf zwischen den Aggregatzuständen fest, flüssig und gasförmig nicht mehr als Schöpfung Gottes, sondern sie missbrauchen und verschmutzen es profitgierig (Off.11,18c). Bei dem dritten Posaunengericht wird der dritte Teil des Süßwassers giftig und bitter wie Wermut (Off. 8,11). Mit dem Ausgießen der dritten Schale des Grimmes Gottes werden alle Flüsse und Quellen zu Blut. Es ist so, wie wenn die ganze Erde aus allen Wunden blutet und kein Trinkwasser mehr hervor bringt. Warum hat der gnädige und barmherzige Gott so etwas unvorstellbar Schreckliches festgelegt? Hier wird noch auf einem Engel hingewiesen, der den gesamten Wasserhaushalt der Erde regelt und steuert. Dieser Engel klagt nicht über die Zerstörung seiner Aufgabenbereiche, sondern er betet den heiligen und lebendigen Gott an, der die Meere und Wasserquellen gemacht hat und sie nun zum richtigen Zeitpunkt wieder zerstört und gibt auch den Grund dafür an: 16,6 denn sie haben das Blut der Heiligen und der Propheten vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben, sie sind’s wert. Am Ende des Millenniums könnte es sein, dass die Heiligen und Propheten welche weltweit im Auftrag Jesu Christi für Frieden, Sicherheit und Ordnung sorgen, umgebracht werden. Das wird vor dem Feldzug gegen die geliebte Stadt Jerusalem geschehen. Zu dieser Zeit wird sich die Menschheit weithin den Christusfeinden Gog und Magog unterwerfen (Off. 20,8) und damit an die Fluchkette gebunden sein, die mit der Auflehnung gegen Gott in 1. Mose 3, 4-5 begann: „Da sprach die Schlange zu der Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott.“ Mit dem Essen der verbotenen Frucht hatten Adam und Eva grob fahrlässig gesündigt. Sündigen ist, der alten Schlange zu folgen und ihren Stellvertretern: Nimrod, Pharao, Nero, Napoleon, Hitler, Stalin, dem Antichrist und am Ende Gog und Magog. Alle, die sich den Schlachtreihen solcher „Tiere“ anschließen, sind in diese Fluchkette eingebunden. Alle, die aus den Schlachtreihen solcher herrschsüchtiger Egoisten desertieren und sich in die Schar der Heiligen einreihen, werden gereinigt vom Fluch der Sünde durch das Blut Jesu Christi und erreichen das gottgewollte Ziel. Heilige sind nach Off. 8,3 alle, die Gott den Vater durch Jesus Christus anbeten. Sie können auch noch zu Fall kommen, aber sie dürfen immer wieder aufstehen und zum gottgewollten Ziel weiter wandern. Heilige sind durch die enge Pforte der Bekehrung auf dem schmalen Weg zum ewigen Leben unterwegs. Für sie 186 gilt der Spruch: Fallen ist menschlich, Aufstehen ist göttlich, nur Liegenbleiben ist teuflisch. 16,7 Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Mit dem Altar Gottes ist wohl das ganze versammelte Forum im Reich Gottes gemeint, zu dem auch die Märtyrer gehören (Off. 6,9-11). Sie bejahen die richtende Gerechtigkeit Gottes. Auch alle Nachfolger Christi auf Erden sagen heute schon zu der richtenden Gerechtigkeit Gottes von Herzen ja, Amen: 1. Nachfolger Christi preisen die Liebe Gottes, welche sich im Opfer Jesu Christi am Kreuz zur Tilgung ihrer Sünden offenbarte. Jesus Christus hat am Kreuz für alle seine Nachfolger die gerechte Strafe durchlitten, auf das sie nicht mehr für ihre Sünden mit der Hölle bestraft werden, sondern die ewige Herrlichkeit erben. 2. Nachfolger Christi laden alle Menschen ein zu dem einzigen Weg, der sie vor dem kommenden Gericht errettet und zum ewigen Leben bei Gott führt: „Gehet hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hinein gehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden“ (Matthäus 7, 13-14). 3. Nachfolger Christi loben und preisen Gott, wenn Menschen durch die enge Pforte der Bekehrung und auf dem schmalen Weg der Nachfolge Christi zum ewigen Leben gehen. Sie bejahen aber auch Gottes Gerechtigkeit, dass alle, welche die breite Pforte wählen und entgegen vielen Warnungen trotzig auf dem breiten Weg bleiben, in der ewigen Verdammnis enden. 16,8 Und der vierte goss aus seine Schale über die Sonne; und es wurde ihr gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuer. Beim vierten Posaunengericht wird ein Drittel der Sonne verfinstert (Off. 8,12). Im Gegensatz zur geminderten Sonnenkraft beim vierten Posaunengericht wird die Sonnenkraft durch die vierte Schale gesteigert. Dadurch wird die Atmosphäre überhitzt und die Menschen werden wie unter einem Brennglas versengt. Das sonst Leben spendende Sonnenlicht wirkt dann Leben zerstörend. Es ist nahe liegend, dass die Stadt Jerusalem mit dem Heerlager der Heiligen von den weltweiten Plagen verschont bleibt, ähnlich wie die Israeliten bei den Plagen in Ägypten (2. Mose 8,18; 9,26). Das könnte neben der Feindschaft 187 gegen Jesus Christus ein weiteres Motiv für Gog und Magog sein, mit ihren Heerhaufen in diese Schutzzone zu stürmen. 16,9 Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze und lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und bekehrten sich nicht, ihm die Ehre zu geben. Im Millennium werden alle Menschen vom Wort Gottes hören und auch von den kommenden Zornschalen. Bei der Erfüllung dieser Worte werden alle Gott lästern, die dem falschen Propheten folgen (Off. 16,13). Alle Menschen, welche falschen Propheten folgen, verfehlen das Ziel Gottes, wenn sie nicht zu Jesus Christus umkehren. In Römer 1,25 und 32 steht: „Sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen. ... Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.“ Im Millennium erleben alle Menschen Gottes Segnungen und leben im Licht des Wortes Gottes. Viele entscheiden sich dennoch am Ende für Satan und seine Auflehnung gegen den Herrn Jesus Christus (Off. 20,9). Wer so wider besseres Wissen Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt, tut die Sünde gegen den Heiligen Geist, die nicht vergeben wird. In Hebräer 10, 26-27 steht: „Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir hinfort kein anderes Opfer mehr für die Sünde, sondern nichts als ein schreckliches Warten auf das Gericht und das gierige Feuer, das die Widersacher verzehren wird.“ Im Volksmund sagt man: Not lehrt beten; aber bei dieser Plage geschieht das Gegenteil: die Menschen fluchen und lästern den Namen Gottes in ihrer Not. 16,10 Und der fünfte goss aus seine Schale auf den Thron des Tieres; und sein Reich wurde verfinstert, und die Menschen zerbissen ihre Zungen vor Schmerzen 16,11 und lästerten Gott im Himmel wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und bekehrten sich nicht von ihren Werken. Der Schluss dieses Verses könnte auch Übersetzt werden: „... sie denken gar nicht daran ihre böse Wirksamkeit zu verändern.“ In 2. Mose 10, 22-23 steht von der neunten Plage in Ägypten: „Und Mose reckte seine Hand gen Himmel. Da ward eine so dichte Finsternis im ganzen Land Ägypten drei Tage lang, dass niemand den anderen sah noch weggehen konnte von dem Ort, wo er gerade war, drei Tage lang. Aber bei allen Israeliten war es Licht in ihren Wohnungen.“ So wird bei dem fünften Schalenguss eine ganz dichte Finsternis die Welt überfallen und nur bei Jesus und den Seinen wird es Licht sein. Weltweit wird alles lahm gelegt sein bei den Regierungen, den Verwaltungen, im Verkehr und bei der medizinischen Versorgung. Unter den schrecklichen Begleiterscheinungen dieser Katastrophen werden die wahnsinnigen Schmerzen 188 der Menschen durch ihre Geschwüre besonders betont. Anstatt dass die Menschen in ihren Schmerzen Jesus um Hilfe anrufen, lästern sie gegen Gott und beißen nicht nur die Zähne zusammen, sondern zerbeißen vor Schmerz ihre Zungen. Je mehr Gott die Plagen steigert, desto mehr steigert die gottlose Menschheit den Hass und die Lästerung gegen Gott. Durch das völlig zwecklose Lästern und die Rebellion gegen Gott will Satan alle seine Anhänger mit in das ewige Verderben ziehen. In Römer 1,28 steht treffend von allen Gotteslästerern: „Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, so das sie tun, was nicht recht ist.“ 16,12 Und der sechste goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den hinaufziehenden Königen vom Aufgang der Sonne Im Millennium wird sich wie bei Salomo (2.Chronik 9,26) die Landverheißung aus 5.Mose 1,7-8 und Josua 1,3-4 erfüllen, sodass Israels Grenzfluss im Osten der Euphrat ist. Vers 12 zeigt, dass am Ende des 1000-jährigen messianischen Friedensreiches die satanisch verführten Massen gegen Israel ziehen, um Jesus und Seine Heiligen zu vernichten. Das Austrocknen des Euphrat begünstigt ihren Feldzug, welcher freilich zur Vernichtung aller Christusgegner führt. Zu Beginn der Herrschaftszeit des Messias Jesus Christus werden weltweit alle „Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet“ (Jesaja 2,2-4); am Ende, wenn Satan noch ein letztes Mal losgelassen wird, werden alle Völker wieder die „Pflugscharen zu Schwertern schmieden“ (Joel 4,9-15). Dieses Umschmieden schließt auch modernste computergesteuerte Kriegstechnik nicht aus, welche den programmierten Überfall nach seiner Auslösung automatisch vorantreibt, trotz der furchtbaren Wirkung der ersten fünf Zornesschalen. 16,13 Und ich sah aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; Beachtenswert ist, dass dieser Vers in den meisten Bibelübersetzungen wie folgt lautet: „Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister, wie Frösche“. Das entspricht dem Wortlaut des Codex Sinaiticus (340 n. Chr.) mit den darin enthaltenen Korrekturen verschiedener Lektoren sowie dem bislang ältesten Handschriftenfund mit einigen Bruchstücken aus dem neuen Testament, p47 (http://chrles.multiply.com/photos/album/81/Bible_Papyrus_ p47#). Der obige Wortlaut von Off. 16,13 entspricht dagegen dem Codex Sinaiticus ohne die nachträglichen Korrekturen. Der Autor hat sich für diesen unkorrigierten Text des Codex Sinaiticus entschieden unter Beachtung von Off. 22,18-19. Mit diesem unkorrigierten Text wird auch eine verständliche Deutung 189 der Aussagen am Ende der großen Trübsal mit der Wiederkunft Jesu Christi deutlich, wo das Paar „Tier und falsche Prophet“ in den Feuersee geworfen werden (Off. 19,20). Danach folgt das Millennium an deren Ende der Letzte aller falschen Propheten auftritt (Off. 16,13). In dieser Zeit endet dann die gesamte Weltgeschichte durch das ausgießen der Zornesschalen. Dieses Verständnis entspricht dem Wortlaut des unkorrigierten Sinaiticus. Der Codex Sinaiticus ist nach Übereinstimmung aller Textforscher die z. Z. zuverlässigste Handschrift des gesamten Neuen Testaments. Für alle Interessenten ist diese Originalhandschrift seit 2009 im Internet zugänglich. Sie wurde 1844 durch göttliche Führung von Dr. Konstantin Tischendorf im Katharinen-Kloster am Sinai entdeckt. Zu beachten sind die Worte in Off. 16,13: „Und ich sah...“. Sie weisen darauf hin, dass die Verse 13-15 einen Einschub bilden. Dieser Einschub betrifft die Zeit unmittelbar vor den Schalengerichten, in welcher der Teufel nach seiner 1000-jährigen Gefängnishaft erneut die Menschheit durch einen falschen Propheten und drei unreine Geister verführt, um sie gegen das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt Jerusalem zu mobilisieren (Off. 20,7-9). Über diese mobilisierte Menschheit und die ganze Erde werden dann die letzten sieben Schalen des Grimmes Gottes ausgegossen (Off. 15,1). Es geht dabei nicht nur um Teilgebiete wie bei den Siegel- und Posaunengerichte sondern um die Vernichtung aller irdischen Lebensbereiche. 16,14 es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen. Der Herr Jesus Christus hat vorausgesagt, dass sich viele falsche Propheten und falsche Christusse erheben, die große Zeichen und Wunder tun, um möglichst auch die Auserwählten zu verführen (Matthäus 24,5 und 24; Markus 13,22). Das Gefährliche an falschen Propheten ist, dass ihre Aussagen einem Güterzug voller Wahrheiten gleichen, der aber von einer Lokomotive der Lüge gezogen wird. So werden auch die drei Geister von Teufeln auftreten (Off. 16,13). Die anschließenden Zeilen stellen einen Versuch des Autors dar, den bevorstehenden Ablauf der Endzeitereignisse zu beschreiben: Vor der Siebenjahres-Herrschaft des Antichristen wird sich Hesekiel 38-39 erfüllen; das könnte schon demnächst sein oder auch noch etwas verziehen. Bei der Weissagung des Hesekiel geht es um Gog im Lande Magog. Das Land Magog liegt von Jerusalem aus gesehen im äußersten Norden, wo heute Moskau ist. Gott wird den Fürsten dieses Landes, den Gog, mit allen seinen Verbündeten 190 zum Kampf gegen Israel locken, dort aber werden sich alle gegenseitig umbringen (Hesekiel 38,21). Israel wird dann viel Kriegsmaterial erbeuten. Dadurch wird es wirtschaftlich und militärisch so gestärkt, dass es sein religiöses Identitätszentrum, den dritten Tempel in Jerusalem, errichten kann. Parallel dazu wird der Antichrist, der weiße Reiter aus Off. 6,2 gemäß den biblischen Weissagungen für 2 x 3½ Jahre die Weltherrschaft an sich reißen. In diesem Zusammenhang wirkt auch ein zweites Tier mit zwei Hörnern (Off. 13,11). Hier geht es um die Dualität der größten Verführungsmacht: Hure Babylon (Off. 17,1) und falscher Prophet (Off. 19,20). Unter diesen beiden religiösen Verführungsmächten werden alle Weltreligionen vereinigt, um dem Scheinchristus mit Lobpreis zu umjubeln. Dabei treten der falsche Prophet und die Hure wie Lämmer auf, mit Zeichen und Wundern, aber an ihren Worten werden sie als Wölfe im Schafspelz zu erkennen sein. Am Ende der 2 x 3½ Jahre wird in einer Stunde die Hure mit ihrem Machtzentrum vernichtet (Off. 18,19). Danach wird bei der Wiederkunft des Herr Jesus Christus der Antichrist mit dem falschen Propheten lebendig in den feurigen Pfuhl geworfen (Off. 19,20). Darauf folgen die 1000 Jahre, in denen Jesus Christus mit seinen Nachfolgern auf Erden regiert (Off. 20,4 und 6). Das Regieren entsprechend den 10 Geboten Gottes wird in dieser Zeit leicht und problemlos sein, weil der Teufel gebunden ist (Off. 20,2). Am Ende der 1000 Jahre wird der Teufel letztmalig losgelassen, um die Menschheit zur Rebellion gegen alles zu verführen, was heilig ist. Das geschieht mittels eines falschen Propheten, der drei großmäulige, Wunder wirkende unreine Geister zu den Königen der Welt sendet (Off. 16,13-14). Alle, die sich verführen lassen, werden sich in der Folge zu ihrer endgültigen Vernichtung versammeln, wozu in Off. 20,8-10 näheres vorausgesagt ist. Es spricht nichts dagegen, dass diese Vernichtung mit dem Ausgießen aller Zornesschalen und der sieben Donnergerichte an einem einzigen Tag (Off. 16,14) erfolgen wird und dass danach nur noch die glückselige Ewigkeit kommt (Off.21-22). 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergehe und man seine Schande sehe. Wie ein Lichtstrahl zwischen dunklen Gewitterwolken steht hier die dritte Seligpreisung der Offenbarung zwischen der Ankündigung Seines unerwarteten Kommens, wie ein Dieb, und dem Offenbarwerden aller Schandtaten. Für alle, die Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen, gilt 1. Thessalonicher 5, 191 4: „Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme.“ Alle, die sich von Jesus Christus rufen ließen und IHM gehören, haben heute schon ein natürliches Schamgefühl und laufen nicht schamlos an Nacktbadestränden umher, sie verabscheuen auch schamlose erotische Modetrends und sie ziehen auch keinen pornographischen Schmutz aus den Medien in sich hinein. Von dem Arzt und Psychologen Sigmund Freud soll der Satz stammen: „Wo die Scham aufhört, beginnt der Wahnsinn“. Und die Bibel sagt, dass Unzucht, Unreinheit und Ausschweifungen vom Reich Gottes ausschließen (Galater 5,19-21). Nur in der Nachfolge Christi kommen Menschen gereinigt durchs leben (Off. 3,4 und 18b). Auch für die Zeit des Millenniums gibt es Hinweise, dass Menschen von ihrer eigenen Augenlust und Fleischeslust zur Sünde verführt werden wie wir heute (Jakobus 1,13-15). Darum gilt auch für die Zeit des Millenniums: „Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt...“. Es kann auch sein, dass wir äußerlich ein zuchtvolles Leben führen, jedoch auf Grund unserer fehlenden Liebe zu Gott und den Nächsten geistlich wie nackt dahergehen. In 1. Korinther 13, 2 steht: „Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.“ Alle Leser der Offenbarung müssen sich immer wieder an das heilsnotwendige Liebesgebot aus dem Mund des Herrn Jesus Christus erinnern (Matthäus 22, 37-40). In dieser Liebe (Römer 5,5) wird jeder leben, der seinen Glaubensweg mit den folgenden drei Schritten begonnen hat: 1. Ich glaube, dass Gott mich liebt und mich erretten will (Johannes 3, 16). 2. Ich erkenne mich als total verlorenen Sünder, der die Hölle verdient hat (Römer 3, 22-24). 3. Mein Gebet: Herr Jesus Christus, ich bin schuldig vor Gott und Menschen und bin bereit, wie Zachäus (Lukas 19) meine Sünden zu ordnen. Ich glaube, dass DU, Herr Jesus Christus, für meine Sünden am Kreuz gestorben bist und zu meiner Rechtfertigung auferstanden bist. Ich liebe DICH, Herr Jesus Christus, und will ab heute nicht nur an DICH glauben, sondern durch die Kraft DEINES Heiligen Geistes DIR auch gehorchen. Amen. Ohne ein persönliches Liebesverhältnis zu Gott unserem Vater und seinem Sohn, dem Herrn Jesus Christus, nützen alle Erkenntnis, alle Geistesgaben und aller Glaube nichts (1.Korinther 13,1-13). Lesen Sie in diesem Zusammenhang das Sendschreiben an die Gemeinde zu Ephesus aus Off. 2,1-7. Das Schlimmste ist es, wenn religiöse Menschen mit erkannten, ungeordneten Sünden sterben und vor Gott und seinen Engeln mit allen ihren Schandtaten bloßgestellt werden. 192 16,16 Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon. Auf die erneute heilsnotwendige Wegweisung zur Rettung (Off. 16,15) folgt nun die Ankündigung der Sammlung der Heere der Welt zur Rebellion gegen Jesus Christus. Es wird grundsätzlich keine Schlacht von Harmagedon geben, sondern nur die Sammlung aller Armeen zu ihrer Vernichtung am großen Tag Gottes, des Allmächtigen. Den Ort des Sammelplatzes lässt der Herr Jesus Christus im griechischen Text mit einem hebräischen Wort bezeichnen. Harmagedon ist aus zwei hebräischen Wörtern zusammengesetzt: „Har – Magedon“, das bedeutet Berg von Megiddo. Megiddo war eine strategisch wichtige Stadt am Westende der Ebene Jesreel. Dort hatte Gott den Israeliten ihre entscheidenden Siege gegeben beim Einzug ins gelobte Land. In dieser Gegend hat es immer wieder Schlachten gegeben. Am Ende des Millenniums könnten alle Heerhaufen aus dem Osten vom Euphrat bis in die Ebene von Megiddo und vor das Stadtgebiet Jerusalems vordringen. In Joel 4,14 wird in diesem Zusammenhang zweimal das Tal der Entscheidung erwähnt. In Psalm 2,1-6 wird der Aufmarsch aller Völker gegen Gott und seinen Gesalbten, Jesus Christus beschrieben – in Vers 4-5 steht dazu: „Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der Herr spottet ihrer. Einst wird er mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken.“ 16,17 Und der siebente Engel goss aus seine Schale in die Luft; und es kam eine große Stimme aus dem Tempel vom Thron, die sprach: Es ist geschehen! Ohne Kriegshandlung und Einsatz von Waffen wird die siebente Schale des Grimmes Gottes in die Luft gegossen. Denn der eigentliche Bereich der Rebellion gegen Gott geschieht in der Luft. In Epheser 6,12 steht: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ Der Herr Jesus Christus hat am Kreuz von Golgatha den Sieg gegen diese Mächte der Finsternis vollbracht und nun kommt nur noch ihre Vernichtung. Mit dem siebenten Schalenguss wird der angekündigte Grimm Gottes vollendet (Off. 15,1). 16,18 Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner, und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind – ein solches Erdbeben, so groß. Nachdem Gott mit großer Langmut und Geduld vergeblich auf die Abkehr der Christusfeinde vom Bösen gewartet hat, bricht nun das Unheil über sie und ihre Heere herein. Ihr Lebensraum, der alte Planet Erde, erlebt sein Ende mit Blitzen, 193 Stimmen und Donner. Es wird hier um die sieben Donner gehen, von denen Johannes nichts Näheres aufschreiben durfte (Off. 10,3-4). Dazu kommt das größte Erdbeben aller Zeiten, für das die Richterskala nicht ausreicht. Das Ende der versammelten Heere wird erst in Offb. 20,9c beschrieben: „Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie.“ Die Erde hat manches Erdbeben und mache Feuersbrunst überstanden, aber wenn dieser letzte Grimm Gottes über unseren alten Planeten Erde ausgegossen wird, geht alles zugrunde. Der vollendete gerechte Grimm Gottes beseitigt endlich alles teuflische Chaos zu Gunsten eines ganz neuen, geordneten, sehr guten Kosmos. Die neue paradiesische Herrlichkeit wird uns in Off. Kapitel 21 und 22 offenbart. 16,19 Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden stürzten ein. Und Babylon, der großen, wurde gedacht vor Gott, das ihr gegeben werde der Kelch mit dem Wein seines grimmigen Zornes. Die siebente Schale des Grimmes Gottes bewirkt die Zerstörung aller dämonischen und menschlichen Wohnstätten. Besonders erwähnt wird die große Stadt, welche in drei Teile auseinander bricht. Das könnte Jerusalem sein, die Welthauptstadt im Millennium, mit einer Größe von ~ 6400 km² (Hesekiel 45,16). Von dieser Stadt geht im messianischen Friedensreich aller Segen aus. Zu Zeit der Zornesschalen hat Jerusalem seinen Zweck erfüllt; seine Bewohner werden dann erst wieder im himmlischen Jerusalem genannt und die Stadt selbst wird zerstört, denn für die zur Gottesfeindschaft verführte Menschheit gibt es nun keinen Segen mehr sondern nur noch Gericht. Das zweitgrößte neu errichtete Weltzentrum, Babel, wahrscheinlich am Euphrat, wird nicht nur zerstört sondern besonders mit dem Grimm des Zornes Gottes überschüttet. Im Grundtext stehen hier die zwei Worte hintereinander, Grimm und Zorn. 16,20 Und alle Inseln verschwanden, und die Berge wurden nicht mehr gefunden. Beim sechsten Siegelbruch (Off. 6,14) werden alle Inseln und Berge von ihren Orten wegbewegt. Die Erdoberfläche ist auf Erdplatten gegründet, welche sich ständig bewegen, meist sehr langsam, mitunter aber auch ruckartig schnell bei Erdbeben. Alle diese Verschiebungen der Erdplatten gehören zum Plan Gottes. Am Ende gibt es aber keine Verschiebungen mehr auf der Erde sondern nur noch ein 100%iges Verschwinden der Inseln und Berge. In 2.Petrus 3,11-13 steht: „Wenn nun das alles so zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommen Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ 194 16,21 Und ein großer Hagel wie Zentnergewichte fiel vom Himmel auf die Menschen; und die Menschen lästern Gott wegen der Plage des Hagels, denn diese Plage ist sehr groß. Für Zentnergewichte steht „talantaia“, ein Ausdruck für die höchste damalige Gewichtseinheit. Dieses kosmische Bombardement wird alles zerschlagen, auch die sichersten unterirdischen Bunker und Höhlensysteme. Auch eine Flucht in das Weltall ist sinnlos, weil Gott plötzlich und unerwartet alle herunterstürzen wird, auch wenn sie sich Nester zwischen den Sternen bauen (Obadja 4). Das schlimmste ist, dass alle Menschen unter den Schalengerichten nur noch Gott lästern. In der Zeit dieser Gerichte wissen alle Menschen um die liebevollen Warnungen, die Gott in der Offenbarung gegeben hat, denn die Bibel ist dann jedem am Ende des Millenniums bekannt. Aber bedauerlicherweise hat keiner von den Lästerern mit dankbarer, liebevoller Ehrfurcht auf Gottes Heilsangebot reagiert, darum kommen sie alle um. Mit dem Zeichen der sieben Schalen könnte eigentlich die Offenbarung schließen, denn damit ist der Zorn Gottes vollendet (Off 15, 1) und es kommt nur noch die glückselige Ewigkeit. Zusammenfassung der Aussagen des letzten Zeichens (Off. 15,1) Off. 15,2-4 Die Sieger im Himmel Off. 15, 5 - 16,1 Der Tempel im Himmel Off. 16, 2-21 Das Weltende mit den Schalen des Grimmes Gottes Nach diesem letzten Zeichen im Himmel gibt uns der Herr Jesus Christus noch weitere notwendige Detailoffenbarungen über Völker, Nationen, Sprachen und viele Könige, die in der Endzeit eine Rolle spielen (Off. 10,11). Am Weltende soll dann Gottes richtende Gerechtigkeit als heilsnotwendig und absolut gerecht offenbar werden, so dass das ganze Forum der himmlischen Heerscharen und die unzählbare Schar von Erlösten am Altar Gottes von ganzem Herzen rufen: „Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht“ (Off. 16, 7). Es ist ein Wunderwerk Gottes, dass uns der Anfang der Schöpfung, SEIN herrliches Evangelium und die gewaltige Vollendung aller Dinge in der Bibel offenbart sind. Darum: „Lobet den HERRN alle Heiden! Preiset IHN alle Völker! Denn SEINE Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Halleluja!“ (Psalm 117,1-2) 195 Die religiöse Hure Babylon Off. 17, 1: Und es kam einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir zeigen das Gericht über die große Hure, die an vielen Wassern sitzt, Einer von den sieben Engeln, welcher am Ende des Millenniums seine Schale des Grimmes Gottes ausgießen wird, hat den Auftrag, Johannes das Gericht über die große Hure zu offenbaren. Die Offenbarung wechselt hier von dem Zeichen im Himmel (Off. 15,1) zu Babylon, welches in Off. 17,5 als Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden beschrieben wird. Es ist keine Militärmacht, sondern eine multireligiöse Wirtschaftsmacht, die an vielen Wassern sitzt, um ihren Einfluss und Reichtum zu sichern. „...an vielen Wassern“ ist nach Off. 17,15 der Deckname für viele Völker. Das Wesen dieser multireligiösen Wirtschaftsmacht entspricht dem einer Hure, die anscheinend kein Wässerchen trüben kann, aber mit allen Wassern gewaschen ist. Die große Hure ist das Gegenteil der Braut des Lammes. Das Gegenteil von treuer Nachfolge Christi ist das Verlangen nach Macht, Ehre und Reichtum durch religiösen Missbrauch. Diese längste Vision in der Offenbarung (Kapitel 17-19) will allen Nachfolgern Christi helfen, keiner Religion zu verfallen. Religion erkennt man daran, dass der Absolutheitsanspruch Jesu Christi als einzigen Retter und Mittler zu Gott abgelehnt wird. In vielen Religionen wird ER nur als ein Mittler unter vielen, ein Vorbild neben Anderen oder einer von den großen Propheten verehrt. Immer wenn zum Herrn Jesus Christus noch andere Heilbringer kommen, ist das geistliche Hurerei. Darum betonten alle Reformatoren das „Solus Christus“, allein durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus werden Menschen selig. Wer zu Jesus ein „und“ hinzufügt, fördert geistliche Hurerei. 17,2 mit der die Könige auf Erden Hurerei getrieben haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei. Die meisten Menschenrechtsverletzungen in der Weltgeschichte geschahen bisher im Zusammenspiel von Religion und Politik. Bezeichnend ist, dass die meisten „Könige“ in der Weltgeschichte mit der jeweiligen größten religiösen Macht Hurerei trieben. Avro Manhatten schreibt in seinem weltweit verbreiteten Buch „Der Vatikan und das XX. Jahrhundert“ auf Seite 116: „ ... Es war der Beginn des großen Abenteuers, das der Faschismus Italiens, Deutschlands und anderer Nationen unternahm, um in engem Bündnis mit dem Vatikan die Weltherrschaft zu erringen“. Avro Manhatten zitiert in seinem Buch eine Fülle von Originaldokumenten dazu. Der Vatikan verfolgt auch heute noch Weltmachtinteressen unter Beteiligung der Politik. 2010 forderte Papst Benedikt 196 in seiner Enzyklika wie schon sein Vorgänger Papst Johannes XXIII dringend eine Weltregierung, eine „echte politische Weltautorität“. Zu vielen Menschenrechtsverletzungen schweigen weithin religiöse und politische Führungskräfte, um Wohlstand, Wirtschaftsmacht, politischen und religiösen Einfluss zu erhalten. Wer solche diplomatische Hurerei treibt, wird treffend durch die obigen Worte beschrieben: „die auf Erden wohnen, sind trunken geworden von dem Wein ihrer Hurerei.“ Oft gesellt sich zur diplomatischen Hurerei auch noch fleischliche Hurerei und Pornographiesucht bis zu sexuellem Kindesmissbrauch. 17,3 Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter und zehn Hörner. Dieser Standortwechsel des Johannes ist der Hinweis auf eine ganz andere Vision als das Zeichen von Off. 15- 16. Wüste bedeutet im allgemeinen zerstörte Schöpfung Gottes. In dieser zerstörten Schöpfung sieht Johannes eine Frau auf einem blutfarbenen Untier sitzen, welches mit lästerlichen Namen behangen ist. Die Frau ist die Welteinheitsreligion, sie reitet auf dem roten Tier, dem Antichristen. Die 10 Hörner des Tieres verkörpern die politische Führungsschicht auf Erden. Hörner bedeuten in der biblischen Bildersprache immer Könige oder Machthaber. In dieser Zeit sind es 10 Machthaber, welche mit der Hurenreligion herrschen. Sie sind Satans letzte Schachfiguren vor dem Millennium. Sie missbrauchen heilige göttliche Bezeichnungen für sich, was lästerlich ist. Die Bedeutung der sieben Häupter wird in Vers 9 gezeigt. 17,4 Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei, Beim alttestamentlichen Tempeldienst wurden Teppiche, Vorhänge, Tücher und bestimmte Priesterkleidungsstücke benutzt, die scharlachrot waren (2. Mose Kapitel 25-28). Der Herr Jesus Christus nennt Purpurbekleidung im Zusammenhang mit dem reichen Mann, der nach seinem Tod an den Ort der Qual kam (Lukas 16,19). Bis heute treten zuweilen Kardinäle in Rom und deutsche Verfassungsrichter in scharlachroter Kleidung auf. So könnte auch die religiöse Führungsperson der kommenden Hurenreligion gekleidet sein. Die Bekleidung dieser Frau mit ihren Ringen und edelsteinbesetzten Kettchen dient ihrer Selbstverherrlichung, so wie eben eine Hure äußerlich herrlich auftritt, aber sich innerlich oft unrein und verwerflich fühlt. Der Goldpokal in ihrer Hand soll alle verlangend machen, daraus zu trinken, um Anteil zu erhalten 197 an Macht, Reichtum, Glück und Wohlstand. Aber der Inhalt des Goldpokals ist Gräuel, Unrecht und Unzucht. Für das Äußere und Innere dieser Frau gilt „oben drüber Hui, unten drunter Pfui“. 17,5 und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Die große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden. Diese Offenbarungsstelle könnte auch übersetzt werden: „Und auf ihrer Stirn ist ein Name geschrieben worden: Geheimnis...“. Immer, wenn Christen in Predigten das Wort Geheimnis hören, sollten sie den möglichen Bezug zur Hure Babylon prüfen. Wenn biblische Aussagen, die für Gläubige völlig klar sind, als Geheimnisse deklariert werden, ist mit Sicherheit der Geist Babels wirksam. Religiöse Geheimniskrämerei ist generell das Wesen aller Religionen. Dagegen ist das Evangelium von Jesus Christus für jeden, der aufrichtig nach Wahrheit sucht, leicht verständlich. Luther hat tiefste biblische Wahrheiten mit verständlichen Worten und Beispielen so gepredigt, dass es jedes Kind verstehen konnte. Die vielen Differenzen zwischen Kirchen und Freikirchen weisen nicht nur auf geistliche Unreife hin, sondern mit Sicherheit auch auf den Geist der babylonischen Verwirrung. Leider gibt es auch theologische Ausbildungsstätten, die ihren Studenten die Lehre vermitteln, alles in der Bibel sei ganz schwer zu verstehen. Sie degradieren die Bibel zu einem religiösen Mysterienbuch oder zu einer Schriftensammlung, die nur durch akademisch Gebildete richtig interpretiert werden kann. Wer die einfach verständlichen Wahrheiten des Evangeliums als schwer verständliche Geheimnisse interpretiert, macht sich zum Steigbügelhalter der großen Hure Babylon. Auch die Offenbarung ist nicht als Geheimnis zu verstehen; Gott hat es gefallen, die Offenbarung für oberflächliche Bibelleser zu verhüllen und sie demütig betenden Bibellesern aufzuschließen. Glaubensgehorsame Offenbarungsleser werden sich vor allem um eine schriftgemäße Einteilung in Bezug auf die zeitliche Aufeinanderfolge der Ereignisse bemühen (siehe Exkurs 5). Grundsätzlich kommt es beim Bibellesen nicht darauf an, alles gleich zu verstehen. Gottes Geist wird dafür sorgen, dass wir immer das verstehen, was wir zu unserem Glaubenswachstum gerade brauchen. Die Weissagungen in der Offenbarung sollen wir lesen und bewahren, um bei ihrer Erfüllung unsere Häupter zu erheben, weil unsere Erlösung naht (Lukas 21,28). Der Hinweis „Die große Babylon“ erinnert an den Turmbau zu Babel, von dem in 1. Mose 11 berichtet wird und an das Weltreich Babylon, welches der Prophet Daniel beschrieben hat (siehe Babel-Diagramm Seite 31). Als Johannes die Offenbarung erhielt, existierte Babylon nicht mehr, dennoch wirkte der Geist Babylons weiter. Er entspricht einer Hure, die nach außen Reichtum und Glück vortäuscht, aber in Wahrheit innerlich verlogen, verfinstert, ausgebrannt und leer ist. An diesen Eigenschaften sollen alle Nachfolger Christi die kommende 198 Welteinheitsreligion erkennen. Ihre Führungsschicht reitet selbstsicher auf dem Tier mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern, womit Regierungen gemeint sind, welche im Sinn der Religion Babels regieren und Andersdenkende unterdrücken oder beseitigen. 