Nuklearmedizinische Bildgebung © Schattauer 2009 Nuklearmedizinische Diagnostik in der Neuroonkologie K.-J. Langen1; M. Weckesser2; D. Pauleit1; J. Steiger3 1Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich; 2Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Universität Münster; 3Neurochirurgische Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf Keywords Schlüsselwörter PET, SPECT, Hirntumoren Refractory PET, SPECT, brain tumors Zusammenfassung Summary Die Beurteilung der Ausdehnung von Hirntumoren, die Abschätzung der Prognose und die Rezidivdiagnostik stellen auch im Zeitalter der Magnetresonanztomografie (MRT) noch wichtige Herausforderungen in der neuroonkologischen Diagnostik dar. Nuklearmedizinische Verfahren unter Verwendung der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und SinglePhotonen-Emissions-Computertomografie (SPECT) können einen wesentlichen Beitrag leisten. So ermöglichen die PET und SPECT mit radioaktiv markierten Aminosäuren eine optimierte Darstellung der Ausdehnung von zerebralen Gliomen, was bei der Probeentnahme, der Planung einer Operation und einer Bestrahlung hilfreich sein kann. Außerdem können mit verschiedenen Tracern Tumorrezidive von posttherapeutischen Veränderungen besser differenziert werden sowie Hinweise auf den Malignitätsgrad und die Prognose von Hirntumoren gewonnen werden. The diagnostic assessment of tumor extent, grading and detection of recurrence of brain tumors remains a challenge in the era of magnetic resonance imaging (MRI). Positron emission tomography (PET) and single photon emission computed tomography (SPECT) may provide relevant additional information which allow more accurate diagnostics in unclear situations. Especially, PET and SPECT studies using radiolabeled amino acids offer a better delineation of cerebral gliomas which helps to guide biopsies, to plan surgical interventions and radiation therapy. Additionally, several radiotracers help to differentiate tumor recurrence from unspecific post-therapeutic changes in brain tissue and provide information on histological grading and prognosis of brain tumors. Korrespondenzadresse Prof. Dr. med. Karl-Josef Langen Institut für Neurowissenschaften und Medizin Forschungszentrum Jülich Leo-Brandt-Str., 52425 Jülich Tel. 02461/61-5900, Fax -8261 [email protected] Nuclear medicine diagnostics in neurooncology Nervenheilkunde 2009; 28: 683–688 Eingegangen am: 10. Juni 2009; angenommen am: 07. Juli 2009 Für die Diagnose und Differenzialdiagnose hirneigener Tumoren wird heute aufgrund des hohen Weichteilkontrastes in erster Linie die Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt. Die Computertomografie (CT) kommt weiterhin bei fehlendem Zugang zur MRT und als Notfalluntersuchung zur Anwendung. Außerdem ist die CT von Bedeutung, wenn eine optimale Darstellung der knöchernen Strukturen erforderlich ist und Kontraindikationen gegen eine MRT bestehen. Nuklearmedizinische Verfahren spielen eine zunehmende Rolle als ergänzende Diagnostik zu den morphologisch orientierten Verfahren. Sie bieten ein ausgezeichnetes Potenzial, zusätzliche Informationen über die Stoffwechseleigenschaften intrakranieller Raumforderungen zu gewinnen. So kann z. B. eine bessere Abgrenzung eines zerebralen Glioms vom umgebenden Ödem oder eine Differenzierung eines Tumorrezidivs von posttherapeutischen Veränderungen im Bereich pathologischer Kontrastmittelanreicherungen im MRT erreicht werden. Die Anzahl der wissenschaftlichen Anwendungen und Publikationen mit nuklearmedizinischen Bildgebungsverfahren ist in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen und eine Übersicht über