Das Angebot der Unternehmung Wie entscheidet ein Unternehmen, welche Menge es produzieren und anbieten soll? Die Angebotsentscheidung eines Unternehmens hängt von z seiner Technologie z seinen Zielen z den Marktverhältnissen z dem Verhalten der Wettbewerber ab. Marktverhältnisse Monopol: Ein einziger Verkäufer bestimmt das Marktangebot und den markträumenden Preis. Oligopol: Einige wenige Unternehmen auf dem Markt, wobei die Entscheidungen von jedem von ihnen auch die Gewinne der anderen Unternehmen beeinflüssen. Vollkommene Konkurrenz: Viele Unternehmen, die ein identisches Produkt herstellen. Die Outputmenge von jedem der Unternehmen ist klein im Vergleich zum Gesamtangebot auf dem Markt. Vollkommene Konkurrenz Ein Unternehmen hat bei vollkommener Konkurrenz keinen Einfluss auf den Marktpreis pM für sein Produkt. Das Unternehmen ist ein Preisnehmer. Das Unternehmen ist jedoch frei, seinen eigenen Preis p zu bestimmen. Wählt das Unternehmen den Preis p > pM , ist die bei ihm nachgefragte Menge gleich Null. Wählt das Unternehmen den Preis p < pM , ist die bei ihm nachgefragte Menge gleich der gesamten Marktnachfrage. Vollkommene Konkurrenz Die für das Unternehmen relevante Nachfragekurve ist ... Preis Marktangebot p’ pM p” Marktnachfrage Menge Vollkommene Konkurrenz Annahme: alle Unternehmen sind klein im Vergleich zum gesamten Markt. D.h. die Technologie einer Unternehmung beschränkt ihr Angebot auf einen kleinen Teil der Menge, die zum Marktpreis nachgefragt wird. ⇒ jede Unternehmung wählt ihren Preis p = pM. Preis Marktnachfrage Marktangebot Grenzkosten der Unternehmung, MC p = pM individuelle Nachfrage der Unternehmung Menge Kurzfristige Angebotsentscheidung max Π s ( y ) = py − c s ( y ). y≥ 0 (a) ys* > 0: Π(y) dΠ s ( y ) = p − MCs ( y ) = 0 (i) dy ( ii ) d 2Π s ( y ) dy ys* y 2 * < 0 at y = y s . Kurzfristige Angebotsentscheidung max Π s ( y ) = py − c s ( y ). y≥ 0 (b) ys* = 0: Π(y) dΠs ( y) = p − MCs ( y) ≤ 0 dy bei y = y = 0. * s y ys* = 0 Kurzfristige Angebotsentscheidung Die Bedingung 1. Ordnung für die innere Lösung ys* > 0 lautet: dΠ s ( y) = p − MCs ( y) = 0. dy p = MC s ( y*s ). D.h. im Gewinnmaximum mit ys* > 0 ist der Marktpreis p gleich den (kurzfristigen) Grenzkosten. Kurzfristige Angebotsentscheidung Die Bedingung 2. Ordnung für die innere Lösung ys* > 0 lautet: 2 d Π s ( y) d dMCs ( y ) = < 0. p − MCs ( y ) ) = − ( 2 dy dy dy dMC s ( y*s ) > 0. dy D.h. im Gewinnmaximum mit ys* > 0 steigen die (kurzfristigen) Grenzkosten an. Kurzfristige Angebotsentscheidung Für y = ys* gilt: p = MC und MC-Kurve steigt. ⇒ y = ys* ist Gewinnmaximum Euro pe MCs(y) y’ ys* y Kurzfristige Angebotsentscheidung Für y = y’ gilt: p = MC und MC-Kurve fällt. ⇒ y = ys* ist Gewinnminimum Euro pe MCs(y) y’ ys* y Kurzfristige Angebotsentscheidung Euro pe MCs(y) y’ ys* y Die (kurzfristige) Angebotsentscheidung liegt auf dem ansteigenden Teil der (kurzfristigen) Grenzkostenkurve. Kurzfristige Angebotsentscheidung Die Produktion muss sich ferner für das Untenehmen lohnen. Der Gewinn eines Unternehmens mit y>0: Π s ( y ) = py − c s ( y ) = py − F − c v ( y ). Der Gewinn eines Unternehmens mit y=0: Π s ( y) = 0 − F − cv (0) = − F. Das Unternehmen produziert also, nur wenn Πs(y) = py − F − cv (y) ≥ −F. Kurzfristige Angebotsentscheidung Π s ( y ) = py − F − c v ( y ) ≥ − F . py − c v ( y ) ≥ 0 cv ( y) p≥ = AVC s ( y ). y Euro MCs(y) ACs(y) AVCs(y) y Kurzfristige Angebotsentscheidung Euro p > AVCs(y) ys* > 0. MCs(y) ACs(y) AVCs(y) p < AVCs(y) y ys* = 0. Kurzfristige Angebotsentscheidung Euro Einstellung der Produktion MCs(y) ACs(y) AVCs(y) Kurzfristige Angebotskurve y Kurzfristige Angebotsentscheidung Einstellung der Produktion