17,6 Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich verwunderte mich sehr, als ich sie sah. Die schrecklichen Eigenschaften der Welteinheitsreligion werden von Vers zu Vers immer deutlicher. Die Feindschaft ihrer Anhänger gegen den Gott Israels und gegen seinen Sohn Jesus Christus zeigt sich durch die Feindschaft gegen die Heiligen und die Zeugen Jesu. Für diese „Frau“ ist es unerträglich, dass Menschen singen und bekennen: „Jesus Christus herrscht als König, alles wird IHM untertänig, alles legt IHM Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muss“. Zu den Vorläufern dieser „Frau“ gehören 1. die römischen Kaiser, welche Juden und Christen ermorden ließen und alle ihre Nachahmer, besonders unter dem europäischen Faschismus und dem internationalen Kommunismus, 2. alle Weltreligionen, unter denen bis heute Juden und Christen ermordet wurden und werden, 3. alle Kirchenleitungen, welche bibeltreue Christen ermorden ließen z.B im Mittelalter und Christen jüdischer Abstammung aus der Kirche ausschlossen, zu ihrer Ermordung schwiegen oder durch Offenlegung der Taufregister zu ihrer Verhaftung beitrugen (EKD 1933-1945). Es ist nicht verwunderlich, dass hier Johannes sein großes Erstaunen hervorhebt. Es ist ein entsetztes Staunen, wie wenn man von einem Wolkenkratzer in die Tiefe schaut und an die religiösen Selbstmordattentäter vom 11. September 2002 in New York denkt. So schrecklich wirkt sich Religion aus. Die ganze Menschheit gleicht von Haus aus einer religiös – abergläubischen Herde, die der Teufel treibt. Der Einzelne hat nur eine Chance, durch eine Umkehr in die Herde Jesu zu springen (1. Thessalonicher 1,9). 17,7 Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst du dich? Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner hat. Nun spricht wieder der Engel, welcher an den Schalengerichten beteiligt sein wird (Off. 17,1) und offenbart mehr von der Frau und dem Tier. Die Gemeinde Jesu soll darüber besonders gründlich informiert werden. Es ist deutlich, dass die Frau und das Tier wie Reiter und Ross zusammen gehören, aber zugleich 199 auch unterschiedlich sind wie Mensch und Tier. In Off. 13,1 geht es um dasselbe Tier mit 10 Hörnern, welches aus dem Meer (dem Völkermeer) kommt. In Kapitel 17 soll nochmals deutlich werden: Am Ende ist die Trägerschaft der Weltmacht eine globale Regierung, dargestellt durch das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern, und eine vereinigte Weltreligion, dargestellt durch die große Hure Babylon. Von ihren Führungskräften glaubt niemand an die sieghafte Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und die zwei Ausgänge aus der Welt zum ewigen Leben oder zur ewigen Verdammnis. Sie haben keine Gottesfurcht sondern glauben nur an sich selbst. Für ihre religiösen und politischen Träume gehen sie über Leichen. 17,8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist jetzt nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern, die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder sein wird. Ehe der Engel noch weitere Einzelheiten über die Hurenreligion mitteilt (ab Off. 17,15), muss er ausführlicher das Tier beschreiben, welches sie trägt. In den letzten sieben Jahren vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus sitzt das Tier an der Spitze der Weltpolitik. Es ist der Anstattchristus, der Gesetzlose mit einem Namen, der den Zahlenwert 666 ergibt. In 2. Thessalonicher 2,9 steht von diesem Tier: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern.“ Im Blick auf die Weltgeschichte könnte dieser Text ein Hinweis sein auf das babylonische Weltreich mit seinen Mysterienkulten (ist gewesen), das zur Zeit des Jüngers Johannes nicht mehr existierte (ist jetzt nicht), welches aber mit dem Auftreten des Antichristen, auf dem die Hure Babylon reitet, wieder erstehen wird (wird wieder aufsteigen). An dieser Stelle ist es nützlich, noch einmal Off. 2,13 mit dem Babeldiagramm zu betrachten. Beim Wiederaufstieg dieses Weltreiches mit dem Tier aus dem Völkermeer wird die ungläubige Welt mit Bewunderung reagieren, weil damit endlich der scheinbare Weltfriede eingeläutet wird. In diesem kommendem Weltreich werden alle Religionen und politischen Strömungen integriert, nur entschiedene Nachfolger Christi werden diskriminiert, verfolgt und getötet. Auf dem Höhepunkt seiner Macht muss das Tier jedoch mit allen seinen Anhängern in das ewige Verderben fahren. In 2. Thessalonicher 2,11-12 steht, warum Gott diesen Scheinchristus kommen lässt: „Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so dass sie der Lüge glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit.“ 200 17,9 Hier ist Verstand, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige. In Daniel 12,10 ist die Voraussetzung zum Verständnis solcher prophetischen Worte beschrieben: „Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden’s nicht verstehen, aber die Verständigen werden’s verstehen“. Wer die Offenbarung verstehen will, muss nach Sündenerkenntnis und Sündenbekenntnis durch Jesus Christus gereinigt sein, in der Nachfolge Christi bewährt und geläutert sein, und eine vom Heiligen Geist gewirkte Weisheit besitzen. Ein Mensch mit gereinigtem Verstand und göttlicher Weisheit bekennt in guten und schweren Tagen: „Jesus nur alleine sei mein Losungswort! Nein, von meinem Heiland geh ich nie mehr fort“. Die Weissagungen der Offenbarung erschließen sich uns nur mit diesem Schlüssel. Die sieben Häupter des Tieres haben eine doppelte Bedeutung, nämlich eine territoriale und eine personale politische. Die territoriale Bedeutung weist auf die im Altertum bekannte Stadt der sieben Hügel (urbs septicollis). Den Römern, Griechen, Juden und Christen war zur Zeit des Johannes Rom als die Stadt auf den sieben Hügeln bekannt (roma septicollis). In dieser Stadt ist der Boden mit dem Blut von Millionen christlicher Märtyrer getränkt. Dort ist von damals bis heute das Weltzentrum der religiösen Abgötterei und am Ende wird dort der Sitz der großen Hure Babylon sein. In 1. Petrus 5,13 wird nach Ansicht aller Kommentatoren bezeichnenderweise für Rom das Synonym Babylon verwendet. Alle anderen Deutungsversuche für den Sitz der Hure Babylon sind auf Grund des Bibeltextes (Kapitel 17–19) nicht überzeugend. Als Alternative käme höchstens der Wiederaufbau der antiken Stadt Babylon im Irak in Frage, falls Archäologen und Geologen entdecken würden, dass Babylon auf sieben Bergen erbaut worden war. Im nächsten Vers wird die personale politische Bedeutung der sieben Häupter in den Blickpunkt gerückt, nämlich die sieben Könige (basileis), Regenten oder Kaiser. 17,10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben. An vier Merkmalen sind diese sieben Vorläufer des Antichristus zu erkennen: 1. Sie verlangen göttliche Huldigungen mit entsprechenden Worten und Gesten. 2. Sie diskriminieren, verfolgen und ermorden die Juden. 3. Sie diskriminieren, verfolgen und ermorden Nachfolger Christi. 4. Sie sind alle als Tyrannen ermordet worden oder haben Selbstmord begangen. Sie sind nicht gestorben sondern gefallen. 201 Für die fünf, die gefallen waren, den sechsten, welcher in der Zeit der Verbannung des Johannes herrschte, und den, der noch auftreten sollte, kommen die Herrscher des römischen Reiches in Frage, welche in der folgenden Aufstellung mit Punkten (●) und den Nummern 1 – 7 gekennzeichnet sind: 27 v.Chr. bis 14 n.Chr. Augustus 14 – 37 n. Chr. Tiberius 37 – 41 „ Caligula 41 – 54 „ Claudius 54 – 68 „ Nero 68 – 69 „ Galba, „ Otho „ Vitellius 69 – 79 „ Vespasianus 79 – 81 „ Titus Begründer der römischen Verfassung Regierte verfassungskonform 1. Ermordet als verhasster Tyrann 2. Vergiftet auf Neros Befehl 3. Selbstmord vor seiner Hinrichtung 4. Ermordet durch Othos Leibgarde 5. Selbstmord wegen seiner Straftat Bringt seine Familie zur Macht Regiert besonnen und gerecht Regiert klug, wird aber von seinem Bruder Domitian vergiftet 81 – 96 „ Domitianus 6. Ermordet als verabscheuter Tyrann Mit dem anderen, der nur eine kleine Zeit als Juden- und Christenmörder regierte, weist die Weltgeschichte auf Adolf Hitler, der das römische Reich deutscher Nation aufrichten wollte. 1933 – 1945 Adolf Hitler 7. Selbstmord als ruchloser Tyrann 17,11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis. Nach den sieben antichristlichen Herrschern kommt der letzte von ihnen, das Tier. Er wird an der Spitze eines Zehnstaatenbündnisses stehen und wird mit seinen Anhängern in der Verdammnis enden. Wie der Aufstieg und Niedergang des letzten Antichristen verlaufen wird, hat Adolf Hitler der Welt bereits vorgemacht. Hitler bekam Zeit für 6 Jahre des wirtschaftlichen Aufschwungs, um dann in weiteren 6 Jahren die Welt in die Katastrophe des zweiten Weltkrieges zu stürzen. Der letzte antichristliche Herrscher, der achte, wird 3½ Jahre Zeit zum Aufschwung bekommen, um in den folgenden 3½ Jahren sich und alle seine Anhänger in die Verdammnis zu treiben. Das ist die Zeit der letzten Jahrwoche nach Daniel 9,24-27, also die Zeit der sieben Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus (siehe Exkurs 3). Die Gemeinde Jesu soll das wissen und keinesfalls meinen, das würde sie nicht betreffen. 17,12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier. 202 Hier wird dem Johannes offenbart, was zur Zeit des achten antichristlichen Herrschers geschehen wird. Vor der Wiederkunft Jesu wird es ein globales Weltreich mit einem Zehnstaatenbund geben. Analog dazu wird schon in Daniel 2,42 beim weltgeschichtlichen Mannesbild mit den 10 Fußzehen ein solches globales System angekündigt. Analog dazu werden nach Daniel 7,8 zur Zeit des letzten Tieres drei von seinen 10 Hörnern herausgerissen, um die Herrschaft eines anderen kleinen Hornes groß zu machen. Das bedeutet, der Antichrist wird drei seiner Verbündeten aus dem Zehnerbündnis beseitigen oder unter seine Herrschaft bringen, um ungehindert herrschen zu können. Diese Detailaussage bei Daniel wird in der Offenbarung nicht besonders erwähnt. Wichtig ist, dass das Weltforum der zehn Könige zu einer bestimmten Stunde seine Machtentfaltung unter der Herrschaft des Antichristen erlebt. Im antichristlichen Machtbereich jubelt man in dieser Stunde (Exkurs 5.2) dem Tier zu wie bei einer gewonnenen Fußballweltmeisterschaft. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass vor einigen Jahren der „Club of Rome“ einen Plan vorgestellt hat, nach dem die Welt in 10 Wirtschaftsregionen aufgeteilt werden soll. Angedacht ist, dass z. B. die Getreideproduktion in Russland oder Kanada, die Autoproduktion in den USA und die Textilproduktion in Südasien erfolgen soll usw. Für die Zeit des letzten Zehnstaatenbundes sagt die biblische Prognose voraus, dass es Männer, Frauen und auch Kinder geben wird, die wie Sklaven ausgebeutet werden (Off. 18,13c). Daraus würde sich ergeben, dass eine reiche Weltelite die ärmere Weltbevölkerung durch Beamte, Polizei und Militär unterdrücken wird. 17,13 Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier. Die Führer dieses Zehnstaatenbündnisses werden vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus einstimmig alle Machtbefugnisse in die Hand des Tieres legen. Sie alle unterwerfen sich dann dem Antichristen. Ihm dienen sie mit Leib, Seele und Geist und setzen alles daran, dass ihre Völker dem Tier huldigen. Die Welt wird in Zukunft alle demokratischen Strukturen verwerfen und einen antichristlichen Imperator göttlich verehren, welcher auch die 10 Gebote Gottes durch seine eigenen Gesetze ersetzen wird. Die Sehnsucht nach solch einem Weltimperator wird in unserem 21. Jahrhundert immer größer. Die meisten Politiker, Wirtschaftsbosse und Religionsführer sehnen sich nach dem starken Mann, der alles unter seinen Hut bringt, alles im Griff hat und somit ein Garant für Frieden und Sicherheit (1. Thessalonicher 5,3) in der Welt sein kann. 17,14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen. 203 Wenn der Weltimperator von seinen Anhängern als Herr aller Herren und König aller Könige umjubelt wird, beginnt er den Kampf gegen das Lamm. Wie ein Rudel Wölfe kämpft dann die antichristliche Menschheit berauscht und siegessicher gegen alle Nachfolger Jesu Christi. Aber das Lamm Gottes hat bereits den Sieg errungen mit Seinem Tod am Kreuz von Golgatha und seiner Auferstehung am dritten Tag. Jesus Christus ist der Herr aller Herren und der König aller Könige. Ohne zu kämpfen überwindet der Herr Jesus Christus mit seiner allmächtigen Erscheinung das Tier. In 2. Thessalonicher 2,8 steht dazu: „und dann wird der Böse offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn ER kommt.“ Wer jetzt seine Schuldfrage bei dem auferstandenen Herrn Jesus Christus löst, stellt sich damit auf die Seite des Siegers. Wenn der Siegesheld Jesus die Machtfrage löst, stehen seine bluterkauften Überwinder bei IHM. Die Überwinder haben folgende Kennzeichen: 1. Es sind Berufene, also alles Menschen, welche dem Ruf Christi folgen. 2. Es sind Auserwählte, also alle, die als dienstbereite Bauleute am Reich Gottes mitarbeiteten wollen. 3. Es sind Gläubige, also alle, die nicht am Wort Gottes zweifeln. Sie lesen und bewahren auch die Offenbarung Jesu und wollen glaubensgehorsam leben. Mancher wird in einem langen Leben als Christ in allen drei Bereichen wachsen und andere werden vielleicht dem Ruf in die Nachfolge Christi folgen und kurz danach sterben. Auf jeden Fall erkennt man Nachfolger Christi an diesen drei Merkmalen. Das Ende aller Religion Off. 17, 15: Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen und Nationen und Sprachen. Der nächste Vers zeigt, dass die Hure eher als das Tier vernichtet wird, obwohl sie im Textgefälle erst jetzt wieder genannt wird. Vor ihrem Ende wird sie als Welteinheitsreligion alle anderen Religionen vereinnahmen. Alle Menschen, welche nur nach Wohlstand, Gewinn und Ehre trachten, werden in ihrem Netz eingefangen. Die vielen Wasser, an denen die Hure sitzt (Off. 17,1), werden hier als viele Völker gedeutet. Die Hure wird ihre Religion in vielen Sprachen verbreiten, wahrscheinlich über ihre hauptamtlichen und ehrenamtlichen religiösen Anhänger und die Massenmedien. Dieses Netzwerk der Hure hat aber nichts gemeinsam mit dem Einssein der Nachfolger Christi gemäß der Worte Jesu aus Johannes 17,15-21. 204 17,16 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern und entblößen und werden ihr Fleisch essen und werden sie mit Feuer verbrennen. In Off. 17,12 wurden die zehn Hörner als zehn Regenten über zehn Reiche beschrieben, welche mit dem Antichristen für kurze Zeit herrschen. Diese zehn Regenten wollen zusammen mit dem Antichristen letztlich allein herrschen, das heißt ohne die Religion. Erst sind die Politiker des Scheinchristus von der Hurenreligion begeistert und brauchen sie, weil sie das Volk berauscht (Off. 17,2). Wenn aber diese Begeisterung verflogen ist, werden die Politiker die Hurenreligion hassen. Für alle Menschen gilt seit jeher: Wer Gott ungehorsam ist, kann letztlich immer nur lieblos, treulos und rücksichtslos alles hassen, was seiner Machtentfaltung im Wege steht. Wie 1938 in Hitlerdeutschland in der Reichskristallnacht die Synagogen brannten und der Holocaust für die europäischen Juden begann, so werden dann alle Kirchen, Moscheen, Tempel und Synagogen der vereinigten Weltreligion brennen. Dann kommt für alle Religionsanhänger der globale antireligiöse Holocaust. Natürlich werden in diesem Zusammenhang wie bei Judenpogromen religiöse Kunstgegenstände geraubt und Wohnsitze reicher religiöser Menschen geplündert. Die Worte „ihr Fleisch essen“ deuten sogar Kannibalismus an, der ja auch in der heutigen Kriminalgeschichte bekannt ist. Aber letztlich verwirklicht das Tier, der Antichrist mit seinen Anhängern, nur Gottes Plan. 17,17 Denn Gott hat’s ihnen in ihr Herz gegeben, nach seinem Sinn zu handeln und eines Sinnes zu werden und ihr Reich dem Tier zu geben, bis vollendet werden die Worte Gottes. Hier wird hoffentlich jeder Leser alle verkehrten Gottesvorstellungen aufgeben. Denn für diese grausame Beseitigung der vereinigten Weltreligion und ihrer Anhänger sorgt der lebendige Gott. ER treibt die Politiker zu diesen Gräueltaten an und gibt es ihnen in ihr Herz, dass sie einmütig alle Scheinheiligen vernichten. Gott führt seine Gegner gegeneinander auf die Barrikaden. 17,18 Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf Erden. Es geht nun noch einmal um die Frau, die Hure Babylon, die in einer Megastadt den Sitz ihres religiösen Imperiums hat. Der Textzusammenhang weist auf Rom hin oder auf ein neu erbautes Babylon. Der Ursprung aller Religionen entwickelte sich in einem widergöttlich eingerichteten Ballungsgebiet mit dem Turmbau zu Babel (1. Mose 11,1-9). Babel ist Ursprung und Ende aller 205 Religion. Für alle Christen ist es heute schon wichtig, die Art Babels zu erkennen, nämlich sein scheinheiliges Wesen, welches zur Abweichung von der glaubensgehorsamen Nachfolge Christi verführt. Das entspricht dem raffinierten doppelzüngigen Wesen der alten Schlange, des Teufels. Im Jahr 539 v. Chr. hatte Kores, der König von Medien und Persien, das Weltreich Babylon besiegt. In jener Zeit flohen die Priester von Babel nach Pergamon (vergleiche Ausführungen zu Off. 2,12ff). Dort regierte in der Folgezeit immer ein Priesterkönig mit Insignien der babylonischen Mysterienkulte. In der Offenbarung steht über Pergamon in diesem Zusammenhang: „da, wo der Thron des Satans ist“ (Off. 2,13). Der letzte Priesterkönig von Pergamon übergab die Prinzipien der babylonischen religiösen Regierungsform den Römern. die Römer machten dann Pergamon zum Zentrum ihres Kaiserkultes. Danach waren die römischen Kaiser zugleich oberste Priester oder Hohepriester. Seit 445 betitelt sich in dieser Weise der jeweilige Papst in Rom als pontifex maximus, oberster Priester (Theologisches Fremdwörterbuch, EVA 1978). Seit ca. 1500 Jahren bemühen sich „die Könige auf Erden“ unabhängig von ihrer Weltanschauung um Papstaudienzen, um sich aufwerten zu lassen. Über viele Menschenrechtsverletzungen wurde dabei schon das päpstliche Segensmäntelchen gehängt, besonders bei den Kreuzzügen, den Waldenser- und Hugenottenverfolgungen, der Gegenreformation und in den Beziehungen des Vatikans zum Faschismus. Am Ende des 20. Jahrhunderts hat beispielsweise eine Papstaudienz den Antisemiten und Terroristenführer Arafat maßgeblich aufgewertet. Über die Frau, die große Hure Babylon, wird z. Z. ihrer größten spirituellen Machtentfaltung Gottes Strafgericht hereinbrechen. Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass es in der katholischen Kirche allezeit auch treue Nachfolger Christi gab und gibt. Viele von ihnen wagten bisher, oft unter Lebensgefahr, einen ganz großen Herrn Jesus Christus zu bezeugen und eine ganz untergeordnete Maria kaum zu erwähnen. Off. 18,1 Danach sah ich einen anderen Engel hernieder fahren vom Himmel, der hatte große Macht, und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz. In obigen Versen ging es um das Wesen der Hure Babylon, im Folgenden geht es um ihre wirtschaftliche Macht. Für diesen Bereich ist ein anderer Engel mit besonderen Vollmachten zuständig. Es ist ein Engel vom Himmel und kein irdischer Bote. Er bringt Licht in alle zwielichtigen Verflechtungen von Religion, Esoterik und Wirtschaft. 206 18,2 Und er rief mit mächtiger Stimme: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen Vögel und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Tiere. Die Stimme dieses Engels ist stärker als die Medien von Religion und Politik, von Großbabylon und dem Antichristen. Der Engel verkündet den Fall der angeblich ewigen Stadt. Städte, Ideologien oder Machtsysteme, welche die Worte ewig, heilig oder allmächtig für sich missbrauchen, werden immer für ihren Hochmut mit Vernichtung bestraft. Wer heilige Worte oder die Heilige Schrift scheinheilig missbraucht, öffnet sich bösen Geistern und wird von ihnen getrieben. Weil dies alles auf das endzeitliche Babylon zutrifft, werden über seiner pulsierenden und spirituellen Lebensfreude die Gerichtsworte ausgerufen „Sie ist gefallen, sie ist gefallen“. Dieses Babylon wird vor der Wiederkunft Jesu zu einem Gefängnis aller Teufel und unreinen Geister. Dieses Gefängnis ist ein abschreckendes Beispiel dafür, dass der heilige Gott sehr zu fürchten ist. Der Herr Jesus Christus vergleicht in seinem Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld den Bösen mit Vögeln (Matthäus 13,4 und 19). Nach Off. 9,1-16 haben die Dämonen, welche die Menschen fünf Monate lang quälen, tierähnliche Züge. Daher gehören die oben genannten unreinen Vögel und verhassten Tiere mit in die Reihe der Teufel und unreinen Geister. Weil Babylon eng mit dem dämonischen Spektrum verbunden ist, muss bei seinem Fall ein besonders bevollmächtigter Engel auftreten. 18,3 Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige auf der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit. In 2.Tim. 3,1-5 wird das scheinheilige Wesen der großen religiösen Hure erschreckend offen gelegt. Die Scheinheiligen erschrecken aber nicht, wenn diese oder ähnliche Verse verlesen werden. Sie steht nicht unter Gottes Segen, sondern bereits unter SEINEM Zorn. Über all dem bejubeln sie schwärmerisch die vereinigte Weltreligion und den endlich erreichten Weltfrieden. Beachtenswert ist, dass es bei den reich gewordenen Kaufleuten nicht um kleine Händler geht, sondern um Großhändler, „emporoi.“ Sie machen ihre gewinnbringenden Geschäfte mit dem religiösen Machtzentrum der Weltwirtschaft. Es befindet sich in der großen Stadt Babylon. Zu solchen Geschäften gehört auch skrupelloser Menschen- und Organhandel (Off. 18,13c). Die Amtsträger der Hurenreligion werden jedoch bei ihren Mahlfeiern allen Großhändlern großzügig Vergebung zusprechen und so auch deren böses Treiben fördern. Auch solche Abendmahlsfeiern könnten mit dem Trinken „von dem Zorneswein ihrer Hurerei“ gemeint sein. 207 18,4 Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Geh aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen! Dieser Vers wurde in den letzten 200 Jahren von vielen falschen Propheten missbraucht, um Nachfolger Christi aus ihren Gemeinden oder Kirchen in verderbliche Sekten zu locken. Alle Verführten hätten eigentlich wissen können, dass hier kein Mensch spricht, sondern eine Stimme vom Himmel wie in Matthäus 3,17; Off. 10,4.8; 11,12; 14,2.13. Die Stimme vom Himmel im obigen Vers richtet sich ausschließlich an die Gemeinde Jesu in dem Wohlstandsgebiet der Welteinheitsreligion. Sie sollen dieses Gebiet verlassen, um nicht mit den Scheinheiligen durch das Strafgericht Gottes vernichtet zu werden. Ähnlich war es bei der Sintflut, in der alle Übeltäter umkamen; nur Noah mit seiner Familie wurde gerettet, weil sie auf Gottes Geheiß kurz vor der Flut in die Arche gingen. Nach Gottes Anweisung floh Lot mit seiner Familie aus dem sündigen Sodom, welches danach sofort unterging. Wenn das Böse in der Welt bisher überhand nahm, schickte Gott immer Strafgerichte, wies aber gottesfürchtigen Menschen vor der Vernichtung der Übeltäter einen Weg zur Rettung. Leider ist vielen religiösen Menschen nicht bekannt, dass zur neutestamentlichen Botschaft der Rettung auch die Abkehr gehört, von allem was von Nachfolge Christi trennt. Christokratie = Christusherrschaft Christokratie Theismus Gottes Reich Panthe -ismus Atheismus Tier Theismus Pantheismus Atheismus Tier = Glaube an Gott = Gleichsetzung von Natur und Gott = Gottesleugnung = Anbetung des Tieres 666 Feuersee Hölle „Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab spricht der Herr; und rühret nichts Unreines an, so will ich euch annehmen“ (2. Korinther 6,17), „Sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meidet“ (2. Timotheus 3,1-4), „Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese 208 Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, der hat Teil an seinen bösen Werken.“ (2.Johannes, 10-11) Wer dem guten Hirten Jesus Christus im Glaubensgehorsam nicht nachfolgen will, bleibt ein abhängiger Knecht an religionsphilosophischen Theismus, Pantheismus, Atheismus/Satanismus, oder am Ende ein Sklave des Tieres (Antichrist), deren Endstadion der in Off. 21,8 beschriebene Feuersee ist. Nur in der Nachfolge Christi (Christokratie) kommen Menschen in das Reich Gottes. 18,5 denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel. Sünde, welche bis zum Himmel reicht und nur noch Gottes Gericht zur Folge hat, ist in Daniel 5 beschrieben: Der letzte babylonische Herrscher Belsazar trank mit seinem Hofstaat aus den heiligen Gefäßen des Tempels. „Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter“ (Daniel 5,4ff.). Ähnlich wird die Hure Babylon bei ihren religiösen Feierlichkeiten sich selbst und den Scheinchristus loben und behaupten: „Wir haben die neue, friedliche Weltordnung geschaffen; erstmals gibt es nur noch eine Weltreligion, eine Weltregierung und eine global organisierte Weltwirtschaft; wir haben den ewigen Frieden auf Erden eingeläutet und es gibt keine Gefahren mehr.“ Wer soll dann auch noch gegen wen kämpfen, wenn alles von einer Religion und einem Weltherrscher regiert wird? Die Massenmedien werden entschiedenes Christentum als gescheitert und religionsfeindlich abstempeln und eine sündhafte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit propagieren. Die Kehrseite hiervon wird sein, dass die Menschheit ähnlich manipuliert wird wie das deutsche Volk im zweiten Weltkrieg durch Joseph Goebbels (Propagandaminister unter Hitler). Für alle anders Denkenden während der Nazizeit stand am Eingang des Vernichtungslagers Buchenwald bei Weimar „Jedem das Seine“ in schändlichem Missbrauch des römischen Rechtsgrundsatzes „suum cuique“, der auch schon von antichristlichen römischen Kaisern missbraucht wurde. So wird auch im kommenden Bündnis von Religion und Politik die Führungsschicht im üppigen Wohlstand schwelgen und alle Andersdenkenden wie Ungeziefer verfolgen und vernichten. Solche Verhältnisse wird Gott in den letzten 3½ Jahren vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus zulassen (siehe Exkurs 3). Die Sünden der Menschen werden nicht nur zum Himmel schreien, sondern bis an den Himmel reichen. In 1.Thessalonicher 5,3 ist für diese Zeit voraus gesagt: „Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr -, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“ Unmittelbar vor dieser Zeit wird allen Nachfolgern Christi gesagt: „Geht aus von ihr, mein Volk.“ (Off. 18,4). 209 18,6 Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und gebt ihr zweifach zurück nach ihren Werken! Und in den Kelch, in den sie eingeschenkt hat, schenkt ihr zweifach ein! Mit der Vollstreckung solcher Urteile auf Erden beauftragt Gott grundsätzlich in der Endzeit nur besondere Engel oder treibt das Tier dazu an. Nach Off. 17,16 könnte es auch sein, dass diese Aufforderung an den Antichristen mit seinem Gefolge ergeht. Auch hier ruft die Stimme vom Himmel und nicht die Gemeinde nach Vergeltung. Für alle Christen steht ohne Ausnahme in Römer 12,19: „Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5. Mose 32,35): Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“ „Vergeltet ihr (der Hure Babylon),... und gebt ihr zweifach zurück.“ Dass die Vergeltung doppelt geschieht, ist zuerst wegen der eigenen Sünde und zum Zweiten wegen der Verführung aller Völker zum Sündigen. Das Schlimmste, was ein Mensch sich selbst antun kann, ist Sündigen, aber noch schlimmer ist es, andere Menschen zum Sündigen zu verführen. Darum entspricht es der richtenden Gerechtigkeit Gottes, dass alle Verführer doppelt gestraft werden. Leider ist der Abendmahlskelch der Hure Babylon zum Kelch der bösen Geister verkommen, weil sie ihn nur formelhaft benutzt und nicht entsprechend der Ordnung 1. Korinther 11,23-29. Anstelle von Jesus Christus verherrlicht sie den Antichristen. Sie missbraucht den Kelch, um allen großzügig Absolution (Freisprechung von Sünden) zu erteilen, die im Sinne des Antichristen Gräueltaten und Christenmorde vollbringen. Auch wenn heute ohne Sündenerkenntnis, Sündenbekenntnis und ohne Abkehr vom Sündigen allen die Vergebung ihrer Sünden von religiösen Amtsträgern zugesprochen wird, ist das Sakramentsmissbrauch. Unwürdige Abendmahlspraxis bestärkt Sünder, ohne Gewissensbisse weiter die zehn Gebote Gottes zu übertreten. Darum erhalten alle Religionsführer und ihre Beauftragten, welche das Abendmahl missbrauchen und dadurch die Teilnehmer betrügen, doppelt eingeschenkt vom grimmigen Zorn Gottes. Es gibt bei Gott viel Vergebung, aber nur, wenn Menschen aufrichtig den Willen haben, Sünde zu hassen, zu lassen und Jesus erfassen. 18,7 Wie viel Herrlichkeit und Üppigkeit sie gehabt hat, so viel Qual und Leid schenkt ihr ein! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich throne hier und bin eine Königin und bin keine Witwe, und Leid werde ich nicht sehen. Die himmlische Stimme verkündet: Für viel religiöse Hurenherrlichkeit gibt es viel Qual und Leid. Über Hurenherrlichkeit steht immer das göttliche „Mene 210 mene tekel u-pharsin“ aus Daniel 5,26-27: „Gott hat dein Königtum gezählt und beendet. Man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.“ Die religiöse Hure fühlt sich nicht verlassen wie eine Witwe, die ihren Bräutigam verloren hat. Unabhängig vom Herrn Jesus Christus lebt diese Mutter der Religionen in lauter Jubel, Trubel und Heiterkeit mit ihren Verbündeten in Politik und Wirtschaft. Bei Wein, Weib und Gesang herrscht nur Lebenslust und niemand denkt ans Sterben und an Gottes Gericht. Genau dahinein bricht aber Gottes Strafgericht mit Tod und Verderben. Auch heute schon gilt für jedermann: Wer nur das Leben genießen will durch Selbstfindung, Selbstverwirklichung und Selbstbefriedigung und nicht auf das Rufen Gottes hört, ist geistlich tot und hat am Ende vergeblich gelebt. 