die vielfältigen Entwicklungen und Ansätze im Bereich der Hirntumordiagnostik ist nur in einem begrenzten Rahmen sinnvoll. Diese Übersichtsarbeit konzentriert sich deshalb auf die am häufigsten verwendeten PositronenEmissions-Tomografie-(PET-) und SinglePhotonen-Emissions-Computertomografie(SPECT-)Tracer und die Indikationen, bei denen nuklearmedizinische Verfahren heute in der Hirntumordiagnostik einen relevanten Beitrag leisten können (!Tab. 1). Radiotracer für die Hirntumordiagnostik mit PET Der in der Tumordiagnostik am häufigsten verwendete PET-Tracer ist 18F-Fluordeoxyglukose (FDG). FDG wird in Tumorzellen sowohl aufgrund einer vermehrten Expression von Glukosetransportern als auch aufgrund eines gesteigerten Glukosemetabolismus angereichert (7). In zerebralen Gliomen korreliert die FDG-Anreicherung mit dem Malignitätsgrad der Tumore sowie der Prognose der Patienten. Bei niedriggradigen Gliomen kann die FDG-PET frühzeitig eine Entdifferenzierung des Tumors detektieren und den Zeitpunkt für den Einsatz aggressiver Therapien determinieren (2). Aufgrund des hohen Glukosestoffwechsels im normalen Hirngewebe, insbesondere in der grauen Substanz, ist eine Differenzierung von Tumor und intaktem Hirngewebe mit der FDG-PET allerdings schwierig (!Abb. 1). Problematisch sind auch häufige unspezifische Anreicherungen z. B. in Entzündungszellen, die einen Nervenheilkunde 10/2009 Downloaded from www.nervenheilkunde-online.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 683 684 K.-J. Langen et al.: Neuroonkologie Tab. 1 Wichtige nuklearmedizinische Tracer für die Diagnostik von Hirntumoren Tracer Abkürzung Funktion Methode Review 18 F-Fluordeoxyglukose FDG Glukosemetabolismus PET 2, 7, 22 11 C-Methionin MET Aminosäuretransport PET 24, 31, 50 18F-Fluorethyltyrosin FET Aminosäuretransport PET 29, 31, 32 18F-Fluor-DOPA FDOPA Aminosäuretransport PET 2 18 F-Fluorthymidin FLT Proliferation PET 1, 23 18 F-Fluormisonidazol FMISO Hypoxie PET 4 68 Ga-DOTATOC DOTATOC Somatostatinrezeptoren PET 19 11C-Raclopride D2R D2-Rezeptoren PET 6 201Tl-Chlorid Tl Na/K-ATPase SPECT 48 99m MIBI mitochondriale Membranpotenziale SPECT 48 99m Tc-Tetrofosmin TF mitochondriale Membranpotenziale SPECT 48 123 I-α-Methyltyrosin IMT Aminosäuretransport SPECT 24, 28 123 I-Phenylalanin IPA Aminosäuretransport SPECT 16 123I-IBZM IBZM D2-Rezeptoren SPECT 6 111In-Octreotid Octreoscan Somatostatinrezeptoren SPECT 34 Tc-MIBI Einsatz der FDG-PET in der Differenzial- und Rezidivdiagnostik schwierig machen (2, 46). Neben FDG werden in der PET seit vielen Jahren radioaktiv markierte Aminosäuren erfolgreich zur Erfassung des Stoffwechsels von Hirntumoren eingesetzt (24). Die vermehrte Aufnahme von Aminosäuren in Hirntumoren ist im Wesentlichen durch einen gesteigerten Transport und nicht durch eine vermehrte Proteinsynthese bedingt (29). Da die Aufnahme von Aminosäuren im normalen Hirngewebe relativ gering ist, können insbesondere zerebrale Gliome mit hohem Kontrast im Vergleich zum gesunden Gewebe abgegrenzt werden. Die am häufigsten eingesetzte Aminosäure für PET-Untersuchungen von Hirntumoren ist 11C-Methyl-L-methionin (MET). Die MET-PET hat sich für die Beurteilung der Tumorausdehnung von zerebralen Gliomen im Vergleich zur CT und MRT als sehr aussagekräftig erwiesen (24, 31, 50). Die Anwendung von MET ist wegen der kurzen Halbwertszeit von 11C mit 20 Minuten auf wenige Zentren mit eigenem Zyklotron beschränkt. 