Sterndl schaun im September 2017 Ich begrüße sie herzlich zur Sendung Sterndl schaun im September. Die Nächte sind schon deutlich länger geworden, sodass die Beobachtung der Sterne jetzt schon wieder viel früher möglich ist, als im Sommer. Die Sommersternbilder sind zwar noch zu sehen, aber sie machen schon mehr und mehr den herbstlichen Konstellationen Platz. Thema des Monats ist die Saturnsonde Cassini, die leider Mitte des Monats nach 13 Jahren in der Umlaufbahn um den Ringplaneten und äußerst erfolgreicher Datenausbeute auf dem Planeten zum Absturz gebracht wird. Wir beginnen mit der Sonne: In Freistadt geht sie am 1. September um 6:20 auf und um 19:42 Uhr unter, die Tageslänge beträgt 13 Stunden 22 Minuten. Am 30. September geht sie schon merkbar später auf und früher unter, nämlich um 7:00 und 18:41, der Tag ist dann 11:41 Std. lang. Diese Zeiten gelten für Freistadt, im Osten Österreichs sind die Auf- und Untergänge um ca. 6 bis 10 min früher. Am 22. September kommt es genau um 22:02 zum Herbst-Äquinoktium, oder anders gesagt, zur Tagund-Nacht-Gleiche. Das heißt, Tag und Nacht sind mit 12 Stunden genau gleich lang und die Erde ist vom Nordpol bis zum Südpol vollständig beleuchtet. Auf dem Nordpol beginn die halbjährige Polarnacht, auf dem Südpol der Polartag. Von nun an werden die Tage auf der Nordhalbkugel kürzer sein als die Nächte. Nun zu unserem Mond: Vollmond ist am 6. September um 8:03 Uhr im Sternbild Wassermann. Am 13. erreicht der Mond den abnehmenden Halbmond, das sog. letzt Viertel. Am 20. ist Neumond, er steht dann mit der Sonne im Sternbild Jungfrau am Tageshimmel und ist somit nicht zu sehen. Bereits am Abend des 22. August kann man die ganz schmale Sichel des zunehmenden Mondes am Westhorizont wieder erblicken. Man nennt das Neulicht. Dabei ist es auch möglich, den von der Sonne nicht beleuchteten Teil des Mondes im fahlen Schein leuchten zu sehen. Dieses sog. aschgraue Licht kommt durch die Erde, die die Mondlandschaft beleuchtet, zustande. Am 28. erreicht der Mond dann das erste Viertel, d.h. zunehmender Halbmond. In Erdnähe steht der Mond am 13., in Erdferne am 27. September. Wo stehen die Planeten im September? Merkur bietet zur Monatsmitte die zweite Morgensichtbarkeit in diesem Jahr. Am 12. steht er im größten westlichen Winkelabstand zur Sonne. Zwischen dem 10. und dem 25. September kann man den sonnennächsten Planeten vor dem Aufgang der Sonne im Osten erblicken. Eine gute Horizontsicht ist allerdings dafür notwendig. Am 18. und am 19. ergibt sich dabei um 6 Uhr morgens ein sehr schöner Anblick, weil neben Merkur auch die schmale Mondsichel, Venus und Mars tief im Osten zu sehen sind. Venus ist noch immer strahlender Morgenstern, allerdings verkürzt sie ihre Beobachtbarkeit, weil sie nach Süden wandert. Sie wechselt vom Sternbild Krebs in den Löwen. Die Aufgangszeiten des Morgensterns verändern sich im Lauf des Monats um eine eineinhalb Stunden. Am ersten geht er um 3:38 Uhr und am 30. September erst um 5:00 auf. Am 18. kommt die Sichel des abnehmenden Mondes bei der Venus vorbei. Mars taucht ab der Monatsmitte schön langsam wieder am Morgenhimmel ganz tief im Osten kurz vor Sonnenaufgang auf. Im Vormonat war er nicht sichtbar, weil er hinter der Sonne stand. Er steht im Löwen und geht zur Monatsmitte um ca. 5:20 auf. Am 16. kommt es zu einer sehr nahen Begegnung mit dem Merkur, die man allerdings nur mit dem Feldstecher beobachten kann. Jupiter nähert sich der Konjunktion