18,8 Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen, Tod, Leid und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richtet. Nach der Ankündigung durch die himmlische Stimme wird das letzte und größte Weltreligionszentrum, Babylon, mit seinen antichristlichen Religionsgesetzen an einem von Gott bestimmten Tag in Flammen aufgehen. Nach Off. 18,10 wird diese große Stadt in einer Stunde in einem Inferno vernichtet. Weil kein Mensch weiß, wann der Tag und die Stunde dieser Feuersbrunst kommt, könnte sie zum Beispiel hereinbrechen, wenn gerade Millionen von Pilgern am 24. Dezember unter der Regie der Hure Babylon das Bild des Scheinchristus in der großen Stadt göttlich verherrlichen. Nach dem Strafgericht Gottes kommt dann nur noch Tod, Totenklage und Hungersnot. Und wenn sich diese Bibelworte erfüllen und der scheinbar ewige religiöse Mittelpunkt vernichtet ist, wird die scheinheilige antichristliche Menschheit nur noch weinen und klagen, aber alle Nachfolger Christi werden ihre Häupter erheben, weil sie wissen, dass die Erfüllung von Off. 17-19 unmittelbar vor der Wiederkunft ihres Herrn geschieht (Lukas 21,28). Religion und Kultur sind vor Gott nicht immer sofort vernichtungswürdig. Bei dieser Vernichtung der Hure Babylon geht es aber um das religiöse Tier aus der Erde, welches zwei Hörner hat wie ein Lamm und redet wie ein Drache (Off. 13,11-18). „Und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden“ (Off. 17,5). Es geht um eine Religion, die vom Geist Satans inspiriert ist und alles tut zur göttlichen Verherrlichung des Scheinchristus. Das wird heute schon vorbereitet, in dem man bei Theologiestudenten bibeltreuen Glauben zerstört. Der gläubige Theologieprofessor Klaus Berger sagte in einem Interview (ideaSpektrum Nr. 52/53 2004): „Von 100 Hochschultheologen in Deutschland halten vielleicht zwei den biblischen Weihnachtsbericht für wahr“. Darum ist es nicht 211 verwunderlich, dass die meisten Theologen die Weihnachtsberichte nur als Geschichten interpretieren, was im deutschsprachigen Raum als Erzählungen oder Märchen verstanden wird. 18,9 Und es werden sie beweinen und beklagen die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und geprasst haben, wenn sie sehen werden den Rauch von ihrem Brand, in dem sie verbrennt. Es entspricht der Gerechtigkeit Gottes, dass am Ende der Zeit alles religiöse Theater in Rauch aufgeht. Es könnte sein, dass die Spitzenpolitiker der zehn Weltwirtschaftsregionen im Nachhinein erschüttert sind über die plötzliche Kremation ihres religiösen Wirtschaftszentrums. Sie erhielten ja Macht, Einfluss und Luxus durch ihre Kooperation mit den Führern dieses Zentrums. Mit seinem Verschwinden schwinden auch Macht, Einfluss und Reichtum dieser Könige. Darum wird ihr Klagen mit lautem Weinen verbunden sein. Hier wird auch deutlich, weswegen in der Offenbarung besondere Ereignisse mehrfach erwähnt werden. In Off. 14,8 ging es in der zweiten Engelsbotschaft schon einmal um den Fall Babylons. In den Kapiteln 17-19 werden nun ergänzend Einzelheiten zu diesem Fall vorhergesagt, denn die Gemeinde Jesu soll ausführlich hierüber informiert werden. Es gilt heute schon, alles zu meiden, was den hochheiligen Glauben an den Herrn Jesus Christus als zweitranig darstellt gegenüber einem Glauben an irgendeinen Gott. Schon in der Nazizeit gab es eine Freikirche, deren Mitglieder von ihrer Leitung angewiesen wurden, nur noch von Gott zu reden und nicht mehr vom Herrn Jesus Christus, weil ER ein Jude war. 18,10 Sie werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen: Weh, weh, du große Stadt Babylon, du starke Stadt, in einer Stunde ist dein Gericht gekommen! Während dieses Endgerichtes können die politischen Führer nur von ferne auf den Untergang ihres religiösen Wirtschaftszentrums schauen. Das größte weltliche Kulturerbe wird nach Gottes Plan ein Raub der Flammen. Die Weltbevölkerung wird dann wie gelähmt sein vor Furcht und Schrecken über das plötzliche und unerwartete Ende der großen Stadt. Es ist ein großes Übel, wenn Staatskirchen oder religiöse Führer zu viel Macht haben. Immer, wenn bisher die Politik in religiöses Fahrwasser kam, wurde bibeltreuer Glaube angefeindet. Als jüdische Religionsführer den Herrn Jesus Christus aus Neid den politischen Machthabern zur Verurteilung übergeben hatten, sagte Jesus zu Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den 212 Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt“ (Johannes 18,36). Weil Religionsführer meistens denominationsegoistisch und machthungrig sind, ist eine klare Trennung zwischen Staat und Religion unbedingt notwendig. Nachfolger Christi versammeln sich stets als herausgerufene Minderheit in der Welt. Oft haben sie nur eine kleine Kraft. Ihr besonderes Kennzeichen ist aber, dass sie Jesus Christus mehr gehorchen als den Menschen. Gleichzeitig wissen sie, dass Gott gegen Anarchismus ist und für staatliche Ordnung als Übergangslösung bis zur Wiederkunft Jesu. 18,11 Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen um sie, weil ihre Ware niemand mehr kaufen wird: Es geht hier um die großen Export- und Importgesellschaften, für welche Weltreligion und Welthandel in der Endzeit untrennbar zusammen gehören. Nach diesen Offenbarungstexten wird es am Ende nur noch das Handelszentrum der Hure Babylon geben. Mit der Vernichtung Babylons wird das Netzwerk des Welthandels zusammenbrechen. Die Großkaufleute sind dann nicht mehr handlungsfähig und weinen, „weil ihre Ware niemand mehr kauft.“ 18,12 Gold und Silber und Edelsteine und Perlen und feines Leinen und Purpur und Seide und allerlei wohlriechende Hölzer und allerlei Geräte aus Elfenbein und allerlei Gräte aus kostbarem Holz und Erz und Eisen und Marmor 18,13 und Zimt und Balsam und Räucherwerk und Myrrhe und Weihrauch und Wein und Öl und feinstes Mehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen von Menschen. 18,14 Und das Obst, an dem deine Seele Lust hatte, ist dahin; und alles, was glänzend und herrlich war, ist für dich verloren, und man wird es nicht mehr finden. Im religiösen Wirtschaftszentrum Babylon wird mit einer großen Warenvielfalt gehandelt. Bis auf den Menschenhandel ist an dieser Warenvielfalt nichts auszusetzen. Kaufen und Verkaufen gehört zum normalen Zusammenleben der Menschheit. Verwerflich ist nur, dass die kommende religiöse Weltregierung alles Kaufen und Verkaufen kontrolliert, koordiniert und Menschenhandel toleriert. Nach einem Bericht im Deutschlandfunk (Dezember 2004) sollen in europäischen Bordellen junge Frauen zur Prostitution gezwungen werden mit der Drohung, sie bei Unwilligkeit als Organspenderinnen auszuschlachten. Die Formulierung „Leiber und Seelen von Menschen“ könnte auf Organhandel und Zwangsprostitution hinweisen. Im Magazin Antenne ERF 1/2005 stand auf Seite 16: „Schätzungsweise vier Millionen Frauen und Mädchen werden jährlich zum Zweck der Heirat, der Prostitution oder der Sklaverei verkauft.“ Dazu gehört auch der Sextourismus von Reiseunternehmen, welche durch Kinderprostitution große Gewinne einfahren. Wie gut, dass Gott selbst diesem himmelschreienden 213 Unrecht ein Ende setzen wird „Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel...“ (Off. 18,5). 18,15 Die Kaufleute, die durch diesen Handel mit ihr reich geworden sind, werden fernab stehen aus Furcht vor ihrer Qual, werden weinen und klagen: Die hier voller Furcht weinend und klagend dastehen, hatten unter der Hure Besitz und Geld zu ihrem Gott gemacht. Schon immer ist Geldgier eine Wurzel allen Übels (1.Timotheus 6,10). Das erfahren früher oder später alle Menschen, die reich werden wollen. Manche versuchen es mit Glücksspielen und enden nicht selten als verarmte Opfer der Spielsucht bei Psychiatern. Dazu kommt das große Heer der materiellen Egoisten in allen Bereichen der Gesellschaft, die rücksichtslos zu Reichtum kommen wollen. Es gibt ein altes Bild, das auf einem Felsenvorsprung den Teufel zeigt, der mit seiner rechten ausgestreckten Hand eine goldene Kugel als Geschenk anbietet. Eine Masse von Menschen drängt sich zu der goldenen Kugel, aber zwischen den Vordersten und dem Teufel tut sich ein Abgrund auf. Wer die Kugel erfassen will, muss sich so weit nach vorn strecken, dass er in den Abgrund stürzt. Da die Hinteren nach vorn drängen, kann keiner zurück und alle stürzen schließlich hinab und kommen um. Der Herr Jesus Christus sagt: „Es ist leichter, das ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als das ein Reicher ins Reich Gottes komme“ (Markus 10,25). Sollte jemandem Reichtum zufallen durch Fleiß oder Erbschaften, dann ist es wichtig, nicht mit dem Herzen am Reichtum zu hängen, sondern von Herzen an dem Herrn Jesus Christus zu hängen und alles als anvertrautes Gut Gottes treu zu verwalten. Wenn das kommende religiöse Welthandelszentrum mit der Weltzentralbank in einem Inferno zu Grunde geht, erleben alle Kaufleute seinen Untergang aus der Ferne mit, vielleicht auch über die Medien, ohne helfen zu können. An ihnen erfüllt sich in letzter Zuspitzung das Wort aus Jakobus 5,1: „Und nun, ihr Reichen: Weint und heult über das Elend, das über euch kommen wird!“ 18,16 Weh, weh, du große Stadt, die bekleidet war mit feinem Leinen und Purpur und Scharlach und geschmückt war mit Gold und Edelsteinen und Perlen, Diese Megastadt wird aufs feinste ausgestattet wie die gute Stube der Welt sein. Ihre Ausstattung wird an den Prunk des Petersdoms in Rom erinnern und an den abergläubischen Menschenkult um Päpste und andere religiöse Amtspersonen in feinem Leinen, Purpur und Scharlach. Heute jubeln bei katholischen Hochfesten Tausende von Pilgern dem Papst in Sprechchören zu; dann werden weltweit 214 Millionen „weh, weh“ rufen über die Vernichtung der großen Hure Babylon. Wenn die kommende Welteinheitsreligion die Massen dazu bringt, dem Scheinchristus himmelhoch jauchzend zuzujubeln, werden sie bei der Vernichtung Babels zu Tode betrübt klagen und weinen. Der in Babylon erworbene, religiös geweihte Schmuck aus Gold, Edelsteinen und Perlen, an dem viele abergläubisch hängen, wird mit dem Fall des religiösen Zentrums zum wertlosen Plunder. 18,17 denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum! Und alle Schiffsherren und alle Steuerleute und die Seefahrer und die auf dem Meer arbeiten, standen fernab Drei mal wird in diesem Kapitel die eine Stunde genannt, in der Babylon vernichtet wird. Aller Reichtum der weltweit vernetzten großen und kleinen Aktionäre ist dann dahin. Besonders betroffen von dem Finanz- und Wirtschaftskollaps sind die Redereien, die Matrosen und alle, die auf dem Meer arbeiten, Fischer, Arbeiter auf Bohrinseln, Windparks oder schwimmende Fabriken usw. Dass die Arbeiten auf dem Meer besonders erwähnt werden, könnte bedeuten, dass in Zukunft diese Tätigkeiten zunehmen werden. Alle Betroffenen bleiben dann fernab, denn es gibt kein Notstandsprogramm zur Rettung der Großen Stadt. Da dort alle Arbeit koordiniert wird, werden durch ihren Fall plötzlich alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer arbeitslos. Das ist der Fluch der Herrschsucht in der Endzeit, weil der gesamte Welthandel und die Weltfinanzen von einer Zentralstelle aus gesteuert und reguliert werden. Aus Herrschsucht durchgesetzte Zentralisierungsmaßnahmen haben in der Weltgeschichte immer freies christliches Gemeindeleben, soziale Marktwirtschaft und sozialen Frieden zerstört. 18,18 und sie schrieen, als sie den Rauch von ihrem Brand sahen: Wer ist der großen Stadt gleich? Warum schreien sie entsetzt? Das große Babylon ist für alle die allmächtige und ewige Stadt, in der alles organisiert und koordiniert wird, was ihre Sicherheit und ihren Wohlstand garantiert. Von dort aus wird auch der Menschheit suggeriert, dass die Todesfrage gelöst wird und ein Menschheitsparadies planmäßig für alle kommt. Die Menschen glauben an die Versprechungen aus der großen Stadt und nicht an den Retter und Heiland der Welt, den Herrn Jesus Christus. Folgerichtig schreien die Babelanhänger verzweifelt, wenn ihr Idol und damit ihre Hoffnungen verbrennen. 18,19 Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrieen, weinten und klagten: Weh, weh, du große Stadt, von deren Überfluss reich geworden 215 sind alle, die Schiffe auf dem Meer hatten; denn in einer Stunde ist sie verwüstet! Aus ökologischen Gründen wird vielleicht in Zukunft die Luftfahrt reduziert während die Schifffahrt expandiert. Mit genormten Tanks, Containern und Umladeplattformen auf See könnte alles mit einem Netzwerk modernster Linienfähren zwischen den Kontinenten rentabel und schnell transportiert werden. Wenn dann das logistische Koordinationszentrum vernichtet wird, fällt natürlich alles ins Wasser. Von diesen Texten her ist es nahe liegend, dass in Zukunft die Seefahrt die meisten Menschen beschäftigt, darum kommen dann von dieser Branche die meisten Wehklagen über die verwüstete Stadt. Dass sich die Menschen Staub oder Erde aufs Haupt werfen, könnte ein religiöses Ritual letzter hilfloser Verzweiflung und Trauer sein. Die himmlische Stimme sagt ausdrücklich: Die Verwüstung der Stadt geschieht in einer Stunde. Das ist noch nicht die eine Stunde des letzten Gerichts, welche in Exkurs 5.2. behandelt wird. 18,20 Freue dich über sie, Himmel, und ihr Heiligen und Apostel und Propheten! Denn Gott hat sie gerichtet um euretwillen. Drei Menschengruppen sind verzweifelt, jammern und klagen über die Vernichtung Babylons: 1. Die Könige, die mit Babylon gehurt haben. 2. Die Kaufleute – und mit ihnen alle Banker und Wirtschaftsbosse. 3. Die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Export- und Importgesellschaften. Vier Gruppen ruft der Engel zu Freude, Dankbarkeit und Jubel auf über die Vernichtung Babylons: 1. Der Himmel soll sich freuen, weil das himmelschreiende Unrecht gerichtet wird und die Gerechtigkeit triumphiert 2. Alle Heiligen sollen sich freuen, weil das Zentrum der Scheinheiligen vernichtet wird 3. Alle Gemeindegründer und Missionare (Apostel) sollen sich freuen, weil sie nun verkünden können, dass sich Off. 18 erfüllt hat. 4. Alle, die prophetisch Gericht und Gnade verkündigen, sollen sich freuen, weil durch Gottes Gericht der Weg zur Königsherrschaft Jesu Christi auf Erden frei wird. Aus diesen Heiligen, Aposteln und Propheten besteht die weltweite Gemeinde wie ein Leib mit verschiedenen Gliedern, dessen Haupt Christus ist. Wenn alle Welt über die Vernichtung Babels klagt und jammert, wird die Gemeinde Jesu mit den himmlischen Heerscharen jubeln, weil dieses Zeichen der Zeit die nahende Wiederkunft des Herrn Jesus Christus anzeigt. Große Freude an diesen 216 Weissagungen haben heute schon alle, die ihre wörtliche Erfüllung erwarten und daraus die Konsequenzen für ihren Alltag ziehen. 18,21 Und ein starker Engel hob einen Stein auf, groß wie ein Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach: So wird in einem Sturm niedergeworfen die große Stadt Babylon und nicht mehr gefunden werden. Besondere Offenbarungen und Ereignisse werden durch starke Engel angekündigt. Der erste starke Engel wirkt in Verbindung mit den sieben Siegeln (Off. 5,2). Der zweite tritt in Verbindung mit dem besonderen kleinen Büchlein auf (Off. 10,1). Ein dritter starker Engel kündigt den Fall Babels an. Babel wird mit einem großen Mühlstein verglichen, der unwiederbringlich ins Meer geworfen wird. Betont wird, dass dieses Gericht mit stürmischer Wucht geschieht. Währendem ich das schreibe, berichten die Medien von einem Seebeben mit einer Flutkatastrophe in der Weihnachtszeit 2004 mit 165.000 Toten und Vermissten in den Ländern am Indischen Ozean. Es sei eine Katastrophe, die alles Bisherige vielfach übersteigt. Solche Katastrophen offenbaren unsere menschliche Ohnmacht und lassen uns zugleich etwas von der Wucht der Katastrophe ahnen, in welcher das kommende Megazentrum der ganzen Welt in einem Sturm niedergeworfen wird. 18,22 Und die Stimme der Sänger und Seitenspieler, Flötenspieler und Posaunenbläser soll nicht mehr in dir gehört werden, und kein Handwerker irgendeines Handwerks soll mehr in dir gefunden werden, und das Geräusch der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden, Im zukünftigen Kultur- und Wirtschaftsbereich Babylons könnte das Leben wie folgt aussehen: Hochtechnologische Produktionsverfahren produzieren sehr preiswerte Waren, welche ohne Wahrenhauskassierer dem Endverbraucher zur Verfügung stehen, weil alle Kauf- und Verkaufsvorgänge mithilfe des Malzeichens auf Hand oder Stirn erfasst und abgewickelt werden. Das Problem der Arbeitslosigkeit bei steigender Weltbevölkerung könnte gelöst werden, wenn jeder nur noch halbtags aber mit ausreichendem Einkommen beschäftigt wird. Die Menschen hätten dann mehr Zeit für Musik und Kunst, sicher auch für religiöse Kunst. Für das Wort Saitenspieler steht hier „musikos“, vom Wortstamm Musen, der seinerseits abgeleitet ist vom Namen einer der griechischen Schutzgöttinnen der Künste. Die Menschheit könnte also viel entspannter leben. Denkbar wäre, dass noch mehr Menschen als heute nach esoterischen Gesundheitslehren ihr eigenes Korn mahlen und ihr tägliches Brot backen. Das Religionszentrum Babylon könnte eine familiäre Solidargemeinschaft fördern. Wenn dann im Herrschaftsbereich dieser Religion 217 alle Mahlzeichenträger wie eine große Familie zusammenleben mit ausreichend Nahrung, Kleidung und Wohnraum, kommt schließlich die plötzliche Vernichtung des Religionszentrums in einem Inferno wie beim Untergang von Sodom und Gomorra. 18,23 und das Licht der Lampe soll nicht mehr in dir leuchten, und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren Fürsten auf Erden, und durch deine Zauberei sind verführt worden alle Völker; Durch neue Technologien wird Energie und Licht für alle Menschen erschwinglich sein, oder in diesem Wohlstandsgebiet sogar kostenfrei. Weil die Weltordnung der Zukunft einer Familienstruktur ähnelt, wird auch die kleinste Zelle des globalen Weltreiches, Ehe und Familie, gefördert. Braut und Bräutigam, also Hochzeit, wird ein wichtiges Sakrament der Religion sein. Babylon wird die Mutter einer neuen Weltordnung sein. Der Vater der neuen Weltordnung wird der Scheinchristus sein, den die Bibel auch als Tier oder Antichrist bezeichnet. Das Wort Zauberei ist ein Sammelbegriff für Magie, Esoterik und okkulte Praktiken (Galater 5,20; Off. 9,21). Heutige Finanz- und Wirtschaftsmanager sollen weithin Anhänger von Geheimbünden sein, in denen solche Zauberei praktiziert und gefördert wird. Die Mitglieder eines dieser Geheimbünde nennen sich Illuminaten, die „Erleuchteten“. Der Illuminatenorden soll am 1. Mai 1776 von Adam Weißhaupt gegründet worden sein mit dem Ziel, eine neue Weltordnung herbei zu führen. Einige Ideen dieser neuen Weltordnung wurden am 4. Juli 1776 in der amerikanischen Unabhänigkeitserklärung verkündet; die 1783 im Frieden von Paris international anerkannt wurde. Heute sollen zu dem Illuminatenorden Großindustrielle, Bankiers und Religionsführer gehören, welche die Weltwährung, Weltwirtschaft und Weltreligionen mit steuern sollen. Ein führendes Mitglied des Illuminatenordens, welches Christ wurde, zeigte in einem Vortrag eine EinDollar-Note und sagte sinngemäß dazu: 218 „Auf der Rückseite der Ein-Dollar-Note ist eine abgestumpfte Pyramide abgebildet, auf deren Fundament das Gründungsjahr MDCCLXXVI = 1776 des Illuminatenordens steht; darunter befindet sich die Inschrift ‚NOVUS ORDO SECLORUM’, das heißt neue Ordnung der Welt. Auf den 13 Pyramidestufen haben Illuminaten, Freimaurer, Esoteriker, Spiritisten, Okkultisten, Satanisten und Religionsführer ihren Platz. Wer die oberste Plattform der Pyramide erreicht, hat direkten Kontakt zu Luzifer, dem führenden Geist, der durch das strahlende Auge über der Pyramide dargestellt wird.“ Aus der Seelsorge ist bekannt, dass alle, die sich Zaubereisünden öffnen, daran gebunden sind und fortan sündhafte satanische Befehle mit Lust auszuführen. Eine Strategie Satans besteht darin, ganze Völker zunächst in hoffnungslose Missstände geraten zu lassen, um sie dann mit Zorn und Hass in Aufstände und Revolten zu treiben für eine scheinbar bessere neue Weltordnung. Wir erleben zurzeit in der EU die Zerstörung der sehr guten Eheordnung von Mann und Frau. Von der biblischen Prophetie her ist zu erwarten, dass sie später wieder als neue Errungenschaft gefördert wird: Die Hure Babylon mit dem Scheinchristus wird die Menschen, welche das Malzeichen annehmen, vorerst für eine „neue Weltordnung“ begeistern. Nach Off. 18,22-23 geht es dabei um fünf Errungenschaften: Kunst für alle (Sänger), Arbeit für alle (Handwerker), Ernährung für alle (Mühle), Zivilisation für alle (Licht); Ehe und Familie werden staatlich gefördert (Bräutigam und Braut). Alle Völker werden von diesen Errungenschaften begeistert sein. Nur begnadigte Sünder durchschauen die Verführung, weil sie in der Bibel auch die Offenbarung lesen, ernst nehmen und ihre Weissagungen bewahren. In 1. Johannes 3,7-8 steht: „Kinder, lasst euch von niemandem verführen! Wer recht tut, der ist gerecht, wie auch jener gerecht ist. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“ So wird auch zur richtigen Zeit Babylon, die scheinheilige Bodenstation Satans, zerstört. 18,24 und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in ihr gefunden worden, und das Blut aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind. Alle, die andere Menschen aus unlauteren Motiven umbringen, werden von Luzifer getrieben, der ein Mörder von Anfang an ist (Johannes 8,44). Sie alle übertreten das Gebot Gottes: „Du sollst nicht töten“ (2. Mose 20,13). An dieser Stelle muss man insbesondere fragen: Wer hat in den letzten 2000 Jahren Propheten und Heilige ermordet? Politiker und Kleriker in Rom, Allahs Krieger und atheistische Diktaturen. Nach der obigen Weissagung werden die Anhänger der globalen Weltreligion mit dem Zentrum Babylon von dem Geist derer geleitet, die auch in der Vergangenheit Propheten und Heilige ermordet haben und sie bis heute auf ihren Liquidierungslisten erfassen. Am Ende werden auf 219 den Todeslisten besonders die 144.000 Judenchristen und die beiden Jerusalemer Christuszeugen stehen. Darum wird nach Gottes Plan das Zentrum dieser religiösen Macht in einer Stunde vernichtet. Für die Gemeinde ist das ein Zeichen der Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. Für Nachfolger Christi ist es heute schon wichtig, alle Tendenzen zu erkennen, die dieses religiös-politische Machtzentrum vorbereiten, weil schon die Tendenzen unter Gottes Zorn stehen. Sollten Christen mit Anhängern satanischer Orden Kontakte bekommen, dann sollten sie wissen, dass diese Leute oft mit erdrückenden Gewissensqualen und Selbstmordgedanken belastet sind. Auch ihnen kann das Evangelium von Jesus Christus heute noch den Weg zur Gotteskindschaft zeigen. Das Ende Babylons Off. 19,1: Danach hörte ich etwas wie eine große Stimme einer großen Schar im Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes! Bis heute ist Freude im Himmel über jeden Sünder, der Buße tut. Auch über die Zerstörung Babylons wird im Himmel große Freude sein und ein großes Halleluja wird angestimmt. Das hebräische Wort Halleluja steht im Neuen Testament nur viermal: in Off. 19,1.3.4.6. Es wird im Neuen Testament nur angewandt nach der Vernichtung der Hure Babylon und im Zusammenhang mit der Hochzeit des Lammes, der Vereinigung Jesu mit Seiner Brautgemeinde. Das Wort Halleluja bedeutet: „Preist Gott!“. Im Alten Testament steht es erstmalig in Psalm 104,35, wo vom Untergang der Gottlosen die Rede ist. Zum letzten Mal steht dieses Gotteslob in der Bibel im Blick auf die Hochzeit des Lammes. In Off. 6,10 rufen die Märtyrer unter dem Altar Gottes noch: „Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen?“ Nach dem Fall Babylons gehören sie sicher mit zu den ersten, welche in das große Halleluja im Himmel einstimmen. Interessant ist auch, dass im griechischen Bibeltext hebräische Worte stehen. Solche hebräischen Worte wie zum Beispiel Amen, Halleluja, Hosianna sind der Christenheit in allen Sprachen vertraut – da ist die Sprachverwirrung ein Stück aufgehoben. Ganz frohmachend ist, dass das kommende Heil, die Herrlichkeit und die Kraft unseres Gottes, zugleich mit der Vernichtung Babels offenbart wird. Es löst Freude aus in allem Leide, weil dann von Babylon keine Christenverfolgung mehr ausgehen kann. Halleluja! 220 19,2 Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, die die Erde mit ihrer Hurerei verdorben hat, und hat das Blut seiner Knechte gerächt, das ihre Hand vergossen hat. Genau diese Worte von der richtenden Gerechtigkeit Gottes wurden schon in Off. 16,7 im Zusammenhang mit den Märtyrern ausgesprochen: „Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht.“ Beachtenswert ist hier, dass der heilige Gott für sein rächendes Gerichtshandeln an Babylon gerühmt wird und nicht der Sohn Gottes. Der Herr Jesus Christus wird nach der Beseitigung Babylons wiederkommen und nach Gottes Heilsratschluss das Tier, den Antichristen beseitigen. Alles verläuft nach dem festgelegten Ratschluss Gottes, der uns in der Bibel offenbart ist. Es ist zum Staunen und Anbeten, dass wir das alles in der Bibel lesen und dadurch wissen können, was in Zukunft geschieht. Nun wird auch die gerechte Urteilsbegründung gegeben. Die Mutter aller Religionen verdirbt Land und Leute durch Verführung zur Zauberei (Off. 18,23b). Zauberei mit allen ihren Spielarten wie Okkultismus und Esoterik ist das Opium, welches zunehmend über die Massenmedien verbreitet wird. Zauberei prägt alle Religionen und ist sogar auch in Kirchen zu finden. So ist das Leben der Katholiken in Brasilien mehr oder weniger von okkulten Praktiken durchdrungen. Die große Hure Babel will die ganze Menschheit satanisch infizieren, sodass nur noch Satan, sein Scheinchristus und der falsche Geist die Menschheit regieren. Die große Hure wird alle auf ihre Todeslisten setzen, welche die Annahme des antichristlichen Malzeichens verweigern. Besonders hasst sie alle, die sich bemühen, die Gebote Gottes zu halten und die sich auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus vorbereiten. Nur durch die Vernichtung der großen Hure wird zur richtigen Zeit der Holocaust der Gemeinde Jesu und aller Andersdenkenden gestoppt. Menschen ohne Malzeichen können bis zur Wiederkunft Jesu Christi noch umkehren und an den gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus glauben. Wenn der Herr Jesus Christus sichtbar erscheint, kann kein Mensch mehr durch Glauben gerettet werden. Gerettet werden nur Menschen, welche an Jesus glauben, obwohl sie IHN noch nicht sehen. Alle, die sich nur auf das Sichtbare gründen, werden mit dem Sichtbaren vergehen und alle, die sich im Glauben auf das im Moment noch unsichtbare Reich Gottes vorbereiten, werden es staunend und dankend ererben (2.Korinther 4,17-18). Bei der sichtbaren Wiederkunft Jesu ist eine besondere Rettungsaktion nur noch für Israel prophezeit (Römer 11,25-26). 19,3 Und sie sprachen zum zweiten Mal: Halleluja! Und ihr Rauch steigt auf in Ewigkeit. 221 Politiker, Wirtschaftsbosse und Religionsführer benutzen seit Beginn des 21. Jahrhunderts alle positiven und negativen Ereignisse in der Welt, um die Globalisierung voranzutreiben. Die Bibel beschreibt die Megastadt Babylon als Globalisierungszentrum der Endzeit. Obwohl diese Stadt erst in der letzten Zeit richtig offenbar werden wird, hat Gott ihre Vernichtung schon seit 2000 Jahren in der Offenbarung angekündigt. Es wird nur schwelender Rauch übrig bleiben, wie nach einem Großbrand. Das ist ein Perfektionismus Gottes, der jetzt schon in das zweite Halleluja einstimmen lässt und der die Gemeinde Jesu trotz Widerwärtigkeiten froh und getrost machen soll. In der sechsten Strophe des Liedes „Jesu meine Freude“ heißt es treffend: „Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein. Duld ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.“ Dass der Rauch vom zerstörten Babylon ewig aufsteigt, löst ewige Dankbarkeit dafür aus, dass diese satanische Macht dann für immer vernichtet ist. 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen Amen, Halleluja! Das dritte Halleluja erschallt von denen, die Gott in der Thronumgebung dienen. Sie fallen anbetend nieder und bekräftigen die Rechtmäßigkeit des Strafgerichtes Gottes über Babylon. „Amen, Halleluja“ bedeutet „Wahrhaftig, lobt Gott!“ Dass hier die 24 Ältesten und die 4 lebendigen Wesen zum letzten Mal in der Offenbarung erwähnt werden, ist ein Hinweis darauf, dass sich nun alles auf Gott selbst und Seinen Sohn konzentrieren wird. Mit der Zerstörung Babylons hat Gott den Weg frei gemacht für die Königsherrschaft seines Sohnes Jesus Christus. Auch wir sollen uns die Ereignisse vom Ende Babylons einprägen und jetzt schon in das Gotteslob einstimmen. Römer 12,12 ist ein Aufruf für alle Nachfolger Christi: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ 19,5 Und eine Stimme ging aus von dem Thron: Lobet unseren Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, klein und groß! An dieser Stelle könnte es hilfreich sein, uns an Off. Kapitel 4 zu erinnern, an die Größe und Herrlichkeit Gottes mit seiner heiligen Thronumgebung. Wenn das alles vor unserem geistlichen Auge steht, wird die Stimme vom Thron Gottes unsere Herzen erreichen, die auch uns zu herzlichem Lob und herzlicher Anbetung Gottes ermuntert. Zwei Gruppen werden hier zum Gotteslob gerufen: 1. Alle Knechte sind alle, die es wie Paulus als besonderes Vorrecht 222 bekennen, Sklaven Jesu Christi sein zu dürfen. 2. Alle gottesfürchtigen Menschen, welche Jesus Christus nachfolgen zusammen mit Gleichgesinnten, die Kleinen und die Großen, die Jungen mit den Alten. Wenn auf der Erde alles drunter und drüber geht und alle schreien, klagen und weinen, wird die Gemeinde Jesu ihre Häupter erheben, weil sich ihre Erlösung naht. Auch auf dem Sterbebett hat schon mancher Christ seiner Freude Ausdruck gegeben, weil nun das Schönste für ihn kommt, das Himmelreich. 19,6 Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Nach dem Fall Babylons meldet sich eine große jubelnde Schar zu Wort. In dreifacher Weise wird das Jubeln beschrieben: wie eine große Volksmenge, wie Wassertosen, wie Donnergrollen rufen alle das vierte Halleluja. Denn der allmächtige Gott klärt in dieser Zeit die irdische Machtfrage mit seinen überirdischen Kräften, die allen Menschen und Dämonen himmelhoch überlegenen sind. ER hat schon immer Regierungen eingesetzt und abgesetzt, wenn ihre Ungerechtigkeit, ihr Lug und Trug überhand nahm. Hier vernichtet ER aber die letzten bösen Weltregenten, um den Weg für die Weltherrschaft seines Sohnes Jesus Christus frei zu machen. Da erfüllen sich die Worte aus Psalm 97,1: „Der HERR (JHWH) ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, so viele ihrer sind.“ 19,7 Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Die Braut ist die Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden, die sich untereinander zur Freude und zum Frohlocken auffordern. Das Klagen und Jammern der Welt über ihr zerstörtes Babylon ist das Signal zum Frohlocken der Gemeinde Jesu. Die Ursache zu dieser Freude ist die kurz bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. ER kommt zur Hochzeit, bei der ER seine glaubende Brautgemeinde für immer zu sich nimmt. Bei dieser Hochzeit geht es nicht um eine eheliche Gemeinschaft nach unseren Vorstellungen, sondern um die Vereinigung der Gemeinde mit dem Herrn Jesus. In Matthäus 22,1-14 beschreibt der Herr Jesus dasselbe Ereignis; das Bild für die Gemeinde sind da die Hochzeitsgäste. Dieses gewaltigste Ereignis der Weltgeschichte wird uns als die Hochzeit des Lammes beschrieben. Wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten. Darauf sollen wir uns freuen und fröhlich sein. Das alles soll sich die glaubende Gemeinde in der Endzeit fest einprägen. Über alle, die in der Endzeit das alles nicht lesen und nicht ernst nehmen wollen und die sich nicht 223 darauf vorbereiten, kommt der Zorn des Lammes, von dem wir in Off. 6,16 lasen. 19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Hier wird die Rechtfertigungslehre erklärt am Beispiel eines Brautkleides, welches allen gegeben wird, die an Jesus glauben und sich auf Sein Kommen vorbereiten. Zu dieser Brautgemeinde gehören nur Menschen, die sich vor Gott als elende, jämmerliche, arme, blinde und bloße Sünder erkannten. Diese Erkenntnis bewirkt der Heilige Geist im Zusammenhang mit den zehn Geboten Gottes und der Erklärung dazu aus der Bergpredigt Jesu (Matthäus 5-7). Nur Menschen, die über ihre erkannten Sünden in ihrem Gewissen tief erschrecken und um Vergebung bitten, empfangen das reine Brautkleid der Gerechtigkeit. Diese reine, leuchtend weiße Leinwand ist die Gerechtigkeit auf Grund des Glaubens im Gegensatz zu der selbstgerechten prächtigen Kleidung der multikulturellen Hurenreligion. Die Rechtfertigung vor Gott geschieht allein durch den Glauben an das stellvertretende Opfer Jesu am Kreuz. „Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit“ (Römer 4,5). Dieses Evangelium ist Gottes gute Nachricht für schlechte Menschen. Wohl dem, der mit dem Liederdichter bekennen kann: „Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid, damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel werd eingehn.“ In Off. 21 ab Vers 9 heißt es von der Braut des Lammes, dass sie mit der Herrlichkeit Gottes bekleidet ist. Das ist eine Herrlichkeit, welche unsere Vorstellung weit übersteigt. Wer zur Brautgemeinde gehört, hat der Wiederentdecker der biblischen Rechtfertigungslehre, Martin Luther, in seiner Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ auf den Seiten 22 bis 25 beschrieben: „Ja, wenn ein Mensch nicht zuvor glaubte und ein Christ wäre, so gälten alle seine Werke nichts, sondern wären lauter närrische, sträfliche, verdammliche Sünden. Darum sind zwei Sprüche wahr: Gute, fromme Werke machen nimmermehr einen guten, frommen Mann, sondern ein guter, frommer Mann macht gute, fromme Werke. ... Wie Christus Matthäus 7,18 sagt: Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. ... Die Person aber macht niemand gut, als allein der Glaube, und niemand macht sie böse, als allein der Unglaube. ... So wird der Mensch durch den Glauben an das göttliche Wort gerechtfertigt und erhaben, der durch die Furcht des Gottesgebotes gedemütigt und zur Selbsterkenntnis gekommen ist.