Aufgabe 1 SS 2002, Universität Augsburg t b y I BO Spieltheorie Ein bestimmtes (beliebig teilbares) Gut wird von vier Produzenten hergestellt; Produzent i erzeugt xi Mengeneinheiten, wobei xi im Bereich [0;10] liegen kann. Für jeden der vier Produzenten verursache die Produktion seiner xi Mengeneinheiten Kosten in Höhe von x2i EURO. Der resultierende Preis p (in EURO), zu dem die von allen vier Produzenten insgesamt hergestellten x Mengeneinheiten tatsächlich nachgefragt werden, ist gegeben gemäß x2 10(1 − 100 ) , falls x < 10 p = f (x) = 0 , falls x ≥ 10. a) Geben Sie (im Bereich mit x1 + . . . + x4 ≤ 10) die Auszahlungsfunktion u i (x1 , . . . , x4 ) von Produzent i an. b) Gibt es einen Gleichgewichtspunkt? Falls ja, bestimmen Sie diesen und berechnen Sie den Gewinn, den jeder der Produzenten im Gleichgewichtspunkt erhält. Cop yrig h c) Weisen Sie nach, daß der maximale durch Kooperation der vier Produzenten erreichbare Gesamtgewinn durch die Festlegung x1 = x2 = x3 = x4 = 1, 25 erzielt werden kann. (Es genügt dabei, zu verifizieren, daß die partiellen Ableitungen des Gesamtgewinns nach x i im Punkt (x1 , . . . , x4 ) = ( 54 , . . . , 54 ) alle gleich 0 sind.) Berechnen Sie diesen maximalen Gesamtgewinn. Institut für Statistik und Mathematische Wirtschaftstheorie Seite 1 SS 2002, Universität Augsburg Aufgabe 2 Folgende zwei Matrizen u1 a1 a2 b1 1 2 b2 -2 0 b3 0 3 u2 a1 a2 b1 0 -2 b2 2 3 b3 1 0 t b y I BO Spieltheorie charakterisieren ein Bimatrixspiel Γ = (A, B; u1 , u2 ). a) Bestimmen Sie alle Gleichgewichtspunkte von Γ (in reinen Strategien). b) Γ werden nun kooperativ – unter Ausschluß von Seitenzahlungen – gespielt. (1) Skizzieren Sie das Auszahlungsdiagramm K(Γ). (2) Berechnen Sie zur Verhandlungssituation (K(Γ); u1∗, u2∗ ), wobei (u1∗ , u2∗ ) den Garantiepunkt darstellt, die Nash–Lösung (û 1 , û2 ) und veranschaulichen Sie diese in der Skizze aus (1). Auf welche Weise, d.h. durch welche reinen oder gemischten Strategien der beiden Spieler, kann das Auszahlungspaar (û1 , û2 ) tatsächlich erreicht werden (zumindest im Erwartungswert). Cop yrig h (3) Nun sei (u1 , u2 ) ein Auszahlungspaar, das dadurch entsteht, daß jeder der beiden Spieler eine Maximinstrategie einsetzt. Bestimmen Sie die Nash-Lösung zur Verhandlungssituation (K(Γ); u1 , u2 ). (4) Nun werden doch Seitenzahlungen als möglich erachtet. Geben Sie, falls möglich, ein Auszahlungspaar (s1 , s2 ) im kooperativen Auszahlungsdiagramm K S (Γ) mit Seitenzahlungen an, das nicht in K(Γ) aus (1) liegt. Wie lautet die Nash–Lösung zur Verhandlungssituation (K S (Γ); u1∗ , u2∗ ) (mit u1∗ , u2∗ wie in (2))? Institut für Statistik und Mathematische Wirtschaftstheorie Seite 2