Pädiatrische Rheumatologie Norbert Wagner Günther Dannecker (Hrsg.) Pädiatrische Rheumatologie 2., überarbeitete Auflage Mit 334 überwiegend farbigen Abbildungen 123 Herausgeber Prof. Dr. Norbert Wagner Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der RWTH Aachen Prof. Dr. Günther Dannecker Ehem. Ärztlicher Direktor am Olgahospital, Pädiatrisches Zentrum, Klinikum Stuttgart Ergänzendes Material zu diesem Buch finden Sie auf http://extras.springer.com ISBN-13 978-3-642-34727-6 DOI 10.1007/978-3-642-34728-3 ISBN 978-3-642-34728-3 (eBook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Medizin © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2007, 2014 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Planung: Dr. Christine Lerche, Heidelberg Projektmanagement: Claudia Bauer, Heidelberg Lektorat: Ursula Illig, Gauting Projektkoordination: Cécile Schütze-Gaukel, Heidelberg Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: © sizta / Fotolia.com Zeichnungen: Christine Goerigk, Ludwigshafen Satz und Reproduktion der Abbildungen: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Medizin ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer.com V Vorwort zur 2. Auflage Sechs Jahre nach der ersten Auflage ist die vorliegende Neuauflage erforderlich geworden, da die stürmische Entwicklung in der pädiatrischen Rheumatologie unverändert weiter gegangen ist. Zahlreiche Biologicals sind inzwischen entweder zugelassen worden, oder es liegen gute Daten für ihre Wirksamkeit bei rheumatischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter vor. Als Beispiele seien die IL-1 und IL-6 Antagonisten angeführt, die bei der systemischen Verlaufsform der juvenilen idiopathischen Arthritis oder den autoinflammatorischen Erkrankungen ihren Einsatz gefunden haben. Die pädiatrische Rheumatologie hat sich in zahlreichen Kliniken und auch ambulant als Subdisziplin weiter etabliert, die Zahl der von den Ärztekammern zertifizierten Kinderrheumatologen steigt beständig an. Dank sei an dieser Stelle den zahlreichen Autoren gesagt, die ihre Kapitel überarbeitet oder neu geschrieben haben, die Autoren repräsentieren auch die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit in der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Und wir möchten unseren Dank den Mitarbeiterinnen des SpringerVerlags aussprechen, die sich mit Rat und Tat sehr unterstützend an der Fertigstellung dieser 2. Auflage beteiligt haben. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der viel zu früh verstorbenen Autoren der Erstauflage, Frau Dr. Olschewski und Herrn Dr. Buckup. Wir sind zuversichtlich, dass das Buch auch künftig seine Funktion erfüllt, den in der Kinderrheumatologie Tätigen zu helfen, die ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen mit einer rheumatischen Erkrankung erfolgreich und optimal zu behandeln. Zuletzt ein technischer Hinweis: Bei den zwei in der Erstauflage integrierten Kapiteln (Kapitel 14 Physiotherapie, Physikalische Therapie, Ergotherapie und Kapitel 15 Krankheitsbewältigung im Alltag) hat sich inhaltlich seit dem Erscheinen wenig geändert, diese beiden Kapitel erscheinen als aktualisierter Nachdruck unter dem Buchtitel »Rheuma bei Kindern und Jugendlichen in der Physio- und Ergotherapie (ISBN 978-3-642-40000-1) im SpringerVerlag«. Norbert Wagner Günther Dannecker Aachen, Altlangsow im Frühjahr 2013 Vorwort zur 1. Auflage Die Rheumatologie und damit auch die pädiatrische Rheumatologie hat in den letzten Jahrzehnten eine dramatische, positive Entwicklung genommen. Von einem Stiefkind der Medizin, nicht selten als Bädermedizin belächelt, erfolgte die Entwicklung hin zu einem wissenschaftlich fundierten und klinisch sehr erfolgreich arbeitenden Spezialgebiet. Unser besseres Verständnis der pathogenetischen Mechanismen ergab zusammen mit den immens verbesserten Möglichkeiten der Bildgebung aber nicht nur eine genauere Diagnostik. Noch viel wichtiger und erfreulicher ist es, dass sich dadurch in den letzten Jahren auch eine wesentliche Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen ergab, und das Ende dieser Entwicklung ist noch nicht abzusehen. Dieses komplexe Spezialgebiet in einem deutschsprachigen Lehrbuch abzubilden war ein schon lange gehegter Traum der Herausgeber. Die Umsetzung von der Idee über den konkreten Plan