Produkt-Nr.: D-HP-F23I-001 VERWENDUNGSZWECK LAGERUNG UND STABILITÄT Der DIMA® H. pylori Ag-Schnelltest ist ein immunchromatographischer Screeningtest für den qualitativen Nachweis von Helicobacter pylori-Antigen in Stuhlproben. Im Gegensatz zu Serumtests, die auf dem Nachweis von Antikörpern beruhen und auch nach Abklingen einer Infektion noch relativ lange positiv bleiben, zeigt der DIMA® H. pylori Schnelltest eine vorliegende Infektion durch den Nachweis vorhandener Antigene an. Damit ist der Test zur Überprüfung des Verdachts auf eine Erstinfektion, auf eine neuerliche Infektion mit H. pylori oder auch als Eradikationskontrolle nach erfolgter Therapie geeignet. Test in der Originalverpackung bei Zimmertemperatur oder im Kühlschrank aufbewahren (2-30°C). Unter diesen Bedingungen bleiben der Test und die Pufferlösung bis Ablauf des Verfallsdatums stabil. Bis zur Verwendung muss der Test im versiegelten Beutel bleiben, der ein Trockenmittel enthält. NICHT EINFRIEREN. Nicht nach Ablauf des Verfallsdatums verwenden. ACHTUNG Nur für In-vitro-Diagnostik durch professionelle Anwender. Nur zum Einmalgebrauch. Test nicht wiederverwenden. EINFÜHRUNG Mischen oder vertauschen Sie keine Reagenzien verschiedener Chargen. Helicobacter pylori (früher auch bekannt als Campylobacter pylori) ist ein spiralförmiges, grampositives Bakterium mit einer typischen Begeißelung. Es führt zu Entzündungen der Magenschleimhaut. Es verursacht verschiedene MagenDarm-Krankheiten, wie z. B. nichtulzerative Dyspepsie, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, aktive Gastritis, und kann das Risiko der Bildung von Magen-Adenokarzinomen erhöhen, sodass es als Klasse I Karzinogen eingestuft wurde. Es wurden verschiedene H. pylori Stämme isoliert, die sich in ihrer Virulenz unterscheiden. Die virulenteren Stämme sind vor allem durch das Vorhandensein des vakuolisierenden Zytotoxins (VacA) und der sogenannten Pathogenitätsinsel zytotoxinassoziierter Gene (engl.: cytotoxin associated genes - cag) charakterisiert. Diese Faktoren scheinen für eine effektive Infiltration der Magenschleimhaut und für das Weiterbestehen der Infektion verantwortlich zu sein. Sie werden als Mitauslöser für plötzliche Entzündungsreaktionen, die Bildung von Geschwüren (Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre), allergische Reaktionen und eine Verminderung der Therapiewirkung gesehen. Insbesondere das CagA Protein, das stark immunogen wirkt und über einen besonderen Mechanismus in die Magenzellen sezerniert wird, ist von großer klinischer Bedeutung. In einigen Publikationen wurde berichtet, dass infizierte Patienten, die Antikörper gegen das CagA Genprodukt besaßen, ein fünfmal höheres Risiko für Magenkrebs aufwiesen als eine Referenzgruppe, die mit einem CagA-negativen Bakterienstamm infiziert war. Momentan existieren verschiedene invasive und nicht-invasive Methoden, um den Infektionsstatus zu bestimmen. Invasive Methoden erfordern eine Endoskopie der Magenschleimhaut mit histologischer Untersuchung, bakteriellem Nachweis und Ureasetest. Diese Untersuchungen sind teuer und zeitaufwendig. Alternativ gibt es nicht-invasive Methoden wie z. B. den Atemtest mit isotopenmarkiertem Harnstoff, der kompliziert und kostenintensiv ist, oder klassische ELISAs oder Immunoblots. Der DIMA® H. pylori Ag-Schnelltest ist ein immunologischer Schnelltest, mit dem über eine spezifische Antikörper-Antigen-Reaktion bakterielles Protein von H. pylori (Antigen) in Stuhlproben nachgewiesen werden kann. Test nicht verwenden, wenn die Verpackungsfolie beschädigt ist. Nicht nach Ablauf des Verfallsdatums verwenden. Handhaben Sie alle Proben so, als enthielten sie infektiöses Material. Nicht in der Umgebung der Testdurchführung Rauchen, Essen oder Trinken. Tragen Sie während der Testdurchführung Schutzkleidung wie Laborkittel, Einweghandschuhe und Schutzbrille. Standardrichtlinien zum Umgang mit infektiösem Material und chemischen Reagenzien sind bei allen Handhabungen zu beachten. Achten Sie auf eine ordnungsgemäße Entsorgung. Der Puffer enthält geringe Mengen Natriumazid. Feuchtigkeit und hohe Temperaturen können das Testergebnis beeinflussen. Wird der Test nach Anweisung durchgeführt, stellen die Testbestandteile (z. B. Antikörper, Chemikalien) keine Gefahr dar. Befolgen Sie die Anweisungen bitte genau. Informieren Sie Ihren Patienten, wie die Stuhlprobe zu sammeln und zu verdünnen ist. PROBENNAHME UND AUFBEREITUNG Probennahme und Aufbereitung durch den Patienten Zur Probennahme bekommt der Patient ein Probenröhrchen aus dem Set mit nach Hause und einen Stuhlfänger. Bitte weisen Sie den Patienten an, die Stuhlprobe wie folgt zu nehmen: Lesen Sie die Anleitung auf dem Stuhlfänger-Papier und befolgen