“ 224 19,9 Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Diese sind wahrhaftige Worte Gottes. Der Sprecher Gottes ist hier vom Textzusammenhang her der Engel, der persönlich zu Johannes spricht. Er begann damit in Off. 17,1 und beendet seinen Auftrag mit Off. 19,9. Unter seiner Regie wurde Johannes die Zerstörung des kommenden religiösen Weltzentrums Babylon offenbart. Nun geht es um die Berufung oder Einladung zum Hochzeitsmahl des Lammes für alle, die glauben, wie es in Römer 4,5 steht. Das ist für Johannes alles so überwältigend, dass er erneut an seinen Schreibbefehl erinnert werden muss. Denn alle wahrhaft Gläubigen sollen die Seligpreisung der Berufenen zum Hochzeitsmahl des Lammes schwarz auf weiß lesen und im Herzen tragen (in der Offenbarung stehen 7 Seligpreisungen: Off. 1,3; 14,13; 16,15; 19,9; 20,6; 22,7 und 22,14). Die Erfüllung dieser Seligpreisung wird alle vereinigen, die auf Erden gelebt und geglaubt haben wie Abraham, denn es heißt in 1. Mose 15,6 und Römer 4,3: „Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden.“ Wer also an den lebendigen, persönlichen Gott und seinen Sohn Jesus Christus glaubt wie Abraham, kann seines Heils gewiss sein. Der Herr Jesus Christus sagte zu den führenden Theologen in Israel: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“ (Johannes 8,56). Wer sich mit Freuden auf den Tag der Wiederkunft Jesu vorbereitet, kann sich auf die obige wahrhaftige Zusage Gottes gründen, dass er selig ist und bei der Hochzeit des Lammes dabei sein wird. Sie, lieber Leser, können jetzt niederknien und mit dem Liederdichter August Knabe beten: „Glauben will ich, Herr mein Gott, glauben fest bis in den Tod, bis zum Schau’n auf Zions Flur: Jesus spricht ja: Glaube nur!“ 19,10 Und ich fiel nieder zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein und deiner Brüder Mitknecht, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung. Johannes ist durch die göttlichen Offenbarungen so überwältigt, dass er vor ihrem Überbringer niederfällt. Sicher würde es jeder von uns in solch einer Situation ähnlich tun. Darum kommt hier eine wichtige Ermahnung. Wer Engel, Heilige oder gar den Heiligen Geist anbeten will, wird hier aufgefordert: „Tu es nicht“, oder hüte dich, so etwas zu tun. Anbetung gebührt allein Gott dem Vater und dem Sohn Jesus Christus, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen. 225 Engel Gottes und wahrhaft Heilige erkennt man daran, dass sie jede Huldigung ablehnen. Auch der Heilige Geist will nur wie ein Scheinwerfer Gott den Vater und den Gottessohn Jesus Christus anstrahlen und niemals sich selbst. Der auferstandene Herr Jesus Christus hat zu seinen Nachfolgern in Bezug auf den Heiligen Geist gesagt: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apostelgeschichte 1,8). Wer den Herrn Jesus Christus verherrlicht mit Wort und Wandel, ist mit dem Heiligen Geist erfüllt und hat damit das Zeugnis Jesu. Zu diesem Zeugnis Jesu gehören auch die Weissagungen der letzten Ereignisse im Heilsratschluss Gottes. Je tiefer Christen von der lebendigen Hoffnung erfüllt sind, ihrem Herrn zu begegnen, desto inniger wird ihre Beziehung zu IHM (2. Petrus 1,19) und desto vollmächtiger wird ihr Glaubenszeugnis. Wer dagegen zum Heiligen Geist betet oder zu Maria, zu Verstorbenen, Heiligen, Engeln oder zu anderen Gottheiten und wer außerbiblische Schriften als heilig verehrt, wird hier aufgefordert: „Tu es nicht!“ Wer so etwas tut oder getan hat, kann sich im Namen des Herrn Jesus Christus davon lossagen. Hilfreich kann auch ein Lossagegebet im Beisein von Brüdern sein, welche den lebendigen Gott allein anbeten und Jesus als einzigem Weg zum Vater folgen. Die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus Off. 19,11: Und ich sah den Himmel aufgetan; und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hieß: Treu und Wahrhaftig, und er richtet und kämpft mit Gerechtigkeit. Es geht hier um die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus. Davon wurde schon Gewaltiges offenbart beim sechsten Siegelbruch in Off. 6,14-17: der Himmel entweicht wie eine Buchrolle und alle werden Jesus sehen. In Off. 19,11 jedoch sieht Johannes Jesus im geöffneten Himmel. In Lukas 21,27 sagt Jesus: „und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ In Matthäus 24,27 sagt ER in Bezug auf Sein Kommen: „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.“ Alle diese Aussagen betreffen dasselbe Ereignis: Der Herr Jesus Christus, welcher zurzeit noch unsichtbar ist, kommt für alle sichtbar vom Himmel Gottes herab auf unsere Erde und wird sich mit seinen Nachfolgern schon im Luftbereich vereinen (1.Thessalonicher 4,16-17). Das geschieht alles plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten, der siebenten Posaune (1.Korinther 15,51-52). Bei der Vereinigung Jesu mit seiner Gemeinde (Ekklesia, die Herausgerufene) aus Juden und Heiden erfüllt ER alle diesbezüglichen Weissagungen, bis dahin, dass wir dann mit Christus im Millennium regieren werden (Off. 20,4). 226 Es gibt keine Bibelstelle, welche vor dieser Zeit auf eine, zwei oder gar drei Entrückungen der Gemeinde weist, bei denen Jesus für die Welt unsichtbar kommen soll. Es gibt nur die sichtbare Wiederkunft (Epiphanie, Parusia) des Herrn Jesus Christus und die Begegnung (Apantesis) mit seiner Gemeinde aus Juden und Heiden. Für den Vorgang der Entrückung steht im Griechischen das Wort harpagesometha, was bedeutet „wir werden weggerissen werden.“ Bei der Wiederkunft Jesu werden gerechtfertigte Sünder, die verstorben sind, auferstehen (1.Korinther 15,52) und gemeinsam mit den noch lebenden gerechtfertigten Sündern dem Herrn entgegen gerückt. Danach beginnt die hohe und glückselige Zeit Jesu mit seiner Gemeinde (Off. 20,6) im Millennium. Jesus kommt 1. Jo wieder Jesus offenbart Zukunft Off.1,7 Millennium Off.20,1-15 Frieden Gemeinde Off. 20, 6 Entrückung 1.Thess. 4, 16-17 Neuer Himmel u. neue Erde Off. 21-22 Weißer Thron Off. 20, 11-15 Völker Off. 20,3b Tier und falscher Prophet Off. 19,20 Hölle 2. Tod Off. 21,8 ER kommt, um treu und wahrhaftig zu richten, zu kämpfen und das Werk zu vollenden, das ER mit Seinem Sieg auf Golgatha begonnen hat. In Off. 19,11.19.21 wird betont, dass der Herr Jesus Christus auf einem weißen Pferd sitzt, wenn ER wiederkommt. Nach dem Gesamtbefund der Weissagungen wird Jesus in Jerusalem einziehen und das messianische Friedensreich auf Erden errichten. Vor 2000 Jahren ist ER nach der Voraussage von Sacharja 9,9 auf einem Eselsfüllen nach Jerusalem hinein geritten, um unsere Schuldfrage zu lösen. Damals hatten IHN böse Menschen gekreuzigt; diese Höllenqual hatte ER am Kreuz an Stelle aller Sünder durchlitten, darum dürfen alle IHN um Vergebung bitten. Wenn ER auf einem weißen Pferd wiederkommt, wird ER die Machtfrage lösen und den Antichristen mit dessen Anhängern vernichten. 19,12 Seine Augen aber sind wie Feuerflammen, und auf seinem Haupt viele Kronen; und er trägt einen Namen, den niemand kennt als er selbst. 227 Wie in Off 1,14 sieht Johannes den durchdringenden feurigen Blick seines erhöhten Herrn. Sein flammender Richterblick wird alles Unrecht durchschauen, offen legen und strafen. Seine vielen Kronen zeigen Jesu überlegene Allmacht. Im Grundtext steht eigentlich Diademe. Als Hoheitszeichen des obersten Herrschers des griechischen Weltreichs wurde das Diadem von Alexander dem Großen eingeführt. Es ist ein prächtiges Stirnband oder ein Haarbund. In Off. 12,3 wurde der Drache mit sieben Diademen beschrieben und in Off. 13,1 das Tier, der Antichrist, mit 10 Diademen. Der Herr Jesus Christus mit seinen vielen Diademen überwindet dieses satanisch antichristliche Weltreich als der Sieger von Golgatha, um endgültig die Machtfrage zu lösen. Wie auch in Off. 3,12 wird hier auf einen neuen Namen des Herrn Jesus Christus hingewiesen. Diesen Namen kennt bis zu Seiner Wiederkunft niemand als nur ER selbst. Es wird ein Name sein, der IHN als Sohn Gottes, als Schöpfer der alten Erde, als Bibelautor, als Welterlöser, Weltvollender und als Werkmeister Gottes für die neue Erde unter einem neuen Himmel beschreiben wird. Es ist möglich, dass diesen wunderbaren neuen Namen dann auch die 144000 nach Off. 14,1 und alle Erlösten nach Off. 22,4 auf ihrer Stirn tragen. Da erfüllt sich 1. Johannes 3,2: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ 19,13 Und er war angetan mit einem Gewand, das mit Blut getränkt war, und sein Name ist: Das Wort Gottes. Eine mögliche Übersetzung ist, dass sein Gewand in Blut getaucht war. Dieses in Blut getauchte, oder mit Blut getränkte Gewand könnte ein Hinweis auf den errungenen Sieg des Herrn Jesus Christus am Kreuz von Golgatha sein. Es weist auf das geschlachtete Opferlamm Gottes hin, welches der Welt Sünde trug und nun in Herrlichkeit wiederkommt mit dem blutgetränkten Gewand. In den meisten Büchern zur Offenbarung wird diese Stelle von Jesaja 63,3 her anders gedeutet: „Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt.“ Diese Jesajastelle weist aber auf ein Ereignis nach Jesu Wiederkunft, das in Off. 19,15 beschrieben wird. Der Herr Jesus Christus ist auch das Wort Gottes, durch das ER die Welt geschaffen hat (Johannes 1,1-14). Seine Worte erwecken Menschen zu neuem Leben aus Gott, von seinem ersten Kommen an bis zu seiner Wiederkunft (1. Johannes 1,1). Wer auf das Wort des Herrn Jesus Christus nicht hört und ihm nicht gehorchen will, der muss es im Gericht zu seiner Verdammnis hören 228 (Johannes 12,48). ER war zu Seiner Erdenzeit das fleischgewordene Wort Gottes (Johannes 1,1-14) und ER gab uns Sein schriftgewordenes Wort Gottes mit der Botschaft der Jungfrauengeburt, Seiner Kreuzigung, Seiner Auferstehung von den Toten, Seiner Himmelfahrt, der Sendung Seines Heiligen Geistes und Seiner sichtbaren Wiederkunft als Sieger. Es gilt einfach, diesen heiligen Worten uneingeschränkt zu glauben als der absoluten Wahrheit. Mit diesem Glauben kann jeder Mensch selig leben und selig sterben. Wer dagegen hinter diese Wahrheiten ein „aber“ setzt, ist nicht gläubig sondern abergläubig. 19,14 Und ihm folgte das Heer des Himmels auf weißen Pferden, angetan mit weißem, reinem Leinen. Über diese himmlischen Heerscharen gibt es viele Spekulationen, um zweifelhafte Vorentrückungslehren zu begründen. Die zuletzt lebende Gemeinde Jesu wird am Ende der großen Trübsal weggerissen (Off. 7,14) und nicht vorher entrückt. Das Wegreißen und die Vereinigung der Gemeinde mit Jesus geschehen bei Seiner sichtbaren Wiederkunft zur Zeit der letzten Posaune (1. Korinther 15,52). Erst bei dem 7. Siegelbruch ist im Himmel eine besondere Stille (Off. 8,1) und ab der 7. Posaune regiert Christus über die Reiche der Welt (Off. 11,15). Vielleicht ist es wie am Anfang der Welt, wo Gott nach sechs Schöpfungstagen am siebenten Tag ruhte. So kommt nach sechs Siegelbrüchen und sechs Posaunengerichten mit dem 7. Sigelbruch und dem 7. Posaunensignal gemäß Gottes Heilsplan alles zur Ruhe und es beginnt das Messianische Friedensreich. Bei der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus folgen IHM aus dem geöffneten Himmel Heerscharen von Engeln auf weißen Pferden. Sie folgen Christus nicht, um zusammen mit IHM gegen den Antichristen und seine Anhänger zu kämpfen. Der Herr Jesus Christus in seinem blutgetränkten Gewand kämpft allein mit Seinem Wort und was ER spricht, geschieht. Die Engel auf weißen Pferden mit weißen Gewändern, ganz rein und heilig, folgen dem wiederkommendem Herrn Jesus Christus. Ihr Auftrag ist es nach den Worten Jesu, die bluterkaufte Gemeinde zu sammeln, von der Feldarbeit (Matthäus 24,40), aus den Schlafstuben und von der Handarbeit (Lukas 17,34-35). Die Sammlung wird ähnlich wie bei Elia geschehen, der mit feurigen Rossen zum HERRN fuhr (2. Könige 2,11). In Matthäus 24,31 sagt Jesus in Bezug auf seine Wiederkunft: „Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.“ Einige Parallelstellen dazu sind Matthäus 16,27; 25,31 und 2. Thessalonicher 1,7. Vom griechischen Grundtext her könnte Off. 19,14 übersetzt werden: „Die Heerabteilungen (strateumata) in dem Himmel folgten ihm auf weißen Pferden nach.“ 229 19,15 Und aus seinem Munde ging ein scharfes Schwert, dass er damit die Völker schlage; und er wird sie regieren mit eisernem Stabe; und er tritt die Kelter, voll vom Wein des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen, Im Sendschreiben an die Gemeinde zu Pergamon (Off. 2,12-17) stellt sich der Herr Jesus Christus auch mit dem zweischneidigen Schwert seines Mundes vor. Darum ist es für alle Nachfolger Christi notwendig, bibeltreue Predigten zu hören, in denen auch von Jesu richtender Gerechtigkeit gepredigt und Menschliches von Göttlichem geschieden wird. Denn der Herr Jesus kämpft nicht mit menschlichen Waffen und Methoden um unsere Rettung, sondern durch Sein Wort und Seinen Geist. Wenn ER wiederkommt, wird ER nur vollmächtig sprechen, und was ER spricht, wird geschehen. Diese Vollmacht hat nur ER von Gott bekommen, sonst niemand im Himmel und auf Erden. Wenn ER spricht, werden alle, die mit den modernsten Waffen gegen IHN nach Jerusalem ziehen, in Panik geraten und sich gegenseitig umbringen. In Sacharja 8,10c steht diesbezüglich: „und ich ließ alle Menschen aufeinander los, einen jeden gegen seinen Nächsten.“ Zum Regieren mit eisernem Stab ist überliefert, dass im Altertum nur gefährliche wilde Raubtiere mit eisenbeschlagenen Holzkeulen gezähmt oder erschlagen wurden. Bis zur Wiederkunft des Herrn Jesus Christus werden sich immer mehr Menschen wie zu gefährlichen Raubtieren entwickeln, die nur noch mit eisernem Stab zu regieren sind. In Micha 4,3 steht diesbezüglich: „ER wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen...“ Wichtig ist, dass sich Christen der zunehmenden geistlichen Verwahrlosung mit der Bagatellisierung und Übertretung der 10 Gebote nicht anpassen. Folgen Sie, lieber Leser, mit Entschiedenheit Jesus Christus als Ihrem Herrn nach zu Ihrem Heil. Eine säkularisierte Scheinheiligkeit ohne entschiedene Nachfolge Christi erlebt den grimmigen Zorn Gottes und den Zorn des Lammes (Off. 14,20). 19,16 und trägt einen Namen geschrieben auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte: König aller Könige und Herr aller Herren. Auf dem blutgetränkten Gewand des Siegers von Golgatha steht an der Stelle, wo Kämpfer das Schwert haben, der Name „König aller Könige.“ So bedeutungsvoll ist dieser Name des Allherrschers. ER ist der allerhöchste König und Herr nach dem Willen SEINES Vaters, des allmächtigen Gottes. Das nächste große Ereignis der Weltgeschichte ist die Wiederkunft Jesu und der Beginn Seiner 1000-jährigen Königsherrschaft auf Erden, dem messianischen Friedensreich. Danach wird ER für ewig alle Herrschaft Gott dem Vater übergeben nach 1. Korinther 15,28: „Wenn aber alles ihm untertan sein wird, 230 dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.“ Wer seine Knie heute vor dem Herrn Jesus Christus beugt und IHN anbetet, der darf das ewig tun im Reich Gottes. Alle, die dem Herrn Jesus Christus die Anbetung zu ihrer Lebenszeit verweigern, achten die herrliche Erlösung gering und erleben ewige Verdammnis mit dem Verderben ihres Leibes und ihrer Seele in der Hölle. Davor warnte der Herr Jesus Christus in Matthäus 10,28: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Das Ende vor der Weltenwende Off. 19,17: Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, und er rief mit großer Stimme allen Vögeln zu, die hoch am Himmel fliegen: Kommt, versammelt euch zu dem großen Mahl Gottes Hier geht es nicht um die gesammelten Heere bei Harmagedon zur Zeit der Zornesschalen (Off. 16,16). Diese Heere werden durch Feuer vom Himmel vernichtet (Off. 20,9) und damit ist der Grimm Gottes vollendet. In Off. 19,17ff ruft ein Engel alle Raubvögel, viel Fleisch zu fressen. Wenn die vereinigte Weltarmee des Antichristen sich sammelt, um der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft des Herrn Jesus Christus schlagkräftig zu begegnen, ruft der Engel alle Vögel, die hoch am Himmel fliegen wie z.B. Aasgeier, zur großen Fütterung. Der Herr Jesus Christus hat für dieses Ereignis treffend vorausgesagt: „Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier“ (Matthäus 24,28). Als Vogelfutter enden Millionen Menschen, welche das Malzeichen des Antichristen an ihre Stirn oder an ihre rechte Hand nehmen. Der Herr Jesus Christus vergleicht sie mit Aas. Mit solch einer gelassenen Überlegenheit soll die Gemeinde Jesu den von Gott herbeigeführten Aufschwung und Niedergang des Antichristen und seiner Anhänger im Blick haben! Bei der Erscheinung des Herrn Jesus Christus wird ein solcher Schrecken über alle Krieger des Antichristen kommen, dass sie sich wie Wahnsinnige gegenseitig oder auch selbst umbringen (Sacharja 14,13). Dieses große Mahl Gottes für alle Raubvögel ist schon seit 2000 Jahren für die Entsorgung aller Leichen der gewaltigen Welteinheitsarmee festgelegt. 19,18 und esst das Fleisch der Könige und der Hauptleute und das Fleisch der Starken und der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller Freien und Sklaven, der Kleinen und der Großen! 231 Hier geht es um dasselbe Ereignis und die davon betroffenen Menschengruppen wie beim sechsten Siegelbruch in Off. 6,12-17. Menschen, die nicht den Herrn Jesus Christus im Gebet anrufen, werden bei seiner Wiederkunft zu den Bergen und Felsen rufen: „Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes“ (Off. 6,16). Es gibt die Meinung, dass die großen Befehlshaber die Hauptschuldigen sind, wenn in Kriegen gemordet, gefoltert, geplündert und vergewaltigt wird. Hier wird deutlich, dass alle in der Gefolgschaft des Antichristen zu Futter für die Raubvögel werden. Es geht nach dem alten geflügelten Wort: Mit gegangen, mit gehangen, oder: der Hehler ist genau so schlimm wie der Stehler. Dieses Fleisch unzähliger Menschen, welches die Raubvögel fressen, ist ein abschreckendes Beispiel für das Ende aller, die das Gute, das Göttliche missachten und sich für das Böse, das Satanische entscheiden. Hier haben wir eine Auslegung der Weissagung in Psalm 2,2-4: „Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Herren halten Rat miteinander wider den Herrn und seinen Gesalbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke! Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der Herr spottet ihrer.“ 19,19 Und ich sah das Tier und die Könige auf Erden und ihre Heere versammelt, Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer. Dieser Feldzug ist gegen den Herrn Jesus Christus und gegen SEINE Gefolgschaft aus dem Himmel gerichtet. Es ist unheimlich, dass die größte, modernste und stärkste Armee der Endzeit gegen den wiederkommenden Herrn Jesus Christus Krieg führen will. Das ist keine irdische Kriegsführung mehr, sondern eine satanische. Nach Off. 12,9 ist zu diesem Zeitpunkt der Teufel mit all seinem Anhang aus den himmlischen Bereichen verworfen und daher auf der Erde. Nach Off. 18,23c ist die gesamte antichristliche Menschheit durch Zauberei verführt. Wie besessen von bösen Geistern wollen alle antichristlichen Malzeichenträger gegen Jesus und Seine Heere kämpfen. So, wie Hitler mit seinen Anhängern wie besessen alle Juden umbringen wollte; so, wie Karl Marx und Lenin mit ihren Anhängern wie besessen den Glauben an Jesus Christus ausrotten und die Bibel widerlegen wollten; so, wie fanatische religiöse Menschen möglichst alle anders Denkenden ihrer Religion unterwerfen oder töten wollen. So besessen folgen die Massen dem Aufruf zum letzten Gefecht gegen Christus und Seine Heere. Nach Off. 17,14 ist nicht nur Christus mit den himmlischen Heerscharen im Visier der Macht des Bösen, sondern auch die Gemeinde Jesu, welche in dieser Zeit durch den Dienst der Engel gesammelt wird. Vielleicht war Martin Luther bei der dritten Strophe des Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott“ von diesen Offenbarungstexten inspiriert, sodass er schrieb: „Und wenn die Welt voll Teufel wär’ und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürst dieser Welt, 232 wie sauer er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht er ist gericht’: ein Wörtlein kann ihn fällen.“ 19,20 Und das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der vor seinen Augen die Zeichen getan hatte, durch welche er die verführte, die das Zeichen des Tieres angenommen und das Bild des Tieres angebetet hatten. Lebendig wurden diese beiden in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brennt. Als der erhöhte Herr Jesus Christus seinem Lieblingsjünger Johannes erschien, fiel dieser wie tot zu SEINEN Füßen nieder (Off. 1,17). Wie viel mehr werden die Feinde Jesu bei SEINER Erscheinung allen Mut verlieren und zusammenbrechen! Am schlimmsten wird es dabei den zwei antichristlichen Hauptakteuren ergehen. Das Tier als der globale politische Führer und der falsche Prophet als das Oberhaupt der Welteinheitsreligion werden nicht wie alle Anderen nur sterben und ins Totenreich befördert, sondern ohne den Tod zu erleben kommen diese zwei Handlanger Satans sofort und wohl als erste Menschen in den feurigen Pfuhl. Hier steht in der Bibel das erste Mal etwas vom Feuersee. Das Strafgericht an diesem Ort ist viel schlimmer als der Tod. Das ist ein Ort der Qual in ewiger Gottesferne. In diesen Pfuhl von Feuer und Schwefel kommen auch alle Gottlosen nach dem Gericht vor dem weißen Thron (Off. 20,12-15). Dort werden auch der Teufel und der Tod enden. In der Gottesferne im Feuersee wird jeder Mensch bei vollem Bewusstsein für jede begangene Sünde gerecht bestraft, bis Gott seine Seele für ewig vernichtet (Matthäus 10,28). Seele ist der Sitz unseres Denkens, Fühlens und Wollens. Nur Menschen, welche daran glauben, dass der Herr Jesus Christus an ihrer Stelle diese Höllenqualen für sie am Kreuz durchlitten hat, kommen nicht an diesen furchtbaren Ort. Ohne Verdienst von Werken, allein durch den Glauben kommen alle, die dem Herrn Jesus Christus nachfolgen, in die ewige Herrlichkeit bei Gott. Darum hat der Herr Jesus Christus alle diese Dinge aufschreiben lassen und will die Bibelverbreitung in aller Welt wie ein heiliges Frühwarnsystem mit Rettungsangebot. Darum lesen Sie die Bibel, vertrauen Sie ihr und beten Sie auch darum, dass sich noch viele für ewig retten lassen. 19,21 Und die anderen wurden erschlagen mit dem Schwert, das aus dem Munde dessen ging, der auf dem Pferd saß. Und alle Vögel wurden satt von ihrem Fleisch. Hier wird noch einmal betont, dass alle antichristlichen Malzeichenträger und alle, die das Bild des Tieres anbeten, erschlagen werden durch das Wort des Messias. Nach Sacharja 14,4 und 12-13 wird der Herr Jesus Christus nach seiner Wiederkunft auf dem gespaltenen Ölberg stehen, gegenüber Jerusalem. Auf die 233 Worte des Messias hin werden das Fleisch, die Augen und die Zungen aller seiner Feinde verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, und einer wird die Hand gegen den anderen erheben. Da wird der, der den Instinkt der Tiere geschaffen hat, alle Vögel zur großen Fütterung zusammenrufen, so wie im Winter Vögel ins Futterhäuschen kommen oder wie andere Vögel vor dem Kälteeinbruch gen Süden ziehen. So werden sich dann alle Vögel sammeln und gesättigt werden von dem Fleisch derer, die sich gegenseitig erschlagen. Was Jesus Christus spricht, geschieht, auf welche Weise auch immer. Das messianische Friedensreich Off. 20,1: Und ich sah einen Engel vom Himmel herab fahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Beim fünften Posaunengericht und dem ersten Wehe (Off. 9,1 und 11) erhält ein gefallener Stern (nach Off. 1,20b gefallener Engel) den Schlüssel zum Brunnen des Abgrundes. Aus dem geöffneten Abgrund kommen böse Geister, welche fünf Monate lang alle Menschen quälen, die nicht das Siegel Gottes haben (Off. 9,1f). Hier dagegen wird ein besonders vollmächtiger Engel Gottes auf die Erde geschickt mit dem Schlüssel zum Abgrund. Nach Off. 12,7 könnte das der Erzengel Michael sein. Der Engel hat Vollmachten ähnlich einem Gefängnisbediensteten, den Straftäter mit Handschellen und Fußkette in Einzelhaft zu bringen. Dieser Abgrund ist viel sicherer als heutige Hochsicherheitsgefängnisse. 20,2 Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, Die vierfache Typisierung des Straftäters zeigt die Notwendigkeit seiner besonderer Sicherheitsverwahrung. 1. Drache weist auf die Mordlust, besonders gegen alle Juden und Christen. 2. Alte Schlange weist auf die Verführung der Menschheit. 3. Teufel bedeutet Durcheinanderbringer, „diabolos“, Verleumder. 4. Satan bedeutet Widersacher und Feind gegen alles göttlich Gute. Er ist ein Menschenmörder und Lügner von Anfang an (Johannes 8,44; 1. Johannes 3,8ff). Er kann Menschen zu Kindern des Teufels machen (Johannes 17,12; Apostelgeschichte 5,3; 13,10). Er will die ganze Welt verführen (Matthäus 4,1ff). Insgesamt wird der Teufel im Neuen Testament 110-mal erwähnt, unter 15 verschiedenen Namen. Der Teufel ist eine schreckliche Realität; wer die Existenz des Teufels leugnet, steht außerhalb der biblischen Lehre. Den Teufel hat aber der Herr Jesus Christus am Kreuz besiegt. „Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre“ (1. 234 Johannes 3,8b). Wir sollen unbedingt wissen, dass der Teufel als der gefährlichste Straftäter aller Zeiten für 1000 Jahre in Haft kommt und seine Verurteilung in Off. 20,7-10 festgeschrieben ist. Wegen der Gefahr, die von diesem Wiederholungstäter ausgeht, muss er während seiner Haftzeit mit göttlichen Ketten gefesselt werden. 20,3 und warf ihn in den Abgrund und verschloss ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Für Satan ist eine vierfache Sicherheitsverwahrung vorbereitet: 1. Gefesselt, also handlungsunfähig gemacht. 2. In den Abgrund geworfen, in dem jetzt schon Satansengel gefangen sind (2. Petrus 2,4; Judas Vers 6; Off. 9,11; 11,7; 17,8; 20,1.3). 3. Unter göttlichem Verschluss. 4. Göttlich versiegelt. Die Zeit ist vorbereitet, in der Satan nichts tun kann, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde. Im 1000-jährigen messianischen Friedensreich gibt es darum keine Antichristen mehr wie Nero, Hitler oder das Tier aus Off. 13,1ff. Dieses 1000-jährige Reich wird auch als Millennium bezeichnet (lateinisch mille = tausend). Nach dem Auslegungsprinzip für die Offenbarung geht es hier um tausend irdische Jahre, weil nirgends in der Offenbarung die Worte „wie“, „gleich wie“ oder „Zeichen“ in diesem Zusammenhang stehen. Wer solche Offenbarungsstellen nicht wörtlich nimmt, begibt sich in den Bereich menschlicher Spekulationen und gefährlicher Irrlehren. Auf Grund biblischer Zeitangaben haben die Juden einen Kalender entwickelt, der mit Adam beginnt, den Haftalakalender. Am 4. September 2013 endete in diesem Kalender das Jahr 5773 nach der Erschaffung von Adam. 1000 Jahre sind vor Gott wie ein Tag nach Psalm 90,4 und 2. Petrus 3,8; 6000 Jahre Menschheitsgeschichte könnten vor Gott wie sechs Wochentage sein. Das 1000jährige Friedensreich, welches nach den Zeichen unserer Zeit demnächst anbrechen kann, entspräche dann dem siebenten Tag, dem Ruhetag. Neben dem Haftalakalender gibt es noch andere kalendarische Berechnungen, welche die Schöpfung Adams 50 oder auch 100 Jahre früher oder später ansetzen. Im Blick auf den Heilsratschluss Gottes sollte es für uns jedoch nicht so sehr um einzelne Jahre gehen, sondern vielmehr um Jahrtausendereignisse. Die letzte Zeit der Trübsal kann z.B. nach Jesu Worten vor SEINER Wiederkunft auch noch verkürzt werden, weil sonst kein Mensch selig würde (Matthäus 24,22). Darum sollen wir nicht Tage und Stunden berechnen, aber Jahrtausendereignisse der Weltgeschichte im Blick haben. Im 1. Jahr der Menschheitsgeschichte schuf Gott den Menschen und ER schuf sie als Mann und Frau (1.Mose 1,27). Adam sündigte (1.Mose 3,4-5) und starb 235 mit 930 Jahren (1.Mose 5,1-5). Rechnet man die Zeitangaben in der Bibel zusammen, dann ergibt sich, dass Henoch um 1000 nach Adam (n.A.) entrückt wurde (1.Mose 5,23f.;). In Hebräer 11,5 wird Henochs Entrückung bestätigt. Konsens in den meisten theologischen Kommentaren ist, dass Abraham um 2000 v. Chr. lebte; David und sein Sohn Salomo um 1000 v. Chr. Nach dem Haftalakalender ergibt sich damit, dass Abraham um 2000 n.A. lebte und David um 3000 n.A.; Jesus wirkte um 4000 n.A.; um 5000 n.A. begann der erste widergöttliche Kreuzzug während der antichristlichen Islamstürme. Um 6000 n.A. könnte der Antichrist auftreten und Jesus wiederkommen, wie es in 2.Thessalonicher 2,1-8 und Matthäus 24,27 beschrieben ist; darauf wird das Millennium folgen (Micha 4,1-4; Off. 20,1 ff). Jesus Jahrtausend-Ereignisse in der Menschheitsgeschichte Schöpfung Weltende Jesus David Kreuzzug Abraham Henoch Apostelgeschichte 20,27 Adam Antichrist ? Millennium 1 1000 2000 3000 4000 5000 6000 Im Millennium werden die Menschen ohne satanischen Einfluss leben (Off. 20,3b). Es sind Erdenbürger, die nicht in den Siegelgerichten und Posaunengerichten umkommen. Wahrscheinlich gehören zu ihnen viele Kinder, welche das Malzeichen des Tieres noch nicht tragen. Auch im Millennium kommen aus dem Herzen der Menschen noch böse Gedanken; bei wem sie zur Tat werden, dessen Lebenszeit wird verkürzt (Jesaja 65,20). Die meisten Menschen werden dann ehrfürchtig und respektvoll die 10 Gebote Gottes halten. Die Lebenserwartung wird sehr hoch sein, nur leichtfertige Sünder werden ausgerottet (Psalm 101,8). Nach 1000 Jahren Haft erhält Satan noch einmal Freigang und kann ungehindert die Menschheit verführen. Danach folgt die Erfüllung von Off. 20,9-10. Im Blick auf die biblischen Jahrtausendereignisse der Geschichte der Menschheit ist es wichtig, dass sich niemand durch atheistische Propaganda 236 7000 verführen lässt. Atheisten deuten die Entstehung der Menschheit als Ergebnis einer in Jahrmillionen erfolgten zufälligen Entwicklung von einfachsten Lebewesen bis zum Menschen. Anthropologen legen konventionell die Anfänge der Menschheitsgeschichte z.B. auf 1 Million Jahre (Vos & Sondaar 1994: Science 266, 1726-1727), über 2 Millionen Jahre (Ninkovich & Burckle 1978: Nature 275, 306-307) und über 5 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung (wissenschaftliches Autorenteam: „Das Lexikon für Kinder“, Kinderbuchverlag Berlin, 12. Auflage 1986). Datierungen mit einer Toleranz von 1 bis 5 Millionen Jahren kann man glauben oder auch nicht. Dass es für zufällige Entwicklung über Jahrmillionen nicht einen einzigen vernünftigen Beweis gibt, erkennen alle, welche alles gründlich prüfen. Genau dazu werden Christen in der Bibel aufgefordert: „Prüfet aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ (1.Thessalonicher 5,21f). Die folgende Prüfmethode geht von den GRENZEN zwischen Funden und ihren Deutungen aus sowie zwischen Gottes Wort und theologischen Deutungen. Dabei erkennt man, dass alle strittigen Gegensätze zur Menschheitsgeschichte nur zwischen anthropologischen Deutungen und theologischen Deutungen bestehen. Prüfmethode für Aussagen zum Alter der Menschheit Demographie Anthropologie Theologie Gottes Wort Deutung vom Heilsplan Heilsplan Gegensätze Funde Deutung der Funde Zum Alter der Menschheit gibt es nicht nur wissenschaftliche Angaben von Jahrmillionen, sondern auch solche von nur Jahrtausenden. M. Brandt schreibt im Schlusssatz seines Buches „Wie alt ist die Menschheit“ (Hänssler-Verag, 237 4.Auflage 2011 Bestell-Nr. 394.487 S. 151): „Die heute verfügbaren empirischen Daten aus Demographie und Mengenabschätzungen von Hinterlassenschaften des Menschen fordern eine drastische Verkürzung des Zeitrahmens der Menschheitsgeschichte gegenüber konventionellen Vorstellungen. Statt der radiometrisch datierten 2 Millionen Jahre dürfte diese Geschichte nur einige Tausende Jahre gedauert haben.“ Das würde den Zeitangaben der Bibel nicht widersprechen. Weitere Befunde aus verschiedenen Wissenschaften, welche auch zu einer kürzeren als der bisher angenommenen Menschheitsgeschichte passen, findet der interessierte Leser unter: „www.wortund-wissen.de“. So wie zwischen Fakten und Interpretationen im profanen Bereich Grenzen zu beachten sind, müssen auch im geistlichen Bereich zwischen theologischen Deutungen und Gottes Wort Grenzen beachtet werden. Der Streit um Gott und den Beginn der Menschheitsgeschichte entstand hauptsächlich durch eine Schultheologie unter philosophischem Einfluss, welche verkehrte Gottes- und Weltbilder prägte und durch Anthropologen, welche Gott den Schöpfer leugneten und spekulative Ansichten zur Menschheitsgeschichte unter den Deckmantel der Wissenschaft publizierten. Beide Gruppen kämpfen bis heute herrschsüchtig um die Deutungshoheit ihrer Ansichten. Nach dem Wortlaut der Bibel gibt es Menschen erst seit ca. 6000 Jahren, als der erste Mann Adam und die erste Frau Eva von Gott geschaffen wurden (1.Mose 1,27). Von dieser sechstausendjährigen Menschheitsgeschichte gibt es viele Hinterlassenschaften menschlicher Kultur, dagegen sind dem Autor keine noch älteren menschlichen Hinterlassenschaften bekannt. Ich rate Ihnen, liebe Leser, gründen Sie ihre Vorstellung von Gott und der Welt nicht auf Erkenntnisse, welche nur so lange gelten, bis sie jeweils durch bessere ersetzt werden. Gründen Sie ihr Leben auf die Worte des Herrn Jesus Christus, die ewig gültig sind (Matthäus 24,35). Übrigens ist der Makro-und Mikrokosmos bisher höchstens zu 5% erforscht und über 95% noch nicht, das macht alle anständigen Wissenschaftler demütig und nicht vermessen wie die Geltungssüchtigen in ihrer Zunft. 