ist nicht mit Schließung des Unternehmens gleichzusetzen. Einstellung der Produktion bedeutet, dass y=0 gewählt wurde, das Unternehmen bleibt aber immer noch auf dem Markt und muss seine fixe Kosten tragen. Schließung des Unternehmens bedeutet dagegen, dass das Unternehmen den Markt verlässt, was nur langfristig möglich ist Langfristige Angebotsentscheidung Langfristige Gewinnfunktion eines Unternehmens bei vollkommener Konkurrenz: Π( y ) = py − c( y ). Die langfristigen Kosten c(y) für die Produktion von y Mengeneinheiten bestehen nur aus variablen Kosten, denn aus langfristiger Sicht sind alle Inputs variabel. Langfristige Angebotsentscheidung Die langfristige Angebotsentscheidung eines Unternehmens ergibt sich aus: max Π ( y ) = py − c( y ). y≥ 0 Die Bedingungen 1. und 2. Ordnung für die innere Lösung (y* > 0) des Gewinnmaximierungsproblems sind: p = MC ( y ) dMC ( y ) > 0. dy Langfristige Angebotsentscheidung Ferner muss der Gewinn des Unternehmens nichtnegativ sein, denn sonst würde es den Markt verlassen. Π( y ) = py − c( y ) ≥ 0 c( y ) ⇒ p≥ = AC( y ). y Langfristige Angebotsentscheidung Preis, Kosten MC(y) p > AC(y) AC(y) y Langfristige Angebotsentscheidung Preis, Kosten Langfristige Angebotskurve des Unternehmens MC(y) AC(y) y Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung ACs(y) MC(y) MCs(y) p’ AC(y) Πs ys* y* y ys* ist das kurzfristige Gewinnmaximum Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung ACs(y) MC(y) MCs(y) p’ Πs AC(y) Π ys* y* y Das Unternehmen kann seinen Gewinn vergrößern, indem es x2 erhöht und y* Mengeneinheiten Output produziert. Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung ACs(y) MCs(y) p” MC(y) AC(y) Verlust ys* y ys* ist die kurzfristig Verlust minimierende Produktionsmenge. Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung Euro ACs(y) MCs(y) p” MC(y) AC(y) Verlust ys* y Langfristig kann dieser Verlust durch Marktaustritt des Unternehmens eliminiert werden. Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung MC(y) p’ AC(y) Πs ys* y ys* ist das kurzfristige Gewinnmaximum. Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung MC(y) p’ Π AC(y) Πs y* ys* y Das Unternehmen kann seinen Gewinn erhöhen, indem es x2 verringert und y* Mengeneinheiten Output produziert. Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung MC(y) AC(y) y Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung MC(y) AC(y) y Kurzfristige Angebotskurven Euro Kurz- und langfristige Angebotsentscheidung Langfr. Angebotskurve MC(y) AC(y) y Produzentenrente Die Produzentenrente ist bei langfristiger Betrachtung die Summe der Gewinne der Unternehmung. Die Differenz zwischen dem zusätzlichen Erlös und den zusätzlichen Kosten wird Einheit für Einheit Output aufsummiert. Produzentenrente Euro MC(y) p AVC(y) PS y*(p) y Produzentenrente Die Produzentenrente einer Unternehmung Ist gleich y*( p ) [p − MC ( z )]d ( z ) PS( p ) = 0 y*( p ) = py * ( p ) − MC ( z )d ( z ) 0 = py * ( p ) − c v (y * ( p )). PS = Erlös - variable Kosten. Produzentenrente Euro MC(y) p AVC(y) Erlös = py*(p) y*(p) y Produzentenrente Euro MC(y) p AVC(y) Variable Kosten y*(p) y*( p ) c v ( y * ( p )) = MC( z )d( z ) 0 y Produzentenrente Euro MC(y) p PS AVC(y) ) p ( * py = s ö l r E cv(y*(p)) y*(p) y Produzentenrente Euro MC(y) p AVC(y) Variable Kosten y*(p) c v ( y * ( p )) = AVC( y * ( p )) ⋅ y * ( p ) y Produzentenrente Euro MCs(y) p PS s ö l r E y p = ) p *( AVCs(y) cv(y*(p)) y*(p) y Produzentenrente PS = Erlös - variable Kosten Bei langfristiger Betrachtung: Gewinn = Erlös - variable Kosten PS = Gewinn Bei kurzfristiger Betrachtung: Gewinn = Erlös - variable Kosten - fixe Kosten PS = Gewinn + fixe Kosten