Ein diskreter Differentialformenkalkül zur Modellierung der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes von Peter Feuerstein Vom Fachbereich 7 – Mathematik der Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal (D-468) angenommene Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Naturwissenschaften Wuppertal 2001 Gutachter: Prof. Dr. Gerhard Heindl Prof. Dr. Hans-Jürgen Buhl Eingereicht am: 8. Januar 2001 Tag der mündlichen Prüfung: 15. Mai 2001 „Mir ist bis heute kein auch noch so kompliziertes Problem begegnet, das nicht, richtig betrachtet, noch komplizierter wurde.“ Poul Anderson für Egbert, Hanns-Peter und Tina Inhaltsverzeichnis Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . vii I Ein diskreter Differentialformenkalkül . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen . I.1.1 Inneres Produkt und quadratische Form . . . . . . . . . . . . . . I.1.2 Orthogonale Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.1.3 Affine Punkträume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.2 Affine Polynome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.2.1 Affin lineare Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.2.2 Affin polynomiale Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.3 Multilinearformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.3.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.3.2 Äußere Produkte von Multilinearformen . . . . . . . . . . . . . I.3.3 Innere Produkte alternierender Multilinearformen . . . . . . . . I.3.4 Orientierung und kanonische n-Form . . . . . . . . . . . . . . . I.3.5 Die Dualitätsabbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.4 Affine r-Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.4.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.4.2 Zurückgeholte Form und äußere Ableitung . . . . . . . . . . . . I.4.3 Hodge-Operator und Koableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . I.4.4 Exkurs: Die klassischen Differentialoperatoren . . . . . . . . . I.5 Das affine Integral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.5.1 Integration von n-Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.5.2 Integration von r-Formen kleineren Grades . . . . . . . . . . . . I.5.3 Der Stokessche Integralsatz auf k-Simplizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II Stückweise affine r-Formen . . . . . . . . . . . . . II.1 Simplizialzerlegungen . . . . . . . . . II.2 Simpliziale r-Formen . . . . . . . . . II.2.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . II.2.2 Tangentialstetigkeit . . . . . . . . . . II.2.3 Simpliziale Stammformen stückweise II.2.4 Simpliziale Stammformen stückweise . . . . . . . . 87 . 87 . 90 . 90 . 92 . 94 . 101 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . konstanter Formen . affin linearer Formen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 2 8 11 20 20 27 36 36 39 42 49 53 56 56 59 67 69 71 71 79 81 III Elektromagnetische Felder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 III.1 Die Minkowski-Raum-Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 III.1.1 Definitionen, Bezeichnungen und grundlegende Eigenschaften . . 108 III.1.2 Lorentztransformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 III.2 Die Maxwellschen Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 III.2.1 Die Maxwellschen Gleichungen im Wandel der Zeit . . . . . . . . 121 III.2.2 Materialeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 III.2.3 Die diskreten Maxwellschen Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . 130 III.2.4 Die komponentenweise Formulierung der diskreten Maxwellschen Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 IV.1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder . . . . . . . 139 IV.1.1 Die diskreten Maxwellschen Gleichungen unter Verwendung der klassischen Feldkomponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 IV.1.2 Diskretisierung der Minkowski-Raum-Zeit . . . . . . . . . . . . . . 145 IV.1.3 Eigenschaften des diskreten Modells . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 IV.2 Ein numerisches Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 IV.2.1 Das transversale magnetische Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 IV.2.2 Die Simplizialzerlegung einer Quaderzerlegung . . . . . . . . . . . 151 IV.2.3 Das Gleichungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 IV.2.4 Die Implementation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 IV.2.5 Numerische Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 IV.3 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 A Quellcodes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Einleitung „So auch sagt es nichts über die Welt aus, daß sie sich durch die Newtonsche Mechanik beschreiben läßt; wohl aber, daß sie sich so durch jene beschreiben läßt, wie dies eben der Fall ist.“ Ludwig Wittgenstein Die Lösung der Maxwellschen Gleichungen spielt eine große Rolle in der naturwissenschaftlichen Forschung sowie in Anwendungen der Physik und der Elektrotechnik. Diese Gleichungen, in denen Maxwell die Erkenntnisse Faradays in Formeln gefaßt hat, beschreiben die elektromagnetischen Erscheinungen durch Abhängigkeiten elektrischer und magnetischer Felder: "! # $ So erfordert beispielsweise der erhebliche Herstellungsaufwand bei der Konstruktion elektromagnetischer Apparaturen etwa der Hochenergiephysik (Teilchenbeschleuniger, etc.), die aufgrund ihrer mitunter enormen Ausmaße nur noch einen einmaligen Bau der Anlage erlauben, eine möglichst genaue Vorhersage der zeitabhängigen elektromagnetischen Feldgrößen. Leider sind, außer in wenigen Spezialfällen, keine expliziten Lösungen der Maxwellschen Gleichungen bekannt, insbesondere kann im allgemeinen keine Aussage über das Verhalten elektromagnetischer Felder innerhalb der meist sehr komplizierten Strukturen realer oder geplanter Apparaturen gemacht werden. Aus diesem Grund wurde eine Reihe numerischer Verfahren zur näherungsweisen Lösung der Maxwellschen Gleichungen entwickelt. Die übliche Vorgehensweise ist hierbei zunächst eine Diskretisierung des Raumes, etwa die Betrachtung der Eckpunkte einer Zerlegung in Würfel oder Simplizes, und ausgehend von vorgegebenen Anfangsbedingungen an diesen diskreten Stellen die Durchführung einer Zeititeration über (meist äquidistante) diskrete Zeitpunkte, wobei die in den Maxwellschen Gleichungen auftretenden Differentialoperatoren durch Differenzenoperatoren ersetzt werden, indem man also von partiellen Differentialgleichungen übergeht zu Differenzengleichungen. Zur Lösung der durch diesen Diskretisierungsansatz aus Systemen partieller Differentialgleichungen entstehenden Differenzengleichungssysteme ist die Vorgabe von Anfangs- und Randwerten erforderlich, es handelt sich hierbei somit um Anfangsrandwertprobleme. Sehr erfolgreich ist die von Kane S. Yee in [37] vorgestellte und darauf aufbauend von Thomas Weiland weiterentwickelte1 Methode, die Komponenten des elektrischen Feldes und die Komponenten des magnetischen Feldes in den Knoten zueinander versetzter („dualer“) Raumgitter sowie in um einen halben Zeitschritt versetzten Zeitpunkten zu plazieren, um & ' ) abwechselnd in Form dann die jeweils neuen Komponenten (zum Zeitpunkt % bzw. % eines sogenannten „Leap-Frog“-Verfahrens aus den vorherigen (älteren) Komponenten (an )( *& +& ' bzw. % ' und % ) zu berechnen. Eine auf dieser den Zeitpunkten % und % Idee basierende Modellierung des Rowland-Versuchs unter Berücksichtigung absorbierender Randbedingungen2 wurde erfolgreich in [1] durchgeführt. Die beschriebene Vorgehensweise zur numerischen Lösung der Maxwellschen Gleichung trennt zwischen Raum und Zeit, indem beide separat diskretisiert werden und anschließend eine reine Zeititeration durchgeführt wird. Da die Stabilität der numerischen Verfahren ein 1 2 Vgl. [35, 34, 36]. Zur Modellierung absorbierender Randbedingungen innerhalb der Diskretisierung von K. S. Yee, vgl. [25]. vii spezielles Verhältnis der gewählten Diskretisierungen erfordert, führt diese Trennung insbesondere dazu, daß die Größe der für die Zeititeration zu verwendenden Zeitintervalle durch den kleinsten Abstand benachbarter Raumpunkte bestimmt wird: Die Zeitdiskretisierung muß mindestens so fein gewählt werden, daß die Größe der Zeitintervalle multipliziert mit der Lichtgeschwindigkeit höchstens der Distanz zweier benachbarter Raumpunkte entspricht, daß also für zwei solche Punkte und stets gilt. Anschaulich heißt das, daß die Zeitintervalle mindestens so klein gewählt sein müssen, daß die Feinheit der diskreten räumlichen Struktur bei einer sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitenden elektromagnetischen Welle Berücksichtigung findet. Bei der Modellierung spezieller Situationen besteht also nicht die Möglichkeit, in Regionen, die eine gröbere Raumdiskretisierung zulassen, auch die Zeitdiskretisierung gröber zu wählen und damit den Rechenaufwand zu senken. Während den obigen Ansätzen die klassische Formulierung der Maxwellschen Gleichungen zugrunde liegt, in der insbesondere die beschriebene Trennung von Raum und Zeit zum Ausdruck kommt, trägt ihre zeitgemäße Formulierung der speziellen Verwobenheit von Raum und Zeit sowie der Untrennbarkeit von elektrischen und magnetischen Erscheinungen Rechnung: Raum und Zeit werden in der vierdimensionalen Minkowski-Raum-Zeit vereinigt, in der die Sonderrolle der Zeit durch das dort definierte Pseudoskalarprodukt repräsentiert wird, ein indefinites inneres Produkt, dessen assoziierte quadratische Form durch das Vorzeichen zwischen raumartigen und zeitartigen Vektoren unterscheidet. Die elektromagnetischen Feldstärken werden in -Formen und zusammengefaßt, deren äußere Ableitung in einem Fall verschwindet (homogene Maxwellsche Gleichung): und deren Koableitung im anderen Fall eine 1–Form ist, die Ladungsdichte und Stromdichte zur Gesamtladung verbindet (inhomogene Maxwellsche Gleichung): !" Die Lorentztransformationen, als die mit der Pseudometrik verträglichen orthogonalen Transformationen der Minkowski-Raum-Zeit und gleichzeitig als die Abbildungen, unter denen die Maxwellschen Gleichungen forminvariant sind, zeigen die fundamentale Verbundenheit der Minkowski-Raum-Zeit mit den Feldgleichungen. Diese durch den Cartanschen Kalkül ermöglichte moderne Formulierung der Maxwellschen Gleichungen ist Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit. Eine Diskretisierung der MinkowskiRaum-Zeit in Form einer Zerlegung der betrachteten Teilmenge in vierdimensionale Simplizes und Plazierung der Feldgrößen in deren Eckpunkten legt nahe, den Kalkül der alternierenden Differentialformen im Hinblick auf diese Situation zu modifizieren, indem affine Formen als eindeutig bestimmte affin linear Interpolierende der Werte in den Ecken der Simplizes betrachtet werden. Die Minkowski-Raum-Zeit wird aufgrund der ihr inhärenten Ursprungsfreiheit (im Sinne des in der Speziellen Relativitätstheorie durchgeführten Verzichtes auf einen absoluten Raum zugunsten relativer, zueinander äquivalenter Bezugssysteme, der Inertialsysteme) konsequenterweise als vierdimensionaler affiner Punktraum betrachtet. Im Gegensatz zu den auf Zeititerationen führenden klassischen Verfahren erhält man durch die Simplizialzerlegung der vierdimensionalen Minkowski-Raum-Zeit ein lineares Gleichungssystem, das durch entsprechend andere Methoden zu lösen ist. Eine Unterscheidung zwischen Anfangsund Randbedingungen im Sinne der klassischen Problemstellung ist bei dieser vierdimensionalen Betrachtungsweise nicht sinnvoll, da es in der Minkowski-Raum-Zeit keine absolute, sondern nur relative, vom gewählten Bezugssystem abhängige Gleichzeitigkeit gibt. Es sollte daher ohne Auszeichnung eines speziellen Inertialsystems nur noch von Randbedingungen die Rede sein. viii Zum Aufbau dieser Arbeit: Zunächst wird ein Kalkül affiner -Formen entwickelt, eine an die beschriebene Situation angepaßte Version des klassischen Differentialformenkalküls. Dazu werden alle Begriffe und Methoden geliefert, die für die Betrachtung affiner -Formen benötigt werden; es werden neben Operatoren und Abbildungen für Vektoren, wie innere Produkte und orthogonale Transformationen, auch affine Punkträume, affin lineare Abbildungen, Polynome höheren Grades und Multilinearformen betrachtet. Aus Gründen der Notationskonsistenz werden dabei auch Begriffe und Methoden aufgeführt, die sich nicht oder nur wenig von denen des klassischen Kalküls alternierender Differentialformen unterscheiden. Im Hinblick auf weitere Anwendungsmöglichkeiten des hier entwickelten diskreten Kalküls wurde besonders großer Wert auf die Vollständigkeit der vorgestellten Methoden gelegt. Die numerische Lösung der Maxwellschen Gleichungen im Rahmen der Theorie elektromagnetischer Felder ist nur ein mögliches Anwendungsfeld. Da diese Arbeit die Bestimmung von Feldkomponenten in Eckpunkten eine Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit zerlegender vierdimensionaler Simplizes zum Ziel hat, folgt die Betrachtung stückweise affiner -Formen, die auf Vereinigungen aneinandergrenzender Simplizes definiert sind. Stetigkeitsbedingungen an die lokalen -Formen auf gemeinsamen Seiten benachbarter Simplizes stellen dabei die Eindeutigkeit der Werte in den Eckpunkten dieser Untersimplizes sicher, womit eine solche simpliziale -Form auf dem betrachteten Polyeder eineindeutig einer diskreten Lösung in den Eckpunkten aller beteiligten Simplizes entspricht. Im anschließenden dritten Teil wird der entwickelte Kalkül auf die Theorie elektromagnetischer Felder angewandt. Dazu werden zunächst die im ersten Teil allgemein formulierten Eigenschaften affiner Punkträume unter Berücksichtigung der in der Physik üblichen Bezeichnungen für die Situation der vierdimensionalen Minkowski-Raum-Zeit formuliert. Es folgt ein kurzer Überblick über die innerhalb der Theorie elektromagnetischer Felder benötigten Begriffe und die Anwendung des Kalküls auf diese Situation, die als Ergebnis alle für die Modellierung einer realen Situation notwendigen Zusammenhänge liefert. Schließlich folgt die explizite Darstellung des diskreten Modells der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes, also die Anwendung der entwickelten Methoden auf in vierdimensionale Simplizes zerlegte Teilmengen der Minkowski-Raum-Zeit mit in den Ecken der Simplizes plazierten Feldkomponenten. Die Lösung eines Problems innerhalb des diskreten Modells wird abschließend an einem numerischen Beispiel demonstriert. Die vorliegende Arbeit eröffnet ein breites Feld möglicher weiterführender Forschung zur Klärung der Zusammenhänge zwischen • • • der Wahl der vierdimensionalen simplizialen Zerlegung, der Auswahl und Modellierung von Randbedingungen sowie der Strategie zur Lösung des entstehenden Gleichungssystems. Hierbei setzt eine realistische Modellierung komplizierterer Strukturen ein tiefes Verständnis elektromagnetischer Erscheinungen voraus. Der genaue Einfluß und die Abhängigkeiten der vielfältigen eine konkrete Problemmodellierung determinierenden Faktoren auf Effizienz und Stabilität erfordern umfassende numerische Tests und sind ein vielversprechendes Feld für zukünftige Untersuchungen. ix An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Arbeitsgruppe für die freundschaftliche und angenehme Arbeitssituation bedanken, insbesondere bei Prof. Dr. Gerhard Heindl für seinen stets wachen Blick für die vielen Dinge in der Mathematik, die klar scheinen, es aber nicht sind, bei Prof. Dr. Hans-Jürgen Buhl für seine Eigenschaft als wandelnde universalinteressierte Enzyklopädie und meinem Freund und Korrekturleser Dipl. Math. Thorsten Hübschen. Schließlich gilt mein Dank Prof. Dr. Erich Ossa und Prof. Dr. Klaus Fritzsche, die beide erheblichen Anteil an meinem mathematischen Werdegang haben und nicht ganz unschuldig an meiner Liebe zu Differentialformen sind. Wuppertal, im Dezember 2000 Peter Feuerstein x I Ein diskreter Differentialformenkalkül „Die Mathematiker sind eine Art Franzosen: redet man zu ihnen, so übersetzen sie es in ihre Sprache, und dann ist es alsbald etwas ganz anderes.“ Johann Wolfgang von Goethe Es wird ein Kalkül affiner -Formen, ein an die Situation diskreter Daten in den Eckpunkten von Simplizes angepaßter affin linearer Spezialfall des Differentialformenkalküls, dargestellt. Dazu sind, im Anschluß an einige grundlegende Definitionen, verschiedene Vorbereitungen erforderlich: zunächst werden affine Punkträume, affin lineare und affin polynomiale Abbildungen und Multilinearformen eingeführt und untersucht. Schließlich werden die affinen -Formen definiert und, unter besonderer Berücksichtigung ihrer speziellen Eigenschaften, die bekannten algebraischen Operationen, die äußere Ableitung sowie das Integral über ein Simplex betrachtet.3 I.1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen „[...] jeder, der mal in irgendeiner der höheren Dimensionen gewesen ist, wird auch wissen, daß die da oben eine ziemlich grauenhafte, unzivilisierte Meute sind, die einfach kurz und klein gehauen und um die Ecke gebracht werden müßte, und das würde ja auch passieren, wenn jemand auf den Dreh käme, wie man Raketen im rechten Winkel zur Realität abfeuert.“ Douglas Adams Ein geeigneter „Lebensraum“ der später einzuführenden affinen -Formen sind pseudoeuklidische Punkträume, eine Verallgemeinerung euklidischer Punkträume. Beispielsweise ist die der Speziellen Relativitätstheorie zugrundeliegende Minkowski-Raum-Zeit als vierdimensionaler Minkowski-Raum ein pseudoeuklidischer Punktraum. Zunächst wird daher das Pseudoskalarprodukt auf einem reellen Vektorraum definiert und ein grundlegendes Konstruktionsverfahren für Orthonormalbasen beschrieben. Anschließend wird der pseudoeuklidische Punktraum eingeführt, dessen Verschiebungsvektorraum ein mit einem Pseudoskalarprodukt versehener reeller Vektorraum ist.4 3 Grundlagen des Differentialformenkalküls und der klassischen Vektoranalysis finden sich beispielsweise in [6, 18, 27, 3, 22, 32, 33, 9, 13, 14], dabei mit spezieller Berücksichtigung affiner Koordinaten und affin linearer Abbildungen in [27]. Für die grundlegenden topologischen Begriffe sei auf [2, 11, 12], für den Infinitesimalkalkül speziell auf [5] und [10] verwiesen. 4 Anschauliche Behandlungen euklidischer Punkt- und Vektorräume finden sich in [3] und [8]. 2 I Ein diskreter Differentialformenkalkül I.1.1 Inneres Produkt und quadratische Form Definition 1 sei ein -dimensionaler reeller Vektorraum für eine natürliche Zahl a) Ein inneres Produkt auf . ist eine nicht entartete, symmetrische Bilinearform ! " , %&#'()%# . #$ Ein inneres Produkt auf heißt * (+ %&#%-, , ! • positiv definit ! . * /+ %&#021 , • negativ definit ! ist weder positiv noch negativ definit. • indefinit #3 heißen -orthogonal ! %#4' . Zwei Vektoren Für eine Teilmenge 5 von ist der -orthogonale Untervektorraum von 5 ist also in beiden Komponenten linear, und es gilt: • • b) c) d) durch in definiert 576 8:9; =< %#4- > : 53? Bezeichnung a) Ein inneres Produkt , also eine symmetrische, nicht entartete, aber nicht notwendigerweise positiv definite Bilinearform heißt auch Pseudoskalarprodukt, geschrieben als mit @A ACB&D b) =EFG HF#%JIEF %&HF#%-/ @ HF# B D Im folgenden wird anstelle von „ -orthogonal“ kurz orthogonal verwandt. Bemerkung Der eingeführte Orthogonalitätsbegriff läßt die Möglichkeit selbstorthogonaler Vektoren mit zu. Sei etwa , mit Standardbasis und (indefinitem) innerem Produkt 'K 9 % ? @ # B D -L :M R R @ # B&D 8 LOQ R NFP E L L SP T3 P VUVUVUV# L &W , 7 P VUVUVUV# L &W , dann gilt für H87 VUVUVUV VXOVXO&W für @&Y HF#Z[H BD Y Z @ HF#H BD \ Y #Z" offenbar ist also 5 8:9 Y H < Y ? ] 56 : 3 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen Definition 2 Sei wie oben und ein inneres Produkt auf . a) Die assoziierte quadratische Form zu ist definiert durch b) Die durch induzierte Pseudonorm auf ist definiert durch "! #$&% - ' ( ' ( % *),+ falls ' ( ' *.+ ( falls Bemerkung a) Unterschiedliche innere Produkte definieren unterschiedliche quadratische Formen, denn das innere Produkt läßt sich durch seine assoziierte quadratische Form ausdrücken („Polarisierungslemma“): 0/1 32 ' 78/1 465 b) Zu jedem <; gilt: ' /1:9 gibt es genau ein Element /? , des Dualraums 6= , so daß für alle />; /1 = = @' A A ABC Für eine Basis von und die zugehörige duale Basis D@ A A ABC von = läßt sich ; folgendermaßen schreiben: E F#G F C F H = @ M @ 7 @ 7 M C C @ K F = ( = , so ist @ A A AB C eine Basis des Dualraums N N 7 M C C ( ,+VSU<; Folglich ist die Abbildung X = X ein Isomorphismus des Vektorraums auf seinen Dualraum d) Ist Y[Z ein Untervektorraum, so gilt: Y]\UY_^ N ,+ In diesem Fall läßt sich Y]`aY_^ , denn: M C C Q (R,+TSU<; M @ @ 7 7, M C C M @ @ 7 M @BD@W7 7 M D C C,+ M @ M C , + N = ,+ 7 NPO M @ @ 7 F c) Ist @ A A A C eine Basis von K C FJE I KLG ist auf Y nicht entartet. als direkte Summe schreiben: (Ein Beweis hierzu findet sich in [14].) = = . 4 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Im folgenden sei ein -dimensionaler reeller Vektorraum für eine natürliche Zahl ein inneres Produkt auf und die zu assoziierte quadratische Form. Bezeichnung Für eine Basis Definition 3 von heißt die zugehörige -Basis von , . mit heißt Einheitsvektor. "! ! von aus paarweise orthogonalen Einheitsvektoren heißt Ortho- a) Eine Vektor b) Eine Basis normalbasis. Satz 1 "!! #$&%(' )+*, &% ('.- /0 3 #$4 21 a) Es gibt eine Orthonormalbasis von . , so daß für jede Orthonormalbasis b) Es gibt eine Zahl von gilt: Beweis: a) (Modifiziertes Schmidtsches Orthonormierungsverfahren5)6 Sei von i. 5 5 eine Basis von . Das Ziel ist, daraus eine Orthonormalbasis zu konstruieren. Es sind zwei Fälle zu betrachten: "! ! 6798+ , d.h. ;:=<?>@ 0A ] 5 $ B und nicht entartet ist, gibt es ein C , mit D05 E B . Nun gilt aber: F?G HI%' mit G 5 J B D05 E G D05 5 E 4 Folglich ist 5K B . Mit 5 ! ML N 5 [ Da folgt: ii. D"!!E 55 PO 4 [67Q8R S ] 1. Schritt: Konstruktion des Vektors ! : , • Falls es ein &% (' mit 5?/0 B ! ML N 5 5 gibt, vertauscht man 5?/ mit 5K . Mit folgt wie oben: D"!!E 55 PO 4 5 Vgl. etwa [27, 14]. Da die in der Literatur zu findenden Versionen dieses Verfahrens ohne Voraussetzung der Definitheit des inneren Produktes meist nichtkonstruktive Anteile enthalten, wird hier eine rein konstruktive und im Hinblick auf Anwendungen leicht implementierbare Form vorgestellt. 6 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen • 5 Ansonsten gilt für . Man wählt nun ein # mit !" $ . Solch ein existiert, denn unter der Annahme %&' ! (*) &' erhielte man: %+, $ +/. % 0 " 12 . % 0 ) !3 - und damit (mit Koordinatenfunktionen 4 45 bezüglich 5 ) )768 5 9 6< 4 2=(> ;: . %6 0 9 5 ;: 6< . % 0 (8? 4 Da @ nicht entartet ist, müßte also %A B gelten, was ein Widerspruch wäre! Man setzt nun C > D E E %&' F? E ' E 2. Schritt: Konstruktion der C für $G : Dazu sei bereits eine Basis HC CJI 5 von = mit folgenden Eigenschaften gegeben: • • HC CJI sei ein Orthonormalsystem, es gelte also K HCL K M für N3O &P und . CRQSCL 0 für T N3B P U N # T . + Im Fall G seien die Vektoren 5 bereits orthogonal zu CC JIV es sei also . Q C L 0 W für TXB U N2B P Für T + . : Man setzt Y Q ( Q > P . Q CJI 0 Dann gilt für Z/[\!P .] Y QSC^ 0 HCJI -CJI ? . ]QSC^ 0 P . ]Q_C JI 0 HC JI . C JI C^ 0 ( und .] Y QSC JI 0 . ]QSC JI 0 P . ]Q_C JI 0 HC JI %HC JI ! B` also gilt Y Q ] 3 CC JI a'? Schließlich setzt man Q > Y Q ? (Damit ist die zweite Voraussetzung für den nächsten Induktionsschritt erfüllt.) Offensichtlich ist HCC JI 5 eine Basis von = , da nur Vielfache linear unabhängiger Vektoren subtrahiert, also nur zulässige Basistransformationen durchgeführt werden. 6 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Man hat nun zwei Fälle zu unterscheiden: • gibt, vertauscht man ein, denn für ein beliebiges mit Falls es ein Dieser Fall tritt speziell für mit . % & "!$# +* -, /. )! ! (' %) bezüglich * % * % ) gilt dann (mit Koordinatenfunktionen % !0# ! 1 -2 1 2 ) ) ! 3 ) ! 4 ) ! ! ! ! ! und da und 5 nicht entartet ist, muß 0 67 gelten. ! Man setzt! * 8 : ;; 9 ;; < und damit gilt: ;; • ; * ; 9 und 1 * * = 2 > @? 9 +A 9CB für E und ohne Einschränkung (siehe oben) sei Es gelte D GF . Man wählt nun ein HE , für das I,H7 gilt. Wie im ersten Schritt existiert solch ein , denn unter der Annahme 0 , >KJ ML> erhielte man einen Widerspruch: 1 2 >KJ NL> % O 1 -2 >KJ PQ & # +* , & ! 3 TSU /. R ' %) R'+ ) O > bezüglich * % * % ). (mit Koordinatenfunktionen % ) )! # ! Man setzt nun ; , B * 8 : ;; 9 , ; Damit gilt ;; ;; * < 9 und ferner gilt für alle V FW : 1 * *X 2 : ; 9 1 * X 2 , 1 * X 2 > ; Z B ; I, ;@Y * \[ % eine Basis von . ist. Auch hier ist offensichtlich, daß * % ! (Damit ist auch die erste Voraussetzung für den nächsten Induktionsschritt erfüllt.) 7 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen b) (Spezialfall des Trägheitssatzes von Sylvester7)8 Sei • • !#" . () !* (,+ also % für alle -%" . eine Orthonormalbasis von und , woraus Falls $&% ist, ist ' positiv definit, es gilt sofort die * Behauptung folgt. / Sei also % . Ohne Einschränkung seien die Basiselemente so sortiert, daß 0 für 213415 gilt. Es sei 6758:9;<=> >?" und @ ein beliebiger maximaler Untervektorraum von , auf dem ' negativ definit ist. Dann gilt zunächst, da ' auf 6 negativ definit ist: ED ABC @ ABFC 6 GH O J #NG PQ I ==R N I Nun sei mit Koordinatenfunktionen J E@K=LM6 definiert durch: J SL N I O bezüglich T I PQ N = eine Abbildung H Diese Abbildung ist offenbar linear, und es gilt: J N G%UVI UVI a#>b Somit ist WX O N N G% D0Y U3% J N N[Z G% ABFC @ 1 ABFC 6 _ WX : T \ der Nullvektorraum, I P J ] N U ^ O P I N ][D % NGG%`H T\ also ein Monomorphismus, und man erhält: H Es folgt: ABFC also ist @ ABFC 6 c unabhängig von der gewählten Orthonormalbasis. Definition 4 Für eine (beliebige!) Orthonormalbasis e A < >f ' + X4g# # _ "! von heißt 0h der Index von ' . (Satz 1 garantiert die Wohldefiniertheit.) Bemerkung Sei a) Ist i + kj eine Orthonormalbasis. Y^( und damit 7 8 ( , so gilt mit ( N.Z Gi oi . N nm l Y W PQ Z i N + : Ein Beweis des allgemeinen Satzes findet sich in den gängigen Büchern über Lineare Algebra (vgl. etwa [14]). Siehe auch [26]. d 8 I Ein diskreter Differentialformenkalkül und !"#"#$%'&)65(*&)+-, /. . ,/012"#"3$4+-, /&7(&7+ dann gilt für 8 9;:2:5=<<<>5)9@?@? , A CBD:2:5=<<<>57B;?@? : E 8 . AGF =9 :HBD:57<<<5%9@?>I;JHB;?I;J , 9@?I;JLKM:HB;?I;JKM: , <<< , 9@?B;?ON : .QQQ. ? P . Q Q Q . P ? : Ist die zugehörigen -Basis von duale Basis und R P , dann erhältdiemanzugehörige folgenden Zusammenhang: E . F P P P falls (&7+-, /N/. , falls (S%+-, b) Ist zusätzlich I.1.2 Orthogonale Transformationen Bezeichnung Im folgenden sei • • • • R + R ein -dimensionaler reeller Vektorraum, ein inneres Produkt auf , die zu assoziierte quadratische Form und die durch induzierte Pseudonorm auf C R W U V T <T R R Weiter seien Orthonormalbasen 2:.QQQ.? von wie folgt sortiert: 3 falls '&)(* &)+- , >M 5 >6. N ,/ falls +-, '&)(*&)+ Y R7UZR . X> Definition 5 Eine lineare Abbildung heißt orthogonale Transformation (bezüglich ), wenn mit verträglich ist, wenn also gilt: E 8 . AGF E Y 8 H. Y A F \ [ 8 .) A ] R N R U^R ist ein Isomorphismus, denn es gilt: Y ) 8-]_ ` Y ba E 8 . AcF E Y 8 L. Y A F )d [ A=] R a 8 )de. da nicht entartet ist. Y ist also ein injektiver Endomorphismus und damit bijektiv. R=UZR bilden selbstorthogonale Vektoren auf selbstOrthogonale Transformationen Y orthogonale Vektoren ab: de7 8 * E 8 . 8>F E Y 8 H. Y 8 F )2 Y 8 fN Bemerkung a) Jede orthogonale Transformation b) Y 9 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen Lemma 1 Für eine lineare Abbildung a) b) c) sind folgende Aussagen äquivalent: !"# ist eine orthogonale Transformation. ist verträglich mit der zu assoziierten quadratischen Form, es gilt also: bildet Orthonormalbasen auf Orthonormalbasen ab, wobei eine Anordnung gemäß erhalten bleibt. & ('* )+ Beweis: • • ,+-./././ ,.01 $% ,+-../././,.0 Ist eine orthogonale Transformation und eine Orthonormalbasis von , so ist auch eine Orthonormalbasis, denn ist ein Isomorphismus, und es gilt: 9;< =@> ? A=1 ? CBEDE./././.FHGI : ,.23 ,5461 ,.2,748 DELI DETFUD(JLVN= O@PQ.? R JKFMWXLC= NOPQ.RSJK F"A # @? )+Y'[ZS Es seien , 0 - ./././, 0 und , - ./././ , 0 1 Orthonormalbasen von \ E23,.2I_ : gilt für jedes 2^] 0 0 U` a 2 , 2cb a 2 , 2 A 2^] 2^] - , dann 0 a e2 d 45] - E2e64 ,.23 ,7461 0 0 a 2^] - 2 ,.231 a 2^] - 2 ,.23 0 a 2cd 45] - E2e64 ,.2,746 f# und damit folgt: • ZSg' & Es gelte U"K 1hT : dann folgt für alle D h ij (kVhHL (LVhl D i j (kVh1HL (LVh1l D mkV h1HL HLC h1 l h1 # o ij n 10 I Ein diskreter Differentialformenkalkül und orthogonale Transformation. Weiter seien mit eine für !#" Orthonormalbasen von . $ %&' bezüglich der Basis gehörige Dann ist die zu der inversen Transformation )+*, -. 0/ -213 mit Matrix ( 8 4-56 $ 4 -7 13 *, - 3:9;!#" /?> ( >@/BA> (DC=E GFG von nach : die Koordinatentransformationsmatrix (=< HJIK L E M E N OQP="R -Matrizen zu interpretierenden Basen: mit als ST 8 STU% WX 8 WX 8 UV... 13 UVR 13 UV -@13 *Y-@ 4 8 8 *Y-@\UV0] 4 -5 ST (=< /?> ST U ... WX WX_^ -@13[Z 13 UV /?> heißt auch die mit der orthogonalen Transformation und der OrthonorDie Matrix ( < malbasis assoziierte Matrix. u ` Wegen gkOl gon f p?h3iqj p rsl p+tvu fgh3iVj gk j g@ryx#l g!n!l g!z g f R h V i j +4-7a+bJcd_e m e m cwe m m uO [ u | # u u#! folgt mit { x k n r z k0 r@h3i c~} m m e cV e!V0 + 0 + u{ u{ ? der Basiselemente: ?J aus der Orthogonalität c6 l l k r7 k0 r@h3i wc_ j e mit Betrachtet man analog l r r7 f k h3i j l k r k 0fk gh3i j l k r j gkOl gn: nn#3n m c6 m cwe m c e m c u u i l { { ?¡ ? ? n | ¤£+¥V¦§¨ so gilt offenbar c V c6 ? c k r. k0 r@h3i c j e g i (und ¢ g®3c iO i © ) diei inverse Matrix: insbesondere erhält man füriO i j j j j ¯°° i? j ...iO g j ...g g j g... ®3iO g j ... e g °°° c«ª¬¬ j iO g®3i j g g®3i j g®3iO g®3i j ge ®3i °° ¬¬ . iO . g e g 3 ® .. ± .. iO ¬¬ j .. .. . . j j j ¬­ e ee e e Bemerkung Es sei 11 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen Weiter gilt: und es folgt eine Matrix mit Ist umgekehrt !" $# so ist die Koordinatentransformationsmatrix des Basiswechsels %'& & %/.%'& * .%'& #)()()()# +*-, #)()()(0# *1* . für eine orthogonale Transformation . Die Menge der Matrizen mit Eigenschaft bildet %/5 dieser mit der Matrixmultiplikation offenbar eine Untergruppe von 243 # *: 7 8 ) 9 mit • Für #6 6 6 gilt: % * % * 6: 6 6: 6 6 6 ;< gilt: • Für # " 8=' " )> = > ) @? 0? . • Es ist offenbar I.1.3 Affine Punkträume Definition 6 Zu einer Menge daß gilt: %/G A gebe es eine Menge B GH von bijektiven Abbildungen 1) Für alle # * A IJA gibt es genau ein 2) Es gibt Verknüpfungsabbildungen C B mit C %/G * GH C$DA EFA , so . K D BLIBMNEOB % *-Q C #P MNEOC K P D $ P R C und D I BLMESB %'T *-Q T C # # C ME % K 5 so daß B # # * ein -dimensionaler reeller Vektorraum ist. 5 Dann heißt A -dimensionaler (affiner) Punktraum bezüglich B (oder mit zugehörigem (Verschiebungs-)Vektorraum B ). Die Elemente von A heißen Punkte, die Elemente von B heißen (Verschiebungs-)Vektoren. 12 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beispiel Ist ein -dimensionaler reeller Vektorraum, so ist die Menge Abbildungen bezüglich (' % ! #" $ &% der # ) $* #)!+ ('-, / .10243& 5 6$*7 , 0 8 5 und vermöge der linearen Bijektion 9 ein zu isomorpher reeller Vektorraum. Folglich ist bezüglich . ein -dimensionaler Punktraum Vorbemerkung (zum folgenden Lemma) Das im Anschluß zitierte Ergebnis aus [14] garantiert die Existenz einer Topologie auf dem zu einem -dimensionalen Punktraum : gehörigen Vektorraum , bezüglich der die obigen Verknüpfungsabbildungen sowie Linearformen stetig sind. <=" von vermöge Offene Mengen in werden dazu für eine fest gewählte Basis . 01;1;1;0 der Abbildung < > =8 <#"BA6 @? . 01;1;1;0 ? < D D CD ? E . < als Bilder offener Mengen des 8 definiert. Diese Topologie ist dieselbe, die durch jede Norm auf induziert wird und ist insbesondere eindeutig bestimmt. Lemma 2 Auf jedem endlichdimensionalen reellen Vektorraum 1) existiert genau eine Topologie, so daß ein topologischer Vektorraum ist, also die beiden Verknüpfungsabbildungen • • Addition zweier Vektoren und Multiplikation einer reellen Zahl mit einem Vektor stetig sind, und 2) jedes lineare Funktional F& HG stetig ist. Im folgenden sei : Schreibweise Für I&0HJ " J . 9 J 3 schreibt man auch HL J . K J 3 *J 3 J . 0 %M NHO =J . % % "QP6R J!. J!.2K J3&*J3/*J!. J3 J!. . 02J " J . ein -dimensionaler Punktraum bezüglich 3 I: mit . I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen 13 Rechenregeln Es gilt: a) b) c) !#" $% &'$() " * "+%$+," -. $+/01 Beweis: a) Für alle 2) und gilt: 3 4 056 1 '$78 b) Für gilt: 9 $+7< )" : ; 1 gilt: , : + $ 9 c) Für + ;= > + ;? : + $ @ + + $ @$1 Definition 7 A''>B%B%B%$C Für alle D heißen genau dann affin linear unabhängig wenn gilt: $IJLKM( 7E'F%B%B%B%GOHQPE H sind die Vektoren für N D linear unabhängig. 7E'F%B%B%B>GH Bemerkung $AQ%B%B%B>$CR Die affin lineare Unabhängigkeit der $A%'%B%B%B> $A%$C' abhängigkeit der Vektoren denn für S $U' I $UQ A folgt bereits aus der linearen Ungilt EOTQ%B%B%B%GOH A I F%B%B%B%G' D und somit erhält man: W X Y%V Z I U $ I$ X\Y' [ ]^ F W X Y'V _ I%: U $ A X\Y' [ ]^ 9 Lemma 3 Für ^ I$Fg W X Y'V _ X\Y' [ ] I $A%$I`"#abc A, ^ ^ 7E'F%B%B%B>GH'PE D S ^ und A'%B%B%B% <lkm Ikj3A unabhängig von mn8 ^ m I ( ^ I . W X Y' V _ X\Y' [ ] A U $ A ^ ^ IJd%e $A%$U f U U W H1 („O-Lemma“, [16]) $AQ%B%B%B> U $A%$I ; U 0h mit i IT ^ kI j3A ist der Punkt 14 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: Es gilt: Schreibweise ) aus Nun können affine Linearkombinationen von Punkten ( "!###! % $ ! " !###! &$' ! sei ***" ,+ $ . für einen beliebig gewählten Punkt Für definiert werden: Bemerkung a) Offenbar ist 21 21 .-0/ -"/ ; < für jede Permutation 3 von 465 !###!87:9 . != 5 !###>!>7:! für ein ? $ 465 !###!>7:9 , so gilt: Falls <@ Für einen A -dimensionalen Vektorraum B als Punktraum bezüglich CD Linearkombination von E !###! E $ B eine Linearkombination F) E mit b) c) Definition 8 Eine Teilmenge ist eine affine GIHJ heißt konvex, wenn gilt: F) K L ! M $ G + 4 L8L MMN L M ! L ! MO 5 9 HPG Für eine Teilmenge G HQ ist die konvexe Hülle von G definiert als kleinste konvexe Menge, die G enthält. DaY Durchschnitte konvexer Mengen konvex sind, gilt also R>S0T0U V GXW G Z\Z []^cZ_bd^`eg[6fgah2i 15 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen % %+* %!,.-0/21 % ** $ ' % & !#" $ %'& 5476 )( ( 3( das von den Eckpunkten aufgespannte 8 -Simplex. -@?5AB 9 ? 9;:<= > 9 9;: Ist mit affin linear unabhängigen Punkten und A 8 eine Teilmenge der Eckpunkte eines 8 -Simplex, so heißt das von diesen Punkten Speziell heißt für affin linear unabhängige Punkte aufgespannte -Simplex 9;9 : 39;9 : )<>3C>D A D ( -dimensionale) Seite oder Untersimplex von . Dabei spricht man nur im Fall D einer eigentlichen Seite; selbst heißt uneigentliche Seite. D D D Der Rand F von ist die Vereinigung aller eigentlichen Seiten von : F DGH" $ %'& )( % + % ** * ( %!,.-I/J1 $ %'& ACE 8 von % 54C)KMLN O ; 6R 8 Q( P 3( Die eindimensionalen Seiten eines Simplex nennt man Kanten, nulldimensionale Seiten sind offenbar Eckpunkte. , Definition 9 4 4T Für 8 zerfallen die 83S Anordnungen der Eckpunkte eines 8 -Simplex in zwei Klassen, wobei Elemente derselben Klasse durch gerade Permutationen und Elemente unterschiedlicher Klassen durch ungerade Permutationen auseinander hervorgehen. Diese beiden Klassen nennt man die Orientierungen des Simplex. > 4 Ein Simplex zusammen mit einer Orientierung des 8BS U > U -Tupels der Ecken heißt orientiertes Simplex; man schreibt dafür . Für die zu einem orientierten Simplex V gehörige Punktmenge schreibt man W VXW . Bemerkung a) Es gilt: U )R W b) Ist Y die Menge der Permutationen von 8 und Z[\^]_`>a b `a bUc g3h3 Wd Y 7eBf W die Zuordnung der Orientierung, dann gilt für ein orientiertes Simplex g Orientierung : Z ]] ` a b ` a bUcc Hi h g falls d gerade falls d ungerade U der R d : j ] ` a b `a Ub c>k U >)R Folglich gilt für jede gerade Permutation , Für und U !l!mn> 4 8 U l gibt es also genau zwei orientierte Simplizes, nämlich U m _ . Im Fall 8 gibt es nur das eine orientierte Simplex . 16 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Definition 10 Es sei ein Punktraum mit zugehörigem Vektorraum Eine Teilmenge heißt (affiner) Unterpunktraum von torraum von gibt, so daß gilt: 1) 2) , ! #"$ , wenn es einen Untervek- . Bemerkung (Eigenschaften von Unterpunkträumen) a) Affine Unterpunkträume sind affine Punkträume. b) Für alle % gilt c) '&($")*+&-,.