20,4 Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die, welche nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. In dieser Zeit wird tausend Jahre lang ungestört das geschehen, was nach dem Willen unseres Schöpfers in Seiner Schöpfung geschehen soll. Es wird Menschen geben, welche als Könige und Priester Gottes die Welt regieren unter dem „König aller Könige und Herrn aller Herren“ (Off. 19,16). Diesen 238 Königen und Priestern werden auch Gerichtsvollmachten übertragen. Nach Lukas 19,17-19 werden manche über zehn Städte herrschen und andere über fünf. Nach Matthäus 19,28 werden die Apostel über die zwölf Stämme Israels als Richter eingesetzt. Unfriede und Unrecht werden da im Keim erstickt. Dann herrscht Frieden, Ordnung, Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, gesunde Lebensweise und hohe Lebenserwartung (Jesaja 65,20), niemand leidet Mangel und die Menschen haben Freude an der Regentschaft des Herrn Jesus Christus. Johannes sieht drei Gruppen, die zusammen mit dem Herrn Jesus Christus als Richter, (Off. 20,4) Könige und Priester (Off. 20,6) in diesen 1000 Jahren die Welt regieren. Bei ihnen geht es um Juden und Heiden, welche sich in ihrem Leben von Gottes Geist leiten ließen. 1. Auf Thronen sitzen dann Menschen aus der ganzen Weltgeschichte, welche Gott über alle Dinge lieben und ihren Nächsten wie sich selbst. 2. Auf Thronen sitzen dann alle christlichen Märtyrer. Nach ihrem Martyrium unter religiösen und gottlosen Regenten haben sie nun Regierungsvollmachten im Friedensreich Jesu Christi. 3. Auf Thronen sitzen alle, die auf Grund des prophetischen Wortes im Glaubensgehorsam das Tier und sein Bild nicht anbeten und dessen Malzeichen nicht an ihre Stirn oder ihre rechte Hand annehmen. In diesem tausendjährigen Friedensreich wird die ganze Welt von den aufrichtigsten Menschen der Weltgeschichte regiert. Auf diese Zeit darf sich heute jeder Leser vorbereiten. Unter normalen Bedingungen geschieht das heute in Gemeinden, wie sie in den sieben Sendschreiben beschrieben werden. 20,5 Die anderen Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. Alle Nachfolger Christi sollen wissen, dass vor dem Beginn des tausendjährigen Reiches die erste Auferstehung stattfindet. Alle, die bei der ersten Auferstehung dabei sind, haben zugleich die Berufung, mit Christus zu regieren. Alle anderen Verstorbenen bleiben diese 1000 Jahre im Totenreich, wie in Untersuchungshaft bis zum Gericht vor dem weißen Thron. Diesem Gericht folgt dann der zweite Tod, der eine Auferstehung zum ewigen Leben bei Gott ausschließt. Die Auferstehung wurde auch schon im alten Bund angekündigt in Jesaja 26,19: „Aber deine Toten werden leben, deine Leichnahme werden auferstehen“ und in Daniel 12,2: „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ Der 239 Herr Jesus Christus sprach von der Auferstehung der Gerechten (Lukas 14,14). In 1. Korinther 15,20-28 steht sinngemäß, dass zuerst Christus auferstanden ist, danach werden die auferstehen, welche an IHN glauben, dann das Ende, wenn Christus alle Feinde unter seine Füße unterwirft; der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Es ist zum Staunen, wie viel vom Heilsratschluss Gottes der Gemeinde Jesu offenbart ist. Von daher ist auch die erste Seligpreisung aus Off. 1,3 verständlich, durch welche alle selig gepriesen werden, welche die Offenbarung gründlich lesen und alles in ihrem Herzen bewahren. 20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre. Alle, die zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, werden hier erneut selig gepriesen. Es ist die fünfte der sieben Seligpreisungen in der Offenbarung. Wer teilhat an der ersten Auferstehung, ist dem zweiten Tod entnommen. Diese Heiligen erscheinen am Ende der Welt nicht vor dem weißen Thron im Gericht. Juristisch ausgedrückt, haben sie sich nach ihrer Sündenerkenntnis schon zu ihrer Lebenszeit durch ihr Sündenbekenntnis als Selbststeller richten lassen. Sie haben Begnadigung empfangen auf Grund des Glaubens an das Opfer, das Jesus für sie am Kreuz vollbracht hat. Von der Auferstehung des Lebens und der Auferstehung des Gerichts sprach der Herr Jesus Christus schon zu seiner Erdenzeit in Johannes 5, 28-29. In der ersten Auferstehung geht es tatsächlich nur um Gläubige, dagegen bei der zweiten Auferstehung um Ungläubige. In 1. Thessalonicher 4,16-17 steht, wie die erste Auferstehung sein wird. Nach dieser ersten Auferstehung werden alle Nachfolger Christi immer da sein, wo ihr Herr Jesus Christus auch ist (Johannes 12,26). Sie regieren mit Christus 1000 Jahre auf Erden, um dann auf einer neuen Erde unter einem neuen Himmel mit Christus für ewig bei Gott zu sein. Alle, die sich auf die erste Auferstehung im Glauben vorbereiten, werden im tausendjährigen messianischen Friedensreich Leitungsfunktionen erhalten als Priester Gottes und Christi. Ihr Amt wird ähnlich sein dem des Priesterkönigs Melchisedek, der von Gott in der Stadt des Friedens (Salem) als König der Gerechtigkeit eingesetzt war (Psalm 110 und Hebräer 7). Die heutigen Ausbildungsstätten für diese irdische Herrschaftszeit Jesu Christi sind die Gemeinden in der Art, wie sie in Off. 2-3 beschrieben werden. Die vorbildlichen unter ihnen sind die, welcher Smyrna und Philadelphia gleichen. Die jämmerlichsten sind die von Sardes und Laodizea. Auch aus diesen Gemeinden kommen alle Glaubensüberwinder ans Ziel, alle anderen stehen am Ende wie die törichten Jungfrauen vor der Tür des Reiches Gottes und bemühen sich zu spät um Einlass. 240 Satans letzter Kampf Off. 20,7: Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis Die tausend Jahre werden in diesem Kapitel ständig genannt, um allen Lesern einzuprägen, dass es wirklich um 1000 Jahre Weltfrieden geht. Diese Friedenszeit wird aber nach 1000 Jahren vorbei sein oder zum Abschluss kommen, wenn Satan aus seinem Gefängnis den letzten Freigang bekommt. Dem Satan gelingt kein vorheriger Gefängnisausbruch, er muss genau nach Gottes Plan zum festgelegten Zeitpunkt noch einmal auf die Weltbühne. Wie Adam und Eva sich im Paradies für oder gegen Gott entscheiden mussten am Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, so muss sich jeder Mensch am Ende des messianischen Friedensreiches für Christus oder für Satan entscheiden. Der Entscheidung gegen Christus und für Satan folgt dann die ewige Verdammnis und nicht nur die Vertreibung aus dem Paradies wie bei Adam und Eva. Zum Staunen und Wundern ist Gottes Langmut und Geduld im Umgang mit Satan und mit allen Menschen, die das Böse in ihrem Leben praktizieren und andere dazu verführen. 20,8 Und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, den Gog und Magog, um sie zum Kampf zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Das erste, was Satan bei seinem letzten Freigang tut, ist die Verführung der Erdbevölkerung zum Krieg. Genau das gehört aber zu Gottes Vollendungsplan. Satan wird die Menschheit nach 1000 Jahren Frieden und Wohlstand zum Schlimmsten verführen, zum Krieg gegen Christus. Dadurch soll er als die unverbesserliche alte Schlange, als der Versucher und als der Böse offenbar werden. Gleichzeitig sollen alle scheinheiligen Mitläufer, die bisher nur aus Furcht vor Bestrafung, die Bosheit ihrer Herzen (1.Mose 8,21) unterdrückten, der satanischen Verführung verfallen. Trotz bester Verhältnisse auf der Erde zieht es die Menschen in erschreckender Weise zum Teufel. Und das betrifft eine Menschheit, die sich in Frieden und Wohlstand sehr stark vermehrt hat, „wie Sand am Meer.“ Diese Völkermassen aus allen Himmelsrichtungen, „den vier Enden der Erde“, haben dann zwei satanische Heerführer, den Gog und Magog. Diese führen die Völker zum letzten Gefecht. 20,9 Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es viel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. 241 Im tausendjährigen messianischen Friedensreich erfüllt sich Jahr für Jahr Jesaja 2,3: „und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.“ Am Ende des tausendjährigen Friedensreiches lassen sich aber die religiösen Massen verführen und ziehen von allen Himmelsrichtungen der Erde gegen die Heiligen und die geliebte Stadt Jerusalem, den Regierungssitz des Herrn Jesus Christus. Sie wollen unter der Führung von Gog und Magog den Messias zusammen mit seinem Heerlager der Heiligen vernichten, damit ER nicht mehr über sie herrsche (Lukas 19,14). Das ist, nach tausend verführungsfreien Jahren unter der Friedensherrschaft Jesu Christi, die Sünde wider den Heiligen Geist, für die es keine Vergebung gibt (Matthäus 12,31). Darum fällt Feuer vom Himmel und vernichtet sie in dem Augenblick, wo sie von allen Seiten kommen, um die Stadt des Friedens zu vernichten. Ihre Leiber werden nicht Futter für Vögel oder Raubtiere sein, von ihnen bleiben keine Leichen oder Skelette übrig wie in Hesekiel 39,4. Sie werden durch das Feuer Gottes beseitigt und nicht wieder erwähnt, auch nicht bei der Auferstehung zum Gericht vor dem weißen Thron. Es ist nahe liegend, dass das Feuer vom Himmel mit den sieben Zornesschalen (Off. 16,1-21) und den sieben Donnern (Off. 10,3-4) zusammen hängt. Da werden alle Heerhaufen mit Satan in den Feuersee gestürzt. Der Prophet Hesekiel weissagt in Kap. 38,1ff und 39.1-2 im Unterschied zu Off. 20 von einem Fürsten Gog vom Land Magog, Rosch, Meschech und Tubal im äußersten Norden von Jerusalem. Hesekiels Weissagung wird sich schon vor dem Auftreten des Antichristen, vor der Wiederkunft Jesu und damit auch vor dem tausendjährigen Friedensreich erfüllen, denn nach dem Millennium werden die Angreifer Jerusalems durch Feuer vom Himmel vernichtet. Wenn man ein Lineal auf einer Weltkarte von Jerusalem zum Nordpol legt, findet man als nördlichste zivilisierte Gegend Russland mit Moskau. Es erscheint durchaus möglich, dass schon demnächst Russlands Militär mit seinen Verbündeten auf die Berge Israels ziehen wird, vordergründig, um den Nahostkonflikt zu lösen und in Wirklichkeit, um nach Hesekiel 38,12 zu rauben und zu plündern. Diese Heeresmacht wird dann auf den Bergen Israels umkommen und dort zum Fraß für Vögel und Tiere werden (Hesekiel 39,4). Israel wird danach sieben Monate lang Leichen und Skelette im Tal der Wanderer beisetzen und es damit ausfüllen (Hesekiel 39,11f). Mit dem liegen gebliebenen Kriegsmaterial wird Israel für die folgenden Jahre seinen Rohstoffbedarf weithin decken (Hesekiel 39,9f). Nach dieser Niederlage des Gog von Magog wird dann der Scheinchristus auftreten und mit Israel und vielen Völkern einen Siebenjahresbund schließen, den er nach 3½ Jahren bricht, was in Off. 6,1ff dargelegt wurde. 242 Wenn Sie, lieber Leser, grundsätzlich eine innere Auflehnung gegen Gottes Weissagungen empfinden, ist das ein Zeichen, dass Sie noch nicht von neuem geboren sind (Johannes 3,3). Ohne Wiedergeburt sind Sie noch offen für den antichristlichen Geist. Sie dürfen sich aber ganz der Herrschaft des Herrn Jesus Christus unterwerfen und dann werden Sie erkennen, dass es Gottes Liebe ist, welche uns das alles im Voraus offenbart hat. 20,10 Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren; und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Beim zweiten Siegelbruch und dem ersten Posaunengericht wird Satan, der Verkläger der Brüder, mit seinem ganzen Anhang auf die Erde geworfen. Von da an gibt es nur noch Gräuel und Verwüstung auf der Erde. Zu Beginn des tausendjährigen Friedensreiches wird Satan für 1000 Jahre in den Abgrund verbannt und kann niemanden zu Gräueltaten verführen. Am Ende der 1000 Jahre kommt er nach seinem letzten Freigang und seiner letzten Verführungswelle auf Erden für ewig in den Feuersee. Dort enden auch Gog und Magog mit allen, die gegen Jesus rebellieren. Die Aussage „von Ewigkeit zu Ewigkeit“, im Griechischen „bis in die Äonen der Äonen“, steht an zehn Stellen der Offenbarung für das ewige Leben Gottes und Seines Sohnes Jesus Christus (Off. 1,6; 1,18; 4,9; 4,10; 5,13; 7,12; 10,6; 11,15; 15,7; 22,5). Genau so ewig und endlos ist die Verdammnis im Feuersee. (Zu Äon im Zusammenhang mit Erdzeitalter beachten Sie Seite 100). Alle, die hier vom offenbarten Wort Gottes etwas weglassen oder ihm etwas hinzufügen, empfangen nach Off. 22,18-19 die Plagen, welche in diesem Buch stehen und nichts vom Baum des Lebens. Wer auf der Seite des Bösen gelebt hat, muss am Ende mit dem Bösen enden. Wer die Möglichkeit zur Umkehr zu Lebzeiten in den Wind schlug, wird ohne Umkehrmöglichkeit im Feuersee enden. Das Weltgericht Off. 20, 11: Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht floh die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Nach dem Gericht über den Antichristen (Off. 19,17-21) und dem Gericht über Satan (Off. 20, 7-10) verschwindet unser Universum. Auf unserem alten Planeten Erde ist zuviel himmelschreiendes Unrecht geschehen und zuviel unschuldiges Blut geflossen. Das nächste Kapitel beginnt darum: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr“ (Off. 21,1). Unser 243 Universum verschwindet mit dem Erscheinen dessen, der auf dem weißen Thron sitzt. Johannes nennt die Person auf dem Thron nicht mit Namen; weil sie so heilig ist, dass Himmel und Erde vor ihrem Angesicht entfliehen; es wird um den heiligen Gott selbst gehen. Was bei SEINEM Erscheinen geschieht, ist einmalig im ganzen Heilsratschluss Gottes. Alle Materie der Erde und des Himmels verschwindet. In 2. Petrus 3,10 steht: „...die Elemente aber werden vor Hitze zerschmelzen...“ Der Herr Jesus Christus sagte zu seiner Erdenzeit voraus: „Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen“ (Markus 13,31). Vor dem heiligen Gott auf dem weißen Thron wird die gefallene Schöpfung wie Nebelschwaden im Wind verwehen. Denn Gott ist Licht, und vor IHM besteht nichts Zwielichtiges und keine Finsternis (1.Johannes 1,5). Am Anfang schuf ER alles sehr gut aus nichts und am Ende wird alles Geschaffene wieder zunichte, weil es von Sünde infiziert ist. 20,12 Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Was bleibt als einziges übrig von der verschwundenen Erde? Menschen im Gericht Gottes. Alle, die behauptet haben, mit dem Tod sei alles aus oder die, welche an ein besseres Jenseits geglaubt haben, müssen im Gericht Gottes erscheinen. Bezeichnend ist, dass alle bei dieser Auferstehung als Tote bezeichnet werden. Die Auferstehung wird in 1. Korinther 15, 36-44 mit natürlichen Vorgängen verglichen. Unser irdisches Leben entspricht einem Samenkorn, welches in die Erde gelegt wird. Es verfault und das programmierte neue Leben setzt sich durch. „Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich (Vers 42).“ In 1. Korinther 15,22 steht: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in dem Christus alle lebendig gemacht werden“ – auch die Verbrannten und die Ertrunkenen. Die erste Auferstehung führt zum ewigen Leben und die zweite in das Gericht. Auch in dieser letzten Auferstehung haben alle eine persönliche Erscheinungsform und gleichen fruchtbaren oder fruchtleeren Garben. Folgenschwer ist auch, dass alles, was Menschen getan oder unterlassen haben, in ihrem eigenen Gewissen gespeichert wird wie in einem Buch oder einem Computerchip. Im Gericht wird das alles durch das eigene Gewissen offenbart (Römer 2,15-16). Dann werden alle, welche nicht bei der ersten Auferstehung dabei sind, vollkommen gerecht gerichtet, nach ihren Werken. Im Buch des Lebens stehen wahrscheinlich alle Menschen aller Zeiten bis auf die, welche Gott aus diesem Buch gestrichen hat: „Und der HERR sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt“ (2. Mose 32,33). Als die 244 Jünger Jesu wissen wollten, wie viele Menschen am Ende gerettet werden, sagte Jesus sinngemäß: Darüber denkt nicht nach, sondern „Ringet darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht“ (Lukas 13,24). Zum Buch des Lebens steht noch mehr in Off. 3,5; 13,8; 17,8; 20,15; 21,27. Alle Nachfolger Christi, die bei Jesus Vergebung ihrer Sünden und bleibenden Frieden mit Gott empfingen, haben Heilsgewissheit. Der Heilige Geist bezeugt ihnen, dass sie Gottes Kinder sind (Römer 8,16) und somit stehen ihre Namen im Buch des Lebens. 20,13 Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Off. 1,18 zeigt die Schlüsselvollmacht des Herrn Jesus Christus über Tod und Hölle. Hier wird offenbart, dass mit der Auflösung des alten sündenbesudelten Planeten Erde auch das Totenreich aufgelöst wird. Die Toten aus allen Bereichen werden gerichtet. Auch kein Selbstmörder kann mehr in irgendeinem Bereich untertauchen. Zweimal wird gesagt, dass alle bei der zweiten Auferstehung gerichtet werden (Verse 12 und 13). In diesem Gericht wird der Film jedes Menschenlebens abrollen und alles wird offenbart, was jeder gedacht, getan und gesprochen hat. Alle zügellose Triebbefriedigung wird offenbart. Über jedes unnütze Wort wird im Gericht Rechenschaft gefordert und über alle verleumderischen Worte, welche wie Schneebälle Lawinen auslösten. Alles, was unter dem Deckmantel von Kultur, Religion und Philosophie an Schmutz über die Menschheit ausgeschüttet wurde, wird gerichtet. Aller Machtmissbrauch wird ganz gerecht gerichtet. Schwangerschaftsabbrüche, Selbsttötung, unnatürliche Alterstötungen, Kriegstötungen durch Aggressoren und Entwicklung von Massenvernichtungsmitteln für Angriffskriege werden als Morde oder Beihilfe zum Mord bestraft. Wenn Eltern mit ihrem schlechten Beispiel ihre Kinder geprägt haben; wenn Geistliche ihre Anhänger nie über dieses kommende Gericht informiert haben, weil das angeblich keiner hören wollte, werden sie dafür zur Rechenschaft gezogen. Und so weiter, und so weiter, alles ist gespeichert, um jeden ganz gerecht nach seinen Werken zu richten. Alle Selbstrechtfertigung von Scheinheiligen wird kategorisch abgewiesen (Matthäus 7,21-23). In diesem Gericht wird es nicht nur Angeklagte sondern auch Kläger geben, z. B. die Königin von Saba und die Leute von Ninive (Lukas 11,31-32). 20,14 Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Mit der Auflösung des Totenreichs wird auch der Feind des Lebens, der Tod, mit seinen Mächten in den Feuersee geworfen. Der Tod als Gehilfe des Teufels hat seine Macht nur durch die Sünde der Menschen bekommen. Nur weil alle 245 Menschen gesündigt haben, hat der Tod auch Macht über alle. Der erste Tod, den unsere Friedhöfe beweisen, ist die Folge der Sünde; der zweite Tod dagegen ist die Bestrafung für alles Zweifeln an der Existenz Gottes und seines Sohnes Jesus Christus. Nach Lukas 16,19-31 werden die Gerechten nach dem ersten Tod da sein, wo Abraham ist und die Ungerechten am Ort der Qual (Hades). Die Gerechten werden die erste Auferstehung erleben, um ewig bei ihrem Erlöser Jesus Christus zu sein. Wer den Erlöser Jesus Christus unbeachtet ließ, wird dagegen die zweite Auferstehung erleben, um danach als Verurteilter in den feurigen Pfuhl geworfen zu werden, das ist der zweite Tod. Dort werden der Teufel, alle Menschen mit unvergebenen Sünden und der Tod enden. Nach 1. Korinther 15,26 ist der Tod der letzte Feind, der vernichtet wird. 20,15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl. Dass Menschen in den feurigen Pfuhl kommen, ergibt sich daraus, dass sie im Buch des Lebens fehlen. In diesem Buch würden sie stehen, wenn sie den Worten des Herrn Jesus Christus vertraut hätten oder dem Reden Gottes in ihrem Gewissen gehorcht hätten (Römer 2, 15). Selbstgerechte Menschen werden in dieser Gerichtsverhandlung voller Selbstvorwürfe sein, weil sie Gottes Liebe und Gerechtigkeit missachtet haben. Wer auf Erden mit Ehrfurcht Jesus nachfolgte, wird ewig bei IHM sein, und wer das ablehnte, ist für ewig von IHM getrennt. Alle, die heute über Nachfolger Christi spöttisch lächeln, werden im Gericht Gottes heulen und voller Verzweiflung mit den Zähnen klappern (Matthäus 13,42). Alle, die heute unter Spott und Verfolgung um Jesu willen leiden, werden dann im Reich Gottes jubeln. Alle Nachfolger Christi stehen im Buch des Lebens und erleben die erste Auferstehung unmittelbar vor Beginn des messianischen Friedensreiches; alle anderen stehen nicht im Buch des Lebens und erleben am Ende dieses Friedensreiches die Auferstehung zum Gericht vor dem weißen Thron. In Hebräer 10,31 steht in diesem Zusammenhang: „Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Zu Lebzeiten ist Bekehrung möglich und nötig, weil es dazu nach dem Sterben keine Gelegenheit mehr gibt für alle, die nach der Sintflut gestorben sind (1. Petrus 3,19-20). Jeder wird am Ende ganz gerecht behandelt. Nur falsche Propheten und religiöse Schauspieler vertrösten die Menschheit auf ein besseres Jenseits, mit einem lieben Vater über dem Sternenzelt, wovon im Wort Gottes nichts steht. Im Neuen Testament wird häufig und ausreichend vor dem Ort der Qual gewarnt: Matthäus 8,12; 13,42; 22,13; 24,51; 25,30; Lukas 13,28; Römer 5,9; 1.Thessalonicher 1,10; 5,9; 2.Petrus 2,17 u. a. 246 Die neue Erde Off. 21,1: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Johannes hat in der Offenbarung in diesem Vers das achte Mal geschrieben: „ich sah.“ Eine Parallelstelle im Alten Testament zu Off. 21,1 ist Jesaja 65,17: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird“. Im Vergleich zur alten Erde gibt es auf der neuen Erde kein Meer. Ohne Meer ist auf unserem alten Planeten Erde kein Leben möglich. Aber bei Gott ist eben kein Ding unmöglich. ER wird eine vollkommen neue Lebensqualität auf einer neuen Erde schaffen, auch ohne Meer. Wichtig ist zu wissen, dass mit dem Verschwinden unseres alten Kosmos ein ganz neuer bereitet ist für alle, die sich im Glauben darauf vorbereiten. Dort gibt es keine Seebeben, Zunamis und Sturmfluten mehr, sondern nur noch einen Strom lebendigen Wassers, an dessen Ufern Bäume des Lebens wachsen (Off. 22,1-2). In 2. Petrus 3,12-13 steht: „...die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel im Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden. Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Unser Kosmos besteht nur noch, bis Gottes Heilsratschluss erfüllt ist: „So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3,7). Auf der neuen Erde haben nur Menschen Bürgerrechte, die sich auf unserer alten Erde vom Geist Gottes leiten lassen. Nur wer fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal und einsam und gemeinsam mit anderen Christen betet (Römer 12,12), hat Bürgerrecht auf der neuen Erde unter einem neuen Himmel. 247 21,2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Nun steht zum neunten Mal in der Offenbarung „ich sah“. Es geht um das neue Jerusalem, die Wohnstätte der Heiligen. Heilige sind alle, die von Herzen bekennen: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ (Hiob 19,25). Dass diese neue heilige Stadt Jerusalem heißt, weist auf das irdische Jerusalem hin, welches nach Jesaja 19,24 und Hesekiel 5,5 im alten Bund der geistliche Weltmittelpunkt war und im messianischen Friedensreich wieder Weltmittelpunkt sein wird. So wird auch das neue Jerusalem auf der neuen Erde der Mittelpunkt sein. Nahe dem irdischen Jerusalem hat Jesus als das Lamm Gottes am Kreuz unsere Schuldfrage gelöst, im Jerusalem des tausendjährigen Friedensreiches übt Jesus die Weltherrschaft aus, und im Jerusalem aus dem Himmel wird Jesus mit seinen Nachfolgern für ewig wohnen. Es ist nahe liegend, dass das himmlische Jerusalem mit den Wohnungen für die Heiligen heute schon fertig ist (Johannes 14,2-3), wogegen die neue Erde wahrscheinlich erst im Zusammenhang mit der Beseitigung der alten Erde geschaffen wird (Off. 21,5). Das irdische Jerusalem wurde in der Weltgeschichte ständig zerstört und wieder aufgebaut; am Ende des messianischen Friedensreiches wird es vollständig vergehen, aber das himmlische Jerusalem bleibt in Ewigkeit. Für das irdische Jerusalem mit dem Tempelbau erwählte Gott immer Menschen als Baumeister, bei dem himmlischen Jerusalem ist Gott selbst der Baumeister (Hebräer 11,10). Es ist die vollkommen heilige Stadt Gottes, bereitet wie eine herrlich geschmückte Braut. Für uns ist wichtig, dass wir durch das Blut des Lammes Gottes gereinigt sind von Herrschsucht, Habsucht, Unzucht, Lüge, Feigheit, Egoismus, selbstherrlicher Selbstverwirklichung oder Gleichgültigkeit gegenüber Gott und SEINEM Wort. Im himmlischen Jerusalem haben nur Bürgerechte, welche selbstlos Gott über alle Dinge lieben und ihren Nächsten wie sich selbst. Mit solchen Menschen kommt Gott an Sein Ziel. Was Adam und Eva durch ihren Sündenfall verhindert hatten, erreicht Gott mit allen Menschen, die wie Abraham glauben: „Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebräer 11,910). 21,3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott; 248 Wieder hört Johannes eine gewaltige Stimme aus der Thronumgebung, die ihm Wichtiges offenbart. Gott wird in der glückseligen Ewigkeit nicht in einem Tempel wohnen, sondern in einer Hütte bei den Menschen. Im Grundtext steht hier „skynē“ vom Zelt oder der Wohnung Gottes bei den Menschen. Das erinnert an die Stiftshütte bei der Wüstenwanderung Israels, über der am Tag die Wolkensäule und des Nachts die Feuersäule war. Gott selbst aber offenbarte sich nur als der Verborgene hinter dem Vorhang im Allerheiligsten. Die Ursache für die Unsichtbarkeit Gottes ist die Sünde aller Menschen. Sünder, die Gott sehen, würden sofort sterben (2.Mose 33,20). Die Unsichtbarkeit Gottes ist heute ein Zeichen Seiner Güte, durch welche wir uns zu Lebzeiten zur Umkehr leiten lassen sollen (Römer 2,4). Am Weltende offenbart sich Gott sichtbar allen Menschen. Den Gottlosen offenbart ER sich in seiner richtenden Gerechtigkeit auf dem weißen Thron (Matthäus 10,28), aber alle Erlösten dürfen die Herrlichkeit Gottes im himmlischen Jerusalem erleben. Dieses himmlische Jerusalem und auch die wunderbare Gemeinschaft der Heiligen werden in Hebräer 12,22-24 beschrieben. 21,4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. In Off. 21,1 sah Johannes auf der neuen Erde kein Meer mehr und hier hört er von der Stimme vom Thron, dass es vier Dinge auf der neuen Erde nicht mehr gibt. Es sind vier Dinge, welche seit dem Sündenfall die ganze Weltgeschichte prägen und ein Meer von Tränen ausgelöst haben: Tod, Leid, Geschrei und Schmerz. Das alles haben die Erlösten durchlebt und durchlitten. In sehr eingeschränkten Umfang werden sie diese vier Dinge auch im Millennium erleben, aber verstärkt wieder bei dessen Ende. Tod, Leid, Geschrei und Schmerz wird aber mit dem Verschwinden unserer alten Erde auch verschwinden. Wenn die Erlösten aus dem Tränental der gefallenen Schöpfung in die Neuschöpfung kommen, wird Gott vielleicht noch manche Träne der Erinnerung an überwundene Schrecklichkeiten aus ihren Augen herauswischen, bis niemand mehr dieser Dinge gedenkt. 21,5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! In Vers 5 und 6 steht dreimal kurz hintereinander, dass Gott selbst spricht. An wenigen Stellen in der Bibel stehen Worte Gottes, die ER ohne Mittler selbst sagt oder schreibt. Die 10 Gebote in 2.Mose 20,1-17 hat Gott selbst geschrieben und dem Israeliten Mose auf zwei steinernen Tafeln übergeben. Damals hat Gott die Grundordnung für friedvolles und gesundes irdisches Leben festgeschrieben. 249 Weil sich die Menschen aber immer mehr der Gesetzlosigkeit ergeben haben, hat Gott beschlossen: „Ich mache alles neu“. Dieses Wort bezieht sich nicht auf eine Reparatur der gefallenen Schöpfung, sondern auf den neuen Himmel, die neue Erde und das himmlische Jerusalem (Off. 21,1-2). Dazu werden in Off. 2122 noch viele Details offenbart mit der Maßgabe: Wehe denen, die zu den geschriebenen Worten Gottes etwas hinzufügen oder von ihnen etwas weglassen (Off. 22, 18-19). Also wehe den Vertretern der Allversöhnung, welche eine Erlösung aus dem Feuersee hinzufügen, und wehe denen, welche im Widerspruch zum Wort Gottes Ähnliches vom Fegefeuer glauben und lehren. Von allen solchen und ähnlichen Irrlehren über ein „besseres Jenseits“ muss sich jeder im Namen des Herrn Jesus Christus lösen und dem Wort Gottes allein vertrauen, um gerettet zu werden. Es geht um Worte des lebendigen Gottes, die ER nicht anders realisiert, als es in SEINEM Wort geschrieben steht. In Off. 1,19 gab der Herr Jesus Christus den Schreibbefehl, in Off. 14,13 und 19,9 kam der Schreibbefehl von Engelstimmen und hier kommt der Schreibbefehl von Gott selbst. 21,6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wir dürfen zurückblicken auf Jesus den Gekreuzigten mit Seinen drei Worten: „Es ist vollbracht“ und dürfen vorwärts blicken auf die Zeit, zu der die drei Worte erschallen: „Es ist geschehen“. Gott schafft ganz neue, sehr gute Verhältnisse. Unser alter Planet Erde war zwar liebevoll und sehr gut geschaffen, muss aber beseitigt werden wegen des Sündenfalls der ersten Menschen mit seinen verheerenden Folgen, woran alle Menschen beteiligt sind. Dennoch darf jeder Mensch durch eine Neugeburt (Johannes 3,3) sich des Erbrechtes auf der Neuen Erde sicher sein. Das ist möglich durch den Glauben an den gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus. Es ist Gottes große Güte, dass wir Sünder in der gefallenen Schöpfung dieses Evangelium hören und beherzigen dürfen. Gottes Wort ist wie klares Quellwasser, welches allen Schmutz aus Menschen heraus spült, wenn sie es reichlich hören, lesen und zu Herzen nehmen. Wohl dem, der mit Psalm 42,2 betet: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.“ Oder mit Psalm 63,2: „Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.“ Vollkommen wird dieser Lebensdurst erst gestillt, wenn sich die zwei Bitten aus dem Vaterunser erfüllen: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ (Matthäus 6,10). Wer das von Herzen betet, hat auch im kommenden Reich Gottes Bürgerrechte. Das alles bekommen begnadigte Sünder umsonst nach Römer 3,24: „und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“ Der 250 Herr Jesus Christus hat alles zur Rettung von Sündern vollbracht, und wer nach Heil und Rettung dürstet, bekommt es umsonst geschenkt. Wer jedoch seine bösen Begierden immer weiter befriedigen will, kommt am Ende in den Feuersee (Off. 21,8). Jeder erhält am Ende das, was Gott uns in seinem Wort an Segen oder Fluch offenbart hat. 21,7 Der Siegende wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Mutige Glaubenssieger erhalten das wunderbare Erbteil des Reiches Gottes und ungläubige Feiglinge erhalten als ihr Erbteil den zweiten Tod im Feuersee. Es geht hier um ein vollkommen korrektes Erbrecht. Gott hat eigentlich alle Menschen als Erben des Reiches Gottes vorgesehen. Das himmlische Erbteil erhalten aber nur Menschen, die es zu ihrer irdischen Lebenszeit annehmen. Auch im weltlichen Erbrecht kann jeder sein Erbteil annehmen oder ablehnen; so ist es auch bei Gott. Die Annahme des himmlischen Erbteils geschieht gemäß Johannes 3, 36: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ Wer an den stellvertretenden Opfertod Jesu für uns Sünder glaubt, hat das Erbteil angenommen. Denn mit dem Tod des Sohnes Gottes am Kreuz ist das Erbrecht des Neue Testamentes eröffnet und alle, die das himmlische Erbteil annehmen, sind Söhne Gottes und Miterben Christi. Darum steht in 1.Johannes 3,2-3: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch er rein ist.“ In diesem Zusammenhang ist auch das Wort aus Römer 8,14 beachtenswert: „Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Off. 21,7 ist übrigens die einzige Bibelstelle, die Menschen als Söhne Gottes bezeichnet. Der Erblasser hat für Glaubenssieger testamentarisch festgelegt: „Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ Diese gewaltige Verheißung löst bei allen Nachfolgern Christi staunende Freude aus. 21,8 Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. Hier steht zum vorletzten Mal in der Bibel, welche Sünden vom Reich Gottes ausschließen. Es ist indirekt zugleich auch ein Aufruf, Sünden zu hassen, loszulassen und ganz das Heilsangebot Jesu zu erfassen. Wer dieses Heilsangebot ablehnt, wird vom Teufel mit Sünden so triebbefriedigend gemästet, wie eine zur Schlachtung bestimmte Mastgans. Wer nicht gerechtfertigt ist durch den Glauben an Jesus Christus wird nur noch gerichtet 251 auf Grund seiner Sünden. Die begnadigten Sünder sind am Ende die Sieger und alle Anderen die Verlierer. 