mit der Sonne. Er ist nur mehr bis höchstens Mitte des Monats tief am westlichen Horizont in der Abenddämmerung zu erblicken. Am 1. geht er um 21:26 unter am 10. um 20:54. Die Jupiterhelligkeit liegt bei -2 mag. Saturn befindet sich am südlichenwestlichen Abendhimmel im Sternbild Schlangenträger und hat derzeit in der ersten Nachthälfte noch recht gute Sichtbedingungen. Er geht am 1. um 0:06 Uhr und am 30. um 22:16 unter. Die Saturnhelligkeit liegt bei ungefähr bei 0,5 Größenklassen, er ist damit ziemlich hell, aber bei weitem nicht so auffällig wie Jupiter. Mit dem Fernrohr kann man sein wunderbares, derzeit weit geöffnetes Ringsystem sehen, das noch bis Mitte September von der Saturnsonde Cassini erforscht wird. Das Monatsthema wollen wir dieser erfolgreichen Raumsonde widmen. Uranus hält sich derzeit im Sternbild Fische auf und kann zu Monatsbeginn ab etwa 22:00 Uhr und zu Monatsende schon ab etwa 20:00 Uhr gesehen werden, wenn man genau weiß, wo man suchen soll. Neptun ist im Sternbild Wassermann sichtbar, man braucht allerdings ein Fernrohr, um ihn zu sehen. Er steht am 5. September in Opposition, also direkt gegenüber der Sonne am Nachthimmel. Mit 4,3 Mrd. km ist der sonnenfernste Planet damit auch in relativer Erdnähe, weil sich die Erde genau zwischen Sonne und Neptun befindet. Sternenhimmel im September Im September haben wir eine Mischung aus Sommersternbildern und Herbststernbildern am Himmel. Wenn in der Abenddämmerung nach und nach die Sterne sichtbar werden, finden wir als erstes hoch über unseren Köpfen Wega aus dem Sternbild Leier. Kurze Zeit später sind auch die anderen beiden Sterne des Sommerdreiecks zu sehen, nämlich Deneb aus dem Schwan und Atair aus dem Adler. Mit zunehmender Dunkelheit vervollständigen sich die Sternbilder, denn nun werden auch schwächere Sterne sichtbar. Im Südwesten sind am frühen Abend noch die Sommersternbilder Waage, Skorpion, Schütze und Schlangenträger mit dem Planeten Saturn zu finden. Im Westen sind noch Sternbilder Bootes, Herkules und nördliche Krone zu sehen. Im Osten finden wir die Herbststernbilder. Am markantesten hierbei ist Pegasus, ein auffälliges Sternenviereck, das auch als Herbstviereck bekannt ist. Um Pegasus herum finden wir die übrigen Herbststernbilder: rechts darunter Steinbock und Wassermann, unter der linken Ecke das Sternbild Fische, an der linken oberen Ecke die Sternenkette der Andromeda mit unserer Nachbargalaxie, dem Andromedanebel. Im Herbst haben wir einen guten Blick auf diese gigantische Spiralgalaxie, die aus 400 Mrd. Sternen besteht. Als Aufsuchhilfe kann auch das Sternbild Cassiopeia genutzt werden. Die Andromedagalaxie befindet sich unter dem rechten unteren Zacken des W der Cassiopeia. Das Sternbild Andromeda zeigt auf das nachfolgende Herbststernbild Perseus, dessen Hauptstern Algol ist. Unter dem Herbstviereck und rechts davon finden wir tief im Süden den Steinbock und den Wassermann, unterhalb des Wassermanns liegt der Südliche Fisch, von dem wir den Hauptstern Fomalhaut knapp über dem Südhorizont sehen können. Dieses Sternbild gehört schon zu den Sternbildern des südlichen Sternenhimmels. Die zirkumpolaren Sternbilder sind natürlich in jedem Monat beobachtbar. Sie verändern nur ihre Lage am Himmel. Im September verliert der Große Wagen bzw. der Großer Bär weiter an Höhe. So schrammt er knapp über dem Nordwesthorizont über den Himmel. Cassiopeia, wegen ihrer Form auch als Himmels-W bezeichnet, steigt dagegen im Laufe