pRoJEkTE - Fraunhofer ITEM

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Geschäftsfeld 2
Präklinische Pharmakologie
Projekte
Verbessertes Lungenfibrosemodell mit
repetitiven Lungenfunktionsmessungen
Makrophagen, Neutrophile und Lymphozyten. Zu beiden Zeitpunkten war die Dehnbarkeit der Lunge deutlich vermindert
und der Gewebe- und/oder Atemwegswiderstand erhöht.
Das »Recruitment«-Manöver zeigte eine verminderte Lungen-
Die Bleomycin-induzierte Lungenfibrose in Nagern ist ein
Compliance und damit eine viel geringere Rekrutierbarkeit
Modell zur Wirkungsprüfung von Medikamenten für die idio-
der Alveolen. Das 2-Dosen-Schema ergab eine homogenere
pathische pulmonale Fibrose (IPF). Am Fraunhofer ITEM wurde
Fibrose-Ausprägung. Die Lungenfunktionstests bewährten sich
ein Modell in Ratten etabliert, bei dem invasive, aber wieder-
beim Monitoring der Fibroseentwicklung ohne Zerstörung des
holbare Lungenfunktionstests eingesetzt werden. Wistar-Ratten
Organismus und können möglicherweise eine Abnahme der
wurden mithilfe eines MicroSprayers® an einem oder zwei Tagen
Lungensteifigkeit anzeigen, bevor diese histologisch nachweis-
intratracheal mit einem Bleomycin-Aerosol behandelt. An Tag
bar ist. In Kombination mit pathologischen Untersuchungen
14 wurden die Lungen-Compliance und -Resistance der narko-
verbessern sie dieses Modell zur präklinischen Prüfung neuer
tisierten, spontan atmenden Ratten gemessen, mit anschließen-
Medikamente gegen IPF.
dem »Recruitment«-Manöver. An Tag 21 wurde die Lungenfunktion erneut gemessen, die Lungen wurden anschließend
Kontakt
lavagiert und fixiert. An Tag 21 zeigte sich histologisch in beiden
Dr. Heinz-Gerd Hoymann
Bleomycin-Gruppen eine ausgeprägte alveoläre/interstitielle
Telefon +49 511 5350-404
Fibrose mit erhöhtem Kollagenanteil sowie erhöhte Werte für
[email protected]
Inhalierbarer Influenza-Impfstoff
Der neuartige Impfstoff besteht im Wesentlichen aus dem
wirksamen Influenza-Antigen, das am Fraunhofer CMB in
Pflanzen produziert und am Fraunhofer ITEM an inhalierbare
Obwohl klassische Impfungen der einzig wirksame Schutz
Nanopartikel aus Siliziumdioxid gebunden wurde. Die toxikolo-
gegen eine Influenza sind, nutzt nur ungefähr ein Fünftel der
gische und pharmakologische Wirksamkeit des Nano-Vakzins
Bevölkerung diese Präventionsmöglichkeit. Die hohe Variabi­
wurde am Fraunhofer ITEM an menschlichen Präzisions-Lungen-
lität von Grippeviren erfordert zudem Impfstoffe, die im Fall
schnitten getestet. Die verwendeten niedrigen Konzentrationen
einer drohenden Pandemie schnell und kostengünstig produ-
zeigten kaum unerwünschte Nebenwirkungen. Der neue Impf-
ziert und einfach verabreicht werden können. Gemeinsam mit
stoff reaktivierte eine deutliche T-Zell-Immunantwort gegen das
dem HZI und dem Fraunhofer CMB in den USA entwickeln
Influenzaprotein. Dabei haben die Nanopartikel zwei wesent­
und testen Fraunhofer-Wissenschaftler daher einen neuartigen
liche Funktionen: sie stabilisieren den Wirkstoff und sie verstär-
Grippeimpfstoff, der an Nanopartikel gebunden ist und inha-
ken seine Wirkung (Neuhaus, V. et al., 2013).
liert wird. Der Vorteil dieses Impfstoffs ist, dass er die Immun­
antwort am Ort der Infektion, also in der Lunge induziert und
Kontakt
dass er Nadel-frei per Inhalation appliziert werden kann und
Dipl.-Ing. Vanessa Neuhaus
damit von Patienten wahrscheinlich besser akzeptiert wird.