1. Die Sünde Nummer eins ist Feigheit, Verzagtheit oder Menschenfurcht. Diese Sünde treibt Menschen in den Feuersee, in den zweiten Tod. Verzagtheit entsteht durch Misstrauen gegenüber Jesus. Das führt zu Fehlentscheidungen wie bei Judas, der zum Selbstmörder wurde, nachdem er Jesus verraten hatte (Matthäus 26,14-16+24). Verzagte haben kein Gottvertrauen, weil sie an verkehrte Gottesbilder glauben. 2. Unglaube oder Zweifel sind die Folge davon, dass Menschenmeinungen mehr Beachtung finden als Gottes Wort. Durch solche verkehrte Weichenstellungen bekommen auch Gemeindeglieder Zweifel an Gottes Wort, verlassen die Versammlung, lesen kaum die Bibel und ihr Beten ist nur noch heidnisches Geplapper. Diese Scheinheiligkeit schließt vom Himmelreich aus. 3. Für Frevler steht im Grundtext „mit Gräueln Befleckte.“ Solche Befleckte versuchen, auch andere zu beflecken, indem sie über heilige Dinge Witze reißen und Zweifel und Unglauben säen. Solche Befleckung kann auch über die Massenmedien im eigenen Sessel erfolgen. 4. Kindermord im Mutterleib, Morde durch Soldaten aggressiver Staaten bei unrechtmäßigen Angriffen und durch Terroristen, Totschlag wie bei Kain, der seinen Bruder Abel aus Neid erschlug, prägen die gottlose Menschheit. 5. Unzucht ist alle Sexualität außerhalb einer Ehe von Mann und Frau. Unzucht betreibt auch, wer mit Begierde Internetpornographie in sich hineinzieht. Besondere Übeltäter sind diejenigen, die andere zur Prostitution zwingen, die bei Militäreinsätzen schwächere vergewaltigen und alle, welche Kinder sexuell verführen oder missbrauchen. 6. Esoterik, Zauberei und Okkultismus gehören in den Bereich, welcher vor Gott ein Gräuel ist. Davon ist die ganze gottlose Menschheit mehr oder weniger infiziert wie von einem Krebsgeschwür, dessen Metastasen an jedem Menschen andocken wollen (Off. 18,23b). 7. Götzendienst ist es, wenn Menschen Gott den Schöpfer und Seinen Sohn Jesus Christus nicht allein über alles ehrfürchtig lieben. Der schlimmste Götzendienst wird der Menschheit durch die aufkommende Welteinheitsreligion aufgezwungen werden (Off. 17-18). 8. Lüge ist das Wesen des Teufels von Anfang an und Lüge wird immer mehr die Finanzmärkte, die Wirtschaftspolitik, die Religionen und auch die privaten 252 Bereiche prägen. Wer am besten lügen kann, ist cool und die Ehrlichen werden dann als die Dummen abgestempelt. Eine parallele Aussage zu diesem Sündenregister steht in 1. Korinther 6, 9-10, wo zweimal betont wird, dass Sünden vom Reich Gottes ausschließen. Darum steht dem Erbteil der Glaubenssieger (Off. 21,3-4) hier das Anteil der Übeltäter gegenüber, welche im Feuersee enden, dem zweiten oder ewigen Tod. Das himmlische Jerusalem Off. 21, 9: Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen haben, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Braut, die Frau des Lammes, zeigen. In Off. 17,1 hat einer der Engel mit den Zornesschalen das Gericht über die große Hure Babel gezeigt, hier ist es wieder einer dieser sieben Gerichtsengel, der die Überwinder und ihre Wohnung im himmlischen Jerusalem zeigt. Dieses „Komm!“, das der Engel dem Johannes und damit allen Gläubigen zuruft, bedeutet soviel wie „herbei, all ihr Gläubigen!“ Es ist ähnlich wie in dem bekannten Weihnachtslied, wo gesungen wird: „Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphieret, o kommet, o kommet...“, hier ruft der Engel „kommet und blicket zum neuen Jerusalem!“ Dieses neue Jerusalem wird in den folgenden Versen weit ausführlicher beschrieben als das Tausendjährige Reich in Off. 20. Warum ist mit dieser Offenbarung ein Engel beauftragt, der auch eine der Zornesschalen voll vom Grimm Gottes ausgießen wird? So real wie die Gerichte über die Welt hereinbrechen, genau so real werden alle am Ende im Reich Gottes sein, die sich im Glauben darauf vorbereiten. Und so sicher wie die Gerichte kommen, so sicher kommt auch die neue Erde mit dem neuen Jerusalem. Vom lebendigen Gott kommt Vernichtung der Gottlosen und Verherrlichung aller Glaubenssieger. Und alle scheinbaren christlichen Verlierer, die auf Erden in Gefängnissen und Arbeitslagern gefoltert und ermordet werden, sind die zukünftigen Sieger. Alle Menschen mit der lebendigen Hoffnung auf das neue Jerusalem gehören zur Braut, der Frau des Lammes. Mit der Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden kommt Gott an SEIN Ziel. Weil sie sich in der gottlosen Welt für den Himmel vorbereiten lassen, werden sie als Braut, als die Frau des Lammes bezeichnet. 21,10 Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem hernieder kommend aus dem Himmel von Gott. 253 In Off. 4,1f wurde Johannes vom Geist ergriffen und er sah den Thron Gottes mit seiner Umgebung. In Off. 12,18 bis 13,18 tritt Johannes an den Strand des Meeres und sieht den Antichristen als Untier aus dem Meer aufsteigen und den falschen Propheten als Untier aus der Erde. In Off. 17,3f bringt der Geist den Johannes in die Wüste, wo ihm die Hure Babylon gezeigt wird. In Off. 21,10 führt der Geist den Johannes auf einen hohen Berg, wo er das neue Jerusalem sieht. Zwei gewaltige Ereignisse bekam Johannes zu sehen: 1. Das Ende der letzten politischen und religiösen Weltmächte, 2. die Herrlichkeit des Reiches Gottes mit dem neuen Jerusalem, welches aus dem Himmel auf die neue Erde kommt. Dieses himmlische Jerusalem ist die Wohnstätte für alle Heiligen. Der Herr Jesus Christus sprach zu seiner Erdenzeit von Wohnungen für alle seine Nachfolger, welche ER bei Gott vorbereitet, um die Seinen dort hin zu holen (Johannes 14,2-3). Im Jahr 90 nach Christi Geburt hat Johannes diese Wohnungen bereits fertig vorbereitet gesehen und für uns beschrieben. Johannes hat das alles nicht geträumt. Er hatte keine Visionen, keine Halluzinationen und sollte uns kein mysteriöses Bilderbuch gestalten. Johannes wurde die irdische Zukunft gezeigt und er erhielt Einblicke in die für uns z. Z. noch unsichtbare Wirklichkeit Gottes. Mose bekam für den Bau der Stiftshütte ebenfalls Einblicke in die unsichtbare Wirklichkeit Gottes, mit der Anweisung: „Und sieh zu, dass du alles machst in der Bauart, welche dir auf dem Berg gezeigt worden ist“ (2.Mose 25,40). Auch Paulus wurde während seiner irdischen Wirksamkeit in die unsichtbare Wirklichkeit Gottes entrückt (harpageis), wo er Himmlisches sah und hörte (2.Korinther 12,2-4). Die ganze Offenbarung der Herrlichkeit Gottes und dessen, was kommt erhielt aber nur der Apostel Johannes mit dem zwölfmaligen Schreibbefehl (Off. 1,11.19; 2,1.8.12.18; 3,1.7.14; 14,13; 19,9, 21,5) und nur einem Schreibverbot (Off. 10,4). 21,11 die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall; Das neue Jerusalem hat die Herrlichkeit Gottes und gleicht einem lichtdurchfluteten Diamanten, ähnlich dem Edelstein Jaspis. In Psalm 104,2 heißt es von Gott: „Licht ist dein Kleid, das du anhast.“ Ähnlich wurde auch der Herr Jesus Christus verklärt vor den Augen seiner Jünger: „Und er wurde verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht“ (Matthäus 17,2). Für das neue Jerusalem ist keine Sonne mehr nötig, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. (Off.21,23). Ein kleines Abbild dieser Herrlichkeit wird 254 deutlich, wo Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gibt: „Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder“ (1. Mose 45,4). Da war plötzlich lauter lichtvolles Staunen in den Herzen seiner Brüder. So werden die Erlösten die Wohnstätte Gottes betreten und nur noch staunen, wenn ER sagt: Tretet doch her zu mir. Wichtig ist jedoch, dass wir heute schon etwas von diesem Lichtglanz reflektieren gemäß dem Wort aus Philipper 2,14-15: „Tut alles ohne Murren und Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt“ Dieser Aufruf aus dem Philipperbrief, „scheint als Lichter in der Welt“, bedeutet für alle Christen: Offenbart durch Wort und Wandel etwas von der Herrlichkeit Gottes in der dunklen Welt! 21,12 sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: Mauern, um Städte und Länder zu schützen, kennen wir aus der Vergangenheit und Gegenwart; sie dienen als Bollwerke gegen Feinde, z. B. die alte chinesische Mauer und die Mauer, welche heute die Bevölkerung Israels vor religiösen Mordkolonnen schützt. Die Mauer um das neue Jerusalem dient ganz anderen Zwecken, denn das Alte ist vergangen und alles ist neu geworden. Sie umschließt den Thronbereich Gottes und die Wohnungen seiner Erwählten. Der Thron Gottes und des Lammes im neuen Jerusalem ist nicht mehr in einem Tempel verborgen, sondern für alle sichtbar. Es könnte sein, dass die ganze neue Erde dann dem Vorhof zum himmlischen Jerusalem gleicht. Die zwölf Tore könnten ein Hinweis sein, dass die neue Erde in zwölf Regionen aufgeteilt ist ähnlich der Lagerordnung der Stämme Israels um die Stiftshütte (4. Mose 2). Jede Region hat dann ihren Zugang zum neuen Jerusalem. Aus den 12 Namen der Stämme Israels auf den Toren ergibt sich auch, dass Gott die Erwählung Seines Volkes nicht zurück nimmt und dass niemand dort sein wird, der die Verheißungen für Israel ignoriert oder falsch interpretiert hat. Gott hat mit allen heiligen Aktivitäten auf der alten Erde Pläne für die neue Erde. Alles, was hier stückweise beginnt, weist auf die vollkommene ewige Herrlichkeit hin. Ausgeschlossen ist, dass dieses neue Jerusalem zum 1000jährigen Friedensreich gehört. Im messianischen Friedensreich hat Jerusalem keine Mauern, sondern liegt nach allen Seiten hin offen da (Sacharja 2, 8-9) und wird am Ende mit der alten Erde vergehen. 255 21,13 von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. Die Tore des neuen Jerusalem sind auf die vier Himmelsrichtungen verteilt, ähnlich wie die Lagerung der Israeliten um die Stiftshütte während ihrer Wüstenwanderung. Im Hebräischen wird die Stiftshütte, die Wohnstätte Gottes mit Schekhina bezeichnet. Im Reich Gottes ist die Wohnstätte Gottes das neue Jerusalem mit den zwölf Zugängen aus allen Himmelsrichtungen. Alle Menschen, welche Jesus Christus als ihren einzigen Dienstherrn glaubensgehorsam folgen und dienen, haben Erbrecht auf der neuen Erde und Wohnrecht im neuen Jerusalem. Dann erfüllt sich Epheser 1,13-14 vollkommen: „In ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unseres Erbes, zu unserer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.“ 21,14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Zu den 12 Toren gehören auch 12 Mauerabschnitte und 12 Fundamente (Grundsteine). Wie auf Fundamenten große Bauwerke errichtet werden, so ist der gesamte Heilsratschluss Gottes nur von der Lehre der Apostel des Lammes her zu verstehen, von deren Berufung und Zubereitung wir in den vier Evangelien und der Apostelgeschichte lesen. Durch die Apostel wurde auch die Gemeinde aus Juden und Heiden gegründet. Ihr Zeugnis soll in Ewigkeit nie vergessen werden, deswegen stehen die Namen der zwölf Apostel auf den Fundamenten zum ewigen Gedenken. Sie wurden vom Herrn Jesus Christus zu seiner Erdenzeit berufen, um das Evangelium zu verkünden und das Neue Testament zu schreiben. Der letzte Apostel, Paulus, wurde von dem auferstandenen Herrn Jesus Christus berufen. Er wurde bevollmächtigt, dreizehn Briefe für das Neue Testament zu schreiben. Der Apostel Johannes war bevollmächtigt, ein Evangelium, drei Briefe und die Offenbarung für das Neue Testament zu schreiben, usw. Alle wahrhaft Gläubigen finden im Neuen Testament alles, um selig zu leben und selig zu sterben. Darum heißt es in Apostelgeschichte 2, 41-42: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen;... die blieben aber beständig in der Lehre der Apostel...“ Mit der Apostel Lehre will Gott Menschen zum Herrn Jesus Christus ziehen und sie als Gerettete in Gemeinden stellen. Alle Nachfolger Christi wissen, dass das ganze Alte Testament nur vom Neuen Testament her zu verstehen ist und dass das einzige prophetische Buch im Neuen Testament, die Offenbarung, nur von der alttestamentlichen Prophetie, besonders vom Propheten Daniel und den Endzeitreden Jesu her zu verstehen ist. In Epheser 2,19-20 steht: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, 256 sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist.“ 21,15 Und der mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer. In der Bibel geht es nicht nur um „Messlatten“ der Ethik, an denen wir erkennen können, was gut und böse ist. Es geht auch um Maße rein materieller Dinge, wie z. B. der Arche Noah (1. Mose 6, 14-16), um darin die Sintflut unbeschadet zu überleben. In der Bibel wird uns auch offenbart, dass Gott Himmel und Erde maßgerecht geschaffen hat (Hiob 38,5). Unser hochkompliziertes Leben auf dieser Erde ist nur möglich, weil Gott goldrichtige Maße benutzt hat (in jedem naturwissenschaftlichen Lexikon nachzulesen): Die Sonne hat genau den idealen Abstand von 150 Millionen Kilometern von der Erde, der Mond ist durchschnittlich 385000 Kilometer von der Erde entfernt, die Erde hat den geeignetesten Durchmesser von 12756 Kilometern und die Neigung der Erdachse ist mit 23,5 Grad die bestmögliche. Würde sich eins dieser Maße verändern, dann wäre die ganze Erde wüst und leer oder würde sogar mit ihren Elementen vor Hitze zerschmelzen. Außerdem hatte Gott dem Mose das himmlische Vorbild der Stiftshütte und der Bundeslade gezeigt. Nach ihren Maßen fertigte Mose dann beides an und die Israeliten erlebten die Gegenwart Gottes mit dem Zeichen der Wolkensäule am Tag und der Feuersäule bei Nacht. Ab Off. 21,15 werden wir nun informiert, dass ein Engel beauftragt ist, das neue Jerusalem zu messen. Die neue Erde und das neue Jerusalem werden göttliche ideale Maße haben und desgleichen auch der neue Himmel. Gott bestimmt diese Maße und darum wird alles sehr gut und vollkommen sein. Weil Gott der Bauherr des neuen Kosmos ist, ist dessen ewiger Bestand garantiert. Das alles entsteht durch Gottes Wunderwalten. Wer behauptet, dass es keine Wunder Gottes gibt, der darf folgerichtig an gar keine Wunder glauben und das ist eine realitätsfremde Torheit (Psalm 14,1; 53,2). 21,16 Und die Stadt ist viereckig angelegt, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Es ist zum Staunen, das von dem neuen Jerusalem Form und Maße angegeben werden. Länge, Breite und Höhe betragen je 12000 Stadien. 1 Stadion entspricht etwa 190 m = 0,19 km, 12000 Stadien x 0,19 km = 2280 km. Ich bin einmal von Berlin mit dem Zug zwei Tage und zwei Nächte nach Moskau gefahren, das war eine ähnliche Strecke. Der Rauminhalt des neuen Jerusalem beträgt 2280 km x 2280 km x 2280 km = 11,85 Milliarden km3. Das ist für uns eine unvorstellbare Größe. Außerdem hat das himmlische Jerusalem nicht die Form einer Kugel, 257 einer Pyramide, eines Kegels oder eines Zylinders sondern die Form eines Würfels. Der Würfel ist eine Idealform der dreidimensionalen Ordnung, er kann ihm gleich geformte Elemente gut geordnet aufnehmen. In diesem neuen Jerusalem wird alles vollkommen ausgewogen sein und Milliarden von Engeln und Menschen haben darin ausreichend Platz. Es ist die Wohnung Gottes bei den Menschen, unter einem neuem Himmel und auf einer neuen Erde. Über all dem steht Gottes reden von Off. 21,5b: „Schreibe, denn Diese Worte sind wahrhaftig und gewiss.“ Das neue Jerusalem 11,85 Mrd. km³ Von der neuen Erde sind uns keine Maße gegeben, es wird uns nur gesagt, dass es da kein Meer geben wird (Off. 21,1) und dass viele Völker da leben (Off. 7,9; 22,2). Ihr Mittelpunkt ist das neue Jerusalem, so, wie das irdische Jerusalem mitten unter die Völker gesetzt war (Hesekiel 5,5) und wie Israel im Millennium ein Segen sein wird mitten auf Erden (Jesaja 19,24). Für das Allerheiligste im Tempel im alten Jerusalem hatte Gott ebenfalls die Würfelform angeordnet, Länge, Breite und Höhe betrugen je 20 Ellen = 8,75 m (1. Könige 6,20); bei 260.600-facher Vergrößerung ergeben sich daraus die Maße des neuen himmlischen Jerusalem. 21,17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte. Die obige Zahl, 12.000 Stadien, klingt an die 12 Stämme Israels an und an die 12 Apostel. Das Maß 144 Ellen (rund 63m Mauerhöhe) klingt an die 144.000 Versiegelten aus den 12 Stämmen Israels an. Obwohl es dort um Menschen geht und hier um die Stadt und ihre Mauer, gibt es bei Gottes „goldenen“ Maßen Ähnlichkeiten. Vom neuen Jerusalem aus werden die erlösten Heiligen die neue Welt mit Christus regieren, was mit Off. 21,24-26 zusammenhängen kann. Dass der Engel Menschenmaße angibt, ist sehr auffallend und weist auf tatsächliche Maße hin, aber nicht auf Symbolik und gleichnishafte Auslegungsmöglichkeiten (Allegorie). Auf Grund dieser Maße ist das himmlische Jerusalem etwa 36.000258 mal so hoch wie seine Mauer. Es geht selbstverständlich nicht um eine Gefängnismauer, sondern um eine über die Maßen herrliche und würdige Umrahmung der Wohnstätte Gottes auf der neuen Erde. Die Sicht auf die Stadt und die Fernsicht aus der Stadt sind durch diese Mauer nicht verbaut, weil sie durchsichtig ist. Auch hier erfüllen sich die prophetischen Worte aus Jesaja 64,3 und aus dem 1. Korintherbrief 2,9: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die IHN lieben.“ 21,18 Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas. Das Baumaterial der Mauer und der Stadt überschreitet alle irdischen Erfahrungswerte. Die Mauer ist aus Jaspis, das entspricht einem durchscheinenden silbrigen Edelstein. Dieser Edelstein ist kristallklar wie reines Wasser. Die Mauer sieht also aus wie ein durchsichtiges Silberband, welches die Stadt umgibt. Das Baumaterial des würfelförmigen neuen Jerusalem wird zweimal als rein beschrieben. Es ist reines Gold, aber zugleich durchsichtig wie reines Glas. Hier erfüllt sich zum ersten Mal der Menschheitstraum von „Glasnost“: Alles ist durchsichtig. Das Baumaterial ist durchsichtig, die Gedanken und Herzen der Menschen mit dem neuen Herrlichkeitsleib sind „durchsichtig“ und Gott selbst ist in seiner vollkommenen Liebe ganz „durchsichtig“. Es gibt nichts Zwielichtiges mehr, keine dunkle Ecke und keine bösen Regungen der Herzen. Alles ist rein und alles verherrlicht Gott. Diese Wohnstätte Gottes meint der Herr Jesus Christus in Johannes 14, 2-3: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann gesagt: Ich gehe hin euch eine Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“ 21,19 Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 21,20 der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sarder, der siebente Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Hier geht es nochmals um 12 Edelsteine als Schmuckstücke für die Grundsteine der Mauer. Das bedeutet: Unten an der Mauer zieht sich ein Band von farbigen Edelsteinen entlang. Es ist möglich, dass die Gläubigen, welche auf dem Grund der Lehre der Apostel in ihrem Leben „Gold und Edelsteine bauen“ (1. Korinther 3,12), zu 259 dieser herrlichen durchsichtigen Mauer etwas beitragen. Alles, was Christen mit Wort und Wandel an Herrlichkeit Gottes in der gefallenen Schöpfung wiederspiegeln, sollte ein wenig diesen Edelsteinen entsprechen: 1. kristallklarer Jaspis, 2. durchsichtig blauer Saphir, 3. durchsichtig hellgrüner Chalzedon, 4. durchsichtig kräftig grüner Smaragd, 5. durchsichtig orangener Sardonix, 6. fleischroter durchsichtiger Sarder, 7. goldgelber durchsichtiger Chrysolith, 8. türkiser Beryll wie das Meer, 9. gelbgrüner durchsichtiger Topas, 10. apfelgrüner durchsichtiger Chrysopras, 11. rotbrauner durchsichtiger Hyazinth und 12. violetter durchsichtiger Amethyst. In diesen Farben sind auch alle Farben des Regenbogens enthalten, welche an den Gnadenbund Gottes erinnern. Edelsteine hatten schon immer ihren Platz in der Umgebung Gottes. In Hesekiel 28,13-15 wird berichtet von dem schirmenden Cherub im Garten Eden, der nach seiner Erschaffung mit neun Edelsteinen geschmückt war, ehe er zum Teufel wurde. Zur Dienstkleidung des Hohenpriesters in Israel gehörte ein goldenes Brustschild mit zwölf Edelsteinen und den eingravierten Namen der 12 Stämme Israels (2. Mose 28, 17-20; 39, 10-13). Ein Edelsteinkranz umgibt das neue Jerusalem, und in dieser Stadt wohnen Gott und sein geliebter Sohn Jesus mit seiner Gemeinde. Wenn wir dort sind, wird die Herrlichkeit alle unsere heutigen irdischen Vorstellungen weit übertreffen. 21,21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas. Es ist hier alles direkte Beschreibung der zukünftigen Realitäten bis auf ein „wie“, wo das Material der Strassen und des Platzes mit durchscheinendem Glas verglichen wird. Die 12 Stadttore gleichen Perlen. Sie tragen die Namen der 12 Stämme Israels und für jedes Tor ist ein Engel Gottes zuständig nach Off. 21,12. Auch zu Seinem Erdenleben verglich der Herr Jesus Christus das Reich Gottes mit einer kostbaren Perle. Dafür sollten wir alles andere hingeben wie es der Kaufmann im Gleichnis tat, um diese kostbare Perle zu gewinnen (Matthäus 13,45-46). Von den 12 Toren werden Straßen zu dem Platz am Thron Gottes führen. Das Material dieser Straßen ist reines Gold, welches gleichzeitig durchsichtig ist wie Glas. All das überschreitet unsere heutige begrenzte Vorstellung, es wird jedoch genau so sein, wie es uns hier beschrieben ist. Alles ist mit Gottes Herrlichkeit durchflutet. Und alle begnadigten Sünder dürfen diese heilige Stätte betreten. In Matthäus 7,6 sagt der Herr Jesus Christus: „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.“ Auch die 260 Offenbarung des neuen Jerusalem mit den Perlentoren ist nur für begnadigte Sünder beschrieben und nicht für Gottlose und Scheinheilige, welche solche Offenbarungen nur in den Schmutz treten. 21,22 Und ich sah keinen Tempel darin; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Grundsätzlich dient ein Tempel zur Wahrung der Distanz zwischen dem heiligen Gott und uns sündigen Menschen. In der Stiftshütte und im Tempel zu Jerusalem durfte nur einmal im Jahr ein besonders ausgewählter Priester in das Allerheiligste gehen zur Begegnung mit Gott oder mit einem Engel. Nach 2. Thessalonicher 2,4 wird es einen dritten Tempel geben (vgl. Ausführungen zu Off. 10,7); im 1000-jährigen messianischen Reich wird dieser Tempel zum Regierungssitz Jesu geweiht (Daniel 8,14). Auf der neuen Erde im neuen Jerusalem gibt es jedoch keinen Tempel mehr und keine Distanz zwischen Gott und den erlösten Menschen. Zum neuen Jerusalem, dem Zentrum der neuen Erde, haben dann alle Erlösten Zugang, weil Jesus, das Lamm Gottes, ihre Sünden, die sie ewig von Gott scheiden würden, am Kreuz von Golgatha getilgt hat. 21,23 Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Gott schuf über einer leeren und finsteren Erde am ersten Schöpfungstag ein göttliches Herrlichkeitslicht (1.Mose 1, 3-5). Erst am vierten Schöpfungstag machte Gott Sonne und Mond und ließ sie am Himmel erscheinen. Der ganze Kosmos und in ihm unser Planet Erde mit seinem Rhythmus von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, von Ebbe und Flut, von Sommer und Winter, von Saat und Ernte ist eine Offenbarungsquelle, um den Schöpfer zu erkennen. Jedem aufrichtig suchenden Menschen offenbart sich Gott durch die Schöpfung. „Denn Gottes unsichtbares Wesen ist offenbar unter allen Menschen, denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn das Unsichtbare an IHM wird seit der Schöpfung der Welt an seinen Werken nachdenkend wahrgenommen, seine ewige Kraft und Gottheit, sodass sie keine Entschuldigung haben“ (Römer 1,19-20). Wie der Mensch mit Gott in eine persönliche Beziehung kommen kann, wird in der zweiten Offenbarungsquelle, der Bibel, erklärt, die natürlich auch für viele die erste Offenbarungsquelle sein kann. Gottes Zorn mit schweren Folgen wird dagegen alle Menschen treffen, auch die anständigen, gebildeten, edlen, hilfreichen und guten, welche die Wahrheit der zwei Offenbarungsquellen durch gottloses Wesen verdrängen oder unterdrücken (Römer 1,18-23), 261 Auf der neuen Erde geht es dann nicht mehr um den Glauben an Gott auf Grund seiner Schöpfung, weil dann alle Erlösten Gott sehen von Angesicht zu Angesicht und IHM staunend und dankbar die Ehre geben, die IHM gebührt. Auf der neuen Erde sind auch keine Sonne und kein Mond mehr nötig, weil die Herrlichkeit Gottes und des Lammes alles erleuchtet. Dann gibt es auch keine Finsternis mehr, es ist stets hell. Dieses Licht wird noch herrlicher sein als am ersten Schöpfungstag. Das Herrlichkeitslicht Gottes und des Lammes erleuchtet alle Erlösten zu einem Leben im Licht. Als Mose von seiner Begegnung mit Gott vom Berg Sinai kam, strahlten seine Haut und sein Angesicht vom Licht Gottes. In diesem Licht erkannten die Israeliten ihr gottesfernes sündiges Wesen und fürchteten sich, Mose zu nahen (2.Mose 34,29-30). Alle Menschen, welche heute schon ein Stück im Licht Gottes leben, rufen alle anderen auf, auch in dieses Licht zu springen, um sich von ihrer Finsternis zu lösen: „Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi“ (2. Korinther 4, 6). 21,24 Und die Völker werden wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Mit den Völkern sind vom Textzusammenhang her alle Erlösten aller Zeiten aus allen Völkern gemeint. Dazu gehört die Königin von Saba, die Leute von Ninive (Lukas 11,31-32) und alle, die im Millennium Jesus von Herzen anbeten und IHM dienen. Gott ist mit diesen Erlösten auf der neuen Erde an sein Ziel gekommen. Da erfüllt sich auch SEIN Wort: „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein“ (2. Mose 19,6). In Off. 1,5-6 wird der Gemeinde Jesu aus Juden und Heiden gesagt: „Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ Es könnte sein, dass alle, welche zum Priestertum berufen sind, Gott und dem Lamm in besonderer Weise dienen im neuen Jerusalem. Die zu Königen berufen sind, werden im Geist Jesu die Völker regieren und motivieren zu schöpferischer Gestaltung von herrlichen Dingen, welche ins himmlische Jerusalem gebracht werden. Auf jeden Fall werden alle Himmelsbürger ihren Lebenswandel im Licht der Herrlichkeit Gottes und des Lammes führen. Sie gehören alle zu denen, welche nicht aus dem Buch des Lebens gestrichen wurden. Sie trachten auf unserem alten Planeten Erde zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und darum wird ihnen dies alles zufallen (Matthäus 6,33). Die so mit der Herrlichkeit Gottes beschenkt sind, haben nur den einen Wunsch, Gott, der sie so liebt, liebevoll zu beschenken. 262 21,25 Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein. Ununterbrochen haben alle auf der neuen Erde den Zugang zum neuen Jerusalem. Die 12 Perlentore sind für ewig geöffnet, an jedem wird der Eintretende von einem Engel begrüßt. Wer die lebendige Hoffnung auf diese ewige Herrlichkeit hat, lebt heute schon im Licht Jesu nach 1. Johannes 2,8-10: „Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, das wahr ist in ihm und in euch, denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. ... Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht ...“ Auf der neuen Erde leben Gott der Vater und der Sohn Jesus Christus und die erlöste Menschheit in ständiger Gemeinschaft. Alle erfüllt nur noch ein selbstlos liebendes Geben und Nehmen. Gottes Segen erfüllt jeden und jeder wird zum Segen. Bevor Johannes diese Offenbarung der Herrlichkeit Gottes erhielt, schrieb Paulus nach seinem Einblick in diese Herrlichkeit: „Denn es setzt mir beides hart zu; ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben, um euretwillen“ (Philipper 1,23-24). 21,26 Und man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in sie bringen. Die Offenbarung von der neuen Erde mit dem neuen Jerusalem ist so überwältigend, dass demgegenüber alles heutige Streben nach Besitz, Ehre, und Macht unwichtig wird. Wichtig allein sind die Worte des Herrn Jesus Christus: „Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ (Matthäus 6,20-21). Auch diese gesammelten Schätze werden dann in das neue Jerusalem gebracht. Darum ruft der Herr Jesus Christus allen lauen Gemeindegliedern zu: „Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest...“ (Off. 3,18). Mit diesem Gold ist alles gemeint, was Gottes Geist durch uns wirkt und alles, was wir zur Ehre Gottes tun mit Herzen, Mund und Händen. Wer sind die in Vers 26 genannten Völker? In Off. 21,7 steht, dass Sieger alles ererben, was vom Neuen Jerusalem verheißen ist. Zu diesen Völkern in Vers 26 könnten auch die Menschen gehören, von denen der Herr Jesus Christus in Matthäus 10,42 gesagt hat: „Und wer einem dieser Geringsten auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist, wahrlich ich sage euch: es wird ihm nicht unbelohnt bleiben.“ Lesen Sie dazu noch Matthäus 25,31-46. Zu den Völkern auf der neuen Erde werden auch die gehören, die nie etwas von Gesetz und Evangelium gehört haben, aber dem Reden Gottes in 263 ihrem Gewissen gehorchten. Gott weist jedem Menschen im Gewissen den richtigen Kurs, wie ein Kompass den Seemann den richtigen Kurs finden lässt. Wer sich nicht zum Guten leiten lässt und Böses tut, wird am Ende von seinem eigenen Gewissen im Gericht Gottes verurteilt (Römer 1,32; 2,14-16). 21,27 Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel tut und Lüge, sondern allein, die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes. Mitten in der Offenbarung der ewigen Herrlichkeit Gottes wird gesagt, wer vom Reich Gottes ausgeschlossen wird und wer hinein kommt. Grundsätzlich sind auf der neuen Erde mit dem offenen Zugang zum neuen Jerusalem nur Menschen, die im Lebensbuch des Lammes stehen (Off. 20,15). Auf der neuen Erde gibt es nichts Unreines, nichts Grauenhaftes und keine Lüge mehr. Unreinheit, Gräuel und Lüge sind Wesenszüge des Teufels, aller falschen Propheten und aller Antichristen mit ihren Anhängern. Und alle, die diese Wesenszüge pflegen, kommen in den Feuersee, welches der zweite Tod ist (Off. 20,14). Auf der neuen Erde sind nur Menschen, welche sich heute schon bemühen, dass alles in der Verantwortung vor Gott geschieht. Es sind Menschen, welche zu ihrer irdischen Lebenszeit ihre charakterlichen Ecken und Kanten haben abschleifen lassen und so zu durchsichtigen „Edelsteinen“ wurden. Sie lassen sich heute läutern wie Gold im Feuer, darum kommen sie nicht in den Feuersee des Zornes Gottes. So bereiten sie sich auf das Reich Gottes vor, oft unter Leid, Diskriminierung und Martyrium, aber immer unter der Führung ihres guten Hirten Jesus. Sie halten sich an Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ In der Hölle enden alle, die nicht in das Reich Gottes wollen. Viele von ihnen wollen hier nur das Leben genießen. „Sie suchen, was sie nicht finden in Liebe und Ehre und Glück, und sie kommen belastet mit Sünden und unbefriedigt zurück“. (Dritte Strophe des Liedes „Ich bin durch die Welt gegangen ...“) Off. 22,1: Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes Off. 22,1-5 beschreibt weiter das himmlische Jerusalem und darum gehören diese Verse noch zum vorherigen Text. Beachtenswert ist, dass der Thron Gottes in der Ewigkeit nicht mehr im Himmel ist wie in Off. Kapitel 4-5, sondern im neuen Jerusalem auf der neuen Erde. Am Thron Gottes und des Lammes entspringt ein Strom kristallklaren Wassers. Nach Off. 21,6 bekommen alle 264 dieses Wasser des Lebens umsonst. Im Reich Gottes gibt es keine Wasserzähler und Wucherpreise von Wasserwerken mehr, wie bei uns heute. Der Schöpfungsbericht 1. Mose 2,9-14 nennt den Baum des Lebens mitten im Garten Eden und einen Strom, der sich von dort aus in vier Hauptarme teilte. In Hesekiel 47,1-12 wird ein Wasserstrom vorausgesagt, der vom Tempel in Jerusalem aus in das Jordantal fließt und in das Tote Meer. Wo dieses Wasser hin fließt, wird alles fruchtbar werden. Das ist für die Zeit des messianischen Friedensreiches vorausgesagt. Auf der neuen Erde, im neuen Jerusalem ohne Tempel ist am Thron Gottes nicht mehr das gläserne Meer wie in Off. 4,6, sondern ein Strom lebendigen Wassers geht vom Thron aus und fließt vielleicht durch die 12 Perlentore in 12 Armen über die ganze neue Erde. Von dieser neuen Erde ist uns nur wenig offenbart, aber dort wird alles vollkommen paradiesisch sein. 22,2 mitten auf ihrer Hauptstraße und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen Zwölfmahl Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Vom Grundtext her ist folgende freie Übertragung möglich: „Inmitten des neuen Jerusalem und des Stromes stehen Bäume des Lebens, welche 12 Früchte bringen, und in jedem Monat geben sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Pflege der Nationen.