18F-markierte Aminosäuren können hingegen über größere Distanzen transportiert werden und ermöglichen einen breiteren Einsatz in der klinischen Diagnostik. Am besten evaluiert ist zurzeit die Aminosäure O-(2-18F-Fluorethyl)-L-tyrosin (FET) (28–32). PET-Untersuchungen des regionalen Blutflusses und des Sauerstoffmetabolismus von Hirntumoren mit 15O-markierten Tracern haben sich für klinische Fragestellungen als wenig aussagekräftig erwiesen (8). Als Proliferationsmarker zeigt 18F-3′-Deoxy3′-fluorthymidin (FLT) in zerebralen Gliomen eine bessere Korrelation mit Malignitätsgrad und Prognose als die FDG-Anreicherung (1). FLT reichert sich jedoch nur in Arealen an, die in der MRT eine Kontrastmittelanreicherung aufweisen (1, 23). Deshalb werden Tumoranteile mit intakter Blut-HirnSchranke und niedriggradigen Gliomen in der FLT-PET nicht dargestellt. Mit 18F-Fluormisonidazol können hypoxische Areale in zerebralen Gliomen erfasst werden (4). Die Bedeutung der Tumorhypoxie für den Erfolg einer Strahlentherapie von Hirntumoren wird zurzeit erforscht. Zur Differenzierung von Hypophysenadenomen haben sich Dopamin-D2-Rezeptorliganden wie 11C-Racloprid als hilfreich erwiesen (6). Für die Rezidivdiagnostik und Therapiekontrolle von Meningiomen eignen sich sowohl FDG als auch Soma- tostatin-Rezeptor-Liganden, wobei diese insbesondere zur Abgrenzung einer Infiltration der Schädelbasis geeignet sind (19). 68GaDOTATOC zeigt bei Somatostatinrezeptor exprimierenden Tumoren eine besonders gute räumliche Auflösung und einen hohen Kontrast. Der Nachweis dieser Rezeptoren gelingt auch in kindlichen Hirntumoren, insbesondere in Medulloblastomen. Auch die Anreicherung von 11C-Cholin zeigte bei Gliomen eine gute Korrelation mit dem Malignitätsgrad, die Substanz wird jedoch wie FLT ausschließlich im Bereich von Störungen der Blut-Hirn-Schranke aufgenommen (35). Verschiedene radioaktiv markierte Chemotherapeutika wie z. B. 11C-Temozolomid werden eingesetzt, um Informationen über den Metabolismus und die Pharmakokinetik der Substanzen in Hirntumoren zu gewinnen (47). Interessante Perspektiven bietet auch die Anwendung von spezifischen Substraten der Herpes-Simplex-Virus Typ-1 Thymidinkinase (HSV-1-TK) wie z. B. 124I-FIAU. Diese Tracer erlauben eine nicht invasive Bestimmung der vektorinduzierten Expression des HSV-1-TK-Gens in Tumoren im Rahmen der Gentherapie (21). Radiotracer für die Hirntumordiagnostik mit SPECT Das Spektrum der Tracer, die für die Hirntumordiagnostik mit der SPECT eingesetzt werden können, ist im Vergleich zur PET relativ klein. So kommen bei der Diagnostik von Hirntumoren insbesondere die Tracer 201Tl, 99m Tc-Sestamibi, 99mTc-Tetrofosmin zur Anwendung, die als Perfusionsmarker für die Myokardszintigrafie entwickelt wurden und hauptsächlich dort verwendet werden (48). Die gesteigerte Aufnahme dieser Tracer in Hirntumoren wird durch verschiedene Mechanismen beeinflusst. Bei 201Tl sind der Blutfluss, die Zellviabilität und die Aktivität der Na/K-ATPase von Bedeutung, bei 99mTcSestamibi und bei 99mTc-Tetrofosmin spielen neben dem Blutfluss mitochondriale Membranpotenziale, der Tumorstoffwechsel und die Angiogenese eine Rolle (48). Diese Tracer werden im normalen Hirngewebe nicht angereichert und zeigen nur in Bereichen mit gestörter Blut-Hirn-Schranke eine vermehrte Aufnahme. Andererseits führt eine Störung der Blut-Hirn-Schranke nicht zwangsläufig Nervenheilkunde 10/2009 © Schattauer 2009 Downloaded from www.nervenheilkunde-online.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. K.