Die komplette arterielle Revaskularisation am Herzen von Olaf Wendler und Hans-Joachim Schäfers Die koronare Bypassoperation stellt eine anerkannte Therapieoption in der Behandlung der fortgeschrittenen koronaren Herzerkrankung dar. In den letzten Jahren traten bei guten operativen Frühergebnissen vermehrt die Degeneration des venösen Bypassmaterials mit daraus resultierender Spätmorbidität und -mortalität in den Blickpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Exzellente Langzeitresultate, die unter Verwendung der Arteria thoracica interna (Arterie der vorderen Brustwand) erzielt werden können, veranlassten herzchirurgische Arbeitsgruppen, komplette Revaskularisationen am Herzen ausschließlich mit Arterien durchzuführen. Mittelfristige Ergebnisse dieser Operationen zeigen unter zunehmender Verwendung arteriellen Graftmaterials (Gefäßtransplantate) eine verbesserte Lebensqualität und -erwartung. Die spezielle chirurgische Technik der arteriellen Revaskularisation und die Wahl des arteriellen Bypassmaterials sind derzeit noch Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion. Seit 1996 werden an der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie der Universitätskliniken des Saarlandes in zunehmender Zahl komplette arterielle Revaskularisationen am Herzen durchgeführt. Von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Kardiologie und der Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie werden die operierten Patienten nachbeobachtet. Neben den klinischen Resultaten stellt die postoperative Dynamik der koronaren Flussreserve, ermittelt durch intravaskuläre Flussmessungen, einen besonderen Forschungsschwerpunkt dar. [http://www.commerce.net] eine Definition von Formularen und Prozessen für die eCo-Sicherheitsarchitektur. Dies wäre eine weitere Option für Abläufe in der Handelsschicht. Literatur 1) G. Lacoste, A. Weber: Gestaltung und Nutzen einer Sicherheits-Infrastruktur für globalen elektronischen Handel, Proc. GI Fachtagung Sicherheitsinfrastrukturen, Vieweg, Braunschweig, 1999. magazin forschung 1/1999 2) N. Asokan, M. Schunter, M. Waidner: Optimistic Protocols for Fair Exchange, 4th ACM Conference on Computer and Communications Security, Zürich, April 1997, 6-17. 3) M. Schunter, M. Waidner, D. Whinnett: A status report on the SEMPER framework for secure electronic commerce, Computer Networks and ISDN Systems 30/ (1998) 1501-1510. 4) SEMPER Consortium: Basic Services: Architecture and Design; SEMPER Deliverable D03; Århus, October 1996. 5) SEMPER Consortium: Final Public Report; SEMPER Deliverable D13; La Gaude, to be published by Springer-Verlag in 1999. Geschichte der herzchirurgischen Bypassoperation Seit Einführung der Vena saphena (Vene aus dem Oberschenkel) als Conduit (Gefäßtransplantat) 1967 durch Favaloro hat sich die koronare Bypassoperation zu einem Standardverfahren in der Therapie der koronaren Herzerkrankung entwickelt. Jährlich werden in Deutschland über 70.000 Koronaroperationen durchgeführt. Die frühpostoperative Letalität konnte mit Hilfe einer diffizilen chirurgischen Technik sowie der weiterentwickelten perioperativen Therapie zunehmend gesenkt werden und lag 1997 in Deutschland im Mittel bei 2,8%9). Die Arteria thoracica interna (ITA) wurde erstmals 1961 durch Kolessov in der Koronarrevaskularisation verwandt. Ihre im Vergleich zum Venentransplantat - Venengraft erhöhte Vulnerabilität, ihre Anfälligkeit für Beschädigungen also, mit der daraus resultierenden erschwerten Präparation ließen sie anfangs für die Herzchirurgie als weniger bedeutsam erscheinen. In Arbeiten aus den achtziger Jahren konnte nachgewiesen werden, dass sich die ITA zehn Jahre postoperativ noch in 90% als offen erwies, wohingegen nur 60% der Venengrafts in ihrer Funktion erhalten 27 ersten postoperativen Jahre eine verbesserte Offenheitsrate auf1),4) weist . Schwierigkeiten auf dem Weg zur