“ Es wird viele Bäume des Lebens geben, deren Früchte und Blätter als Mittel zum ewigen Leben in Gottes Reich dienen. Als Anmerkung sei hier erwähnt, dass die Engel, welche Abraham und Sara besuchten, mit ihnen gespeist haben (1.Mose 18,1-8). Auch der auferstandene Herr Jesus Christus hat mit seinen Jüngern gegessen (Lukas 24,42-43; Apostelgeschichte 10,41). So werden auch auf der neuen Erde die Erlösten von Bäumen des Lebens essen. Ähnlich wie irdische Früchte unserer irdischen Lebenserhaltung dienen, werden die Früchte vom Baum des Lebens der ewigen Lebenserhaltung dienen. Mit der Formulierung „jeden Monat“ - ohne Sonne und Mond - wird es um ein neues Zeitmaß gehen, das viele andere Bibelstellen als Ewigkeit (Äon) bezeichnen, als unvergängliches neues Erdzeitalter. Im neuen Testament wird oft die Gemeinde mit ihren vielen verschiedenen Gliedern mit einem Leib verglichen, dessen Haupt Christus ist. So wird auch auf der neuen Erde die erlöste Menschheit wie ein Leib sein mit vielen Gliedern, dessen Haupt in der Vollendung Gott ist. ER wird dann sein alles in allem (1. Korinther 15,28) und gleichzeitig ist ER der Lebendige, der persönliche Gott, von dessen Thron dann der Strom des Lebens kommt, der die ganze neue Schöpfung mit heilbringendem Wasser durchdringt. Es wird ein Wasserkreislauf sein der viel vollkommener sein wird als unser heutiger Herz und Blutkreislauf in unserem Körper. Diese Informationen übersteigen unsere Vorstellungen weit, 265 machen aber zugleich ein neues pulsierendes Leben in der Ewigkeit deutlich. Hier können wir nur ehrfürchtig staunen über die Herrlichkeit, welche alle ererben, die sich von Gottes Geist leiten lassen. 22,3 Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen Das Wort „katathema“ kann mit Fluch, Bann oder Herabsetzen übersetzt werden. Auf der neuen Erde wird niemand mehr herabgesetzt, weil alle heilig sind. Alle sind dann nur noch erfüllt und überwältigt von der Liebe des lebendigen Gottes, der SEINEN eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an IHN glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Johannes 3,16). Von dieser Liebe Gottes und des Lammes wird auf der neuen Erde alles geprägt sein. Sie ist die Grundlage der Vollendungsschau in Off. 21 und 22. Mit seinen Knechten, die Gott dienen, sind alle gemeint, die IHM schon auf Erden als seine Knechte gedient haben. Die im Kleinsten treu gewesen sind, denen wird ER große, verantwortungsvolle Tätigkeiten in Seinem Reich anvertrauen (Matthäus 25,21). Es könnte sein, dass der Schöpfer seine Knechte zu weiteren schöpferischen Aufgaben einsetzt, bei der Bildung neuer Sonnensysteme, neuer Pflanzen und Tierarten. Der Schöpfer wird weiter schöpferisch tätig sein und seine Knechte mit IHM. Wie wir hier schon versuchen, dem unsichtbaren Gott einsam und gemeinsam zu dienen, so werden wir in der Ewigkeit nur noch Gott dienen wollen, weil wir IHN sehen, wie ER ist. Neben vielen gewaltigen Lobpreisungen der Erlösten wird dann auch Off. 7,10 angestimmt werden: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott, und dem Lamm!“ Dieser Lobpreis ist uns aufgeschrieben, damit wir ihn uns heute schon fest einprägen, um fröhlich in Hoffnung und geduldig in Trübsal zu sein. Am Ziel werden wir dann mit diesem Lobpreis Gott und das Lamm in Ewigkeit von Herzen anbeten. Es werden dann unzählbare Scharen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen vor Gott versammelt sein und IHN loben und preisen. Auf diese ewige Herrlichkeit dürfen wir uns freuen, wie sich Kinder auf besondere Festtage freuen. Jesus spricht: „Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hinein kommen“ (Lukas 18,17). Wer diesen frohmachenden Glauben der Gotteskindschaft noch nicht hat, darf den Herrn Jesus Christus anrufen und um diesen Glauben bitten. ER lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. (Sprüche 2,7) 22,4 und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. 266 Unseren geliebten Vater und unseren Erlöser Jesus Christus von Angesicht zu Angesicht zu sehen, das wird Herrlichkeit sein. Das ist die Erfüllung der tiefsten Herzenswünsche aller Kinder Gottes. Als sein Gegenüber hatte Gott die ersten Menschen geschaffen, um Gemeinschaft mit ihnen zu pflegen. Außerdem waren sie bevollmächtigt, den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren. In dieser glückseligen Herrlichkeit lebten Adam und Eva, bis sie nach ihrem Sündenfall das Paradies verlassen mussten und das Angesicht Gottes nicht mehr sahen. Seitdem hat kein Mensch mehr Gottes Angesicht gesehen. Nur die dienstbaren Engel, die um der Auserwählten willen ausgesandt sind (Hebräer 1,13), sehen IHN, wie Jesus es uns offenbart hat: „Sehet zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 18,10). Wir können zwar Gott zurzeit nicht sehen, wir können aber an IHN und Seine Zusagen glauben und auf das sichtbare Erscheinen des Herrn Jesus Christus warten. Wer auf diese Weise an Gott glaubt, den er nicht sieht, als sähe er IHN, ist auf Grund dieses Glaubens ein geretteter Sünder, ein Kind Gottes (Römer 3,28; Hebräer 11,1.27). Wenn die Erlösten Gott und das Lamm von Angesicht zu Angesicht sehen, ist das Ziel ihrer Hoffnung und ihres Glaubens erreicht. In 1. Johannes 3,2 steht diesbezüglich: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Vielleicht werden alle, welche heute als Knechte Jesu Christi dienen und Verlorene zur Gerechtigkeit weisen, im neuen Jerusalem als Priester bezeichnet, auf deren Stirnen der Name Gottes steht, der uns jetzt noch verborgen ist. Ähnlich trugen die Priester im alten Bund ein goldenes Stirnband mit der Aufschrift: „Heilig dem HERRN“ (2. Mose 28,36). Demnächst will der Antichrist seinen Namen oder seine Zahl auf allen Stirnen der Menschen haben oder auf ihrer rechten Hand (Off. 13,16). In dieser Zeit werden die 144000 messianischen Juden schon ein Siegel auf ihren Stirnen tragen mit den Namen Jesu und Gottes (Off. 7,3-4; 14,1). Auf der neuen Erde im neuen Jerusalem tragen dann alle Knechte Gottes Seinen Namen und den neuen Namen Jesu an ihren Stirnen. Nach Off. 3,12 sind diese Knechte Gottes Sieger, deren Glaubensleben und Zeugnis dem der Gemeinde von Philadelphia entspricht. 22,5 Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichtes der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Off. 21,23 offenbarte, dass es auf der neuen Erde keine Sonne und keinen Mond mehr gibt. Off. 22,5 bestätigt nochmals, dass es da keine Sonne gibt. Auf der neuen Erde kommt alles Licht von Gott. Dann erfüllt sich vollkommen der 267 zweite Satz aus dem aaronitischen Segen: „Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig“ (4. Mose 6,25). Dieses Segenslicht durchdringt dann alles und alle ununterbrochen. Besonders die welche dann regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Alle, die dann den Priesterdienst tun, haben nichts mehr mit Altarkerzen zu tun, die leider in Kirchen für Geistliche oft wichtiger sind als bibeltreue Verkündigung. Alles weist dann zu Gott und dem Lamm wie in Off. 4,8 ff. Die Priester tun dann ihren Dienst im Licht Gottes aus Liebe und Dankbarkeit auf Grund unserer Begnadigung durch das Opfer Jesu am Kreuz von Golgatha. Das Regieren der Könige wird einem kreativen Bewahren der neuen Schöpfung gleichen, ähnlich wie bei Adam und Eva zur Zeit der ersten Schöpfung (1.Mose 1,28; 2,19). Dieses Regieren ist natürlich nicht gleichzusetzen mit dem, was heutige Regierungen tun. Heutige Regenten können Ungerechtigkeiten und eine erkaltende Liebe unter der Menschheit im günstigsten Fall durch Sicherheitsorgane und Ordnungshüter etwas aufhalten. Wenn aber die Gottlosigkeit und der Egoismus in einem Volk überhand nehmen, nützen die Sicherheitskräfte der Regierung so wenig wie eine defekte Bremse dem Autofahrer bei der Talfahrt. Ungebremste Talfahrten wird es erst auf der neuen Erde unter einem neuen Himmel nicht mehr geben. In der ewigen Herrlichkeit Gottes und des Lammes ist dann alles vollkommen und sehr gut. Epilog der Offenbarung Jesu Christi Off. 22,6: Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott des Geistes der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was schnell (en tachei, in kurzer Zeit) geschehen muss. Nun kommen die Schlussworte der Offenbarung, das Nachwort oder griechisch der Epilog. Der Herr Jesus Christus hat in zweiundzwanzig Abschnitten (Exkurs 5) durch Johannes alles aufschreiben lassen, was die Gemeinde Jesu, besonders auch wir im 21. Jahrhundert, lesen, hören und durch eine vom Heiligen Geist geleitete Lebensführung bewahren sollen. Für das Ende der Endzeit ist das letzte Buch der Bibel besonders wichtig. Alle, die das lesen und bewahren, werden in Off. 1,3 und 22,7 selig gepriesen. Besonders in der großen Trübsal wird die Gemeinde Jesu ihre Häupter erheben bei der Erfüllung vieler Offenbarungstexte bis zur sichtbaren Wiederkunft ihres Herrn Jesus Christus. Im Neuen Testament wird etwa fünfzigmal Drangsal oder Trübsal für die Gemeinde Jesu vorausgesagt. Darum soll sich die Gemeinde besonders auch mit den ausführlichen Aussagen über den Antichristen und die Hure Babylon befassen. Deren Zeit beginnt mit dem Vertrag, den der Antichrist mit Israel und vielen Völkern schließt. Auf 3½ Jahre Aufschwung unter der Herrschaft des Antichristen folgen 3½ Jahre große Trübsal, an deren Ende der Herr Jesus 268 Christus wiederkommt und 1. Thessalonicher 4, 16-17 sich erfüllt. Die Offenbarung zeigt klar, dass die Gemeinde Jesu mit großer Drangsal oder Trübsal und dem Zorn Satans konfrontiert werden kann, aber nicht mit dem Zorn Gottes oder der Stunde der Versuchung. Trübsal müssen Christen durchleiden, aber wenn die Zornesschalen Gottes über den alten Planeten Erde und alle Christusfeinde ausgegossen werden, ist die Gemeinde beim Herrn Jesus Christus. Die Offenbarung ist in keiner Weise ein unverständliches versiegeltes Buch. Nur verkehrte Auslegungen und schwarmgeistige Spekulationen, welche über die Aussagen der Heiligen Schrift gestellt werden, verhindern das Verständnis der Offenbarung. Darum sollen auch die Erklärungen in diesem Buch keine Auslegungen sondern nur Einprägungshilfen zu den Offenbarungstexten sein. Gott sorgt dann zur richtigen Zeit für die Erfüllung aller SEINER Voraussagen. Diese Erfüllung kann für jeden auch plötzlich und unerwartet erfolgen, wenn er stirbt, denn nach dem Sterben geht es für Nachfolger Christi vom Glauben zum Schauen der Herrlichkeit Gottes, oder es geht vom Unglauben in das Gericht Gottes und in den zweiten Tod. Was schnell geschehen muss gilt darum für jeden, der diese Botschaft liest und hört, seitdem Johannes die Offenbarung erhielt. Es geht zunächst um die Zeit nach der Zerstreuung der Juden im ersten Jahrhundert bis zu ihrer Sammlung mit der Rückkehr nach Israel, welche im 19. Jahrhundert begann. Diese ganze Zeitspanne umfasst die Zeit der Gemeinde Jesu im Rahmen der sieben Sendschreiben. Wenn dann die Zahl der Geretteten aus allen Nationen voll ist, wird Israel als Ganzes Volk gerettet (Römer 11, 2526). In dieser Zeit wird der Herr Jesus Christus wiederkommen. Hinsichtlich Seiner Wiederkunft und unserer Vereinigung mit IHM darf sich niemand verführen lassen, denn zuvor müssen sich die Verheißungen um Israel erfüllen und der Antichrist muss auftreten und sich in den wieder errichteten Tempel zu Jerusalem setzen (Exkurs 3 mit der 70-Jahrwoche nach Daniel 9 und 12) und vorgeben, er sei Gott (2. Thessalonicher 2, 1-4). Wer mit dem notwendigen Respekt den Zusammenhang dieser Bibelstellen beachtet, erhält beim Lesen und Behalten der Offenbarung lauter Klarheit. 22,7 Und siehe, ich komme schnell (tachy). Glückselig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt. Alle Herrenworte im Neuen Testament sind besonders wichtig, wie es auch Paulus in 1. Thessalonicher 4,15 betont in Bezug auf die Auferstehung der Toten: „Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn.“ Wenn alles erfüllt ist, gemäß dem prophetischen Wort, kommt der Herr Jesus Christus schnell, ohne Verzug. Dann gibt es keine Möglichkeit mehr zu einer Entscheidung, sondern nur noch Menschen, die das ewige Leben erhalten und welche, die unter dem Zorn Gottes bleiben. Auch wenn die Zeit des 269 Millenniums erfüllt ist, kommen die neue Erde und das neue Jerusalem schnell. Das kommt nicht durch jahrmillionenlange Entwicklung der alten Erde zur neuen, sondern die neue Erde kommt aufgrund Gottes schöpferischen Wortes schnell. Es kann auch sein, dass hierfür alles schon fertig vorbereitet ist. Nach Off. 4 sah Johannes den Thron Gottes im Himmel und ab Off. 21-22 sah Johannes den Thron Gottes im neuen Jerusalem auf der neuen Erde. Dieser Wechsel wird durch Gottes vollmächtiges Wort geschehen: „Denn wenn ER spricht, so geschieht es; wenn ER gebietet, so steht es da“ (Psalm 33,9). Der Herr Jesus Christus wiederholt in Off. 22,7 die Seligpreisung aus Off. 1,3 in Kurzform. ER preist alle selig, welche die Offenbarung lesen und bewahren. Denn wer um jeden Preis im Reich Gottes dabei sein will und sich durch nichts und niemanden davon abhalten lässt, nimmt die ganze Bibel und insbesondere auch die Endzeitweissagungen ernst. Solchen Christen schenkt Jesus auch Kraft und Mut, dieses Evangelium des kommenden Reiches Gottes anderen Menschen zu bezeugen. Nur das letzte prophetische Buch der Bibel, die Offenbarung, sagt uns zusammenfassend und umfassend die Wahrheit über die Zukunft. Nicht ein blindes Schicksal bestimmt die Zukunft, sondern Gottes Heilsplan, welchen Jesus Christus uns offenbart hat. Langfristige Prognosen von Wahrsagern, Futurologen, Wirtschaftsweisen und Politikern sind unzuverlässig. Zukunft kann kein Mensch sicher voraussagen, das kann nur der Sohn Gottes, bei dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammengefasste Ewigkeit ist. 22,8 Und ich Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Es ist zum Staunen und Anbeten, dass Gott sich auf einen Heilsplan (Zeitstrahl) festgelegt hat und dass Jesus durch Engel den Johannes darüber umfassend informiert hat. Johannes erhielt dazu den Schreibauftrag und schickte alles an die Gemeinden. Diese Offenbarung war für Johannes so gewaltig, dass er vor dem Überbringer niederfiel und ihn anbeten wollte. Solch eine verkehrte Entscheidung hatte Johannes schon einmal getroffen (Off. 19,10). Auch diesmal soll Johannes die verkehrte Entscheidung aufschreiben. Daran sollen alle Gemeinden erkennen, dass auch gewaltige Engel nur Dienstboten Gottes sind. Und Dienstboten Gottes, ob Engel oder bevollmächtigte Menschen, lehnen jede Form ihrer Anbetung oder Huldigung ab. Sie beten nur Gott den Vater an und den Sohn Gottes, Jesus Christus. In allen Menschen steckt die Neigung, begnadigte Gottesboten mehr zu beachten als den lebendigen persönlichen Gott selbst. Das ist aber so, als ob ein Werkzeug mehr Beachtung findet als der Meister, der es benutzt. Wenn solche Fehlentscheidungen nicht revidiert werden, kommen Menschen auf Abwege und verfehlen das Ziel. Außerdem sollen alle 270 Gemeinden wissen: Wer sich als Bote Gottes ausgibt und Huldigung annimmt, ist ein Satansbote, der sich als Engel des Lichtes verstellt. 22,9 Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an. In der Christenheit gilt das Wort des Herrn Jesus Christus: „...einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder“ (Matthäus 23,8). Wer sich dieser Gemeindeordnung nicht unterstellt, ist ein falscher Bruder oder ein falscher Prophet. Unter den wahren Brüdern gibt es viele mit der wichtigsten Geistesgabe, der Prophetie. Sie predigen situationsbezogen und mit seelsorgerlicher Vollmacht Gottes Wort. Sie alle und die Engel sind aber nur Knechte Gottes. Keiner von ihnen darf sich über den Anderen erheben, sondern einer soll dem Anderen dienen und sich freuen, zu den Bauleuten am Reich Gottes, gehören zu dürfen. Wer sich aber besonderer Offenbarungen rühmt und die Aufmerksamkeit auf Engel, Maria, Heilige, Päpste, religiöse Genies oder auf sich selbst lenkt anstatt allein auf Gott den Vater und den Herrn Jesus Christus, übertritt das erste Gebot und ist ein Gehilfe Satans. Als der Teufel Jesus zu solch einer verkehrten Huldigung verführen wollte, sagte Christus: „Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5. Mose 6,13): Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen“ (Matthäus 4,10). Darum gilt für alle Nachfolger Christi: Bewahrt oder befolgt die Worte dieses Buches und „Bete Gott an!“ 22,10 Und er spricht zu mir: Versiegele nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit (kairos) ist nahe! Vor rund 2600 Jahren bekam Daniel den Auftrag von Gott, folgendes aufzuschreiben: „Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden“ (Daniel 12,4). In Bezug auf diese letzte Zeit spielt das Volk Israel eine besondere Rolle. Israel ist wie der prophetische kleine Zeiger an Gottes Weltenuhr. Die Staatsgründung 1948 war ein besonderes Zeichen der Zeit, welches die ganze Welt aufhorchen ließ. Einen zweiten Ruck an Gottes Weltenuhr gab es 1967, als ganz Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg unter jüdische Herrschaft kam. Ein drittes Zeichen könnte der Bau des dritten Tempels in Jerusalem sein. Solche Ereignisse sollen die Welt und besonders die Christenheit für die biblischen Weissagungen aufwecken „denn die Zeit oder Frist (kairos) ist nahe“. Unsere irdische Frist mit seiner Gnadenzeit geht zu Ende mit der Wiederkunft Jesu. Darüber wird jeder, der im 21. Jahrhundert die Offenbarung betend und respektvoll liest, Klarheit über die bevorstehenden 271 Endzeitereignisse empfangen. „Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch!“ (Off. 22,10). Der Herr Jesus Christus hat im Gleichnis von den 10 Jungfrauen vorausgesagt, was bei SEINER Wiederkunft geschehen wird (Matthäus 25,1-13). Der entscheidende Satz Jesu ist: „Um Mitternacht aber erhob sich ein lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam! Geht hinaus, ihm entgegen“ (Matthäus 25,6). Alle Christen, die Jesu Liebe persönlich erfahren haben, werden sich intensiv auch mit Seinen Weissagungen in Matthäus 24 und der Offenbarung beschäftigen. Sie gleichen den klugen Jungfrauen mit brennenden Lampen. Sie haben Licht in der Dunkelheit durch das prophetische Wort (2.Petrus 1,19). Alle Gemeindeglieder, welche die erste Liebe zu Jesus verlassen haben (Off. 2,1-7), gleichen den törichten Jungfrauen. Sie könnten aber zur erwartungsvollen ersten Liebe wieder umkehren (Off. 2,5) und sich ganz neu mit der Wiederkunft ihres Erlösers Jesu Christi intensiv beschäftigen. Alle, die sich nicht mit den Ereignissen um Jesu Wiederkunft vertraut machen, haben letztlich keine brennende Liebe zu ihrem wiederkommenden Herrn und gleichen den törichten Jungfrauen, deren Lampen bei der nahenden Wiederkunft des Herrn Jesus Christus verlöschen. Für sie ist es dann zu spät, zur ersten Liebe zurück zu kehren wie eine Braut, welche sich auf die bevorstehende Vereinigung mit ihrem Bräutigam vorbereitet hat. 22,11 Wer Unrecht tut, der tue weiterhin Unrecht, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig. In der Christenheit gibt es immer Böse und Gute, Unreine und Reine, Scheinheilige und Heilige. Der Herr Jesus Christus vergleicht die Christenheit mit einem Weizenfeld, auf dem auch Unkraut wächst. ER hat seinen Nachfolgern verboten, das Unkraut herauszureißen. Die Trennung von Unkraut und Weizen soll erst am Erntetag durch Engel geschehen (Matthäus 13,24-30). Mit der nahenden Wiederkunft des Herrn Jesus Christus werden das wuchernde Unkraut und auch der Weizen zunehmend reif zur Ernte. In der Welt wird sich das Unrecht immer üppiger ausbreiten, und ein Teil der Gemeindeglieder wird sich der Welt immer mehr anpassen. Ein Hauptübel in heutigen Kirchen und Gemeinden ist die Sünde außerehelicher Geschlechtsbeziehungen, welche die Bibel als Unzucht oder Ehebruch bezeichnet. Wer sich wider besseres Wissen der sehr guten Eheordnung Gottes von Mann und Frau nicht unterwerfen will, sondern im Gegenteil auch andere Gemeindeglieder diesbezüglich zum Sündigen verführt, lebt unrein. Wer Hauskreise, Vorstandssitzungen oder seelsorgerliche Gespräche missbraucht, um über Andere herzuziehen, tut Unrecht und wird vom Reich Gottes ausgeschlossen (Off. 21,8), wenn er nicht Buße tut. Jeder Sünder kann heute ganz Jesus erfassen, seine Sünde hassen und lassen. Vielleicht ist es für manchen durch einen plötzlichen Tod morgen schon 272 zu spät zu einer Umkehr. Darum heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht (Hebräer 3,7-8). Gott gibt jedem Menschen mindestens einmal die Gelegenheit, sein Denken und Tun zu ändern. Der deutsche Schriftsteller Friedrich Rückert hat die Notwendigkeit, Neues zu wagen, in die klugen Worte gefasst: „Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen, die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren.“ Im Kontrast zu unreinen Gemeindegliedern gibt es solche, die dem Herrn Jesus Christus treu nachfolgen und Seine Wiederkunft erwarten. Von ihnen ist schon in Daniel 12,10 vorausgesagt: „Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft... die werden’s verstehen“ Alle gerechtfertigten Sünder wollen durch eine innige Verbindung mit dem Herrn Jesus Christus immer mehr in der Gerechtigkeit aus Glauben leben. Sie wollen in der Heiligung wachsen nach Hebräer 12,14-15: „Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, indem ihr darauf achtet, dass nicht jemand an der Gnade Gottes Mangel leide ...“ Sollte es Gemeindeglieder geben, die trotz Ermahnung auf ihrem verkehrten Weg bleiben, dann sollen sich die Heiligen nicht entrüsten, sondern alles im Gebet dem Haupt und Herren der Gemeinde übergeben. 22,12 Siehe, ich komme schnell (tachy) und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind. Wenn Jesus Christus wiederkommt, geschieht das ganz schnell. Dann empfangen alle Christen göttlichen Lohn für ihren Gehorsam im Glauben (Römer 1, 5). Dazu gehören alle Liebeswerke, die Gottes Geist durch sie wirkte. Gottes Geist wirkt nur gottwohlgefällige Werke durch die Menschen, die dem gekreuzigten, auferstandenen und wiederkommenden Herrn Jesus Christus vertrauen. Solchen Nachfolgern Christi ist prophezeit: „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse“ (2. Korinther 5,10). Lesen Sie hierzu auch 1. Korinther 3,11-15. Nach den Worten des Herrn Jesus Christus aus Matthäus 6,1-18 gibt es grundsätzlich keine himmlische Entlohnung für alle, die für ihre guten Werke schon zu ihrer Lebenszeit gelobt werden wollen. Um himmlischen Lohn zu bekommen, gilt die Regel: „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibt; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir es vergelten“ (Matthäus 6, 3-4). Göttlichen Lohn erhalten alle, die gute Werke aus Dank für Golgatha tun oder aus Liebe zu Gott und dem Nächsten. In Hebräer 13,16 steht: „Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ 22,13 Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. 273 A steht für Alpha und O für Omega. Dies sind die ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets. Mit A und O meint der Herr Jesus Christus, dass ER der Anfänger und Vollender der Schöpfung ist und nach Gottes Willen alles tut, was zwischen dem Anfang und der Vollendung geschieht. In Off. 3,14 steht, dass ER der Anfang der Schöpfung Gottes ist und in Off. 10,7 steht, dass alles vollendet wird, wie ER es durch seine Propheten verkünden lies. ER ist auch der Anfänger und Vollender unseres Glaubens, wenn wir uns allezeit zu IHM halten. Alle „Ich bin“-Worte des Herrn Jesus haben die Gläubigen in der ganzen Gemeindegeschichte immer wieder zu IHM gelenkt. Im Johannes-Evangelium steht zum Beispiel: „Ich bin das Brot des Lebens“ (6,35). „Ich bin das Licht der Welt“ (8,12). „Ich bin der gute Hirte“ (10,11). „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (11,25). „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (14,6). In Off. 1,8 steht dieses gewaltige „Ich bin“ für Gott selbst und hier in Off. 22,13 gleichlautend für den wiederkommenden Herrn Jesus Christus. Schon in Jesaja 44,6 steht: „So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, außer mir ist kein Gott.“ 22,14 Glückselig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Zum siebenten und letzten Mal steht hier: „Glückselig sind...“ Es ist wertvoll, alle sieben Seligpreisungen auswendig zu lernen (Off. 1,3; 14,13; 16,15; 19,9; 20,6; 22,7; 22,14). Wer mit diesen Seligpreisungen lebt, wird mit einer Hoffnung und Freude erfüllt, die nichts und niemand zerstören kann. In dieser letzten Seligpreisung werden alle selig gepriesen „die ihre Kleider waschen“. Es könnte ein Hinweis sein auf die äußere und innere Reinigung von allen Sünden. „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von jeder Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,8-9). Reinigung von Sünden gibt es nicht durch eine Taufe oder die Beteiligung am Abendmahl. In keiner Religion und auch nicht durch Psychotherapie wird Sünde ausgelöscht. Es gibt viele Möglichkeiten, Sünden zu verdrängen, bis spätestens im Endgericht Gottes alle Sünden offenbar werden. In dieses Endgericht kommt aber niemand, der sich als Sünder erkannte, vor Jesus und vor betroffenen Menschen seine Sünden bekannte und um Vergebung bat. Auch ganze Gemeinden können ihre so genannte schmutzige Wäsche waschen, indem sie sich reinigen von unbiblischen Lehren und sündhaften Gewohnheiten, mit denen sie sich der Welt angepasst haben. Neu aufbrechende Heiligungsbewegungen in Gemeinden werden immer mit neuer biblischer und geistlicher Klarheit beschenkt. Wer so seine Kleider wäscht, bekommt Anrecht an dem Baum des Lebens und darf durch die Tore in 274 das neue Jerusalem hineingehen. Wer dagegen seine sündenbesudelte Vergangenheit nicht gewaschen hat im Blut des Lammes (Off.7,14) sondern den Irrlehren der Taufwiedergeburt und der allgemeinen Absolution beim Abendmahl oder einem Ablaß vertraut, hat keinen Anteil am Reich Gottes. Die folgenden angeführten Aussagen der Offenbarung zeigen, dass dieses Kleiderwaschen auch noch auf der neuen Erde geschehen kann. Es könnte sein, dass viele, die nie die zehn Gebote und das Evangelium gehört haben, dennoch gottwohlgefällig lebten gemäß dem Reden Gottes in ihrem Gewissen. Es könnte sein, dass sie im Buch des Lebens stehen (Off. 20,12). Sie müssen vor dem Betreten des himmlischen Jerusalem ihre Kleider noch ganz rein waschen im Strom des kristallklaren Wassers, das vom Thron ausgeht (Off. 22,1-2). Nach diesem Waschen der Kleider werden die Völker auf der neuen Erde (Off. 21,2426) dann durch die Tore in das himmlische Jerusalem gehen und von den Bäumen des Lebens essen zu ihrer Heilung (Off. 22,2). Dieses Waschen der Kleider könnte aber auch eine Handlung sein, welche alle Himmelsbürger vor dem Betreten des himmlischen Jerusalem immer wieder praktizieren, im Gedenken an die reinigende Kraft des Blutes Jesu. Wir halten ja auch das Abendmahl zum Teil mit Fußwaschung, im Gedenken an Jesu Passionszeit. Weil es hier um unsere ewige Rettung oder ewige Verlorenheit geht, soll ein Beispiel zu unserer richtigen Standortbestimmung helfen. Im Marburger Staatsarchiv ist auf einem Schriftstück ein Unterschriftszeichen, eine Art Siegel des Frankenkönigs Pippin III. zu sehen. Er regierte im achten Jahrhundert. Das Schriftstück ist von der Hand des Königs mit einem Kreuz gekennzeichnet, unter dem Kreuz ist ein kleiner Punkt zu sehen. Das Pünktchen soll den Frankenkönig darstellen. Als Pünktchen unter dem Kreuz haben Christen den richtigen Standort, um selig zu leben, selig zu sterben und ihren Platz in der glückseligen Ewigkeit einzunehmen. 22,15 Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun. Nach Off. 21,8 ist mit draußen der Feuersee gemeint, dass ist der zweite Tod. In seinen Endzeitgleichnissen sprach der Herr Jesus Christus auch von drinnen und draußen. Die törichten Jungfrauen standen draußen vor verschlossener Tür und sprachen: „Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ (Matthäus 25,11-12). In Matthäus 25,30 sagt der Herr Jesus: „Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“ In 1. Korinther 5,13a steht: „die aber draußen sind, richtet Gott.“ 275 Off. 22.15 enthält den letzten Lasterkatalog der Bibel. Er ergänzt den von Off. 21,8 nur um einen Sündenbegriff, Hunde. In 5.Mose 23,18-19 wird der Lohn für Tempeldirnen und Tempelhurer als Hurenlohn und Hundegeld bezeichnet, welches Gott dem Herrn ein Gräuel ist. In Psalm 59,7 steht von Übeltätern: „Jeden Abend kommen sie wieder, heulen wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.“ In Philipper 3,2 steht: „Nehmt euch in acht vor den Hunden, nehmt euch in acht vor den böswilligen Arbeitern, nehmt euch in acht vor den Zerschneidern.“ Mit den Hunden sind gottlose, seelisch verwahrloste Menschen gemeint. Wer dieses Hundewesen, Zauberei, Unzucht, Mord, Götzendienst und Lüge pflegt, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all seinen Kräften, endet im Feuersee (1.Korinther 6,9-11). Solche Menschen leben zügellos. Sie ähneln einem wild gewordenen Pferdegespann, wo kein Kutscher auf dem Kutschbock sitzt. Aber für sie ist heute noch Gelegenheit zur Umkehr, sie können beim gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus Vergebung suchen, finden und zum Frieden mit Gott kommen. Das ist Jesu gute Nachricht für schlechte Menschen. Und begnadigte Sünder werden fortan Jesus über alles lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihren Kräften und sich von IHM führen und leiten lassen. 22,16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern. Hier steht das einzige Mal in der Bibel: „Ich, Jesus“. Damit will ER sagen: ICH bin der Retter und Heiland der Welt und keiner sonst außer mir. ER betont hier wie auch in Off. 1,11, das SEINE ganze Offenbarung zuerst seiner Gemeinde gilt. Die ganze Gemeinde soll aber die ganze Menschheit über das Heil in Jesus und Seine Wiederkunft informieren. Alles in der Offenbarung wird sich bis in die einzelnen Worte hinein erfüllen, denn was ER vorausgesagt hat, geschieht. Und Jesus hat nicht nur alle göttlichen Vollmachten über die irdischen Ereignisabläufe, sondern auch über die himmlischen, darum steht hier: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt.“ Im Blick auf die Erfüllung der biblischen Voraussagen hat Jesus zu seiner Erdenzeit oft daran erinnert, dass sich mit seiner Geburt, seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung viele alte Weissagungen erfüllen. 700 Jahre vor seiner Geburt ist vorausgesagt: „Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen“ (Jesaja 11,1; Jeremia 23,5-6). Als der Engel die Geburt des Davidsprosses ankündigte, sagte er zu Josef in Bezug auf seine Verlobte Maria: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). 276 Im Blick auf Seine Wiederkunft erinnert uns Jesus an den strahlend hellen Morgenstern (Venus), der unmittelbar vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel zu sehen ist. So wird Jesus bei Seiner Wiederkunft wie der helle Morgenstern aufleuchten, nach der Nacht des Antichristen. Auf diesen Zeitpunkt weisen auch alle Prophezeiungen aus Jesu Endzeitreden, aus den Briefen der Apostel und der Offenbarung. Die Vorhersage der sichtbaren Wiederkunft Jesu mit dem folgenden messianischen Friedensreiches darf auf keinem Fall symbolisch oder bildlich gedeutet werden sondern nur wörtlich. Diese Erkenntnis eint zunehmend alle Christen, welche sich darauf vorbereiten, indem sie sich z. B. viel Zeit nehmen zum Beten, zum Bibellesen und zur Gemeinschaft unter dem Wort. Es könnte sein, dass Jesus in den vergangenen Zeiten die vielen verwirrenden Auslegungen zu biblischen Weissagungen übersehen hat, aber in unserer Zeit den Aufruf zu einem Erwachen besonders aktuell werden lässt. „Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf...“ (Römer 13,11). Die Christenheit soll im 21. Jahrhundert den Mitternachtsruf hören, endlich aufwachen vom Schlaf und sich auf die Ankunft Jesu vorbereiten: „Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen“ (Matthäus 25,6). Wer mit Ehrfurcht, Respekt und einem vom Heiligen Geist erleuchteten Verstand die Offenbarung Jesu Christi liest, der sehnt sich auch von Herzen nach SEINER Wiederkunft und bereitet sich darauf vor gemäß 2.Petrus 1,19. 