Aufstieg und Untergang des Aztekenreichs

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Aufstieg und Untergang des
Aztekenreichs
Die Mexiko ( Mechiko ) waren ein kleiner, sehr kriegerischer Nomadenstamm, der von den Herrschern
Mittelamerikas bekämpft wurde. Doch im 14. Jh. traten sie langsam als Verbündete und Kriegsvolk in
deren Dienst und übernahmen schließlich die Macht. (ca. 14. Jh). Als sie herrschten, nannten sich die
Mexiko auch Azteken ( nach dem Land der Reiher, aus dem sie stammen ).
Sie eroberten große Gebiete Mittelamerikas von einer Küste zur anderen und bauten auf Weisung ihres
obersten Gottes Huitzilopochtli die gewaltige Hauptstadt Tenochtitlan inmitten des Texcoco-Sees. Der
Kaiser Montezuma II.( Mote'quzoma ) herrschte über 10 Millionen Menschen, doch sein
Herrschaftsmittel waren Tribute und Strafexpeditionen. Die Hauptstadt sicherte sich ihre
Vormachtstellung durch Bündnisse oder Unterwerfung anderer Gebiete bis sie selbst am stärksten von
dieser Politik profitierte. Stärke und Schwäche dieses riesigen Reiches bildeten seine weite Ausdehnung
sowie die Tributzahlungen kleinerer Stämme.
Ein großer Teil der zu Hochzeiten 300.000 Einwohner von Tenochtitlan lebte von der Landwirtschaft.
Die Felder lagen außerhalb der Stadt, wo immer größere Teile des Sees in Ackerland verwandelt
wurden. Über die Hälfte der Bevölkerung verließ morgens die Stadt und kehrte am Abend nach getaner
Arbeit auf den Feldern zurück.
Die anderen Bewohner der Stadt waren Priester, Handwerker oder Händler - auf dem ernormen
Marktplatz, den zeitweise 50.000 Menschen bevölkerten, wurde reger Handel mit nützlichen oder
luxuriösen Gütern betrieben.
Die Gesellschaft bestand im wesentlichen aus zwei Klassen: Den Macehualles und den Pilli (der
Oberschicht). Angehörige der Pilli bekleideten wichtige Ämter, und es wurde ihnen eine umfangreichere
Bildung zuteil. Die Zugehörigkeit zu einer der zwei Klassen wurde allerdings nicht durch Geburt
bestimmt - jeder, der sich in seinem Handwerk oder im Krieg auszeichnete, konnte in die Oberklasse
aufsteigen.
Jeder Junge - egal, welcher Klasse er angehörte, ging zur Schule. Im Alter von 15 Jahren trat er ins
Telpuchalli (Haus der Jugend) ein, wo er in Geschichte und Religion unterrichtet wurde, in die Kunst
der Kriegsführung und des Kämpfens eingeführt und in die Grundzüge seines Handwerks eingewiesen
wurde.
Die Gesetze der Atzteken waren einfach und grausam. Fast jedes Verbrechen wurde mit dem Tode
bestraft. Dennoch war der Staat der Azteken nicht totalitär - die Gesetze wurden von der Gemeinschaft
getragen und unterstützt.
Die Trennung zwischen Religion und weltlicher Herrschaft war gering. Der Herrscher, der
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Tlacatecuhtli, bestimmte die religiösen Zeremonien und war gleichzeitig militärischer Anführer. Unter
dem Tlacatecuhtli allerdings gab es eine Trennung zwischen religiösen und weltlichen Aufgaben.
Die Religion der Azteken war unglaublich vielschichtig und kompliziert - unter anderem, weil sie
beständig durch Elemente der Religionen eroberter Völker erweitert wurde.Es gab drei Hauptgötter und
unzählige Nebengötter. Die Azteken glaubten, daß all diese Götter sich beständig bekämpften. Durch
diese Kämpfe wurde das Universum vergiftet, so daß die Menschen sich bemühen mußten, die Götter
durch Opfer zu besänftigen.