Telefon +49 511 5350-202
[email protected]
34 I 35
Obwohl die klassische Impfung einen guten
Schutz gegen Influenza bietet, nutzen
vergleichsweise wenige Menschen diese
Präventionsmöglichkeit. Bessere Akzeptanz
verspricht man sich von einer Nadel-freien
Alternative: einem neuartigen, an Nano­
partikel gebundenen Grippeimpfstoff, der
inhaliert wird.
Weltweit erster Lungenfunktionsmessplatz für Weißbüschelaffen
Bronchien verengende Substanz (Methacholin) in den beiden
vorhandenen Modellen der akuten und der allergischen Lungenentzündung zu untersuchen. In beiden WeißbüschelaffenModellen für obstruktive Lungenerkrankung des Menschen
Wissenschaftler der Fraunhofer-ITEM-Forschungsgruppe haben
konnten sie so eine Atemwegshyperreagibilität (AHR) gegen-
am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen den weltweit
über Methacholin nachweisen. Damit wurde für die Modelle
ersten Lungenfunktionsmessplatz errichtet, mit dem umfang-
im nichtmenschlichen Primaten ein neuer, für den Menschen
reiche Lungenparameter bei Weißbüschelaffen (Callithrix jac-
relevanter Untersuchungsparameter definiert. Bei umfang­
chus) erfasst werden können. Lungenfunktionsmessungen an
reichen Lungenfunktionsmessungen erwies sich der Weiß­
translationalen Modellen in nichtmenschlichen Primaten (NMP)
büschelaffe als vielversprechendes translationales Modell zur
sind unerlässlich, da sie Bestandteil der Sicherheits- und Wirk-
Prüfung humanspezifischer entzündungshemmender Medi­
samkeitsprüfung neuer Arzneimittelkandidaten sind. An dem
kamente (Curths, C. et al., 2014).
neu entwickelten Lungenfunktionsmessplatz kann eine fest­
gelegte Dosis einer Provokationssubstanz inhalativ verabreicht
Kontakt
und gleichzeitig die Lungenfunktion gemessen werden. Wie
Tierarzt Sascha Knauf, Ph. D.
beim Menschen verwendeten die Forscher das Lungenfunk­
Telefon +49 551 3851-259
tionsmessgerät, um die Reaktion der Atemwege auf eine die
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Virale Infektion im chronischen
Asthmamodell
gelöst wurde, zeigte sich, dass die anti-virale Immunantwort
in den Tieren mit chronischer Atemwegsentzündung deutlich
verringert war. Dies spiegelt das klinische Bild der bei Patienten
beobachteten supprimierten Immunantwort wider und könnte
Bei Asthmatikern können virale Infektionen zu einer deutli-
eine veränderte Anfälligkeit für Virusinfektionen und damit
chen Verschlimmerung der Symptome führen bis hin zur Not-
einhergehend eine Grundlage für spätere Exazerbationen dar-
wendigkeit einer Behandlung im Krankenhaus. Primär assozi-
stellen. Das Modell stellt mit der induzierten geschwächten
iert mit solchen sogenannten Asthma-Exazerbationen ist das
Immunantwort auf Virusinfektionen im chronischen Asthma
humane Rhinovirus (HRV). In dem EU-Projekt U-BIOPRED sollte
somit ein wertvolles Prüfsystem dar, mit dem zugrundeliegende
die viral induzierte Asthma-Exazerbation untersucht werden.
Mechanismen weiter untersucht und therapeutische Wirkstoffe
Die Ab­teilung Atemwegsimmunologie des Fraunhofer ITEM
für eine verbesserte Abwehr bei viralen Infekten entwickelt
beteiligt sich in einer U-BIOPRED-Arbeitsgruppe an der Ent-
werden können (Rochlitzer, S. et al., 2014).
wicklung eines Mausmodells, das eine virale Exazerbation im
chronischen Asthma abbilden kann. Hierfür haben Wissen-
Kontakt
schaftler in Mäusen mit einer durch Hausstaubmilben-Aller­
Dr. Sabine Rochlitzer
gene ausgelösten chronischen allergischen Atemwegsentzün-
Telefon +49 511 5350-444
dung zusätzlich eine akute virale Infektion durch HRV gesetzt.
[email protected]
Obwohl durch die sekundäre Infektion in der chronischen
»Asthma-Phase« in diesem Modell keine Exazerbationen aus-
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