-J. Langen et al.: Neuroonkologie zu einer Mehranreicherung dieser Tracer. Die Anreicherung in Strahlennekrosen ist gering, sodass diese von Tumorrezidiven relativ gut unterschieden werden können. In zerebralen Gliomen korreliert die Anreicherung dieser Tracer mit dem Malignitätsgrad der Tumore sowie der Prognose der Patienten. Bei 99mTcSestamibi und 99mTc-Tetrofosmin wird die Diagnostik durch eine vermehrte Traceranreicherung im Bereich des Plexus Chorioideus beeinträchtigt, die bei 201Tl nicht beobachtet wird. Für die SPECT stehen auch Aminosäuren wie 123I-α-Methyltyrosin (IMT) und p-123I-Iod-L-phenylalanin (IPA) zur Verfügung, welche ein ähnliches Potenzial wie die Aminosäure-PET aufweisen (16, 28). Die geringere räumliche Auflösung der SPECT im Vergleich zur PET ist in der Praxis aber ein Nachteil. Durch Hybridsysteme (SPECT-CT) können pathologische Traceranreicherungen anatomisch genauer zugeordnet werden (48). Zur Diagnostik von Hypophysenadenomen werden analog zur PET Dopamin-D2-Rezeptorliganden wie 123I-IBZM und 123I-Epideprid für die SPECT eingesetzt (6). Als Somatostatin-Rezeptorligand für die Rezidivdiagnostik und Therapiekontrolle von Meningiomen und Medulloblastomen mit der SPECT befindet sich 111In-Octreotid in der klinischen Evaluierung (34). Klinische Einsatzgebiete Abb. 1 Patient mit einem histologisch gesicherten anaplastischen Astrozytom WHO-Grad-III: Im T1-gewichteten MRT nach Kontrastmittelgabe (links) inhomogener Prozess mit zwei kleinen punktförmigen Anreicherungen in der rechten Hemisphäre. Die T2-gewichtete Sequenz zeigt eine diffuse ausgedehntere Hyperintensität. Die FDG-PET ergibt im Bereich der gesamten Hirnveränderungen eine Verminderung der Glukoseaufnahme. Nur in der FET-PET gelingt eine metabolisch differenzierte Darstellung des Tumorgewebes. Abb. 2 Patient mit initialem Verdacht auf ein niedriggradiges Gliom im MRT. Am linken Seitenventrikel-Hinterhorn kommt bei einer Verlaufskontrolle ein FET-speicherndes Areal zur Darstellung. Die anschließende Operation ergab in diesem Bereich ein anaplastisches Astrozytom WHO-Grad-III. Das T1-gewichtete MRT nach Kontrastmittelgabe (links) sowie das T2-gewichtete Bild (Mitte) erlauben keine Differenzierung des anaplastischen Tumorgewebes vom umgebenden Gewebe. Primärdiagnostik von Hirntumoren Mit der MRT können die meisten Hirntumore frühzeitig erfasst und anhand der Binnenstruktur gut charakterisiert werden (9). Bei inhomogenen Gliomen bietet die MRT allerdings oft nur eingeschränkte Hinweise auf die tatsächliche Ausdehnung des Tumors und stark proliferierende Tumoranteile, insbesondere bei fehlender Kontrastmittelaufnahme. Die Gewinnung repräsentativer Gewebsproben ist für die Beurteilung des Tumortyps, der Prognose und die weitere Therapieplanung von entscheidender Bedeutung. In zahlreichen Studien konnte anhand von Probebiopsien bzw. anhand des Operationsbefundes nachgewiesen werden, dass PET-Untersuchungen mit radioaktiv markierten Aminosäuren die Ausdehnung von zerebralen Gliomen genauer erfassen können als die MRT oder die CT (24, 31, 50). Am besten validiert sind diesbezüglich die Aminosäuren MET und FET (26, 36). Des Weiteren konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass die Aminosäure-PET hervorragend geeignet ist, um innerhalb eines heterogenen Glioms die Regionen mit ausgeprägten anaplastischen Veränderungen zur Planung der Biopsie zu identifizieren (13, 37). Beispiele der differenten Darstellung der Tumorausdehnung in der FET-PET und MRT bei inhomogenen anaplastischen Astrozytomen WHO-Grad-III und die Vorteile der Aminosäure-PET zur Definition eines Biopsieortes sind in den !Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Bei unklaren Primärherden ist die Aussagekraft nuklearmedizinischer Verfahren zur weiteren Differenzierung begrenzt, sodass nicht auf eine Biopsie verzichtet werden kann. Eine vermehrte Anreicherung von 201 Tl, 99mTc-MIBI und 99mTc-Tetrofosmin in der SPECT ist hinweisend auf einen malignen Prozess, eine Differenzierung zwischen niedriggradigen Tumoren und benignen Läsionen ist jedoch nicht möglich (48). Dies gilt auch für die Anreicherung von FDG, radioaktiven Aminosäuren und Proliferationstracern (20, 30). So wurde über eine perifokale Aufnahme von MET bei Hämatomen und Ischämien berichtet sowie auch in Einzelfällen über eine vermehrte MET- und FET-Aufnahme in Hirnabszessen und in Entmarkungsherden (31). Zur Beurteilung unklarer Hirnläsionen kann die Kombination der Aminosäure-PET mit der 1H-Magnetresonanzspek- © Schattauer 2009 Nervenheilkunde 10/2009 Downloaded from www.nervenheilkunde-online.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 685 686 K.-J. Langen et al.: Neuroonkologie Gewebe zu vermeiden. Darüber hinaus verspricht die Bewertung von zerebralen Gliomen mit Aminosäuren eine verbesserte Planung sowohl des chirurgischen Eingriffs als auch der Strahlentherapie. Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Einsatz der Aminosäure-Bildgebung bei der Bestrahlungsplanung von zerebralen Gliomen im Vergleich zur konventionellen Planung zu einer Verlängerung der Überlebenszeiten der Patienten führt (15). Graduierung von Gliomen und Prognose Abb. 3 Patient mit einem Glioblastom WHO-Grad-IV. In der ersten Kontrolle nach der Operation (oberste Reihe) zeigt sich im FET-PET ein Resttumor an der Resektionshöhle, der im MRT keine Kontrastmittelanreicherung zeigt und nicht zu identifizieren ist. Nach Radiatio und Chemotherapie mit Temozolomid findet sich zwei Monate später (mittlere Reihe) im MRT eine „scheinbare“ Progredienz mit vermehrter KM-Anreicherung, während die FET-PET einen rückläufigen Befund zeigt. Eine weitereVerlaufskontrolle nach drei Monaten (untere Reihe) bestätigt dann das gute Ansprechen der Therapie und die Regredienz des Tumors. troskopie (MRS) die diagnostische Genauigkeit steigern (10). Die FDG-PET ist aufgrund der hohen Traceraufnahme im normalen Kortex zur Darstellung der Tumorausdehnung von Gliomen nicht geeignet (!Abb. 1), kann jedoch bei hochgradigen Gliomen ebenfalls zur Auffindung eines optimalen Biopsieortes beitragen Sensitivität (%) (22, 37). Auch die 201Tl-SPECT kann bei hochgradigen Gliomen die Biopsieplanung erleichtern (17). Somit trägt neben der FDG-PET und der 201 Tl-SPECT die Diagnostik mit radioaktiv markierten Aminosäuren zu einer verbesserten Steuerung der Biopsien bei und hilft, Fehlbiopsien aus unspezifisch verändertem Spezifität (%) Literatur 18 F-FDG-PET 84 50 52 11 C-MET-PET 79 bis 89 70 bis 100 52 93 44 100 27 18F-FET-PET 100 123I-IMT-SPECT 78 bis 95 201 88 76 14 99mTc-MIBI-SPECT Tl-SPECT 90 91 43 MRI 94 50 44 Tab. 2 Sensitivität und Spezifität bei der Differenzierung Tumorrezidiv /Radionekrose Bezüglich der Graduierung von Hirntumoren werden sowohl für die FDG-PET als auch für die SPECT-Untersuchungen mit 201Tl, 99m Tc-Sestamibi und 99mTc-Tetrofosmin signifikante Unterschiede der Traceranreicherung bei Tumoren verschiedener Malignitätsgrade berichtet (5, 51). Die Tumor/HirnQuotienten zeigen jedoch bei den verschiedenen Malignitätsgraden einen deutlichen Überlappungsbereich, sodass eine zuverlässige Aussage im Einzelfall nicht möglich ist. Des Weiteren korreliert die Anreicherung der genannten Tracer mit der Prognose von Patienten mit zerebralen Gliomen (25, 49). Da die Prognose der Patienten jedoch von vielen Faktoren beeinflusst wird, ist auch hier eine verlässliche Aussage im Einzelfall schwierig. Bei den Aminosäure-Tracern weisen die Tumor/Hirn-Quotienten verschiedener WHO-Grade in den meisten Studien eine stärkere Überlappung auf als bei den vorgenannten Tracern (31). Neuere Untersuchungen