3.11.2009 Institut für Analysis Universität Hannover Prof. Dr. B. Krötz, H. Gimperlein 5. Übungsblatt zur Funktionalanalysis Aufgabe 25 Schurtest für Integraloperatoren Es den durch f 7→ R seien (X, µ), (Y, ν) Maßräume und k : X × Y → C meßbar. Wir betrachten k(·, y) f (y) dν(y) definierten Integraloperator K als Abbildung zwischen Lp –Räumen. Y a) Ist supx,y |k(x, y)| < ∞, so ist K stetig von L1 (Y, ν) nach L∞ (X, µ). b) Ist |k(x, y)| dµ(x)dν(y) < ∞, so ist K stetig von L∞ (Y, ν) nach L1 (X, µ). R X×Y c) Ist supx R d) Ist supy R Y X e) Sind supx L2 (X, µ). |k(x, y)| dν(y) < ∞, so ist K stetig von L∞ (Y, ν) nach L∞ (X, µ). |k(x, y)| dµ(x) < ∞, so ist K stetig von L1 (Y, ν) nach L1 (X, µ). R Y |k(x, y)| dν(y) < ∞ und supy R X |k(x, y)| dµ(x) < ∞, so ist K stetig von L2 (Y, ν) nach Aufgabe 26 Integralgleichungen Es seien [a, b] ⊂ R, g : [a, b] → R und k : [a, b]2 → R stetig. Zeigen Sie, dass die Fredholmsche Integralgleichung Z b f (x) = g(x) + k(x, y) f (y) dy a Rb im Fall maxx∈[a,b] a |k(x, y)| dy < 1 genau eine auf [a, b] stetige Lösung besitzt. Berechnen Sie diese Lösung im Fall [a, b] = [0, 1], k(x, y) = 2xy, g(x) = sin(πx). Hinweis: In einem Banachraum P∞können Sie Gleichungen der Gestalt (Id − K)f = g, kKk < 1, mit der Neumannreihe (Id − K)−1 = n=0 Kn lösen. Aufgabe 27 Bairescher Kategoriensatz Zeigen Sie, dass es keine Funktion f : R → R gibt, die genau in den rationalen Zahlen stetig ist. Hinweis: Ist f eine solche Funktion, so gilt R = S n∈N {x ∈ R : ∀δ > 0 ∃y ∈ Bδ (x) : |f (x)−f (y)| ≥ 1 n }∪Q. Aufgabe 28 Bidualraum Es sei X ein normierter Raum, X 0 sein Dualraum und X 00 = (X 0 )0 . Zu gegebenem x ∈ X betrachten Sie die Abbildung ix : X 0 → K, ix (x0 ) = x0 (x). Man beweise, dass i : X → X 00 , x 7→ ix , eine lineare Isometrie definiert. Folgern Sie, dass jeder normierte Raum isometrisch isomorph zu einem dichten Unterraum eines Banachraums ist. Aufgabe 29 Divergenz der Fourierreihen stetiger Funktionen Es sei C2π der Banachraum der 2π–periodischen stetigen Funktionen auf R mit der Maximumsnorm kf k∞ = maxx∈[−π,π] |f (x)|. Die Fourierreihe s∞ (f, x) von f ∈ C2π ist die Entwicklung von f bezüglich der Orthonormalbasis 1 1 1 √ , √ sin(kx), √ cos(kx) : k ∈ N>0 π π 2π von L2 (−π, π). Im Folgenden zeigen Sie, dass die Folge der (2n + 1)–ten Partialsummen, sn (f, x) = n X 1 1 1 + f, √ cos(k·) + f, √ sin(k·) , f, √ π π 2π L2 k=1 L2 L2 für f ∈ C2π i.A. nicht punktweise konvergiert. Dazu zeige man: a) sn (f, x) = 1 π Rπ −π f (x + y) sin((n+ 12 )y) 2 sin( y2 ) dy. b) sn (·, 0) ist ein stetiges lineares Funktional auf C2π und supn>0 ksn (·, 0)kL(C2π ,C) = ∞. c) Es gibt ein f ∈ C2π , für das die Folge {sn (f, 0)}n∈N unbeschränkt ist. Aufgabe 30 Orthogonalbasen von L2 a) Es sei I ⊂ R ein Intervall und eine fast überall von 0 verschiedene, integrierbare Funktion, die auf I |f (x)| < Ce−δ|x| für ein δ > 0 erfüllt. Beweisen Sie, dass span{xn f : n ∈ N} dicht in L2 (I) ist. n Hinweis: Zu zeigen ist, dass g ∈ L2 (I) und f, gi = 0 für alle n ∈ N g = 0 impliziert. Betrachten Sie R hx −ixy hierzu die analytische Funktion F (x) := I e f (y)g(y) dy. 2 b) Folgern Sie, dass die Hermiteschen Funktionen {Hn (x)e−x eine Orthogonalbasis des L2 (R) bilden. /2 2 2 : n ∈ N}, mit Hn (x) = (−1)n ex ∂xn e−x ,