komplett arteriellen Revaskularisation Technische Probleme der a r t e r i e l l e n Koronarrevaskularisation ergeben sich aus der begrenzten Menge des zur Verfügung stehenden Graftmaterials. Hinzu kommt die erhöhte Vulnerabilität der Arterien und das Risiko von Gefäßspasmen, welche die Operation Abb. 1: Intraoperativer Situs eines mittels der T-Graft-Technik revaskularisierten Paerschweren können. tienten Legende: a = Arteria thoracica interna links; b = Arteria radialis; c = Aorta ascendens; d = linke Herzkranzarterie; kreismarkiert = T-Anastomose waren. Die verringerte Degeneration der ITA wird heute als Erklärung für eine reduzierte peri- und postoperative Mortalität nach koronarer Bypassversorgung unter Verwendung einer ITA gesehen10). Aus diesem Grund stellt die Revaskularisation mit mindestens einer ITA derzeit den Standard in der Bypassversorgung des Herzens dar 6). Neuere Arbeiten belegen, dass sich die Langzeitergebnisse unter bilateraler Verwendung der ITA nochmals verbessern lassen5),7),8). Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden in den letzten Jahren bei einer wachsenden Zahl von Patienten komplett arterielle Koronarrevaskularisationen durchgeführt. Die mittelfristigen Ergebnisse einzelner Arbeitsgruppen geben Hinweise, dass sowohl die Lebenserwartung als auch die Lebensqualität durch die ausschließliche Verwendung arterieller Conduits verbessert werden kann2). Als arterielle Graftmaterialien kommen neben der ITA die Arteria gastroepiploica, Arteria epigastrica, sowie die Arteria radia- 28 lis (RA) zur Anwendung. Carpentier implantierte die RA erstmals 1975 als koronares Bypassgraft. Verbreitung in der Bypasschirurgie fand sie erst in den letzten Jahren, nachdem gezeigt werden konnte, dass die RA im Vergleich zum Venengraft innerhalb der Tector stellte 1994 das Operationsverfahren des T-Grafts als chirurgisch-technische Variante zur optimierten Verwendung von Graftmaterial vor11). Hierbei wird ein zweites, freies arterielles Conduit nach Anastomosierung mit den erkrankten Koronargefäßen der Hinterund Seitenwand im 90 Grad Winkel auf die linke ITA anastomosiert. Abb. 2: Intraoperativ gemessene Flussraten der Arteria thoracica interna nach Präparation im Pedikel und in skelettierender Technik Legende: ITA = Arteria thoracica interna ml/min 280 p < 0,05 p > 0,05 240 200 160 120 80 40 0 Skelettierte Skelettierte rechte ITA linke ITA Freier Fluß vor Injektion von Papaverin Pedikel-präparierte linke ITA Freier Fluß nach Injektion von Papaverin Universität des Saarlandes geführt. Wir sind dabei bestrebt, möglichst bei allen Patienten unter 70 Jahren ausschließlich arterielles Graftmaterial zu verwenden. Patienten mit fehlenden venösen Conduits, aufgrund bereits entnommener oder varikös veränderter Beinvenen sowie nach Amputationen, werden auch in höherem Alter mittels Arterien revaskularisiert. Es wird generell die vollständige Revaskularisation, d.h. der Anschluss aller signifikant stenosierten Koronargefäße mit einem Durchmesser über 1 mm angestrebt. Maximal werden zwei arterielle Grafts, Abb. 3: Arteria thoracica interna nach Dissektion von der inneren Thoraxwand mittels linke und rechte ITA oder eine skelettierender Präparationstechnik ITA und die RA des nicht Legende: a = linke Arteria thoracica interna; b = rechte Arteria thoracica interna dominanten Unterarmes verwandt. auch nach beidseitiger Präparation Mittels sequentieller (Seit zu Seit) der ITA3). Bypassanastomosen ist der AnDie ausreichende Kollateralisierung schluss von mehreren Koronargefäim Bereich der Hand des zu operieOperationsstrategie ßen an beide Grafts möglich. Somit renden Unterarmes wird präoperalässt sich Graftmaterial ökonomisch tiv durch den Allen-Test dokumenIndikation verwenden und auch bei koronarer tiert. Dreigefäßerkrankung eine kompletIn unserer Klinik werden seit März te arterielle Revaskularisation mit