Mit dem Schulanfang im Herbst steigt die Gefahr von Asthma-Anfällen an Wenn nach den Sommerferien die Schule wieder beginnt, kann es zu einer Verschlimmerung der Atemwegsbeschwerden von Schulkindern kommen, die unter Asthma bronchiale leiden. Davor warnen die Lungenärzte des Bundesverbandes der Pneumologen (BdP) in Heidenheim. „Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kinder in der Schule wieder mehr engen Kontakt mit anderen Kindern haben und sich dabei - im Gegensatz zum Sommer - größtenteils in Innenräumen aufhalten“, erklärt Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt im Lungenzentrum Ulm. „Das wiederum erhöht das Risiko, sich mit Viren und Bakterien anzustecken, welche die Atemwege befallen und dann bei den betroffenen Patienten zu einer Verschlechterung des Asthmas führen können. Gerade Schnupfen- und Grippeviren treten in unseren Breitengraden bevorzugt im Winterhalbjahr - und damit ab Herbst wieder vermehrt - auf.“ Individueller Asthma-Aktions-Plan ratsam Zur Vorbeugung gegenüber diesem erhöhten Asthma-Risiko nach Schulbeginn im Herbst sollten bestimmte Vorkehrungen getroffen werden. „Besonders empfehlenswert ist es, gemeinsam mit dem behandelnden Lungenfacharzt einen schriftlichen Asthma-Aktionsplan aufzustellen, in dem steht, was zu tun ist, wenn das Kind starke asthmatische Beschwerden bekommt“, rät Barczok. „Diesen Aktionsplan sollte das Kind immer bei sich tragen, so dass ihm auch im Notfall, wenn es selber nicht mehr fähig sein sollte zu sprechen, geholfen werden kann. Aber auch die Lehrer bzw. die Schule sollten zur Information vorab eine Kopie des Aktionsplans erhalten. Da sich die Art der Beschwerden bei Asthma und die jeweiligen Asthma-Auslöser von Kind zu Kind stark unterscheiden können, sollte der Plan individuell für das betreffende Kind angeben, welche Asthma auslösenden Trigger bekannt sind, welche Medikamente beim Auftreten von Beschwerden wie und wann einzunehmen sind und wer im Notfall unter welcher Telefonnummer zu benachrichtigen ist. Ein Muster für einen solchen Plan können sich Interessierte im Internet kostenlos unter www.lungenaerzte-im-netz.de ausdrucken.“ Check-up beim Lungenfacharzt vor Schulbeginn Auch wenn ein Kind aktuell keine Probleme mit seinem Asthma hat, sollte grundsätzlich einmal im Jahr ein Check-up beim Lungenfacharzt gemacht werden. Hierbei wird überprüft, ob das Asthma noch unter guter Kontrolle ist oder ob die medikamentöse Therapie eventuell optimiert werden muss. „Damit lässt sich sicherstellen, dass die richtigen Medikamente sowohl zu Hause als auch in der Schule in hinreichender Menge zur Verfügung stehen, so dass das Kind im Notfall stets versorgt werden kann“, betont Barczok. „Bei dieser Gelegenheit kann der Arzt auch feststellen, ob etwa Einschränkungen für bestimmte sportliche Aktivitäten bestehen, die zum Beispiel beim Schulsport zu berücksichtigen wären. Zu guter Letzt kann dann auch noch die alljährliche Schutzimpfung gegen Grippe gleich mit vorgenommen werden.“ Weitere Informationen über die Auslöser, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Asthma bronchiale finden Betroffene und Interessierte im Internet unter www.lungenaerzteim-netz.de.