bis zu dem nun vorliegenden Buch war nur durch das Zusammentreffen verschiedener begünstigender Faktoren möglich: Der oben genannten Entwicklung der pädiatrischen Rheumatologie läuft die Entwicklung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie parallel. Auch hier vollzog sich durch das Engagement aller Mitglieder der Wandel von der anfänglich nicht ohne Skepsis gesehenen Arbeitsgemeinschaft, wie der Name ja bis 2005 noch lautete, hin zur anerkannten und wahrgenommenen Gesellschaft. Die wissenschaftlichen Aktivitäten sind vielfältig und die erfolgreiche Arbeit spiegelt sich unter anderem in der Tatsache wider, dass die pädiatrische Rheumatologie in Deutschland als Zusatzbezeichnung im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde anerkannt wurde. Dieses Buch mit seinem vielfältigen Spezialwissen ist auch ein Zeugnis der Aktivität und Produktivität dieser Gesellschaft, aus deren Reihe mit wenigen Ausnahmen alle Autorinnen und Autoren kommen. Allen sei an dieser Stelle für Ihre engagierte Mitarbeit herzlich gedankt; und wenn wir manchen von Ihnen bei der Fertigstellung etwas auf die Füße treten mussten, hoffen wir, dass dies nicht allzu schmerzhaft war. Natürlich wäre das Projekt ohne einen mutigen und unterstützenden Verlag nicht realisierbar. Unser besonderer Dank gilt deswegen dem Springer-Verlag und seinen MitarbeiterInnen für das Wagnis und die geduldige Unterstützung bei der Idee, ein Standardlehrbuch der pädiatrischen Rheumatologie zu realisieren. Wir bedanken uns sehr bei den uns nahe stehenden Menschen, da dieses Buch nicht möglich gewesen wäre ohne ihre geduldige Unterstützung und Inspiration und ohne das Verständnis für manchen bei bestem Urlaubswetter am Schreibtisch verbrachten Tag. Es ist unser Ziel und unsere Hoffnung, dass dieses Lehrbuch allen Kinderärzten, die sich um Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen kümmern, eine Hilfe sei bei der komplexen Abklärung, Differenzialdiagnostik und Therapie einer Vielzahl von sehr unterschiedlichen Erkrankungen. Es soll aber auch dem Nicht-Spezialisten helfen, eine erste Einordnung der vielfältigen Zeichen und Symptome von rheumatischen Erkrankungen zu ermöglichen. Besonders schön wäre es, wenn sich auch werdende Pädiater oder sogar Studenten der Medizin ab und zu in dieses Buch einlesen und erkennen, dass die pädiatrische Rheumatologie ein hoch spannendes und dynamisches Feld ist. Die Etablierung der pädiatrischen Rheumatologie in der medizinischen Lehre an Universitätskliniken und ihren Lehrkrankenhäusern kann kein Ziel dieses Buches sein, aber es würde uns freuen, wenn es dazu beitragen würde, diesen Denkprozess anzustoßen. Vor allen Dingen soll dieses Buch aber den betroffenen Kindern und Jugendlichen helfen, eine möglichst optimale Therapie für ihre oft durch Schmerzen und Einschränkungen geprägten rheumatischen Erkrankungen zu erhalten. Norbert Wagner Günther E. Dannecker Aachen, Stuttgart im Sommer 2007 VII Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 2 2.1 2.2 2.3 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 3.14 3.15 3.16 3.17 3.18 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 4.10 Grundlagen der Autoimmunität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . O. Frey, T. Kamradt, N. Wagner, J. Roth, J.-P. Haas, G. Horneff, F. Zepp, G. Dannecker T-Lymphozyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monozyten und Makrophagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zytokine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autoimmunität und Infektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung: Pathogenese der Autoimmunkrankheiten . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Untersuchungstechniken . . . . . . . . . . . . . . S. Benseler, J. Brunner, T. von Kalle, M. Zieger, P. Winkler Körperliche Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . Labor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildgebende Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 14 21 26 33 50 54 57 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pharmakotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N. Wagner, T. Niehues, H. Michels, N.M. Wulffraat, C.A. Lindemans, J.F. Swart Nichtsteroidale