berichten über Unterschiede in der Kinetik der FET-Anreicherung in Abhängigkeit vom Tumorgrad, die eine bessere Differenzierung von niedriggradigen und hochgradigen Gliomen erlaubt (40, 42, 54). Das diagnostische Potenzial der dynamischen FET-PET zur Differenzierung des Malignitätsgrades von zerebralen Gliomen erreicht mit einer Sensitivität und Spezifität von ca. 90% ein hohes Niveau. Bezüglich der prognostischen Bedeutung der Aminosäureuntersuchungen bei zerebralen Gliomen sind die Ergebnisse insgesamt kontrovers, jedoch zeichnet sich als klinisch relevante Indikation die Beurteilung der Prognose von Patienten mit niedriggradigen Gliomen ab (31). Eine Studie mit der MET- Nervenheilkunde 10/2009 © Schattauer 2009 Downloaded from www.nervenheilkunde-online.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. K.-J. Langen et al.: Neuroonkologie Tab. 3 Beitrag nuklearmedizinischer Verfahren in der Diagnostik von zerebralen Gliomen; ++ hohe diagnostische Aussagekraft, + eingeschränkte Aussagekraft, – nicht geeignet, *verbesserte Diagnostik durch den Einsatz der dynamischen FET-PET FDG Aminosäuren (MET, FET, IMT, FDOPA) MIBI, TL, TF FLT Tumorausdehnung – ++ – – Biopsieführung + ++ + + Graduierung ++ +(++)* ++ ++ Prognose ++ + ++ ++ Rezidivdiagnostik – ++ + + Therapiekontrolle – ++ + ++ PET bei Patienten mit niedriggradigen Gliomen konnte nachweisen, dass diese Patienten erst dann von einem operativen Eingriff profitierten, wenn eine vermehrte Aminosäureanreicherung nachweisbar war (45). In einer prospektiven Studie erwiesen sich die FETAnreicherung und das Muster einer diffusen bzw. umschriebenen Tumordarstellung in der MRT als sehr aussagekräftig, um niedriggradige Gliome mit günstiger Prognose von solchen mit einer ungünstigen Prognose zu differenzieren (11). Rezidivdiagnostik Die Unterscheidung eines Gliomrezidivs von posttherapeutischen Veränderungen kann mit der konventionellen MRT schwierig sein. So weist die konventionelle MRT bei der Differenzierung zwischen einem Rezidiv und unspezifischen posttherapeutischen Veränderungen zwar eine hohe Sensitivität, jedoch nur eine geringe Spezifität von ca. 50% auf (44). Die FDG-PET ist mit einer Spezifität von 50% ebenfalls ungeeignet (52). Hohe Spezifitäten (90 bis 100%) bei der Differenzierung von Rezidiv und Radionekrose werden für die FET-PET (44), für die IMTSPECT (27) und für die 99mTc-SestamibiSPECT (33) berichtet. Für 99mTc-Tetrofosmin ist die Datenlage noch unzureichend. Die MET-PET zeigt zwar im Falle einer geringen Traceranreicherung im suspekten Areal einen hohen Vorhersagewert zum Ausschluss eines Rezidivs, allerdings ist eine vermehrte Anreicherung weniger spezifisch für ein Tumorrezidiv (Spezifität 75%) (52). Die Spezifität der 201 Tl-SPECT scheint bei dieser Fragestellung mit ca. 75% ebenfalls relativ niedrig zu sein (14). Im direkten Vergleich erwies sich die IMT-SPECT der 99mTc-Sestamibi-SPECT überlegen (18). Auch im Vergleich zur 1 H-MRS zeigte die IMT-SPECT etwas bessere Ergebnisse (38). Somit zeigen die IMT-SPECT und die FET-PET bei dieser Fragestellung eine hohe diagnostische Aussagekraft (!Tab. 2). Therapiemonitoring Bei der MRT und der CT werden durch die Beobachtung von Größenveränderungen oder Veränderungen in der Kontrastmittelanreicherung Rückschlüsse auf das Ansprechen eines Tumors gezogen. Leider ist die Anzahl der Studien zur Bedeutung frühzeitiger Veränderungen der Traceranreicherung für das Ansprechen eines Tumors und die Prognose noch begrenzt. Für 201Tl und 99mTc-Sestamibi-SPECT wird in einzelnen Studien über ein hohes Potenzial zur frühzeitigen Erfassung von Therapieeffekten in Gliomen