Sehr oft wurden auch Menschen geopfert - die meisten Eroberungszüge der Azteken zielten darauf ab,
Gefangene zu machen, die sie ihren Göttern opfern konnten. Bei solchen Menschenopfern wurden
manchmal tausende von Menschen getötet - der Vorgänger von Montezuma II, Ahuitzotl, opferte bei der
Weihe des Haupttempels von Tenochtitlan 1487 europäischen Angaben nach zwischen 20.000 und
60.000 Menschen in einer einzigen Zeremonie.
Diese Menschenopfer liefen - unabhängig von der Zahl der Opfer - immer auf dieselbe Weise ab: Auf
der Spitze der Pyramide oder des Tempels hielten vier Priester das Opfer fest, während ein fünfter ihm
das lebende Herz herausschnitt, das dann verbrannt wurde. Die Azteken glaubten, dass je höher das
Opfer in der Gesellschaft stand, desto größer war der Einfluss seines Todes auf die Götter.
Die Azteken hatten eine eigene Schrift entwickelt, die wir heute entziffern können. Die Schrift wurde für
Berechnungen, Kalender, Chroniken, Tagebücher und auch für Geschichtsschreibung benutzt. So ist es
heute möglich, daß wir von der zerstörten Kultur der Azteken sehr viel wissen. Die Azteken hatten eine
weitaus komplexere Gesellschaft als alle vorangegangenen Kulturen auf dem amerikanischen Kontinent.
Der Herrscher Montezuma II. führte sein Volk in eine Epoche wirtschaftlicher Blüte, jedoch plagten ihn
düstere Visionen und Prophezeihungen. Als 1519 Nachrichten kommen, daß an der Ostküste fremde
Männer in metallenen Rüstungen gelandet sind , sah er wie viele andere darin die Rache des Priesters
Quetzalcoatl, der Jahre vorher mit dem Schiff nach Osten verbannt worden war. Der Sage nach sollte
„Quetzalcoatl" (gefiederte Schlange) der weißhäutige Gottkönig aus vergangenen Zeiten, nach seinem
Sturz auf einem Floß gen Osten geflohen sein, mit dem Versprechen eines Tages vom Meer her
zurückzukehren und sein altes Reich wieder in Besitz zu nehmen. Dem Aztekischen Kalender nach,
sollte der Gottkönig im ersten Jahr der Epoche „Schilfrohr" zurückkehren. Genau in diesem Jahr landete
Cortés an der Ostküste des heutigen Mexikos. Montezuma II glaubte fest daran, dass der einst
vertriebene Gott Quetzalcoatl zurückgekehrt sei um sein Volk zu versklaven. Hernando Cortés wusste
durch seine Dolmetscher um die Legenden und Dämonenglauben der Eingeborenen, so wies er zum
Beispiel seine Männer an öffentlich mit den Pferden und Kanonen zu reden um die Eingeborenen weiter
zu verängstigen.
Montezuma schickt den Spaniern eine Delegation entgegen, um ihre Absichten zu erkunden und sie mit
Gold zu beschenken. Die Spanier unter Hernan Cortez aber machen ihre Absicht schnell klar: sie wollen
erobern und rauben und stützten sich dabei auf das Recht der stärkeren Waffen. Cortés landet mit ca.
530 Europäern, darunter 30 Armbrustschützen, 12 Arkebusieren und 11 Schiffen an der Küste des
heutigen Mexikos. Die Bewaffnung bestand weiterhin aus 10 Feldschlangen und vier Falkonetten.
Außerdem wurden 16 Pferde mitgenommen, welche später einen entscheidenden Anteil am Erfolg der
Spanier bei der Eroberung Mexikos haben sollten. Den Azteken waren Feuerwaffen, Metallrüstungen
und Pferde vollkommen unbekannt. In einem rücksichtslosen Kriegszug rücken sie auf die Hauptstadt
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Tenochtitlan vor. Dabei nutzen sie die Freiheitsbestrebungen vieler von den Azteken unterdrückter
Völker, die sich ihnen nun anschlossen.
Durch ihre Rüstungen waren die spanischen Soldaten und ihre Pferde für die Pfeile der Azteken
unverwundbar. Deshalb konnten die Spanier während ihres Feldzuges tausende Eingeborene töten, ohne
dabei größere Verluste zu erleiden.
Hernando Cortez erreicht schließlich unter Zerstörung vieler Städte und Hinterlassung einer Spur von
Völkermord ,Raub und Vergewaltigung am 8. November 1519 die etwa 300.000 Einwohner
beherbergende Hauptstadt Tenochtitlan. Da er immer noch für die Verkörperung des Sonnengottes
Quetzalcoatl gehalten wurde, wurde er mit allen Ehren von Montezuma empfangen. Er stieß auf
keinerlei Widerstand.