der Zeit immer höher, bis sie hoch über unseren Köpfen thront. Im Nordosten funkelt knapp über dem Horizont ein heller Stern, das ist Capella aus dem Sternbild Fuhrmann. Während Fuhrmann noch nicht aufgegangen ist, gehört Capella zu den zirkumpolaren Sternen und ist das ganze Jahr über am Himmel zu finden. Im Winter steht sie dann fast im Zenit. Die Internationale Raumstation ISS ist von 2. bis 21. September immer wieder am Morgenhimmel und ab dem 25. am Abendhimmel zu sehen. Als strahlend heller Stern, zieht die derzeit mit 3 Astronauten und Astronautinnen bewohnte Weltraumstation, die mit den Solarpanelen die Größe eines Fußballplatzes hat, in mehreren Minuten über den Himmel. Man muss nur genau wissen, wann und wo man sie findet. Eine gute Homepage dafür ist Heavens-above.com. Nun zum Thema des Monats, der Saturnsonde Cassini-Huygens: Cassini-Huygens ist der Name einer Mission zweier sehr erfolgreicher Raumsonden zur Erforschung des Planeten Saturn und seiner Monde. Die beiden aneinandergekoppelten Sonden wurden am 15. Oktober 1997 von Cape Canaveral gestartet und erreichten nach 7-jährigen Flug, im Juni 2004 das 1,4 Mrd. km entfernte Saturnsystem. Bei Cassini handelt es sich um einen Orbiter, der von der NASA gebaut wurde, um Saturn und seine Monde aus einer Umlaufbahn zu untersuchen. Huygens wurde als Lander für den großen Saturnmond Titan konzipiert und von der europäischen Weltraumorganisation ESA gebaut. Huygens koppelte sich zu Weihnachten 2004 von Cassini ab, ging am 15. Jänner 2005 an einem Fallschirm hängend, auf Titan nieder und sendete Daten von seiner -170 Grad kalten Oberfläche. Nach einigen Stunden Übertragungszeit verstummte Hyghens für immer. Die Mission der Cassini-Sonde in der Saturnumlaufbahn wurde mehrfach über das geplante Ausmaß hinaus verlängert und soll jetzt am 15. September 2017 nach 13 Jahren mit dem Eintritt der Sonde in die Saturnatmosphäre enden. Der Orbiter wurde benannt nach Giovanni Domenico Cassini, der die Saturnmonde Iapetus, Rhea, Dione und Tethys entdeckte. Der Titan-Lander wurde nach Christiaan Huygens benannt, der diesen größten Saturnmond 1655 entdeckte und auch die Saturnringe erstmals korrekt beschrieb. Mit einer Startmasse von 5500 kg (davon 3100 kg Treibstoff) ist Cassini die schwerste USamerikanische Raumsonde, die jemals gebaut wurde. Zuerst wollen wir uns den wissenschaftlichen Entdeckungen, die Cassini-Hyhgens beim Mond Titan gemacht hat, etwas näher widmen: Er ist der einzige Mond im Sonnensystem mit einer Atmosphäre, die allerdings für sichtbares Licht undurchlässig ist. So konnten beim nahen Vorbeiflug der Voyager Sonden im Jahr 1979 keine Details der Oberfläche erblickt werden. Im Oktober 2004 fand der erste Vorbeiflug von Cassini-Huygens an Titan in einer Entfernung von rund 1000 km statt. Dabei wurde die Oberfläche mit einer bis dahin unerreichten Präzision mit Infrarot und Radar erfasst. Erstmals wurden flüssige, eventuell sogar organische Materialien gesehen. Damit ist der Mond nach der Erde der erste Ort im Sonnensystem, auf dem Flüssigkeiten nachgewiesen wurden. Auch gab es Indizien, die auf das Vorhandensein von Gletschern und Seen hindeuteten. Während des Vorbeiflugs konnte auch ein Eisvulkan entdeckt werden. Später wurden noch viele andere solcher Kryovulkane gefunden. Kryovulkane speien keine glutflüssige Lava, sondern leicht schmelzbare Substanzen wie Methan, Kohlenstoffdioxid, Wasser oder Ammoniak, die im Inneren des Mondes in