berichtet, die mit dem Ansprechen des Tumors korrelieren (43, 53) während die FDG-PET wenig geeignet erscheint (46). Mehrere Studien berichteten, dass bei Gliomen eine Reduktion der MET-Aufnahme ein Ansprechen des Tumors auf die Therapie vorhersagt (12, 22, 50). Ähnliche Ergebnisse werden auch für die FET-PET berichtet (39, 41). Ein Beispiel für das Therapiemonitoring bei einem Glioblastom mit der FETPET ist in !Abbildung 3 dargestellt. Ein hoher Vorhersagewert wurde auch mit der FLTPET bei der Therapie von rezidivierenden Glioblastomen mit Bevacizumab und Irinotecan beobachtet (3). Fazit für die Praxis Die Diagnostik hirneigener Tumoren ist auch im Zeitalter der MRT mit Problemen behaftet, die durch den ergänzenden Einsatz nuklearmedizinischer Verfahren verbessert werden kann. Die besten Daten bietet die Diagnostik mit radioaktiv markierten Aminosäuren. Sie ermöglicht eine spezifischere Darstellung der Ausdehnung des soliden Gliomgewebes, welche bei der Planung einer Biopsie, eines neurochirurgischen Eingriffs und einer Bestrahlung überzeugende Vorteile bietet. Des Weiteren können Tumorrezidive von posttherapeutischen Veränderungen mit hoher Spezifität differenziert, wertvolle prognostische Informationen bei niedriggradigen Gliomen gewonnen und Therapieeffekte frühzeitig beurteilt werden. Bei der Abklärung unklarer Hirnläsionen kann durch die Kombination der Aminosäure-Diagnostik mit der 1H-MRS eine hohe Genauigkeit erreicht werden. Die Aufnahme der SPECT Tracer 201Tl, 99m Tc-Sestamibi, 99mTc-Tetrofosmin sowie die FDG-PET zeigen eine Korrelation mit dem Grading und der Prognose zerebraler Gliome, die jedoch im klinischen Entscheidungsprozess keinen wesentlichen Zugewinn erbringen. Im Bezug auf die Erkennung von Rezidiven sind die Aminosäuren diesen Tracern überlegen. Der Einsatz radioaktiv markierter Aminosäuren bietet somit zurzeit die wichtigste nuklearmedizinische Perspektive, um eine Optimierung der Hirntumordiagnostik zu erreichen. Literatur 1. Chen W et al. Imaging proliferation in brain tumors with 18F-FLT PET: comparison with 18F-FDG. J Nucl Med 2005; 46: 945–952. 2. Chen W. Clinical applications of PET in brain tumors. J Nucl Med 2007; 48: 1468–1481. 3. Chen W, Delaloye S, Silverman DH et al. Predicting treatment response of malignant gliomas to bevacizumab and irinotecan by imaging proliferation with [18F] fluorothymidine positron emission tomography: a pilot study. J Clin Oncol 2007; 25: 4714–4721. 4. Cher LM et al. Correlation of hypoxic cell fraction and angiogenesis with glucose metabolic rate in gliomas using 18F-fluoromisonidazole, 18F-FDG PET, and immunohistochemical studies.J Nucl Med 2006; 47: 410–418. 5. Choi JY et al. Brain tumor imaging with 99mTctetrofosmin: comparison with 201Tl, 99mTc-MIBI, © Schattauer 2009 Nervenheilkunde 10/2009 Downloaded from www.nervenheilkunde-online.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 687 688 K.-J. Langen et al.: Neuroonkologie 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. and 18F-fluorodeoxyglucose. J Neurooncol 2000; 46: 63–70. De Herder WW et al. Diagnostic imaging of dopamine receptors in pituitary adenomas. Eur J Endocrinol 2007; 156 Suppl 1: S53–56. Del Sole A et al. Anatomical and biochemical investigation of primary brain tumours. Eur J Nucl Med 2001; 28: 1851–1872. Derlon JM. The in vivo metabolic investigation of brain gliomas with positron emission tomography. Adv Tech Stand Neurosurg 1998; 24: 41–76. Ernst S. Hirntumoren. In: Heindel W, Kugel H, Lackner K (eds). Rationelle MR-Untersuchungstechniken. Stuttgart: Thieme 1997; 3–7. Floeth F et al. 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