Antirheumatika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glucocorticoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sulfasalazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antimalariamittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Methotrexat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leflunomid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Azathioprin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cyclophosphamid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Penicillamin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ciclosporin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mycophenolatmofetil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TNF-Antagonisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interleukin-1-Inhibitoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Interleukin-6-Antagonist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschiedene Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kombinationstherapien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autologe Stammzelltherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Juvenile idiopathische Arthritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K. Minden, M. Frosch, J. Roth, D. Holzinger, G. Ganser, G. Dannecker, D. Föll, H.J. Girschick, C. Huemer, A. Heiligenhaus, C. Tappeiner, U. Neudorf, S. Bechtold-Dalla Pozza, J. Roth Nomenklatur und Klassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Standardisierte Beurteilungen und Qualitätskontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Systemische Verlaufsform (Morbus Still) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oligoartikuläre Verlaufsform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Polyartikuläre Verlaufsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Enthesitis-assoziierte Arthritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Juvenile Psoriasisarthritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uveitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wachstum, Knochenstoffwechsel und Osteoporose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 171 176 180 192 209 227 233 238 248 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 126 130 132 135 137 139 143 144 145 146 147 148 150 152 153 156 157 162 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 77 84 116 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII Inhaltsverzeichnis 4.11 Impfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258 263 5 Reaktive und parainfektiöse Arthritiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 5.1 5.2 5.3 H.J. Girschick, H.I. Huppertz, U. Neudorf Reaktive Arthritis . . . . . . . . . . . . Lyme-Arthritis . . . . . . . . . . . . . . Rheumatisches Fieber . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 284 296 305 308 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 315 315 316 321 322 327 327 334 341 341 343 346 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349 . . . . . . . . . . . . . . 350 350 351 355 358 362 363 . . . . . . . . . . . . . . . . 367 . . . . . . . . 368 373 380 381 Vaskulitiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 385 G. Dannecker, T. Hospach, J. Kümmerle-Deschner, S. Benseler, T. Kallinich, R. Keitzer, M. Frosch, J. Roth Kawasaki-Erkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Purpura Schönlein-Henoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Takayasu-Arteriitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Morbus Behçet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Granulomatose mit Polyangiitis (Wegener-Granulomatose) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Panarteriitis nodosa, Churg-Strauss-Syndrom und andere seltene Vaskulitiden bei Kindern Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386 397 400 408 413 418 424 6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 6.11 6.12 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 8 8.1 8.2 8.3 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Systemischer Lupus erythematodes . . N. Wagner, D. Haffner, K. Tenbrock, G. Dannecker Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Häufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Genetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pathogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klinische Symptome . . . . . . . . . . . . . . . Diagnose und Differenzialdiagnose . . . . . Lupusnephritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonderformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antiphospholipid-Syndrom . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dermatomyositis . . . . . . A. Thon Definition . . . . . . . . . . . . Ätiologie und Pathogenese . Klinik . . . . . . . . . . . . . . . Diagnose . . . . . . . . . . . . . Therapie . . . . . . . . . . . . . Prognose . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sklerodermie und Sharp-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Foeldvari Lokalisierte Sklerodermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Systemische Sklerodermie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sharp-Syndrom (Mischkollagenose, »mixed connective tissue disease«) Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX Inhaltsverzeichnis 10 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 10.8 11 Periodische Fiebersyndrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T. Kallinich Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Familiäres Mittelmeerfieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome (CAPS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TNF-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom (TRAPS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hyper-IgD-Syndrom (HIDS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PFAPA-Syndrom (periodisches Fieber, aphthöse Stomatitis, Pharyngitis und Adenopathie) Weitere monogene Erkrankungen mit rezidivierendem Fieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 437 440 448 452 455 458 460 460 Nichtrheumatische Ursachen von Arthralgien und Arthritiden . . . . . . . . . . . . . . . . . 465 . . . . . . . . . T. Wirth, G. Horneff, W. Mannhardt-Laakmann, F. Zepp, M. Weiß, H.J. Girschick, H. Morbach, S. Bielack, F. Schilling 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6 11.7 11.8 11.9 11.10 Orthopädische Differenzialdiagnosen und häufige Krankheitsbilder . . . . . . . Akute transiente Arthritis des Hüftgelenks (Coxitis fugax) . . . . . . . . . . . . . . Immundefekterkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stoffwechselerkrankungen, Skelettdysplasien und Bindegewebserkrankungen Pseudorheumaknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wachstumsschmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Infektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nichtbakterielle Osteomyelitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leukämien und maligne Knochentumoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hämophilie und Sichelzellkrankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Idiopathische muskuloskelettale Schmerzverstärkungssyndrome . . T. Hospach Chronisch regionales Schmerzverstärkungssyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . Generalisiertes idiopathisches Schmerzverstärkungssyndrom – Fibromyalgie Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 491 492 506 514 515 517 524 529 536 538 . . . . . . . . . . . . 545 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 546 549 553 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 555 12.1 12.2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Autorenverzeichnis Bechtold-Dalla Pozza, Susanne, PD Dr. med. Frosch, Michael, Prof. Dr. med. Klinikum der Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital Lindwurmstraße 2a 80337 München Deutsches Kinderschmerzzentrum und Kinderpalliativzentrum Datteln Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln Universität Witten/Herdecke Dr.-Friedrich-Steiner-Straße 5 45711 Datteln Benseler, Susanne, Dr. med. Hospital of Sick Children, Division of Rheumatology 555 University Avenue M5G 1X8 Toronto Kanada Bielack, Stefan, Prof. Dr. med. Klinikum Stuttgart Olgahospital Pädiatrie 5 – Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Rheumatologie, Gastroenterologie und Allgemeine Pädiatrie Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart Brunner, Jürgen, PD Mag. Dr. Dipl. oec. med. Medizinische Universität Innsbruck Kinderklinik Anichstraße 35 6020 Innsbruck Österreich Ganser, Gerd, Dr. med. Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderrheumatologie, Physikalische Therapie Klinik für Kinder- und Jugendrheumatologie Nordwestdeutsches Rheumazentrum Westtor 7 48324 Sendenhorst Girschick, Hermann, Prof. Dr. Vivantes Klinikum im Friedrichshain Kinderrheumatologie, -Immunologie, -Infektiologie, -Osteologie, Autoimmunerkrankungen Landsberger Allee 49 10249 Berlin Haas, Johannes-Peter, Prof. Dr. med. Dannecker, Günther, Prof. Dr. med. Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen gGmbH Gehfeldstraße 24 82467 Garmisch-Partenkirchen Feldweg 1 15306 Seelow Haffner, Dieter, Prof. Dr. med. Foeldvari, Ivan, Dr. med. Hamburger Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie Kompetenz-Zentrum für Uveiits und Sklerodermie im Kindes- und Jugendalter An der Schön Klinik Hamburg Eilbek Dehnhaide 120 22081 Hamburg Föll, Dirk, Prof. Dr. med. Universitätsklinikum Münster Institut für Immunologie Röntgenstraße 21 48149 Münster Medizinischen Hochschule Hannover Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Heiligenhaus, Arnd, Prof. Dr. med. St. Franziskus-Hospital Augenabteilung Hohenzollernring 74 48145 Münster Holzinger, Dirk , Dr. med. Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Campus 1 48149 Münster Frey, Oliver, PD Dr. med. Universitätsklinikum der Friedrich-Schiller-Universität Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Leutragraben 3 07743 Jena Horneff, Gerd, Prof. Dr. med. Asklepios Klinik St. Augustin GmbH Abteilung für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin Arnold-Janssen-Straße 29 53757 Sankt Augustin XI Autorenverzeichnis Hospach, Toni, Dr. med. Mannhardt-Laakmann, Wilma, PD Dr. med. Klinikum Stuttgart Olgahospital Pädiatrie 5 – Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Rheumatologie, Gastroenterologie und Allgemeine Pädiatrie Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart Universitätsmedizin Mainz Kinderklinik Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Michels, Hartmut, Dr. med. Minden, Kirsten, Dr. med. Huemer, Christian, Univ.-Doz. Dr. med. Kinder- und Jugendheilkunde Landeskrankenhaus Bregenz Carl-Pedenz-Straße 2 A-6900 Bregenz Huppertz, Hans-Iko, Prof. Dr. med. Klinikum Bremen-Mitte Professor-Hess-Kinderklinik Friedrich-Karl-Straße 55 28205 Bremen Kallinich, Tilmann, PD Dr. med. Universitätsmedizin Berlin Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie Otto Heubner Centrum für Kinder- und Jugendmedizin der Charité Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Universitätsmedizin Berlin Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie Otto Heubner Centrum für Kinder- und Jugendmedizin der Charité Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Morbach, Henner, Dr. med. Universitätsklinikum Würzburg Kinderklinik und Poliklinik Josef-Schneider-Straße 2 97080 Würzburg Neudorf, Ulrich, Dr. med. Universitätsklinikum Essen Klinik für Kinderheilkunde III Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Hufelandstraße 55 45122 Essen Kamradt, Thomas, Prof. Dr. med. Niehues, Tim, Prof. Dr. med. Universitätsklinikum Jena Institut für Immunologie Leutragraben 3 07743 Jena Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Lutherplatz 40 47805 Krefeld Roth, Johannes, Prof. Dr. med. Keitzer Rolf, Dr. med. Kümmerle-Deschner, Jasmin, PD Dr. med. Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen Rheumatologisches Zentrum Hoppe-Seyler-Straße 1 72076 Tübingen Lindemans, Caroline, Dr. med. Wilhelmina Children’s Hospital University Medical Center Utrecht P.O. Box 85090 03508 Utrecht Niederlande University of Ottawa Children’s Hospital of Eastern Ontario 401 Smyth Road K1H 8L1 Ottawa Kanada Roth, Johannes, Prof. Dr. med. Universitätsklinikum Münster Institut für Immunologie Röntgenstraße 21 48149 Münster Schilling, Freimut, Dr. med. Klinikum Stuttgart Olgahospital Pädiatrie 5 – Onkologie, Hämatologie, Immunologie, Rheumatologie, Gastroenterologie und Allgemeine Pädiatrie Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart XII Autorenverzeichnis Swart, Joost, Dr. med. Wulffraat, Nico, Prof. Dr. Wilhelmina Children‹s Hospital University Medical Center Utrecht P.O. Box 85090 3508 Utrecht Niederlande University Medical Center Utrecht Wilhelmina Children‹s Hospital P.O. Box 85090 3508 Utrecht Niederlande Tappeiner, Christoph, Dr. med. Zepp, Fred, Prof. Dr. med. Inselspital Bern Universitätsklinik für Augenheilkunde Freiburgstraße 3 3010 Bern Schweiz Universitätsmedizin