("/1023546 wobei der Untervektorraum eindeutig bestimmt ist. Für zwei Unterpunkträume 7&8$"9 und ;:&8:<"9=: 7> :@?BA #3 : und *C :+D von gilt: d) Der Durchschnitt von Unterpunkträumen ist entweder leer oder ein Unterpunktraum. Definition 11 Die affine Hülle EGFIHKJML einer nichtleeren Teilmenge J eines Punktraumes schnitt aller Unterpunkträume N , die J enthalten. (EOFPHKJ2L ist also der kleinste Unterpunktraum, der J enthält.) Die Dimension einer Teilmenge JQ ist definiert durch R<S+T HKJML+& T E.U,WVMYXZ60 Es gibt H[V\"(].L ist der Durch- affin linear unabh. Punkte in Lemma 4 R_S`T HKJMLP&-a und sind Ist Z g bg/ bbj cMYJ g affin linear unabhängig, so gilt: jj f g+h c EOFdHKJ2L& &-]@k(&(EOFdHlK Z bbb cnm L Zi Zi R_S`T HoEOFIHKJ2LpL1& R_S`T HKJ2L . und folglich ist e c f g+h Beweis: Für V(&rq ist die Aussage trivial. Sei also Vts-q und u&8$"9 ein Unterpunktraum von Dann gilt &vg Z "; und , der J enthält. Z 3 5wY,W]WbbbV@46 folglich enthält den Unterpunktraum g g/jj g e f g+h c j : _& Z" Z xw&8]WbbbV k i i g~} g gjj g e f g+h c f g+h c j & Z"zy]|{ Z Z" Z xw&8]WbbbV k i i i e c g gjj c g f g+h j f g+h & &-] k Zi Zi J^4\ $ $ # $ "! % & 17 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen Es bleibt noch zu zeigen: . . Dann sind die Punkte affin linear abhängig und damit Sei dazu linear abhängig. Da nach Voraussetzung affin die Vektoren linear unabhängig, also linear unabhängig sind, gibt es mit Damit ist $ $ # $ "!' )( "!* ( % & + Bemerkung , Der obige Beweis zeigt auch, daß die Definition der Dimension von Teilmengen affiner Punkträume verträglich ist mit der Definition eines -dimensionalen Punktraumes (also der Dimension von Punkträumen und damit insbesondere von Unterpunkträumen) am Anfang dieses Abschnittes. -/. 013254687 ! 0192:4;.<7=4;> ?A@B4C87 ! <. 7 & Definition 12 Eine Teilmenge heißt maximaldimensional, wenn gilt: , , Definition 13 0F;G HIJ4 E 7 !/D K . E Ein -dimensionaler pseudoeuklidischer Punktraum ist ein -dimensionaler Punktraum , auf dessen zugehörigem Verschiebungsvektorraum ein Pseudoskalarprodukt definiert ist. F;G 0HIJ4 E 7 !"L E Ein pseudoeuklidischer Punktraum mit Falls Bemerkung gilt, also . heißt Minkowski-Raum. ein Skalarprodukt ist, heißt E O P6O N D R NTS . Q5. JU VW 4 )X 7YJU VZR N 4 )X 7 S ! O[ X8O N & euklidisch. . Q. a) Die durch die zum Pseudoskalarprodukt assoziierte quadratische Form auf induziert eine Pseudometrik auf : Pseudonorm MN definierte b) Unterpunkträume euklidischer Punkträume sind euklidisch, da sich Skalarprodukte auf Untervektorräume vererben. Unterpunkträume pseudoeuklidischer Punkträume müssen dagegen nicht pseudoeuklidisch sein, da die Einschränkungen indefiniter innerer Produkte entartet sein können. Der Index eines eingeschränkten inneren Produktes kann dabei stets nur kleiner werden. 18 I Ein diskreter Differentialformenkalkül "! # %$ &' ' # ' $ +) * , &' ' - # /. &' ' # ' ( ( ( ) * , &' ' ' '3 # & ' %$0 . %$ ( - . ( 12 Vorbemerkung (zur folgenden Definition) Es sei ein Punktraum mit zugehörigem Vektorraum und ein -dimensionaler Unterpunktraum mit zugehörigem Untervektorraum von . Weiter seien affin linear unabhängig. Dann gibt es für alle und somit eindeutig bestimmte , so daß gilt: Daher definiert man: * 4 . 5 798 ;: 5<+$= >? ' ) * , &' &' ' ' . % $ @ ( ( ' * AB$ A Definition 14 Ein -Tupel affin linear unabhängiger Punkte heißt (affines) Koordinatensystem von Für einen Punkt heißt für Bemerkung mit . mit die -te (affine) Koordinate von bezüglich 5 . C C DE / . C . C *H, &' ' B) I &' ' * /FG$ ( ( +$ - 5 von a) Für eine Basis ein Koordinatensystem von . b) Setzt man zusätzlich so heißen 6 und einen Punkt baryzentrische Koordinaten von ist bezüglich # # 5 J K # B # L M $N . 4O%OP O . C C5 O . CC 4O K C C . Bezeichnung Ist ein affines Koordinatensystem von , so ist der Punkt als Ursprung des aufgespannten Unterraumes gewählt. Man schreibt daher von den Vektoren auch für . Ist also ein -dimensionaler affiner Unterraum von , und eine Basis von , so schreibt man für das affine Koordinatensystem von auch . 19 I. 1 Geometrische Grundlagen, Grundbegriffe und Bezeichnungen Lemma 5 Es seien (Koordinatentransformation) % ' & & & ( % ) & ) & ( *+ & "! & & #$ ,! # affine Koordinatensysteme von - . 2 # 0/ .! Für seien die affinen Koordinaten eines Punktes mit 1 bezüglich & & & 2 und mit 1 bezüglich bezeichnet. Es gelte weiter & 3 und 4 % & ( .67!98 5 1 4 5 1 % & (: 4 3 5 1 % & ( 4 & ; 5< >= ; "! # ?@ 3 )& ; & 3 3 & & ; 4 % 5 A % ) & ( 1 3 < BC EF GIH J ( >= ; D "! #K * L 5 ; ; mit einer regulären Matrix < . Dann erhält man die folgende Koordinatentransformationsformel: MN & 2 1 1 & .. . 2 PO QSRRR MN < .. . NM < 1 < RRR < V & 8 1 .. . 1 MN 1 .. . OPT & 8 1 1 2 V & WRRR 8 1 1 1 .. . 2 & URRR & 8 1 & OP % & ( % & ( & 8 1 8 .. . 1 X & OP T V NM 1 1 2 V2 & 8 8 .. . 1 1 VX & OPZY (Diese Transformationsformel für affine Koordinaten läßt sich leicht durch Koeffizientenvergleich verifizieren.9) 9 Vgl. etwa [3]. 20 I Ein diskreter Differentialformenkalkül I.2 Affine Polynome „Der leere Raum ist verdammt viel besser als so manche Materie, mit der die Natur ihn füllt.“ Tennessee Williams Zunächst werden affin lineare Abbildungen zwischen affinen Punkträumen betrachtet. Solche Abbildungen bilden affine Linearkombinationen von Punkten auf die entsprechenden Kombinationen der Bildpunkte ab. Die Definition läßt sich dabei analog auf Vektorräume als spezielle affine Punkträume übertragen. Anschließend wird im Hinblick auf den zu entwickelnden Kalkül affiner -Formen und deren Integration der allgemeinere Begriff affin polynomialer Abbildungen eingeführt, wobei eine zu der in [5] analoge Vorgehensweise gewählt wurde. Diese Abbildungen stellen sich in natürlicher Weise als homogene Polynome in baryzentrischen Koordinaten dar, wobei affine Polynome ersten Grades gerade die zuvor betrachteten affin linearen Abbildungen sind. Eine ausführliche Untersuchung von Abbildungen bezüglich baryzentrischer Koordinaten sowie zahlreiche Transformations- und Umrechnungsformeln finden sich in [4]. I.2.1 Affin lineare Abbildungen Definition 1 Es sei ein -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum , ein dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum und eine nichtleere konvexe Teilmenge. Eine Abbildung heißt genau dann affin linear, wenn gilt: Für alle mit und ist ! "$#% '&()+* -,./&!10)23,405&!13,40/6 2 7 3,8 0 Dann gilt für alle "1;1;1;<$= "1;1;1;1<> DE< < @ @ E @ G @ F @BA ) @BA 3,4 0/6 < ? mit @BA @ )C* Bemerkung a) Für ein solches ist auch das Bild konvex. b) Verkettungen affin linearer Abbildungen sind ebenfalls affin linear. 9 : Lemma 1 Sei affin linear. Beweis: (Induktion über k) • HC)I% : 3,*'J0K)2*3J"3,40K6 < ? und @BA @ @ = : • : 21 und gilt offenbar "!#$! %!& '! %!( / . ii) Mit ) *+ sei nun -, $ .'$*+ mit .' /2 *3 . Dann gilt: Weiter sei etwa 10 und damit ! 4 . ' 5 *!& ' ! und man erhält *! $'$%! !&' %!6( 7 !78 :9<; : > B und <, > = ? ? . Es sei ?A@ = ? ?A@ 9 i) Zunächst sei ? für alle CDEF%G%G%G% 'H . H mit ?LK 0 , denn sonst wäre > = ? 9 3 . Dann gibt es ein CJIDEF%G%G%G% A ? @ 2 ?LK > ?* S , dann gilt: Es sei I, ?LMFN O P P P O ?LK =%Q#R W *! UTV = ?V X ?ZY ?A@ [\V W ?V X ? ?LK]V X ?LK_`^ ?LMFN O P P P O ? K [\ V I =%[\ Q#R W ? V X ?a^` ?LKbV X ?LK_`^ ?LMFN O P P P O ?LK I dc)V I V X I ?L=%K]Q#V R X ?LK_e i) • I. 2 Affine Polynome Für I , V ?LMF N W L? K I? V X ? O P P P O =%Q#R und somit *! I I ?LK ?LK ! mit W ? ? f ?LMFN O P P P O L? K I =%Q#R I I !& ?LK ?LK !( Mit der Induktionsvoraussetzung folgt: ii) *! I W ? ? !& ?LK ?LK ! W = ? ? !( ?A@ L? MFN O P P P O ? K I =%Q#R 'H und I2, : ? K > ? 3 Es sei nun etwa ? K 0 für CJI2gEF%G%G%G$ ?LMFN O P P P O ?LK Wegen =$Q_R ?LK : ?LK ? I I I 3 1 I 3 und K f . 22 I Ein diskreter Differentialformenkalkül ist dann !$#&% " '*( '*( Damit gilt: '( ) ),+ ) '*( '*( '*( und mit der Induktionsvoraussetzung erhält man: ) -) '*( ) '*( '*( ) ) ) % /.0 ( Lemma 2 + 2 # +3+3 # und ! #,4 2 # wie oben mit 56 7 ! # ) Seien 2 +:::;+ Dann gibt es zu affin linear unabhängigen Punkten < +:::+ < =' 2 genau eine affin '*( lineare Abbildung !>#@? 2 mit und beliebigen Punkten ) < +BA DC +:::+ 8 % ' '*( ( ( FC +:::+ 8 ( < ) E + A ! ? # Eindeutigkeit: Sei 2 ( affin linear mit . ) ) + : : : + ) LK ( G ! ! # # F 4 J H I Zu M existieren eindeutig bestimmte M jedem ) und N ) . Folglich gilt: /.0 /.0 '*( '=O ( ( '*( ( ) &P ) ) ) < 0% ) ' /.0 /.0 /.0 Beweis: 1) 98 . "! # 1 mit Also ist eindeutig bestimmt. ' 2) Existenz: Offenbar ist die Abbildung ! # ? *' 2 ( FQ ? ) / '*( ) < ,+ A affin linear mit ( )< /.0 NC +:::;+ 8 . Folgerung ' ( ! # 4 # Ist 2 eine nichtleere konvexe Menge und HJI ! # ) ? genau eine affin lineare Abbildung R 'S TVUfür 'die also gilt übereinstimmt, R % 1 ' 2 ! # ? 2 ' affin linear, so gibt es , die eingeschränkt auf ! # mit 23 I. 2 Affine Polynome Beweis: Es sei , weiter seien affin linear unabhängig. Dann gibt es eine eindeutig bestimmte affin lineare Abbildung "!$#&% ')(+* Da die Einschränkung mit 2 354 ) -, / 10 -, . affin linear ist, folgt die Behauptung aus der Eindeutigkeit. Bemerkung 6 * Ist eine maximaldimensionale konvexe Teilmenge eines 7 -dimensionalen Punkt 8 (9* durch ihre Werte auf 7;:=< affin raums, so ist eine affin lineare Abbildung linear unabhängigen Punkten ->? eindeutig festgelegt. Lemma 3 * * B6 Seien @A@ wie oben. Unterraum von @ mit !$#&% ' FE :DC ( * H G * sei eine nichtleere konvexe Teilmenge und C Beweis: :ML K :MI J L E ( C LNC @ mit mit :ML 0 1) Existenz: sei die eindeutig bestimmte affin lineare Fortsetzung von Für einen beliebigen, fest gewählten Punkt O sei -Q IKP L :ML = • der !$#&% ' 0 Weiter sei affin linear. Dann gibt es genau eine lineare Abbildung IKJ E auf !$# . 0 LRNC I P ist linear, denn für STU 8VWKL1YXZ[C gilt: IKP SL):MUTX Y -Q Y -Q Y-Q =: :\SL : :MUTX R] < `_=Q ^ ^ < ^ =: SL : ^ =: UTX `_ Q ] < ^ ^ < : SL : ^ = : UTX = ^ Y ] < Y Q ^ ^ < S =: S :ML : ^ Q ^ ] < S :\S :ML : ^ Ga" Q Q < S U :\S :ML a a -Q b :\S :ML a -Q `b a S :ML :MU W0 SIKP L :MUTIKP X ^ < Y < Q ^ Y`_=Q ^ U : U :MX Q ^ ` _=Q U :MU M : X ^ ` bcQ :MU :MX a -Q bBb Q :MU :MX -Q `b :MX < 24 I Ein diskreter Differentialformenkalkül • Die Abbildung ist unabhängig von Aus , denn für gilt : ! #"$"% ! " " & ! " ' (*! ) " + .98: <; >= ,.- 0$/ 21 ,.-35476 .?8 < > @ <; folgt nun .?8 < >@ <; mit < >= 2) Eindeutigkeit: Sei A%BCEDFCG und BH;I$JLK eine lineare Abbildung mit .?8 < >@ <; mit < >= Im Fall AMON ist ;I P*NQ und ON die Nullabbildung. &T &X . Falls A%ROS ist, existieren affin linear unabhängige Punkte @VUVUVUW@ T ! &Y @VUVUVUW@ T ! X " eine Basis von ;I und Damit ist 0 T ! &Z5" [ Z T @ \ ES @VUVUVUV@ A @ wodurch eindeutig bestimmt ist. % < gilt also die Behauptung.^ Mit ] . BC . für ein < und alle <;I mit Punkträume, baO_` @ ac_` nichtleere konvexe Teilmengen und Bd_ & Je@ _`_ @ _`sowie fBg &Jh affin lineare Abbildungen, so gilt: ]ji7kM ]ml k @ gilt einerseits denn für alle @ l#f 7 f . f k.2 f ] k .2 und andererseits, da die Komposition lnf affin linear ist, l#f 7 l#f 7 ]jik . f ]jik . = Bemerkung Sind 25 I. 2 Affine Polynome Definition 2 Es sei ein pseudoeuklidischer Punktraum mit zugehörigem Vektorraum und Pseudoskalarprodukt . Eine affin lineare Abbildung heißt affin orthogonale Transformation (bezüglich ), wenn die zugehörige lineare Abbildung eine orthogonale Transformation ist. Vorbemerkung (zum folgenden Beispiel) Da man jeden reellen Vektorraum als speziellen affinen Punktraum mit ausgezeichnetem Nullpunkt betrachten kann, dessen zugehöriger Vektorraum zu ihm selbst isomorph ist, lassen sich die obigen Bezeichnungen und Eigenschaften auf Abbildungen von Punkträumen in Vektorräume, von Vektorräumen in Punkträume und auf Abbildungen zwischen Vektorräumen übertragen. Der erste Fall, Abbildungen von Punkträumen in Vektorräume, soll hier näher betrachtet werden. Beispiel Es sei ein -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum nichtleere konvexe Teilmenge. sei der Unterraum von mit und eine "! # %$ *) in einen + -Vektorraum ) heißt genau dann affin linear, wenn Eine Abbildung &'( für alle -,/.0-12! .34,/.53617!8+ mit 34,/.536179;: und 34,<361=?> gilt: & 34,@A,83615-1@34,@& A,/B83615& -1@%$ Es gelten die auf diese Situation übertragbaren bereits für affin lineare Abbildungen in affine Punkträume gezeigten Eigenschaften. Insbesondere gibt es genau eine lineare Abbildung mit CDE GF & IH4-& 2AIC H4JK"!LM.0HN!L mit IHO!L$ QF , jeden Punkt "!L und jeden Vektor Umgekehrt ist für jede lineare Abbildung 8P HR! F die Abbildung &TS4U V= W QF XRYW &TS4U V X %ZH[IO\R ] X[^ X X affin linear, denn es gilt für alle ,@. 1=!M.[34,T.5361=9;: mit 34,_361[?> : &TS4U V 3 , X , 83 1 X 1 H=I \ 3 , X] , 83 1 X] 1 ^ 3 , 83 X 1 `H[83 , \a X X] , ^ 83 1 \a X] 1 ^ 34,@&TS4U V ,@B83615&TS4U V 15%$ Folgerung Die Menge der affin linearen Abbildungen b c . F %ZRd/&e fQF von einem -dimensionalen Punktraum vermöge der Vektorraumoperationen in F affin linear g F h -dimensionalen reellen Vektorraum ist i O>TAj/hk -dimensionaler reeller Vektorraum. in einen ein 26 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: Die Vektorraumeigenschaften sind leicht nachzuweisen, und es gilt offenbar: ! "# $ )*,+.-0/012)34)5 ) für alle :);;;)<+ 1 Seien nun 3 von . Dann ist =:BC DFEGIHJHK B CD für G%H V HWK #%& #%'( ) +1 )58 P!QRTS >UD sonst -0/0(12)34 eine Basis von , denn jedes ? Y X C D*Z 7 CD > D 98 . );;;) => >:?A@ eine Basis HMLNHO @ mit $V) falls J G +6 und mit affin linear unabhängige Punkte, und sei ) J );;;) G mit K .+.-0/012)34 +[6) CD ist durch )58 GIHJHK ) HMLNHO eindeutig festgelegt, und es gilt: ? Y C X D\Z D\Z sowie Y P Z P D]B D Y P P Z P D B C C Y P D\Z ? d d Y P Y d P Z CD > D D\Z Z P DUB P D B P D B G 5$ C P P P D\Z < Z ? Y Y Dbac C ) J G );;;) K < ? ^` Y G$d < ? _^` Y D\Z D C DUBC D < ? D\Z Y P D\Z < ? Y C DU>UD ? Y D ) J CR? Dbac C X G ) J ) G ) G );;;) G X C J G J G );;;) );;;) K K K G );;;) Ke f Vorbemerkung (zur folgenden Definition) Qhgi_gj Ist B eine lineare Abbildung zwischen endlichdimensionalen reellen Vektorräumen +Tgj und > fest gewählt, dann ist Bk Qhg7li2g mnli B k j QR m > B m affin linear. Lineare Abbildungen sind also spezielle affin lineare Abbildungen (mit > G ). Die obige Bezeichnung der zu einer affin linearen Abbildung gehörigen eindeutig bestimmten linearen Abbildung wird daher übernommen: Definition 3 Für eine lineare Abbildung B Qhg7i_gj zwischen reellen Vektorräumen go)gj sei pXq QR B . 27 I. 2 Affine Polynome I.2.2 Affin polynomiale Abbildungen Definition 4 Es sei ein -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum und eine nichtleere konvexe Teilmenge. Weiter sei ein endlichdimensionaler Vektorraum und eine natürliche Zahl mit . Eine Abbildung heißt genau dann affin polynomial (affines Polynom) vom Grad , wenn es eine in jeder Komponente affin lineare ( -fach affin lineare) Abbildung $ !#" &%('*)!+ (% '-, . !. .0",/' )213'546 gibt, so daß gilt: 78 %9:,;*) Die Menge der affin polynomialen Abbildungen von nach vom Grad wird mit bezeichnet. Speziell sei noch die Menge der konstanten Abbildungen von nach . 78< %9:,;*) 7 %9:,;*)=>+ @7 ? 9% :,;8) 7 < %9:,;*)- 7 ? %9:,;8)! 78A %9:,;*)- 7*B %9:,;*)-C 7 %9:,;*)- 7 EDGF %9:,;8)213,EH*I8, J NDOF H*KI H L M $ P L %Q' ? ,...,/' ,/' NDR? ,...,/' F )->+ %(' ? ,...;,/' ) Bemerkung ist die Menge der affin linearen Abbildungen von a) b) Es gilt: nach . und damit denn für jede -fach affin lineare Abbildung letzten Komponenten konstante) Abbildung und ist auch die (in den mit in jeder Komponente affin linear. 5STU V JWX GY $ 5, !0" Lemma 4 Ist eine affin polynomiale Abbildung von Grad , so gibt es eine -fach affin lineare symmetrische Abbildung &%('*)!+ V (% '-, . !. .;0",/' )Z13'546 für die gilt: 28 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: Setzt man mit den Bezeichungen der Definition so ist ! $# %#&(' *),+- " " symmetrisch, -fach affin linear, und es gilt: ./ . .0213. ' 4),+-5 Bemerkung 17)48 Es sei 9+: ;. 6 und 13%./<. ' 4),+ für eine -fach affin lineare symmetrische Abbildung > B C = . > 0 ) A affin linear unabhängig, so gilt mit @ @ CED = @ > > > 1GF JKF @ C CIH CED = @ C CIH CED = @ C C CED = > > > KFM CEL @ C C @ C CIH CELD = @ CEL CED = CED = > > NO CEL C 5 CELD =QPPP C D = @ CEL PPP @ C 1 als „Linearkombination“ (mit Vektoren aus ; als Koeffizienten!) Folglich läßt sich Monome R > @ S= T PPP @ >SU VVV3W = W > )YXZ= CED = W C \[ = >?),+ Sind nun . : der schreiben. Da symmetrisch ist, sind dabei die Koeffizienten dieses Polynoms in baryzen= @ > für ein festes %]Z^ -Tupel = > durch die Werte trischen Koordinaten @ CEL C )Y;4_?`Ja ` `<a `b] PPP = @ > unabhängigen Koeffizienten lassen sich wiederum in eindeufestgelegt. Diese von @ c cd* von ; darstellen. Sei tiger Weise als Linearkombinationen bezüglich einer Basis ce cOde die duale Basis, dann sind die Komponentenfunktionen 1 1 d mit dazu d d 13%./ c e %13.Qc C 1 .Qc C ' 4),+ CED C CED C 29 I. 2 Affine Polynome Polynome in den baryzentrischen Koordinaten , $ ! # mir reellen Koeffizienten: "# "# "$&% ) " %#$*% "' ( " '+' ( " "' (/ "$ % . 10 $ $ ' % mit Komponentenfunktionen von bezüglich der Basis : 2 ' 3 %#$*% 2 '+' $*% $ % 4 2 ' 57684 2:9<;>= 2 9@? % ; ; 2ED ' $ $ A CB Sind umgekehrt F -fach affin lineare % ' Abbildungen ' mit 6P $ % G 2KM LON HI J affine Polynome und sind 9<; &Q (/ A 10R so gilt: % ' 5) $ % ' 5) $*% ' B $ ; 2SDUT B mit einer offenbar F -fach affin2 linearen Abbildungen . Damit folgt: T V 5 9W? % ; ' = B Die obige Definition affiner Polynome soll nun mit der nachfolgenden üblichen Definition homogener sowie nicht notwendigerweise homogener Polynome10 in Zusammenhang gebracht werden. Definition 5 DZT X sei ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum. B X Eine Abbildung Y heißt homogenes Polynom vom Grad F , wenn es eine in jeder D_T Komponente lineareAbbildung 2 KMLON \]X ^ [ B G X(\ H I J 10 Vgl. [5] 30 I Ein diskreter Differentialformenkalkül gibt, so daß gilt: "!$# "%!'&)( Eine Abbildung heißt Polynom vom Grad * /.0%!1&2( Polynome vom Grad + gibt, so daß gilt: 34/5764888/69 # , wenn es für + ',- * homogene Bemerkung ?>@ Es sei nun : der zu ;=< gehörige Vektorraum. In [4] wird unter Verwendung der letzten Definition eine Abbildung A % ;=< B>@&)C als homogenes Polynom * -ten Grades bezüglich eines Entwicklungspunktes definiert, wenn die Abbildung D 5 ;=< B>@ & C AE/F G% I A H7JKE/F % :ML N PO & A 5769 L D mit J E/F %G D 569 =; < B>@QR : JE/SUF T D 7%G DVL9D 5 : D ;=< B>@ homogenes Polynom * -ten Grades ist. und ein Nicht notwendigerweise homogene Polynome (genau) * -ten Grades werden dann in üblicher A 5 6'8886 A homogener Polynome Weise als Summe A A 5/- A % =; < B>@&)C , 1 W , eingeführt. * mit A " vom Grad Motiviert durch die Gleichheit der Kardinalität [ 6 [ ^ ` X3Y0Z 5 Z\[/7"] 5 T _ Z . dcfe * *b __ G. aU5 *hg und der Dimension des Vektorraums der Polynome höchstens * -ten Grades über einem e dimensionalen Vektorraum wird dann nachgewiesen11, daß sich jedes reellwertige Polynom höchstens * -ten Grades12 als homogenes Polynom genau * -ten Grades in baryzentrischen Ko'j B>k-C ordinaten darstellen läßt. Weiter wird gezeigt, daß für jedes Polynom i die Koeffizienten der Monome in baryzentrischen Koordinaten bezüglich eines affinen Koordi 5 - [l natensystems D D p sUwVxy F r G s U t Y0mn5 8 88 m nlp o q uv qq u unabhängig vom Entwicklungspunkt z sind. Durch Anwendung dieser Ergebnisse auf die Komponentenfunktionen der am Anfang dieses Abschnittes eingeführten affin polynomialen Abbildungen erhält man damit folgendes Resultat: 11 12 Vgl. [4]. Im Sinne der Definition in dieser Bemerkung gemäß [4, 5]. 31 I. 2 Affine Polynome Lemma 5 der affin polynomialen Abbildungen -ten Grades von nach Die Menge ist vermöge der Vektorraumoperationen in ein reeller Vektorraum. und "!"!"!" #$ ein affines Koordinatensystem von , %& ' Ist (*)""!"!"!($+, eine Basis von , so ist die Menge und # A -/.1032$4 0 *2 7 @ A B EDF>HG*I$"!"!"! %KJML 65"5"5 9 # 8 5 (;:<< "!"!"! #>9? <,= .1032$= 4 032 7 = C N5"5"5 #98 die Monome in baryzentrischen Koordieine Basis dieses Vektorraums, wobei naten bezüglich des affinen Koordinatensystems sind. Es gilt: O P 1 % 5 Q SRT U6W V 6 stets auch ein affines Koordinatensystem "!"!"!" #$ mit Punkten $"!"!"!1 #/>X gewählt werden kann, gilt die Aussage entsprechend für Y/ . Folglich >H Y eine eindeutig bestimmtes affines Polynom gibt es für jedes affine Polynom Z [Z > , das auf mit Z übereinstimmt. Folgerung Da wegen Vorbemerkung (zur Definition der Ableitung) Während im klassischen Infinitesimalkalkül Abbildungen zwischen Banachräumen betrachtet werden, können für polynomiale Abbildungen zwischen endlichdimensionalen Vektorräumen Ableitungen rein algebraisch, ohne Voraussetzung der Vollständigkeit und Normiertheit, so eingeführt werden, daß dieser Ableitungsbegriff mit dem analytischen verträglich ist.13 Dabei ist ausschlaggebend, daß verschiedene Normen auf den betrachteten Vektorräumen auf den gleichen Ableitungsbegriff und die gleichen Ableitungen führen. Eine beliebige Norm auf einem Vektorraum induziert dabei stets diejenige eindeutig bestimmte Topologie, bezüglich der alle Vektorraumoperationen und linearen Funktionale stetig sind.14 Desweiteren induziert jede Norm auf einem Verschiebungsvektorraum in natürlicher Weise einen Distanzbegriff auf dem zugrundeliegenden affinen Punktraum. Im Anschluß soll nun in Anlehnung an die übliche Vorgehensweise die Ableitung affin polynomialer Abbildungen eingeführt werden. Für diese Betrachtungen können alle Vektorräume als normiert und vollständig vorausgesetzt werden. Desweiteren sind aufgrund der Stetigkeit der Vektorraumoperationen alle polynomialen Abbildungen stetig.15 Zur Berechnung der Ableitung sei dazu /\ I und ]K^`_ ein homogenes Polynom mit ] (3 b a c (M"!"d"!"e !(f nmo(p> ^ hgjilk _ . für eine -fach lineare Abbildung abj^ Setzt man nun wie im affin linearen . Fall q (*)"!"!"!"( I @ a ( s$w )'x "!"!"!( s$w x 8 mo(*)"!"!"!"( > ^ *r s$t*uv 13 14 15 Ableitungen von Polynomen ohne Voraussetzung normierter Vektorräume werden in [27] betrachtet. Vgl. dazu das Lemma auf Seite 12. Zur Stetigkeit von Polynomen (im Fall endlichdimensionaler Vektorräume) vgl. [5]. 32 I Ein diskreter Differentialformenkalkül eine -fach lineare symmetrische Abbildung mit !#" ! die Ableitung von in $ in Richtung Üblicherweise definiert man für $ % '& (.0)+/*-, 1 2 $435 2672 $ " 5 so ist Nun gilt: durch: 2 $435 $435 8 $435 $ 9 $ 3CB DECF $ 9 $ 5 G 3CB N ECF $ 9 $ 5 8 5 @ 3 FFF : >@;? < (A = : .0H I ? (K;J L < L L J (KJ MA = : .+OPH I ? (K;J L <L L J (KJ M9J MPA = FFF 3RQ 6 DS F $ 5 8 5 3CB ECF 5 8 5 G 5 " : .0TVUKWXH I ?;(K< J M9J L L L J MA = : .0TPH;>@< ? MA = % & ( F $ 9 $ \ FK[^] + ) + * , F K [ \ 3 .0/Y1Z 5 $ 35 $ 3 35P_@`a FK[ _ $ Xb [ $ [ $ Yc und damit mit nicht von 5 abhängigen % & ( F $ a 9 $ " _ D % & ( d#2 , für e gilt % & ( d#e .) (Für erhält man speziell Cg4hjikmln9 ein affines Polynom, o der zu hjikmln gehörige Vektorraum und Sei jetzt f f'pKq o 4s66r f p@q - f Xt 1 3 t !hjikmln . Dann gilt: das zugehörige Polynom bezüglich eines Entwicklungspunktes 1 t t u E 6 t t u E f Pu 35 26 f Xu f B 1 3 1 v 35 f B 1 3 1 v XxG 5 5 t u 6 t u E E f p@q Bw1 v 35 f p@q Bw1 v 5 # u y j h z i m n l | e für alle , o und 5Y{ . Dieser Zusammenhang ist dabei offenbar unabhängig Daraus folgt: vom Entwicklungspunkt, denn mit f p W - f t a 3 B f B t 1 3 t 1 v t a 3 E f p@q B}t 1 v t a 3 EE o t |hjikmln erhält man: für einen weiteren Entwicklungspunkt a f Pu 35 26 f Xu f p@q Bwt 1 v u 35 E 6 f p@q Bwt 1 v u E 5 5u E 6 t t t t t t uE 1 fdp q B}v a 3 a v 35 fdp q B}1 v a 3 a v 5t uE t u 6 E fdp W B a v 35 fdp W B a v " 5 I. 2 Affine Polynome Gilt nun mit homogenen Polynomen mit und symmetrischen Abbildungen Grad so gilt für 33 vom !#"%$ &!#" & " ' ( ) * $ 01"2 3-4 65 7 +-,/. 8 "92 : :; =< >%!#"$ :; =< >=!#"$ 4? ! 8 & 8 "$ 4 65 7 ' ( ) * A@CBD+-,E. und folglich (unter Verwendung der Ableitungsregel für Summen): :; < > !#"$ 9:GF H 7I< > !#"$ J 4? ! 8 & 8 "$-O ' ( ) * LKMB N@?DB +-,E. Wegen !QP=$ setzt man daher naheliegenderweise: :; < R!#"$ 9:; <T S R !#"$ J 4? !6 V U W V U W "$-O ' ( ) * LKMB N@?DB +-,E. Definition 6 Es sei X ein Y -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum Z , []\^X eine ! $ nichtleere konvexe Teilmenge und der zu _a` [ gehörige Vektorraum. Weiter sei ein b . endlichdimensionaler reeller Vektorraum und eine natürliche Zahl mit 2ed ! [ & $ sei _f` ! [ $ g das (eindeutig bestimmte) affine Polynom mit Für c <h c . Weiter sei 9 H = fij das zu gehörige Polynom bezüglich eines Entwicklungspunktes genen Polynomen V 2 _f` ! [ $ & fij 7 und symmetrischen Abbildungen Tk l mit !#"$ &!#" & " $01"2 3-4 65 7 O ' () * +-,E. V 2 [ und "92 heißt Für : c < !#"$ 9:; < !#"$ 9:; < S !#"$ J 4? &!m V U V V U V "$2 ' () * LKMB N@?B+-,E. V in Richtung " . Ableitung von c an der Stelle vom Grad mit homo- 34 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Die Abbildung !"#$ linear % &'()*&+),(.- /0132!4'(5- /64789 heißt Ableitung von . Bemerkung 8;:<+ gilt )6&>=4?>)6&+@=AB647DC&E8F<G4(8F mit &,=48F AB0HIJ . mit einer eindeutig bestimmten linearen Abbildung KLNM.=OP mit Nun ist M *Q+,)6&+)) P *Q+),)*Q+R0)6&+SCTQ8F a) Für eine affin lineare Abbildung und M/ 6 47N> M 6&>=4?>)6&+) /P 647N> P 6&>=4?>)6&,=4?R)6&+>AB647DC4(8F mit &,=4(8FU Es folgt: b) c) (5- / 647N> /P 647N>A B 647DC&E8F<)4(8F (VW2;&X'JA B und somit (als konstante Abbildung (YOA B U 8;:M < ist Für ein konstantes affines Polynom (>Z 5[ &'ABYOZ"32!4'@\Z(89EU Z und festes 408_ ist die Abbildung Für ]!^ ()*47 $ &'(5- / 647 O` , denn ein affines Polynom vom Grad ] f a)/[b[- c?647N e f d /[b 6nk@f lmomlmp lmGkq G47 g PRh@i[j r Ptsuwv ` -fach linearen f mit Abbildungen h k' /[b 6k@f mlmlmlGk G47 `[mlmlml ] U j n r omPtp suwv q h ) Vorbemerkung (zur Definition höherer Ableitungen) Es sollen nun höhere Ableitungen affin polynomialer Abbildungen eingeführt werden. Da für endlichdimensionale reelle Vektorräume und auch ein endlichdimensionaler reeller Vektorraum ist, kann dazu der oben eingeführte Ableitungsoperator auf die Abbildung angewandt werden. So erhält man eine rekursive Definition höherer Ableitungen durch mehrfache Anwendung des Operators . ( 5[+ 35 I. 2 Affine Polynome Definition 7 sei ein -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem reeller Vektorraum , eine nichtleere konvexe Teilmenge, der zu gehörige Vektorraum, ein endlichdimensionaler Vektorraum und eine natürliche Zahl mit . Für eine natürliche Zahl ist die -te Ableitung von definiert durch wobei ! )+ " %,-./ 00''<;= * "$# &%(' " 1#?>A@ %,2" -.354768 9!:# %,2-.35476 9!:BCED$ 354769F 9!: GH; 35476 @ 9!C%('35476I 9! >A@ 354769F, 9!C%('35476KJL9M354769F 9!:ON:PGQDR für definiert ist durch die rekursive Vorschrift und I/TS/ U @ VVVWU # X "$# YU @ VVVMU # % Z[-\ ]<^Z[- " # 5_ ` YU @ aVVV! YU # " # YU @ VVVMU # :Z T'/ " # K'cb90SE:R de%f, -g d=_ hi'e d`kj5'dT`l j0mEnnnom d ` j %,p-\ ] l q, d d l`7j VVV!!d `7j %,p-\ fVVV!M r #` j %s # -t d #` j YUu0'er #` j YvUa#Vw zCVx {}V!|MUy ~b9U$C0'<;7VVVM: =S ] U @ VVV!MU # " # 5_ `C YU @ VVVMU # C' " # d` j _=` j ` YU @ VVVMU # ' # G n GZE;7 nnn GZ m ;k n r F` j <v] l ] >[Vw #Vx zCV!{|] l ] y MU @ VVV!MU # R F F Bemerkung a) Für und fest gewählte ein affines Polynom vom Grad . Insbesondere ist für b) Ist ist die Abbildung konstant, und es gilt: das (eindeutig bestimmte) affine Polynom mit und das zu gehörige Polynom bezüglich eines Entwicklungspunktes homogenen Polynomen vom Grad so gilt für und symmetrischen Abbildungen , und mit mit : c) Eine ausführliche Behandlung der Ableitungen von Polynomen sowie explizite Umrechnungsformeln zwischen kartesischen und baryzentrischen Koordinatendarstellungen finden sich in [4]. 36 I Ein diskreter Differentialformenkalkül I.3 Multilinearformen „Warum kann uns nicht jemand ein Verzeichnis der Dinge geben, die jeder denkt und keiner sagt, und eines derjenigen, die jeder sagt und keiner denkt?“ Oliver Wendell Holmes Es wird der reelle Vektorraum der Multilinearformen sowie dessen Untervektorraum der alternierenden Multilinearformen eingeführt und neben der Behandlung der üblichen algebraischen Operationen das oben eingeführte Pseudoskalarprodukt für Multilinearformen verallgemeinert. Anschließend wird die kanonische -Form definiert, die eine Standard-Orientierung auf dem zugrundeliegenden Vektorraum und damit auf dem affinen Punktraum induziert. Durch die verallgemeinerte innere Multiplikation mit der kanonischen -Form wird schließlich die Dualitätsabbildung definiert, die es erlaubt, die Vektorräume der -fachen und der -fachen alternierenden Multilinearformen als zueinander dual aufzufassen. I.3.1 Grundbegriffe Im folgenden sei • • ein -dimensionaler reeller Vektorraum und für die Menge der Permutationen von , d.h. bijektiv ! Definition 1 " ) $#&%* %+ %'#( , 32 heißt genau dann r-fach multilinear, wenn " '-/.10 linear in jeder Variablen ist. Solch eine Abbildung " heißt (r-fache) Multilinearform, die Vielfachheit r heißt auch der Grad von " . Die Menge der -fachen Multilinearformen wird mit 4(65 bezeichnet. Eine -fache Multilinearform "7$4 65 heißt genau dann alternierend, wenn für jede Permutation 88 gilt: ":9<;=>@?BAB;=> ADC FE<GIHJ KL%" ; ? ;NMO; ? ;P(F Q 65 bezeichnet die Menge der alternierenden -fachen Multilinearformen. QSR 65 I 2 und 4 R 65 I 2 . Speziell sei noch a) Eine Abbildung b) c) Bemerkung a) b) 4 65 2 : ? ? ? "FT <X UV ; ? ; W "X ; ?;LTU ; ;S 5 X "! ; ; W % " ; ; mit "6UY(4 Z2[ Q 65 ist ein Untervektorraum von 4(65 , denn für "6U\ Q 65 X ] 2 und ]Y ist ein reeller Vektorraum vermöge der Addition und Multiplikation in gilt offenbar: "FTUV9<; =>^?<A ; => A C F E<G@HJ <X "!9<;=>^?<AB;=> A<C F E<G@HJ K "$TU! ; ? ;S <X ? K "_ ; ;/ 37 I. 3 Multilinearformen Definition 2 Für wird das Tensorprodukt Das definiert durch ! #" $ &% ' ' ( äußere Produkt wird definiert durch ' ' !&)+*, - /. 0 -21 .43 " $ &% Bemerkung Die so definierten Produkte haben folgende Eigenschaften: a) Falls für 5 und mindestens eine der Bedingungen -C /. 67 98: 5;<0=?> 7A8 @ B mit 67 D8E 5;<=> 7A8 @ B - . mit erfüllt ist, so gilt stets b) ' ' FG% )?H2I JLKNMOP 0RQS= Falls ist, gilt: T MO+UV - . 0 -21 .W3 0X Q&=ZY[)?*, V - \ . 0 -21 .W3 0X F Y ' ' &FR% =]_^&_)?H2I $ Insbesondere erhält man für : ' ' F`" Y[( F`"E=a]^% Schreibweise Im folgenden wird das Auslassen eines Faktors in mehrfachen Produkten, eines Elementes in Mengen, etc., durch ein Dach über dem auszulassenden Element bezeichnet, also z. B.: ' 'cb- ' ' $!& ' ' -!dP ' -!e ' ' ; b -\ >Z!f; 2- dP -!e >Z% Lemma 1 Lg g h Es sei eine Basis von <jik=il^ Dann ist für . m g .9 n g .9 op <ZiA8qD8/$i&^r = eine Basis des Vektorraums der -fachen Multilinearformen Dimension: dim . Insbesondere gilt für die ^ % Beweis: Siehe z. B. [22]. Bemerkung Lg g Ist h f L g g h , so gilt: L g .Dn g .Do Nv g .D n g .D oLw "xy % eine Basis von s 0t .Dn 1 u u u 1 .Do t h mit zugehöriger dualer Basis 38 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Definition 3 Der alternierende Anteil einer Multilinearform wird definiert durch die Abbildung !#" 122354. (6 .7 (6 .7.8:9 $&%(&' )*+&,.-/0 Bemerkung Offenbar ist ;< für alle >=@? 4.A 6 . 7 A 6 .7.8 N O +PRQ N O +PCQ Desweiteren gilt -TS Beispiel <UL=V Für ,.-/0 .BCDE&GFH&=IJB5=LKM 9 , die Abbildung ist also eine Projektion. gilt UW 333 W denn es ist alternierend, denn $&% 3 UX 333 X < W 333 W U&< D2Z.\[]E Z^ [`_2 SY 1223<&4. (6 .78 3&333&3U&4. (6 .78 '()&* + ,.-/0 a bc ^ m m m ^ d 7 E i . j k E i . j k 6e&fg2h h h gDe&+ fTl +Tl $&% 3< X 333 X U& 9 Rechenregeln (für äußere Produkte) <U=@ . Dann gelten die folgenden Regeln: Es seien a) Für JnJ=o b) Für 1x=yK c) p p nJ=rq gilt: < W 333 W UZsD W 4 p ut p n n 8 W UZ!v2 W 333 W U UW 333 W ZsDUW W Zwv2UW 333 W p t p n UW 333 W ZsDUW n W Zwv2UW 333 W 9 und gilt: (6 . 7 W 3 33 W (6 . 7 1223 UW 333 W 9 ,.-/0 Z w { Z [ [ | " $ mit p Z [ =}q|E~}&& && Für z [`_2 p UL Ju22 ] 2 <UL5U d) Aus o für @& & und :¡ folgt gilt: ¢& o£ . 39 I. 3 Multilinearformen Lemma 2 Es sei eine Basis von Dann ist für . &% ! "$# % #('&)+* . Insbesondere gilt /.10 ,+'- dim , ' eine Basis des Vektorraums der alternierenden Multilinearformen für die Dimension: 23 Beweis: Siehe z. B. [22]. Bemerkung Ist eine Basis von . 5 6 87 9;: : : 9< mit zugehöriger dualer Basis = ?> @4 5 7 4 8ACB 5ED , ' , so gilt: 3 I.3.2 Äußere Produkte von Multilinearformen Definition 4 Für zwei Multilinearformen 5)L D@G I J 'M 5FDHG '- und DHGKJ I wird das Tensorprodukt definiert durch 5)L -=N -N I J +OP. 'M =N -N 5 ' =N I -N 'M Das äußere Produkt zweier alternierender Multilinearformen definiert durch 5 -S !QR S SUT!VXW R I OP. 5)L D I ,+'M J 5FD 'M J B ,+'- N -N und I D , J!D J 'M wird 3 Bemerkung a) Das äußere Produkt zweier alternierender Multilinearformen ist wegen 5 5Y .[Z 5 L5\Y T&VXW B 5 5\Y]D verträglich mit dem bereits definierten äußeren Produkt zweier Linearformen. b) Diese Definition des äußeren Produktes alternierender Multilinearformen liegt aufgrund des folgenden Zusammenhanges nahe: OP. 5 OP. 5 J D J 5 5 5 4 4 I ' I ' Für I I I gilt: T&VXW 5)L I /. S R !QR S -S 5 @ 5 ' I @ I J 3 3 40 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: (zu Teil b) der Bemerkung) Für gilt einerseits &' .. .. .. "!$#% . . . ( ) )* < ;= ?@ ;; ;= ?@ ;= 7?@ .> .> .> ./0132457698;: und andererseits ACB % D"E +, .. . ;$ $= .> 7?@ < "E = .> ? .> ?@ ./;01324 56M8: < = F J . > ? .> ? @ = .> ? . > 7? @ GIHK L ./;01324;56M8: &' +, < 7 O ;= .>3N> ?3?@ ;; ;= F J . >3N> ?D?@ GIHK L ./;01324 56M8: N/;01 56M8: F J GIHK L R ;= P . > Q> ?3?@ ;;$= .> Q> ?3?@SUT Q/;04 56M8: < O R Nun gibt es für Permutationen V , WV und V stets eine eindeutig bestimmte < Permutation X YVZ mit < <GIHKJ 7 <O; <7O;G 7 <DGCHKRZ <DGCHKRZJ 7 T X F X F F Dabei gilt: 56M8: Es folgt ACB < X < 56M8: 7O 56M8: 56M8: R T % D"E G LJ L < ;= ?@ ;; ;= ?@ . > .> GIHKJ L ./;01324;56M8: $= . > 7?@ ;;;= .> ?@ G LJ L ; T GIHKJ L Bemerkung Man erhält im obigen Beweis insbesondere den Zusammenhang ; G LF J L < = .> ? .> ?@ = .> 7? .> ?@\T ./;01324;56M8: [ I. 3 Multilinearformen 41 und gilt allgemein: "!$#&% ' /. ! ' % ')(*$+-, 0 >?A@B4 "C ED FG H FG H"I ( JD FG KH FG H"IL 12139 464655 :67";-8"<1=9-:6= ;-<<1= 9 46= <517 9; ; Beweis: NM ((( O und M ((( P mit Es genügt, zu betrachten. Wegen ! 'Q % ' FR0 S 4657 >?A@B "C T D FG H FG H I ( D FG KH FG H I bleibt nur zu zeigen: 0 >?A@B "C T D FG H FG H I ( D FG KH FG H I FRS 4657 ! ' % ' 0 >?A@B 4 "C " D FG H FG H I ( D FG H FG H I L 12139 464655:U7U;-8<1=9V:6= ;A<<1=9 46= <517 9; ; C XWT , dann gilt: Sei dazu YCZ Q CZU! [ \ YCZ"! # Q CZU!$#&% [ Y Q ! #&% [ L WT , ^ WT , so daß gilt: Nun gibt es genau zwei Permutationen ] CZ ] Q `_ ((( _ CZ ] ! K und CZ"! # ^ Q `_ ((( _ CZU!$# ^ U% K L XWT mit Definiert man nun a a Q ! ! # Q ! #&% M ] Q ] "! !$# ^ Q ! # ^ U% K so ist "Ccb a Q ! #&% "CZ ] Q K CZ ] "! CZU! # ^ Q K CZ"! # ^ U% KK L Es gilt also aed Q D ! ! # Q "! ! #& ! % # ! # "% ]d Q ]d ^d Q ^d I Folgerung Für und Es folgt: >?A@B "C >?A@B D "CJb a b a d I >?A@B K"Ccb a K ( >?A@B ] ( >?A@B ^ L 0 >?A@B "C fD FG H FG H"I ( JD FG KH FG H"I FRS 4657 0 >?A@B4 "C 0 4 >?A@B ] >?A@B ^ TD FGAijG H6H FG-ijG H6H"I 1213 9 464655 :U7 ;-8"<19-= :6= ;-<<1= 9 46= <517 9; ; gh 2233 7 JD FG Tk G H6H FG Tk G H6H"I ( 0 >?A@B4 "C ! ' % 'D FG H FG H"I ( JD FG KH FG H"IlL 12139 464655 :U7";-8"<19-= :6= ;-<<1= 9 46= <517 9; ; m 42 I Ein diskreter Differentialformenkalkül !" #$&% ' , Homogenität: #()*+ ,-. , Assoziativität: , 0/1.,6.8 0/1- und /0$2#,-*/00# Distributivität: +34 657 ( . Alternierendheit: Bemerkung (Eigenschaften des äußeren Produktes) Für alle gilt: a) b) c) d) , .9 5 .:<; für *1 mit ungeradem = . Aber es gilt zum > ? > @ > / A > B < 2 : / C > ? > E @ > A > B > ? > @ > A > B > ? > @ > A > BD F hat durch das äußere Produkt die Struktur einer graduierten Die Vereinigung 6G ? Algebra. Da das äußere Produkt für erzeugenden Dualbasiselemente H @ JIJIJIJ H E antikommutativ ist, ist F G E ? die diese eineAlgebra Grassmann-Algebra. Bemerkung a) Aus d) folgt Beispiel für b) I.3.3 Innere Produkte alternierender Multilinearformen L6M MONP Q R. 52S ' T > U52S L T > NP D Es sei nun zusätzlich ein Pseudoskalarprodukt K auf gegeben: +V > UW5 SX> P 1 mit P K L N P % . > Y > Y Y : erhält man ein Pseudoskalarprodukt auf L6M MONP Q P R. P6[ 5WS ' P P^ Z T > U5WS\]T > P Q L T > N P D Dieses Produkt soll nun zu einem Pseudoskalarprodukt für alternierende Multilinearformen JIJIJIa > Y @ JIJIJIa Y ( : verallgemeinert werden. Sei dazu =`_<7 , dann gilt für > @ Z > P@ .IJIJIb > P [ Y @ JIJIJIa Y c]dJe Z > fP Yhg [ G fj[ i g @ Z c]dJe L > f Y g N P fji g G @ c]dJe Z Y Pf >kg [ fji G @ Z Y P@ MJMJM Y P g [ > @ JIJIJIJ > D Setzt man P MJMJM P P MJMJM P ^ P Q c]dJe Z L f N P [ ,c]dJenm P P ^ Pao \!> @ > Y@ Y > Ylg fji g G @ \]> f Y g fji g G @ Vorbemerkung (zur folgenden Definition) Durch den durch induzierten Isomorphismus 43 I. 3 Multilinearformen so ist für fest gewählte die Abbildung "!