Operationstechnik 1996 vermehrt komplette arterielle nur zwei Grafts erzielen (vgl. Abb. Koronarrevaskularisationen durch1). Nach Eröffnung des Sternums Die erhöhte Spasmusneigung der ITA lässt sich durch die intraluminale Applikation von Papaverin reduzieren. Wie Arbeiten unserer Arbeitsgruppe zeigen, kann zusätzlich durch die skelettierende Präparation des Gefäßes, im Gegensatz zu der allgemein üblichen Gewinnung im Pedikel, der freie Fluss in der ITA intraoperativ erhöht und somit das Risiko einer postoperativen Hypoperfusion reduziert werden12) (vgl. Abb. 2). Die Qualität der skelettierten Gefäße lässt sich visuell besser beurteilen und die Anfertigung sequentieller Anastomosen ist technisch vereinfacht (Abb. 3). Das im Vergleich zur Pedikelpräparation reduzierte Thoraxwandtrauma resultiert in einer niedrigeren Rate an Sternumwundheilungsstörungen magazin forschung 1/1999 Abb. 4: Die Arteria radialis nach skelettierter Entnahme am Unterarm 29 Graft, rechte ITA oder RA, wird in die Aorta ascendens implantiert. Bei nicht ausreichender Länge des zweiten Grafts - bei Versorgung der Endäste der rechten Kranzarterie die Regel - erfolgt die Implantation über eine 90 Grad Anastomose in die linke ITA (T-Graft-Anastomose). Patienten Abb. 5: Angiographie eines T-Grafts eine Woche postoperativ Legende: a = linke Arteria thoracica interna nach Anastomosierung auf die Vorderwand des Herzens; b = Arteria radialis nach Anastomosierung der Hinter- und Seitenwand des Herzens; kreismarkiert = T-Anastomose (Brustbein) erfolgt die skelettierende Präparation der linken ITA. Als zweites Graft wird entweder zeitgleich die RA oder anschließend die rechte ITA skelettiert entnommen. Nach Präparation der Gefäße werden sowohl die ITA als auch die RA mittels intraluminal appliziertem Papaverin dilatiert. Die RA wird aufgrund ihrer erhöhten Spas- musneigung zusätzlich lokal mit Diltiazem behandelt (Abb. 4). Alle Operationen werden unter Zuhilfename der Herz-Lungenmaschine im blutkardioplegischen Herzstillstand bei moderater Hypothermie durchgeführt. Die linke ITA wird in den meisten Fällen gestielt zur Revaskularisation der Vorderwand verwandt. Das zweite freie Zwischen 3/96 und 1/99 wurden 240 Patienten mit Mehrgefäßerkrankung komplett arteriell revaskularisiert. Bei 77 Patienten (32%) erfolgte die Operation mittels bilateraler ITAa, in 163 Fällen (68%) wurden linke ITA und RA als Graftmaterial verwandt. Das Durchschnittsalter betrug 60 Jahre (2082), der Anteil von Frauen 23%. Der Großteil der Patienten (91%) wies eine koronare 3-Gefäßerkrankung auf. Eine Hauptstammstenose lag bei 31% der Patienten vor. Die durchschnittliche linksventrikuläre Ejektionsfraktion betrug 57% (2585). Neun Patienten (3,8%) waren an den Koronarien voroperiert. Zwei Patienten waren präoperativ aufgrund einer instabilen pectanginösen Beschwerdesymptomatik mit einer intraaortalen Ballonpumpe versorgt worden. Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schäfers, geb. am 9.8.1957, studierte von 1976 bis 1982 Humanmedizin an der Universität Essen, wo er am 28.10.1982 die Approbation erhielt. Von 1982 bis 1983 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie an dem Universitätsklinikum der GHS in Essen tätig. In der Zeit von 1983 bis 1984 leistete er seinen Grundwehrdienst als Stabsarzt der chirurgischen Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses in Detmold ab. Im Anschluss daran setzte er seinen beruflichen Werdegang von 1984 bis 1989 als wissenschaftlicher Assistent in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie an der Medizinischen Hochschule in Hannover fort. 1987 erhielt Herr Prof. Schäfers von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein Stipendiat, das ihm ermöglichte, von 1987 bis 1988 als Clinical Fellow in der Abteilung für Thoraxchirurgie der University of Toronto, Canada mitzuarbeiten. Nach Beendigung der Rotation arbeitete er von 1990 bis 1995 als Oberarzt in der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirugie der Medizinischen Hochschule Hannover unter der Leitung von Professor Borst. 