22,17 Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst. Wem der Herrn Jesus Christus als der Davidsspross und der strahlende Morgenstern offenbart wird, der spricht erfüllt vom Heiligen Geist: Komm! Wer behauptet, er sei Christ, aber nicht ernstlich mit Jesu Wiederkunft rechnet, dämpft das Wirken des Heiligen Geistes. Andererseits ist es ein Beweis für das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist, wenn Christen von Herzen sprechen: „Komm, Herr Jesus Christus.“ Bezeichnend ist, dass hier bei dem dreimaligen „komm“ die Worte „schnell oder bald“ fehlen. Das Kommen Jesu ist zu vielschichtig, um es mit einer menschlichen Geschwindigkeitsvorgabe oder Terminbestimmung zu erflehen. Denn für die Welt ist das Kommen Jesu Christi Gericht und nur für Menschen, welche von neuem geboren sind, ist es die Erlösung zur ewigen Herrlichkeit. Darum nutzen Christen die Gnadenzeit, um durch ihr Zeugnis und ihr neues Leben aus Gott andere Menschen nach einer Neugeburt verlangend zu machen. Jesus Christus spricht in Johannes 3,3: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren 277 werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Wem nach dieser Neugeburt dürstet, der darf den Namen des Herrn Jesus Christus anrufen und das Wasser des Lebens umsonst empfangen. Beim Lesen, Bewahren und Befolgen des Wortes Gottes wird unser tiefster Lebensdurst schon auf Erden gestillt. Wer sich am Wort Gottes orientiert, wird sich ekeln vor dem Fusel religiöser Schauspieler und geistlicher Verführer. Vollkommen wird unser Hunger und Durst natürlich erst gestillt, wenn sich die Verheißung aus Off. 2,7 erfüllt „Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.“ Gefährlich wird es, wenn sich bekehrte Christen so verwirren lassen, dass sie nicht mehr von Herzen sprechen können „komm, Herr Jesu“ und stattdessen die Offenbarung gar nicht oder mit vernebeltem Verstand lesen, weil sie Menschenmeinungen höher bewerten als die Worte Jesu. Sie widerstreben damit dem heiligen Geist und werden, wenn sie daran fest halten, in der Folge hoffnungslos, glaubenslos und schließlich wieder gottlos. Von solchen steht in Hebräer 6, 4-6: „Denn es ist unmöglich, die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kraft der zukünftigen Welt und dann doch abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, da sie für sich selbst den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen.“ Das ist uns geschrieben, um jede Verführung zum Glaubensabfall abzuwehren, wie es unser Herr Jesus Christus getan hat (Matthäus 4,1-11). Exkurs 4: Gottes Wunderwalten über Seiner Heiligen Schrift Bisher vertraute Gott sein teuer wertes Wort immer den Stillen im Lande an, die sich willentlich dem guten Willen Gottes unterwarfen – auch mit ihrer Zeiteinteilung. Wer an irgend einer Stelle im Leben seinen eigenen Willen durchsetzt, gegen den Willen Gottes, kann es bis zu einem berühmten Religionsphilosophen bringen, aber niemals zu einem Verwalter der mancherlei Geheimnisse Gottes. In alttestamentlicher Zeit haben über Jahrhunderte jüdische Schriftgelehrte die Heiligen Schriften studiert, auswendig gelernt, bewahrt und abgeschrieben, ohne etwas dazu zu setzen oder etwas weg zu lassen. Die sorgfältige Überlieferung der heiligen Schrift wie wir sie heute haben wird z.B. deutlich durch die ausgezeichnete Übereinstimmung mit der vollständigen hebräischen JesajaHandschrift aus einer Höhle des Wadi Qumran am Toten Meer. Sie stammt aus der Zeit um 200 v. Chr. Nachdem sich in alter Zeit Griechisch als Weltsprache 278 durchgesetzt hatte, sollen siebzig jüdische Schriftgelehrte unabhängig voneinander das alte Testament aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt haben. Alle Übersetzungen dieser Stillen im Lande sollen übereingestimmt haben. Diese griechische Übersetzung aus dem 3. Jahrhundert vor Christus bezeichnet man wegen der 70 Übersetzer mit dem lateinischen Wort für 70, Septuaginta. Als die Apostel Jesu Christi, getrieben vom Heiligen Geist, das Neue Testament in der zweiten Hälfte 1. Jahrhundert n. Chr. geschrieben hatten, kursierten zunehmend viele nichtapostolische Schriften besonders aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. in der jungen Christenheit. Wieder waren es die Stillen im Lande, welche Gott benutzte, um die Lehre der Apostel von religiösen und philosophischen Schriften zu trennen. Vom Jahr 200 n. Chr. an hat Gott sprachbegabte Christen in griechischen und lateinischen Sprachgebieten zur Bildung des verbindlichen Textes der Heiligen Schrift, des Kanons benutzt. Das griechische Wort Kanon bedeutet Richtschnur, Messstab, Regel oder Norm. Im Jahr 382 hat dann Papst Damasius in einer Synode die Unantastbarkeit des Kanons der neutestamentlichen Schriften verkündet. Seitdem gilt in der Christenheit die Heilige Schrift so, wie sie uns heute vorliegt. Für Deutschland hat Martin Luther fern von der Öffentlichkeit auf der Wartburg das Neue Testament übersetzt. Dank der damals erfundenen Buchdruckkunst gab es im September 1522 die ersten 3000 Exemplare des Neuen Testaments für je eineinhalb Gulden. 1534 wurde dann die ganze Bibel in der Übersetzung Martin Luthers in deutscher Sprache gedruckt. In Bezug auf seine Zeiteinteilung schrieb Luther: „Es ist nicht zu glauben, wie sehr mich Briefe, Geschäfte und Geselligkeiten und vieles andere bisher abgehalten haben. Aber nun habe ich mir vorgenommen, mich zu Hause einzuschließen und zu eilen, dass im Januar (gemeint ist Januar 1523) die Bücher Mose unter die Presse gelangen“. In unserem 21. Jahrhundert gibt es weltweit auch die Stillen im Lande, die ihre beste Zeit zum Bibellesen nutzen, die nichts dazufügen, nichts weglassen und in der Heiligen Schrift nichts umdeuten wollen. Ihnen gibt Gott Weisheit und Verständnis auch für das, was geschehen wird. Unter diesen bibeltreuen Nachfolgern Jesu Christi gibt es zunehmend ein einheitliches Schriftverständnis, auch zur Offenbarung, welches Gottes Geist wirkt. Es ist also nicht wichtig, viele theologische Kommentare oder Bücher zur biblischen Apokalypse zu kennen. Heilsnotwendig ist es, auch die Offenbarung so intensiv zu lesen und sich einzuprägen, dass man sie in ihren Grundaussagen kennt. Wenn sich dann die Vorhersagen erfüllen und die Menschheit verzweifelt den Tod sucht, um dem allen zu entfliehen, werden die gläubigen Kenner des prophetischen Wortes ihre Häupter erheben, weil sich ihre Erlösung naht. Darum steht in Off. 1,3: „Glückselig ist, der da liest und die da hören die Worte 279 der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“ Diese Seligpreisung steht in Kurzfassung zum zweiten Mal in Off. 22,7: „Glückselig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.“ Welche Art von Glückseligkeit hier gemeint ist, erfahren wir in dem bekannten Lied: „Welch Glück ist’s, erlöst zu sein, Herr, durch dein Blut ...“ Der Herr Jesus Christus hat seinem Jünger Johannes auf der Insel Patmos die Zukunft und Vollendung der Weltgeschichte gezeigt. Gleichzeitig bekam Johannes den Auftrag, alles gewissenhaft aufzuschreiben. Wir können nur staunen und danken für die zuverlässige Offenbarung der Zukunft. Ansonsten sind alle anders lautenden Voraussagen für den Verlauf der Weltgeschichte nur irreführende Spekulationen. Jeder kann sich natürlich auch dem Geist der Welt anpassen und die Offenbarung anzweifeln oder x-beliebig umdeuten. Was der Mensch säht, wird er aber auch ernten. Ewiges Leben und Glückseligkeit ist für alle bereit, die ohne Wenn und Aber dem Wort Gottes vertrauen. Gottes Zorn und Verdammnis kommt über alle, die SEINEM Wort misstrauen, es anzweifeln und damit Gott zum Lügner diffamieren. Kanonische Gültigkeit der Bibel Off. 22,18 Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. 22,19 Und wenn jemand etwas weg nimmt von diesen Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen vom Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht. Hier fordert der Herr Jesus Christus uns eindringlich auf, die Botschaft der Offenbarung respektvoll zu lesen, zu bewahren und nach ihr zu handeln. Das gilt auch für die gesamte Bibel, darum wurde sie schon oft als Kompass für’s Leben bezeichnet. Menschen, welche der Bibel etwas hinzufügen oder etwas von ihr weg nehmen, gleichen Saboteuren, die Eisenteile unter den Schiffskompass schmuggeln, um den Kurs zu verfälschen. Solche Verführer schädigen sich selbst am stärksten, aber natürlich auch alle, die sich verführen lassen. Die einzigen guten Lebensprinzipien für alle Menschen offenbart uns die Heilige Schrift. Wer Menschenmeinungen über die Aussagen der Heiligen Schrift stellt, fügt ihr meistens etwas hinzu und wer eigene Erfahrungen über die Heilige Schrift stellt, nimmt von ihr meistens etwas weg. Davor wird schon in 5. Mose 4,2 gewarnt: „Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf das ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich Euch gebiete.“ Und fast in der Mitte der Bibel steht in Sprüche 30,6: „Tu nichts zu Seinen Worten hinzu, das ER dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.“ Alle, die vom Heiligen Geist erfüllt sind, erkennt man 280 daran, dass sie respektvoll mit der Heiligen Schrift umgehen. Die Bibel ist ihr alleiniger Maßstab für Lehre und Leben. Menschen, die respektlos mit Gottes Wort umgehen, verdrängen den Heiligen Geist und gehen mit den Spöttern zu Grunde, wenn sie nicht umkehren. Die Autorität des Wortes Gottes wird dagegen nicht verletzt, wenn jemand versehendlich etwas zur Bibel dazusetzt oder wenn jemand in guter Absicht Bibelstellen nicht genau nach dem Grundtext zitiert, um sie seinen Zeitgenossen verständlich zu machen. Im deutschsprachigen Raum gibt es viele wertvolle Bibelübersetzungen, die allenfalls nur ganz geringfügige Übersetzungsfehler enthalten. Grundsätzlich gleicht die Bibel einem Liebesbrief Gottes, der von allen, die Gott von Herzen lieben, richtig gelesen, verstanden und richtig interpretiert wird trotz aller Schwächen und Mängel, welche uns allen noch anhängen. Solange wir auf Erden sind, bleibt unser Bibelwissen, unser Predigen, unser prophetisches Reden und unsere biblische Erkenntnis Stückwerk. Nur die Heilige Schrift ist kein Stückwerk, sondern göttlich inspiriert und vollkommen (1. Korinther 13, 9-10). Darum gilt es, alle Visionen, Weissagungen und Prophezeiungen an der Bibel gründlich zu prüfen. Die göttliche Vollkommenheit der Bibel werden wir natürlich umfassend erst ganz klar erkennen, wenn alle Worte der Bibel zu Tatsachen geworden sind. Grundsätzlich gibt es neben der Bibel keine vollkommene absolute Wahrheit zu den Fragen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Alle Wissenschaften, Religionen und Ideologien sind im Höchstfall auf der Suche nach Wahrheit, was teilweise mehr oder weniger gelingt. Sollte jemand jedoch bewusst etwas zur Bibel hinzufügen oder etwas von ihr weglassen, wird er von Gott bestraft. Es gehört viel Leichtsinn oder auch böser Wille dazu, an der Heiligen Schrift Zusätze oder Abstriche vorzunehmen. Solche Leute handeln wie ein törichter Gärtnergehilfe, der entweder zu viel oder zu wenig Öl in das Getriebe seines Rasenmähers gießt und damit den Motor kaputt macht. Über alle geistlichen Kaputtmacher, welche der Bibel etwas hinzufügen oder etwas von ihr weglassen, kommen alle angekündigten Plagen Gottes. Sie haben keinen Anteil am Baum des Lebens, wenn sie nicht umkehren. Am schlimmsten sind die alten und neuen bibelkritischen Schriftgelehrten, welche die Offenbarung am liebsten ganz aus dem Kanon der Bibel streichen würden. An der Stellung zur Heiligen Schrift entscheidet sich, ob Heil oder Unheil über einen Menschen kommt. In Galater 1.8 steht in diesem Zusammenhang: “Aber auch wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein Evangelium predigen würden, das anders ist, als wir es euch gepredigt haben, der sei verflucht.“ In keinem Buch der Bibel ist die Größe und Herrlichkeit Jesu Christi und SEINE Allmacht zur Rechten Gottes und die Zukunft seiner Erlösten uns so vor Augen gestellt wie in der Offenbarung. In ihr steht auch vom ewigen Evangelium (Off. 281 14,6-7). Wichtig ist, dass wir alles, was Gottes Geist uns in der gesamten Bibel offenbart, uns einprägen, es tun und weitersagen. Alles, was uns in der Bibel noch verborgen ist, können wir einfach so stehen lassen, bis es uns offenbart wird. Was verborgen ist, ist des Herrn, unseres Gottes; was aber offenbart ist, das gilt uns und unseren Kindern ewiglich …(5.Mose 29,28). 22,20 Es spricht der dies bezeugt: Ja, ich komme schnell (tachy). – Amen, ja, komm, Herr Jesus. In Off. 22,7 steht: „Siehe ich komme schnell. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt,“ in Off 22,12: „Siehe, ich komme schnell und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind,“ und in Off. 22,20 ist es so, wie wenn der Herr Jesus jedem Leser die Hand reicht und sagt: „Ja, ich komme schnell!“ Wir dürfen mit Johannes auf die Knie gehen und dem Herrn Jesus Christus beide Arme entgegen strecken mit dem Ruf: „Amen, ja, komm, Herr Jesus!“ Drei mal betont der Herr Jesus Christus mit der Zusage seines Kommens Seine Verantwortlichkeit für die Erfüllung der Weissagungen dieses einzigartigen prophetischen Buches im Neuen Testament. Das alles konnte der Herr Jesus nur sagen, weil ER zur Rechten des allmächtigen Gottes sitzt und von IHM dazu bevollmächtigt ist. Durch SEIN bekräftigendes „Ja“ wird gewiss, das ER kommt. Und Johannes antwortet: Amen, ja, komm, Herr Jesus. Wichtig ist, dass wir diesen Gebetsruf nicht aus dem Zusammenhang des Kanons reißen. In 1. Korinther 16,22 steht: „Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht. Der Herr kommt!“ Alle Antichristen sind bei Jesu Wiederkunft von Gott verflucht. Sie bleiben unter dem Zorn Gottes und enden im Feuersee, das ist der zweite Tod. Alle, die sich auf die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus mit fröhlicher Hoffnung vorbereiten, regieren dann mit IHM im Millennium und haben danach Zugang zum himmlischen Jerusalem. Christen, die beten „ja, komm, Herr Jesu!“ wissen, dass mit diesem Ereignis am Ende die Glückseligkeit der Erlösten beginnt und die Vernichtung aller Antichristen erfolgt. Auffallend ist, dass der Herr Jesus Christus das Wort „tachy“ schnell, in Bezug auf sein Kommen verwendet. In diesem Zusammenhang sagte ER in Matthäus 24,27: „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.“ Die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus geschieht schnell, an einem von Gott bestimmten Tag und in einer von IHM bestimmten Stunde. Auch wenn uns Gott keinen Kalendertag mitgeteilt hat, geschieht dieses gewaltige Ereignis im Rahmen des offenbarten Heilsratschlusses Gottes am Ende der letzten Jahrwoche schnell (Exkurs 3). 22,21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen Heiligen! 282 Dieser Schlussvers wird in manchen Bibelübersetzungen verschieden wiedergegeben auf Grund verschiedener Handschriften. In manchen Übersetzungen steht in Vers 21 am Schluss Amen und bei anderen fehlt es, oder für „mit allen Heiligen“ steht „mit allen“ u.s.w. Der Autor hat sich am Grundtext des Sinaiticus mit dem obigen Wortlaut orientiert. In Off. 1,4 hat Johannes die sieben Gemeinden in der Provinz Asien mit einem Gnadenzuspruch gegrüßt und im Schlusssatz der Offenbarung grüßt er mit einem Gnadenzuspruch alle Heiligen. Glückselige Heilige rühmen allein die Gnade ihres Herrn Jesus Christus, der sie herausgeholt hat aus Sündenschmutz und aus einem sinnlosen Leben. Die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge macht ein Leben ohne Jesus letztlich sinnlos; durch Jesu Gnade wird diese Vergänglichkeit aber einmal beseitigt und ein unvergänglicher neuer Himmel mit einer neuen Erde ist bereitet für alle begnadigten Sünder. Der Heilige Geist offenbart auch, dass Jesu Gnade mit allen heiligen Israeliten zum Ziel kommt. Das betrifft alle Juden, die Jesus nachfolgen seit Seiner Erdenzeit bis zu Seiner Wiederkunft: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht“ (Matthäus 24,34). Außerdem geht es um alle Juden, welche bei Jesu Wiederkunft leben: „...Verstockung ist einen Teil Israels widerfahren, so lange bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist; und so wird ganz Israel gerettet werden...“ (Römer 11,25-26). Im Millennium wird sich die Verheißung von Hesekiel 37,27-28 erfüllen: „Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, damit auch die Heiden erfahren, dass ich der Herr bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum für immer unter ihnen sein wird.“ Die in diesem Vers genannten Heiden werden Überlebende der Siegel- und Posaunengerichte sein, welche das Malzeichen des Antichristen nicht angenommen haben und weder zum Judentum noch zum Christentum gehören. (Siehe Offb. 20,3b). Auch auf der neuen Erde werden durch die Gnade des Herrn Jesu am Ende viele sein, die nie etwas von den 10 Geboten Gottes und vom Evangelium gehört haben, aber dem Reden Gottes in ihrem Gewissen gehorchten (Römer 2,14-16). Gott wird mit ihnen gnädig umgehen, aber gnadenlos wird ER alle in den Feuersee verdammen, die SEINEM Reden im Gewissen nicht gehorchten und die wider besseres Wissen das heilbringende Evangelium von Jesus Christus abgelehnt haben und gesetzlos lebten. Die Gnade, Barmherzigkeit und Geduld des Herrn Jesus Christus ist sehr sehr groß, aber für Übeltäter nicht grenzenlos. 283 Exkurs 5: 1. Schlüsselworte zum Verständnis der Offenbarung Die hier vom Autor geprägten Schlüsselworte mit den dazu angegebenen Texten stellen den Versuch dar, eine schriftgemäße zeitliche Einteilung und Übersicht der Offenbarung zu erstellen. Aus der so gewonnenen Einteilung der Offenbarung ergibt sich, dass die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und die Vereinigung mit seiner Gemeinde nicht vor den Siegelbrüchen und Posaunengerichten erfolgen kann, aber vor dem Millennium und den letzten sieben Schalen des Grimmes Gottes erfolgt sein wird. Zur Zeit der sichtbaren Wiederkunft Jesu wird seine Gemeinde mit IHM vereinigt, sie ist von da an allezeit bei Jesus, aber nicht vorher (Off. 7,9; 11,15). Die folgenden Schlüsselworte entsprechen den Ereignissen vor Jesu Wiederkunft (ER wird kommen), während Jesu Wiederkunft (ER kommt) und nach dem Kommen Jesu (Er ist gekommen). Das Mühen um die richtige Einteilung der Offenbarung kann helfen aus dem eschatologischem Auslegungswirrwahr heraus zu finden. 1. Das Schlüsselwort ER wird kommen gehört zu 12 Abschnitten in der Offenbarung, welche SEIN Kommen voraussagen. In Off. 1,8 steht z.B.: „Ich bin das A und das O, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ 2. Das Schlüsselwort ER kommt gehört zu 3 Abschnitten in der Offenbarung, welche SEIN Kommen beschreiben. In Off. 6,16 steht z.B.: „und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes.“ 3. Das Schlüsselwort ER ist gekommen gehört zu 7 Abschnitten in der Offenbarung, welche beschreiben, was nach SEINEM Kommen folgt. In Off. 11,17 steht z.B.: „dass du an dich genommen hast deine große Macht und herrschest.“ 284 Off. 1,1-20 Prolog der Offenbarung Off. 2,1-3,22 Die sieben Sendschreiben Off. 4,1-11 Am Throne Gottes Off. 5,1-14 Das Buch mit den sieben Siegeln Off. 6,1-11 Das Öffnen der ersten fünf Siegel Off. 6,12-17 Das Öffnen des sechsten Siegels Off. 7,1-8 Versiegelung der 144 000 Israeliten Off. 7,9-8,1 Die Gemeinde am Thron und das 7. Siegel Off. 8,2-9,21 Die 1. bis 6. Posaune Off. 10,1-11,14 Neue Weissagung und die beiden Zeugen Off. 11,15-19 Die siebente Posaune Off. 12,1-17 Die Gemeinde 3½ Jahre vor ihrer Wegnahme Off. 12,18-13,18 Hure und Antichrist in letzten 3½ Jahren Off. 14,1-5 Das Lamm und die 144000 auf dem Berg Zion Off. 14,6-13 Die dreifache Endzeitbotschaft Off. 14,14-20 Die zweifache Ernte der Welt Off. 15,1-4 Das Siegeslied der Erlösten Off. 15,5-16,21 Die 7 Schalen des Grimmes Gottes Off. 17,1-19,4 Die Hure Babylon Off. 19,5-16 Die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus Off. 19,17-21 Das Ende vor der Weltenwende Off. 20,1-22,20 Das Friedensreich und die neue Erde ER wird kommen ER wird kommen ER wird kommen ER wird kommen ER wird kommen ER kommt ER wird kommen ER ist gekommen ER wird kommen ER wird kommen ER ist gekommen ER wird kommen ER wird kommen ER ist gekommen ER wird kommen Er kommt ER ist gekommen ER ist gekommen ER wird kommen ER kommt ER ist gekommen ER ist gekommen Etwa 50-mal steht im Neuen Testament, dass Nachfolger Christi Drangsal oder Trübsal erdulden müssen. Auch den Zorn Satans durchlebt die Gemeinde Jesu auf Erden (Off. 12,12-17), aber die Stunde der Versuchung nicht mehr (Off. 3,10). Wenn die sieben Schalen des Grimmes Gottes ausgegossen werden (Off. 15,5- 16,21) und die sieben Donner die Erde treffen (Off. 10,3-4), ist die Gemeinde beim Herrn Jesu Christus bewahrt und beschützt. 2. Die Stunde der Versuchung Ein besonderes Ereignis, welches in der Offenbarung beschrieben wird, ist die Stunde der Versuchung. Diese Stunde der Versuchung, wird über den ganzen Erdkreis kommen (Off. 3,10). In dieser Stunde werden alle, die sich durch Annahme des Malzeichens dem Antichristen verschrieben haben, der Versuchung erliegen und der Zorn Gottes wird über sie kommen (Off. 14,9-11). Diese Stunde kommt als Gerichtsstunde im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus und der Vereinigung mit seiner Gemeinde, also am Ende der Gräuelherrschaft des Antichristen, der letzten 3½ Jahre vor der Wiederkunft Jesu (Off. 14,7). Es ist auch die Stunde des zweiten Wehe (Off. 11,13) und die Stunde der überreifen Ernte (Off. 14,15), von der auch Jesus Christus sprach (Matthäus 13,24-30). In dieser Stunde werden sich auch die 285 zehn Könige erheben, die gegen das Lamm Krieg führen, aber von IHM überwunden werden (Off. 17,12-14). Das griechische Wort hora steht in der Offenbarung dort, wo es um diese besondere Stunde geht, entweder mit dem dazugehörigen Artikel, z. B. „die Stunde der Versuchung“ (Off. 3,10) oder als „eine Stunde“ (Off. 18,10ff). Mit dem Artikel bedeutet es in den Evangelien, der Apostelgeschichte und den neutestamentlichen Briefen in der überwiegenden Zahl der Fälle entweder einen bestimmten Zeitpunkt oder eine Stunde, jedoch nie eine Zeit von Tagen, Monaten oder Jahren. Daher geht der Autor davon aus, dass es auch in den oben genannten Stellen um eine irdische Stunde und nicht um eine längere Zeit geht. Alles Widergöttliche, was sich in Jahrtausenden auf Erden etabliert hat, wird an einem von Gott bestimmten Tag in einer Stunde zugrunde gerichtet (Matthäus 24,36). An dem Tag, an welchem diese gewaltige Stunde stattfindet, wird die übrig gebliebene Menschheit tief erschrecken und dankbar und staunend den gnädigen Übergang in das messianische Friedensreich erleben. In diesem messianischen Friedensreich auf Erden ist dann der Teufel für 1000 Jahre unter Verschluss entmachtet (Off. 20,3b). Wichtig ist für Sie, lieber Leser, dass Sie nicht Abend für Abend Ihre Herzenstür stundenlang für das Göttliche verschließen und sich antichristlichen Massenmedien öffnen. Sie dürfen dem Herrn Jesus Christus jetzt schon im Geheimnis des Heiligen Geistes begegnen, indem Sie die Bibel als Liebesbrief Gottes lesen und biblische Informationsdienste nutzen. Sie dürfen sich auf SEINE sichtbare Wiederkunft vorbereiten, um für Ewig bei IHM zu sein. Unser Lebensziel bestimmt auch unseren Lebensstil. 3. Apologie zur Endzeitprophetie Nach Daniel 12,4-7 wird die Erfüllung der Endzeitweissagungen für die letzte Zeit verheißen, wenn die Zerstreuung Israels ein Ende hat. Lesen, hören und behalten sollten die Gemeinden den Heilsplan Gottes jedoch zu allen Zeiten (Off. 1,3). Leider gab es zum Heilsplan Gottes im Verlauf der Kirchengeschichte Auslegungen, welche dem Wortlaut des Textes, dem biblischen Zusammenhang oder auch den historischen Tatsachen widersprachen und in der Christenheit Streit und Verwirrung verursachten. So lehrten bereits Origenes (184-254), Augustinus (354-430) und andere: Unser Zeitalter zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu sei das Tausendjährige Friedensreich unter der Regentschaft der Kirche auf Erden. Im Gegensatz dazu wurde in den vergangenen 2000 Jahren Kirchengeschichte nicht ein einziges Millenniumsziel erfüllt, denn das messianische Friedensreich kommt nach Jesu Wiederkunft (Off. 20,6). Außerdem lehrten führende Kirchenväter, Israel sei endgültig verworfen, weil die Kirche das geistliche Israel sei. Diese Enterbungstheologie Israels widerspricht Römer Kapitel 9-11 und förderte einen teuflischen Antisemitismus. Auch in der Zeit dieser vielen Verirrungen bewirkte Gottes Geist innerkirchliche und außerkirchliche Erweckungsbewegungen. 286 Im 19. Jahrhundert wurde in manchen der aufkommenden Freikirchen die Offenbarung auf Grund so genannter Visionen gedeutet und für die Wiederkunft Jesu wurden Kalendertage berechnet im Widerspruch zu Matthäus 24,36 und 2. Thessalonicher 2,1-3. Solche falschen Prophezeiungen führten immer zu einem lächerlichen Spektakel, wodurch viele dazu verführt wurden, biblische Weissagungen nicht mehr ernst zu nehmen. In Irvings schwarmgeistiger Gemeinde wurde 1830 die Lehre verbreitet, dass die sieben Sendschreiben in ihrer Abfolge ausschließlich den Verlauf der Kirchengeschichte beschreiben. Nach dem biblisch-historischen Befund sind alle Sendschreiben jedoch seit ihrer Niederschrift bis zur Wiederkunft Jesu für die ganze Christenheit gültig. Von Irvings Bewegung übernahm der begabte Bibellehrer Nelson Darby (1800-1882) leider die Lehrmeinung, dass die Gemeinde vor der großen Trübsal entrückt wird, sodass die Ereignisse aus Off. 5-19 erst nach der Entrückung eintreten. Diese Lehre bewirkte, dass in der Christenheit Off. 5-19 kaum beachtet wird, entgegen den verheißungsvollen Worten Jesu Christi in Off. 1,3 und 22,7. Übrigens sind in den letzten 200 Jahren alle gestorben die mit schwärmerischer Begeisterung behauptet hatten, dass die Entrückung zu ihren Lebzeiten geschehen wird. Viele ihrer Nachkommen sind im Nachhinein, über die nicht erfüllte Entrückungshoffnung zum Glaubensabfall verführt worden. Betreffs der Vereinigung Jesu mit seiner Gemeinde hat ER eindeutig vorausgesagt, dass bei seiner Wiederkunft Engel sein Bekleidpersonal sind (Markus 8,38c) und diese Engel werden seine auserwählten Nachfolger sammeln (Matthäus 24,30-31). Auf Grund einander widersprechender Auslegungen zur Offenbarung ist es dem Teufel gelungen, in den Großkirchen und vielen Freikirchen den Konsens durchzusetzen, dass biblische Weissagungen wegen ihrer angeblichen Vieldeutigkeit nicht allzu ernst zu nehmen seien. Biblische Weissagungen werden in der heutigen Christenheit weithin gleichgültig abgewiesen, weil alle kontrovers diskutierten Auslegungen gleich annehmbar erscheinen. Im allgemeinem wird derzeit gelehrt: Auch wenn einer an die sichtbare Wiederkunft Jesu glaubt und der andere nicht, wenn einer sehr respektvoll mit Bibelworten umgeht und andere sehr locker, wenn welche vor der ewigen Verdammnis warnen und andere mit der Allversöhnung vertrösten, wenn welche sich allein auf biblische Weissagungen berufen und andere von Visionen schwärmen – die Hauptsache ist, dass sich alle als Christen akzeptieren; nach 2000 Jahren Kirchengeschichte mit vielen apologetischen Kämpfen und Spaltungen sollten endlich alle am gleichen ökumenischen Strang ziehen, das aber bedeutet, auf das reformatorische „sola scriptura“ zu verzichten. Dadurch werden Christen schließlich mit Sicherheit in das Verderben bringende Fahrwasser der scheinheiligen Hure Babylon gezogen (Off. Kapitel 17-19). Den bisher genannten Sichtweisen steht die Auffassung der Glaubensväter aus 287 der frühchristlichen Zeit gegenüber. Sie lasen die Offenbarung endgeschichtlich, nahmen sie wörtlich und predigten auch so (Clemens von Rom 40-100, Ignatius von Antiochien 50-115 und andere). Selbstverständlich gibt es auch Bildreden, Synonyme und Zeichen in der Offenbarung, die aber ausdrücklich als solche bezeichnet sind (siehe dazu die Erläuterung zu Off. 1,10, Absatz 2). Die frühchristlichen Glaubensväter nahmen alle nicht als Bildrede gekennzeichneten Weissagungen wörtlich und zu Herzen wie Maria: „Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen“ (Lukas 2,19). „Jesus offenbart Zukunft“ will zu einer schriftgemäßen Einteilung der Offenbarung helfen in Bezug auf die zeitliche Aufeinanderfolge der Ereignisse. Dazu wird die Sicht der frühchristlichen Glaubensväter benutzt in Verbindung mit den Schlüsselworten von Exkurs 5.1. Aus ihnen ergibt sich, dass die sichtbare Wiederkunft Jesu (Off. 1,7) und unsere Vereinigung mit IHM nicht heute, morgen, 7 oder 3 ½ Jahre vor der Wiederkunft Jesu geschehen wird. Jeder von uns kann aber heute, morgen oder noch in diesem Jahr sterben. Diese Erkenntnis sollte unsere Bereitschaft wach halten, Gott zu begegnen. Schon bald können aber die letzten Ereignisse vor der Wiederkunft Jesu Christi abrollen, denn sie treten nach Daniel 12,7 ein, wenn die Zerstreuung Israels beendet ist. Im Blick auf diese Ereignisse ist die Offenbarung eine abschließende Seelsorge unseres Herrn Jesus Christus an Seiner weltweiten Gemeinde. Darum ist der gut beraten, der sich mit diesen Weissagungen beschäftigt und sie in seinem Herzen bewahrt, das bedeutet damit zu leben wie mit dem ganzen Wort Gottes (Off. 1,3). Zum Verständnis der Offenbarung ist sicher noch mancher Beitrag zu leisten. Der Autor ist daher dankbar für kritische und weiterführende Anmerkungen, welche helfen, dass die Christenheit endlich zu einer gemeinsamen Erkenntnis auch der biblischen Hoffnung kommt (Epheser 4,4 und 13-14). E-Mail: [email protected] Herzlich Willkommen auf meiner Homepage: www.jesus-offenbart-zukunft.jimdo.com 288 Verzeichnis der grafischen Darstellungen Babel-Diagramm……………………………………………………………… 31 Gemeinde als Bauwerk………………………………………………………... 57 Diagramm zu Daniel 9…………………………………………………………78 1/4 der Erde…………………………………………………………………….83 Wie viele Nichtchristen und Christen gab es 2010 weltweit…………………..90 Äon und Äon….………………………………………………………………100 Die Zeit der letzten Warnung…………………………………………………101 1/3 der Erde…………………………………………………………………...103 1/4 der Erde + 1/3 der Erde…………………………………………………...104 Der Tempeldienst weist auf Jesu Opfer am Kreuz…………………………....113 Wachstum der Weltbevölkerung von 1900 bis 2050…………………………115 Die Zeit des dritten Tempels zu Jerusalem……..……..……………………...123 Groß-Jerusalem im Millennium………………………………………………125 Zeiten des Gerichts und der Gnade Gottes (Messbecher)..…………………...171 Der Weg zum Ziel und die Abwege…………….…………………………… 173 Die Schalen des Grimmes Gottes……………………………………………. 183 Von was Nachfolge Christi trennt…………………………………………… 208 Ein-Dollar-Note……………………………………………………………… 218 Jesu Wiederkunft und was darauf folgt ………………………………………227 Jahrtausend-Ereignisse in der Menschheitsgeschichte………………………. 236 Prüfmethode für Aussagen zum Alter der Menschheit...…………….……….237 Erster und neuer Kosmos……….…………………………………………….247 Das neue Jerusalem…………………………………………………………...258 Schlüsselworte zum Verständnis der Offenbarung…………………………...284 Diagramm zu Offenbarung 6 bis 22…………………………………….. Faltblatt 289 290 Der Herr Jesus sagt, dass die Pforten der Hölle Seine Gemeinde nicht überwältigen werden (Matthäus 16,18 b). Das ist eine Zusage für alle, die sich zu einer Gemeinde halten, in der Jesus Christus der Herr und das Haupt ist. Nur in einer solchen Gemeinde können Christen seelsorgerlich einander dienen, Predigten hören, die dem Wort Gottes entsprechen, Abendmahl halten, Gebetsgemeinschaft pflegen, Fernstehende einladen und sich so auf das gottgewollte Ziel vorbereiten. Die zentrale Botschaft für die Gemeinde ist das heilsnotwendige Wort vom Kreuz (1.Korinther 1,18). Keiner soll nur als Privatchrist durch die Welt gehen. Privatchristen haben den Herrn Jesus Christus nicht auf ihrer Seite. Der Herr Jesus will mit seinen Nachfolgern immer Gemeinde bauen. ER baut seine Gemeinde siebenfach nach Off. 2-3. In jeder Gemeinde wachsen Unkraut und Weizen gleichzeitig bis zur Ernte. Nur Engel Gottes dürfen am Erntetag die Heiligen von den Scheinheiligen trennen (Matthäus 13,30). Die vollkommen reine Gemeinde gibt es nicht auf Erden. Wer darum meint, ohne Gemeinde zurecht zu kommen, tut nicht, was Jesus will. Christliche Einzelgänger kann Satan, der brüllender Löwe, besonders leicht in Sünde treiben und verschlingen (1.Petrus 5,8). So wie ein Löwe immer versucht, z.B. ein Zebra aus der Herde abzudrängen, um es zu erbeuten, so versucht der Teufel ständig, Christen aus der Gemeinde Jesu zu drängen, um sie zu verschlingen. Nur die Gemeinde Jesu wird von der Hölle nicht überwältigt. 291