$# &%')(((&' % %')(((&' %&* % offenbar + -fach multilinear und alternierend, womit die Abbildung # %')(((&' % ( * %')(((&' %- "!$# %')(((&' , % % %')(((&' %&* % linear und eindeutig bestimmt ist. Hierzu verwendet man .0/2143 5 76 68:9 5 76 9 .0/;1 ,=< + - und die Injektivität16 der Zuordnung #0 %')(((&' % ( * > "! % Analog zeigt sich, daß für fest gewählte ?@ die Abbildung A A & "!$# % ')(((&' % %'B( ((&' % * % + -fach multilinear und alternierend ist, und damit ist die Abbildung # ( %'B(((&' % * % , %')(((&' % % ')(((&' % * % - "!$# %')(((&' % linear und eindeutig bestimmt. Man hat somit also eine wohldefinierte symmetrische bilineare Abbildung C ( E( D die für + 9KJ % 5 6GF 5 6!IH mit dem Pseudoskalarprodukt auf 6 übereinstimmt. Es bleibt noch zu zeigen, daß diese Abbildung nicht entartet ist. Sei dazu Orthonormalbasis von mit J 9WVYX @Z[ .0\] _^ falls U S T CLN LPO D 9RQ J 9WVY` < aZ[ .0\] _^ falls U % b < sonst dann gilt mit J X U dc ((( c X U und < L L L # %N ')(((' %N O% ')(((&' L O% * L O L O J:XWV c Da r % ')(((' % t s s Behauptung. 16 Vgl. dazu [22]. ((( c V X J XeV dc % .0\f 9 ((( c , 94n o J b <u V X CL 2N g L iO h D % jk lE< m : 9 falls p U U q sonst > eine Basis von L L M eine V V p q: 5 6 ist, folgt damit die 44 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Definition 5 Es sei eine Basis von "!$#"%'&)( ( ( &*#'+'! Speziell für seien # %32 /// 2 # +'45 #"%', . . . , #"+0/$1 #"%32 /// 2 #"+'456 mit '!*#"%-&)( ( ( &*#"+-! Das (durch das Pseudoskalarprodukt ist definiert durch 8 und für #"%-, . . . , #"+0/$1 :9;:< induzierte) Pseudoskalarprodukt von 0F %-, . . . , F + / HG %-, . . . , G + /@I JKML N >% =@? = C % AB B B A ? + @ %>=ED = C % AB B B A D + @ Z "[\]^ und XY auf 7 8 sei `_ G R > Q S " ; T FPO #, UWV3 / [ Z "[39-;< Z und 6 . Bemerkung a) Wie bereits gesehen ist das Pseudoskalarprodukt alternierender Multilinearformen wohl definiert, also insbesondere unabhängig von der gewählten Basis von , und stimmt für mit dem durch das Pseudoskalarprodukt 7 auf induzierten Pseudoskalarprodukt auf überein. auf dem b) Für a ist das obige Produkt die eindeutig bestimmte bilineare Abbildung -b b -dimensionalen Vektorraum , so daß für jede Orthonormalbasis von gilt: 8-b b /// 2 2 b b /// 2 2 9 ; 'c ;"k dfeghij 6 c) Ist auf ein Skalarprodukt gegeben, so ist auch das oben definierte Pseudoskalarprodukt auf positiv definit. -b b d) Für eine Orthonormalbasis von mit 8-b und F b GE9 ; ml falls p0rqst falls 0rs] sonst | no }5~ cvuw I Jx$y>z {| } $ y>z{| "$"') *''* '* ) * * y || {3$- 3 ' y' || {3 " "'5 | erhält man wegen ¡ £¡ `¢ } £¡ falls falls 0¤\ }v $ y>z{| 0t }v $ y>z{ für das Pseudoskalarprodukt von ¥ | :¦ £ ' ¡ ) ¡ * und y- ¡ || ¡ {3 y }5~ {-§©¨ ª ¨ y' ¡ || ¡ { '« ¬ ¬ ¬ « ' ­"® ¡P¯"° ±$²f³´µ-¶· £'¸ ­º¹ 45 I. 3 Multilinearformen Vorbemerkung (zur folgenden Definition) Für mit seien Multilinearformen gegeben. Dann ist die Abbildung und !#"%$ &' ) (+*, -.+( * !)"%$ &0/ -01 '3254 6 - 87:9 offenbar ein lineares Funktional auf . Da das oben definierte Pseudoskalarprodukt nicht "%$ & < , so daß gilt: entartet ist, gibt es nun eine eindeutig bestimmte Multilinearform ; !)"%$ &0/ -01 24 6 - 879 2= - ; "%$ &0> 9@? - 8 )A B ' ) C ) (+* / D1 .+( * Man erhält damit eine Abbildung / 1 '32 "%$ & B ; A EFEFE definiert man das innere Produkt durch B ' C (+* G+ / -01D.(+* BIH '32 B / -01 A Definition 6 Für Lemma 3 Das innere Produkt genügt der folgenden rekursiven Vorschrift: 8F , J und KLMN 2 , ist BIO 2 KFP A - 5Q 2 ist (2) Für BIH 254 - 7:9 A 5 Q TSU , Q V:W , S VIXN und - V Q ist (3) Für R BIH / DQY6F S 1 25/ BIH DQ 1 6F S / ( R 1 :W DQY6 / BIH S 1 A L Q S UL mit Q U S , - Q#8 :W , - S 8 IX und 8 (4) Für BIH WZ H X 2 BIH X / BIH W 1 A (1) Für - [ 5N gilt: 4 K\6 - 87 9 24 K - <7 9 2 K 4 - <7 9 254 - K]<7 9 ^ B O 2 K] A Für [QN und K , gilt: 4 6FK 87:9 2 K 4 879 2_ K 4 87:9a` 9 ^ B " 24 87 9 A Beweis: 1) Für 2) K , und ist 46 I Ein diskreter Differentialformenkalkül 3) Es reicht, diese Eigenschaft für Basiselemente der Multilinearformen bezüglich einer Orthonormalbasis von mit $'&)(+*-,.0/1 2 5 falls # % 4 3 $'67(8*9,.0/1 2 : falls # % 43 sonst !" * " ; nachzuweisen. Sei dazu <>= ? : @ = ? A BA ? DCBEGFH I = J BK IML= DCH J BK DCBE:N Dann gilt: < A@O I P I L >Q0 ? A ? A BK ? DCBEDFH J BK DCBER Dieser Ausdruck verschwindet nur dann nicht, wenn gilt: • • Z\] [ S+TH# #UWVX Y und H TB^ ^ ^ UWVX`_ Y TH# # UWVX Y . Andererseits erhält man mit obiger Regel (3): ab I c IML P UWVX de * Hf _ " ? gih 0j J Blk gmJ BK DCBEn9N @ a4b I P I L ` Damit verschwindet O nur dann nicht, falls gilt: • • • oZ\]O* S+TB^ ^BUWVX`_ Y " , ^pqTH# #UWVXY und H TB^ ^ UWVX`_ Y TH# # UWVX YB r TB^0Y . Da die Bedingungen, unter denen die beiden Ausdrücke notwendigerweise verschwinden, < K@O I IML offenbar äquivalent sind, genügt die Betrachtung des Falles, in dem @Oa4b I P I L ` und nicht verschwinden müssen. Die obigen Bedingungen seien also $ sZ5\-] erfüllt, und es sei ^ # für ein pT " Y . Dann gilt: @Oa4b I IML ` ` z ? Wx y y y x ? DCBEDFHWzs{ ? ? * WtPuWvwu _ v| _0}G~W " " ^BUWVX`_ HW B. ^ # # #UWVXH * und andererseits < A@O I IML A@O I IML * s z Wx y y y x DCBEzs{ ^ UWVX`_ B w u | _0}G~H tPu HW B. ^ ^ " # #WU VX Damit folgt: < und da a4b 4) Es gilt: I IML @Oa4b I IML ` eindeutig bestimmt ist, ist die Regel (3) verifiziert. @Oa4b bH I P < <L A@O I < <L A@s I < L A@O a b I @Oa4bB a4b I ` N N 47 I. 3 Multilinearformen Bemerkung b) als Abbildung auf, so ist dies die zur inneren Multiplikation mit ! " #$ %$ ! & (' ) ' ,+"- . Es gilt also für zwei adjungierte Abbildung bezüglich des Pseudoskalarproduktes * . und / " . : Multilinearformen * )' / +"- & !01 / & !1 ! / & * )' ! / +2-43 Mit der obigen rekursiven Vorschrift zur Berechnung des inneren Produktes folgt dessen Distributivität aus der Bilinearität des Pseudoskalarproduktes 5 : ' #;<= . '<)' ;=. '4>?'> ;<@ gilt: Für 687:9 und 2ACB 1 BED 1 D F & 2AGB 1 F H 2ACBED 1 D F &> 1 H > ; 1 D und !1#I > H > ; ;J & !1 > (H !1#I > ; ;J &> 1 H > ; 1 ; 3 a) Faßt man die äußere Multiplikation mit K &V7MU L N - und von . -' N "NEO 'Q& PQPQPQ' NN R ' N eine+ - '4Basis Mit 5QS T S TXW - AY$Z\[^] F * S T _'\`a&cbd'QPQPQPQ' K ' gilt dann: !e"fg 0 e"hjf i N -k N l- N -m-k n - -mnn & e hf i e fg i N N l N & !e"hjf ii !k e"fg N -kn N -l N -m N -k i !e"fg i N -l N -mm nnn & !e"hjf i 5 O k - N -l N m -m k N -k - i 5 O k l N -m - N -l k 5 O nm n - m & 5Eo l 5 O m N m 5Qm o 5 O -k N l 5Qo m 5 O k l N m H k 5Qo m 5 O - N l H 5Qk o 5 O l & 5 O l 5Qo 5 O 5Qo l N H 5 O 5Qo 5 O 5Qo N l H 5 O 5Qo l Beispiel Es sei "N O 'QPQPQP' N R von . und Basen p N T g qQQd N T\ r.s b4tu` Ov QQ v ` t K w von '?x(t 6 t K ' berechnet sich das innere Produkt von & Oz${g"|y } } |${~z$R I N { g 'QPQPQPQ' N { ~J i NQ{ g QQd NQ{ ~ n ' & Oz${ g |y } } |${"z$R I N { g 'QPQPQPQ' N {J i N { g QQ N { n Bemerkung Bezüglich einer Basis N -k 5Qko l 5 -m O m N -k 5 O l 5Qo N 3 48 für I Ein diskreter Differentialformenkalkül wie folgt: !#"#"#"# $ &%(' *),+#+#+-) &%(/' . ) &%(' 0 1 1324 1 #"#"#"5 132 $ + 561 87 +#+#+ 7 #6132:9 ;! !#"#"#"# $ % (' *),+#+#+-) % (/' < ) &%(/' . 0 1 1324 1 #"#"#"5 132 $ ?HG +> ?A@ = *BCED-F +JI 6 61KL!M + 61 7 +#+#+ 7ON 61 K 7 +#+#+ 7 6132 9 &P ;PTS 5#"#"#"5 $ + 1 #"#"#"# 132 $ + I #6 #6? L!M +^+#+#+ V K W X KX ]W K \T2ZY[Q-VR RU Q KW 2X X W U 2ZY &PTU( Q-Q-RR RR QQ (U 2 PTS k ?6 ?6 ?6 #" # # " # " 6 +#+#+J+J_ T` M +bacHd^egfij h #"#"#"# jh = ]\T 7 +#+#+ 7 2ml 6 6 #"#"#"# von = Für den Fall, daß #"#"#"# die duale Basis zu einer Orthonormalbasis n ist, erhält man: B F B F ; 5#"#"#"5 $ + 1 #"#"#"5 132 $ &P ( Q-V R R Q &( PT U PT24S Q-YW [R &RP V Q (U U ]2 \TPT S Q-U 2ZR RY Q ( 2 PTS ( W X X W ( W ?HX p X W Gwvyx5z#{|#} M~ Y f ##"#"#"5 k 6 ]\T 7 7 &6 2 l V V ! Y t ! q r r r q s A K u + BCEDTFo +#acyd-e j T#"#"#"5 j = +#+#+ = Bemerkung n 6 gilt: a) Für 8 # = 5 M 7 T M # M & D D und somit folgt die Symmetrie: & # # M M & . l M M n n 6 und b) Für eine Basis ##"#"#"# von mit zugehöriger -Basis #"#"#"# von B M 7 +#F +#+ 7 M 2 M 7 +#+#+ 7 &M 2 B i n 6 F = erhält man speziell: & + % 2 ),+#+#+-) % 0 M 7 +#+#+ 7 &M 2 9 G 1 5 U M M 7 +#+#+ 7 N M U 7 +#+#+ 7 M 24 + % 2 ),+#+#+-) % . @= 1 BCEDTF "#"#" p^ acyd-e I ] L5M +^+#+#+^+JI 2 2 L!M 2 B8F J# 0 UT K M 9 =1#q ?A@ # 5 M M & . l 49 I. 3 Multilinearformen I.3.4 Orientierung und kanonische n-Form Definition 7 Es sei und Für zwei Basen die Menge der (geordneten) Basen von . sei !" #$ "&% #(')+*-, mit ."/ 0 !1#("2$#354) #(') der Basiswechsel. Dann heißen und • gleich orientiert, wenn die Determinante 6879/ des Basiswechsels positiv ist, • entgegengesetzt orientiert, wenn die Determinante des Basiswechsels negativ ist. Durch die (offensichtliche) Äquivalenzrelation „gleich orientiert“ erhält man eine eindeutig bestimmte (disjunkte) Zerlegung der Basen in zwei gleichmächtige Äquivalenzklassen :<;>? = , so daß für @ACB DEFEG je zwei Basen HI<J gleich orientiert sind. Diese beiden Klassen heißen die Orientierungen auf . Die Elemente ><; heißen positiv orientiert, die Elemente AK negativ orientiert. ? , Ein orientierter Vektorraum ist ein Vektorraum mit gewählten Orientierungen ;>= , auf . Bemerkung Die Bezeichnung mit ( ebenso ausgetauscht werden. ; , ) sowie mit positiv (negativ) ist dabei willkürlich und kann Schreibweise Für einen orientierten Vektorraum bezeichne LMNO<;5NP? = N , die Zerlegung in positiv orientierte und negativ orientierte Basen. QSRNT LMNOUVBSF D G sei die durch die Orientierung eindeutig bestimmte Abbildung mit Q R 8OW D falls PA ; NO F falls PA NOX , Da durch Auszeichnung einer Orientierung auf einer Basis YZLN eine Orientierung auf ganz festgelegt ist, wird im folgenden eine Orientierung auch durch +[S mit [\B D F G und Q R 8Y][ bezeichnet. Vorbemerkung (zur kanonischen Für eine Basis von läßt sich wegen -Form) mit zugehöriger S 8 ^ -Basis _ S8_ ^ " # T baM " #1c _ dYf e _-gLhhh g _ e j _Oghhh g _ _OghhhSg l_ k f i d<: 6879/M^ " # "&% #(') _ von 5` sowie 50 eine I Ein diskreter Differentialformenkalkül -Form definieren durch 7 8 "!$#&%(' )+* 1032.465"5"534 0 2 ' )-,/. Für diese -Form gilt 9;:=<> ? @ @ @ ? > A BDCB EB F G G "!$#&% ' ) * H 7 "!$#&%"' )+* EJ"J"J"E I * von erhält man2 den Zusammenhang mit dem Index Für eine Orthonormalbasis #I(. des Pseudoskalarproduktes % . In diesem Fall ist K K I .465"5"534 I #L *;MNOP;Q I . 465"5"534 I 2 2 2 und man erhält: 9 :=<R ? @ @ @ ? R A K K C K KEBK K F TS I . E I .BU 5V5"5"5V5 S I E I U #L *;MNOP;Q 7 2 2 Z 2 * durch die 2 Gleichung Nun ist eine -Form wegen WXY# 9 : D #L *;MNOP;Q 2 bis auf das Vorzeichen eindeutig bestimmt. Daher wird noch folgendermaßen normiert: Definition 8 a) Auf sei eine Standard-Orientierung dadurch festgelegt, daß eine beliebige, aber fest gewählte Standard-Orthonormalbasis [\ # I(. E"J"J"JE I * ^] [V\ ]Y_ als positiv orientiert definiert wird, es sei also `6VZ auf ist die eindeutig .bestimmte -Form, so daß für b) Die kanonische n-Form E"J"J"JE Ia * ] _ gilt: jede positiv orientierte Orthonormalbasis #Ia . Yb I a. E"J"J"J"E I a3c # L *;MNOP;Q 7 2 Bemerkung VZ * ist als Vielfaches der Determinantenform a) Wegen WX# * und WX# durch die obige Definition eindeutig bestimmt und wohldefiniert. Mit der gewählten Standard-Orthonormalbasis gilt dabei: D I . 465"5"5V4 I E 2 2 Yb I a. E"J"J"J"E I a3c "!Ze3I ' b I )a c"f ' g) ,/. 2 #Ia. E"J"J"J"E Ia * "!Ze C I ' E I )a F denn für jede positiv orientierte Orthonormalbasis Es gilt also insbesondere auch: Dhb I a. c i 4 5"5"534 b I a c 7 2 2 2 d] _ ist f # L *;MNOP;Q 7 ' )g,/. 2 51 I. 3 Multilinearformen b) Man erhält mit der gewählten Standard-Orientierung c) !"#%$&(')+*,- ./10324 456 !"# $&(')7*,- 810 2 9 ; : 9 CDEF gilt denn für <>= @? <BA < ,- ..G H 9? ( J *.***.* ? 9(M *,- A 9(J A 9(M I 9(JK L L L K 9(MN = I K L L L K N 9 O !"# $&(')7*PQRGS ? <UT 9!K <V= die Determinante des Basiswechsels hat also das entsprechende Vorzeichen. YX mit Standardskalarprodukt und -Orientierung mißt ,- . das Im Fall W aufgespannten Parallelotops. Deshalb wird , orientierte Volumen des von 9 auch Volumenform genannt. 9 ; ? <BA < ZC[\F : Man erhält in diesem Fall für <V= ,- GO A]Z^ *** ^ A] _PQRa` ? <9b 9!K <V= dc ef. ^ *** ^ @. ^ *** ^ g und inbesondere ,- A A Zdc ef,-,hgGODi Definition 9 Eine Orientierung auf abhängiger Punkte in l W c) d) F 9p m nq m 9 W für CZdF . Fjr mn m p sut v.wxyyyxvz{h|}~ , • positiv orientiert t v w xyyyxv z {h|d}4 . • negativ orientiert Eine Orientierung des Punktraums ist die durch die Orientierung des{ zugehörigen t 4 O Vektorraums induzierte disjunkte Zerlegung der Menge geordneter -Tupel affin linear unabhängiger Punkte in in die Menge positiv orientierter und die Menge negativ t 4 O { orientierter -Tupel. t {[ , dann heißt eine bijektive affin Sei O eine konvexe Teilmenge mit t { \ lineare Abbildung \ • orientierungserhaltend (oder falls G die Orientierung von} | orientierungstreu), x für eine orientierte t v.wxyyyxvz.{|Y erhält, wenn alsow mit Basis t t v {xyyyx G t v z {{|d} gilt, und stets auch G • orientierungsumkehrend , falls nicht orientierungserhaltend ist. -Simplex ist ein orientiertes -Simplex t xyyyxz{ , Ein positiv (negativ) orientiertes t o _{ -Tupel t xyyyx z { der Eckpunkte positiv (negativ) orientiert ist. dessen mn m o l affin linear unabhängig und a) Seien Dann heißt das geordnete -Tupel b) Fjk induziert eine Orientierung auf -Tupeln affin linear unsowie auf von diesen Punkten aufgespannten -Simplizes: 52 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Bemerkung a) Für eine Basis • von gilt: ist genau dann orientierungserhaltend, wenn gilt: • ist genau dann orientierungsumkehrend, wenn gilt: ! " b) Die durch die Orientierung auf induzierte Orientierung auf Simplizes ist mit der Definition in Kapitel I.1.3 auf Seite 15 verträglich. *,+.*,+ /,0/, 1 eine Permutation, ein geordnetes Sei dazu #%$'&))( 6 7/,68./,0:&)9 ( *3254) 6 7/,<= 6> ./,<= 0> 9 @4* -Tupel, $ und ; $ für ? . • • 6 A B/ <= 6> 7/ 0 B <= 6> C4* ( , so gilt ; für ? Ist # ( Determinante des Basiswechsels von nach Vorzeichen wie die Permutation # . Es genügt nun, die (ungerade) Permutation D /,<= 0> /,<= )>E ; . Damit hat die ; das gleiche !//,0/,F/, *,+@- I zu betrachten, da sich für jedes GH$3&( Permutation der Eckpunkte als Verkettung &)( *,+ mit G ( KJ /,0/)/, 1L D /,0/,M= 0> /,F/,M= 0>ONP //,M= 0>RQ, /, E L D /,M= 0> /,0)/,F/,M= 0>ONP //,M= 0>RQ, /, E L D /,M= 0> /,M= > /,M= )> E ( die schreiben läßt. Damit gilt: ; Folglich sind ; !S S 2. F S 2. " und ; WX :4Z:4Z[[[\:4 ]^ X T1UV 4 Y .. ; wegen ^ !:4 . 4 _ entgegengesetzt orientiert. *`2a4) c) Zur Wahl einer Orientierung besteht auch die Möglichkeit, von geordneten -Tupeln affin linear unabhängiger Punkte auszugehen und als Äquivalenzrelation gerade Permutationen solcher Tupel zu betrachten. Auf diesem Weg induziert ein positiv orientiertes * / 0 / c / 0 / / 0 / g -Simplex b eine positive Orientierung einer Basis dfe e und damit auf dem zugehörigen Verschiebungsvektorraum sowie auf dem von den Punkten aufgespannten affinen Punktraum. d) Im folgenden werden Orientierungen auf Punkträumen und Orientierungen auf den zugehörigen Verschiebungsvektorräumen synonym behandelt. I. 3 Multilinearformen 53 I.3.5 Die Dualitätsabbildung Der Zusammenhang %)&(* !"#$%'&( zeigt, daß die Vektorräume und identifiziert werden können. Dazu soll nun ein von + abhängiger Isomorphismus eingeführt werden: Definition 10 Die Dualitätsabbildung ist für ,.- definiert durch / / 021 (3 %)&( 4"5 4 1 7689;: (3 / Bemerkung bijektiv: a) Die Dualitätsabbildung ist ein Isomorphismus, also insbesondere =<>?@@@?*< % eine Orthonormalbasis von und ,A- . Dazu sei Für ein Basiselement < 0BCED.FFF)D < 0BHGI#J < K0 CDFFF)D < K0 GMLLON >SR FFF R T.U -QP P - und VXW >*?@@@? ? =Y >?@@@*? % Z W W W 0BCDFFF)D < 0B G / < > 7e=$f)g W N ?@@@? Z erhält man: V N [6]\=^_ Ca`b b b ` \=^_ G 9c76]\=^_ G d FFF d 6]\=^_ C < 0 > D.FFF)D < 0% @ @@ % ! h < B C *? < B Cj 0 F)FFFF h < B G *? < B Gj 0 < 0BGlkXCED.FFF)D < 0Bm : W i @@@ Folglich ist die Dualitätsabbildung eine Bijektion der Basiselemente und somit ein Isomorphismus der Vektorräume. b) Der Name „Dualitätsabbildung“ ist motiviert durch die Möglichkeit, vermöge der Abbildung n F ?*oSp 1 3rq s"tuvxw sy*zS{ für z |#} ~)( , wobei w sy*zS{ durch die Gleichung s#z""w sy*zS{ X;|.} ~ } ~)( } eindeutig definiert ist, den Vektorraum als Dualraum von aufzufassen. Mit den im Anschluß aufgeführten Eigenschaften d) und b) erhält man $~)(=l($**= s#z"[auX s7.=='zOa al~)(=l($**X [auX z7 X;y folglich ist w sy*zS{"auX a$~)(=l($**X Sz" 54 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Lemma 4 (Eigenschaften der Dualitätsabbildung) a) Es gilt: b) Für !#"%$ &')( gilt: * ! + & -,. & -/01 ! c) Bezüglich obigen Dualitätsbegriffes sind innere und äußere Multiplikation zueinander duale Abbildungen, denn für !2"3$ & ')( 54 "3$ 61')( +798 :;=< gilt: >? *@4A B4DC ! Man hat also ein kommutatives Diagramm: ? G $561')( EEEF $ & / 61')( H I H $ ,. 6 ')(KJL G E E E $ ,. & . 6 ')( d) Für ! 4 " $ & ' ( gilt: ! CM@4B >N? 4O 4DCM ! 1 > ? *@4APO ( Beweis: a) Anwendung der Definition: >Q )O >NR 1+ b) Sei *S Q TTTS , eine Orthonormalbasis von ' . Mit UV WYX ZS V S \W [ 5]_^ "3` TTT1:Pa@ und b ! * S V d TTTS Vh gS (Vd CiOOOCMS (Vh Qc Vdegf f f e0Vh c , 1jS (Q CiO OOCMS ( , ! erhält man: * ! +B+k b 1lO ! S Vd TTTS Vh Qc Vd*egf f f e0Vh c , ] Q TTT] , Omno@pqk O OOO UVhVh OS ( CtOOOCMS ( V h-sd Vu r +TTT:ir UVdVd b ! * S V d TTTS Vh 9O vU Vd*Vd Qc Vdegf f f e0Vh c Q , -. ] Q TTT] ] , Om*nopk Om*nopqk & / +TTT:ir v wx Q h u h -. OOO U V u V u wx y z {|}~N- Q TTT1] 1] Q TTT1] & , O S ( CtOOO@CMS ( V d Vh +TTT1: r y gilt: !" #%$ " #'&(%$ " ( )*+, -./ . Durch Anwendung der schon bewiesenen Rechenregeln und Seien I. 3 Multilinearformen 55 c) Für d) Ausnutzung der Symmetrie des Pseudoskalarproduktes und damit des inneren Produktes zweier alternierender Multilinearformen gleichen Grades erhält man: 0)576913832 :9 ; 4 " +<>=@?3A-B>C3DFEG H( ) " +<>=@?-A-B>CDFEG '& #%$ +%" +<>=@?-A-B>CDFEG I0 >'& 13 2 #$ 4 7 5 J LK $ , ) M" +< =@?-A-B>CDFEG #%$ NLK $ " +<>=@?-A-B>CDFEG #O MK $ " +< =@?-A-B>CDFEG O K $ ) M" +<>=@?-A-B>CDFEG@P DRQ7S G #'&( $ LK $ " +<>=@?-A-B>CDFEG@P DRQ7S G H +NLK $ " K $ ) M" +< =@?-A-B>CDFEG I #%$ N " +<>=@?-A-B>CDFEG I #O T " +< =@?-A-B>CDFEG I O ! " +<>=@?-A-B>CDFEG I #%$ N " +<>=@?-A-B>CDFEG I #'& $ " +<>=@?-A-B>CDFEG H( ) T "M) U, Es folgen die zu beweisenden Identitäten: V 56 I Ein diskreter Differentialformenkalkül I.4 Affine r-Formen „Dieses Prinzip ist so vollkommen allgemein, daß keine Anwendung möglich ist.“ George Polya Es werden affin polynomiale -Formen als affin polynomiale Abbildungen von konvexen Teilmengen affiner Punkträume in den Vektorraum der -fachen alternierenden Multilinearformen über dem zu dem affinen Punktraum gehörigen Verschiebungsvektorraum eingeführt. Affin polynomiale -Formen ersten Grades, also affin lineare Abbildungen, heißen affine -Formen. Alle weiteren Betrachtungen erfolgen im Hinblick auf die Anwendung und die damit verbundene Notwendigkeit, den Raum der affin linearen Formen nicht zu verlassen, um so die Möglichkeit zu erhalten, die Abbildungen als eindeutig bestimmte Interpolierende mit in affin linear unabhängigen Punkten gegebenen Werten zu identifizieren. Dabei werden neben den von alternierenden Multilinearformen durch punktweise Betrachtung vererbten Operationen die äußere Ableitung, die mittels einer affin linearen Abbildung zurückgeholte Form und unter Verwendung des Hodge-Operators, der punktweise durch die Dualitätsabbildung definiert wird, die Koableitung als Verallgemeinerung der Divergenz eingeführt. I.4.1 Grundbegriffe ein -dimensionaler Punktraum, der zugehörige Vektorraum der Im folgenden sei Parallelverschiebungen und für die Menge der Permutationen von . Definition 1 Es sei eine nichtleere konvexe Teilmenge und der zu gehörige Verschiebungsvektorraum. Eine affin polynomiale r-Form vom Grad auf ist eine affin polynomiale Abbildung "! $#&%'(*) vom Grad . +-, bezeichnet die Menge der affin polynomialen -Formen vom Grad auf . Eine affine r-Form auf ist eine affin polynomiale -Form vom Grad , also eine affin lineare Abbildung ./! $#0% )21 + +76 Mit 3 !54 wird die Menge der affinen -Formen auf bezeichnet. + , . und 8 ist der Wert von . an der Stelle 8 definiert durch Für .:9;!54<. =8> % )?1 Da stets eine maximaldimensionale konvexe Teilmenge in @ ist, sei im folgenden zur Vereinfachung als maximaldimensional in angenommen, es sei also @ 4 und 4 . 57 I. 4 Affine r-Formen Bemerkung a) b) c) -Vektorraum vermöge der Vektorraumoperationen in : "!#$%&'($% )* + -, + + -, (+ ./, 10 43 2 ist 6 5 8796 : ein Untervektorraum. Für 2 , ; gilt: Für ;@ ; ist ein <=?> ; ! + BC> ist also die Menge der affinen Polynome A vom Grad die Menge; der affin linearen Abbildungen von nach . , ! F E! !KL gilt die obige Aussage entsprechend für d) Wegen (D e) Für GIHKJ ist und damit auch 2 , speziell ist D . !NM A O?>PLRQ-!#LS) 26T L40 Lemma 1 U +VVV+ U eine Basis von . Dann ist die Menge WXU +VVVY+ WXU D D WXU Z O1[\> .N][\>^WXU Z . !NWXU Z %_"!#U Z ; . eine Basis des Vektorraums der konstanten 1–Formen a) Sei b) Es gilt: mit `ba"cd e! J J 0 Beweis: a) Für die konstanten und damit insbesondere affin linearen Abbildungen gilt offenbar WXU Z , f E! Mg<=1> h ji=kml8noaolbpiqQ +(r !Ns +VVV+ J 0 s WXU +VVV+ WXU folgt unmitD und der Die Basiseigenschaft der Menge der (konstanten) -Formen telbar aus der punktweisen Definition der Vektorraumoperationen auf U +VVV+ U . Basiseigenschaft von D b) Aus !#tvuw + E! twuwx + erhält man mit der Folgerung auf Seite 25: `baoc#e!d J fsy{z J s\| ! J J 0 } 58 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Definition 2 Für ist das äußere Produkt ! " definiert durch $#&%(') $# *+ $#-,/. 10 Bemerkung Für *23 mit 46587 :9; <=?> !@AB DCFEG<3H ; (es darf also höchstens ein @ nichtkonstant sein) ist das äußere Produkt eine affine < -Form: I0 Folgerung JK+LJMN K von O K und ;QP < PSR ist 5MT J @ K + T J @ K > ;UP 7 3 VWXV 7 3PGR C eine Basis des Vektorraums der konstanten < -Formen B . a) Für eine Basis b) Mit den Formeln von Seite 31 und Seite 39 erhält man: R hkj Rhkj n Y?Z\[ ]' YMZ^[ `_ ab K ]c'ed R g i ' O j l m <!f <n R Hk<]n j n und speziell YMZ^[ ]'W Rih; d R Schreibweise Für o und . < f 0 # b O K , also gilt: + J r K r r .U J r K # ' p qXr ]s! s r q N t ]u v v v u r ]u v v v u r .U Xx T J r K # +zx T J r K # ' p ]y y ]qwr ]s! s r q N t ist und folglich r ]u v v v u r T J r K T J r K p ]qwr s! s r q N t polynomialen Abbildungen vom Grad j : ' mit affin r ]u v v v u r %8|{~} ;PG$3VWXVz 3PGR 0 (Im Fall t sind dies affin lineare Abbildungen.) 59 I. 4 Affine r-Formen Definition 3 Für durch und ist das äußere Produkt definiert !#"$ & % (')+*-, /. Bemerkung Für 01 , 2 3 sei 54 6 konstant oder 2 4 6 798;:< -Form: Dann ist das äußere Produkt eine affine konstant. = 2 > 3 . In den Fällen ?@ > A B"DCE@>FHGJI 4 @ 2 >3 A B"DCE@>FHGJI @ ?B@ > > A 4 3 2 A konstant K sowie affin linear K erhält man speziell: @ "L@NM " @ > 3 . 2 2 2 I.4.2 Zurückgeholte Form und äußere Ableitung Definition 4 OQP SR;OTP!R Es seien und maximaldimensionale konvexe Teilmengen R VSRWaffiner GX Punkträume mit zugehörigen Verschiebungsvektorräumen ' und ' . Weiter sei U affin linear und es sei YZ . SR[ Die mittels U zurückgeholte affin polynomiale r-Form U ) S& ist definiert durch U ) Definition 5 h?9P Es seien \] _? ^_^_^_?`] B #" acb \d e a ] `?_^_^_^(?`e a ] f R ?] ?_^_^_^_?`] R . *-g ' ' wie oben, und es sei & i j /kcGml kcG ioj B'" ) ioj 4 ,Dn , und definiert durch #"$ p 54 ` ] i j 4 ] `? ] ?_^_^_^(?`] Dann ist die äußere Ableitung q 0 ` r #"$ 78;s<oMEtu[v_ ioj 4 q *-, Bemerkung Für wx und i j 4 ' , GJI ist . Weiter sei die Abbildung h?] ?_^_^_^(?`] . ` ] ?_^_^_^(?`] * , ' von /. definiert durch p 54 &yz<{ ? % ' ' ) . in jeder Komponente linear und in den hinteren 7 Damit ist die Abbildung Komponenten alternierend. 60 I Ein diskreter Differentialformenkalkül mit der (eindeutig bestimmten) zugehörigen linearen , so istdie oben definierte Abbildung konstant. Daher mit "!#$%!'&($)))*$%!'* ,+- "!#*%"!'&$)))$%!'*/.0!#$)))*$%!' $ und es gilt für die äußere Ableitung 1 2 34 von : 1 56 + "78-9(:(;<,= >.@?ABDC Mit der Folgerung auf Seite 41 erhält man für EF G : 1 5 6 "! $)))*$%! + "7 78-8-9(9 %HAI "V J'K#L(MON(PRQS,T#U :#"W@YX 6 (Z! J'[ \"] Z! J'[ &^\ $)))*$%! J'[ \"] + _%`%I a MbN(P QSiT'U "V"W@jX 6 Z ! J'[ \ ] Z ! J'[ &^\ $)))$%! J'[ ^\ ] _"ced"f, g'h h g(_c Mbk N(P f + Ikil ^mn9( "W@jX 6 %"! k %"!#*$)))$p! o k $)))*$%!'* .0?AB$! $)))*$%! C Im affin linearen Fall, also für q (r erhält man entsprechend: k k 1 5 6 "! $)))*$%! + Ik,l ^mn9( "! %"! $)))$p! o k $)))$%! .0?AB$! $)))*$%! C Folgerung a) Ist affin linear, also Abbildung setzt man in diesem Fall b) "!#$)))*$%!'sR eine Basis von , "! $)))$%! s die zugehörige duale Basis von + ^t k P^uwI v v v u k M txsy k P^z { { { z k M 1 ! k P| ::: | 1 ! k M } G Lemma 2 Es sei und k P^z { { { z k M ~ $ 9:::F" y mit affin polynomialen Abbildungen vom Grad . Dann gilt die Koordinatendarstellung der äußeren Ableitung: ^x,w x,x ª , £«¥¥¥#£ , ¡¢ ¡ ¢ ¬ ­¯® Y¶ · ° j ¶ · " " ¤ £ £}¥¥¥'£ , ^¦§©¨ ^ * , w" O¡ ¡R¢ ¡R¢ ¡R¢ Beweis: Es genügt offenbar, die Behauptung für einen einzelnen Summanden zu beweisen. Sei also , und . Durch Einsetzen von ° ±²²²*± ° ³´ ­µ ¥ »º ¥ j ¶ · ¹¸¡R¢ ° ¡ ¦§ x ¡R¢ ° " " ¡ 61 I. 4 Affine r-Formen erhält man: !#" ' & ( * , ) + ( & ( ) + ( & ( 8 ) + ( %$ !-" ( %$ . ) 0/ 21." ( %$ 5 3 4 4 6 7 ) ) + ) + 91." ( ) A . CD 3 3 :8;<>=?@ ) + 3 ) + ) + .. .. .. E A . . . B. ) +6 ) +6 ) +6 & / / / 91." ( P R R ( FIQ R 7 F I N Q S FIQ 3 7 6 7 ) 8 ) + 8 ) + 8 ) + ( F,GIH 6BJ 38KLNMIO & 91." 0/ ( ( 4 34 4 ) + 67 ) ) ) + + ( C @ & 0/ / / = 91." ( . ( 7 4 3 7 4 4 6 7 E ) 8 ) + 8 ) + 8 ) + ( C @ & = 91 ( * ( .T 4 )8+ 3 4 4 )8+ 6 E ) 8 ) + ( U Folgerung Für eine affine V -Form W 3XZY Y Y X 6 W 1 & 3[ \ \ \ [ 6 3 4 ) + mit affin linearen Abbildungen 1 3[ \ \ \ [ 6.c `edgfh.ikj l l 4 a`b 6 ]_^ ) +. j inm erhält man entsprechend als Koordinatendarstellung der äußeren Ableitung: W @ = & 3XZY Y Y X 6 W & ( ( 5 ( *opIq 3r s s s r q 6 ) )8+ 4 )8+ 3 4 C 4 )8+ 6 E T 62 I Ein diskreter Differentialformenkalkül ! 0 0 / 0 " $#%&(')" #*+%&,(-. (')" #*+% 1 ,(-2 234 0 0 0 0 0 / 0 5 ' 8$9+: : 9 8$= > > = ;+? @ 8.A 333 AB? @ ;CEDFG 76 ; 6 2< 0 /I 0 I I ? H' 1 , - ? "@ KJ.')LM 0 0 0 0 0 0 / K@ 5 ' 76 879+: : 9 ; 6 < 8 = > > = ;2N ? 8 A 333 AO? ; CEDFGP HQ I I I R C S' T 1 @ U+ C 0 /I 0 I I Q ? $V WU(' 1 , - I P ? "@ V U /' I ,(-2 0 234 I@ U 1 0YXZ I I\[] 0 / I ') , 0 - 1 "@ UY0 '^ , - U 0 '@ , - U$('^ ? @ - _ V+` , - U$ a'^ $K@ ? @ V UWbdc e + + 0 f C^D F$ggG KJh'iLjk lfm A fmn A fmo"'fm A lfpn A fpo a CSD FG 88qq FWG rr qq FWG ss b c f C^DmtG 5 C^D Fu 5 A fv') 7w*L G : u f A 5 a CEDmtG qq uF b c Bemerkung und maximaldimensionale konvexe Teilmengen affiner Es seien Punkträume mit zugehörigen Verschiebungsvektorräumen und . Weiter sei eine Basis von und eine Basis von . Schreibt man eine affin lineare Abbildung mit Komponentenabbildungen so erhält man für und die zurückgeholte Form denn es gilt für und : Rechenregeln Es seien maximaldimensionale konvexe Teilmengen affiner Punkträume mit zugehörigen Verschiebungsvektorräumen . a) Für b) Für gilt: gilt: gilt: "!$#"%& (')* , ++-$+0.-// 2143 Für 56 & gilt: 798:3 Für ;< & =<= und eine affin lineare Abbildung >9? ;@BAC gilt: >ED F >ED 70 >ED 2G'&<H ++-F I @KJ 1<3 Für ;< und affin lineare Abbildungen >9? L@-AM NO ? L@ -AM L@ gilt: O D >ED 7 ><P O" D I * I @ KJJ 3 Für NQ und eine affin lineare Abbildung >? L@0AR gilt: >ED 7$ >ED 7G'&*, +0.-// I @SJ 143 I. 4 Affine r-Formen 63 c) Für d) e) f) g) Beweis: (Siehe auch [6, 9].) a) , b) folgen sofort aus den entsprechenden Eigenschaften alternierender Multilinearformen. c) folgt aus der Produktregel 2T UV0 T*UV!QT*U V WXT ) Y SZD [ QUUU )Y ZSD \ 9 & gilt: ] I T )Y ZSD [ *UUU) )Y ZSD \ J T )Y ZSD [ <UUU& )Y ZSD \ ^ 7 I T )Y ZSD [ *UUU& )Y ZSD \ J T_- )Y ZSD [ *UUU) ) Y ZSD \ 3 und der Rechenregel b). d) Für T$a` bE Y $c"_9d T` b Y 2ce0#Qd T_` bE2ce Y 9dfdgT=` b Y f2ce0#QdfdgT=` b 2ce$ Y 9dhaT=` b Y ce0#QdghT=` b 2c" Y E3 Nun folgt die Behauptung wegen Y / jjja Y > D kE@ O" D Jl Y / jjja Y LmKnpo$q-rsm l r$2t npo$q Y / jjjat npo$q Y $ LunBmKq0m l rvr$2t n 2t q Y / $jjjat n 2t q Y $$ >ED w q0m l r 2t q Y / jjjt q Y a$ fO D > D 7$ l Y / jjja Y E3 aus der Symmetrie der zweiten Ableitung. e) folgt aus der Definition von . f) Für und gilt: i L L@ I >4P 64 !#" $ %! %! & $'(% " & )+*,'- / / " ./ 0 21 )3*,'- & ( 4 / & / ./ . 4 4 " 0 0 1 %) 5*,'-768 ! ( ." 4 %$ 4 5*,',76 /. %! 4 / & ,/( 0 1 4 0 4 " . 4 0 1 %$ 5*,', & ' 4 & 4; 4 . " '(79 0 71 %$ :( " '( & <= > " >?%@A>?BC D 7EGFIHJ>?C-KL M>JBC OD NN LK I Ein diskreter Differentialformenkalkül g) Es sei eine affin polynomiale -Form, eine Basis von und dungen. Dann erhält man mit der Kettenregel: eine Basis von , in Komponentenabbil- Die Aussage folgt nun per Induktion für & $' ( >P " & ) ' ( >?%@3' ( >JB L " &''( &(Q>> @3@3''(R(R>> BBSS $$TVTVUU L ''(Q(Q>> @@C&''( & (R>> BB " ' (W & >?%@X>JB S $TVU L >?%@ & >JBY " ' (&> " >Z[ D = unter Ausnutzung von c) und e): \ und aufgrund der Linearität der Operatoren für beliebige ] `_ ] ^ • • geschlossen exakt Definition 6 Es sei ein -dimensionaler affiner Punktraum mit zugehörigem Verschiebungsvektorraum und eine maximaldimensionale konvexe Teilmenge. Eine affin polynomiale -Form heißt b> c KD a& > m "g & > d f e $ K l dfeihkj D N jn" a , mit a . (Die -Form > Bemerkung Eine exakte affin polynomiale -Form ist stets geschlossen, denn für & > " & & j "c = j besitzt eine Stammform .) > " &j gilt: 65 I. 4 Affine r-Formen Lemma 3 (Zwei Spezialfälle des Poincaréschen Lemmas)17 Für gilt: a) Jede konstante -Form !#"$"$"%! &('*),+-/.1032 ist exakt. b) Jede geschlossene affine -Form !#"$"$"%! '*) - .1032 ist exakt. Beweis: 7 '5098;: 8$<$<$<=8: -> '@? definiert durch 6%A .B: 8$<$<$<=8: -> 2DC FEHGJ4;I 7 8: 8$<$<$<$8: ->K 8 dann ist 6 '#) -> .1032 , denn für L 8 LNM '#OD8 7 8 7M 'P0 mit L 7 RQ LNM$7M 'P0 gilt: 6%S A BT S=U A U .B: 8$<$<$<=8: -> 2 E .. L 7 RQ LNM=7M 2V 4 8: 8$<$<$<$8: -> 2 FEWG L 4;I7 Q L M 4;I7 M 8: 8$<$<$<$8: ->K L FEHGX4;I7 8: 8$<$<$<=8: ->K Q LNM FEHGX4;I7 M 8: 8$<$<$<=8: ->K L " 6 A .B: 8$<$<$<=8: -> 2 Q LNM " 6 A%U .B: 8$<$<$<$8: -> 2DY Nun gilt für 7 Q '90 6 A TZ 6 A Q@[R\ . 2 a) Sei 4 '50 und damit und 6 für alle [ \ . 2.B: 8$<$<$<=8: -> 2 %6 A TZ .B: 8$<$<$<=8: -> 2V 6%A .B: 8$<$<$<=8: -> 2 G EHGJ4;I 7 Q 8: 8$<$<$<=8: ->K V EHGJ4;I 7 8: 8$<$<$<$8: ->KK FE . 8: 8$<$<$<$8: -> 2DY Mit der in Teil b) der Folgerung auf Seite 60 angegebenen Darstellung der äußeren Ableitung gilt nun: 17 . 6 2 A .B: 8$<$<$<=8: - 2 ] .V 2 T [ \ .B: 2.B: 8$<$<$<$8_^: 8$<$<$<=8: - 2 .V 2 T E .B: 8: 8$<$<$<=8_^: 8$<$<$<$8: - 2 ] `FE .B: 8$<$<$<=8: - 2DY Die affine . V 2 -Form 6 ist also eine Stammform der konstanten -Form - . Ein allgemeiner Beweis des Lemmas von Poincaré für Differentialformen auf sternförmigen Mengen findet sich etwa in [6, 9]. Die hier betrachteten konvexen Mengen sind natürlich stets sternförmig, ebenso sind alle betrachteten affin polynomialen -Formen differenzierbar. Daher ist das allgemeine Ergebnis auch hier gültig. Da jedoch für die im nächsten Kapitel zu untersuchenden stückweise auf Simplexpolyedern definierten Abbildungen Stammformen explizit benötigt werden, wird an dieser Stelle ein konstruktiver Beweis für die im Blickpunkt stehenden affin linearen Spezialfälle angegeben. 66 I Ein diskreter Differentialformenkalkül "! # /0 : setzt man für alle $&%(' *) ) ',+-%(. und 132 465 7 7 7 5 89:<; $ > 435 7 7 7 5 8? A@ @ = CB = GF = $ 2D F + E J 1 465 7 7 7 5 8 9: ; 6HI$ K 4L LNM K L L K 8PO E 2 2D Dann gilt offenbar 465 7 7 7 5 8 RQPS T 43 5 7 7 7 5 8 RQ +U und 2 465 7 7 7 5 8 ; 2 435 7 7 7 5 8 L 2D 435 7 7 7 5 8 RQ D+6U O Es gilt: 2V 465 7 7 7 5 8 : 1 V 2 465 7 7 7 5 869 : L 1 2 D 465 7 7 7 5 869 : @ 1 2 465 7 7 7 5 89: L 1 V 2 D 465 7 7 7 5 869 : XWY =$ = @ = 43_ ` ` _ 8 Z ZbK ac Z $[]\^ GF ^ F + E J L ed E 6HI $ K 4fL LNM K L L K 83g = @ =$ > 435 7 7 7 5 8? h@ = @ CB = K 4L L K 8 $ F + = @ $ 43_ ` ` _ 8 Z f6HI$ EJ $ Z E []\^ ^ F Z K L K 4L = LNM K L L K 8 @ ? > 435 7 7 7 5 8 @ = @ 4 _ ` ` _ 8i Cj B K 4 L L K 8 O $[ \^ ^ Aus Vlk 43npo o o n Z [ \ ^ 43_ ` ` _ ^ 8 Z V Z K L V K 4 L L V K 8 rq 6s m t 8 m und uv u + : folgt nun für alle q* Vbkxw i uv u + j pVbk w u uP+ 4 _ ` ` _ 8 Z 6m 43npo o o n 8 m Z 1 []\ ^ ^ Z K L K 4 L L K 869 u uP+ 4 _ ` ` _ 8 Z ? Z 1 K 4L L K 869 uv u + 6m 46npo o o n + 8 m GF Z []\ ^ ^ GF @ f6HI$ E i Z K L K 4 L LNM K L L K 8 j u uP+ B O E b) Für ein von mit und Koordinatenfunktionen bezüglich einer Basis 67 I. 4 Affine r-Formen Es gilt also: ! #"%$&$&$"'( ! * + , ) +10 -/. $2 3 ! "4 ! "%$&$&$"6 5 ! , "7$&$&$"' ! 98 Insgesamt erhält man für :<; ) : = > > > = @?A7B9C*D FE das Ergebnis: H H :I ?2? : = > > > = G " ) . K9L ? : C = > > > = G2G I J ) G . M JN L = > > > = O J . ) K9L JN L . L = > > > = O ) P = > > > = O L . K K9L L P@ ORQ TSUV ! "%$&$&$"4 ! U . P@ ORQ TSUV ! "%$&$&$"4 ! U P@ ORQ SS N = > > > = K9L PW ORQ TS% ! "%$&$&$"4 ! N ) K ( ! #"%$&$&$"4( ! ( ! #"%$&$&$"4( ! ) ( ! M"%$&$&$"'( ! X I Y A E Die affin polynomiale K -Z. -Form zweiten Grades (affin quadratische Form) eine Stammform der geschlossenen affinen K -Form X . 8 : ist also [ I.4.3 Hodge-Operator und Koableitung Im folgenden sei \ zusätzlich pseudoeuklidisch und Definition 7 Die kanonische affine n-Form _ I`; )Za Y A \ AVB \ _ ] das Pseudoskalarprodukt auf ^ . ist definiert durch 8 Bemerkung Im vorliegenden Fall eines pseudoeuklidischen Punktraums \ mit zugehörigem Vektorraum ^ existiert die kanonische b -Form stets global. \ ist daher stets orientierbar. Betrachtet man dagegen die allgemeinere Situation von Differentialformen auf Mannigfaltigkeiten mit punktweise definierten Tangentialräumen, so ist die Orientierbarkeit, äquivalent zur globalen Existenz einer solchen c -Form, keineswegs garantiert. 68 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Definition 8 Für sei Das innere Produkt und . "%$&!# ist definiert durch '(')+*-,%./ )1032 465 Bemerkung a) Wie die Definition des inneren Produktes zweier Multilinearformen ist diese punktweise Definition abhängig vom Pseudoskalarprodukt auf . b) Es besteht die Möglichkeit, zunächst das Skalarprodukt zweier Multilinearformen zu verallgemeinern und anschließend daraus das innere Produkt herzuleiten. Hierzu definiert man für und punktweise: 7 8 9+ : + ; = @?%>A'B%C ) *-, ) ?% ) ADBE? man hat also eine Abbildung =GF F = ? A'BE*H JI JKL@?%MONP&Q @?%MADB <>= = <>= = 2 @?%MADBE*R6K NP&Q @?%MADBSC ) , ) ?% ) ADBETU5 vom Grad V3WUX = . Sind dabei @?%Y+ und ist mindestens eine der beiden Formen konstant, so ist @?%MA B U ;Z eine affin lineare Abbildung. Das innere Produkt von [ und \ ; mit ^] läßt sich dann durch die folgende rekursive Vorschrift berechnen: = (1) _*-, @?%MA B für , , 'l (2) La`cbdef*-,' `gbhieWGPkj: `;b' ie l für `^U Dl , iemU n und U ;` , n (3) l'o *-,p n nEq l . l Mit diesen Regeln gilt für Y ; , + ; n und rs ; t : = = ! fbd@?%r>A B , oHu r^, u 'r>O, @?Sr>A B ? ='F F inneres und äußeres Produkt sind also adjungierte Abbildungen bezüglich ? ADB . mit einer polynomialen Abbildung Definition 9 Der Hodgesche -Operator wird punktweise durch die Dualitätsabbildung definiert: v v^*> JP#Qw ;x $& yNP#Qzv" mit 'v"( ) *-,v>L ) 032 465 Bemerkung Aufgrund der punktweisen Definition gilt für den alitätsabbildung entsprechende Eigenschaft: v -Operator die der Definition der Du- 'v"( ) , v>L ) O, u .M{ , u .M| ) ,}' u | ) ~ v"y , u | 5 I. 4 Affine r-Formen 69 Lemma 4 (Eigenschaften des -Operators) Die folgenden Eigenschaften lassen sich aufgrund der punktweisen Definition der verwendeten Produkte und Abbildungen unmittelbar aus den entsprechenden Aussagen über die Dualitätsabbildung herleiten: a) Es gilt wobei reelle Konstanten als konstante -Formen zu verstehen sind. b) Für "!$#&%' )(* gilt + , ' -. ' 0/1 2354 76 c) Für 8!9#;: ' ) (*3< !9# %= )(*3?>A@9BDCFE gilt: GIH J K+ ML <N 'O = A< LP 'O = G0Q JR<N 6 Inneres und äußeres Produkt H vertauschen also bezüglich des -Operators: ) * ( S S S T U # :' # : ' // =% )(* V W V SSS #;: -R. ' )(*YXZ U #;: -R/ . % ' . = )(* d) Für [!K#;: ' )(* und < !K# %' )(* gilt: < L G H 4 ML R<\ 3 GI] H J 4 6 Definition 10 Die Koableitung ^_ einer affin polynomialen > -Form ist definiert durch die Abbildung a )(* ^`# %' )(*? U #'% .b .5a ReAgf J-R ' /ba0/13 4 ;hi6 dc U ^_7` 9 I.4.4 Exkurs: Die klassischen Differentialoperatoren Die klassischen Differentialoperatoren der Vektoranalysis (Rotation, Gradient, Divergenz) lassen sich in einfacher Weise durch die Operatoren des Differentialformenkalküls ausdrücken. Spezielle Eigenschaften wie das Verschwinden der Divergenz eines Rotationsfeldes folgen dabei aus dem Verschwinden der zweimaligen äußeren Ableitung. $m,n mit Standardbasis und Standardskalarprodukt. Es sei nun j lk o • Ist ein Vektorfeld o oRs tu o a qpr n ` m o U m n o s o n o oRs o e+vg@ e+w@ e+x : gegeben, so gilt für 8` n a KReN ew L exA@ ex L ev@ n ev L ewN ^_ KReA a K,yz1{| z1{R z1{R }\ z1}~ z1K~ z1A z1{ z1{ + z1{ | {D z1} ~ z1 ~ z1 Die Koableitung ist also eine Verallgemeinerung der Divergenz. 