Informationen zu Autoinflammatorischen Syndromen Autoinflammatorische Syndrome sind charakterisiert durch eine spontane Hyperaktivität des Immunssystems. Patienten mit einem autoinflammatorischen Syndrom, erfahren rezidivierenden Episoden mit Fieber, Muskelschmerzen, Gelenksschmerzen, Bauchschmerzen und Müdigkeit. Einige können auch Hautveränderungen, Augenentzündung, Augen- oder Lippenschwellung und sogar neurologische Ausfälle präsentieren. Der Patient fühlt sich krank, so als hätte er eine virale oder bakterielle Erkrankung, dies aber ohne dass Bakterien oder Viren gefunden werden. Die autoinflammatorischen Erkrankungen werden auch oft mit Allergien verwechselt. Diese Erkrankungen sind mehrheitlich genetisch determiniert. Das bedeutet dass die Patienten mit einer Variante eines Genes geboren sind, welche das Vorkommen der Erkrankung bestimmt. Die Gene werden aber verschieden aktiviert. Dies bewirkt dass einige Patienten Symptome der Erkrankung bereits bei der Geburt zeigen, andere aber erst viel später. Die Symptome der Erkrankung können sich im Verlauf der Jahre verändern. Die verschiedenen Gen-Varianten bewirken eine Aktivierung des sogenannten angeborenen Immunsystems. In der Regel wird ein Prozess aktiviert der zu hoher Produktion einer Substanz namens Interleukin 1 beta führt. Das Interleukin 1 beta ist direkt, oder indirekt - durch die Aktivierung von weiteren entzündlichen Substanzen - verantwortlich für Fieber, Schmerzen in den Gelenken, Muskeln sowie die Veränderungen der Haut, Augen oder des Nervensystems. Die Bekanntesten dieser Erkrankungen sind: CAPS (Cryopirin-assoziiertes Periodisches Syndyrom) TRAPS (Tumornekrosefaktor Rezeptor Assoziiertes Periodisches Syndrom) FMF (Familiäres Mittelmeerfieber) und HIDS (Hyperimmunoglobulin D Syndrom) In den letzten Jahren, sind aber viele weitere genetisch-determinierte autoinflammatorische Erkrankungen entdeckt und dokumentiert worden. Wie DIRA (Deficiency of Interleukin I-Beta Receptor Antagonist), Juvenile Systemic Granulomatosis (Blau Syndrom) oder Majeed Syndrom Heute wissen wir auch dass bereits früher bekannte Krankheiten, einen autoinflammatorische Charakter ausweisen. Dies bedeutet dass diese Erkrankungen mit der Aktiviereng des angeborenen Immunsystems einhergehen. Wir finden keine Gen-Variante welche die Krankheit erklären könnte oder wissen dass einige Gene aktiviert sind, verstehen aber nicht den genauen Prozess welcher zu dieser Aktivierung führt. Die genauere Ursache dieser Erkrankungen ist nicht bekannt. Wir erkennen aber an deren verschiedenen Manifestationen dass es sich um eine autoinflammatorische Erkrankung handelt. Die bekanntesten Krankheiten aus dieser Gruppe sind: Morbus Behçet. Systemische Juvenile Arthritis CMRO/SAPHO (chronic recurrent multifocal osteomyelitis) Gicht Die leicht verlaufenden autoinflammatorischen Erkrankungen werden mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt (NSAR) und die schwerer verlaufenden Erkrankungen mit Medikamenten welche spezifisch die Interleukin 1 beta oder andere Zytokine (Botenstoffe des Immunsystems) blockieren. Die autoinflammatorischen Syndrome gelten noch heute als sehr seltene Erkrankungen. Die leichteren Formen können aber viel häufiger vorkommen als bisher geglaubt. Auch diese leichten Formen können sich aber für den Patient als sehr einschränkend erweisen und sollten diagnostiziert und behandelt werden.