gefrorenem Zustand vorkommen. Beim Abstieg der Hyghens-Sonde im Jänner 2005 stellte man fest, dass die Atmosphäre des Mondes Titan hauptsächlich aus Stickstoff und Methan besteht. In einer Höhe von 20 km wurden Wolken aus Methan entdeckt, die in Form von Nebel bis zum Boden reichen. Die Oberfläche zeigte vielfältige Formationen, unter anderem Berge, Täler und tiefe Canyons, aber auch Dünen, die bis zu 1500 km lang sind. Die Landschaft besteht aus Wassereis, das bei minus 170 Grad hart wie Stein ist. Besonders spektakulär war die Entdeckung von Seen und Meeren, in denen sich kein Wasser, sondern flüssiges Methan befindet. Auf Titan existiert ein geschlossener Methan-Kreislauf mit Regen, Flüssen und Seen, der dem Wasserkreislauf auf der Erde stark ähnelt. Ähnlich wie auf der Erde wird durch Erosion die Landschaft geformt. Es konnten auf dem Mond Titan sogar Methan-Regenfälle nachgewiesen werden. Dies war durch die Beobachtung einer großen Wolkenformation möglich, da nach ihrem Vorüberziehen der Boden deutlich dunkler geworden war. Dieser Regen hat sich über eine Fläche von 500.000 km2 erstreckt, das entspricht der mehr als der 6-fachen Fläche Österreichs. Neben Methan konnten noch andere Kohlenwasserstoffe in der Atmosphäre von Titan nachweisen werden. So kommen mit Sicherheit Äthan, Äthen, sowie Propan und Butan und sogar Propylen vor. Hierbei handelt es sich um eine organische Verbindung, die auf der Erde für die Herstellung von handelsüblichen Plastik verwendet wird. Es handelt sich um den ersten Nachweis dieses Stoffes außerhalb der Erde und füllt eine Lücke in der vermuteten Kohlenstoffkette des Mondes. Spektakulär war auch die Entdeckung einer großen Wolke aus hochgiftigem Cyanwasserstoff mit mehreren hundert Kilometer im Durchmesser am Südpol des Titan. Der nur ca. 500 km großer Mond Enceladus bot ebenfalls eine Menge Überraschungen. Seine Oberfläche besteht aus reinem Eis, aber darunter fand man deutliche Hinweise auf einen Ozean mit Salzwasser. In Form von Geysiren oder Kryovulkanen wird Wasser aus dem Mondinneren ins Weltall ausgestoßen, das augenblicklich zu Einspartikeln gefriert. Bei einem niedrigen Durchflug durch die Geysirfontänen des Mondes maß Cassini überraschend hohe Konzentrationen von Natrium und Kalium. Es wird nun spekuliert, ob es im Inneren des Mondes in dem warmes Wasser vielleicht sogar einfaches Leben, wie in den Tiefseezonen der Erde, geben könnte. Welche neuen Erkenntnisse fand nun die Sonde beim Planeten selbst? Schon lange wissen wir, dass Saturn ein Gasplanet ohne feste Oberfläche ist. Er besitzt eine sehr aktive Atmosphäre, die ständig in Bewegung ist, und auf der auch große Stürme häufig sind. Bei einem Vorbeiflug der Sonde am Südpol des Saturns konnte ein außergewöhnlicher Sturm entdeckt werden. Er besitzt ein klar definiertes Auge, um das hohe Wolkenberge kreisen. Damit ähnelt seine Struktur einem Hurrikan auf der Erde. Der Sturm erreicht Geschwindigkeiten von 550 km/h, misst ca. 8000 km im Durchmesser und die Turmwolken erreichen Höhen von bis zu 75 km. Im Gegensatz zu Hurrikanen auf der Erde bewegt sich das Sturmsystem nicht, sondern es bleibt ortsfest am Südpol. Dieser dauerhafte Wirbelsturm ist von einer sechseckigen Wolkenstruktur umgeben, die sich trotz dieser hohen Geschwindigkeit scheinbar nicht bewegt. Für dieses im ganzen Sonnensystem einzigartige Gebilde gibt es bislang keine Erklärung. Mann vermutet, dass gewaltige Gewitter in den unteren Schichten der Atmosphäre die lokalen Stürme antreiben. 