Prof. Dr. G. M. Pastor S. Riemer T. Müller Universität Kassel Elektodynamik WS 2011/12 Übungen in Elektrodynamik Aufgabenblatt 1 Bitte geben Sie Ihre Lösungen spätestens Freitag, den 4.11.2011 in der Übung ab. 1) 10 points Berechnen Sie mit Hilfe des Gauß’schen Satzes das elektrische Feld E(r) und damit das Potential φ(r) für alle r ∈ R3 i) einer homogen geladenen Kugel mit Radius R und Ladungsdichte ρ0 . ii) eines unendlich langen, beliebig dünnen Drahtes mit der Linienladung λ0 (Ladung pro Längeneinheit). 2) 10 points Betrachten Sie eine homogen geladene, beliebig dünne Kreisscheibe mit Radius R und Flächenladung σ0 (Ladung pro Flächeneinheit), welche in der xy-Ebene liegt, und deren Mittelpunkt sich im Ursprung des Koordinatensystems befindet. Berechen Sie das Potential φ(r) auf der z-Achse [d.h. r = (0, 0, z)], indem Sie das Integal ˆ ρ(r 0 ) 3 0 1 dr (1) φ(r) = 4πε0 |r − r 0 | auswerten. Hinweis: Da die Kreisscheibe beliebig dünn ist, reduziert sich das Integral (1) auf ein Flächenintegral. 3) 10 points i) Berechen Sie das elektrische Feld E(r) und das Potential φ(r) eines Dipols bestehend aus zwei Punktladungen q und −q im gegenseitigen Abstand d, d.h. einer Punktladung q1 = q am Punkt r 1 = d2 n̂ und einer zweiten Punktladung q2 = −q am Punkt r 2 = − d2 n̂, wobei n̂ ein beliebiger Einheitsvektor ist. Fertigen Sie zunächst eine Skizze des Problems an. ii) Zeichnen Sie das elektrische Feld des Dipols. iii) Entwickeln Sie das Potential φ bis zur ersten Ordnung um d/r = 0 bzgl. d/r, um das Verhalten des Potentials in großer Entfernung vom Dipol (r d) zu untersuchen. Drücken Sie das Resultat mittels des Dipolmoments p = q (r 1 − r 2 ) = qdn̂ aus. Vergleichen Sie das Ergebnis mit dem Potential einer Punktladung und interpretieren Sie das Resultat physikalisch. Ist E(r) zentral? Hinweis: Alternativ kann man d → 0 gehen lassen und einen beliebigen endlichen Wert von r betrachten, wobei die Stärke des Dipolmomentes |p| = qd konstant gehalten wird. 4) 10 points Betrachten Sie zwei unendlich ausgedehnte, beliebig dünne, parallele Platten mit homogener Flächenladungsdichte σ0 und −σ0 im Abstand d. Eine der beiden Platten liege in der xy-Ebene, die zweite Platte befinde sich bei z = d. i) Berechen Sie mit Hilfe des Gauß’schen Satzes das elektrische Feld E(r) und damit das Potential φ(r). Ist das elektrische Feld E und das Potential φ an den Grenzflächen stetig? Tragen Sie die z-Komponente des elektrischen Feldes Ez und das Potential φ als Funktion von z auf. ii) Betrachten Sie Ihre Ergebnisse im Grenzfall d → 0, wobei d · σ0 = D = konstant gelten soll. Ist das resultierende Potential bei z = 0 stetig? Begründen Sie ihre Antwort physikalisch.