Montezuma II. trat Cortez gegenüber und empfing ihn gastfreundlich, doch Cortez nahm ihn als Geisel
und ließ sich von ihm zu den Schatzkammern führen. Die Spanier quartierten sich im Palast ein und
Cortez ließ riesige Mengen von Gold über die neugegründete Küstenstadt Vera Cruz (Villa rica de Vera
Cruz) nach Spanien zu König Karl V. senden, um seine Vormachtstellung als Gouverneur in der neuen
Welt zu sichern.
Im Frühjahr 1520 ereignete sich „La noche triste" (Traurige Nacht), der Stellvertreter von Cortés, Pedro
de Alvarado richtete unter den Stadtbewohnern von Tenochtitlán während einer religiösen Feier ein
Massaker an, es kam zum Aufstand der Azteken gegen die Spanier und ihren eigenen Herrscher
Montezuma, ein grausamer Straßenkampf entbrannte. Montezuma wird während des Versuchs, sein
Volk zu beruhigen im Steinhagel tödlich getroffen. Verfolgt von den Azteken zieht sich Cortez mit dem
stark dezimierten Rest seiner Männer nach Tlaxcala zurück, wo er während des Sommers mit
verbündeten Indianern seine Armee neu formieren konnte.
Die Tempel wurden gereinigt, die Stadt richtete sich wieder her. Doch obwohl die Spanier geflohen
waren, brach eine durch die Spanier übertragene Pockenepidemie aus. Als die Azteken durch die
Epidemie geschwächt sind, kehrt Cortez mit verbündeten indianischen Tlaxcala-Soldaten zurück, die
sich für die jahrelange Unterwerfung Montezumas rächen wollen.
Im Mai 1521 wird Tenochtitlan belagert. Cortes greift mit etwa 700 Fußsoldaten, 120 Schützen, 90
Reitern und 75.000 Indios an und lässt die Hauptwasserleitung abkappen. Hungersnot und
verschmutztes Wasser dezimierten die Bevölkerung. Bei dem Versuch, den großen Marktplatz
einzunehmen, wurden etwa 2000 verbündete Indianer getötet und 50 Spanier gefangen genommen.
Anschließend wurden diese lebend den Göttern geopfert, was die Spanier sich aus der Ferne mit ansehen
mussten.
Am 13. august 1521 wird Tenochtitlan zum zweiten Mal erobert und nahezu vollständig zerstört. Die
Belagerung von Tenochtitlan forderte an Opfern ca. 60-80 Spanier und ca. 100.000 bis 240.000 Azteken.
Insgesamt verloren die Spanier in ihrem gesamten Mexikofeldzug ca. 1000 Mann, bei einer Gesamtzahl
von ca. 1800 die zwischen 1519 und 1521 ins Land gekommen waren.Mit der Eroberung der Hauptstadt
verschwinden die Azteken im Dunkel der Geschichte. Natürlich gibt es auch heute noch Nachfahren
dieser Zivilisation, jedoch gelang es den Azteken nie wieder Bedeutung in Mittelamerika zu erlangen.
Nach der siegreichen Eroberung Tenochtitlans und der Verschiffung riesiger Mengen von Gold nach
Spanien bekommt Cortés 1522 von Kaiser Karl V. den Titel Generalkapitän (militärischer
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Oberbefehlshaber) und Statthalter (Gouverneur) von Neu-Spanien (Mexiko).
Im Jahre 1522, ein Jahr nach der Eroberung des Landes und völligen Zerstörung der Aztekenherrschaft,
begannen die Spanier mit dem Wiederaufbau der Region unter dem Namen Mexiko. Die neue
Hauptstadt Ciudad de Mexico wurde auf den Grundmauern Tenochtitlans nach spanischem
Schachbrettmuster errichtet. Als Zentrum der Stadt wurde der Bezirk des ehemaligen Haupttempels
auserkoren. Mit den Steinen der zerstörten Aztekentempel und der religiösen Anlagen wurden jetzt
Kirchen und repräsentative Häuser gebaut.
In den folgenden zwei Jahrhunderten starben noch mehr als 20 Millionen Indianer - über 90 Prozent der
Bevölkerung - an den von Europäern eingeschleppten Krankheiten, in der Sklaverei oder durch
schlichten Massenmord der Conquistadores.
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