70 • I Ein diskreter Differentialformenkalkül Weiter gilt: man erhält also einen Zusammenhang mit der Rotation des Vektorfeldes : !#" • Für .0/ ) . Aus $&%' ,1 , ( ) ) * ( 21 2 , !- gilt: ) , !35476 ( folgt damit: 354<6>=?$&%' • ) , 1) 89 ( + • + >@ ) ;: ] / I 1 N D \ ein Skalarfeld, dann folgt mit ^ [ [ [ [ aus 1) !- Mit den durch das Skalarprodukt induzierten Abbildungen C= T T T ACB ACB = @ /5D1EGFH F LK7M(N DPO Q F @SR F MVU >I#J J und ACW AB / Q RYX /)D O D I erhält man: $&%' ACWZ A B G 354<6 Z ZPACB Sei nun [/Y\ ! ] [ ! [ 5 G [ _ [ [ ) 2 5 [ [ a ` ) das Verschwinden der Rotation eines Gradientenfeldes: $&%'b=Sc$ed3 _$&%' P [ [ [ [ @ f1 [ [ [ [ [ 5 g ) ) G 2 [ 5 h !- 71 I. 5 Das affine Integral I.5 Das affine Integral „Die Konstruktion selbst ist eine Kunst, ihre Anwendung auf die Welt ein böser Schmarotzer.“ Luitzen Brouwer Es wird nun das Integral einer -Form über ein -Simplex sowie einer Form kleineren Grades über ein entsprechend kleinerdimensionales Simplex für die spezielle affin lineare Situation betrachtet. Dazu wird zunächst eine (bis auf einen konstanten Faktor) zu der in [27] angegebenen Berechnungsvorschrift für das affine Integral eines linearen Operators äquivalente Definition verwendet. Da die zu integrierende Form dort allerdings im Schwerpunkt ausgewertet wird, folgt eine weniger allgemeine Darstellung, die es gestattet, das Integral durch Funktionswerte in den Eckpunkten zu berechnen, um so der Anwendung innerhalb eines diskreten Modell auf Basis von in Simplexecken plazierten Größen gerecht zu werden. Schließlich wird der Satz von Stokes für affine -Formen auf Simplizes unter Verwendung der eingeführten Begriffe und Werkzeuge bewiesen. I.5.1 Integration von n-Formen Vorbemerkung (zur Definition des Integrals) und seien Basen von , und zugehörigen dualen Basen , sei der Basiswechsel mit für Vermöge der dualen Abbildung " # mit $%& ' ($" ')+*,$. /0-21 folgt aus 4345 36( für A! 7348( 439&8 434:* <;=-?>! "@ : B / 8C Man erhält: D D B 8 E E 739 D 3 3GF I H8JIL& K M N 3GF / O H J%L K E L 3GF H N B H N8P 734 D 3 3 D 3 E 3GF 3 D 3 und es folgt: D / Q.RRR!Q D ST E 3 F G XYZ% 734 D V 3 UW 3 & \[ 3GF D Q2RRR!Q Q.RRR!Q ST E 734 D V 3 UW 3 F G D C seien die . ! 72 I Ein diskreter Differentialformenkalkül über müssen ein -Simplex ein orientiertes !#" ein orientiertes -Simplex, $'& !"&)(*,+.-0/ 12) % Für die Definition des Integrals einer affinen -Form nun noch lokale Koordinaten eingeführt werden. Dazu sei -Tupel affin linear unabhängiger Punkte, also sei das zugehörige -dimensionale Simplex, 3,435,7689: mit 35; $'& < ;0 = & die orientierte Basis der Verschiebungsvektoren, und es sei $'&)>?,3.4@ A8BBB5A ?,3.@ ! >)$CEDGF eine affine -Form mit einer affin linearen Abbildung $F DG definiert durch Weiter sei eine Abbildung H H I4#I#.$'& I43,4 I#,35J . dann gilt mit K $'&ML2NI4#I#.8F P OO I#;RQ)SUTV=# W #I ;RY !Z O ;'X 4 offenbar: Da > O W W [& ."& L #I ;\35; OO #I ; Q S]T^=# #I ; Y Z & H K . _ ;'X 4 ;'X 4 affin linear ist, gilt nun: W > H NI4#I#.#&)>J` #I ;a35;ab ;'X 4 &)>J` ` c W I ; b N < ;'X 4 &)>J`J` c W I ; bd W I ; ; b ;'X 4 ;'X 4 & ` :c W I#; b > W I#;\> ;'X 4 ;'X 4 &)> W I#;> ; c > # ;'X 4 &)> W I ;.ef 3 ; _ ;'X 4 Üblicherweise definierte man nun das Integral von über g & g > I 4 #I #0?5I 4 ?5I H h ij W I ; < ; b ;'X 4 ; durch I. 5 Das affine Integral im vorliegenden Fall läßt sich dieses Integral jedoch explizit berechnen: Es 1) 2) "! ) , ) ) , #$#%'& ( )+* ( )+* . 0/ . 21 werden zwei Zwischenbehauptungen bewiesen: % : gilt: Für 3 54 678/ "9 #%'& )+*0: )-, 0 : % &;% % 0 3 0 >= 1 < 72/ < & 3 4 -malige Integration: Beweis: A A 7 / "? )-, HJI "? # %@& )+*0A )-, # ' % & II + ) 0 * A 0 A II & &C% EDFF 0 0 FF * 0 K ? L"M B < B< A FG )-P %@& )+ *0A ON : )+, B< "9 # %'& )+*0: 0 : C & % Q 0 3 0 : < "9 R"M %'& )+*0: ) P : N 3 %@& % < % S 1 % 7 < T U 7 / < : Für 3 54 gilt: )-, 6 "9 78 / # %@& )+*0: WV ) ) : )+*0( : & 0 : : 4 3 . W 0 P P 0 %' & )+ *0: < ) %'& )+ *0: ) ) ) : 0 ( )+*0 : &C % EN N 3 3 = . 0 0/ . X1 < < 73 74 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: ' * ) ( # + "!$#&% - ( *) , "!$#&% 465 5 5 5 5 3 #&% .0/1 1 1 1 12 ' ( ) # #+ ;: 7 *8 9 Die beiden Summanden werden getrennt berechnet: - ( *) "!$#&% < = , #+ ">@?A> ( ) "!$#&% BC C CD , /1 1 12 , < E ?F> G#&% < M ? % #+$> 4 5 5 5 I@J J J H > "!$#&% K ( ) # 7 L ( *) # und 4 5 5 5 5 5 /1 12 1 1 1 3 #&% ' $( ) # 7 8 9 , < * ? G#&% ' ( *) # : 75 I. 5 Das affine Integral Unter Verwendung der Zwischenergebnisse 1) und 2) folgt nun: !# " . * * * $%$&(' ) *,+ ) *,+ / 0 8 / 1 !# 5 *.9 &7' *, +8 & 8 6 & : / 0 / 230 4 !5 *.* * 8 $ &7' ) , * + 8 ) , * + 8 0 / = !#< *.9 &7' *, += & 8 = 6 & > / 10;/0 / 230 4 4 !< ** * = $&7' ) , * + = ) , * + = / & 0 * & ) *,+ / A@ 2?0 4 Man erhält damit also eine Berechnungsvorschrift für das Integral einer affinen -Form über ein -Simplex, die nur von den Werten der affin linearen Funktion in den 2 Eckpunkten 2 dualen Basis zu der des Simplex abhängt. Allerdings muß dazu die -Form B bezüglich der 2 durch die Eckpunkte gegebenen Basis des Vektorraums C dargestellt werden. Daher wird nun 18 zunächst eine allgemeinere Definition des Integrals angegeben, die anschließend in obigem Sinne spezialisiert wird: Definition 1 & Es sei ein orientiertes -Tupel (nicht notwendigerweise affin linear un / 1 / D E 2 0 abhängiger) Punkte in F und G HIF eine konvexe Menge maximaler Dimension mit J HLG . & /DasIntegral / DK einer -Form BNMPO G über das orientierte -Tupel ist 2 Q 2 0 / 1 / D definiert durch: R.STU V V V U S W 18 BYX & 214 & $ ) *,+ B 230 & * -[Z]\ / \ / / / / _^ @ Diese Definition stimmt bis auf einen konstanten Faktor mit dem Integral eines linearen Operators in [27] überein. 76 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Bemerkung Im Fall verschwindet das Integral, da für nicht affin linear un abhängige Punkte die Vektoren linear abhängig sind und damit die auf diesen Vektoren ausgewertete alternierende Multilinearform verschwindet. Spannen dagegen ein -Simplex auf, so ist &%(' ) $ # " ! " das Baryzentrum, und es gilt für %:9 <;= *,+.-0/2135 4 687776 153 4 mit 3 +.- ?> - : " @ *H- I * 5 J 5 K " $# " ! ABCD E E E D BFG " - I / 7 3 L 4 6:7776 3 4 3 3 $# " " ! " - $# I / LM " ! " Dieser Zusammenhang legt im Sinne der Vorbemerkung und eines diskreten Modells mit in den Eckpunkten der Simplizes plazierten Werten nahe, das Integral einer -Form über ein orientiertes -Simplex unter Vermeidung der Auswertung im Schwerpunkt zu definieren. Das 2# betrachtete -Tupel muß nun also ein -Simplex aufspannen und die zu integrierende -Form bezüglich" der durch die Eckpunkte des Simplex gegebenen Basis des Vektorraums N dargestellt werden: Definition 2 Es sei $# • ein orientiertes -Tupel affin linear unabhängiger Punkte in O ' > • 3 +.für und " ; +. ) " • . Das Integral von %:9 <;= *,+.-0/2153L 4 687776 153 4 ' ) über das orientierte -Simplex ist definiert durch @ *S+.- $# I / T LM " ! PQABCD E E E D B5FGQR ' " V TWXWZY ) ; Für U ist das Integral über ein orientiertes U -Simplex in @ *S+.-`_ M PQA[\CD E E E D [^]TGQR , definiert durch 77 I. 5 Das affine Integral ist , , ! -, 01 023 ,/. "$#&%('*)$+ Bemerkung Im Fall und damit 4 1 (576767685 9:<; ein orientiertes -Simplex in . Weiter sei => > 4 576767675 9 ;@? = 4 576767685 9 ;A0 4 = 1 576767685 = 1 9 <;0 > CBED eine bijektive affin lineare Abbildung und 29: B . Dann gilt: ! ! =L 3 "$#&FG#&%('*)IH J J J H FG#&%(K7)&)$+ "&#&%('<H J J J H %/KA)$+ Lemma 1 Es sei 1 (576767685 9: ein orientiertes 1NM , -Tupel in , OP > S 576767675 und > T VU R LWYXZ7Z7Z[X U R 9L 9 \ B . , Dann gilt: 9 ! ^ 1]M , 0 = * P < , . P`_ "$#&FG#&%('*)IH J J J H FG#&%/K8)&)$+ 9 ^ 1]M , 1ba = A1 P ! , . P`_ = WL XcZ7Z7Z/X 1Va GU O "&#&% ' H J J J H % K )$+ Q P , R P > = * Q = 1 P Beweis: Es sei U O 9L ! "&#&% ' H J J J H % K )$+ für = L 3 d Folgerung Das Integral ist wohldefiniert, da es invariant unter geraden (also zulässigen) Permutationen der Eckpunkte des orientierten Simplex ist. Für orientierungserhaltende Permutationen der Eckpunkte des -Simplex , also bijektive, orientierungserhaltende affin lineare Abbildungen 4 1 576767685 9 <; => e 4 75 6767685 9 ;0? 4 = 1 75 6767685 = 1 9 <;0 = 0f ! erhält man: Ist = "$#&%('<H J J J H %/KA)$+ ! ! "$#&%('<H J J J H %/KA)$+ =@L ! "&#&FG#&%('*)IH J J J H FG#&%/KA)$)$+ 3 ! = L hg ! h g 3 "$#&%('<H J J J H %/KA)$+ "$#&%('<H J J J H %/K8)$+ $" #&FG#`%('*)IH J J J H FG#`%/K8)$)$+ orientierungsumkehrend, so gilt: 78 I Ein diskreter Differentialformenkalkül ! #" für $ . Im Fall % , also &'& , gilt mit ( & ) *( ! &+" ) ! #" & ) ! #" $-, und dem Basiswechsel .0/ 21-31 mit .0/ ( 4 *( für $5, : 6879(:;<>= = =!<?79(@: ABC+. / E*( D + @GF DIH ; =687J*( :;0<= = =!<87K*( @: : R LNM#O9PQ =687J*( :; <>= = =!<87K*( @S Das Vorzeichen einer bezüglich der entsprechenden Basen dargestellten -Form ändert sich also genau dann, wenn orientierungsumkehrend ist und somit die Orientierung des ?T , -Tupel U & @ ändert. Es gilt: U 6879( :;<>= = =!<879( @: 6c7K*( :;<>= = =9<87J*( @: V XW!Y F Z Z Z F W![ "G\ ] W!^N_`Ya F Z Z Z F W9^N_`[+a +b U 6c79(:;<>= = =9<879(@: R LNMXO!PQ ] W ^N_ Ya F Z Z Z F W ^N_`[+a +b Es reicht, die (ungerade) Permutation d ! ! @ S ; & f @ &+" "e zu betrachten.19 Für die Vektoren ( & ) *( ! &+" ) ! #" $-, Beweis: (Siehe dazu auch Teil b) der Bemerkung auf Seite 52.) Sei eine Permutation mit 1) 2) gilt also und somit Es folgt: T ( @ *( ; *( @ 0SNg ( ; g ( ; Th( f g ( ; h 79( :; Sg 7J*( :; g = = = g 7K*( @: 97 (: 7J*( : $ji R U 6879(:;0<= = =!<879(@: V XW Y F Z Z Z F W [ "G\ U 6c7K*( :;<= = =!<87J*( @: ] W ^N_ Ya F Z Z Z F W ^N_`[+a +b U +g 6 = +g 7J*( :; g = = = g 7K*( @: <87K*( f: <>= = =9<87J*( @: ] W ^N_ Ya F Z Z Z F W ^N_`[+a +b U 6c79(:;<= = =!<879(@: R Sg ] W ^N_ Ya F Z Z Z F W ^N_`[+a +b Da sich eine beliebige Permutation der Eckpunkte mit ! &+"lm k & als Verkettung einer Permutation der letzten Punkte, einer Vertauschung der ersten beiden Punkte und einer weiteren Permutation der letzten Punkte darstellen läßt und das Vorzeichen der Verkettung der Permutationen das Produkt der Vorzeichen der Einzelpermutationen ist, folgt somit die Behauptung. n 19 Vgl. Bemerkung auf Seite 52, Teil b). I. 5 Das affine Integral Definition 3 Gegeben seien orientierte 79 -Simplizes !#" $ " % ' &)( mit und paarweise nicht maximaldimensionaler Schnittmenge, also ,* +.- %/ 10,24 3 ( 57698$: <;= 3 6?> @ &( eine konvexe Teilmenge mit BADCFEEEC9HG & @ &I( . Weiter sei @L2 über M ! A CFEEEC9 G ist definiert durch Das Integral von J 8$K G N N J ! P0RQ A S?TVU J > O W Bemerkung Es gilt folgende Linearität: N -YX A [A Z X \ \ 2 X A N DA Z X \ N \^] A \ J J <8 K @ X A X \ F8 _> J J J J O O O I.5.2 Integration von r-Formen kleineren Grades - =c 2 &d( -` Z 2 !eY cf dghij : c ; &)( das von diesen Punkten aufgespannte ` -dimensionale Simplex. k &dl sei der von den Vekw=xv w syo{z[u|oqqqo } aufgespannte } -dimensionale Untervektorraum toren mnpoqqqo mr mit mps[t!u von ~ . Für die affine Hülle von gilt somit: ,. Du w xD u w x w=x w Weiter sei t!u oqqqo r eines der beiden zu gehörenden orientierten } -Simplizes |o| . Damit ist auch auf der Basis $t!u m n oqqqo m r von einer Orientierung miteine ~ zu einem orientierten Orientierung %o festgelegt, wodurch der Unterraum Vektorraum wird. Die Basis sei zu einer Basis mnoqqqo m von ~ ergänzt, und es sei . ¡ eine maximaldimensionale konvexe Teilmenge mit Nun läßt sich mit der zu mnoqqqo m gehörigen dualen Basis m¢n oqqqo m ¢ eine beliebige } -Form £ ¤ r L schreiben als £¥u ¦ ¨ ª° ± ± ± ° ¨ ®5²m ¨7¢ ª=³<´´´³ ²m ¨7¢ ® n §©¨7ª«5¬ ¬ ¬ «­¨7®§y=¯ mit affin linearen Abbildungen ¨ ª° ± ± ± ° ¨ ®4tµ =¶¸· für |º¹» n¼ ´´´ ¼ » r ¹½ . ¯ `ba Vorbemerkung (zur folgenden Definition des Integrals) Mit sei ein -Tupel affin linear unabhängiger Punkte und 80 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Vermöge der Inklusionsabbildung Es gilt: ! " "$ # &% - " # falls falls läßt sich nach zurückholen. ')(+*, ')./*, ;< 3>= ? ? ? = < 8@ A3BDCECEC$B A8 F; 1= ? ? ? = " # BDCECEC$B " # 102431576 6 6 524810:9 G I : H K J M N M 1 Q Diese * -Form „lebt“ auf , ist also auch über L ,EOEOEOP, integrierbar. Man setzt naheliegenderweise: R R # ] SUTWVYX = ? ? ? = V 8[ZU\ SUTWVYX = ? ? ? = V 8ZU\ G also gilt für die zurückgeholte Form # Definition 4 Es sei I^`_a] L MN ,EOEOEOP, M 1Q ein orientiertes * -Simplex in und " < ] MNEb M < ,!c ed ,EOEOEOP,`* . Basis von f und IH!ge eine maximaldimensionale konvexe Weiter sei " ,EOEOEOP, " 9 eine Teilmenge mit h]ji I^1_EiagkIH . Das Integral von 1 02A3>576 6 6 52A8>0l9 ; A3>= ? ? ? = A8 "mA# 3 BDCECECYB m" A # 8onDp HWr $q über I^1_ istR definiert durch d ; 1= ? ? ? = M < ] *xw dy`z < N sut[v G Bemerkung a) Im Fall * R- {; n+p N IHU d ;!MNy+;!MNy ] dYz SUTWVYX ZU\ G setzt man für : | : | i s}~ L M N ,EOEOEOP, M Q! L| M N ,EOEOEOP,P| M 1 Qa im Fall der Orientierungserhaltung R R auf die Gleichung R | # SUTWVYX = ? ? ? = V 8[ZU\ SUTWVYX = ? ? ? = V 8[ZU\ SWTWlTWVYX Z[= ? ? ? = lTWV 8ZWZU\ und im Fall derR Orientierungsumkehrung R R | # SUTWVYX = ? ? ? = V 8[ZU\ SUTWVYX = ? ? ? = V 8ZU\ SUTWlT]VYX Z[= ? ? ? = lT]V 8ZUZU\ Es gilt: R R R [ w > E!/ w 1 , s tUv s tUv s tUv F mit | a b) Wie oben gilt für bijektive affin lineare Abbildungen c) G nDp WH r , , 1 nK $q G Diese Linearität vererbt sich auch auf das im Anschluß an diese Bemerkung definierte Integral über Vereinigungen orientierter Simplizes. 81 I. 5 Das affine Integral Definition 5 Gegeben seien orientierte -Simplizes "! # !$ &%(' $ und paarweise höchstens ) +* -, -dimensionalen Schnittmengen , es gelte also: . 0/21#3 $5468 7 / :9; < ) >= @? ,BA :C D %' eine konvexe Teilmenge maximaler Dimension mit Weiter sei FEBG5HHHG2JI % D %K' C D , über N E GOHHHG2 I ist definiert durch Das Integral von L 1#M ) I P P L R?TS6E UWVYX L C Q Z mit 20 I.5.3 Der Stokessche Integralsatz auf k-Simplizes Bezeichnung • • • • • • [5\^] ' [ 6c, _ , ]@`ab`[ ) )a:d ' fe ) c ,g a h! !jihkmljn-opppo$l6qr c i l nv l ixopppoy { BiKl n z z u iK|}>~- s opppo s q ~ 6^ st6u t w s opppo s qo s q opppo s s opppo s Für sei ein -dimensionaler Punktraum mit zugehörigem Vektorraum . Für sei ein orientiertes -Tupel affin linear unabhängiger . Punkte in sei das von aufgespannte orientierte -Simplex, und . es sei Es sei für und , also . sei eine konvexe Teilmenge maximaler Dimension mit . sei eine Basis von und die duale Basis. Lemma 2 Es sei ui t ¡ ¡ ¡ t -¢ s t j£5¤¤¤£ ¢ s t -¦¥5§ q ¨ © «ª t t - j eine y­¬^x- -Form auf mit affin linearen Abbildungen t ¡ ¡ ¡ t -8u ®°¯ o¦x&± w ¦² ¤¤¤ ² w q¨ ±(³5´ Dann gilt: µ º q º ¿l º 6¬ º ¿l6n-¿ÀO´ x ¨ ½ ¼ i T º » : ¬ x q q ¢ y>¹ ¶W·m¸ ¡ ¡ ¡ ¾ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¡ ¾ ¡ ¡ ¡ ÃÑÐ Ð Æ Ò ÊÉ×ØÅÇÆ-ÈÉÅjÊ Á>Í«Ã2Ù> Ú&Ä ÛÏ ÅÇÆ-ÈÉÅBÊ Ô Æ Ò ÊÝÜ:Þ Ë0ÌÎÍ ÅÇÆÈÉÅjÊTÏ Æ Ò ÊÎÓÕÔÖÆ Ò Ê 20 Für höchstens ist also entweder leer oder es ist -dimensionalen Untervektorraum . für ein (S1) und einen 82 I Ein diskreter Differentialformenkalkül Beweis: Aus mit $% DBE % E 87:9;<7 9? = > <7 = >A@B@B@C> <7 = !" - . / / / . - !" & F !"# )' ,* ( +- . / / / . - !"0 2 1 ' 1"3 465 KLNM OQP erhält man vermöge der Inklusionsabbildung G6H I;J die zurückgeholte Form KLTVUW KL = A R <S G I;J mit $% DBE E % 87;9:<7 9Y = > <7 = >Z@B@B@C> <7 = !" . / / / . - !" & F !" )' *,( +- . / / / . - !"0 21 ' 1" 4 5 6 9ba 8 ; 7 ; 9 ] ` ^ C _ <7 = >AcBcBc"> <7 ` = d . / / / . '\ . / / / . 9)[ 465 Für das Integral über das e -Simplex gilt: f f f 9la X 87 9 ]^V_C <7 = >A@B@B@C> <7 = = . / / / . \ . / / / . ' G 9b[ gih2j gihkj gihkj 4 5 $ D _ 9la _C & F . / / / . ' \ . / / / . 87;9;]^V_" _Con e`m b 9 [ e`m 465 _ 9la qpBr ^V_C 8wx9;]^ r 8wzyB8{ d s t t t sv9 u s t t t s s t t t sv9 u s t t t s n 9b[ e G =BX | ^Z_" Um nun die Gleichheit des Integrals einer e -Form über den Rand eines e -Simplex (also ^A_" eine Vereinigung von e -Simplizes) und des Integrals der äußeren Ableitung dieser Form über das gesamte Simplex zu zeigen, wird die durch die Orientierung des Simplex induzierte Orientierung des Randes benötigt. Definition 6 Eine orientierte Seite des orientierten } -Simplex ~o ist ein orientiertes Simplex v ""z"BBB,b BBB,o]BzN" BBBB }qV ~ Eine orientierte Seite ~ 8z,BBB,o]B für "8 "BBB,o8 ¡" BBB }¢C£ b heißt nach außen orientiert, wenn die }¥¤¦ -Tupel 2 o BBBB,o " und 8]CBBB,o]< die gleiche Orientierung haben; andernfalls heißt ~ nach innen orientiert. Der nach außen orientierte Rand §¨~ von ~ ist die Vereinigung © §¨~ ~ bª der }«¤¬¦ nach außen orientierten Seiten ~ von ~ . Bemerkung Für das orientierte } -Simplex 8 BBBBo]C ist die orientierte Seite 8 BBBB B BB,o]< nach außen (innen) orientiert, falls gerade (ungerade) ist. 83 I. 5 Das affine Integral Lemma 3 #(' "#%$ & ! )* # 0/ # 1& * # 0/320465 + , , , +.- + , , , + + , , , +.- + , , , + ! wie im letzten Lemma definiert. Dann gilt für das Integral von Es sei : den nach außen orientierten Rand von über (S2) Beweis: Es sei # # #DC # 8790/12;:<<<=:%>/ :<<<:?/1;@A:B FEE EE :HGIKJL:<<<: 5 # #DCONQP # G nach innen orientiert.) (Damit ist für gerades G nach außen und für ungerades # SR TVU zurückgeholten & Nun werden die mittels der Inklusionsabbildungen M betrachtet: NQP Formen MXW N;b # # !\ ist ]/ 2A^`_9a Zdc :<<<=:fc e :<<<:?c; \ , also gilt: 1) Für GY[Z :<<<=: # * # # M W + , , , +.- + , , , + Ag c AW hiii;hkNQjg P c W hiii;h g c W 5 Y2o8/ ^qp 2 mit 2) Für Gl8J , also Y2mn7X/ :<<<=:?/1O@ ist C NdbSsut t pr2 _9a Ndb s / /1t vd:<<<: / t /1!w t t ) ) _9a Ndb / /12 ^ /12/ v=4 :<<<: / /12 ^ /12/ 4w _9a ZO&oc ^ c;v?:<<<:9&oc ^ c;; \ 5 C Durch die Zuordnung21 x # C ]&oc : # x ] &oc ^ c :yGI[zL:<<<: erhält man: & g x W & iii & g x W : g c W ] g c { W g x {W :A1| KzL:<C1<NQ<P : 5 }mR T~U gilt Mit der Inklusionsabbildung M M!M 2 M 2[ M W2 ] M!M 2 W M W2 M W : Ndb und unter Verwendung von Ndb p 2 _9a ZO0c v &c ?:<<<=:0c &c \ _9a Zdx v :<<<=:?x \ 21 Vgl. Teil b) der Bemerkung auf Seite 52. 84 I Ein diskreter Differentialformenkalkül folgt: ! " " " ! #%$ '&)(*(*(+& #%$ ,- ! " " " !21. ! " " " ! 3 ./0 7 0 !"""! 0 &8(*(*(+& #%4 ! " " " ! . 1 ! " " " ! :9 3 ./0 7 0 !"""! 3:= #%4 < . ; .> & ./ (*(*( 3 #%4 0 &8(*(*(+&6#% 5 4 . &)(*(*(%& #%4 & 0 #%4 &)(*(*(+&6#% 5 4 . &)(*(*(+& ,- #%4 #%4 #%4 #%4 ! " " " !21. ! " " " ! 3 #%4 0 &8(*(*(+& #%4 #%4 0 ? : #%4 &)(*(*(+& Unter Verwendung der orientierungsabhängigen Vorzeichen22 erhält man somit für das Integral von über den nach außen orientierten Rand von @BAC : D D 3:= ./ F EFHGJI K L GJI R .> = .> / 3:= ! " " " !21. ! " " " ! S ,- .> ZY ! " " " !21. ! " " " ! S 3:= 7 7 3:= . U L U K ! " " " !21. ! " " " ! S R T TV ! " " " !21. ! " " " ! S U L U K ] ! " " " ! . 1 ! " " " ! S . [3\ ! " " " ! . 1 ! " " " ! S ./ . T TV OQP ./ R ./ OQP #%$ 8 5 #%$ .N & M*M*M& R R ! " " " !21. ! " " " ! #%$ &8M*M*M& R W 3:= OQP . GJI ./ / = K 3:= OQP 3:=+ ./ F = D 7 F . GJI D . ? ,*X - ^ Bemerkung O c Im Fall _= ist @`AC ba S S d und egfihjlknmoqpBrts . Damit ist pBm uv fxwoy'z*s{ nach außen und p`z uv fxwoy m s{ nach innen orientiert, und man erhält: | | ef }H~ 22 | o%zs Jt +J z Vgl. dazu Teil b) der Bemerkung auf Seite 80. o%zs'fhoy'z*s[\hoy m sf f e` }H~J I. 5 Das affine Integral 85 Aus (S1) und (S2) folgt nun (zusammen mit obigem Sonderfall) : (Stokesscher Integralsatz auf -Simplizes) sei ein -dimensionaler Punktraum, ein orientiertes -Simplex in , eine konvexe Teilmenge maximaler Dimension mit und !#" . Dann gilt: $ $ Satz 1 Für %'&)(+* , - %'&#( . II Stückweise affine r-Formen „Daten ohne Verallgemeinerung sind nur Klatsch und Tratsch.“ Robert Pirsig Nachdem im ersten Kapitel affine -Formen auf konvexen Teilmengen affiner Punkträume und speziell auf einzelnen Simplizes untersucht wurden, wodurch sie als eindeutig bestimmte affin linear Interpolierende in den Eckpunkten der Simplizes den Übergang zu diskreten Daten ermöglichen und damit Grundlage des diskreten Modells sind, werden nun stückweise affine -Formen auf endlichen Simplexpolyedern betrachtet, also auf Vereinigungen endlich vieler aneinander grenzender Simplizes gleicher Dimension, die (zusammen mit ihren Untersimplizes) als Simplizialzerlegung ihrer Vereinigungsmenge einen Simplizialkomplex bilden. Die Stetigkeit der stückweise auf jedem Simplex definierten Abbildung ist in natürlicher Weise durch die Werte in den Eckpunkten gemeinsamer Seiten garantiert und vererbt sich auf die stückweisen äußeren Ableitungen als Tangentialstetigkeit. Umgekehrt läßt sich unter Voraussetzung einer der Tangentialstetigkeit ähnlichen Bedingung an lokal definierte konstante -Formen auf den einzelnen Simplizes sowie des einfachen Zusammenhangs des Simplizialkomplexes die Existenz einer durch stückweise Integration konstruierbaren simplizialen Stammform zeigen, also einer stetigen stückweisen -Form, deren äußere Ableitung auf jedem Simplex der entsprechenden vorgegebenen -Form entspricht. Man erhält auf diesem Weg eine diskrete Version des Poincaréschen Lemmas für stückweise konstante Formen auf einfach zusammenhängenden Simplexpolyedern.23 Betrachtet man simplizial Simplizialzerleaffin lineare -Formen auf Simplexpolyedern bezüglich vorgegebener gungen, also stetige Abbildungen, die sich aus stückweise definierten -Formen auf den einzelnen Simplizes zusammensetzen, so genügt der einfache Zusammenhang im allgemeinen nicht mehr. In diesem Fall läßt sich eine diskrete Version des Lemmas von Poincaré unter Voraussetzung der Geschlossenheit der lokal definierten Formen und der Sternförmigkeit des Polyeders bezüglich eines Eckpunktes zeigen. II.1 Simplizialzerlegungen „Es gibt einen sehr guten Ausspruch, wonach Dreiecke, wenn sie einen Gott erfunden hätten, ihn dreiseitig gemacht hätten.“ Baron de Montesquieu Es wird eine an die vorliegende Situation angepaßte Definition einer Simplizialzerlegung eines Simplexpolyeders vorgestellt. Da ein endliches diskretes Modell das Ziel ist, genügt es, sich auf endliche Simplizalkomplexe zu beschränken; desweiteren ist es im Hinblick auf die für die Modellierung in Betracht kommenden Teilmengen affiner Punkträume angemessen, Grundsimplizes gleicher Dimension zu fordern. Die hier (zum Teil in spezialisierter Weise) eingeführten, ebenso wie ohne explizite Definition Verwendung findende Begriffe (konvexe Zellen, Zellenkomplexe, Zellenhülle, etc.) lassen sich Büchern über Topologie24 entnehmen, wobei die Bezeichnungen dieses Kapitels speziell an [11] angelehnt sind. 23 24 Eine vergleichbare Methode zur Konstruktion von Spline-Funktionen durch Integration findet sich in [15]. Vgl. z. B. [2, 11, 12]. Für Kantenwege und deren Deformationen sei speziell auf [31] verwiesen. 88 Im folgenden sei ein -dimensionaler Punktraum und . Parallelverschiebungen $ # & ' % ! ( ) ) * ,+, Definition 1 Eine endliche Menge (endlicher) Simplizialkomplex, wenn gilt: • • II Stückweise affine r-Formen der zugehörige Vektorraum der von Simplizes heißt Mit jedem Simplex ist auch jede seiner Seiten in enthalten. Der Durchschnitt zweier Simplizes in ist entweder leer oder eine gemeinsame Seite. "! ( Unter den Grundsimplizes von versteht man die Simplizes , die selbst nicht Seite eines sind. heißt homogen -dimensional, wenn alle seine Grundsimplizes -Simplizes sind. Unter dem Körper (der geometrischen Realisierung) von versteht man die Vereinigung aller seiner Simplizes als Punktmengen: Bemerkung a) Gemeinsame Seiten zweier Simplizes können dabei je nach Bezug eigentlich und uneigentlich sein. So ist der Durchschnitt eines Simplex mit einem seiner Untersimplizes für letzteres eine uneigentliche Seite. b) Der Körper eines Simplizialkomplexes ist die Vereinigung seiner Grundsimplizes, da jedes weitere Simplex als Seite eines Grundsimplex bereits in der Vereinigung enthalten ist. .1324524 ./ ) ) 0. 6 . . Definition 2 heißt Polyeder, wenn es einen Simplizialkomplex gibt, dessen Eine Teilmenge Körper ist, wenn also gilt. heißt dann Simplizialzerlegung von . heißt ein Polyeder -dimensionales Simplexpolyeder oder kurz Für -Simplexpolyeder, wenn es eine homogen -dimensionale Simplizialzerlegung von gibt. 7 . 8 : . 9 .;<. >= = . 9 . Bemerkung a) Sind die -Simplexpolyeders -dimensionalen Grundsimplizes der Simplizialzerlegung eines . . # ? @ 2 B C A @ 2 E D F H ; G A IJ4KFL . NMJO P O Q R.#SNMTO P # O U# Q V.WX2Y8AZ2YDE"VG A # # [3\] ^O P O _ ^O P # O # `H2a P ^O P O b_ ^P O P O H ^c cUdT e ! ^1'?Kf .: g_Z. # H Mhc # c d Q - # ^O P O U_3 ^O P O ai . _Z.#jYi - so ist die Schnittmenge zweier Simplizes stets entweder leer oder ein höchstens Grundsimplizes eines (1) und für -dimensionales Untersimplex. Für zwei -Simplexpolyeders gilt also: . (2) Falls Falls für , so gilt: , so gilt: 89 II. 1 Simplizialzerlegungen b) Aus dem Pflastersatz25 folgt, daß jede Simplizialzerlegung eines homogen -dimensional ist. -Simplexpolyeders Definition 3 Es sei ! " #%$& * $&')( *,+.$& $&'&/0 1! *65879! 3 2 4 / $;: < $&:= >?$&: $&:= @ / A #%$ $&'B( $ $&' E C D % # $ & $ ) ' ( C #%$ CG F $& :H $&@ : $& := $&')(I5KJL#%$ $&:9H $&:= $&')( C;F C >?$ #%$&:9H $ : $ $ : : =$ := / $ ' (MI51JONP$& $ : 1Q $ := $ 'BR C;F C S$ #%$&: $ := $ :9Q9H T / $ : $ := $&')(MI5KJU#%$& $ :9H $&')( C;F C $&#%:9$ H $&$&:: = $&:= $&'B(I51J N $ $&: Q $&: $&:= $&'BR C;F C S $ #%$&: 1 $Q9T3 / $ ' (;I51JV#%$ $ ' $ ( C;F *W+X $& $& ' C Y : $& : $&' Y #%$& $&'B( #%$ $&')( - ein -Simplexpolyeder, wobei plizialzerlegung von seien. Simplizes (Eckpunkte) in . die -dimensionalen Grundsimplizes einer Simsei die Menge aller nulldimensionalen a) Eine endliche Folge mit von Punkten heißt Kantenzug (der Länge ) in , wenn jeweils zwei aufeinanderfolgende Punkte die Kante eines Simplex aufspannen, also wenn für alle gilt: und b) Ein Kantenzug heißt geschlossen, wenn c) Eine elementare Deformation eines Kantenzuges Kantenzug in ist eine der folgenden Abbildungen: ist. in in einen • , für , • , für , • , für , • , für , • falls d) e) und (also , geschlossen) ist . heißt zusammenhängend, wenn es für je zwei Eckpunkte in mit und gibt. einen Kantenzug heißt einfach zusammenhängend, wenn zusammenhängend ist und sich jeder geschlossene Kantenzug in durch Anwendung endlich vieler elementarer Deformationen in einen Kantenzug der Länge überführen läßt. Bemerkung Die obigen über Kantenzüge eingeführten Zusammenhangsbegriffe für Simplizialkomplexe sind äquivalent zu den topologischen, sich auf Polyeder als Körper der Komplexe beziehenden. Für den Zusammenhang läßt sich diese Äquivalenz recht einfach zeigen, wogegen für den einfachen Zusammenhang, also den Nachweis der Isomorphie der Fundamentalgruppen simplizialer Komplexe und der Fundamentalgruppen ihrer geometrischen Realisierungen Sätze über simpliziale Abbildungen, simpliziale Approximation und Unterteilungen simplizialer Komplexe erforderlich sind.26 25 26 Vgl. [11]. Vgl. dazu etwa [2]. 90 II Stückweise affine r-Formen II.2 Simpliziale r-Formen „Das Universum besteht aus dem fortgesetzten Verschwinden aller Mengen der Möglichkeiten bis auf eine.“ David Cottingham Simplizial affin polynomiale -Formen auf Simplexpolyedern sind stetige stückweise auf den Grundsimplizes definierte Abbildungen. Im affin linearen Fall sind auf jedem Simplex der Simplizialzerlegung affine -Formen durch ihre Werte in den affin linear unabhängigen Eckpunkten eindeutig bestimmt. Setzt man in gemeinsamen Eckpunkten verschiedener Simplizes gleiche Werte voraus, so erhält man eine stetige Abbildung auf dem gesamten Simplexpolyeder, deren Einschränkung auf jedes Grundsimplex eine affine -Form ist. Die äußeren Ableitungen dieser -Formen stimmen dabei tangential in Richtung von Vektoren auf gemeinsamen Seiten überein. Unter stärkeren, dieser Tangentialstetigkeit ähnlichen Voraussetzungen an stückweise definierte konstante -Formen lassen sich umgekehrt stetige simpliziale Stammformen konstruieren, wodurch man eine Verallgemeinerung des ersten Spezialfalls des Lemmas von Poincaré auf einfach zusammenhängenden Simplexpolyedern erhält. Für den zweiten also simplizial affin lineare und damit auf gemeinsamen Kanten ste Spezialfall, tige -Formen, ist mit der Sternförmigkeit des Polyeders bezüglich eines gemeinsamen Eckpunktes aller Grundsimplizes eine stärkere Voraussetzungen für die Existenz einer simplizialen Stammform erforderlich. II.2.1 Grundbegriffe Definition 1 Es sei ein -Simplexpolyeder mit einer Simplizialzerlegung Eine simplizial (affin) polynomiale r-Form vom Grad Abbildung #%$ &(' " !! . und Grundsimplizes auf bezüglich ist eine stetige +) *-, ! ./die 0 Einschränkung die auf jedem Simplex einer affin polynomialen -Form vom Grad " ist. # .4 78maximaler %. 4 5 .!61 %. 4 !+!32 gibt es also eine konvexe Menge 9 %. 4 Für jedes Simplex ) , so Dimension mit sowie eine affin polynomiale -Form daß gilt: # . $ # .4 : # : $ .<&=' ) * ,> ; ; simplizial affin lineare -Form, also eine Eine simpliziale r-Form auf bezüglich ist eine simplizial polynomiale -Form vom Grad auf bezüglich . #?$<@ &A' Bemerkung # 4 7K89 DCFEHG EHAbbildung IJ ) * , vom Grad " auf einem B -dimensionalen Jede affin@ polynomiale I sich zu einer affin polynomialen -Form E G E ) !+! E G in EHläßt Simplex !+! zu einem affinen Koordinatensystem !! L von fortsetzen, indem man I I ergänzt und definiert: QWV Q QXV Y Q Q Q # 4 E $ #MNM O P QSR U T E G E P QSR U T EZ P QSR L E P QSR L > G T ! G T 91 II. 2 Simpliziale r-Formen Lemma 1 Eine simpliziale -Form bezüglich ist durch ihre Werte in den Eckpunkten der Simplizialzerlegung (also auf den -Simplizes der Zerlegung des Polyeders ) eindeutig bestimmt. ! #" $&% + '(*) , 1 , . , 0 2 / 1 3 465 für 798;: !=< . Weiter seien Werte Sei dazu , 8 ?> 8=: <@ 7A8=: !=< Beweis: Für jedes -Simplex ist die affin lineare Abbildung durch ihre Werte in den affin linear unabhängigen Eckpunkten eindeutig bestimmt. Es ist also nur zu zeigen, daß man durch die Vorgabe von Werten in allen Eckpunkten eine simpliziale -Form, also eine insbesondere stetige Abbildung erhält. , > 1 D1 , FE , G !=<@IJK < B C B C 8 7H8=: 8=: gegeben. Dann definiert man in einem Punkt 1 L 4 1 , 8 , L 4 Q6 R NM 3PO NM 3PO O den Wert von durch 4 , T L 6 1 + S' NM 3PO 8 Insbesondere gilt damit: , V , > <@ !=< T 1 F HU 8=: 7A8=: mit der Verträglichkeitsbedingung für gemeinsame Eckpunkte Durch diese Vorschrift erhält man eine stückweise affin lineare Abbildung auf der gesamten Simplizialzerlegung. Die Wohldefiniertheit folgt dabei aus der durch die Konstruktion erfüllten Stetigkeit. Sei dazu für I 8 : XW @< E -,YZ\[ 3 [ B] _^1 `a 1 `bc _^ 1 d\, a 1 dG, bc und , mit ein gemeinsames Untersimplex von [ C D1 ` e ;1 dG, e K IJ und B 1 L C [ C 8 Z([ 3 [ B ] CM 3 O B h R iKj I g 3 B C C mit ein Punkt in diesem Untersimplex. O O 8f C M 3 O O Dann gilt: k k 1 L B C [ C L B `e 1 ` e Lk 4 1 'G8 l+ M 3O CM 3 O CM 3 O k k, B 4 , , , L L k 1 1 'G8 -,m+ MC 3 O dGe dGe M 3O 92 II Stückweise affine r-Formen , mit reellen Zahlen und " !$#&%(' *),+- '. . + 0/ %(' *),+- '1 1 + 32 465 Es folgt: 798;:&< 7=8> < 7@?: BA @ 7 ?: A 7@?: A 7@? : A 5 Der Wert von 7 im Punkt : hängt also nur von Werten in den gemeinsamen Ecken der Simplizes C und C ab. Da dies für beliebige gemeinsame Untersimplizes in D gilt, ist 7 eine simpliziale E -Form auf C bezüglich D . F Folgerung Ist 7HG CJILK3M*NP% O eine simpliziale E -Form auf C Q D Q bezüglich D , so ist für beliebige Untersimplizes R D die Einschränkung 7 Q S G RTIUK3M*NPO eine affin lineare Abbildung. II.2.2 Tangentialstetigkeit Es seien : : Y X* Zdc X3Z C =WV : C C\[^],___]`Cba WQ D Q ) 4 zwei Grundsimplizes eines -Simplexpolyeders C , die sich in einem gemeinsamen C WV : dimensionalen Untersimplex > X C e C R V > 4 schneiden. mit 2 4 < Mit f G > g > für h sei 8 f [ f f fj eine Basis von N mit der [ < 8 zugehörigen dualen Basis fk[O fkj O . *i l 7 G Ist nun C ImK M NPO eine simpliziale E -Form auf C bezüglich D , so lassen sich die Einschränkungen von 7 auf die einzelnen Simplizes schreiben durch n * 7on 7 Q prq3 7tn s Q prq3 xw x} Q prq f xO w ___ f xO } [vu xwy{z z z y|x} u j~ , % Zdc Z M 8 C n s < und maximaldimensionalen konvexen Mengen C n s mit 7 n s mit C n C n s . Für Z eine gemeinsame Kante > >| R und gilt dann: 7n ? > A 7n8> <{^ qk > g > k x§ ¨ ¨ ¨ § x¡©ª «¬{­® «°¯± v² ³ ³ ³ ² ± ¡ ª «ªYµk¶|¶6·kx¸ ¹»ººº¹ ·kx¸ ¡P¼ v|x{ |x¡v£¢&¤¥{¦ ¤ ´ II. 2 Simpliziale r-Formen Aus der Stetigkeit von 93 , speziell aus !"#!%$&('*)+! folgt , , 241 35/67 -/.0 3 2:1 35/6<; -980 Aus der Darstellung , bezüglich der , Basis erhält man weiter 2 .. => ? ? ? > .A@ 0 2 1 35/6B 2 8. = > ? ? ? > . @ 0 2 1 3567DCEF#GDHJIII4H+F#KDE+LB; Diese Gleichheit gilt für beliebige Kanten in ) und damit für beliebige Linearkombinationen innerhalb des durch das Simplex ) aufgespannten Unterraums von M . Somit stimmen alle Richtungsableitungen auf gemeinsamen Untersimplizes überein, es gilt also für alle NJ'PO Q4RTSUVN/, G NVWX , : , , -/. #N:! -98 #N:! und 2 .. = > ? ? ? > . @ #N:! 2 8. = > ? ? ? > . @ #N:!DCEF G HJIII4H+F K E+LB; Betrachtet man nun die äußeren Ableitungen c a , d dih h h Y Y Y N g @j kFml" ] ] dAe # N ! N / g N g I I I = /2 f. = > ? ? ? > . @ G ^ = _` ` ` _ @ ^ba G d Y Z Y Z so folgt die Gleichheit aller derjenigen Summanden in und , in denen N einer der G N T N W Basisvektoren ist, also auf dem gemeinsamen Untersimplex ) liegt. Y [Z\ Bezeichnung , Die Eigenschaft , d dih h h dih h h 2 .. = > ? ? ? > . @ n N ! Y N g Y N g = I II Y N g @ 2 8. = > ? ? ? > . @ #N ! Y N g Y N g = III Y N g @ für CoE(F G HPIIIHpF K E(L und q '+U/CT 4X , die für rsut v . und &wut v 8 auf zwei beliebigen Grundsimplizes x # x zy x mit einem gemeinsamen Untersimplex ) erfüllt ist, d nennt man Tangentialstetigkeit der äußeren Ableitungen der Einschränkungen der simplizialen { -Form bezüglich des Simplizialkomplexes | . Bemerkung Y Z '~}iKG Z ! Da die Tangentialstetigkeit der äußeren Ableitungen x der lokalen affinen { -Formen Z '(} K x Z !riFCT aus den Eigenschaften der simplizialen { -Form folgt, ist sie bei einer stückweise gegebenen konstanten #{D JCV! -Form als Kandidat für eine stückweise äußere Ableitung eine notwendige Bedingung für die Existenz einer (globalen) simplizialen { -Form auf einem Simplexpolyeder bezüglich einer Simplizialzerlegung. Nun ist aber im allgemeinen bei zwei benachbarten Simplizes x x y x (außer im Spezialfall einer affinen { -Form auf R x : x ! ) in den ergänzten linear unabhängigen Richtungen NTW G N a keine Gleichheit der entsprechenden Richtungsableitungen gegeben. Das führt insbesondere dazu, daß die Tangentialstetigkeit einer gegebenen stückweise konstanten #{b *CV! -Form als mögliche stückweise äußere Ableitung einer simplizialen { -Form nicht direkt überprüfbar ist, dah sich h die Koeffizienten der einzelnen #{D +CV! -Formen bezüglich der Basis Y N g = III Y N g @ = t/CE+F G HJIII4HF K G EL als Summen zusammensetzen. Im Falle der Tangentialstetigkeit sind dabei einige Summanden notwendigerweise gleich, andere müssen aber nicht gleich sein, womit im allgemeinen auch keine Gleichheit der Koeffizienten gegeben ist. 94 II Stückweise affine r-Formen II.2.3 Simpliziale Stammformen stückweise konstanter Formen -Form ist neben der notwendigen, aber Ausgehend von einer stückweise konstanten nicht direkt überprüfbaren Bedingung der Tangentialstetigkeit, eine stärkere, hinreichende, aber nicht notwendige, dafür aber leicht als erfüllt zu verifizierende Bedingung für die Existenz einer simplizialen -Form auf zwei benachbarten Simplizes die Gleichheit aller Summanden, in denen ein mit auftritt. Die Existenz der lokalen Stammformen folgt dabei aus dem Lemma von Poincaré. Unter Voraussetzung entsprechender Verträglichkeitsbedingungen auf gemeinsamen Seiten aneinander grenzender Simplizes lassen sich auf diesem Weg simpliziale Stammformen auf einfach zusammenhängenden Simplexpolyedern konstruieren. Definition 2 Es sei !#" $%"&' ein ( -Simplexpolyeder mit einer Simplizialzerlegung $ ) ) und Grundsimplizes . a) Eine Abbildung $ *,+.+ / 021 04365 0 87:9<;>= $ heißt stückweise konstant bezüglich b) Es sei *,+ $ 7:9 ;KJ = - , wenn " ?A@CBEDF?G@ * 7:9<;>= "? @ LO0N "? @ ) LO0 N PRQ $ L 0N Dann heißt L " ? @ BEDF? @ konstant ist. $ und mit ; * " ? @ BEDF? @ ) H ) 0N für maximaldimensionale Teilmengen ) )>I eine simpliziale -Form bezüglich L H eine stückweise konstante Abbildung bezüglich LM+ für 0N ) )>I H &' mit 0 &M 0N . Weiter gelte: ) )>ITS eine simpliziale Stammform von * . Lemma 2 Es seien 0 ) VUW&X8R!#" $%"&' zwei Grundsimplizes einer Simplizialzerlegung einem gemeinsamen -Simplex Y mit und ,c ) [ZK\^] ) ) \_6`8 0ba eines ( -Simplexpolyeders , die sich in ,U ) ) schneiden. Weiter sei ) d sei die duale Basis. $ d eine Basis von = mit \ ]e \ ) ) ) ) 95 II. 2 Simpliziale r-Formen und seien % & & & % !