Kardinal Turkson: Warnt vor zumehmenden Konfrontationen in Afrika

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Kurienkardinal warnt vor zunehmenden Konfrontationen in Afrika
Kurienkardinal Turkson: "Konflikt zwischen Christen und Muslimen in Afrika nimmt zu" - Problematisch
sei auch das Zusammenleben zwischen den ethnischen Gruppen
Wien-Bangui, 13.02.14 (KAP) Vor einer zunehmen-den Konfrontation zwischen Christen und
Muslimen in Afrika hat der aus Ghana stammende Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit
und Frieden, Kurienkardinal Peter Turkson, gewarnt. "Es ist eine große Herausforderung, gegen
dieses Phänomen zu kämpfen. Es fehlt an Toleranz in Hinblick auf andere Glaubensauffassungen", so
Turkson in einem Interview mit den westösterreichischen Kirchenzeitungen (Donnerstag). Man sei auf
der Suche nach Lösungen und habe kirchlicherseits bereits viele interreligiöse Dialoggruppen ins
Leben gerufen, um Friedensarbeit zu leisten und so das Zusammenleben zwischen den
verschiedenen Glaubensrichtungen zu fördern.
Aktuellstes Beispiel für den Konflikt zwischen Christen und Muslime sei die Zentralafrikanische
Republik. Wie ernst die Lage in dem Land ist, hat am Mittwoch das UN-Flüchtlingskommissar
dargelegt. Die humanitäre Katastrophe in der Zentralafrikanischen Republik hat nach Ansicht von UNFlüchtlingskommissar Antonio Guterres "unaussprechliche Ausmaße" angenommen. "Schockierende
Barbarei, Brutalität und Unmenschlichkeit zeichnen diese Gewalt aus", sagte der Portugiese zum
Abschluss seines Besuchs in dem afrikanischen Krisenstaat am Mittwoch.
Vor einem bevorstehenden Völkermord in dem afrikanischen Land hatte am Mittwoch auch der
Erzbischof von Bangui, Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, Dieudonne Nzapalainga,
gewarnt und die Vereinten Nationen aufgefordert, mehr Schutztruppen zu schicken. Die gegenwärtige
Militärpräsenz sei angesichts der Größe des Landes nicht ausreichend, so Nzapalainga.
Die Zentralafrikanische Republik versinkt seit dem Putsch der Rebellenbewegung Seleka (Allianz) im
März 2013 im Chaos. Morde und Plünderungen der muslimischen Aufständischen haben zu
Vergeltungsaktionen christlicher Milizen geführt. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen droht in
dem Land ein Völkermord. Fast eine Million Menschen sind wegen der Kämpfe auf der Flucht, das ist
ein Fünftel der Bevölkerung.
In abgeschwächter Form würde auch sein Heimatland Ghana im Moment vor denselben Problemen
stehen, wie die Zentralafrikanische Republik, so Turkson. "Wir haben mit dem muslimischen Volk
immer friedlich und in einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis zusammengelebt." Seit dem Aufkommen von radikalen Gruppen in den unterschiedlichen Ländern Afrikas hätte sich die Situation aber
zum Negativen gewandelt.
Hinzu kämen in vielen Ländern Afrikas die Konflikte zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen.
"Das Problem ist, dass diese häufig untereinander verfeindet sind und gegeneinander kämpfen", so
Turkson. Wirtschaftliche Interessen an den Boden-schätzen würden den Konflikt noch verstärken. Der
für die Beilegung des Konflikts nötige Zusammenhalt und nationale Geist fehle vielfach. "Das ist ein
großes Problem", so der Kurienkardinal.
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zur Förderung von Gerechtigkeit,
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Raubbau und Klimawandel bedrohen das Leben
Turkson warnte in dem Interview auch vor den Auswirkungen des durch Umweltverschmutzung und
Rohstoffraubbau angeheizten Klimawandels. "Der Ausstoß von CO2-Emissionen weltweit belastet
unsere Umwelt und das Klima wird dadurch mehr und mehr negativ beeinflusst", warnte der
Kurienkardinal. Das wirke sich auch auf die Lebensbedingungen der Bevölkerung aus. Während in
Afrika Menschen vielfach an einem Niederschlagsmangel litten, würden dagegen in Indien oder auf
den Philippinen heftige Taifune wüten.
Der im Vatikan für Nachhaltigkeit zuständige Kurienkardinal aus Ghana hatte kürzlich im Rahmen
seiner Zusammenarbeit mit der weltweit agierenden, vom Oberösterreicher Wolfgang Neumann
gegründeten "Energy Globe Foundation" Österreich besucht. Kardinal Turkson unterstützt die "Energy
Globe"-Initiative "Solar Light for All", die gemeinsam mit den Netzwerken der Kirche für die Ärmsten
der Armen das Grundrecht auf Energie realisieren möchte und in dessen Rahmen bereits zwei Dörfer
in Ghana mit solaren Energieerzeugungssystemen aus-gestattet wurden.
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