Mainz Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Zieger, Michael, Dr. med. Tenbrock, Klaus, PD Dr. med. Universitätsklinikum Aachen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Pauwelsstraße 30 52074 Aachen Thon, Angelika, Dr. med. Medizinische Hochschule Hannover Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie Kinderheilkunde I Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover von Kalle, Thekla, Dr. Klinikum Stuttgart Olgahospital Radiologisches Institut Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart Wagner, Norbert, Prof. Dr. med. Universitätsklinikum Aachen Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Pauwelsstraße 30 52074 Aachen Weiß, Michael, Prof. Dr. med. Kliniken der Stadt Köln gGmbH Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Amsterdamer Straße 59 50735 Köln Winkler, Peter, Prof. Dr. med. Wirth, Thomas, Prof. Dr. med. Klinikum Stuttgart Olgahospital Orthopädische Klinik Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart Klinikum Stuttgart Olgahospital Radiologisches Institut Bismarckstraße 8 70176 Stuttgart XIII Evidenz-basierte Medizin (EBM) Evidenz-basierte Medizin (EBM) »Die Praxis der EBM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung.« (David L. Sackett, 1996) Die Autoren haben sich bemüht, soweit verfügbar, das Evidenzniveau für die Therapieempfehlungen bei den im Buch behandelten Erkrankungen anzugeben. Auffallend ist das häufige Fehlen kontrollierter Studien für viele Erkrankungen bzw. Medikamente im Kindesalter. Dies sollte zugleich Motivation sein, sich an entsprechenden Studien zu beteiligen, um die wissenschaftliche Grundlage der Therapie zu verbreitern. Die Graduierung des Evidenzniveaus ist im Buch einheitlich angegeben, die Wiedergabe an dieser Stelle soll das Lesen erleichtern: Ia Ib IIa IIb III IV Evidenz aufgrund von Meta-Analysen randomisierter, kontrollierter Studien Evidenz aufgrund von mindestens einer randomisierten, kontrollierten Studie Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten, kontrollierten Studie Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten, quasi experimentellen Studie Evidenz aufgrund gut angelegter, nicht experimenteller deskriptiver Studie (z. B. Fall-KontrollStudie) Evidenz aufgrund von Expertenmeinung 1 Grundlagen der Autoimmunität O. Frey, T. Kamradt, N. Wagner, J. Roth, J.-P. Haas, G. Horneff, F. Zepp, G. Dannecker 1.1 T-Lymphozyten 1.2 B-Zellen 1.3 Monozyten und Makrophagen 1.4 Genetik 1.5 Zytokine 1.6 Autoimmunität und Infektion 1.7 Zusammenfassung: Pathogenese der Autoimmunkrankheiten – 54 Literatur –2 – 14 – 21 – 26 – 33 – 50 – 57 N. Wagner, G. Dannecker (Hrsg.), Pädiatrische Rheumatologie, DOI 10.1007/978-3-642-34728-3_1, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 1 1 2 Kapitel 1 · Grundlagen der Autoimmunität 1.1 T-Lymphozyten O. Frey, T. Kamradt T-Lymphozyten (T-Zellen) nehmen bei der Bildung von Immunantworten eine wesentliche Rolle ein, da sie einerseits wichtige Effektorzellen des Immunsystems sind und andererseits bedeutende Aufgaben bei der Initiation, der Aufrechterhaltung und der Regulation von Immunantworten erfüllen. Wohl am deutlichsten wird die zentrale Rolle dieser Zellpopulation am Beispiel der HIV-Infektion illustriert, in deren Folge es aufgrund eines zunehmenden Mangels an T-Helferzellen zu opportunistischen Infektionen kommt, die letztendlich tödlich verlaufen. Alle T-Zellen besitzen einen Antigenrezeptor, den T-ZellRezeptor (TZR), und exprimieren zusätzlich Korezeptoren, anhand derer sich eine erste funktionelle Unterteilung vornehmen lässt. Es gibt T-Zellen, die den Korezeptor CD8 exprimieren. Diese werden auch als zytotoxische T-Zellen bezeichnet. Diese CD8-positiven (CD8+) zytotoxischen T-Zellen sind darauf spezialisiert, infizierte Körperzellen zu erkennen und zu töten. Ihr T-Zell-Rezeptor erkennt Antigene im Kontext mit MHC-Klasse-I-Molekülen. MHC-Klasse-I-Moleküle werden auf der Membran aller kernhaltigen Zellen exprimiert. Sie präsentieren Antigene, die aus dem Zytosol stammen, also von der Zelle selbst produziert wurden. Dabei handelt es sich normalerweise um zelleigene Proteine, die keine Aktivierung der zytotoxischen T-Zellen induzieren. Bei Infektionen mit Viren oder anderen intrazellulären Erregern werden jedoch auch virale bzw. mikrobielle Proteine von der infizierten Zelle