$')(+* $,.-/-/-0, '+()* !21.35467 +8:9<>; = !"$# @BA0C -Formen auf maximaldimensionalen konvexen Mengen in D konstante ? Mit so daß gilt: mit 9 F E 9 ; , % & & & % ! % & & & % !JI ?K /L/L/L>M 67 CONQP /L/L/L>M 67 /R5S P+A /L/L/L>>T RV XU WZY # H# G C C Dann gibt es affine -Formen [ 13 6 ? 9 ; und [ 13 6 ? 9 ; , so daß gilt: G ' [ ' [ und [ \ ] ^[ \ ] G Y G G G Beweis: _@AC -Formen sind und exakt. Daher sei für Z ` wie im Beweis des Als konstante ? ersten Spezialfalls des Poincaréschen Lemmas G [ 1.3 6 ? 9 ; C mit ' [ definiert durch 67 a7 A N A C [ 5@2A ! "# % & & & % ! acb _d e - ?f '+()* _,.-/-/-0,h'+g ( * e ,.-/-/-0, '+()* ! C mit Koordinatenfunktionen /L/L/L/ " bezüglich ?i 4j ( /L/L/L/ ( " . d d Damit gilt für alle k /L/L/L/Mk 6 1ml : A 8 [ =n ?Kk /L/L/L/Mk 6 C o@2A - 8 =pqsrui 4>t v Mk /L/L/L>Mk 6w I v 1 9 ; Y z aa Ist nun v 1x ein Punkt auf dem gemeinsamen Untersimplex, so gilt i 4t v acb y |{ ( mit a ~m gilt: geeigneten { /L/L/L> { 1} , und wegen ( * r i 4t v w für T y C ? pq rui 4t v Mk /L/L/L/Mk 6w B u¢¤£>¡ ¥Z¦M§o¨/¦/©/©/©>¦M§5ªM« 0 ! !MM $ !$ $.//+ ! B ¢ £¡ ¥Z¦M§ ¨ ¦/©/©/©>¦M§ ª « ¬­ ® ´ ¡ H¼ ! .//+ ! ¬m½K¾ ° ¿Àµ ¶ ¯Á ¶ µ° ° !±0¢¤²²£>·M± ¥Z¸M° ¹!¦Mµ §o¶ ¶¯µ ¨/º³ » ¦/©/©/©/¦M§5ª « ¼ und folglich ½: ¿Ã ½ § ¨ ¦/©/©/©/¦M§ ª ¿ ¬m½: ¿ à ½ § ¨ ¦/©/©/©>¦M§ ª ¿ÅÄ ¥ÆBǦO§ ¨ ¦/©/©/©>¦M§ ª Æ.È`É (V1)Ê ¼ 27 27 Siehe Seite 65. 96 II Stückweise affine r-Formen Folgerung Da die Einschränkungen der beiden -Formen und identisch sind, erhält man durch auf das gemeinsame Untersimplex eine (wohldefinierte) simpliziale -Form !#"$&%(' bezüglich der Simplizialzerlegung *) , +-*/.01* */.23 6+-*/.01* */. 54 mit den Eigenschaften: 7 8 0:9 >= $<; - ? und @5 A ist Seite von B 0C+D oder 54 4/E Bemerkung Im Beweis werden die Stammformen eines affinen Koordinatensystems FHGJIDobigen KMLN LQP<R GJI bezüglich 0S -O-O-O& definiert, wobei der Punkt als Ursprung gewählt ist. G G = 0T willkürlich 2U die entsprechenden Betrachtet man für zwei P R FHGXKML N L Stamm= 0W9 F = R Ursprungspunkte formen H V $ bezüglich der affinen Koordinatensysteme O O & O und FHG = KMLN LQP<R -O-O-O& mit F RHY(F[Z\N - O-O-O& = Y F[Z N ;g ? - O-O-O& Z R F A RHa/b,GJc d \ Z N Z ] - O-O-O& f$ e $ ^ ` ] _ Z R F A R ahMb G c = d Z N Z Z N Z 0 ] $ - O-O-O- f$ eji - O-O-O- $ %k ^ ]`_ so gilt: Z R F A RHahMb G c = G ^ GJc d Z\N Z = Y F[Z\N ] -O-O-O& $ -O-O-O& f$ e ; ? ^ ] _ Z ] F A R a b GJc d Z N -O-O-O& $ e ^ ] Z ] F A RHa/b G c = G Z\N ^ -O-O-O& $fe ^ ] Z RmlkF RHahnF[Z\N Z R F RHY(F[Z\N -O-O-O- $ -O-O-O& $ also = Y F HR Y:lkF RHahob F RHY ^ = a (V2) ; ? ; ? e d 0p = F RHah 0 d für beliebige Punkte " $ % ' nicht von ab. . Dabei hängt k • Betrachtet man nun für jeweils zwei Gwie0im obigenG Beweis = = 0k konstruierte -Formen q und bezüglich der Ursprungspunkte bzw. , so gilt aufgrund der Stetigkeit: d 0w= d x = Yr F R a h F R aht F R Yvu l = 0 = ;s ? ;g ? Y u i E = I Die entsprechenden simplizialen -Formen und unterscheiden sich also auf 0,9 Fnz{R um eine konstante -Form y h mit $ F[d/R ah l a d 0 z y i E F R Yr l 97 II. 2 Simpliziale r-Formen • , -Formen "! # ( *),+-/.10 32 %$ ' # & 45 6 0 7 Wählt man als Ursprungspunkte sowie und mit 8% mit "! # ( ),+ + - . 10 32 %$ # & 4 6 0 7 9 ; für einen beliebigen Punkt <>= : 0 @?1! A B A ) $ C ) 4 0 7 FE7 durch so erhält man eine simpliziale -Form auf und definiert man durch (D ) G HJI 1? ! K G HLI " M O ! N QPR denn unterscheidet sich von der in obiger Folgerung konstruierten simplizialen -Form nur durch eine konstante -Form; es gilt: ! B ) + 4 0 7 sowie ; ! A B S ) !/- B ) ! B ) + $ C ) + + 2 BT- ) B ) + + 2 $ - *)B * ),+ 2 4 0 7 und speziell: ! B ),+ ! B * ),+F! U 4 0 V=OW Es zeigt sich hier insbesondere, daß diese Konstruktion unabhängig von T= ist. Wählt man nun zusätzlich noch ! V= ! YXZ[ ; in ( D ) wegen S ) ! S ),+ + !]\ zu : 0 "! S $ ),+ + 4 0 7 W (V3) entwickelten Stammform muß also nur der Wert Zur stetigen Fortsetzung der in ),+ + zu der in entwickelten Stammform addiert werden. so vereinfacht sich 98 II Stückweise affine r-Formen Satz 1 Gegeben sei ein einfach zusammenhängendes !#" $&%('*),+-/. 0 2%1 3 4576&98 :;=< 6> ?;A@BC mit einer Simplizialzerlegung Mit seien -Simplexpolyeder und Grundsimplizes . % % 1 D konstante -Formen auf maximaldimensionalen konvexen Mengen mit . Weiter gelte für je zwei Grundsimplizes , die sich in einem gemeinsamen Simplex E F 7G;H + H(I&J= ?LK @ 6 D :;M MN > O M&P H + Q H P SRTU6& D :;MV MWNV > $ % /YZ?\[^]`_X _ ]Z?\acb[/Y %?\[/f g g f ?\acb[eh M ?\V [i*jjj&i h M ?\V acb[ =4Tk/lm Ned ??\[/f g g f ?\acb[ @?\[^f g g f ?\acb[on k 9k -^. > Fqp k 9k -^. r,K p 6& rAs t5u : D d d v v wyxz v % w{xS v %q'*) - : % 1 >z=4T76&98 h v % w{x $ % w{x =456&98u mit schneiden: Ist eine Basis von mit zugehörige duale Basis, und schreibt man ferner und ist die so ist Dann gibt es eine simpliziale -Form auf bezüglich mit so daß gilt: p| |} r ~ | |e ' % =e ' p 6&9 r /4 ' p 6&98 r % v ' - O,V e | | $% v :; - > F 6 6 j 0 $% 3` |eWQ |e -/ S < v|e p 6&9 r ' % d 4 > ' p 6&9 8 r : | | & | |e | |` Beweis: Es seien eines Grundsimplex sei zu im Punkt : alle nulldimensionalen Simplizes in definiert als Wert der in . Für zwei Eckpunkte entwickelten Stammform n - ' O u Damit ist durch die vorausgesetzte Verträglichkeitsbedingung wohldefiniert.28 Nun sei für ein beliebig, aber fest gewählt. Für ein Simplex gibt es dann einen Eckpunkt und einen und , also eine Folge von Eckpunkten, Kantenzug mit 28 Siehe Gleichung (V1). |e ' % 99 II. 2 Simpliziale r-Formen zwei aufeinanderfolgende Punkte in einem Simplex liegen. Man definiert auf so daßdie jeweils Stammform: ! #"%$'(*)+& ( -, /2 35.1470 6 98 :58 : ;=< ! ?>@ ! ACB ( A E D ( 8 F ( 8 G (*H nach (7) . ( 8 F ( 8 G JIK (*L F (*L-M Dazu wird gezeigt, daß für elementare Deformationen gilt: 235.5470 6 N8 :18 : ; < PO2 35470 6 L : L : ; < D (*Q < (*Q!R (*QS A UTWV YX A[Z !\^] gilt offenbar Für Eckpunkte Q < Q!S Q < Q!R Q!R-Q!S Es sind nun zwei Teilbehauptungen zu beweisen: 1) ist unabhängig vom Kantenzug von 29 sowie Q < Q < Q < Q!R !Q R-Q < [ _J woraus die Gleichheit der obigen Summen für die ersten vier elementaren Deformationen30 folgt. Die Fünfte der Deformationen, also die Verschiebung des Anfangspunktes innerhalb eines geschlossenen Kantenzuges, äußert sich nur in einer Umnumerierung, denn mit gilt: 6 `. ` 235.5470 6 N8 : 8 : ; < N8F-8 < 2 35.540 N8 : 8 : ; < 2 35.540 N8 : 8 : ; < N8 G 8 < D ( ( 8 8G F (*!L M ( (*8 LG M a und ( (*L LF F ! ( L M zwei Kantenzüge von (*H nach (7) , so ist Sind ( 8F nun < ! ein geschlossener Kantenzug. Da einfach zusammenhängend ist, läßt sich jeder geschlossene Kantenzug durch endlich viele elementare Deformationen in einen Kantenzug der Länge _ überführen. Daher gilt: 2 35.5470 6 8 : 8 : ; < 2O 35470 6 L M a : L M a : a < [_ 8 : 8 : ; < 2 35476 : : < 2 35476 : < : 2 35476 : : ; < 2 5 3 7 4 6 b .50 /cdO 0 L M a L M a a PO 0 L M a a L M a eO 0 L L D Die Stammform ist also wegen 2 35.5470 6 N8 : 8 : ; < feO235470 6 L : L : ; < ! ?>@ - EACB (*H nach (7) . unabhängig von der speziellen Wahl des Kantenzuges von 29 Siehe Gleichung (V2) in obiger Bemerkung. Ersetzen zweier Seiten eines Dreiecks durch die Dritte (und umgekehrt) sowie Streichen (Einfügen) eines „Hin-undZurück”-Weges. 30 100 2) II Stückweise affine r-Formen ist unabhängig vom gewählten Eckpunkt Sei dazu . ein Eckpunkt. Dann gilt für alle : "! )( +*-,/. % . 21 # -0 $% #' & %47 86369-5 : ;=<6;< >? ! )( =@-,A. 21B% # ( =@ , . 1 + $% # ! #& 6 8 9 7 %4365 : ; < ; < >? $% # & 7 6 8 9 % 3 : ;<C;< >? DE GF ( mit H 'K !4L . Man erhält also den Wert der in entwickelten Stammform zu im Punkt3JI zuzüglich des durch den Kantenzug ;M ;=N >?2 von "O nach definierten zu addierenden Anteils. Die Stammform ist somit auch unabhängig vom gewählten Entwicklungspunkt -PQ . Da die lokalen Stammformen GR T S U"V'! 2W # unter Verwendung der Verträglichkeitsbedingung für die stetige Fortsetzung (V3) konstruiert wurden, stimmen sie auf gemeinsamen Seiten aneinandergrenzender Simplizes überein. Durch die Einschränkung YX Z\[ K !]^X Z_[`VU! # W erhält man also eine (wohldefinierte) simpliziale $ -Form Eigenschaften. Folgerung (Poincarésches Lemma für stückweise konstante zusammenhängenden Simplexpolyedern) Ist mit den Voraussetzungen des letzten Satzes auf $b% mit den gewünschten # a -Formen auf einfach ( KBd c !fg e 9 h=i kjml F n I d : stückweise konstant bezüglich mit ( X Z_[)o2pqZ_[ ! ( X Z_[o2pqZ_[ ( GR S `VU! # W I ( $ so ist die oben konstruierte simpliziale -Form eine simpliziale Stammform von . 101 II. 2 Simpliziale r-Formen Bemerkung nicht zusammenhängend, so kann, da zwischen verschiedenen Zusammenhangsa) Ist komponenten keine Stetigkeitsbedingungen zu erfüllen sind, jede der Komponenten für sich betrachtet werden. Der Satz gilt also auch für nichtzusammenhängende Simplexpolyeder, deren sämtliche Zusammenhangskomponenten einfach zusammenhängend sind. b) Die aus der Tangentialstetigkeit einer stückweise konstanten -Form folgende Existenz einer simplizialen Stammform entspricht innerhalb der klassischen Vektoranalysis der aus der Tangentialstetigkeit eines stückweise konstanten Vektorfeldes folgenden Existenz einer stückweise affin linearen Funktion, deren Gradient das (somit konservative) Vektorfeld ist.31 II.2.4 Simpliziale Stammformen stückweise affin linearer Formen Der zweite in Kapitel I behandelte Spezialfall des Poincaréschen Lemmas besagt, daß jede geschlossene (affin lineare) -Form auf einer konvexen Menge exakt ist. Setzt man nun eine simpliziale -Form auf einem Simplexpolyeder voraus, die auf jedem Simplex Einschränkung einer geschlossenen Form ist, so lassen sich lokale Stammformen auf benachbarten Simplizes in Punkten gemeinsamer Untersimplizes entwickeln, wodurch man eine simpliziale Stammform auf den beteiligten Simplizes erhält. Folglich läßt sich der zweite Spezialfall des Lemmas von Poincaré für sternförmige Simplexpolyeder mit einem gemeinsamen Eckpunkt aller Grundsimplizes verallgemeinern. Da sich aber im affin linearen Fall die in verschiedenen Punkten entwickelten (quadratischen) Stammformen um geschlossene -Formen unterscheiden, die im allgemeinen nicht konstant sind, ist es nicht möglich, wie im letzten Abschnitt simpliziale Stammformen auf einfach zusammenhängenden Polyedern durch Anpassung von Konstanten zu konstruieren. Definition 3 Es sei "! $ $ ein # -Simplexpolyeder mit einer Simplizialzerlegung und Grundsimplizes Eine simpliziale Stammform einer simplizial polynomialen %" -Form &(' vom Grad )+*-,/. 10-2 auf 3 45' (vom Grad bezüglich )6* , 0 3 4 2 ) bezüglich 798: ist eine simpliziale -Form mit 798 $ 4<;>=?A,@ 4<; . 5B $-C ; und maximaldimensionalen konvexen Mengen daß gilt: G 4 ; 7 8 31 . & 7 8>$-C $ $1D$ ; B $ $1DH Vgl. dazu I.4.4 Exkurs: Die klassischen Differentialoperatoren. E! mit ; F ; B $C $ $1D$ so 102 II Stückweise affine r-Formen Lemma 3 Es seien zwei Grundsimplizes einer Simplizialzerlegung eines einem gemeinsamen ! -Simplex " $#%'&())%+*(, .-/ -Simplexpolyeders ! 021 354687:9 ; 8CEDF$G8HJIKL8HJ NM $G8HEIL8H mit schneiden. Mit sei eine simpliziale (also simplizial affin lineare) bezüglich der Simplizialzerlegung , die sich in <=6?>@1A -Form auf B/ Seite von oder NM mit ; OQP? ;R OSPT ;R IUTVXWY < R C A Z8[X\] C C mit C und C . und maximaldimensionalen konvexen Mengen Sind nun ; und ; geschlossen, gilt also ^ ; 3 und ^ ; 3 C . Es gibt also eine simpliziale 6 -Form so besitzt ; eine simpliziale Stammform bezüglich _ auf J/ vom Grad ` bezüglich C mit _ OSPT _ R OSPa _ R IUTbV < R C A cZ5[X\] so daß gilt: ^ _ L OQdJ ; OSd und ^ _ e Ocfg ; Ocfih ;Ha und% & n ;%+ HEgeschlossen und damit exakt. T ' o j 1 ! und <=jp jlkp A Beweis: Nach Voraussetzung sind die -Formen Sei nun eine Basis von mit zugehörige duale Basis. Weiter sei <=j jklA <=6T>1A m die ;R XrEFstJuq u u tEFvxwsXr R sXz { { { z vxws ^ j Fp sc|}}}(| ^ j Fp vxws Z8[X\]h Yk y ) ~ k bezüglich < %+& j ) j k A setzt man: Mit Koordinatenfunktionen ~ _ R DF q 1 } RFs z { { { z Fvxws. % & > 6T>:1 % &)n ' XrEFsXtJu u u tEFvxwsXr k 6T>:1 y 6T> ` VWY | q ~ F < A } <X81A * WY } j Fp s |}}}(|j Fp |}}}(| j Fp vxwsX *) Z5[X\ und I C . Dann ist _ R IU bV < C A und es gilt ^ _ R ;R für Z[X\ .32 für R R 32 Vgl. dazu Teil b) des Beweises des Poincaréschen Lemmas auf Seite 66. 103 II. 2 Simpliziale r-Formen Da die simpliziale Untersimplex: und da mit 5 78 CB CB # des gemeinsamen $#&%('*)+-,././.0,)123+-'465 ! 123+ 12=<> 78? A@: ;78 " ! stetig ist, gilt für alle Punkte auch 9: -Form ist, folgt: DE*F Damit ist BHGI B I I KJ T abcB eine (wegen I J bezüglich 1QPSR MLON wohldefinierte und stetige) simplizal quadratische -Form auf mit d]e f B Z T VXW Ta BUT VXWSGYB[ZA5"\]*)^5`_ mit Z T VXW T VXW 5"\()^5`_ F g Folgerung (Poincarésches Lemma für simplizial affin lineare Simplexpolyedern) Ein i -Simplexpolyeder IjkI + InmoT J6l/l/lJ Ir+/5 T VXw= T VXw35 123+ yI 6x e "5z)35 und maximaldimensionalen konvexen Mengen ]D -Formen geschlossen seien: f *%(5z)35 Dann besitzt 5Qt l/l/l | +^} ^~ ~! zwei Stammformen B ! } < B5B eAx 1 yI ^~= ~! e I mit p{I e , wobei die lokalen } 5 7 f R 3 I 7Ae" ././. d . p{I fh R ! und 6x 123+h CI Qe mit | +^} )"o5 5Qt psq e m 5`I sei sternförmig bezüglich 5Qt . für l/l/l bezüglich d mit l/l/l I F Bemerkung Betrachtet man für zwei Ursprungspunkte I l/l/l eine simpliziale Stammform bezüglich -Formen auf sternförmigen Thp*q d mit einer Simplizialzerlegung d und Grundsimplizes eines gemeinsamen Eckpunktes 7s6d , es gelte also 7s %u'v,4 A* I Mit sei eine simpliziale -Form auf h] - . !0 7 S > S: 7 A 123+ |? +0K(3h^?3"h 3 // ¢ ¡ // £!¤^¥ 104 II Stückweise affine r-Formen bezüglich des affinen Koordinatensystems 2 3 465 $&%(')+* * * ),%.-0/'1$, 7%.'8 9 9 9 8 %.-0/'&:, @B#D AC ;%.H ' @ @J I % H E @ C sowie ? 3 4<5>= D %E F;1G 3 4<5 ;5 und 3 # !" @ %.H -0/'1K bezüglich ;L M 465>= O 5 O 5 465>= N 3 465 5 O 3 465 5 und 3 465>= 5 3 4<5>= 3 5 , so gilt wegen 4<5 4<5>= 3 5 465 465>= 3 465 5 465>= und 5 P # # 5 R Q N 5 TTU+ P S< 3 LV der Zusammenhang 2 W" 3 # 3 4<5 1$,%.')+* * * ),%.-0/'1$, 7%.'18 9 9 9 8 %.-0/'&:+ 5 #D AC @ 5 %.E ;1G 3 C Die beiden Stammformen unterscheiden sich also wegen Q %&G W% SR c %,G %.H ' @ @X I %.H E @ @ %.H -0/' @ %.H -0/' @ % H -0/'1K 3 465>= 5J "ba c R? YTZ[ '1\ ] ] ] \ [ -0/'+^ _ D %.H ' @ X %.E `F;1G 3 @ #D AC @ I .% H E @ C 3 Y Z;[ ' \ ] ] ] \ [ -0/' ^ 3 _ 465 465>= D 3 % H ' @ X % E ;1G @ #D AC @ I .% H E @ C 465 5 3 4<5>= D 3 4<5 c W% ed%,G>d%+Of II. 2 Simpliziale r-Formen 105 um eine geschlossene affine -Form, die im allgemeinen nicht konstant und damit auch nicht abhängig ist. Insbesondere gilt wegen allein von den Punkten und /135024 % /135024 und , . "! # $ $ $ # %'& )(+* 3 > 798 : <;= 2 ?<@ / "" /B? A @ 7 / "" / ?9@ %C '6 "! # $ $ $ # %'& D)(+ * 3 > > 8 = 7 ; : <;= 2 ? @ / "" /B? A @ 7 / "" / ? @ % C 6 ! # $ $ $ # % & )(E * % 3 > F > ?9@ / "" /G? A @ / " " / 9? @ %C /135024 7 ; <;= 7 2 '6 im allgemeinen I H = und H J G KJ L M Die Konstruktion einer simplizialen Stammform auf einem Simplexpolyeder durch Auswahl eines Startpunktes und Addition von Werten entlang Kantenzügen, wie sie im konstanten Fall durchgeführt wurde, wäre also, da die zu addierenden Anteile auf geschlossenen Kantenzügen im allgemeinen nicht verschwinden, stets von den speziell gewählten Eckpunktfolgen abhängig. Der einfache Zusammenhang des Simplizialkomplexes genügt in diesem Fall offenbar nicht. Desweiteren ist nicht garantiert, daß man durch eine solche Konstruktionsvorschrift eine stetige Abbildung und damit eine simpliziale Stammform erhielte, da die Stetigkeitsbedingungen zwischen benachbarten Simplizes nur bei Auswahl eines gemeinsamen Entwicklungspunktes der Stammformen Berücksichtigung finden, nicht aber bei Addition von geschlossenen Formen entlang Kantenzügen. Bemerkung > N ; -Form und die daraus folgende Existenz Die lokale Geschlossenheit einer simplizialen einer simplizialen Stammform (vom Grad ( ) entspricht innerhalb der klassischen Vektoranalysis der aus dem lokalen Verschwindens der Rotation eines Vektorfeldes folgenden Existenz einer stückweise quadratischen Funktion, deren Gradient das Vektorfeld ist (also der Konservativität des Feldes).33 Da sich zwei quadratische Funktionen mit identischen Gradientenfeldern nur um eine Konstante unterscheiden, ist es im klassischen Analogon aber möglich, globale Lösungen auf Simplexpolyedern bereits unter Voraussetzung des einfachen Zusammenhangs zu konstruieren. 33 Vgl. dazu I.4.4 Exkurs: Die klassischen Differentialoperatoren. III Elektromagnetische Felder „Es gibt ein Paradoxon, auf das ich schon im Alter von 16 Jahren stieß. Wenn ich einen Lichtstrahl verfolge,... sollte ich einen solchen Lichtstrahl als ein ruhendes, im Raum oszillierendes elektromagnetisches Feld sehen. So etwas scheint es jedoch nicht zu geben, weder auf Grund der Erfahrung noch nach den Maxwellschen Gleichungen.“ Albert Einstein Im folgenden wird der diskrete Differentialformenkalkül auf die Maxwellschen Gleichungen angewandt, die – beruhend auf den Ergebnissen Faradays – als Grundformeln einer vereinheitlichenden Theorie elektrischer und magnetischer Kräfte die elektromagnetischen Erscheinungen als Eigenschaften des kontinuierlichen Modells elektromagnetischer Felder beschreiben. Erst durch den von E. Cartan geschaffenen Differentialformenkalkül lassen sich die Maxwellschen Gleichungen dem besonderen Zusammenhang von Raum und Zeit sowie der Verwobenheit von elektrischem und magnetischem Feld angemessen formulieren. In der hier betrachteten Situation diskreter Daten in Eckpunkten vierdimensionaler Simplizes und damit eindeutig bestimmter affin linearer Interpolierender auf den gesamten Simplizes erweist sich der diskrete Differentialformenkalkül als angemessenes Werkzeug. III.1 Die Minkowski-Raum-Zeit „Zeit, Ort und Bewegung, als allen bekannt, erkläre ich nicht. Ich bemerke nur, daß man gewöhnlich diese Größen nicht anders als in bezug auf die Sinne auffaßt und so gewisse Vorurteile entstehen.“ Isaac Newton Elektrisches und magnetisches Feld lassen sich in einer -Form zusammenfassen, die auf dem erweiterten Konfigurationsraum (Ereignisraum), dem kartesischen Produkt des Anschauungsraumes mit der Zeit und damit einem vierdimensionalen affinen Punktraum, definiert ist. Der erweiterte Konfigurationsraum ist mit einer durch die relativistischen Gleichungen aufgeprägten Pseudometrik, der Minkowski-Metrik versehen, die durch ein Pseudoskalarprodukt des Index auf dem zugehörigen Verschiebungsvektorraum induziert wird. Unter diesen Voraussetzungen „sieht in gleichförmig zueinander bewegten Bezugssystemen alles gleich aus“, sofern affine Koordinatensysteme gemäß der Poincaré-Gruppe (Verschiebungen und LorentzTransformationen) transformiert werden. Insbesondere sind die Maxwellschen Gleichungen für die -Form und die Minkowski-Metrik forminvariant unter der Poincaré-Gruppe. Man nennt den mit dieser Metrik versehenen erweiterten Konfigurationsraum (der ein vierdimensionaler Minkowski-Raum im Sinne der Definition in I.1.3 ist) Minkowski-Raum-Zeit. Im folgenden wird die geometrische Struktur der Minkowski-Raum-Zeit im Hinblick auf die diskrete Formulierung der Maxwellschen Gleichungen betrachtet. Die speziellen Eigenschaften setzen dabei zumeist nicht die Vierdimensionalität sondern nur ein Pseudoskalarprodukt des Index voraus. Als Grundlage dieser Betrachtungen dienen im wesentlichen [26] und [14]; auf Beweise wird, soweit sie dort nachzulesen sind, verzichtet. Eine Untersuchung von Minkowski-Räumen (gemäß der Definition in I.1.3) als affine Punkträume finden sich in [3]. 108 III Elektromagnetische Felder III.1.1 Definitionen, Bezeichnungen und grundlegende Eigenschaften Im folgenden sei • • • ein vierdimensionaler Minkowski-Raum (die Minkowski-Raum-Zeit), der zugehörige vierdimensionale Vektorraum der Parallelverschiebungen das Pseudoskalarprodukt ! )* $ " # % ( & ' +-,$+. 0/ 1 12 34 (56 / 34756 365 1 ;- <(7;7+=>78;7?-7+:;79@- A7B ;7C$ED * * FF GIHM *>9 7JKL6 mit • • , , die durch induzierte Pseudonorm auf , die durch diese Pseudonorm induzierte Pseudo-Abstandsfunktion Desweiteren sei jede Orthonormalbasis von so sortiert, daß gilt: falls falls ;-<77;(=-7;(?-7;7@- X Y W Z W > * J K \ M ] L U F V F [ G H R U S T ;(C7;ONP!0Q *> *> FF XXWW^G[HM*> JKL6 + ; < + + ; = + + ; ? + _*> + ; @ + F9 \` GI a Cdb c @ < C ; C :`e Cdb c @ < ` C ; C `U! < ` <f ; <= 7` ; == 7f ; ? 7? ; ` @ ? @ ` @ 9 g g f ;<g f ;=g f ;?g f ;@ @ @ i i 3h g f Cdc <j C;(C3]k g f Cdc <j kC ;(C G 3 3k 31.l 43:knm] + 3]83 k + ho j < j k< = f j = j k= = f j ? j k? = 3 g = = = = 1 34 g + 3 8 g+ o j < f j = f j ? j @ 9 Bemerkung a) Für jede Orthonormalbasis von gilt: und damit Für zwei Vektoren mit gilt also: b) Für eine Orthonormalbasis von und einen beliebigen Punkt ein affines Koordinatensystem von . gEG ist Für zwei Punkte erhält man als Abstand von Für den Abstand des Punktes und : vom Ursprung erhält man: j @ kj @ = 9 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit 109 Bezeichnung Üblicherweise nennt man • • • (raum-zeitliche) Ereignisse, die Punkte das innere Produkt Lorentzprodukt und (nichttriviale) Vektoren mit selbstorthogonal, lichtartig oder isotrop. , die nur aus selbstorthogonalen Vektoren bestehen. Für eine Orthonor von ist eine solche beispielsweise "!#$%!#%!#$"!#%!#& ' () Lemma 1 - sind genau dann orthogonal, wenn sie linear Zwei selbstorthogonale Vektoren *,+ Bemerkung Es gibt Basen von malbasis abhängig sind. seien von 00 00 / 2 0 1 / 5 0 1 . 3!4 %+ + +3!4+ 768*9: . Auf diesem Untervektorraum ist positiv definit. mit 3 ,+ 3 Sind nun und + selbstorthogonal, so gilt: ; *,<%>=?3@,?3@A$B4 und ; +C,+D<%E=+3@,+3FA$B4+ ) 1) Sind und + zueinander orthogonal, so gilt: ; *,+ <$>=?3@,+3@AB4 + ) sind, gilt weiter: Da (per def.) *,+H G =,?3@,?3@A I K J ILM:*N =,+3F,+3@ADO+ . J ) Man erhält: = ?3@,+3 A + = ?3@,?3 A= +3F,+3 A ) E68*9: Damit ist Gleichheit in der Cauchy-Schwarz-Ungleichung für 3 ,+ 3 erfüllt, und es folgt die lineare Abhängigkeit: PMQ SR%>T +3* Q ?3 U +$D = 3 ,+ 3FA Q = 3 , 32A Q U + Q ) Man erhält: +V+ 3 !4+$D Q 3 ! Q Q W) 2) Sind umgekehrt und + linear abhängig, so erhält man sofort die Orthogonalität: . Q + U ; *,+D<% ; Q +C,+C<% Q ; +C,+D<% ) X Beweis: Für eine Orthonormalbasis 110 III Elektromagnetische Felder Definition 1 Für heißt Lichtkegel von in . Für !" $ #&% (' )*(+$, * - .0/ 1 /32 Licht-Weltlinie oder Lichtstrahl durch und heißt . Bemerkung Die Bezeichnungen „Lichtkegel“ und „Lichtstrahl“ sind motiviert durch die Lichtartigkeit der 456 Verschiebungsvektoren für Punkte . Die zwei Punkte -58 und lassen festgelegten) sich in diesem Fall als zwei mögliche Ereignisse eines sich mit (der als 7 Lichtgeschwindigkeit fortbewegenden Teilchens interpretieren, also als zwei auf der Weltlinie eines Photons liegende Ereignisse. Lemma 2 9 : gilt: 6 ;<=6 >? 0 b) Sei , dann gilt: ) *(+$, *0 ) *@, *(+BAC $#&% (' ? 0 c) Für alle gilt: )*(+$, * ? 6 D E *FHGJIHK-*(+MLONQP$*(+MR a) Für alle 9 UT S S 19 S mit " gilt: ) *@, V0" >W S D? d) Für zwei Punkte Beweis: (Siehe auch [26].) a) Es gilt: X AC (9 5 ? Y 9 U"6 $#&% 'H9 b) Sei dann gilt: S ) *(+$, * ;[Z\/]32 S "D.0/ 55 $8]^0/$M.0/$5". $8]^0/Q X ; S )*@, *(+ ? c) Für >3 /\02 9 06 $#&% ' S Y./ )* + , * und mit gilt: S _ /_ " und folglich ist )*(+$, *` 6 aAC6 $#&% ' ? Umgekehrt gilt: . )* + , * AC6 ? 111 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit d) Die Inklusionsbeziehung wurde durch b) und c) bereits gezeigt. . Für Sei also *!#+$ Für () ' "!#$ % & oder gilt dann offenbar gilt: . / ! . , - +0 - . 21 . ! . 21 . 0 - . +!3 . 1;:<-=. +!3 . 1-= . !3 . ! 0 +0 +0 4 576 8 4 5>6 8 9 9 . . die Vektoren und sind also selbstorthogonal und zueinander orthogonal; folglich34 . ? . sind sie linear abhängig. Es sei etwa , dann gilt: 31 . 212A@B?< B. AC"13?<A@3?%212AC"13?< . E D % & Bezeichnung Ein Verschiebungsvektor FG • • zeitartig G J raumartig GOJ Lemma 3 !AR Es seien F ! . , KF MF ! L;N , (J KF FLQP (J /H zweier Ereignisse *!# /I heißt liegt innerhalb des Lichtkegels ), liegt außerhalb des Lichtkegels ). , $ zwei Vektoren mit VZ>V VZ>V U X V W Y U [ V W Y T !*R T R F F Z Y Z>\ Z#] Z ! ! ! R bezüglich einer Orthonormalbasis von H . Weiter sei F zeitartig und zeitartig T oder lichtartig, es gelte also HQS ! , KF F L*N R , Dann ist F ' T;` T ab[cMd F R T"` und K !^R L*_ , & , L' , und es gilt: e@ abXcfd !^R & KF L und KF T RB!^R Beweis: (Siehe [26].) Anwendung der Cauchy-Schwarz-Ungleichung wie im Beweis zu Lemma 1. Folgerung ! R !^R , RB!^R , $ , , $ , Ist FgHQS mit KF FMLQN und HQS mit KF L , so gilt K LQP . Jeder nichttriviale Vektor, der orthogonal zu einem zeitartigen Vektor ist, ist also raumartig. 34 Vgl. Lemma 1 112 III Elektromagnetische Felder Bemerkung Man kann nun auf der Menge der zeitartigen Vektoren eine Äquivalenzrelation definieren: !" #$%'&( Die Äquivalenzrelationseigenschaften (Reflexivität, Symmetrie, Transitivität) sind offensichtlich. offenbar auch , und es ist . Desweiteren gilt wegen Nun ist für alle des letzten Lemmas für alle : )* oder -. + .+ ( * , + Damit wird durch in genau zwei Äquivalenzklassen zerlegt: Für eine beliebige fest gewählte Standard-Orthonormalbasis von sei /36 enthalten ist, und + /36 enthalten ist. Da aufgrund obigen Lemmas für :; mit "' <="=% > und "? < bezüglich jeder Orthonormalbasis stets 6A@ 6B gilt, haben die vierten Komponenten • • 87 9 !0/213/343/253/36& die Äquivalenzklasse, in der die Äquivalenzklasse, in der äquivalenter Vektoren das gleiche Vorzeichen. Die beiden Äquivalenzklassen werden nun wie folgt bezeichnet: • Die Äquivalenzklasse der zukunftsorientierten zeitartigen Vektoren • Die Äquivalenzklasse der vergangenheitsorientierten zeitartigen Vektoren 7 . C36 B A( 9 . C36%A( 87 und 9 handelt es sich offenbar um Kegel, denn für D *EA + 'F?GH%EI F% C F J B AGHJ @ C F ( Bei den Mengen gilt: Hinweis: Diese Klassifizierung ist zunächst willkürlich und von der gewählten Orthonormalbasis abhängig, ebenso wie die anschließenden Definitionen und Bemerkungen dieses Abschnittes, in denen Zeitorientierungen verwendet werden. Die Basisunabhängigkeit wird erst im folgenden Punkt III.1.2 über Lorentztransformationen durch die Beschränkung auf spezielle Orthonormalbasen, die durch Anwendung besonderer orthogonaler Transformationen aus der Standardbasis hervorgehen, sichergestellt. Definition 2 Für • • • MK L OCP O P7 O P9 ;N heißt ! K L &=-Q K N ! K L &?;Q K N ! K L &?;Q K N RR K L S K UT Zeitkegel von K L in N , RR K L S K 87?T Zukunftszeitkegel von K L in N RR K L S K 9VT Vergangenheitszeitkegel von K L und in N . 113 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit Bemerkung läßt sich als raum-zeitliche Geschichte einer vom a) Für ein Ereignis Raumpunkt ab dem Zeitpunkt ausgehenden sphärischen elektromagnetischen Welle, festgelegten) also gleichzeitig in alle Richtungen ausgesandter, sich mit (der als Lichtgeschwindigkeit fortbewegender Photonen, interpretieren. b) Der Begriff der Vergangenheits- und Zukunftsorientiertheit läßt sich auch auf den Licht kegel ausweiten: Für !"!# mit $ &% " gilt: ')( *,+ , -. 5 6 (87 5 #../021&3 4$ % 9 *: Beweis: Zunächst gilt nach Lemma 3: ;5 $4 7 5 %=< " Angenommen, es gibt reelle Zahl CBD" mit 9 ): 5= ;5> 9 mit $4 ;5 %@?A" und $ ;5> %BA" , dann gibt es eine H ;5 J> I H 5 4> I E ; 5 E $ % C FF G FF FF C FF und es folgt: H 5 >4I H ;5 5 >4I : C +KC 5 5 > Also ist orthogonal zu +KC *9 und damit raumartig (Widerspruch!). " $4 ;5 %+ Definition 3 Ein lichtartiger Vektor • • L!"!# heißt 7 5 ;5 zukunftsorientiert NM $4 %? ;" 5 7 9 5 , vergangenheitsorientiert NM $ %OBP" 9 . Q Bemerkung > Zwei lichtartige Vektoren !"!# haben genau dann die gleiche zeitliche Orientierung, wenn bezüglich jeder Orthonormalbasis ihre vierten Komponenten das gleiche Vorzeichen haben. Definition 4 R Für • • von S SX in heißt TU S YTU S R . V ist zukunftsorientiert W Zukunftslichtkegel und FFZV ist vergangenheitsorientiert W Vergangenheitslichtkegel FF 114 III Elektromagnetische Felder III.1.2 Lorentztransformationen Im folgenden werden orthogonale Transformationen, also lineare Abbildungen mit der Eigenschaft !" und affin orthogonale Transformationen #$%&" , deren zugehörige lineare Abbildungen orthogonale Transformationen sind, betrachtet. Zunächst werden die wichtigsten Eigenschaften aus I.1.2 für den Spezialfall der Minkowski-Raum-Zeit formuliert. '() Eigenschaften orthogonaler Transformationen a) Jede orthogonale Transformation ist ein Isomorphismus. b) Orthogonale Transformationen bilden lichtartige Vektoren auf lichtartige Vektoren ab. Folglich bilden affin orthogonale Transformationen Lichtstrahlen auf Lichtstrahlen und Lichtkegel auf Lichtkegel ab. c) Orthogonale Transformationen sind mit der zu assoziierten quadratischen Form verträglich und durch diese Eigenschaft charakterisiert. d) Orthogonale Transformationen bilden (unter Berücksichtigung der Position des zeitartigen Vektors) Orthonormalbasen auf Orthonormalbasen ab und sind durch diese Eigenschaft charakterisiert. * ,+ -./0 123 54+ ,6 +7 + %3 54,6 +87 9 2 ,6 ,6 9:;' Vorbemerkung (zur folgenden Definition) orthogonale Transformationen, so gilt: Sind und 1 + + -4,+ -4,+ ;' &< Folglich bildet die Menge der orthogonalen Transformation zusammen mit der Verkettung von Abbildungen eine Gruppe. /0 Definition 5 Eine orthogonale Transformation heißt allgemeine (homogene) Lorentztransformation. Die Menge der allgemeinen Lorentztransformationen versehen mit der Abbildungsverknüpfung heißt allgemeine (homogene) Lorentzgruppe. Man schreibt dafür: => ?@AA" orthogonal B 4 < = > eine allgemeine Lorentztransformation und es seien C ED8F+ D8F- D8FG D8HF und I ED8F+ D8F- D8FG D8HF mit D8FJ ED8FJ für K LMNOP Orthonormalbasen von . Dann ist die mit der orthogonalen Transformation und der Orthonormalbasis C assoziierte I Matrix die Koordinatentransformationsmatrix von C nach : QSRT U Q UVT W X J Y HJ T Y[Z + $\ HM]H < Bemerkung Es sei 115 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit Mit gilt dann: ! ! " " '% && ! #$! (*) ,+-. . /'0 ,+-'. . 1. . /0 2 *354 7698 8 34 : 76 ;34 : 76 8 8 354 76 und man erhält in Komponenten: > > ? 3 4 < 7 6 ; 8 3 4 : 76 8 = > A # > >@? >@?? > ?A # > ? >BA >@A? > AA # > A # > '% && # > ? # > A (DC > Entsprechend gilt umgekehrt: Zu einer gewählten Orthonormalbasis 3 HJI FKL mit Matrix FE 'FE ? G E A G E ist jede *3:M 3N*3 3: die Koordinatentransformationsmatrix des Basiswechsels FE G E ? G E A G E MOPQFE Q E ? Q E A Q E Q für eine orthogonale Transformation . Die Menge der Matrizen mit dieser Eigenschaft bildet VUWIX . zusammen mit der Matrixmultiplikation eine Untergruppe von RTS Definition 6 Eine Matrix 3YH=I F KL mit der Eigenschaft *3:M 3 ;3 3: 2 ) heißt allgemeine Lorentzmatrix. Die Menge der allgemeinen Lorentzmatrizen versehen mit der Matrixmultiplikation heißt allgemeine Lorentzmatrizengruppe: Z[\^]_J`WacbedgfhFiLhjjkl _*bm kl b,noqp r5s Vorbemerkung (zu folgendem Lemma) bt_vuwBx yz hx{ y|} d~q[ \ Für gilt wegen k l _b m k l b : h _ w h9 @ w h @ w h h s T x{ y|} w x h w y h x o y _*wB} h9 @ Es folgt: w@h h _ w@} h9 w@h9 w@ hT P w hh s ~q[\ Die Gruppe w hh wird dadurch in zwei Teilmengen zerlegt, die durch das Vorzeichen der Komponente bestimmt werden. Diese beiden Teilmengen unterscheiden sich durch die Wirkung ihrer Elemente auf die Zeitorientierung lichtartiger und zeitartiger Vektoren. 116 III Elektromagnetische Felder ! " # $ %'&)( *,+ -. + % $/10"243 6 5 + 57 298;:%<.= > + ? @: <= > A -. + BDC *,+ -. + $ 6E + +GFIH 298;:@<= > + ? :@<= > A -. + B C Lemma 4 Sei und folgende Aussagen äquivalent: a) b) c) eine Orthonormalbasis von . Dann sind . erhält die Zeitorientierung aller (nicht-trivialen) lichtartigen Vektoren, es gilt also: erhält die Zeitorientierung aller zeitartigen Vektoren: % Beweis: Siehe [26]. Damit zeigt sich, daß die durch das Vorzeichen der Komponente bestimmten Äquivalenzklassen der Lorentzmatrizen Klassen von Lorentztransformationen entsprechen, welche die Zeitorientierung erhalten bzw. ändern. Dabei wird die Unabhängigkeit von der gewählten Orthonormalbasis gerade durch das obige Lemma sichergestellt. Man definiert daher: JK L N & ( % 8 M 8OM %QPSR ( T '? T *,+ VU T *,+ VU C Definition 7 Eine allgemeine Lorentzmatrix • • heißt kausalitätserhaltend (orthochron) nicht kausalitätserhaltend , . Entsprechend heißt eine allgemeine Lorentztransformation • kausalitätserhaltend (orthochron) , wenn erhält, wenn also gilt: • nicht kausalitätserhaltend, wenn E T + % +4FIH 2 E T + % +4FIW 2 die Orientierung aller zeitartigen Vektoren die Orientierung aller zeitartigen Vektoren umkehrt: Nicht kausalitätserhaltende allgemeine Lorentztransformationen ändern die Zeitorientierung aller zeitartigen und (nichttrivialen) lichtartigen Vektoren und sollen im folgenden nicht mehr betrachtet werden. Desweiteren werden nur noch solche Orthonormalbasen zugelassen, die mit der bereits fest gewählten Standard-Orthonormalbasis gleich orientiert sind und deren zeitartiger Vektor zukunftsorientiert ist: !# ! " # $ ! # Definition 8 gleichorientierte geordnete OrthonorEine zulässige Basis von ist eine mit malbasis mit zukunftsorientiertem zeitartigen Vektor . 117 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit Bemerkung Eine weitere Möglichkeit, die Orientierung der Basis in eher klassischer Weise festzulegen, ist zusätzlich zur Zeitorientierung die Forderung der „Rechtshändigkeit“ der raumartigen Vektoren bezüglich der Restriktion des inneren Produktes auf den Unterraum (das dort positiv definit, also ein Skalarprodukt ist) und des durch auf definierten Vektorproduktes. Man fordert dazu für %'&( &( *)+ , &( # )+ : # +. ) -0/213 !#"#$ Vorbemerkung (zur folgenden Definition) Die Beschränkung auf zulässige Basen wirkt sich auch auf die als Basiswechsel in Frage kommenden Lorentztransformationen und Matrizen aus: Für 465879;: gilt wegen <>= 40?@<>=4 : ABC>D 4 I Setzt man 4 K <8K so gilt: 4 ? < = 4 und ABC A BC ABC A BC ? <>=4FE 4 ?HG <>= G 4 ABC A B C 0 I FJ 4 4 3 <L4 mit &M P M (ON ) Q Q P + 4 ? < ? < = <L4 4 ABC ABC < G 4 ABC N U U U U und V Sind nun aber STK K für die Koordinatentransformationsmatrix 4 • • X ABC 4 ^] ? < = 4 4 4 ABC <>= 4R5'79;: I < = 3 U U U U U U U U zulässige Basen von W , so gilt YX [Z . 5 79;: von S nach V : \ , denn S und V sind gleich orientiert und , denn U und U U sind zukunftsorientiert. Definition 9 Eine allgemeine (homogene) Lorentztransformation heißt eigentlich, wenn sie orientierungserhaltend ist. Die Menge der eigentlichen kausalitätserhaltenden homogenen Lorentztransformationen ist definiert durch 7_K 0`a 5'7O:Hb!c a # fa d>e 1 orientierungserhaltend g 3 Entsprechend ist die Menge der eigentlichen kausalitätserhaltenden Lorentzmatrizen definiert durch 79RK ih 4 YX X [ Z 5'79;:kj j l] ! ABC 4 0m 3 118 III Elektromagnetische Felder Bezeichnung Zur Vereinfachung wird im folgenden kurz Lorentzgruppe genannt, die Elemente heißen kurz Lorentztransformationen. Matrizen heißen kurz Lorentzmatrizen. Bemerkung a) Es ist leicht nachzuweisen, daß von ) ist. b) Jede Lorentztransformation eine Untergruppe von (und eine Untergruppe überführt zulässige Basen in zulässige Basen. Definition 10 Die Poincaré-Gruppe (inhomogene Lorentzgruppe) ist die Menge der affin orthogonalen Transformationen, deren zugehörige lineare Abbildungen Lorentztransformationen sind: affin linear Beispiele für Lorentzmatrizen Im folgenden werden zwei spezielle Untergruppen der Lorentzmatrizen betrachtet. Dabei ist zu beachten, daß eine entsprechende Bezeichnung für Lorentztransformationen erst dann Sinn macht, wenn durch Auszeichnung einer zulässigen Basis ein Bezugssystem fest gewählt ist und so die eindeutige Zuordnung ! " $% # '&)(+*, von Transformationen und Matrizen ermöglicht wird. a) Die Untergruppe der Raumdrehungen - .0/02 1 53 4 687:9;7< 2 1 =)>,?@A6BCED Die Gruppeneigenschaften folgen unmittelbar daraus, daß =)>,?:@A6BFDGIHJ@LK;M6B : tergruppe ist. Es gilt hierbei für jede Lorentzmatrix N@LOQP RSB 7PT( RVU8W -XX O W 7 OZ3 Y 7 O ? 7 [ X OO 7 W O 7 Y O 7 ? [ 7\7 eine Un- jede Lorentzmatrix mit der letzten Eigenschaft ist also bereits eine Raumdrehung. b) Die Untergruppen der Schübe (boosts) in Richtung der ersten drei Einheitsvektoren 3Ib ^b 3 3 ] P ^ P @L_JB`,a _ D F c8 ed;eK; 3b bf3 wobei man für a _ setzt: j WeW k)l:m t p n)q o uvvv t q nro:s w W @L_JBghh hi p q pq nrnro o s nro s 119 III. 1 Die Minkowski-Raum-Zeit und entsprechend durch Vertauschung von Zeilen und Spalten ! " # % $&(' gilt dann die relativistische Geschwindigkeitsadditionsformel: ) *)!