1995 wechselte Professor Schäfers als kommissarischer Direktor in die Abteilung für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie der Universitätskliniken des Saarlandes, wo er 1996 die Leitung der Abteilung übernahm. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit stellen Lungen- und Herztransplantationen, die Aortenchirurgie, Herzklappenrekonstruktionen und die Korrektur kongenitaler Herzfehler dar. 30 Sechs Patienten (2,5%) erhielten in gleicher Sitzung einen Aortenklappenersatz. In einem Fall (0,4%) wurde bei Vorliegen eines M i t r a l klappenvitiums die Herzklappe rekonstruiert. Ergebnisse Bei einer durchschnittlichen Operationszeit von 210 min (±47,1) betrugen die Bypasszeit 87 min Universität des Saarlandes primär. Die Krankenhaus Letalität betrug 2,1%. Patienten, denen die RA entnommen worden war (n=163) wiesen keine Blutzirkulationsstörungen im Bereich der operierten Hand auf. In 1 Fall (0,6%) kam es zu einer oberflächlichen Wundheilungsstörung, welche unter konservativer Therapie vollständig ausheilte. Vierzehn Patienten (8,6%) zeigten temporäre Parästhesien im Bereich des Daumenballens der operierten Extremität, die 3 Monate postoperativ nicht mehr nachweisbar waren. Postoperative Koronarangiographie und Bypassflussmessungen Abb. 6: Postoperative intravaskuläre Blutflussmessungen mittels FloWire ® 1 Woche und 6 Monate postoperativ Legende: CFR = koronare Blutflussreserve (±26,6) und Ischämiezeit 62 min (±19,8). Im Mittel wurden 4,1 (3-6) Herzkranzgefäße anastomosiert. Postoperativ war bei 3 Patienten (1,2%) die Implantation einer intraaortalen Ballonpumpe notwendig. Die durchschnittliche Nachbeatmungszeit betrug 9,5 (±5,3) Stunden. Nachblutungen mit der Notwendigkeit einer operativen Revision traten in keinem Fall auf. Blut- transfusionen wurden bei 6,7% der Patienten verabreicht. Zwei Patienten (0,8%) zeigten wenige Tage nach der Operation eine Sternuminstabilität, wovon eine Patientin (0,4%) bei Adipositas per magna eine Sternuminfektion aufwies. Beide wurden operativ revidiert und konnten nach unauffälligem postoperativen Verlauf nach Hause entlassen werden. In allen 77 Patienten mit beidseitig entnommener ITA verheilte das Sternum Abb. 7: Der Unterarm eines Patienten 1 Woche nach Entnahme der Arteria radialis magazin forschung 1/1999 Eine Woche postoperativ wurde bei 153 Patienten (64%) eine Koronarangiographie durchgeführt (vgl. Abb. 5). Hierbei zeigten sich 98,4% der implantierten Grafts offen. An 23 der 627 (3,7%) anastomosierten Koronargefäßen wurden Stenosen von mehr als 50% diagnostiziert. Dreißig Patienten, die mit einem TGraft versorgt waren, erhielten zur Dokumentation des Operationserfolges eine Blutflussmessung in der linksseitigen ITA. Hierzu wird ein auf der Basis der Sonographie arbeitender Fluss-Messkatheter (Flo Wire®) mit einem Durchmesser von 0,014 inch über das Gefäßsystem in die linke ITA eingeführt. Der im Mittel gemessene Ruheblutfluss betrug 80,2 ml/min und war bei der zweiten Messung nach sechs Monaten auf 62,8 ml/min zurückgegangen. Durch medikamentöse Vasodilatation mittels Adenosin konnte zusätzlich der maximal durch die ITA angebotene Blutfluss gemessen werden. Dieser betrug im Mittel nach einer Woche 144,4 ml/min, nach 6 Monaten 175,8 ml/min. Aus dem Quotienten des maximalen und basalen Blutflusses lässt sich die koronare Blutflussreserve der Bypassgefäße berechnen, die nach einer Woche 1,8 und nach 6 Monaten 2,8 betrug (Abb. 6). Sie stellt eine Größe zur 31 96 97 3% 28% 4% 2% 93% 70% 6-12/98 44% 2% ITA + V e n e n T o t a l a r te r ie ll Venen 54% Abb. 8: Anteil der arteriellen Revaskularisationen an der Klinik für Thoraxund Herz-Gefäßchirurgie der Uniklinik Homburg Legende: ITA= Arteria thoracica interna Einschätzung der Durchblutungsreserve am Herzen dar. Zusammenfassung Abdomens. Die komplette arterielle Koronarrevaskularisation mit nur zwei Grafts lässt sich mit den oben beschriebenen Verfahren sicher durchführen. Das Risiko von postoperativen Nachblutungen und Sternumwundheilungsstörungen ist unter Verwendung der skelettierten ITA auch nach beidseitiger Präparation gering. Gefäßspasmen mit dem Auftreten eines Hypoperfusions Syndroms der ITA sind in unserem Patientenkollektiv unter Verwendung der skelettierten Gefäße kaum (3 Patienten mit postoperativer intraaortaler Ballonpumpe) aufgetreten. Die Gewinnung der RA ist ein technisch sicheres Verfahren, welches im Vergleich zur Venengraftentnahme am Bein mit einem sehr gerin- gen Risiko von Wundheilungsstörungen behaftet ist (Abb. 7). In wenigen Fällen kann es zu neurologischen Irritationen im Sinne von Parästhesien des Daumens an der operierten Extremität kommen. Die durchgeführten postoperativen Untersuchungen der koronaren Flussreserve, die eine wesentliche Aussage über die kardiale Durchblutungsfunktion zulässt, zeigen, dass mittels der arteriellen Revaskularisation ein annähernd der normalen Physiologie entsprechendes Ergebnis erzielt werden kann. An unserer Klinik wurden im letzten Jahr 98% aller Bypassoperationen unter Verwendung mindestens einer ITA durchgeführt. Der Prozentsatz der komplett arteriellen Revaskularisationen hat sich in der zweiten Hälfte 1998 auf 44% steigern lassen (Abb. 8). Wir bevorzugen dabei die Verwendung von nur zwei arteriellen Grafts, wodurch insbesondere beim jüngeren Patienten mit Progredienz der Erkrankung an den Nativgefäßen eine spätere Reoperation mit arteriellen Grafts möglich ist. Die Option der komplett arteriellen Koronarrevaskularisation gibt jungen Patienten derzeit die größte Chance auf ein möglichst langes beschwerdefreies Leben nach der Operation. In der Koronarchirurgie trat in den letzten Jahren vermehrt die frühe Degeneration venöser Conduits in den Mittelpunkt des chirurgischen Interesses. Da die ITA mit ca. 90% Graftüberleben nach 10 Jahren als derzeit ideales Graftmaterial angesehen wird, stellt ihre Verwendung den Standard in der Bypasschirurgie dar. Basierend auf der Annahme die guten Langzeitresultate der ITA auf die komplett arterielle Revaskularisation übertragen zu können wurden zunehmend Arterien als Conduits implantiert. Bei nur begrenzt zur Verfügung stehendem ITA-Material wird zusätzlich auch Literatur die RA verwandt, deren Durchgängigkeitsraten sich Dr. Olaf Wendler, geb. 1963 in Bremen, studierte von 1984 - 90 im mittelfristigen Humanmedizin an der Universität Hamburg, wo er 1991 promovierte Verlauf denen des und 1992 die Approbation erhielt. Venengrafts überleVon 1990 bis 1993 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der gen zeigen. Im Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover unter Prof. Borst tätig. 1993 wechselte er in die Vergleich mit der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie des Krankenhauses Arteria gastroepiploiSiloah in Hannover, wo er bis 1994 als Assistent arbeitete. Nach seica ist ihre Entnahme nem Rückgang in die Herzchirurgie 1994 arbeitete er an dem neu aufzeitgleich zur Gewingebauten Herzzentrum der Universität Leipzig unter der Leitung von nung der linken ITA Prof. Mohr, seit 1995 in oberärztlicher Funktion. Dem Erwerb der möglich. Zusätzlich Gebietsbezeichnung für das Fach Herzchirurgie 1997 folgte im selben Jahr die Anstellung als Oberarzt an der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie der Uniklinik Homburg. entfallen Nachteile einer verzögerten Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit stellen die Korrektur erworbener Erkrankungen der Mitralklappe sowie die operativen Therapieformen der koronaren HerzRekonvaleszenz nach krankheit dar. Eröffnung des 32 Universität des Saarlandes