produziert und gelangen mit den MHC-Klasse-I-Molekülen auf die Zellmembran, wo sie von CD8+-TZellen erkannt werden können. Durch die Zerstörung der infizierten Zellen verhindern zytotoxische T-Zellen die Bildung neuer viraler Partikel. CD4-positive T-Zellen werden als T-Helferzellen (Th) bezeichnet. Sie erkennen Antigene, die von MHC-Klasse-II-Molekülen präsentiert werden. MHC-Klasse-II-Moleküle werden normalerweise ausschließlich von professionellen antigenpräsentierenden Zellen, dazu zählen dendritische Zellen, Makrophagen und B-Zellen, exprimiert. Bezüglich ihrer Effektorfunktion stellen CD4+-T-Zellen eine heterogene Zellpopulation dar. So können sie u. a. Makrophagen und andere Effektorzellen des angeborenen Immunsystems aktivieren und die Bildung von Immunglobulinen durch B-Zellen steuern. Diese vielfältigen und hocheffektiven Funktionen ermöglichen die erfolgreiche Abwehr fast aller Pathogene durch das Immunsystem. Eine inadäquate oder fehlregulierte T-Zell-Antwort ist an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Typ1-Diabetes, multipler Sklerose oder rheumatoider Arthritis, aber auch von allergischen Erkrankungen beteiligt. 1.1.1 Entwicklung von T-Zellen T-Zellen entwickeln sich wie alle Zellen des Immunsystems aus undifferenzierten Vorläufern, den hämatopoetischen Stammzellen. Die lymphoiden Vorläuferzellen entstehen im Knochenmark aus pluripotenten Stammzellen. Während die B-Lymphozyten im Knochenmark ausreifen und als funktionsfähige Zellen ins Blut gelangen, wandern unreife T-ZellVorläufer aus dem Knochenmark über das Blut in den Thymus ein. Dort finden alle wesentlichen Entwicklungsschritte vom T-Zell-Vorläufer bis hin zur reifen T-Zelle statt. Eine Aplasie des Thymus, beispielsweise beim DiGeorge-Syndrom führt zu einer drastisch verringerten Anzahl der peripheren T-Zellen und damit der zellulären Immunantwort und der T-Zell-abhängigen Antikörperproduktion. Ein wesentlicher Teil der intrathymischen Entwicklung und Reifung von T-Zellen ist die Generierung der T-Zell-Rezeptoren sowie die positive und negative Selektion der T-Zell-Vorläufer. Entstehung der Diversität der T-Zell-Rezeptoren Die Antigenrezeptoren der T-Zellen (T-Zell-Rezeptoren, TZR) bestehen aus zwei Ketten, entweder einer α- und einer β-Kette oder einer γ- und einer δ-Kette. T-Zellen mit einem αβ-TZR stellen mit über 90% den Hauptanteil der T-Zellen im Organismus. T-Zellen mit einem γδ-TZR kommen vorwiegend als intraepitheliale T-Zellen vor und unterscheiden sich in Antigenspezifität und Funktion deutlich von αβ-T-Zellen. Die physiologische Funktion der γδ-T-Zellen ist immer noch nicht sicher bekannt. Deshalb werden im Folgenden nur die αβ-T-Zellen besprochen. Eine weitere Zellpopulation, die einen T-Zell-Rezeptor exprimiert, sind natürliche Killer-T-(NKT-)Zellen. Diese Zellen exprimieren sowohl T-Zell- als auch NK-Zell-Marker. Ihre Rolle in der Pathogenese von Autoimmunerkrankungen ist derzeit noch so unklar, dass auf ihre nähere Beschreibung hier verzichtet wird. Wie Immunglobuline sind auch T-Zell-Rezeptoren nicht durch ein einzelnes Gen im Erbgut kodiert, sondern entstehen durch Rekombination (auch als Umlagerung bezeichnet) einzelner Gensegmente während der Entwicklung jeder T-Zelle. Diese Gensegmente werden als V- (»variable«), D- (»diversity«), J- (»joining«) und C- (»constant«) Gene bezeichnet. Jede TZR-β-Kette besteht also aus jeweils einem V-, D-, J- und C-Element; die TZR-α-Ketten weisen keine D-Elemente auf, bestehen also aus jeweils einem V-, J- und C- Element. Die Segmente, aus denen die α-Kette entsteht, liegen auf Chromosom 14 und bestehen aus 70 Vα, 61 Jα und einem C-Gen, während die für die β-Kette kodierenden Gensegmente (52 Vβ, 13 Jβ, 2 Dβ und 2 Cβ) auf Chromosom 7 liegen (. Abb. 1.1). Der erste Schritt in der Generierung eines TZR besteht in der erfolgreichen Rekombination der Gene für die β-Kette. Diese erfolgt zunächst durch die Zusammenlagerung eines Vβ- mit einem Jβ-Segment zu einem VJβ-Segment. Im zweiten Schritt lagert sich dieses VJβ-Segment mit einem D-Segment zu einem VDJβ-Gen zusammen. Dieses rearrangierte VDJβ ergibt zusammen mit einem Cβ-Segment die komplette TZRβ-Kette. Durch die hohe Anzahl verschiedener V-, D- und JGene können allein durch die Rekombination dieser Gene mehr als 2000 verschiedene β-Ketten generiert werden. Diese