+), - /.1032 )546) ) 032 ) " sowie 8 ) 7 9):;<46) 032 ) " ) / = >@? . Die Gruppeneigenschaft folgt schließlich mit Für Vermöge der Variablentransformation A%BCED &FG:8HGIE: &J KML:8H A%BCED K N/ erhält man die hyperbolische Form eines Schubes: : EC D K O K & S7T Q: P(R/S CED K DK UWV7X(Y Z UWV7X(Y Z S7TUWV7X(Y Z ( P / R S UWV7X(Y Z UWV7X(Y Z W U V7X(Y Z und analog DK : CED K DK : CED K P(R/S S7T D K S7T (P R/S !O K & D K : CED K : CED K DK P(R/S S7T S7T P(R/S O K & 9 A%BCED K 9 9 9 " 120 III Elektromagnetische Felder Damit gilt: ! " $# %!&' & )(* + ,.-&+/ "0+12+354 Satz 1 ,768 Für jede Lorentzmatrix gibt es einen Schub + ,=< , so daß gilt: Raumdrehungen : :; > mit ,9- und zwei 4 : ; : Beweis: Siehe [26]. Bemerkung (Physikalische Interpretation) ,?68 Ist die Koordinatentransformationsmatrix eines Basiswechsels A @ + A @ + A@ B + A@ C D9EA @ + EA @ + EA@ B + EA@ C ' GFHGIJH für eine Lorentztransformation , so entspricht obige Zerlegung 1. einer Raumdrehung des ersten Bezugssystems, so daß die erste Raumachse in Richtung der Bewegung des zweiten Bezugssystems relativ zum ersten zeigt, 2. einem Schub in Richtung der Ersten der gedrehten Achsen (also in Richtung der Bewegung des zweiten Bezugssystems relativ zum ersten), so daß die Raumachsen des gedrehten ersten Bezugssystems sich bezüglich des zweiten in Ruhe befinden und 3. einer weiteren Drehung dieser Raumachsen auf die Achsen des zweiten Bezugssystems. 121 III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen III.2 Die Maxwellschen Gleichungen „Die Wissenschaft ist eine Differentialgleichung. Die Religion ist eine Randbedingung.“ Alan Turing und magnetisches Feld werden in einer affinen -Form zusamElektrisches Feld mengefaßt, die auf konvexen maximaldimensionalen Teilmengen der Minkowski-Raum-Zeit definiert ist. In dieser Betrachtungsweise sind die homogenen Maxwellschen Gleichungen äquivalent zur Geschlossenheit dieser -Form. Durch Kombination der elektrischen Erregung und der magnetischen Erregung in einer weiteren -Form sowie der Ladungsdichte (als zeitlicher Teil) und der Stromdichte (als räumlicher Teil) in einer -Form erhält man eine entsprechend elegante Formulierung der inhomogenen Maxwellschen Gleichungen.35 III.2.1 Die Maxwellschen Gleichungen im Wandel der Zeit Es soll nun kurz die zeitliche Entwicklung der Formulierung der Maxwellschen Gleichungen nachgezeichnet werden.36 Auf die Betrachtung physikalischer Hintergründe und der speziellen in der Physik Verwendung findenden differentialgeometrischen Methoden wird an dieser Stelle verzichtet.37 In der anfänglichen Formulierung der Maxwellschen Gleichungen werden Abhängigkeiten von Vektorfeldern !"#$&%' beschrieben, die jedem raum-zeitlichen Ereignis (bezüglich der Standardbasis des zusammen mit der Zeit) einen (Raum-)Vektor zuordnen, der die Feldkomponenten in Richtung der kanonischen Basisvektoren enthält: )(*,+-./10* 3 2&4'+56.*$70*$ $3298 Im einzelnen betrachtet man dabei folgende Vektorfelder: • • • • • Das (äußere) elektrische Feld – die Wirkung der elektrischen Kraft auf eine Ladung als passives Objekt –, die elektrische Erregung (Verschiebung) – die aktiv durch eine Ladung erzeugte elektrische Kraft –, das (äußere) magnetische Feld (magnetische Induktion) – die Wirkung der magnetischen Kraft auf eine Ladung als passives Objekt –, die magnetische Erregung (Verschiebung, Feldstärke) – die aktive Rolle einer Ladung, die ein magnetisches Feld erzeugt – und die elektrische Stromdichte – die Ladung, die sich durch eine Fläche hindurch bewegt. Weiterhin findet ein Skalarfeld Verwendung, die Ladungsdichte : ;'9$$! : 3$&%'98 35 Betrachtungen elektromagnetischer Erscheinungen in Differentialformenschreibweise finden sich beispielsweise in [32, 33, 24]. 36 Vgl. dazu speziell [33]. 37 Weiterführende physikalische Einzelheiten finden sich etwa in [21, 19, 32, 33]. 122 III Elektromagnetische Felder Der Zusammenhang dieser Felder wird durch die Maxwellschen Feldgleichungen und durch Materialgleichungen beschrieben.38 In den Materialgleichungen treten „Tensoren“ auf: für raum-zeitliche Ereignisse • Die elektrische Permittivität , • die magnetische Permeabilität und . • die Konduktivität sind die linearen Abbildungen und stets positiv definit39, Für ein Ereignis ist entweder positiv definit oder verschwindet. Im Spezialfall eines isotropen („richtungsunabhängigen“) Mediums sind die Matrizen Vielfache der Einheitsmatrix; man kann die obigen Tensoren in diesem Fall also als (skalare) Funktionen40 betrachten: "!#%$&'%( ) *+ Die Maxwellschen Gleichungen in ihrer anfänglichen Form sind partielle Differentialgleiindizierten Komponentenfunktionen der elektromagnetischen Felder chungen der mit in Richtung der Standardbasisvektoren des . Die räumlichen Koordinaten werden dabei mit bezeichnet, die partielle Ableitung nach der Zeit üblicherweise durch den Punkt: ,-. • Die homogenen Maxwellschen Gleichungen: / " 0 / 43 / 6 / 21 / ,51 / . (1) Die Quellenfreiheit: / $ / 73 8 / , / . $: 9 0 / 40 $ / 8 / . / $: 9 3 / 73 $ / 40 8 / / , $: 9 (2) Das Induktionsgesetz: • Die inhomogenen Maxwellschen Gleichungen: / 0 / <3 / / ;1 / ,=1 / . (4) Das Durchflutungsgesetz: / $ / <3 ?@0 /, /. 1 / 0 $ / ? 3 /. / 1 / <3 $ / 0 ? / /, 1 (3) Die Eigenschaft „elektrische Ladungen sind Quellen des elektrischen Feldes“: 38 39 40 8> 09 93 9 ABDCFEHGHI JKBDCFEHGHI Die klassischen Formulierungen und Bezeichnungen finden sich etwa in [19, 21, 23]. Mit thermodynamischen Mittel kann gezeigt werden, daß und zusätzlich symmetrisch sind (Vgl. [21]). Vgl. [19]. 123 III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen Eine kürzere, seit Ende des 19. Jahrhunderts Verwendung findende Schreibweise ermöglichen die Operatoren „Divergenz“ und „Rotation“:41 (1) (2) (3) (4) Seit Mitte des 20. Jahrhunderts verwendet man schließlich eine der vierdimensionalen Situation angemessene Differentialformenschreibweise: • Die homogene Maxwellsche Gleichung: (H) • Die inhomogene Maxwellsche Gleichung: " #$ %'&( ( " ) +* (I) ! Die elektromagnetischen Felder sind dabei in den Formen , -, /.0 13245 768 9$245 7:0;/245 < < < . 9$24 ; 6 ;/24 1 : 1324 9>= " 7 ? < . 13245 6 9$2@5 : ;$245 -, A.0 9$24 ; 360 ;$24 1 3:8 1324 9>= / ? ? ? 6 9 : ; , . 1 5CB " und zusammengefaßt: Bemerkung a) In der Minkowski-Raum-Zeit gelten zwischen äußerer Ableitung und Koableitung unabhängig vom Grad D des Operanden stets die Beziehungen E<( ( ! = )( ( ! = denn für eine D -Form F mit DHGEI J=K=L=MN gilt: `. _ . ( ( !OF PRQTSVU XJ WZY\[]^ ^ F E?( ( F und folglich auch ( ( ?( ( ( ( E ! F U W F E .`_ .`_ . _ . U JW []`^ [aY\bc]b ^ U XJ W ][aY\bc] ^ F .`_d d . ^+] ^ eF U JXW[]`^ eFfB b) Man erhält die klassischen Maxwellschen Gleichungen aus den Gleichungen (H) und (I) durch komponentenweise Betrachtung bezüglich der Standardbasis: 41 Vgl. dazu I.4.4 Exkurs: Die klassischen Differentialoperatoren. 124 III Elektromagnetische Felder Aus der homogenen Gleichung folgt aufgrund der linearen Unabhängigkeit der Basiselemente komponentenweise das Induktionsgesetz (2) "!# $ & % $ ! '$ % ! $ % und die Quellenfreiheit (1) ! % )( Entsprechend erhält man die klassischen inhomogenen Maxwellschen Gleichungen (3) und (4) aus der inhomogenen Gleichung * + $,.-0/ 1 1 + " , / 1 + $21, .03 durch komponentenweise Betrachtung, denn bezüglich der Standardbasis gilt: + . -$4) 4 5$64 1 #7 #7 #7 3 $ 4) 5$ 4 4 4 $ 4 5$ 4 7 7 7 7 7 7 8 125 III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen zusammengefaßt also ! ! ! ! $ ! ! sowie #" %" %" & %' ' %" ' %" ' %" )( * Man erhält:+ ,(- . ' / ! ! ' / ! ! ,' ! ! %" %" %" * c) Die Kontinuitätsgleichung, also die lokale Formulierung der Ladungserhaltung, folgt aus + der inhomogenen Maxwellschen Gleichung (I): 0 '21 und folglich+ gilt: % 34' / ' 87:9<; ' 0%0 0#' ' ' ' ' )( %"65 ( ( * III.2.2 Materialeigenschaften In der Theorie elektromagnetischer Felder sind Materialeigenschaften abhängig von einem raum-zeitlichen Ereignis und einer Richtung. Man hat es dabei mit Abbildungen =>@? ACBED#F 43 G3 ? 56&HG3 ? 5I5 JK A =ML> G3 J 5 ,A G3 J 5 G3 J 5 JPO ? ein zu tun, wobei ? eine Teilmenge des Ereignisraums N und für jedes G 3 5 3 5 . R Q -Vektorraum ist. Betrachtet man zum Beispiel das Tangentialb ? > ? einer S -dimensionalen differenzierbaren Mannigfaltigkeit ?UT N , soündel ist die Abbildung =ML ein S G 3 5 J V R > L 3 ? 5 von ? in J . Endomorphismus des -dimensionalen Tangentialraums 126 III Elektromagnetische Felder Da in dieser Arbeit maximaldimensionale konvexe Teilmengen des Ereignisraums gehörige Vektorbetrachtet werden, deren Verschiebungsvektorraum stets der gesamte zu raum ist, wird zur Vereinfachung im folgenden als von unabhängig angenommen. Man kann daher als Materialeigenschaften Abbildungen der Form für einen endlichdimensionalen -Vektorraum betrachten. III.2.2.1 Materialeigenschaften in klassischer Formulierung ! " # ! $&%'$)( * $&% " + $)( ", ! $)( ",.-/0 1 " 2 0 3 $ % " + "4$ ( ".-50 61 7 8 " " $&% " +;: $)( "<-/0 = > 0? 1 In der klassischen Formulierung elektromagnetischer Zusammenhänge ist für einen festen Punkt eine Abbildungen zwischen 3–dimensionalen -Vektorräumen, deren Elemente Bilder der betrachteten elektromagnetischen Felder sind. Die Abhängigkeit zweier läßt sich also beschreiben durch: Vektorfelder Die Maxwellsche Elektrodynamik gründet auf der Voraussetzung eines punktweise linearen Zusammenhangs elektromagnetischer Felder, ist also für jedes eine lineare Abbildung, die bezüglich der Standardbasis des als Matrix geschrieben werden kann: 9 Die auftretenden Matrizen sind dabei diagonalisierbar, und sind positiv definit, ist positiv definit oder verschwindet. Ist zusätzlich richtungsunabhängig, so spricht man von Isotropie. In diesem Fall sind die Matrizen stets proportional zur Einheitsmatrix, es gilt also: mit einer Funktion III.2.2.2 Materialeigenschaften in Differentialformennotation Im vorliegenden Modell, dem die Differentialformenschreibweise der Maxwellschen Gleichungen zugrunde liegt, verwendet man anstelle der üblicherweise betrachteten Vektorfelder affine -Formen, also affin lineare Abbildungen von maximaldimensionalen konvexen Teilmengen des Ereignisraums in den Vektorraum der alternierenden -fachen Multilinearformen . Die zugehörigen Materialeigenschaften sind Abbildungen @ ABC A B C 2A B C ED" ED" @ D>0FAA BB C C für -fache Multilinearformen und damit auch des Vektorraums @ , wobei hier die Unabhängigkeit des Vektorraums vom Ereignis ausgenutzt wird. III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen 127 Bezeichnung In Anlehnung an die klassische Terminologie lassen sich die Bezeichnungen für spezielle Materialeigenschaften auf die Differentialformennotation übertragen und somit als Eigenschaften der Abbildung ausdrücken: • Die Abbildung heißt affin linear, wenn sie in der ersten Komponente affin linear ist, wenn also für jedes die Abbildung affin linear ist. • • linear, wenn sie in der zweiten Komponenten linear ist, also wenn heißt die Abbildung !" ! Die Abbildung für jedes linearheißtist.homogen bezüglich , wenn unabhängig vom betrachteten Ereignis ist, also wenn gilt: $# &%' # ( ) +* Hinweis: Eine solche Abbildung ist also konstant in der ersten Variablen, dem raumzeitlichen Ereignis. Da es in der Minkowski-Raum-Zeit keine absolute, sondern nur relative, vom gewählten Bezugssystem abhängige Gleichzeitigkeit gibt, ist auch ein rein räumlicher Homogenitätsbegriff (für jeden festen Zeitpunkt) stets bezugssystemabhängig. • Ist nicht homogen bezüglich , so nennt man heterogen bezüglich . Die affine Materialgleichung Unter Verwendung dieser Bezeichungen erhält man für den Zusammenhang der affinen –Formen und eine Materialgleichung , - .- .- ! / !0 - ! 1%2 mit /!" 34 5 36 57/! / für eine affin lineare und lineare Abbildung /8:9 3 5 3 057/ * Bemerkung Um auch in der Differentialformennotation einen an die Anschauung angelehnten Isotropiebegriff einzuführen, ist es notwendig, zwischen Raum- und Zeitrichtungen zu unterscheiden. Dazu sei eine zulässige Basis von . Dann ist $;=< ; 3 ;6> ;? @ BA ; <C ; 3 ; <C ; > ; 3 C ; > ; <C ; ? ; 3 C ; ? ; >0 C ; ?E D 128 III Elektromagnetische Felder eine Basis von . Weiter habe die Abbildung in einem Punkt bezüglich Diagonalgestalt mit positiven Diagonalelementen. Dann gibt es reelle Konstanten so daß für alle "!$#&%'( *)+ + + + ! %-, /! . % gilt: ) , 102 *) + + + + ! %, ! . % "!$#&%'( 34 "!$#&%'( *)+ + + + ! % ! %, ! . 6 % 5 Um die Unabhängigkeit der Konstanten von der gewählten (zulässigen) Basis sicherzustellen, ist die Verträglichkeit mit Lorentztransformationen erforderlich. Es genügt dazu, die Verträglichkeit mit Raumdrehungen und Schüben zu überprüfen:42 a) Für die (spezielle) Raumdrehung mit :+ 7 :+ 7 :+ 7 <+ 8 7 :+ ; 8 7 < + )>9= 8 7 <+ 8 7 <+ ; , 7 erhält man wegen "!$#&%'( = A ?@ @B aus der Bedingung für die *)+ + + + *) 7 7 ! %, ! . % ! % " $ ! & # ' % ( C C *) + + +D +D ! %, ! . % E "!$#&%'" E "C !$#&%'" +D C *) 7 *) + + +D ! , !JI . !GFH !GFH *) + + + + ! % ! %, ! . L % K 7 7 , ! . % *) 7 7 7 7 ! %, ! . % D+ + 7 ! , !I . ) * ! % 7 ! 7 % , 7 ! . 7 % "!$#&%'( "!$#&%'( Konstanten die Beziehungen: und 5 Umgekehrt ist leicht verifizierbar, daß diese Bedingung hinreichend für die Verträglichkeit mit beliebigen Raumdrehungen ist. b) Die Verträglichkeit mit Raumdrehungen sei nun bereits erfüllt, es sei also ) , > M N 02 mit reellen Konstanten BasisvektorsU M )V 0WW , >2 XJY[Z\ V 42 Vgl. III.1.2, Satz 1. Z]$^_\ V *) + + + + ! %O, /! . % 34P *)+ + + + / M M N>Q ! R , /! . S !GFH "!$#&%'" M M T . Durch den (speziellen) Schub in Richtung des ersten U U V 3Dbb 4 c ` = )V ) e;V ` Z]$^_\ ,d ,f V XYaZ\ III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen 129 erhält man mit "!$# die Verträglichkeitsbedingung: *+ , ,6 %'(& ) B % & & 0 3>= 0BA 3EDFHG ()'I 0 = 0BA -/.10 2435.1687:9<; ; ;@? ;C? 0 JK-'7L9; ;M ;C? ;CM@? N O % (& )P - Q = - G = A 7G L9 ; - Q; M ; 6 9 = ; ? - G ; M? = ;A ? 6 G 7L9 ; 6 = ; M A ; 6R 9 ; ? ; M? ; ? 7L9; ; ; ? ; ? G % (& & )P - Q - = - G = A G - = G 7L9 ; ; M ; - M = A ; 9 ;G ? - = ; M? 9 ; M? ; ? G 7L9; 6 ; M ; -@= ; ?6BA 9 ; M? G ; ?- = R H$ %B(& 7L 9%B; (& & ;@@M # ) ; - ;C? = G 9 $;C M? %B(& ;C%B? (& & ## ) = # - A G $ % (& % (& & # 7L) 9; - ; 6 = G $ % (& % (& & ## 7L) 9; 6 ;@ M = ;C# ? - A ;C? 6 7L9; ; M ; ? ; ? G % (& ) 6 = # A 7L96 ; ; G %B(& & ) 7L9; - ; = # ; ?-KA ; ? G $$ %B(& & 7L 9; %B(& ;@#M S1#;C? ) ;CM? - = G %B(& & T %B(& @# ) = # A G $$ % (& & % (& #S1# ) 7L9; - ; 6 = G % (& & % (& # ) 7L9; 6 ;@M = # ;C?6 A ;CM? ? U 7L9; ; 7L9; ; M ; ? ; M Damit diese Gleichheit und damit auch die Gleichheit aller Koeffizienten in der DarstelVQX @Y erfüllt ist, müssen die lung bezüglich der Basis für beliebige QVW und alle & & & % % 7 ? Konstanten ( und ( notwendigerweise gleich sein. Wie bei der Betrachtung der Raumdrehung ist hier leicht nachweisbar, daß diese Bedingung für die Verträglichkeit mit Schüben auch hinreichend ist. Bezeichnung • • Z% & heißt isotrop in einem Punkt [ V Z bezüglich % , wenn es eine Vreelle Konstante (]_ \ ^ gibt, so daß für jede alternierende ` –fache Multilinearform X CY gilt: 7 ? % [ = %B(& ) 9 7 7 U % Die Abbildung ist in diesem Punkt also linear und richtungsunabhängig in allen Variablen. Z heißt isotrop bezüglich % , wenn die Isotropie bezüglich % in jedem Punkt [ V Z erfüllt ist. % Für den Fall, daß Z homogen und isotrop bezüglich einer Materialeigenschaft ist, gibt % & VaW , so daß gilt: es eine Konstante % [ = %&) V VX 9 7 7 b [ Z 7 @Y ? U % & eine Materialkonstante. In genau diesem Fall nennt man 130 III Elektromagnetische Felder Bemerkung a) Ohne Normierung der Lichtgeschwindingkeit Lorentztransformationen die Bedingung43 erhält man für die Verträglichkeit mit Umgekehrt impliziert die Forderung der „Invarianz des Vakuums“ (und damit des Übergangs von Galileitransformationen zu Lorentztransformationen) zusammen mit obigem Transformationsverhalten (für eine zunächst beliebige reelle Konstante ) eine Lichtgeschwindigkeit, die der Gleichung genügt44, im vorliegenden normierten Fall also . definieb) Die oben gestellte Forderung der Basisunabhängigkeit der die Abbildung renden reellen Konstanten schließt nicht die Möglichkeit aus, basisabhängige Materialeigenschaften zu betrachten. Bei der Modellierung realer Strukturen ist es sogar erforderlich, solche zuzulassen. So sind natürlich Materialeigenschaften, die etwa das elektrische und magnetische Verhalten von Festkörpern beschreiben, im allgemeinen nicht invariant gegenüber Raumdrehungen (zum Beispiel bei Gitterstrukturen), geschweige denn gegenüber Schüben, also bei Übergang von einem Bezugssystem, in dem der Körper ruht, zu einem sich dazu gleichmäßig gradlinig bewegenden Inertialsystem. Die klassischen nur die Raumdimensionen berücksichtigenden Bezeichnungen „homogen“, „heterogen“ und „isotrop“ sind daher stets als homogen, heterogen bzw. isotrop bezüglich des gewählten Bezugssystems zu verstehen. Beim Wechsel zu einer anderen zulässigen Basis und der damit verbundenen orthogonalen Transformation der Koordinaten sind dann stets auch die basisabhängigen Materialeigenschaften entsprechend zu transformieren. III.2.3 Die diskreten Maxwellschen Gleichungen Die Maxwellschen Gleichungen in Differentialformenschreibweise werden an die Situation diskreter Daten in Eckpunkten vierdimensionaler Simplizes angepaßt. Man erhält Gleichungen für die eindeutig bestimmten Interpolierenden der Funktionswerte in den Ecken dieser Simplizes, also Gleichungen für affine -Formen auf -Simplizes. Dazu sei !#" #$ #%'& ein orientiertes ( –Tupel affin linear unabhängiger Punkte in ) , es sei *,+ - !#" #$ %&/. das orientierte (maximaldimensionale) von diesen Punkten aufgespannte -Simplex und 01+ " 2 #1 für 3465 8798:9 <; . > 4@ A *BA & mit Weiter seien = =? =C+ D E9FHGI E9FH%KG J D E9FHG I E9FH%LG J D $ E9FH$G I E9FH%G JNM E9FHG I E9FH$G JNM E9FHG$ I E9FHG JNM $ E9FHGI E9FHG O O > + O =C E9FHGI E9FH%KG J E9FHG I E9FH%LG J $ E9FH$G I E9FH%G JNP E9FHG I E9FH$G JNP E9FHG$ I E9FHG JNP $ E9FHGI E9FHG 43 44 Eine Behandlung der Invarianz der Materialgleichungen findet sich etwa in [23]. Vgl. dazu [7, 30]. 131 III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen und ! # %$ $ $ ! die duale Basis zu einer zulässigen Basis eine affine " -Form auf , wobei # $ $ $ ! von & sei. affine -Formen auf Ist nun ' )(*+ *+ *+ *+ die Zerlegung in nach außen orientierte , -Simplizes, so folgt aus -/.01324. ! mit dem Stokesschen Integralsatz auf Simplizes: 2. 5 ! 41476 -/.9:6 /.0 <=?> 6 /.0 =?< > 6 .9A 8 ;8 ( 8@ ( ; 8@ III.2.3.1 Die Integralform der diskreten homogenen Maxwellschen Gleichung = Aus der homogenen Maxwellschen Gleichung (H) erhält man nicht nur das Verschwinden der , sondern sogar das Verschwinden Summe der Integrale über die Ränder der Randsimplizes jedes einzelnen Summanden. Mit dem Stokesschen Integralsatz auf Simplizes folgt aus -BC1ED 6 -BF1 $HG 1 $III$KJ 8@ die Integralform der diskreten homogenen Maxwellschen Gleichung auf 6 BC1 $LG 1 $III$KJ A ; 8@ : (DH) Bemerkung M C N 1 $III$KJO 6 BC132 G PN 1 $III$KJO5Q N M O4$ ; 8 @ Durch das Verschwinden der Summe aller fünf Integrale folgt jeweils eine der Gleichungen aus den vier übrigen. Gilt nämlich für so erhält man: ?=< > 6 BF1 D 6 BC ; 8SR ( ; 8@ U< @WV T X 6 BF1[A @ZVY R ; 8@ 132 III Elektromagnetische Felder III.2.3.2 Die Integralform der diskreten inhomogenen Maxwellschen Gleichung Aus der inhomogenen Maxwellschen Gleichung (I) folgt: '&)(*,+-&/.0.0.1&243 ! "$# %" # Mit dem Stokesschen Integralsatz erhält man die Integralform der diskreten inhomogenen Maxwellschen Gleichung auf 5 : 6" # "%# '&)(*,+-&0.0.0.0&243 (DI) Bemerkung Auch hier läßt sich der Stokessche Integralsatz auf 7 89;:=< "%# > 6" und mit (DI) erhält man: 7 89;:=< "%# 7 8 ; 9 = : < 6 "%# " 5 ?+ 7 8 ; 9 = : < "%# ' anwenden. Es gilt: 6" @ " Aus der Gültigkeit der inhomogenen Maxwellschen Gleichung auf Integralsatz folgt also die Ladungserhaltung auf 5 : +A " @ " '3 5 und dem Stokesschen CBEDF1G = HIBEDJ/CG0K0=HIBEDL0G =HIBNM/G 7 O-G0P - G0P 3 %Q@R0R0RQ 7 Diese Eigenschaft der -Form ist somit eine notwendige Bedingung für die Lösbarkeit der 2 diskreten Maxwellschen Gleichungen auf dem orientierten -Simplex 5 . Dabei folgt wie oben aus dem (stets erfüllten) Verschwinden der Summe der Integrale und der (Voraussetzung der) Ladungserhaltung jeweils eine der Gleichungen aus den vier übrigen. Sei dazu 7 89;:=< und für 7 89;:=< @?+ "%# 6 "%# +-&0.0.0.0&24X ein SUTWV ZY( T[V +-&0.0.0.0&24X\ V/S X]& "%# 6" # dann gilt: a8 ` f8 ` @ '3 c # 0 b d g # 0 b d "i^ #;b/e ^ 6 "%# #hb/e ^ "%# 6 _" ^ III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen 133 III.2.4 Die komponentenweise Formulierung der diskreten Maxwellschen Gleichungen " !# Zur Verkürzung der Schreibweise sei nun +,, . /10324/*576 9:: +,, . =? 0324?=5A@ 9:: . / 6 5 =< > . ? @5 $ &% ' ( !#*) ) . 60; . @ 0; ' (!# - 8 -8 . . 2CB . sowie mit ) Zur komponentenweisen Formulierung der diskreten Maxwellschen Gleichungen ist es erforderlich, die betrachteten affinen Formen zu transformieren. Dazu sei D )*EGF3E ein $ I H % für J LK MMMN und D )*E F3E die duale Abbildung. Basiswechsel mit D Dann gilt: OH P D D $ H % mit den Komponenten $H H $H H $ H Q P D % % % J K MMMNV D ( !#RSUT ( !# und folglich: III.2.4.1 Die homogene Gleichung W Für die in der homogenen Gleichung betrachtete -Form erhält man: Z \ YX Z D $ H % H Z [ X \ D $ H % H \ [ + !# !# 9 Z \ - D $ H Z % D $ H \ % ; H Z H \ ' !# + 9 Z \ Z \ \ Z Z \ - $ D $ H % D $ H % 2 D $ H % D $ H %% ; H H V . Es sei nun ein ]_^a` MMMNb fest gewählt. Da für die Gleichung (DH) die Orientierung auf den dreidimensionalen Randsimplizes von c unerheblich ist, kann man (willkürlich) eine 5 0 ` . MMMNbqp `] b wählen. Orientierung auf dfe hg e ji e hk e hlm mit `]on ] ] ] b $ Es sei also c ) d e g e i e k e l % m ein orientiertes Simplex. Diese Orientierung legt auf dem Rand r s r 0 c Zt ! nvuwYxhyz{{{zwY| xj}~z{{{zwYxhq 134 III Elektromagnetische Felder ! eine Orientierung nach außen fest: Mit " # $ " (% ' % & Man setzt nun ) ) ) )+ * * " * * ' Dann erhält man mit dem (von , abhängigen) Basiswechsel - .0/1. ) 23546 / 3 87 :9 ;;;< und = ) ) ) ) C + B %> 3 ? A 3 3 3 - 3 % - 3 > 6 - 3 > - 3 % D 9FEHGJIHKLE < @ @ B über # : für das Integral von = )VU )VU M B M + ?% A > %>CT %XW T > NPORQ NSORQ @ @ = " %[ ]\ = 9 YVZ ?%& 6 9 ^ _ _ _ ^a% ` ^ _ _ _ ^ " b 6 ^ _ _ _ ^a% ` ^ _ _ _ ^ " c = = = = = = \ 9 d " 6 " 6 " 5e " 5e 6 fc ' gilt für den nach außen orientierten Rand: Es folgt die komponentenweise Darstellung der diskreten homogenen Maxwellschen Gleichung in Integralform für die Seite des Simplex : ) ) ) ) B B + g ? % > 6 %> - % - > " 6 - % " - > ) ) ) ) @ % A > @ + B B 6 ? %> 6 %> - % - > " 6 - % " - > ) ) ) ) @ % A > @ + B B e ? %> 6 %> - % - > 6 - % - > ' @ % A > @ ) ) ) Achtung: Der Basiswechsel , die Vektoren " und die Indizes , ;;; , " hängen von ,ihHj g ;;;<]k ) ab! Die in) der Gleichung auftretenden reellen Zahlen - % > Hl8m b > 8 9FEnGJE <J 9oEHKLE Y sind aber nur einmal zu bestimmen, da sie durch die Diskretisierung festgelegt sind. B ;;; B " + Bemerkung Die durch Ersetzen der Komponenten durch die klassischen Feldkomponenten und entstehenden Gleichungen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit im anschließenden Kapitel aufgeführt. p p p " q q q " 135 III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen III.2.4.2 Die inhomogene Gleichung Für die inhomogene Gleichung (DI) müssen die -Form und die -Form transformiert werden. Es gilt: ! " $# % ' & $%( # * ) #%( # & + # %) #$ %*& %$ - , * /.0, und 65 3 24 & # % ' # ) # * ) % , (87779;: 87779 324 1 < mit /. , < A &-C % A B 0 , >= .3 ? @24 % # % B C # & C B F DE D # G G D % "I H A , .3 + = 3 24 A B & # G G % "IK &/J Mit einem Basiswechsel L . MONPM RQ& NTS erhält man V H*U HWWWHX 0,Y Z[3 sowie , 324 , 1 Z624 0 , ]\ L \ S 9Z ^ L \ S _[ ^ & L \ S [ ^ L \ S 9Z ^^ " S Z S [ L \ S Z ^ S Z 5 `7779 1 777 Z624 1 L a \ S Z ^ S 5 Z Z624 8777 L \ S Z9^ S Z 5 K Wie oben sei nun ein bdcfe B HWWWHXYg fest gewählt. Da auch für die Gleichung (DI) die Orientierung auf den Seiten von h unerheblich ist, kann man für ikj ml H j mn H j po H j pq6r mit eb!s H b H b # H b % g e B HWWWHXYg9t eb g wiederum willkürlich eine Orientierung wählen, indem das .3 orientierte Simplex h i \ j pl H j mn H j po H j pq ^ r betrachtet und damit auf dem Rand uvh einen Orientierung nach außen festgelegt wird. 136 III Elektromagnetische Felder Setzt man weiterhin wie oben so erhält man mit dem (von abhängigen) Basiswechsel "!# $&%(')*!+% -, /. &0&0&0&21 und 3546&7( 8 : 9 % 2; % < 9 <= % 4 % -> % > 6? % > 7@? ) % > 7@? % > 6?:? .ACBEDCF5A 1 für das Integral von 4 über GIH : = J J 4< 8 3(467<QSR6TUQSR7 ; 6 7 9 < KMLON = KPLON :9 . VXW 3 4: > ? )Y3 4: > ? )X3 4 2 > ?(Z 3 4 2 > ?(Z 3 4 2 > ? X ) 3 4 2 > ?\[ . V W 8 46 7 > ? ) 46 7 > ?2_ > 6 > ? 7 > ? ) 6 > ? 7 > ?:? ; 6 7 = :9 9<^] = 8 46 7 > ? ) 46 7 > ? _ > 6 > ? 7 > ? ) 6 > ? 7 > ?:? ) ; :9 6 7 9<-]\= = Z 8 :9 6 ; 7 < 9 -] = 46 7 > ? ) = 46 7 > ?2_ > 6 > ? 7 > ? ) 6 > ? 7 > ?2?\[Y` Mit 3XSba 4 W ) Z > ? > ? > ? ) > ? > ? > ? > ?(Z > ? > ? > ? > ? ) > ? Z a 4 > ? W ) > ? Z > ? Z ( a 4 W > ) > Z > > ? > ? ) > ? > ( ? Z > ? > ? ) ? > ? > ? ? > ? Z a 4 > W ) > ? Z > ? LON a(4c J LON > ? > ? > ? > ? > ? > ? ? > ? ) > > ?(Z > ? > ? ) > ? > ? > ? > ?\[ ? > ? > ? > ? > ? > ? > ?\[ ? > ? > ? ) > ? > ? > ? > ? > ?(Z > ? > ? > ? > ? > ? ) > ? > ? > ?\[ erhält man für das Integral von a 4 über H : J > ? > ? > ? > ? > ? > ? [ 3UQSR TUQSR TUQSR . 1 d 8 c %e(f 3 > g ?-` III. 2 Die Maxwellschen Gleichungen 137 Somit folgt die komponentenweise Darstellung der diskreten inhomogenen Maxwellschen des Simplex : Gleichung in Integralform für die Seite ' )( +* ' .- $/ "!$#&% #,% 0 * ' .5+* ' .- / #,% 4! #,% . 7 + * 6 ' ' .- / # % 4"! # % +* 4 132 0 1 0 1 0 12 +* 4 0 1 0 1 0 1 0 1 +* 4"8 0 1 0 1 2 0 1 2 0 1 Hinweis: Auch hier sind der Basiswechsel , die Vektoren '9 9 und die Indizes : 9;;;9 : BA abhängig. Es ist daher0 naheliegend, diese 1 1 2Größen 1 von :=<?>3@ 9;;;9 und damit die reellen Zahlen DCEGF 9 ,HJIH? 9 KHDL+H?M 9 0 1 1 vom homogenen Fall zu übernehmen. Bemerkung und durch die klassischen Die durch Ersetzen der Komponenten Feldkomponenten und entstehenden Gleichungen sind wie bei den homogenen Gleichungen im nächsten Kapitel aufgeführt. N % 9 ;;;9 N % O 9 O 9 O 49 P 9P 9 P 9 N 9 N 9 N 2 2 2 9 ;;;'9 $ # %Q 2 # % IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes „Der naive Realismus führt zur Physik, und die Physik zeigt, daß der naive Realismus falsch ist. Deshalb ist der naive Realismus, falls er wahr ist, falsch; deshalb ist er falsch.“ Bertrand Russell Die im vorherigen Kapitel durch Anwendung des diskreten Differentialformenkalküls auf die Maxwellschen Gleichungen erhaltenen Versionen bilden die Grundlage des diskreten Modells elektromagnetischer Felder auf vierdimensionalen Simplizes. Im folgenden werden nun die für diese Modellierung erforderlichen Hilfsmittel und Techniken vorgestellt. Dazu werden die diskreten Maxwellschen Gleichungen unter Verwendung der klassischen Feldkomponenten auf vierdimensionalen Simplexpolyedern, die in den Gleichungen auftretenden Materialeigenschaften sowie die für die Lösbarkeit notwendigerweise zu setzenden Randbedingungen betrachtet. Abschließend wird an einem numerischen Beispiel die Verwendung des entwickelten diskreten Modells demonstriert. IV.1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder „Viele physikalische Systeme sind rechnerisch irreduzibel; das effizienteste Verfahren, ihre Zukunft zu bestimmen, ist also ihre eigene Entwicklung.“ Stephen Wolfram Nachfolgend werden Hinweise für die Modellierung einer realen Situation im Blick auf die Verwendung der Ergebnisse der vorausgehenden Kapitel zusammengetragen. Bei Betrachtung konkreter Beispiele sind die Komponenten der in den Maxwellschen Gleichungen auftretenden Felder bezüglich eines gewählten Bezugssystems, im allgemeinen des Ruhesystems der betrachteten Situation, zumeist also des näherungsweisen Inertialsystems eines Ortes auf der Erdoberfläche, von Interesse. Daher werden zunächst die als Ergebnis des letzten Kapitels gewonnenen komponentenweisen Darstellungen der Maxwellschen Gleichungen nach Ersetzen der aus Gründen der Übersichtlichkeit eingeführten Hilfskomponenten durch die klassischen Feldkomponenten aufgeführt. Anschließend wird die Einbeziehung von Materialeigenschaften und Randbedingungen diskutiert. Im darauf folgenden Unterkapitel sind Hinweise für die Diskretisierung der betrachteten Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit zusammengestellt. Es wird ein einfaches Verfahren beschrieben, um aus einer gegebenen dreidimensionalen Simplizialzerlegung des Raumes durch Zylinderkonstruktionen eine Zerlegung der Minkowski-Raum-Zeit in vierdimensionale Simplizes zu erhalten. Es folgen einige Bemerkungen bezüglich der Umsetzung des klassischen Stabilitätskriteriums. Schließlich werden die speziellen Eigenschaften des vorgestellten diskreten Modells zusammengefaßt. 140 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.1.1 Die diskreten Maxwellschen Gleichungen unter Verwendung der klassischen Feldkomponenten Es sei Basis. Weiter sei eine zulässige Basis von und die zugehörige duale ein vierdimensionales Simplexpolyeder, wobei die vierdimensionalen Grundsim plizes einer Simplizialzerlegung von ) seien. ) Für zwei Simplizes ! ! !"$#% gilt damit also: 687-9 ! % % (' *)+$,-% & IKJ 0 ) % >@?8ACB & 9 J<LNM & G DFF ) E ! ; ) ! % -:<;8= % & % /. & falls V ! % falls FFH ! % : & 9 ) % > & JPLQR2S A * T A U ) ) V W % > X = % & & % : ) = % ; ONJ ! & ! % 2140 3 5 ; IV.1.1.1 Die Diskretisierung der elektromagnetischen Felder Auf jedem vierdimensionalen Simplex werden die durch die Werte in den Eckpunkten eindeutig bestimmten affinen Y -Formen Z und Z [ sowie die affine \ -Form ] betrachtet. Dazu seien die Werte in einem Punkt _ %^ ! % !c !a` ) I % % Md _ & % ! !a` &2b definiert durch Z &eb _ ! !a` & b %/! e Z % Z[ _ ! !a` %/! 2 Z[ & b 5 c Es sei nun [ Randsimplex • m O • dg8QPh ij Z ij clk Z[ ) 2 ! !a` Z und ij clk ] _ & b Z[ ein vierdimensionales Simplex I % eine Orientierung Basisvektoren o h von sowie ein Basiswechsel % % N % M & % % & q n ) & p% h I % % % N % o $rs h % & & mit % % % N % M 0*) ] %/! W sowie eine simpliziale ) W die Menge der dreidimensionalen Seitensimplizes in c [ wird m • • \ % ] Durch diese Vorschriften erhält man simpliziale Y -Formen \ -Form ] auf bezüglich : f \ . Für jedes solche der Eckpunkte, p% mit q o ! h o % & p% ! P1 o \ h % & p% B gewählt. Für die Anwendung der diskreten Maxwellschen Gleichungen werden die Ein*) ij ij sowie die schränkungen von Z , Z [ und ] auf , also die affinen Y -Formen Z Z[ ij I % % % % tM & affine \ -Form ] betrachtet. Damit erhält man für die orientierte Seite folgende Ergebnisse: IV. 1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder 141 IV.1.1.2 Die diskrete inhomogene Maxwellsche Gleichung ! " ! # $ $ $ $ ! % &% &% &% ! ' () *() & ( +( & ( *( & (, *(, & (, *(, & ( +( (, *(, & (, +(, & ( *( & - *- & -) *-) & -) *-) & - *- & -, *-, & -, *-, & - *- & - *- & -, *-, *. Die in der Gleichung auftretende Gesamtladung, zusammengesetzt aus der skalaren Ladungsdichte % und den Komponenten /$/$ des Stromdichtevektors, wird in jedem Punkt 0 durch die zu modellierende Situation vorgegeben. 142 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.1.1.3 Die diskrete homogene Maxwellsche Gleichung !! !! " " $# $# " " ! # # ! " " ! # # ! " " $# $# " " $# $#! "$ "$ ! # # ! " " $# $# " " $# $#! "$ "$ ! # # !% IV.1.1.4 Materialeigenschaften & Der Zusammenhang der Feldkomponenten in beiden Gleichungen wird durch die Materialgleichungen '()* '"+ ' , '(.- '/0 ' 1 '(.2 '"+ ' hergestellt. Die dabei auftretenden Tensoren sind bei einer Modellierung von Materialien (also nicht des Vakuums) im allgemeinen vom gewählten Bezugssystem abhängig. Für die Gewährleistung der Invarianz des Vakuums, einem insbesondere (im allgemeinen Sinne) isotropen Medium, wo also anstelle der bezüglich einer gewählten zulässigen Basis auftretenden Matrizen positive reelle Konstanten und verwendet werden können, ist zu beachten, daß die in III.2.2 für die Einführung eines allgemeinen Isotropiebegriffs geforderte Basisunabhängigkeit der Materialgleichung durch die Bedingung ) ,3 )* ' - ,3 4- ' )$6-75 erfüllt wird. Diese Bedingung entspricht (ohne Normierung der Lichtgeschwindigkeit) der klassischen Bedingung ) - 8 5 , 9 IV. 1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder 143 wobei die Permittivität des Vakuums und die Permeabilität des Vakuums physikalische Konstanten sind.45 So ist es also bei konkreter Modellierung neben der Betrachtung der Maxwellschen Gleichungen zusätzlich erforderlich, den lokalen Zusammenhang der Feldkomponenten in jedem Knotenpunkt durch folgende linearen Gleichungssysteme herzustellen: !" $ # (' &% Die auftretenden Matrizen sind dabei zwar stets diagonalisierbar, haben aber im allgemeinen bezüglich der gewählten zulässigen Basis keine Diagonalgestalt. In einem im klassischen Sinne (also basisabhängig) isotropen Medium vereinfachen sich die Zusammenhänge durch den Übergang zu reellen Konstanten: !" )*#+ $ , )- ' % IV.1.1.5 Randbedingungen Für die eindeutige Lösbarkeit des durch das vorgestellte Verfahren entstehenden Gleichungssystems ist es im allgemeinen erforderlich, Randbedingungen vorzugeben, wobei aufgrund der vierdimensionalen Betrachtungsweise und der nur relativen (bezugssystemabhängigen) Gleichzeitigkeit erst nach Auszeichnung einer Basis und damit der Wahl eines Inertialsystems zwischen klassischen Anfangs- und Randbedingungen unterschieden werden kann. In bezug auf die Anzahl von Gleichungen und Unbekannten hat man folgende Situation: sind jeweils drei Komponenten des elektrischen und des • In jedem Knotenpunkt magnetischen Feldes, also sechs Unbekannte plaziert. (Durch die Materialgleichungen ! # können die elektrischen Felder und sowie die magnetischen Felder und jeweils identifiziert werden.) • Auf jedem dreidimensionalen Randsimplex hat man zwei Gleichungen gegeben. • Auf jedem vierdimensionalen Simplex folgt die homogene Maxwellsche Gleichung auf einer der Seiten aus den vier übrigen. Ebenso folgt unter der (notwendigen) Voraussetzung der Ladungserhaltung auf dem gesamten Simplex eine der inhomogenen Gleichungen aus den anderen. Von den insgesamt zehn Gleichungen sind also stets zwei automatisch miterfüllt. • Durch Hinzunahme eines weiteren Punktes über einer Seite erhält man sechs weitere Unbekannte und acht weitere Gleichungen, von denen aber zwei aus den restlichen folgen. Die Anzahl der zusätzlichen Gleichungen kann sich dabei durch Einführung weiterer Seiten erhöhen. 45 Siehe z. B. [19]. 144 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes Auf einem vierdimensionalen Simplex ohne Vorgabe von Randbedingungen hat man somit 30 Unbekannte, aber nur acht Gleichungen. Nun ist für die konkrete Formulierung von Randbedingungen ebenso wie für die Einbeziehung von Materialeigenschaften die konkrete zu modellierende Situation ausschlaggebend. Neben der Möglichkeit der Einbeziehung klassischer Anfangsbedingungen in das diskrete Modell seien hier zwei der üblichen klassischen Randbedingungstypen betrachtet: a) Anfangsbedingungen lassen sich durch die Vorgabe von Feldkomponenten in einer „Gleichzeitigkeitshyperebene“ des Ereignisraums, also innerhalb eines nur von den räumlichen Basisvektoren aufgespannten dreidimensionalen affinen Unterraumes modellieren. Entweder verringert sich dabei innerhalb des Gleichungssystems durch Einsetzen der Feldkomponenten die Zahl der Unbekannten bei gleichbleibender Gleichungsanzahl, oder man nimmt für jede vorzugebene Feldkomponente eine zusätzliche Gleichung in das System auf, wodurch sich bei unveränderter Variablenzahl die Anzahl der Gleichungen erhöht. b) Die Oberfläche eines perfekten Leiters läßt sich durch das Verschwinden der zu dieser Oberfläche tangentialen Komponenten des elektrischen und der zur Oberfläche normalen Komponente des magnetischen Feldes modellieren.46 Man erhält so zu jedem Ereignis, das sich auf der Weltlinie eines Punktes auf der Leiteroberfläche befindet, entsprechende Bedingungen an die Feldkomponenten. Die Einbeziehung solcher Randbedingungen in das zu lösende Gleichungssystem gestaltet sich insbesondere dann sehr einfach, wenn die Oberfläche des Leiters bereits in Richtung der Standardbasisvektoren verläuft und damit nur die entsprechenden Komponenten des elektrischen bzw. magnetischen Feldes als Null vorzugeben sind. Wie bei den Anfangsbedingungen verringert sich dabei entweder die Zahl der Unbekannten, oder die Anzahl der Gleichungen erhöht sich. c) Um ein den Versuchsaufbau umgebendes (unendliches) Vakuum durch endlich viele Punkte nachzubilden, verwendet man absorbierende Randbedingungen, die die Eigenschaft haben, Reflexionen an den Rändern, wie sie bei der obigen Modellierung perfekter Leiter auftreten, zu vermeiden.47 Der Gedanke dabei ist, unter Annahmen über die Gestalt der auftretenden Felder eine sich fortsetzende Welle nachzubilden, indem Feldkomponenten in Randpunkten aus Feldkomponenten innerer Punkte des betrachteten Gebietes extrapoliert werden. Diese Vorgehensweise erfordert eine sehr gute Abstimmung der Diskretisierung auf die zu modellierende Situation. Man erhält dabei für die absorbierenden Randpunkte bei gleichbleibender Variablenzahl zusätzliche in das System einzubeziehende (im allgemeinen nichtlineare) Gleichungen. Eine alternative Modellierungsmöglichkeit eines umgebenden Vakuums besteht darin, den betrachteten räumlichen Bereich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit sich ausbreitender Einflüsse zu vergrößern. Bei einer vierdimensionalen Modellierung läßt sich dies sehr leicht realisieren, indem als Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit die Vereinigung aller Zeitkegel der zur Anfangszeit betrachteten Ereignisse verwendet wird. Eine umfassende Untersuchung vierdimensionaler Randbedingungsmodellierung, also insbesondere der Einbeziehung stets sehr eng mit dem konkreten zu modellierenden Beispiel verknüpfter klassischer Anfangs- und Randbedingungen, ist ein interessantes Feld für weitergehende Forschung. 