kopIERVoRLAgE 24: NESSELTIERE

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biologie aktiv neu 4
Kopiervorlage 24: Nesseltiere
Die Nesseltiere werden mit den Rippenquallen zu den
Hohltieren zusammengefasst. Obwohl sie bereits einfache Gewebe und Organe besitzen, besteht ihr Körper
nur aus einem von zwei Zellschichten umgebenen Hohlraum, der der Verdauung dient. Das zwischen den Zellschichten liegende Gallertgewebe formt und stützt den
Körper. Der Hohlraum besitzt nur eine Öffnung, um welche die nesselnden Tentakel meist kreisförmig angeordnet sind. Die Öffnung ist also zugleich Mundöffnung
und After.
Anders als Schwämme besitzen Nesseltiere Muskel-,
Nerven- und Sinneszellen. Dadurch sind aktive Bewegung und Reaktionen auf die Umwelt möglich.
Nesseltiere gibt es in zwei Erscheinungsformen: als festsitzende Polypen oder als freischwimmende Medusen
(Quallen). Die meisten Arten durchlaufen einen Generationswechsel und können sowohl als Polyp als auch als
Meduse auftreten.
Namensgebend für diesen Tierstamm ist der Besitz der
im Tierreich einzigartigen Nesselzellen, die bei allen
Vertretern der Nesseltiere anzutreffen sind. In den Tentakeln sind sie gehäuft in Nesselbatterien angeordnet
und dienen der Erbeutung der durchwegs fleischlichen
Nahrung.
Nesselzellen sind hochspezialisierte Zellen, die bei Berührung „explodieren“ und einen mit einer harten Spitze
versehenen Schlauch blitzartig und mit großer Kraft ausgeschleudern. Er durchdringt die Haut des Beutetieres
und injiziert das lähmende Gift in dessen Inneres. Entladene Nesselzellen werden abgestoßen und durch neue
ersetzt. Ein schleimiges Sekret verhindert, dass sich die
Tentakel eines Tieres gegenseitig nesseln.
Funktionsweise der Nesselzellen
Nesselfaden
Entladungsstift
Polypen sitzen meist mit einer Fußscheibe am Untergrund,
sodass Mundöffnung und Tentakel ins Wasser ragen.
Deckel
Aufbau eines Polypen
Äußere
Zellschicht
Tentakel mit
Nesselzellen
Innere
Zellschicht
Mundöffnung/
After
gallertartiges
Gewebe
Körperhohlraum
Fußscheibe
Bei den freischwimmenden Quallen sind Fußscheibe
und Körper zu einer schirmartigen Schwimmglocke umgebildet, die Mundöffnung zeigt nach unten und die
Tentakel befinden sich am Rand des Schirms.
Aufbau einer Qualle
Magenstiel
gallertartiges
Gewebe
Äußere
Zellschicht
Innere
Zellschicht
Stilett
Radiärkanal
Ringkanal
Mund
Segel
Tentakel mit
Nesselzellen
Kern der Nesselzelle
Typische Vertreter im Mittelmeer
Die Spiegeleiqualle gehört zu den größten Quallen,
ernährt sich aber nur von winzigen Tierchen und
Pflanzen, die frei im Wasser herumtreiben.
Die Nesselkapseln der Feuerqualle haben eine so
hohe Durchschlagskraft, dass sie auch die menschliche Haut durchdringen können.
Die Pferdeaktinie ist eine sehr bekannte Art von
Seeanemonen und zählt zu den größten einzeln
lebenden Polypen. Das Tier kann bei Ebbe oder Gefahr seine Tentakel einziehen und wirkt dann wie
eine stark rot glänzende Tomate auf einem Felsen.
Diese Mittelmeer-Korallentiere können nicht wie
ihre Verwandten in den tropischen Meeren Kalk
ausscheiden, bilden daher kein Skelett und sind
keine Riffbildner.
Wachsrosen leben auf Felsböden bis in 25 m Tiefe.
Ihre Tentakel sind nicht einziehbar und sie besitzen
ein starkes Nesselgift, das die zarten Hautbereiche
des Menschen ziemlich verletzen kann. In dem Tentakelgewirr sieht man oft einen kleinen Fisch, die
Anemonengrundel, oder kleine Garnelen, die nicht
von Nesselzellen angegriffen werden. Diese Tiere
finden zwischen den Tentakeln Schutz vor Feinden.
Aus Rogl/Bergmann: biologie aktiv neu 4, © Leykam Schulbuch, 2017
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