2010 veröffentlichte die NASA die ersten Bilder von Blitzen auf einem anderen Planeten. Man stellte bei den Messungen fest, dass die Blitze mindestens so stark sind, wie die größten ihrer Art auf der Erde. Auf Saturns Nordpol wurde eine im Sonnensystem bisher einzigartige Form von Aurora, das ist ein Nordlicht, entdeckt. Sie strahlt im Infrarotspektrum und deckt eine sehr große Fläche ab. Das auffälligste Merkmal des Saturns sind natürlich seine Ringe, die aus Milliarden von Einbrocken, die den Planeten auf eigenen Bahnen umrunden, bestehen. Diese Eisklumpen sind zu klein, um sie auf den Fotos sehen zu können. Man kam allerdings durch Modellrechnungen zu dem Schluss, dass sie einem Durchmesser vom 1 mm bis 10 m haben. Deren Herkunft ist bisher unbekannt, man vermutet jedoch Überreste eines früheren Mondes, der durch eine massive Kollision oder durch Gezeitenkräfte zerstört wurde. Zwischen den Ringen gibt es viele Zonen, die frei von Ringteilchen sind. In diesen Lücken kreisen kleine, nur 10 bis 50 km große Monde, sog. Schäferhundmonde, die die Ringe durch ihre Schwerkraft zusammenhalten. Deshalb auch ihr lustiger Name. Manche dieser Monde haben eine spektakuläre Gestalt, die an fliegende Untertassen erinnert. Weiters konnte Cassini zahlreiche sehr kleine Monde, sogenannte „Moonlets“, finden, die nur ca. 100 m groß sind und ebenfalls in den Ringlücken kreisen. Am 22. April 2017 begann Cassini-Huygens letzter Missionsabschnitt. Im Mai wurden die letzten 22 Umrundungen mit einem nahen Vorbeiflug bei Titan eingeleitet. Bei diesen finalen Umrundungen fliegt sie ganz nahe an den Planeten heran und schlüpft dabei sogar zwischen dem inneren Ring und der Planetenoberfläche hindurch. Cassini wird in der verbleibenden Zeit noch möglichst viele Daten über die Ringe und die Atmosphäre sammeln und man erwartet sich viele spektakuläre Fotos und Daten. Die Mission Cassini-Huygens wird am 15. September 2017 enden. Eine weitere Verlängerung ist mangels Treibstoff nicht mehr möglich. Zum Ende der Mission wird Cassini kontrolliert in der Atmosphäre des Saturns verglühen. Damit soll verhindert werden, dass an der Sonde haftende Mikroorganismen von der Erde die Monde Titan oder Enceladus kontaminieren. Die letzten Umläufe sind sehr riskant, die Sonde könnte durch Ringmaterial oder durch die Begegnung mit der Atmosphäre Schäden erleiden oder ins Trudeln geraten, Der Kurs folgt dem freien Fall und ist so gewählt, dass auch bei einem Ausfall von Systemen oder Treibstoffmangel die Sonde auf jeden Fall in die Atmosphäre eintritt. Die Sonde wird während der letzten Phase am 15. September 2017 keine Daten mehr speichern und auch keine Bilder mehr aufnehmen, sondern die Antenne zur Erde richten und bis zum Ende Daten gewinnen und direkt zur Erde senden, bis sie in Saturns Atmosphäre verglüht. Wenn es dann soweit ist, können wir auf viele spektakuläre Rekorde dieser Sonde zurückblicken. Sie hat in insgesamt 294 Umläufen um den Planeten fast alle seiner 62 Monde fotografiert, 7 davon neu entdeckt, 7,9 Mrd. km zurückgelegt, 453 000 Bilder geschossen, 162 nahe Vorbeiflüge an den Monden durchgeführt und 2,9 Mio. Funkbefehle ausgeführt. Denken Sie also am 15. September noch einmal an diese wunderbare Raumsonde, wenn um ca. 14:00 Uhr ihre Funksignale für immer verstummen werden. Wissenschaftler der ganzen Welt werden aber noch viele Jahre mit der Auswertung der gigantischen Datenmenge beschäftigt sein.