46 47 Vgl. [37]. Für die Einbeziehung solcher Randbedingungen in das in [37] vorgestellte Verfahren: Siehe [25]. 145 IV. 1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder IV.1.2 Diskretisierung der Minkowski-Raum-Zeit Die entwickelten diskreten Maxwellschen Gleichungen setzen ein vierdimensionales Simplexpolyeder voraus, es wird also eine Diskretisierung der für die Modellierung betrachteten Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit durch Zerlegung in vierdimensionale Simplizes benötigt. Vor allgemeinen Überlegungen zu einer (im Sinne der Stabilität) günstigen Wahl einer solchen Diskretisierung sollen kurz Möglichkeiten aufgezeigt werden, unter Verwendung einer bereits erfolgten Simplizialzerlegung des dreidimensionalen Raumes eine vierdimensionale Zerlegung der Minkowski-Raum-Zeit zu konstruieren. IV.1.2.1 Zylinderkonstruktionen Ist eine Zerlegung des betrachteten räumlichen Gebietes in dreidimensionale Simplizes gegeben, also eine Unterteilung des Raumes auf einem Niveau gleicher Zeit bezüglich eines gewählten Bezugssystems, so kann durch Bildung eines Zeitzylinders über jedem dreidimensionalen Simplex und anschließende Simplizialzerlegung dieser Zylinder ein vierdimensionales Simplexpolyeder konstruiert werden. Dabei stößt man auf das Problem, daß die durch Zerlegung der vierdimensionalen Zylinder entstehenden benachbarten Simplizes gemeinsame Seiten oder Untersimplizes kleinerer Dimension haben müssen, um so eine Diskretisierung im Sinne der entwickelten Methode zu erhalten. Es sollen hier zwei Verfahren vorgestellt werden, die dies leisten: Es sei ein dreidimensionales Simplex auf einem Gleichzeitigkeitsniveau bezüglich gelte also Mit a) "!$# %'& (*) +-,. , / 012223 4 . 56 %87 & 9 + + + + ( ) 4 4 : 9 + ';<=9 + + ;<= + + + ';> + + + + ) für ist dann ein Zylinder über , es definiert: läßt sich durch sukzessives Abscheiden von Simplizes wie folgt zerlegen: ? ( ) Diese Zerlegung hat den Nachteil, daß benachbarte Zylinderzerlegungen zunächst nicht zusammenpassen, da nicht notwendigerweise gemeinsame Seiten auftreten. Das Problem läßt sich lösen, indem das Ausgangssimplex zunächst feiner unterteilt wird und dann Zylinder über diesen kleineren Simplizes gebildet werden. Als Punkte verwendet man 1. die Eckpunkte 2. jeweils einen Punkt im Inneren der Kanten 3. jeweils einen Punkt im Inneren der Seiten und 4. einen Punkt im Inneren des Simplex , / GCHI = , A@ /-DB C = , A@EF für , für paarweise verschiedene 146 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes wobei jeweils die Baryzentren gewählt werden können. Anschließend betrachtet man als feinere Unterteilung die durch Numerierung der Punkte in obigem Sinne (Ecke, Kante, Seite, Simplex) entstehenden kleineren Simplizes ( über jeder der Seiten) und führt über diesen die angegebene Zylinderkonstruktion durch. b) Eine weitere Methode, die eine feinere als die in ( ) angegebene Simplizialzerlegung des Zylinders über zum Ergebnis hat, ist ausführlich in [2] beschrieben: 1. Für jedes Untersimplex wird ein fester Punkt im Inneren des Zylinders über ausgewählt. 2. Mit aufsteigender Dimension wird für jedes Untersimplex die Zentralunterteilung48 in bezug auf die gewählten Punkte im Inneren und die bereits vorhandenen Randunterteilungen durchgeführt. Wenn bei diesem Verfahren als Punkte im Inneren der Zylinder über den Teilsimplizes die Baryzentren gewählt werden, so passen die entstehenden Simplizialzerlegungen benachbarter Zylinder in der Weise zusammen, daß als Durchschnitte zweier Simplizes stets nur die leere Menge oder gemeinsame Untersimplizes auftreten. Auch bei Verwendung einer bestehenden dreidimensionalen Simplizialzerlegung ist es möglich, die Größe der Zeitintervalle, die hier der Höhe der Zylinder über den Simplizes entspricht, der Feinheit der gegebenen räumlichen Unterteilung anzupassen. Dazu wählt man die Kanten über den verschiedenen Eckpunkten unterschiedlich lang. In diesem Fall hat man zwar deformierte Zylinder, die hier angegebenen Konstruktionen lassen sich aber dennoch ohne weiteres durchführen. IV.1.2.2 Geometrische Stabilitätsbedingungen Eine Übersetzung des klassischen Stabilitätskriteriums auf die vierdimensionale Situation, also der Bedingung, daß (bei einer Lichtgeschwindigkeit von ) die Zeitdiskretisierung stets so fein gewählt werden muß, daß die Größe der Zeitintervalle kleiner als die Distanz zweier benachbarter Raumpunkte ist und somit für zwei solche Punkte und stets "!#%$'& gilt49, führt zu einer lokalen, rein geometrischen Bedingung an die Wahl der Simplizes. Geht man von (bezüglich eines Bezugssystems) räumlich fest gewählten Punkten aus, so dürfen, mit einer Ausnahme, alle von einem Ereignis ( in zukünftiger Richtung ausgehende Kanten nicht innerhalb des Lichtkegels verlaufen, wobei die ausgenommene Kante zu einem zukünftigen Ereignis des räumlich ruhenden Punktes verläuft. Aus Symmetriegründen läßt sich diese Bedingung entsprechend auch in Richtung der Vergangenheit formulieren. Diese Einschränkung stellt sicher, daß sich das elektromagnetische Feld innerhalb eines Zeitschrittes nicht signifikant verändern kann. Es liegt nahe, eine etwas allgemeinere Bedingung zu formulieren: Von einem Eckpunkt )( darf in zukünftiger Richtung höchstens eine Kante innerhalb des Lichtkegels verlaufen. Weiterhin scheint es angebracht, zu starke Größenunterschiede zwischen den Seitenflächen eines Simplex, die entsprechende Unterschiede der in den Gleichungen auftretenden Summanden zur Folge haben und dadurch zu numerischen Problemen führen können, zu vermeiden. Eine klassische Bedingung hierfür ist, die Simplizes nicht zu spitz zu wählen. Bei entsprechender Formulierung ist das obige Kriterium nur ein Spezialfall (in Zeitrichtung) dieser allgemeineren Bedingung. Dabei ist allerdings zu beachten, daß sich die geometrische Struktur des (dreidimensionalen) Raumes bei Übergang zu einem anderen Bezugssystem 48 49 Siehe [2]. Vgl. z. B. [37]. IV. 1 Die diskrete Modellierung elektromagnetischer Felder 147 verändern kann: Die Lorentzkontraktion verändert die Koordinaten in Richtung eines Schubes. Da aber für die Modellierung ein Ruhesystem ausgezeichnet wird, bezüglich dessen die Feldkomponenten betrachtet werden und in den Gleichungen Basistransformationen verwendet werden, die durch die gewählte zulässige Basis und die Simplexkanten festgelegt sind, genügt es, eine „ausgewogene“ Form der Simplizes innerhalb des betrachteten Inertialsystems zu fordern. Die obige kursiv gesetzte Bedingung ist dabei allerdings durch die spezielle Eigenschaft der Lorentztransformationen, stets Lichtkegel auf Lichtkegel abzubilden, unabhängig vom gewählten Bezugssystem. IV.1.3 Eigenschaften des diskreten Modells Durch das vorgestellte Verfahren erhält man ein Gleichungssystem, in dem alle Bedingungen für die Gültigkeit der diskreten Maxwellschen Gleichungen bezüglich der gewählten Simplizialzerlegung, die Materialeigenschaften sowie die für die Lösbarkeit notwendigen Randbedingungen zusammengefaßt sind. Bei entsprechend gewählten Randbedingungen handelt es sich bei diesem Gleichungssystem um ein im allgemeinen sehr großes und durch die rein nachbarschaftliche Verknüpfung der Feldkomponenten dünn besetztes lineares Gleichungssystem, dessen Gestalt entscheidend durch die Numerierung der Eckpunkte beeinflußt wird. Eine entsprechend geschickte Vorgehensweise sollte dabei zu einem durch bekannte numerische Verfahren effizient lösbaren System führen. Bei Wahl von Randbedingungen, die nicht zu einem linearen Gleichungssystem führen, sind entsprechend andere Lösungsstrategien zu wählen. Da die Maxwellschen Gleichungen fester Bestandteil des zu lösenden Systems sind, müssen, anders als bei herkömmlichen Zeititerationsverfahren, zusätzliche Forderungen an die zu wählenden Anfangs- und Randbedingungen gestellt werden. Wählt man etwa einen auf einigen dreidimensionalen Simplizes nicht den diskreten Gleichungen genügenden Anfangszustand, so ist das gesamte Gleichungssystem nicht lösbar, während herkömmliche Verfahren zum Teil auch aus inkonsistenten Anfangswerten entsprechende Ergebnisse berechnen. Ebenso kann die Vorgabe von zu vielen oder inkonsistenten Anfangs- und Randbedingungen zur Überbestimmtheit und zur Unlösbarkeit des Systems führen, wogegen eine zu geringe Zahl oder die Redundanz der Bedingungen zu einem unterbestimmten und damit nicht eindeutig lösbaren Gleichungssystem führen wird. Im Fall der Überbestimmtheit besteht hier die Möglichkeit, das System als Ausgleichsproblem zu behandeln und so eine Näherungslösung zu ermitteln. Schließlich ist zu beachten, daß, um eine realistische Modellierung im Sinne eines elektromagnetischen Feldes zu gewährleisten, dessen Veränderungen durch sich höchstens mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitende Wellen hervorgerufen werden, entsprechende Bedingungen an die für die Zerlegung der betrachteten Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit zu wählenden Simplizes zu stellen sind. 148 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.2 Ein numerisches Beispiel „Es gibt keinen weiter verbreiteten Irrtum als die Annahme, langwierige und genaue mathematische Berechnungen könnten garantieren, daß die Anwendung des Ergebnisses auf eine Naturgegebenheit absolut sicher ist.“ A. N. Whitehead Zur Illustration der Verwendung des vorgestellten diskreten Modells wird nun ein (räumlich) zweidimensionales Beispiel betrachtet, indem die Feldgrößen als unabhängig von der dritten Raumkoordinate des Bezugssystems und damit als konstant in dieser Richtung vorausgesetzt werden. Desweiteren wird ausgenutzt, daß elektromagnetische Felder bei Verwendung eines zylindrischen räumlichen Koordinatensystems und der Voraussetzung der Homogenität und Isotropie bezüglich des Ruhesystems, also von Materialkonstanten im klassischen Sinne, in zwei unabhängige Teilfelder zerlegbar sind: Das transversale elektrische Feld (TE) und das transversale magnetische Feld (TM). Beide Teilfelder, aus denen sich das Gesamtfeld gemäß dem Superpositionsprinzip (welches besagt, daß die Summe zweier oder mehrerer Lösungen wiederum eine Lösung der Differentialgleichung ist) additiv zusammensetzt, zeichnen sich dabei durch das Verschwinden jeweils einer Hälfte der elektromagnetischen Feldkomponenten aus. Als weitere Vereinfachung werden Ladungs- und Stromdichte, also die Komponenten der 1–Form für die folgende Modellierung als verschwindend vorausgesetzt. Zur Anwendung des diskreten Modells auf ein (raum-zeitlich) dreidimensionales Beispiel transversaler magnetischer (TM-)Wellen werden zunächst die diskreten Maxwellschen Gleichungen an die vereinfachte Situation angepaßt. Anschließend werden die konkrete Simplizialzerlegung sowie die auf den einzelnen Simplizes zu erfüllenden Gleichungen entwickelt, wobei sich letztere aus den an die Simplizialzerlegung angepaßten inhomogenen Maxwellschen Gleichungen, den entsprechenden Anfangs- und Randbedingungen, sowie aus homogenen Gleichungen auf Simplizes weiterer Simplizialzerlegungen, die gemeinsame Seiten mit den für die Modellierung zugrundeliegenden Simplizes haben, zusammensetzen. Auf diesem Weg erhält man das zu lösende lineare Gleichungssystem, das schließlich verwendet wird, um in einem konkreten Beispiel das Fortschreiten einer anfänglich initialisierten Wellenfront zu berechnen.50 IV.2.1 Das transversale magnetische Feld Bei der Zerlegung des elektromagnetischen Feldes in zwei unabhängige Teilfelder erhält man das transversale elektrische Feld mit der Eigenschaft und das transversale magnetische Feld mit der Eigenschaft deren letzteres im folgenden betrachtet wird. Neben der Homogenität und Isotropie des Materials bezüglich des Ruhesystems wird dabei vorausgesetzt, daß keine Abhängigkeit von der dritten Raumkomponente besteht, so daß für die Modellierung eine Teilmenge eines dreidimensionalen Schnittes durch den Ereignisraum verwendet wird, der von den ersten beiden 50 Eine entsprechende Modellierung eines zweidimensionalen Beispiels für transversale magnetische Wellen, in dem das Fortschreiten einer anfänglich initialisierten Wellenfront simuliert wird, findet sich in [37]. 149 IV. 2 Ein numerisches Beispiel räumlichen Basisvektoren und dem zeitlichen Basisvektor der gewählten zulässigen von aufgespannt wird. Dieser Schnitt wird in dreidimensionale SimBasis plizes zerlegt, die jeweils als Randsimplizes vierdimensionaler Simplizes betrachtet werden. Ladungs- und Stromdichte werden im folgenden als verschwindend vorausgesetzt: Es sei nun eine zulässige Basis von und die zugehörige sei ein dreidimensionaler Unterpunktraum mit dem zugehörigen duale Basis, Verschiebungsvektorraum "!#%$& , es gelte also (')* "!#+$&-,.'0/ Weiter sei eine Teilmenge 1 1 3254442 16 7 1 1 6 mit einer Simplizialzerlegung in dreidimensionale Simplizes 444 gegeben, so daß die 18 1:9 > = Schnittmenge zweier Simplizes und für ;< stets entweder leer oder ein höchstens zweidimensionales gemeinsames Untersimplex ist. Diese dreidimensionalen Simplizes 9 9 9 9 1 9 @?A' C ' C' C' +D E=F/G$IH444KJ*& B lassen sich nun als Seiten vierdimensionaler Simplizes betrachten. Dazu sei ein orientiertes (dreidimensionales) Simplex LNM O ' B C'3C'%C' KP eine Basis RQ 444 Q von mit Q S ' B T '3 Q ' B T '% Q ' B T' und ein Basiswechsel U M (V+WX Q 8 [H444 \ 8ZY V+W ; gegeben. Dann erhält man unter den obigen Voraussetzungen durch Streichen der Terme mit ] K^ C^ L (sowie _ C` C` ) die folgenden vereinfachten Gleichungen für die orientierte Seite : • Die diskrete inhomogene Maxwellsche Gleichung U U für transversale U U magnetische Felder: [ ` ' V ` ' ) ` ' V ` ` ' V V ` ) ] '3 V*] ' ' V ] V*] ) ] '% V*] ) ] '3 V*] ' ' V ] V*] ) ] '% V*] V B K ' B K ' B U B K ' B K ' B K U B K ' B K ' B K R Q RQ U U RQ U U RQ U RQ RQ U U RQ U U RQ C U RQ RQ U U RQ U U RQ C R Q RQ U U RQ U U aQ VU U RQ RQ V U U RQ RQ V U U RQ R Q VU U R Q RQ V U U RQ R Q V U U RQ RQ V V RQ V RQ K RQ K aQ K K RQ K RQ C K K RQ K RQ C K (DITM) 150 • IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes Die diskrete homogene Maxwellsche Gleichung für transversale magnetische Felder: ! ! !"!" ! ! #!"!"## " " %$ (DHTM) Bemerkung ' ( ' ( ' " & a) Diese diskreten Maxwellschen Gleichungen für transversale magnetische Felder setzen nicht voraus, daß das orientierte Simplex in einem durch die Basisvektoren aufgespannten affinen Unterraum des Ereignisraums liegt. Sie entstehen allein durch Streichen der als verschwindend vorausgesetzten Feldkomponenten. Folglich müssen die Gleichungen (bei Berücksichtigung der dem Modell zugrundeliegenden Annahmen) auf jedem orientierten dreidimensionalen Simplex ihre Gültigkeit haben, unabhängig davon, wie dieses Simplex liegt. b) Da in diesem Beispiel ein von den Vektoren aufgespannter und damit von unabhängiger dreidimensionaler Schnitt durch den Ereignisraum betrachtet wird, ist die homogene Gleichung (DHTM) offenbar stets erfüllt, denn es gilt bei den vorausgesetzten Eigenschaften der Feldkomponenten: '('('" ' ) * ) , 043 ',75 6 3 '05 +-,/.102+-" 3 ' 5 6 3 ' 5 % 3 ' 5 6 3 ' 5 ! 3 ' 5 6 3 ' "5 ( 3 und da in jedem der Summanden ' 5 auftritt, folgt: 8 ) ;=< > ( ( ( ?7@BAC; DE-FGIH ( ( "JK$ & ' ' ' 9: Zur Einbeziehung der homogenen Gleichung ist es daher erforderlich, weitere dreidimensionale Schnitte durch den Ereignisraum zu betrachten, bei denen auch die dritte räumliche Richtung Berücksichtigung findet, soweit man dadurch Bedingungen an die Feldkomponenten innerhalb der für die Modellierung betrachteten Teilmenge erhält. c) " N KLM ,PO ,L, gilt: Mit " " " " RQ * , ' ,UT * , , * , Q * 0 ' 02T ,I( ,POS ,POS ,PO 0VO-S , 0 die W -te Komponente von 0 bezüglich ' ( ' ( ' ( ' " . folglich ist IV. 2 Ein numerisches Beispiel 151 IV.2.2 Die Simplizialzerlegung einer Quaderzerlegung Zur Einbeziehung aller für die Problemstellung relevanten raum-zeitlichen Komponenten ist es erforderlich, verschiedene dreidimensionale Schnitte durch die Minkowski-Raum-Zeit zu betrachten. Dabei wird das Problem nur für die folgende erste Teilmenge gelöst, wogegen die weiteren Schnitte durch den Ereignisraum nur der Berücksichtigung der dritten Raumkomponente dienen. Bei konsequent vierdimensionaler Modellierung sind diese zusätzlichen Betrachtungen nicht erforderlich, sie treten hier nur durch die Anwendung des vierdimensionalen diskreten Modells auf ein dreidimensionales Problem zutage. IV.2.2.1 Die e1 -e2 -e4 -Ebene Es wird nun eine „rechteckige“ dreidimensionale Teilmenge !"#$%&(')+*-, /.0 1 für #02$%&(' betrachtet. mit reellen Intervallen " !435 6 70 8!9 43: 6 90; 35 90;=<<<; 3: 708!> 708!9 6 1 12CCC1 2 #0D$%&(' B 0 / A 1 @ 70L8 F M für$% @IN $J. ) #IH$%&(' mit ? und H % $ J ) I K G F I @ ? <<< E ? <<< für Es seien Indexmengen E Multiindexmengen %PQRP P P S P E #O$%&(')T E VU E U E E K FF O E O%WGQRW W W S W E K #O$%&(')T E K U E K U E K Diese Intervalle seien in Teilintervalle aufgeteilt: definiert. Dann erhält man für eine Zerlegung YX Z Z[]^]\ _ Q @ C@ C@ S Quader in Z F L`J ] cdWGQRW W% W S _ 3 Z8 Z85a 9 #$%&(']b ELK e #$%&(' f Z F Bg $+Z 85a N Z 8 h # ji Die auftretenden Intervalldurchmesser dieser Quader seien mit in einer Diagonalmatrix o q rr f Z F lkmmn f Z f Z s t v G u w R x u y z u { z u | 0 } ~ p f Z o f Z zusammengefaßt. Bezeichnet man weiter mit w 5y y :{ { |5 | twxR y z { z | }0~ und 152 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes die auftretenden Gitterpunkte dieser Quaderzerlegung und zur Vereinfachung die Eckpunkte für alle entsprechend der eindeutigen Dualdarstellung eines Quaders der Zahlen "!#%$&(')+*&()%&,&('&(& ,&&(&('- . mit 1 67 897 :; / 0 3254 / 1 3254 6=< 7 897 :9; / 1 3254 67 8< 7 :9; / ' 1 3254 6=< 7 8< 7 :9; / 1 32 4 6 7 8 7 : < ; / > 1 3254 6=< 7 897 :9< ; 1 67 8< 7 :9< ; / ? / @ 1 3254 6=< 7 8 < 7 :9 < 3254 ; so gilt offenbar J BACDE / 0 / @ GFHI K Um eine zulässige Simplizialzerlegung dieser Quaderzerlegung zu erhalten, wird jeder Quader in fünf dreidimensionale Simplizes zerlegt, wobei es erforderlich ist, eine von zwei punktspiegelbildlichen Simplizialzerlegungen in Abhängigkeit des Indextripels des Quaders gemäß einem dreidimensionalen Schachbrettmuster zu wählen (s. Abb. 1). Abbildung 1: Quaderzerlegung X Für ein Indextripel LMONL PQLRQLSTVUW richtet sich dabei die zu wählende Simplizialzerlegung YZ MO[ Z [ Z [ ] Z [ Z [ _ Z P\ R \ \ S^\ Y Z danach, ob L PK` L R` L S gerade oder ungerade ist. Diese beiden eines Quaders Simplizialzerlegungen (A) und (B) werden im folgenden angegeben. Dabei ist für jedes Z Simplex [ a QbcMedQfffQ(g der erste Eckpunkt als Ursprung ausgezeichnet. Zusätzlich wird Z Z jeweils die zur Transformation h a der lokalen Basis gehörige Transformationsmatrix i a bezüglich der Basis Nj P QfffQj S T angegeben, wobei der dritte räumliche Basisvektor in der Weise vorzeichenbehaftet an letzter Stelle ergänzt ist, daß die Basis positiv orientiert ist 153 IV. 2 Ein numerisches Beispiel und Simplizes mit gleichem Index beider Zerlegungen punktspiegelbildlich zueinander stehen. Weiterhin wird für jedes dreidimensionale Simplex die entsprechende, sich durch Einsetzen in (DITM) ergebende diskrete inhomogene Maxwellsche Gleichung angeführt. Durch Einsetzen in (DHTM) läßt sich dabei ebenfalls leicht überprüfen, daß die homogene Gleichung stets erfüllt ist. Für ein Simplex mit der zur Transformation gehörigen Transformationsmatrix gilt also im folgenden: ! "# &' / 0 1 +32 544 76#"8# 4 :9 und ; < ; '< ;#= gerade $ #(*),+.- 2 ) ) :9 und ; < ; '< ;#= ungerade mit >#?7@A&'C BED , womit die Basis ( $ #(*) - $ #(*) - $ #(*) - $ #(*) = -- ( 2 2 2 7F ) stets positiv orientiert ist. (A) Für gerades ; < ; < ;= zerlegt man GH in folgende Simplizes (s. Abb. 2): q6 q4 q7 q5 q2 q3 e4 e2 e1 q0 q1 Abbildung 2: Simplizialzerlegung eines Quaders (A) (A 1.1) (A 1.2) b [c[ [ IKMJ LONQPR KJ S"R TJ S"R UVJ S"R W#J X'S'Y KJ LONCZ J%[]\^^_a` [[ [[cb [ [ b [ b [ [ ` g NhZ KJ Z iJ [jlk W jlm i n k W jlm Tonn p Z KJ Z q J [jlr K jlm W n r K jlm T nn p Z iJ Z q J [jlr i jlm K n ` NhZ KJ Z iJ [jlk W j R UJ n k ` W j R KJ nn p Z KJ Z q J [jlr K j R WJ n r K j R KJ nn p Z i#J Z q J [jlr i j R TJ n ` ` ` [ b [ [` I isJ LONQPR qAJ S"R tVJ S"R UVJ S"R T#J X'S'Y iMJ LONCZ J []\^_^ b [c[[ [[ [ b [c[ b [ ` g NhZ KJ Z iJ [jlk W jlm W n k W jlm Tonn ` Z KJ Z q J [jr K jlm K` n r K jlm T nn p Z iJ Z q J [jlr i jlm i n NhZ` KJ Z iJ [jlk W j R TJ n k ` W j R q J nn ` Z KJ Z q J [jr K j R tJ ` n r K j R q J nn p Z i#J Z q J [jlr i j R UJ n ` ` ` d ee f S r i lj m T nn r i j R KJ n n S d ee f S r i lj m T nn r i j R q J nn S $% 154 (A 1.3) IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes ! & ' )(+* (, .- /* (+, .-0 ') 1 )(+2 ' (+, .- /2 ' (+, .-3- ) 1 )(+2 ') )(+* ( - /* ( -3 ') 1 )(+2 ' ( - 52 ' ( -3- ) 1 )(+2 (A 1.4) ) (+* (, ' - /* (+, -0' 1 )(+2 ' (+, .- /2 ' (+, .-3 )(+* ( - /* ( 6 -3') 1 )(+2 ' ( 7 - /2 ' ( 6 -3- (A 1.5) (B) Für ungerades ; ' 8 ; 8 ; 1 % +( , 4' - /2 +( , . -3 ( - /2 ( 3- - $" ## % 1 )(+2 +( , . - 52 +( , . -3 ) 1 )(+2 ( - /2 ( 6 3- - 7 7 9 7 ) (+* (, '$- /* (+, .- 8 * ') 1 )(+2 ' (+, ' - /2 ' (+, - 8 9 1 )(+2 (+, ' - /2 (+, - 8 ' )(+* ( - /* ( - 8 * 8 ') 1 )(+2 ' ( - /2 ' ( - 8 9 1 )(+2 ( - 52 ( - 8 & ' 8 $" ## 1 6 7 1 & ') 8 ' 8 " ## % +( , . - /* (+, $-32 ' (+, - 52 ' (+, -32 (+, - /2 (+, -3 ( - /* ( 7 -32 ' ( - /2 ' ( 7 -32 ( - /2 ( 7 -3-: wählt man folgende Simplizes (s. Abb. 3): q6 q4 q7 q5 q2 q3 e4 e2 e1 q0 q1 Abbildung 3: Simplizialzerlegung eines Quaders (B) 155 IV. 2 Ein numerisches Beispiel (B 1.1) & ' ( 3 $" ## ! % * ),+.-() 0 / 1+.-() 0 /2/ * *),4 ) / 14 ) 5 /2/ 3 0 *),4 ) / 64 ) 5 2/ / (B 1.2) 9 $" ## 9 % 8 - 0 7 & ' ( *),+.-() / 1+.-() - /2/ *)4 ) / 14 ) - /2/ 3 *),4 ) / 14 ) - 2/ /: (B 1.3) - 8 ; 5 & ' *),+ - ) / 1+ - ) ; /2/ * *)4 ) / 14 ) ;5 /2/ (B 1.4) 9 9 " ## % * *),4 ) 5 / 14 ) ;0 2/ / 9 $" ## < 8 = > 9> % >> & ' ( *),+ - ) 5 / 1+ - ) =0 /2/ 3 * *),4 ) 5 / 14 ) =5 /2/ 0 *),4 ) * / 14 ) =5 2/ /: (B 1.5) $" ## ! <; 8 5 ; % & ' ( *),+.-() / 1+.-() * / 3 +.-() / 1+.-?) 5 /2/ 3 * *),4 ) / 14 ) 0 / 3 4 ) 5 / 14 ) 0 /2/ *)4 ) 5 / 14 ) / 3 4 ) / 14 ) /2/@ Diese aus der diskreten inhomogenen Maxwellschen Gleichung (DITM) folgenden Zusammenhänge entsprechen in [37] der Gleichung 4.H ABDCFE B BG BI B 4.J BDK @ Aufgrund der durch Vernachlässigung der dritten räumlichen Richtung auf der betrachteten Teilmenge stets erfüllten homogenen Maxwellschen Gleichung (DHTM) erhält man nur einen Teil der zur Problemlösung erforderlichen Bedingungen. Es fehlen speziell die Abhängigkeiten der Ableitungen der Komponenten L und L in zeitlicher Richtung von den Ableitungen der Komponente C in Richtung von M und M . 156 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.2.2.2 Die e1 -e3 -e4 -Ebene Betrachtet man im obigen Modell anstelle des Unterpunktraums einen dreidimensionalen Unterpunktraum mit zugehörigem Verschiebungsvektorraum und eine dreidimensionale Teilmenge "! $#&%(' )*#+,-#/.0&1&23*54$67 mit einer zur obigen analogen Simplizialzerlegung, so ist keine der beiden diskreten Maxwellschen Gleichungen a priori erfüllt. Es ist dabei für ein Simplex die Transformation durch 8 # 9 ;:+<&=-<-<&>-<&? 16%@2AAA-B$ <MEONP< = RQS2-T*-3* K L QSU4 und V V V gerade C $#9 D FEHG JI NW> >X QSU4 und V V V ungerade C"#9 so festgelegt, daß die Basis D C #$9 D G- C #*9 D > G- C #*9 D G- C #*9 D G5G D < N(< = -< > N(< = -< N(< = Y6 > G positiv orientiert ist. D V V V G W Z 9 , V V V V : Man erhält folgende Gleichungen für die Zerlegung eines Quaders Typs (A) für gerades und des Typs (B) für ungerades (A 2.1) [ (A 2.2) [ (A 2.3) [ (A 2.4) [ (A 2.5) [ [ U\ D+] 9 G&N(\ D+] 9 GX U^ 9 D+_ > D0] `9 G&N _ > D+] 9 G5G ^ 9 D+a D+] =9 G&N a D+] 9 G5GX [ U\b D+] c9 G&N(\b D+] 9 GX U^ 9 D+_ > D0] =9 G&N _ > D+] 9 G5G ^ 9 D+a +D ] `9 G&N a +D ] 9 G5GX [ U\ D+] =9 G&N(\ D+] >9 GX U^ 9 D+_ > D0] c9 G&N _ > D+] >9 G5G&N(^ 9 D+a +D ] 9 G&N a +D ] >9 G5GX [ U\b D+] `9 G&N(\b D+] d9 GX U^ 9 D+_ > D0] 9 G&N _ > D+] d9 G5G&N(^ 9 D+a D+] c9 G&N a D+] d9 G5GX [ U\ D+] =9 G&N(\ D+] c9 G&N(\ D+] 9 G \ D+] `9 GX U^ 9 D+_ > D0] =9 G&N _ > D+] c9 G _ > D+] 9 G&N _ > D+] `9 G5G N(^ e9 D+a D+] =9 G a D+] c9 G&N a D+] 9 G&N a D+] `9 G5G f des 157 IV. 2 Ein numerisches Beispiel (B 2.1) ! (B 2.2) ! (B 2.3) ! " " # " (B 2.4) $ $ # $ (B 2.5) ! # ! ! &% Das Problem zerfällt damit in zwei entkoppelte Teilprobleme: • • in Richtung von ' konDie inhomogene Maxwellsche Gleichung erfordert, daß stant sein muß, was bei der Betrachtung von zu ' transversalen magnetischen Feldern erwartungsgemäß ist. in zeitlicher Die homogene Gleichung erfordert die Abhängigkeit der Änderung von in Richtung von ' , man hat es also mit Richtung ' und der Änderung von einem Problem in einer von ' und ' aufgespannten affinen Ebene zu tun. Dieser Zusammenhang entspricht in [37] der Gleichung: () * .+ ) % ), ) / Bei der Betrachtung einer für transversale magnetische Felder durch Vernachlässigung der zweiten räumlichen Richtung nur teilweise interessanten Teilmenge erhält man also Glei chungen, die, da die Abhängigkeiten in Richtung des Basisvektors ' fehlen, auch nur einen Teil der die Felder determinierenden Informationen berücksichtigen. Dabei trägt die homogene Maxwellsche Gleichung (DHTM) eine der fehlenden Abhängigkeiten bei, wogegen die inhomogene Gleichung nur triviale Information liefert. 158 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.2.2.3 Die e2 -e3 -e4 -Ebene Nun wird eine Teilmenge !#"$&%')( *,+.-/ - +10 eines Unterpunktraums mit zugehörigen Vektorraum eine zu den obigen analoge Simplizialzerlegung betrachtet. 4365 78#9 * 2 und =<?>@9>$A> > B :$ ; ist die Transformation C; wiederum durch I >LENMO>@QPRTS9%' J FEHG K M, A PRU( C ; D und V V V gerade A PRU( und V V V ungerade Für ein Simplex so festgelegt, daß die Basis D C ; D A G C ; D G C ; D G C ; D G)G D > A M> @ >WM> @ >WM> @ XY A G positiv orientiert ist. Man erhält folgende Gleichungen für die Zerlegung eines Quaders Z,; , V V : Typs (A) für gerades und des Typs (B) für ungerades V [ (A 3.1) (A 3.2) [ (A 3.3) [ [ U\] D ^ GMO\] D ^ A GW ; ; U_ ; D` A D^ a; GM ` A D^ A; G)GM_ ; Db D^ @; GM b D^ A; G)GW [ U\] D^ c G M\] D ^ GW ; ; U_ Y A G M A D^ ; G)GM_ Y @ D ` D ? ^ ` ; Db D^ a; GM b D^ ; G)GW ; ; (A 3.4) [ (A 3.5) [ [ U\ U_ D ^ @; GM\ D ^ ; GW ; D` A D?^ c; GM ` A D^ ; G)G#_ ; Db D^ ; GM b D^ ; G)GW [ U\] D ^ a GM\] D ^ d GW ; ; U_ ; D` A D?^ ; GM ` A D^ d; G)G#_ ; Db D^ c; GM b D^ d; G)GW [ U\] D^ @ GM\] D^ ; U_ Y D ` ; A D?^ @; GM ` _ ; Db D^ @; G# c; G M\] D^ A D^ c; G# ` b D^ c; GM ; #G \] D^ a; A D^ ; GM ` A b D^ ; GM b WG D^ a; G)G D^ a; G)GWe V D G V V V des 159 IV. 2 Ein numerisches Beispiel (B 3.1) ! (B 3.2) (B 3.3) " " $# %" (B 3.4) & & $# %& (B 3.5) $# $# # $# ' Auch dieses Problem zerfällt in zwei entkoppelte Teilprobleme: • • Die inhomogene Maxwellsche Gleichungen erfordert, daß in Richtung von ( konstant sein muß. in zeitlicher Die homogene Gleichung erfordert die Abhängigkeit der Änderung von in Richtung von ( was in [37] der Gleichung Richtung und der Änderung von )* + . * *, * / entspricht. IV.2.2.4 Die e1 -e2 -e3 -Ebene Schließlich wird nun ein rein räumlicher Schnitt 01 1 1 324 ( # 4 ( # 4 ( !5 46798 :%6 <; 6>= ? 3@ BA%<C%DEGF 1 1 1 1 1 1 EIH mit Vektorraum J 1 1 1KILMNO$2 ( ( ( D für einen Unterpunktraum F entsprechenden Simplizialzerlegung betrachtet. 6 ist für ein Simplex Q 6 SRT & TU T TV wieder durch Die Transformation P Y T W T & ]\ ^@ BA%BC% Z P 6 (XW [ ( \ `_ und a # a # a gerade \ `_ und a # a # a ungerade ( mit einer 160 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes so festgelegt, so daß die Basis ! positiv orientiert ist. Man erhält für die Zerlegung von &% '% Typs (B) für ungerades # # " # # , $ # # # des Typs (A) für gerades und des : ( (A 4.1) *)+, )+, *. /0, /0, . ( /, /, ( (A 4.2) *)+, )+, ( *. / , / - , % . / , / 1 2, ( (A 4.3) *) ( , ) , 1 *. /0, /0, . /, /, *)+, )+, 3 *. /0, /0, % 3 1 /, /2, 3 - ( (A 4.4) ( . ( (A 4.5) *)+, )+, % )+, )+, 1 *. / , % / , / , / , 1 % . / , / , / , % / , 4 1 ( ( (B 4.1) ( *)+, )+, 1 *. /0, /0, . 3 1 /, /, 1 *)+, )+, 3 *. / , / , % / , / 2, / , / 3 , - ( (B 4.2) ( . ( (B 4.3) *) ( *. , ) / , , / , . - ( (B 4.4) *)+, )+, ( *. /0, /0, % . /, /2, ( (B 4.5) ( *)+, )+, % + ) , )+, 3 *. / , % / , / , / , 3 / , % / , 4 % . / , / , 3 161 IV. 2 Ein numerisches Beispiel Man erhält die folgenden zwei entkoppelten Teilprobleme: • • in Richtung von . (DITM) erfordert die Konstantheit von (DHTM) setzt die Ableitung von in Richtung und die Ableitung von in Richtung von in Beziehung. Dies entspricht (zusammen mit der vorausgesetzten Bedingung ) der Quellenfreiheit des magnetischen Feldes: Hinweis: Dieser Zusammenhang wird in [37] nicht berücksichtigt, was zur Folge hat, daß dort auch solche Anfangsbedingungen verwendet werden können, die einer (im Sinne der Quaderzerlegung) diskreten Version der Quellenfreiheit und damit den diskreten Maxwellschen Gleichungen nicht genügen! IV.2.3 Das Gleichungssystem Man erhält durch die oben vorgestellte Simplizialzerlegung der Quaderzerlegung von Gleichungen für die Variablen !#"%&($ '*) #"%&($ '*) + #"%&($ '*)-,/.10 )!2!2!2!)4365 innerhalb eines Quaders 7 $ 849%:<; 0 " =$ )!2!2!24) " >$ 5)@?A.C B Da die Maxwellschen Gleichungen auf beliebigen dreidimensionalen Schnitten durch den Ereignisraum Gültigkeit haben, werden für die Problemlösung auch die Bedingungen herangezogen, die sich aus den Diskretisierungen der Mengen , und ergeben und sich auf Simplexseiten beziehen, die auch in der Simplizialzerlegung von auftauchen. Alle diese Gleichungen lassen sich zu einem Gleichungssystem in den Variablen *D *D D *D D D ! E F' ) % E '*) + E '*)/G G )4G )4GIH'*. C ? )4? )4?<H'. C B und zur Abkürzung zusammenfassen. Dazu sei ? J &LK J &$ )*, M )ON<)QP() R K J J H)@S K J J H)*T K J J Für den ersten Zerlegungstyp (A) erhält man damit aus der inhomogenen Maxwellschen Gleichung das Gleichungssystem UVVV XZY[X]\<^\<Y_\(`aX_XbXc^dXbX_XeX X XeXc` X X X XeXbX suttt VVV X Xc`fX X XeX_XbXeXeXbXg^\<Y_\<`fXhY[Xh\<^iX X XeXbX ttt VV \<^dXbXeX X Xc^jYk\<`lX1\<YX_XeX X XeXbX X XZ` XeXbX tt XxwLyz W X XbXeX X XeX_XbXeXeXc`aXeX Xm^iXbX Xn\<Y[Xh\<^jYk\<` v ^o\<Yp`fX X XeX_XbXc^\<Yk`aXeX Xq\<^jY_\<`_\<^[Yr\<`fXeXbX für #"%=$ 'O) #"%=$ 'O) #"%=$ 'O)!2!2!2!) #"%>$ 'O) #"%>$ 'O) #"%>$ 'Q'|{ 162 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes und aus der homogenen Gleichung "! # # # # "! # # # # # # # #$ "! # # # # für &% '(*),+-(*.013/ 24 )"50(*.61/ 24798-:;8 (*.613/ 24-<-<-<=4 ),+-(*.6>/ 24 )"50(*.6>/ 24798 (*.6>/ 2?2A@CB $D E $GF$ GHIDDJ H K FLK $DJ HIE JKMH KN F$DD MF T9! $D OF $D$$ $P KQHK F J H HKN FR KSHD$$ $$GFD $ DJ HK F HK F$ GH KNFD OH KNF "! # # $ # # "! # # $ # # # # # # "! # # # # Für den zweiten Zerlegungstyp (B) erhält man die folgenden Gleichungssysteme: Diese Teilsysteme lassen sich mit ),+9'U VW+ 4 ") 59'UXV;5 4C798 Z ' [Y ;: 8 V+ V5 :8 in offensichtlicher Form zu einem Gleichungssystem für die Feldgrößen , und in allen Gitterpunkten der Quaderzerlegung zusammenfassen. Zur Einbeziehung von klassischen Anfangs- und Randbedingungen können die entsprechenden Feldgrößen auf der rechten Seite des Gleichungssystems zusammengefaßt werden oder weitere Gleichungen hinzugenommen werden, etwa \]PPP PP^\PP\P T _` a 163 IV. 2 Ein numerisches Beispiel für die Bedingungen Es zeigt sich hier insbesondere, daß man ein klassisches (explizites) Zeititerationsverfahren dadurch erhält, daß man die unbekannten Feldkomponenten einer räumlichen Ebene aus den als Anfangsbedingungen verwandten Komponenten benachbarter zeitlich früherer räumlicher Ebenen der Quaderzerlegung ermittelt. Bemerkung (Verträglichkeitsbedingungen) Die Gültigkeit der diskreten Maxwellschen Gleichungen in dieser speziellen Diskretisierung hat einige besondere Abhängigkeiten der Feldgrößen in benachbarten Simplizes zweier aneinander grenzender Quader mit einer gemeinsamen Seitenfläche zur Folge. Sei dazu für ein Quader vom Typ A. Für und ist dann ein Quader vom Typ B. Durch die Gleichungen (A 1.1) auf und (B 1.4) auf erhält man " !# $&% ' (((" )+ * , , , , /.10243 5 67 , 85 , , - ? @ B 3 A 8 B 3 - sowie , - 8 :9 ;"!# $=< 9 '9 ((( )&9 > ' 3 B ? C -E9 D B 3 E C '9 D 8 C 9 D B 3 C '9 D 3 C 9 D B 3 C '9 D 9 9 9 3 @ B 3 A 8 B 3 3 C 9 D B C '9 D 9 - und folglich C 9 3 C ' 9 3 DB D C 9 D B 9 9 und (B 2.4) auf 9 erhält man desweiteren Durch die Gleichungen (A 2.1) auf 3 A ' C 9 D 3 EC '9 D C 9 D 3 B B 9 B 9 3 ' B und aus (A 4.1) und (B 4.4) folgt 3 ' C 9 D 3 C '9 D C 9 D 3 B B 9 B 9 C '9 9 D sind die Felder , und also affin linear. Entlang der Strecke ' und (B 1.1) auf 9 die affine Linearität des Analog erhält man etwa aus (A 1.4) auf entlang der Strecke C F ) F9 )9 . Feldes D vom Durch Betrachtung entsprechender Gleichungen auf aneinandergrenzenden Quadern Typ (A) und 9 vom Typ (B) erhält man zusammenfassend die affine Linearität aller Felder, , und entlang folgender Strecken: also der Felder 1) in Richtung des Basisvektors G : IH ? und 67 , 35 , , - entlang C 9 @ und C 9 , • für , - - C D D :.0235 und 627 , 85 , , - entlang ' • für , 9 D und C F ) )9 D , 164 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes 2) in Richtung des Basisvektors : • • für für und entlang !"# und ! ! !$# , & % ( ' , . # und )*+ ! entlang ! ! ! und /!0 !1 !1 # , 3) in Richtung des Basisvektors : • • und *+ entlang ! ! !0 # und ! ! !$ # , für % ' , für und )*+ entlang !. ! ! # und /!" !1 !1 # . Durch diese Folgerungen aus den diskreten Maxwellschen Gleichungen auf benachbarten Simplizes erhält man ebenfalls Einschränkungen an Anfangs- und Randbedingungen. Dies sind notwendige Verträglichkeitsbedingungen für die Lösbarkeit des Gleichungssystems. IV.2.4 Die Implementation Für das Beispielprogramm TM.p zur Berechnung transversaler magnetischer (TM-)Wellen wurde die Programmiersprache Pascal-XSC verwendet.51 Die Programmläufe wurden auf einer SUN-Workstation ausgeführt. Das Programm verwendet an besonderen Spracherweiterungen insbesondere dynamische Felder, damit verbunden das Operatorkonzept und das optimale (exakte) Skalarprodukt. Sämtliche Berechnungen wurden mit der Standardrundung zur nächsten Gleitkommazahl durchgeführt; Intervallarithmetik oder gerichtete Rundungen zur Einschließung wurden nicht verwendet. Für die Lösung des linearen Gleichungssystems wurde keine Rücksicht auf die Laufzeit des Programms oder Effizienz der verwendeten Algorithmen genommen. Die berechneten Beispiele sind daher recht klein gehalten. Der Programmablauf im Überblick: 1) Bestimmung der Komponenten der Matrix des linearen Gleichungssystems (TMMain): • • • • • Anfangsbedingungen Randbedingungen Inhomogene Maxwellsche Gleichungen Homogene Maxwellsche Gleichungen Gegebenenfalls zusätzliche Modellierungsbedingungen 2) Im Falle der Lösung als lineares Ausgleichsproblem (AGP=1) Berechnung der 1. Gaußschen Transformation 3) Lösung des linearen Gleichungssystems (LGS) • • • Überführung in obere Dreiecksgestalt (durch Gaußalgorithmus mit Spaltenpivotwahl) Bestimmung der Lösung durch Rückwärtsrekursion (RR) Ergebnisausgabe Die Ergebnisse wurden mit MATHEMATICA 3.0 durch die Funktion ListPlot3D graphisch dargestellt. 51 Der Quelltext des Programms findet sich im Anhang. 165 IV. 2 Ein numerisches Beispiel IV.2.5 Numerische Ergebnisse Als erstes Beispiel für transversale magnetische Felder wurde das zeitliche Verhalten eines konstanten Feldes berechnet. Die Randbedingungen wurden dabei so gewählt, daß sie mit einem zeitlich unveränderlichen konstanten elektromagnetischen Feld verträglich sind. Erwartungsgemäß läßt sich ein solches Problem exakt lösen. Bei der Simulation bleiben alle drei Felder mit fortschreitender Zeit konstant. Als weiteres Beispiel wurde das Fortschreiten einer anfänglich initialisierten Welle berechnet. Dazu wurde ein -Gitter verwendet, was der Simulation über Zeitschritte auf einem räumlichen Gitter mit Punkten entspricht. Als Intervalldurchmesser wurden im Einklang mit dem klassischen Stabilitätskriterium und verwendet. Desweiteren wurden folgende (klassischen) Anfangs- und Randbedingungen gesetzt: • Anfangsbedingungen: Für alle &'$# &'$# ' "!$# %%% %%% also zur Startzeit ( ) +* , 23 +*-,+ • +*-,+ ) ( . /0 & & 4 ) : falls 1 sonst & falls 5 sonst & Randbedingungen: Für alle "!$# %%% &'$# '$# %%% ' sowie für alle "!$# also am vorderen Rand ( ) +* , %%% 7 &'$#6&'$# %%% ) und am hinteren Rand ( ' 7 & ): 8 Auf diesem Weg erhält man ein Problem mit: • • • • • • 9 66: 6969 <;6; Quadern Gitterpunkten Anfangsbedingungen Randbedingungen diskreten inhomogenen Maxwellschen Gleichungen diskreten homogenen Maxwellschen Gleichungen & & ; Dies entspricht einem linearen Gleichungssystem mit 6<= Gleichungen (Zeilen) und 9 Variablen (Spalten). +& ; & ; Dieses System wurde als Ausgleichsproblem behandelt, womit also ein 9 9 -System zu lösen war. 166 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.2.5.1 Das D3 –Feld Die folgenden drei Graphen zeigen räumliche Schnitte durch den Ereignisraum für . Bei der gewählten Zeitschrittweite entspricht dies den Zeitpunkten , und . Die anfänglich bei initialisierte Welle wird durch die Ausgleichsrechnung an zulässige Anfangsbedingungen angeglichen. Diese Welle bewegt sich dann (nach rechts) in Richtung des ersten Basisvektors und hat zum Zeitpunkt ihren höchste Ausschlag etwa bei . 0.75 0.5 0.25 0 0.8 0.6 0.4 0.2 0 0.6 0.4 0.2 0 IV. 2 Ein numerisches Beispiel 167 IV.2.5.2 Das H2 –Feld Auch diese Graphen zeigen räumliche Schnitte durch den Ereignisraum für die Zeitpunkte , und . Die bei durch ein Wellental initialisierte und an zulässige Anfangsbedingungen angeglichene Welle bewegt sich dann nach rechts in Richtung von ihren Ausschlag zwischen und . und hat zum Zeitpunkt 0 -0.25 -0.5 -0.75 -1 0 -0.2 -0.4 -0.6 0 -0.2 -0.4 -0.6 -0.8 168 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes IV.2.5.3 Das H1 –Feld Die räumlichen Schnitte für die Zeitpunkte , und zeigen für das zur Anfangszeit in allen räumlichen Punkten als verschwindend vorausgesetzte Feld die zu erwartenden geringen Ausschläge. 0.05 0 -0.05 0.04 0.02 0 -0.02 -0.04 0.05 0 -0.05 -0.1 IV. 3 Ausblick 169 IV.3 Ausblick Es zeigt sich, daß der gewählte Ansatz geeignet ist, numerische Lösungen der Maxwellschen Gleichungen im Rahmen eines diskreten Modells elektromagnetischer Felder zu ermitteln. Das vorgestellte Beispiel kann dabei aber allenfalls die Anwendbarkeit nachweisen sowie einen Einblick in die Vorgehensweise zur Modellierung konkreter Situationen geben. Eine Reihe von Fragen bleibt noch unbeantwortet und bietet Raum für weitergehende Forschung: • • • • • • Offen ist, ob die Vorschaltung eines Anpassungsschrittes, in dem fehlerbehaftete oder durch Interpolation gewonnene Anfangs- und Randbedingungen mit dem diskreten Modell verträglich gemacht werden, zur eindeutigen Lösbarkeit des Systems führen kann. Dabei ist sicher nicht zu erwarten, daß für beliebige modellierte Beispiele exakte (diskrete) Lösungen existierten. Ist es erforderlich, das Gleichungssystem näherungsweise zu lösen, also etwa wie im zweiten betrachteten Beispiel durch Behandlung als Ausgleichsproblem, so scheint eine Gewichtung der einzelnen problemdeterminierenden Bedingungen naheliegend. Auf diesem Weg könnte man die Erfülltheit der diskreten Maxwellschen Gleichungen stärker gewichten, Anfang- und Randbedingungen entsprechend schwächer. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich die Effizienz der Lösungsstrategie durch Ausnutzung modellspezifischer Eigenschaften wie der Dünnbesetztheit der in dem zu lösenden linearen Gleichungssystem auftretenden Matrix steigern läßt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob und wie sich diese Eigenschaften bei Lösung des Systems als Ausgleichsproblem auf die erste Gaußsche Transformation vererben. Diese Frage nach der Ausnutzung der Dünnbesetztheit ist sehr eng mit der Parallelisierbarkeit einer angemessenen Lösungsmethode verknüpft. Dabei hat die Numerierung der Eckpunkte einen entscheidenden Einfluß auf diesen Aspekt. Bei der Wahl von (zum Beispiel absorbierenden) Randbedingungen, die nicht zu einem linearen Gleichungssystem führen, ist es erforderlich, andere der Problemstellung angepaßte Lösungsstrategien zu wählen. Eine umfassende Untersuchung ist hierzu erforderlich. Es kann in diesem Zusammenhang sinnvoll sein, lineare und nichtlineare Bedingungen getrennt zu behandeln. Es ist noch zu klären, in welcher Weise sich die Diskretisierung der betrachteten Teilmenge der Minkowski-Raum-Zeit auf die Stabilität (im Sinne sich zeitlich verändernder Felder) auswirkt. Die durch Übertragung des klassischen Stabilitätskriteriums auf die vierdimensionale Situation gewonnene Einschränkung ist dabei aus numerischen Gründen sicherlich nicht ausreichend. Eine allgemeinere Bedingung zur Vermeidung sehr unterschiedlicher Größenordnungen der auftretenden Werte, die gegebenenfalls das klassische Kriterium als Spezialfall enthält52, scheint hier angemessener. Die vielen Freiheiten, die das entwickelte Verfahren im Hinblick auf die Diskretisierung durch eine Simplizialzerlegung, Numerierung der Eckpunkte, Auswahl und Plazierung der Randbedingungen sowie die Lösungsstrategie für das entstehende Gleichungssystem bietet, legt eine umfassende Untersuchung dieser Zusammenhänge nahe und schafft damit viel Raum für weitere Forschung. Es ist zu erwarten, daß ebendiese Freiheiten eine Anwendbarkeit der vorgestellten Methode auf weit mehr konkrete Situationen zulassen, als dies durch herkömmliche Ansätze möglich ist, sowie, bei geschickter Modellierung unter Berücksichtigung einer angemessenen Lösungsstrategie für das entstehende Gleichungssystem, zu weit effizienteren Verfahren der Problemlösung führen. 52 Etwa eine Bedingung an die Simplizes der Art „nicht zu spitz“. 170 IV Das diskrete Modell der Maxwellschen Gleichungen auf vierdimensionalen Simplizes Basierend auf den hier gewonnenen Erkenntnissen besteht die Möglichkeit, in einem weiteren Schritt den bewußt allgemein gehaltenen diskreten Kalkül auch auf andere Probleme der Naturund Ingenieurwissenschaften anzuwenden, soweit sich diese in Differentialformennotation darstellen lassen. Eine konsequente Modellierung naturwissenschaftlicher Zusammenhänge, bei der künstliche Trennungen verschiedener Dimensionen vermieden und zeitgemäße Formulierungen verwendet werden, erscheint im Blick auf aktuelle Entwicklungen in den Naturwissenschaften mehr als angemessen. Quellcodes 171 A Quellcodes Struktur des Programms TM.p program TM; • Funktion TestAb : Überführung der (erweiterten) Matrix in obere Dreiecksgestalt mit Überprüfung auf maximalen Rang. Test auf Lösbarkeit bei Überbestimmtheit. • Prozedur RR : Rückwärtsrekursion zur Berechnung der Lösung. • Prozedur GS_Ausgabe : Ausgabe der erweiterten Matrix. • Prozedur Ergebnis_Ausgabe : Ausgabe der Lösung. • Prozedur Hoehenlinienbild : Ausgabe der Lösung als Zeitschicht-Höhenlinienbilder. • Prozedur Mathematica_Ausgabe : Ausgabe der Lösung für MATHEMATICA in eine Datei. • Prozedur LGS : Lösung des linearen Gleichungssystems via TestAB und RR. Anschließend Ausgabe der Ergebnisse (Ergebnis_Ausgabe, Hoehenlinienbild, Mathematica_Ausgabe). • Prozedur TMMain : Definition des Gleichungssystems und Lösung durch LGS. Globale Variablen • test (0 oder 1): 1 für die Ausgabe von Zwischenschritten. • AGP (0 oder 1): 1 für Lösung als Ausgleichsproblem. • dimx1, dimx2, dimx4 (integer): Anzahl der Knoten ( [0..dimx1, 0..dimx2, 0..dimx4] ). • eps (real): Schranke für den Lösbarkeitstest. • delta1, delta2, delta4 (real): Intervalldurchmesser der Quader. 172 Quellcodes Programmlisting {****************************************************************************} {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* {* TM.p PASCAL-XSC-Programm zur Simulation transversaler magnetischer Wellen. Autor: Peter Feuerstein Version: 11.12.2000 Schematische Darstellung der Diskretisierung: (x,y,z): Koordinaten ein Knotens q [a,b,c]: Indizes der Feldkomponenten in q im Loesungsvektor x mit x[a]=H1[q], x[b]=H2[q], x[c]=D3[q] (Abkuerzungen: D1:=dimx1, D2:=dimx2, D4:=dimx4) ****************************************************************** * (0,0,0) (1,0,0) (2,0,0) .... .... (D1,0,0) * * [1,2,3] [4,5,6] [7,8,9] [3*D1+1,..+2,..+3] * * * * (0,1,0) .... * * [3*(D1+1)+1,..+2,..+3] * * . * * (0,2,0) .... . * * [3*2*(D1+1)+1,..+2,..+3] . * * . * * . * * . * * . * * * * (0,D2,0) .... .... (D1,D2,0) * * [3*D2*(D1+1)+1,..+2,..+3] [3*(D2*(D1+1)+D1)+1,..+2,..+3] * ****************************************************************** ****************************************************************** * (0,0,1) .... * * [3*(D2+1)*(D1+1)+1,..+2,..+3] * * * * (0,1,1) .... * * [3*(D2+2)*(D1+1)+1,..+2,..+3] * * * * (0,2,1) .... * * [3*(D2+3)*(D1+1)+1,..+2,..+3] * * * * . * * . * * . * * * * .... (D1,D2,1) * * [3*((2*D2+1)*(D1+1)+D1)+1,..+2,..+3] * ****************************************************************** . . . ****************************************************************** * (0,0,D4) .... * * [3*D4*(D2+1)*(D1+1)+1,..+2,..+3] * * * *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} *} 173 Quellcodes {* * (0,1,D4) .... * *} {* * [3*(D4*(D2+2)*(D1+1)+(D1+1))+1,..+2,..+3] * *} {* * * *} {* * (0,2,D4) .... * *} {* * [3*(D4*(D2+2)*(D1+1)+2*(D1+1))+1,..+2,..+3] * *} {* * * *} {* * . * *} {* * . * *} {* * . * *} {* * * *} {* * .... (D1,D2,D4) * *} {* * [3*((D4+1)*(D2+1)*(D1+1)-1)+1,..+2,..+3] * *} {* ****************************************************************** *} {* *} {* *} {****************************************************************************} program TM ( input, output ); use mv_ari; { Matrix/Vektor Arithmetik } const test AGP dimx1 dimx2 dimx4 eps delta1 delta2 delta4 = = = = = = = = = 0; { 1: Ausgabe von Zwischenschritten } 1; { 1: Loesung als Ausgleichsproblem } 13; 13; 5; { Knoten ( 0..dimx1, 0..dimx2, 0..dimx4 )} 1E-10; { Schranke fuer Loesbarkeitstest } 1; 1; 0.5; type gvector = dynamic array[*] of integer; {----------------------------------------------------------------------------} function TestAb(var A var b m, n var index : : : : rmatrix; rvector; integer; gvector) : integer; { Ueberfuehrung der (erweiterten) (mx(n+1))-Matrix A | b in { obere Dreiecksgestalt mit Ueberpruefung auf maximalen Rang. { -> TestAB = j > 0 falls Pivot = 0 in Spalte j { Test auf Loesbarkeit von A x = b bei Ueberbestimmtheit. { -> TestAB = j < 0 falls Nullzeile j mit rechter Seite <> 0 { -> TestAB = 0 sonst (alles OK) } } } } } } { Weitere Uebergabeparameter: { index : Zeilenindizes zur Vermeidung von Zeilenvertauschungen } } var i, j, k, imax, ipivot : integer; max, betrag, pivot, faktor : real; err : integer; begin err := 0; j := 1; writeln(’Ueberfuehrung in obere Dreiecksgestalt...’); while j <= n do 174 Quellcodes begin { Pivotsuche in Spalte j } max := 0.0; for i := j to m do begin betrag := abs(A[index[i],j]); if betrag > max then begin max := betrag; imax := i end; end; if test = 1 then { Fortschrittsanzeige fuer Testzwecke } begin write(’[’,(n-j+1):6,’ ]’); writeln(j:5,index[j]:5,’ | ’,imax:5,index[imax]:5,’ | ’,max) end; if max < eps then { irregulaerer Fall } begin err := j; j := n + 1 { Schleifenende erzwingen } end else { regulaerer Fall } begin ipivot := index[imax]; if imax <> j then begin { Vertauschung der Inhalte von index[imax] und index[j] } index[imax] := index[j]; index[j] := ipivot; end; pivot := A[ipivot,j]; { abs(pivot) = max > 0.0 } for k := j+1 to m do begin { Alle Zeilen unterhalb von j bearbeiten } faktor := A[index[k],j] / pivot; A[index[k],j] := 0; for i := j+1 to n do A[index[k],i] := A[index[k],i] - faktor * A[ipivot,i]; b[index[k]]:=b[index[k]] - faktor * b[ipivot]; end; j := j+1 end end; { while } if err = 0 then begin if A[index[n],n] < eps then err := n { kein maximaler Rang } else if m > n then begin writeln; writeln(’Ueberbestimmtheitstest...’); for j := n+1 to m do if (abs(b[index[j]])>eps) and (err=0) then err := -j; { Nullzeile mit rechter Seite <> 0 } end; end; TestAB:=err; Quellcodes end; { TestAb } {----------------------------------------------------------------------------} procedure RR(var A var b var x m, n var index : : : : : rmatrix; rvector; rvector; integer; gvector); { Rueckwaertsrekursion zur Loesung von A x = b } { mit (mxn)-Matrix A unter Beruecksichtigung der } { Zeilenindizes (index) } var i, j : integer; begin x[n] := b[index[n]]/A[index[n],n]; for j := n-1 downto 1 do x[j] := #*( b[index[j]] for i := j+1 to n sum(A[index[j],i]*x[i])) / A[index[j],j]; end; { RR } {----------------------------------------------------------------------------} procedure GS_Ausgabe(var A : rmatrix; var b : rvector; m,n : integer); { Ausgabe der erweiterten (mx(n+1))-Matrix A | b } var i, j : integer; begin writeln(’Gleichungssystem:’); writeln; for i := 1 to m do begin for j:=1 to n do write(trunc(A[i,j]):2); write(’ | ’,trunc(b[i]):2); writeln end; writeln end; { GS_Ausgabe } {----------------------------------------------------------------------------} procedure Ergebnis_Ausgabe(var x : rvector; n : integer); { Ausgabe der Loesung x } var i, j, k : integer; begin 175 176 Quellcodes writeln; writeln(’Berechnete Loesung : ’); writeln; for j := 1 to ( n div (dimx4+1) ) do begin for i :=0 to dimx4 do begin k := 3*i*(dimx1+1)*(dimx2+1)+j; write(’x[’,k:4,’] = ’,x[k]:20,’ ’); end; writeln end end; { Ergebnis_Ausgabe } {----------------------------------------------------------------------------} procedure Hoehenlinienbild(var x : rvector; n : integer); { Ausgabe der Loesung x als Zeitschicht-Hoehenlinienbilder } var x1, x2, x4, Feld, q : integer; begin writeln; writeln(’Feldkomponenten H1, H2, D3 :’); writeln; for x4 := 0 to dimx4 do begin writeln(’[x4 = ’,x4,’]’); for x2 := 0 to dimx2 do begin for Feld := 1 to 3 do begin for x1 := 0 to dimx1 do begin q := 3*(x1+x2*(dimx1+1)+x4*(dimx1+1)*(dimx2+1)); q := q + Feld; { Feld: 1:H1 2:H2 3:D3 } write(round(x[q]) mod 10) end; write(’ ’) end; writeln end; writeln; writeln end end; { Hoehenlinienbild } {----------------------------------------------------------------------------} procedure Mathematica_Ausgabe(var x : rvector; n : integer); { Ausgabe der Loesung x zur Verwendung mit } { ListPlot3D[array] in MATHEMATICA } var x1, x2, x4, Feld, q : integer; mfile : text; mfilename : string; Quellcodes begin mfilename := ’Erg_’ + image(dimx1+1) + ’x’ + image(dimx2+1) + ’x’ + image(dimx4+1); rewrite(mfile,mfilename); for Feld := 1 to 3 do begin case Feld of 1: writeln(mfile,’Feld: H1’); 2: writeln(mfile,’Feld: H2’); 3: writeln(mfile,’Feld: D3’); end; writeln(mfile); for x4 := 0 to dimx4 do begin writeln(mfile,’[x4 = ’,x4,’]’); writeln(mfile); write(mfile,’ { ’); for x2 := 0 to dimx2 do begin write(mfile,’ { ’); for x1 := 0 to dimx1 do begin q := 3*(x1+x2*(dimx1+1)+x4*(dimx1+1)*(dimx2+1)); q := q + Feld; { Feld: 1:H1 2:H2 3:D3 } write(mfile,x[q]); if x1 < dimx1 then write(mfile,’ , ’); end; write(mfile,’ } ’); if x2 < dimx2 then write(mfile,’ , ’); end; writeln(mfile,’ } ’); writeln(mfile); end; writeln(mfile); end end; { Mathematica_Ausgabe } {----------------------------------------------------------------------------} procedure LGS(var A var b var x m, n : : : : rmatrix; rvector; rvector; integer); { Loesung des Gleichungssystems A x = b mit mxn-Matrix A } { 1. Ueberfuehrung in obere Dreiecksgestalt (TestAb) } { 2. Bestimmung der Loesung durch Rueckwaertsrekursion (RR) } var index : gvector[1..m]; i, err : integer; x1, x2, x4 : integer; begin for i := 1 to m do index[i] := i; { Indizes fuer Zeilen } err := TestAb(A,b,m,n,index); if err = 0 then { kein Fehler } begin RR(A,b,x,m,n,index); 177 178 Quellcodes Ergebnis_Ausgabe(x,n); Hoehenlinienbild(x,n); Mathematica_Ausgabe(x,n); end else begin writeln; if err > 0 then { A hat keinen maximalen Rang } begin writeln(’Rang der Matrix nicht maximal! ’); write(’ Spalte:’,err); i:= (err-1) div 3; write(’ (Variable: ’); case ((err-1) mod 3) of 0: write(’H1’); 1: write(’H2’); 2: write(’D3’); end; x4 := i div ((dimx1+1)*(dimx2+1)); i:= i mod ((dimx1+1)*(dimx2+1)); x2 := i div (dimx1+1); x1:= i mod (dimx1+1); writeln(’(’,x1,’,’,x2,’,’,x4,’))’) end else { keine Nullzeilen } begin writeln(’Ueberbestimmtes Gleichungssystem nicht loesbar!’); writeln(’ Zeile ’,-err,’: b[’,index[-err],’] = ’,b[index[-err]]); end; writeln; end end;{main} {----------------------------------------------------------------------------} procedure TMMain ( gl,va: integer ); { Definition des Gleichungssystems (gl Gleichungen, va Variablen) } { - Anfangsbedingungen, Randbedingungen, Maxwellsche Gleichungen } { Loesung des Gleichungssystems (LGS) } var A : rmatrix[1..gl,1..va]; AtA : rmatrix[1..va,1..va]; b : rvector[1..gl]; Atb : rvector[1..va]; x : rvector[1..va]; x1, x2, x4, glnr, glnr2 : integer; i, j, k : integer; q0, q1, q2, q3, q4, q5, q6, q7 : integer; { Ecken eines Quaders } d1, d2, d4, d14, d12, d24 : real; pi : real; begin { Bestimmung der Komponenten der Matrix } glnr := 0; { Gleichungsnummer } glnr2 := 0; { alte Gleichungsnummer } pi := arctan(0.5)*4; d1 := delta1; Quellcodes d2 := delta2; d4 := delta4; d14 := d1 * d4; d24 := d2 * d4; d12 := d1 * d2; { ...zur Abkuerzung } A := null(A); b := null(b); x := null(x); writeln(’Bestimmung der Matrixkomponenten...’); writeln; { Anfangsbedingungen } write(’ Anfangsbedingungen : ’); for x4 := 0 to 0 do for x2 := 0 to dimx2 do for x1 := 0 to dimx1 do begin q0 := 3 * ( x1 + x2 * (dimx1+1) + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { H1(x1,x2,0) } A[glnr+2,q0+2]:=1; b[glnr+2]:=0; { H2(x1,x2,0) } A[glnr+3,q0+3]:=1; b[glnr+3]:=0; { D3(x1,x2,0) } if (x1=3) then begin b[glnr+2]:=-3; { H2(x1,x2,0) } b[glnr+3]:=3; { D3(x1,x2,0) } end; glnr:=glnr+3 end; writeln((glnr - glnr2):5); glnr2 := glnr; { Randbedingungen } write(’ Randbedingungen : ’); for x4 := 1 to dimx4 do begin for x2 := 0 to dimx2 do begin { linker Rand } q0 := 3 * ( x2 * (dimx1+1) + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); { A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { H1(0,x2,x4) } { A[glnr+1,q0+3]:=1; b[glnr+1]:=5; { D3(0,x2,x4) } { A[glnr+1,q0+2]:=1; b[glnr+1]:=0; { H2(0,x2,x4) } glnr:=glnr+0; { rechter Rand } q0 := 3 * ( dimx1 + x2 * (dimx1+1) + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); { A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { H1(dimx1,x2,x4) } { A[glnr+1,q0+3]:=1; b[glnr+1]:=0; { D3(dimx1,x2,x4) } { A[glnr+1,q0+2]:=1; b[glnr+1]:=0; { H2(dimx1,x2,x4) } glnr:=glnr+0; end; for x1 := 0 to dimx1 do begin { vorderer Rand } q0 := 3 * ( x1 + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { H1(x1,0,x4) } { A[glnr+1,q0+2]:=1; b[glnr+2]:=0; { H2(x1,0,x4) } { A[glnr+2,q0+3]:=1; b[glnr+2]:=0; { D3(x1,0,x4) } glnr:=glnr+1; { hinterer Rand } 179 180 Quellcodes q0 := 3 * ( x1 + dimx2 * (dimx1+1) A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { { A[glnr+1,q0+2]:=1; b[glnr+2]:=0; { A[glnr+2,q0+3]:=1; b[glnr+2]:=0; glnr:=glnr+1; end; end; { x4 } + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); H1(x1,dimx2,x4) } { H2(x1,dimx2,x4) } { D3(x1,dimx2,x4) } writeln((glnr - glnr2):5); glnr2 := glnr; { inhomogene Maxwellsche Gleichungen } write(’ Maxwellsche Gleichungen : ’); for x4 := 0 to dimx4-1 do for x2 := 0 to dimx2-1 do for x1 := 0 to dimx1-1 do begin { Indizes der Knoten (jeweils H1 (+1), H2 (+2), D3 (+3)) } q0 := 3 * (x1 + x2 * (dimx1+1) + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); q1 := q0 + 3; q2 := q0 + 3 * (dimx1+1); q3 := q2 + 3; q4 := q0 + 3 * (dimx1+1) * (dimx2+1); q5 := q4 + 3; q6 := q4 + 3 * (dimx1+1); q7 := q6 + 3; if (x1+x2+x4) mod 2 = 0 then begin { Typ A } { A 1.1 - 1.5 } A[glnr+1,q0+2]:= d24; A[glnr+1,q1+1]:=-d14; A[glnr+1,q1+2]:=-d24; A[glnr+1,q1+3]:=-d12; A[glnr+1,q3+1]:= d14; A[glnr+1,q5+3]:= d12; A[glnr+2,q0+3]:= d12; A[glnr+2,q4+1]:= d14; A[glnr+2,q4+2]:=-d24; A[glnr+2,q4+3]:=-d12; A[glnr+2,q5+2]:= d24; A[glnr+2,q6+1]:=-d14; A[glnr+3,q0+1]:=-d14; A[glnr+3,q2+1]:= d14; A[glnr+3,q2+2]:= d24; A[glnr+3,q2+3]:=-d12; A[glnr+3,q3+2]:=-d24; A[glnr+3,q6+3]:= d12; A[glnr+4,q3+3]:= d12; A[glnr+4,q5+1]:= d14; A[glnr+4,q6+2]:=-d24; A[glnr+4,q7+1]:=-d14; A[glnr+4,q7+2]:= d24; A[glnr+4,q7+3]:=-d12; A[glnr+5,q0+1]:= d14; A[glnr+5,q3+1]:= d14; A[glnr+5,q5+1]:=-d14; A[glnr+5,q6+1]:=-d14; glnr:=glnr+5; end else begin { Typ B } { B 1.1 - 1.5 } A[glnr+5,q0+2]:=-d24; A[glnr+5,q3+2]:=-d24; A[glnr+5,q5+2]:= d24; A[glnr+5,q6+2]:= d24; A[glnr+5,q0+3]:= d12; A[glnr+5,q3+3]:= d12; A[glnr+5,q5+3]:=-d12; A[glnr+5,q6+3]:=-d12; 181 Quellcodes A[glnr+1,q7+2]:= d24; A[glnr+1,q6+1]:=-d14; A[glnr+1,q6+2]:=-d24; A[glnr+1,q6+3]:=-d12; A[glnr+1,q4+1]:= d14; A[glnr+1,q2+3]:= d12; A[glnr+2,q7+3]:= d12; A[glnr+2,q3+1]:= d14; A[glnr+2,q3+2]:=-d24; A[glnr+2,q3+3]:=-d12; A[glnr+2,q2+2]:= d24; A[glnr+2,q1+1]:=-d14; A[glnr+3,q7+1]:=-d14; A[glnr+3,q5+1]:= d14; A[glnr+3,q5+2]:= d24; A[glnr+3,q5+3]:=-d12; A[glnr+3,q4+2]:=-d24; A[glnr+3,q1+3]:= d12; A[glnr+4,q4+3]:= d12; A[glnr+4,q2+1]:= d14; A[glnr+4,q1+2]:=-d24; A[glnr+4,q0+1]:=-d14; A[glnr+4,q0+2]:= d24; A[glnr+4,q0+3]:=-d12; A[glnr+5,q7+1]:= d14; A[glnr+5,q4+1]:= d14; A[glnr+5,q2+1]:=-d14; A[glnr+5,q1+1]:=-d14; A[glnr+5,q7+2]:=-d24; A[glnr+5,q4+2]:=-d24; A[glnr+5,q2+2]:= d24; A[glnr+5,q1+2]:= d24; A[glnr+5,q7+3]:= d12; A[glnr+5,q4+3]:= d12; A[glnr+5,q2+3]:=-d12; A[glnr+5,q1+3]:=-d12; glnr:=glnr+5; end; end; writeln((glnr - glnr2):5,’ (DITM)’); glnr2 := glnr; { homogene Maxwellsche Gleichungen } write(’ ’); for x4 := 0 to dimx4-1 do for x2 := 0 to dimx2-1 do for x1 := 0 to dimx1-1 do begin { Indizes der Knoten (jeweils H1 (+1), H2 (+2), D3 (+3)) } q0 := 3 * (x1 + x2 * (dimx1+1) + x4 * (dimx1+1) * (dimx2+1)); q1 := q0 + 3; q2 := q0 + 3 * (dimx1+1); q3 := q2 + 3; q4 := q0 + 3 * (dimx1+1) * (dimx2+1); q5 := q4 + 3; q6 := q4 + 3 * (dimx1+1); q7 := q6 + 3; if (x1+x2+x4) mod 2 = 0 then begin { Typ A } { A 2.1 - 2.4 } A[glnr+1,q0+3]:= d4; A[glnr+1,q1+3]:=-d4; A[glnr+1,q5+2]:= d1; A[glnr+1,q1+2]:=-d1; A[glnr+2,q5+3]:= d4; A[glnr+2,q4+3]:=-d4; A[glnr+2,q0+2]:= d1; A[glnr+2,q4+2]:=-d1; A[glnr+3,q2+3]:= d4; A[glnr+3,q3+3]:=-d4; A[glnr+3,q6+2]:= d1; A[glnr+3,q2+2]:=-d1; 182 Quellcodes A[glnr+4,q7+3]:= d4; A[glnr+4,q6+3]:=-d4; A[glnr+4,q3+2]:= d1; A[glnr+4,q7+2]:=-d1; glnr:=glnr+4; { A 3.1 - 3.4 } A[glnr+1,q2+3]:= d4; A[glnr+1,q0+3]:=-d4; A[glnr+1,q6+1]:= d2; A[glnr+1,q2+1]:=-d2; A[glnr+2,q4+3]:= d4; A[glnr+2,q6+3]:=-d4; A[glnr+2,q0+1]:= d2; A[glnr+2,q4+1]:=-d2; A[glnr+3,q3+3]:= d4; A[glnr+3,q1+3]:=-d4; A[glnr+3,q5+1]:= d2; A[glnr+3,q1+1]:=-d2; A[glnr+4,q5+3]:= d4; A[glnr+4,q7+3]:=-d4; A[glnr+4,q3+1]:= d2; A[glnr+4,q7+1]:=-d2; glnr:=glnr+4; { A 4.1 - 4.4 } A[glnr+1,q0+1]:= d2; A[glnr+1,q1+1]:=-d2; A[glnr+1,q1+2]:= d1; A[glnr+1,q3+2]:=-d1; A[glnr+2,q5+1]:= d2; A[glnr+2,q4+1]:=-d2; A[glnr+2,q6+2]:= d1; A[glnr+2,q4+2]:=-d1; A[glnr+3,q3+1]:= d2; A[glnr+3,q2+1]:=-d2; A[glnr+3,q2+2]:= d1; A[glnr+3,q0+2]:=-d1; A[glnr+4,q6+1]:= d2; A[glnr+4,q7+1]:=-d2; A[glnr+4,q5+2]:= d1; A[glnr+4,q7+2]:=-d1; glnr:=glnr+4; end else begin { Typ B } { B 2.1 - 2.4 } A[glnr+1,q7+3]:= d4; A[glnr+1,q6+3]:=-d4; A[glnr+1,q2+2]:= d1; A[glnr+1,q6+2]:=-d1; A[glnr+2,q2+3]:= d4; A[glnr+2,q3+3]:=-d4; A[glnr+2,q7+2]:= d1; A[glnr+2,q3+2]:=-d1; A[glnr+3,q5+3]:= d4; A[glnr+3,q4+3]:=-d4; A[glnr+3,q1+2]:= d1; A[glnr+3,q5+2]:=-d1; A[glnr+4,q0+3]:= d4; A[glnr+4,q1+3]:=-d4; A[glnr+4,q4+2]:= d1; A[glnr+4,q0+2]:=-d1; glnr:=glnr+4; { B 3.1 - 3.4 } A[glnr+1,q5+3]:= d4; A[glnr+1,q7+3]:=-d4; A[glnr+1,q1+1]:= d2; A[glnr+1,q5+1]:=-d2; A[glnr+2,q3+3]:= d4; A[glnr+2,q1+3]:=-d4; A[glnr+2,q7+1]:= d2; A[glnr+2,q3+1]:=-d2; A[glnr+3,q4+3]:= d4; A[glnr+3,q6+3]:=-d4; A[glnr+3,q2+1]:= d2; A[glnr+3,q6+1]:=-d2; 183 Quellcodes A[glnr+4,q2+3]:= d4; A[glnr+4,q0+3]:=-d4; A[glnr+4,q4+1]:= d2; A[glnr+4,q0+1]:=-d2; glnr:=glnr+4; { B 4.1 - 4.4 } A[glnr+1,q7+1]:= d2; A[glnr+1,q6+1]:=-d2; A[glnr+1,q6+2]:= d1; A[glnr+1,q4+2]:=-d1; A[glnr+2,q2+1]:= d2; A[glnr+2,q3+1]:=-d2; A[glnr+2,q1+2]:= d1; A[glnr+2,q3+2]:=-d1; A[glnr+3,q4+1]:= d2; A[glnr+3,q5+1]:=-d2; A[glnr+3,q5+2]:= d1; A[glnr+3,q7+2]:=-d1; A[glnr+4,q1+1]:= d2; A[glnr+4,q0+1]:=-d2; A[glnr+4,q2+2]:= d1; A[glnr+4,q0+2]:=-d1; glnr:=glnr+4; end; end; writeln((glnr - glnr2):5,’ (DHTM)’); glnr2 := glnr; { Zusatzbedingungen (Hindernis) } write(’ Zusatzbedingungen : ’); for x4 := 0 to dimx4 do for x2 := 3 to 4 do for x1 := 5 to 6 do begin q0 := 3 * ( x1 + x2 * (dimx1+1) + x4 { A[glnr+1,q0+1]:=1; b[glnr+1]:=0; { { A[glnr+2,q0+2]:=1; b[glnr+2]:=0; { { A[glnr+3,q0+3]:=1; b[glnr+3]:=0; { glnr:=glnr+0 end; * (dimx1+1) H1(x1,x2,0) H2(x1,x2,0) D3(x1,x2,0) * (dimx2+1)); } } } writeln((glnr - glnr2):5); glnr2 := glnr; writeln; if glnr = gl then begin writeln(’ Gleichungen (Zeilen): ’,gl:5); writeln(’ Variablen (Spalten) : ’,va:5); writeln; if (test = 1) and (va < 38) then GS_Ausgabe(A,b,gl,va); if AGP=1 then begin writeln(’ Ausgleichsproblem : ’,va:5,’ x ’,va); writeln; {1. Gausssche Transformation} AtA := transp(A) * A; Atb := transp(A) * b; LGS(AtA,Atb,x,va,va) end else LGS(A,b,x,gl,va); end else 184 Quellcodes begin writeln(’Fehler!’); writeln(’va: ’,va); writeln(’gl: ’,gl); writeln(’glnr: ’,glnr) end; end; { TMMain } {----------------------------------------------------------------------------} { Hauptprogramm } var gl ,va : integer; begin writeln; writeln(’*** Simulation transversaler magnetischer Wellen ***’); writeln; writeln(’Gittergroesse: ’,dimx1+1,’ x ’,dimx2+1,’ x ’,dimx4+1); writeln; { Anzahl Gleichungen } gl := 0; gl := gl + (dimx1+1) * (dimx2+1) gl := gl + 0 * (dimx2+1) * dimx4 gl := gl + 2 * (dimx1+1) * dimx4 gl := gl + dimx1 * dimx2 * dimx4 gl := gl + dimx1 * dimx2 * dimx4 { gl := gl + 2 * 2 * (dimx4+1) * * ; ; * * 3 3; { AB } { RB links/rechts } { RB vorne/hinten } 5 ; { (DITM) } 12 ; { (DHTM) } ; { Zusatz } { Anzahl Variablen } va := (dimx1+1) * (dimx2+1) * (dimx4+1) TMMain(gl,va) end. * 3; Literatur 185 Literatur [1] R. Ahrem. 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IEEE Transactions on Antennas and Propagation, Vol. AP14, No. 3, 1966. 187 Index Index Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 höhere Ableitung . . . . . . . . . . . . . 35 Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 elektrische Erregung . . . . . . . . . . 121 elektrisches Feld affin lineare Abbildung . . . . . . . . . . . . 121 in einen reellen Vektorraum . . . . . . . 25 Ladungsdichte zwischen affinen Punkträumen magnetische Erregung . . . . . . . . . 121 . . . . . 20 . . . . . . . . . . . . . 121 affin orthogonale Transformation . . . . . . 25 magnetisches Feld affin polynomiale Abbildung Stromdichte . . . . . . . . . . . . . . . 121 affin polynomiale r-Form . . . . . . . . 27 . . . . . . . . . . 56 äußere Ableitung . . . . . . . . . . . . . 59 . . . . . . . . . . . 121 transversales elektrisches Feld transversales magnetisches Feld . . . . 148 . . . 148 . . . . . . . . . . . . . . . 59 Geschwindigkeitsadditionsformel . . . . . 119 affine Hülle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Gradient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 affine Koordinaten Hodge-Operator . . . . . . . . . . . . . . . 68 Induktionsgesetz . . . . . . . . . . . . . . 122 zurückgeholt . . . . . . . . . . . . . . 18 baryzentrische Koordinaten . . . . . . . 18 Koordinatensystem . . . . . . . . . . . . 18 Koordinatentransformation . . . . . . . 19 Ursprung . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 affine r-Form . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 inneres Produkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 affiner r-Formen . . . . . . . . . . . . . 68 zweier Multilinearformen Integral . . . . . . . . 45 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75, 76 äußere Ableitung . . . . . . . . . . . . . 60 einer n-Form . . . . . . . . . . . 75, 76, 79 Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 einer r-Form . . . . . . . . . . . . . 80, 81 exakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Invarianz der Materialgleichungen . . . . 130 geschlossen Invarianz des Vakuums . . . . . . . . . . . . . . . . 64 . . . . . . . . . . 130 Koableitung . . . . . . . . . . . . . . . . 69 kanonische affine n-Form simplizial kanonische n-Form . . . . . . . . . . . . . . 50 . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 simplizial polynomial stückweise konstant . . . . . . . . . . 90 Kantenzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 . . . . . . . . . . . 94 elementare Deformation . . . . . . . . . 89 alternierender Anteil . . . . . . . . . . . . . 38 äußeres Produkt . . . . . . . . . . 67 . . . . . . . . . . . . . . . 37 geschlossen . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Konduktivität . . . . . . . . . . . . . . . . 122 affin polynomialer 1–Formen . . . . . . 58 Kontinuitätsgleichung affiner 1–Formen . . . . . . . . . . . . . 58 konvex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 affiner Formen konvexe Hülle . . . . . . . . . . . . . . 59 alternierender Multilinearformen . . . . 39 Dimension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 der elektromagnetischen Felder . . . . 140 der Minkowski-Raum-Zeit . . . . . . 145 Divergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Durchflutungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Ladungserhaltung . . . . . . . . . . . 125, 132 Licht-Weltlinie . . . . . . . . . . . . . . . 110 Lichtkegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Diskretisierung Dualitätsabbildung . . . . . . . . . . . 125 . . . . . . . . . . . . . . 53 . . . . . . . . . . . . 122 Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Vergangenheitslichtkegel Zukunftslichtkegel . . . . . . . 113 . . . . . . . . . . . 113 Lichtstrahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Lorentzgruppe . . . . . . . . . . . . 114, 118 allgemein homogen inhomogen . . . . . . . . . . 114 . . . . . . . . . . . . . . . 118 Poincaré-Gruppe . . . . . . . . . . . . 118 188 Index Lorentzmatrix . . . . . . . . . . . . . 115, 118 orthogonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . 115 selbstorthogonal . . . . . . . . . . . 2, 109 eigentlich . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Untervektorraum . . . . . . . . . . . . . . 2 kausalitätserhaltend . . . . . . . . . . . 116 nicht kausalitätserhaltend . . . . . . . 116 orthochron . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Lorentzmatrizengruppe Lorentzprodukt . . . . . . . . . . 115 . . . . . . . . . . . . . . . 109 Lorentztransformation . . . . . . . . 114, 118 allgemein homogen eigentlich . . . . . . . . . . 114 . . . . . . . . . . . . . . . . 117 kausalitätserhaltend . . . . . . . . . . . 116 nicht kausalitätserhaltend . . . . . . . 116 orthochron . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Materialeigenschaften . . . . . . . . 126, 142 affin linear . . . . . . . . . . . . . . . . 127 heterogen . . . . . . . . . . . . . . . . 127 homogen . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 isotrop . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 linear . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Materialgleichungen . . . . . . 122, 127, 142 Materialkonstante . . . . . . . . . . . . . . 129 maximaldimensional . . . . . . . . . . . . . 17 Maxwellsche Gleichungen diskret orthogonale Transformation . . . . . . . . . . 8 assoziierte Matrix . . . . . . . . . . . . 10 Orthonormalbasis . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Einheitsvektor . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Sortierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Standard-Orthonormalbasis zulässige Basis . . . . . . 112 . . . . . . . . . . . . . 116 Orthonormierungsverfahren . . . . . . . . . . 4 Permeabilität . . . . . . . . . . . . . . . . 122 des Vakuums . . . . . . . . . . . . . . 143 Permittivität . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 des Vakuums . . . . . . . . . . . . . . 143 Poincarésches Lemma . . . . . . . . . . . . 65 auf Simplexpolyedern . . . . . . 100, 103 Polarisierungslemma . . . . . . . . . . . . . . 3 Polyeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Simplexpolyeder . . . . . . . . . . . . . 88 Polynom . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27, 30 homogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Pseudoskalarprodukt . . . . . . . . . . . . . . 2 alternierender Multilinearformen . . . . 44 . . . . . . . . 122 assoziierte quadratische Form . . . . . . . 3 . . . . . . . . . . . . . . . 131, 132 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 homogen . . . . . . . . . . . . . . 122, 123 Pseudometrik inhomogen . . . . . . . . . . . . 122, 123 Pseudonorm . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 komponentenweise . . . . . 134, 137, 140 Xi-Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Minkowski-Raum . . . . . . . . . . . . . . 17 . . . . . . . . . . . . . . . 17 Punkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Minkowski-Raum-Zeit . . . . . . . . . . . 108 affin linear unabhängig Multilinearform . . . . . . . . . . . . . . . . 36 affine Linearkombination alternierend . . . . . . . . . 13 . . . . . . . . 14 . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Verschiebungsvektoren . . . . . . . . . . 11 Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37, 39 Punktraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 euklidisch . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Grad O-Lemma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 pseudoeuklidisch . . . . . . . . . . . . . 17 Unterpunktraum affin linear unabhängiger Punkte . . . . 51 Quellenfreiheit eines Punktraumes Randbedingungen . . . . . . . . . . . . 51 . . . . . . . . . . . . . 16 . . . . . . . . . . . . . . . 122 . . . . . . . . . . . . . 143 eines Simplex . . . . . . . . . . . . . . . 51 absorbierend eines Vektorraumes . . . . . . . . . . . . 49 Anfangsbedingungen . . . . . . . . . . 143 orientierungserhaltend . . . . . . . . . . 51 klassisch . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 orientierungsumkehrend . . . . . . . . . 51 Raumdrehung . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Standard-Orientierung Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 . . . . . . . . . . 50 . . . . . . . . . . . . . . 144 189 Index Schub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 Simplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Eckpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Kante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 nach außen orientierter Rand . . . . . . 82 orientiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 orientierte Seite . . . . . . . . . . . . . . 82 Orientierung . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Seite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Untersimplex . . . . . . . . . . . . . . . 15 Simplexpolyeder . . . . . . . . . . . . . . . 88 einfach zusammenhängend . . . . . . . 89 sternförmig . . . . . . . . . . . . . . . 103 vierdimensional . . . . . . . . . . . . . 140 zusammenhängend . . . . . . . . . . . . 89 simplizial polynomiale r-Form . . . . . . . 90 simpliziale r-Form . . . . . . . . . . . . . . 90 Stammform . . . . . . . . . . . . . 94, 101 tangentialstetig . . . . . . . . . . . . . . 93 Simplizialkomplex . . . . . . . . . . . . . . 88 geometrische Realisierung . . . . . . . . 88 Grundsimplex . . . . . . . . . . . . . . . 88 homogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Simplizialzerlegung . . Stabilitätsbedingungen . Stammform . . . . . . . simplizial . . . . . . Stetigkeit . . . . . . . . Stokesscher Integralsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 . . 146 . . . 64 94, 101 . . . 12 . . . 85 Tangentialstetigkeit . . . . . . . . . . Tensorprodukt . . . . . . . . . . . . . alternierender Multilinearformen topologischer Vektorraum . . . . . . Trägheitssatz von Sylvester . . . . . . . . . . . . . . . Verschiebungsvektoren . . . isotrop . . . . . . . . . . lichtartig . . . . . . . . . raumartig . . . . . . . . vergangenheitsorientiert zeitartig . . . . . . . . . zukunftsorientiert . . . . Verträglichkeitsbedingungen Volumenform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 . . 109 . . 109 . . 111 112, 113 . . . 111 112, 113 . . . 163 . . . . 51 Zeitkegel . . . . . . . . . . Vergangenheitszeitkegel Zukunftszeitkegel . . . . Zylinderkonstruktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 37 39 12 . 7 112 112 112 145