Sie sie genau. Damit stellen Sie sicher, dass Sie eine Stuhlprobe in einer Weise sammeln, dass die Stuhlprobe keinen direkten Kontakt mit dem Wasser in der Toilettenschüssel hat, und damit eine Verdünnung oder Kontaminierung mit Reinigungsmitteln verhindert wird. Geben Sie gemäß der folgenden Anleitung eine kleine Menge Stuhl in das Sammelröhrchen: Halten Sie das Röhrchen aufrecht: Öffnen Sie die Verschlusskappe und entnehmen Sie den Probennehmer. Stechen Sie den Spiralstab an mindestens 3 verschiedenen Stellen in die Stuhlprobe. Die Menge Stuhl, die am Stab hängen bleibt, genügt. Versuchen Sie nicht, zusätzlich Stuhl in das Röhrchen zu geben. Geben Sie den Probennehmer mit der Stuhlprobe ins Röhrchen und verschließen dieses gut. Schütteln Sie das Röhrchen, um die Probe und die Pufferlösung zu vermischen. Seien Sie vorsichtig, damit die Spitze des Röhrchens nicht abbricht. Packen Sie die Probe in eine Plastiktüte und lagern Sie sie an einem kühlen Ort. Bringen Sie die Probe innerhalb der nächsten 24-48 Stunden in die Praxis. TESTPRINZIP Der DIMA® H. pylori Ag-Schnelltest ist ein nicht-invasiver, qualitativer Lateral-Flow Immunoassay zum Nachweis von H. pylori in menschlichem Stuhl. Er ist präzise, leicht handhabbar und innerhalb weniger Minuten durchführbar. In diesem Assay wird H. pylori mithilfe spezifischer Antikörper gegen H. pylori nachgewiesen. Nach Zugabe der Probe (in Puffer verdünnter Stuhl) binden farbmarkierte spezifische Antikörper an die Bakterien, falls sie in der Probe vorhanden sind. Wenn diese Komplexe durch Kapillarkraft an der Membran nach oben wandern, werden sie mit Hilfe eines weiteren spezifischen Antikörpers in der Testlinienregion abgefangen. Eine rote Testergebnislinie entsteht. Wenn keine Bakterien vorhanden sind, kann der farbmarkierte Antikörper in der Testergebnislinienregion keine Bindung eingehen. Keine Testergebnislinie entsteht. Somit zeigt eine farbige Testergebnislinie ein positives Ergebnis an. Ist keine Linie zu sehen, ist das Ergebnis negativ. Zur Überprüfung der Testprozedur erscheint bei jedem Test in der Kontrollregion eine farbige Linie. Diese bestätigt, dass das Probenvolumen ausreichend war und die Membran vollständig benetzt wurde. Bitte beachten Sollte der Patient Vorbehalte haben, die Stuhlprobe selbst im Röhrchen zu verdünnen, so kann er auch eine unbehandelte Stuhlprobe in einem Behälter in die Praxis bringen. Das Mischen der Probe mit der Pufferlösung im Röhrchen kann auch - wie zuvor beschrieben - vom Praxis- oder Laborpersonal durchgeführt werden. Bitte weisen Sie ihre Patienten auf die Notwendigkeit hin, den Anweisungen genau zu folgen. Aufbereitung und Lagerung der Probe in der Praxis Stellen Sie zum Zwecke der späteren Identifikation sicher, dass bei der Abgabe des Röhrchens dieses mit dem Namen des Patienten beschriftet wurde. Proben sollten innerhalb von 24 Stunden untersucht werden. Bewahren Sie die Probe bis zur Untersuchung gekühlt bei 2-8°C auf. Eine kurze Erwärmung der Probe auf Temperaturen bis zu 30°C, wie sie z. B. während des Transports der Probe zur Praxis vorkommt, führt in der Regel zu keiner Beeinträchtigung des Probenmaterials. Allerdings sollte die Probe höheren Temperaturen nur so kurz wie möglich ausgesetzt sein. Direkt vor der Durchführung des Tests muss die Probe auf Zimmertemperatur gebracht werden. REAGENZIEN UND BESTANDTEILE DES TESTS Einzeln verpackte Testkassetten Probensammelröhrchen mit Puffer zur Probennahme und Verdünnung DURCHFÜHRUNG DES TESTS Stuhlfänger-Papier 1) Die Testkassette und die verdünnte Stuhlprobe sind vor der Testdurchführung auf Zimmertemperatur zu bringen (15 °C bis 30 °C). 2) Nehmen Sie die Testkassette aus der Verpackung, wenn Sie alles vorbereitet haben, um den Test durchzuführen. Die Kassette muss Zimmertemperatur haben, damit sich an der Membran keine Feuchtigkeit niederschlägt. Kennzeichnen Sie den Test mit einer Patienten- oder Kontrollnummer. 1 Packungsbeilage ZUSÄTZLICH BENÖTIGTE MATERIALIEN Praxis oder Labor: Papiertuch zu Abbrechen der Spitze des Pufferbehälters. Timer 1 Produkt-Nr.: D-HP-F23I-001 Der Test beinhaltet eine interne Verfahrenskontrolle. Eine farbige Linie im Kontrollbereich (C) fungiert als interne Verfahrenskontrolle. Ihr Erscheinen bestätigt ein ausreichendes Probenvolumen, eine angemessene Kapillarwirkung und eine korrekte Testdurchführung. Kontrollstandards sind im Kit nicht enthalten. Es wird jedoch empfohlen, im Rahmen einer guten Laborpraxis positive und negative Kontrollen zu untersuchen, um die korrekte Testdurchführung und die Funktionsfähigkeit des Tests zu bestätigen. 3) Schütteln Sie das Probensammelröhrchen gründlich, um eine einwandfreie Durchmischung der Stuhlprobe mit der Extraktionslösung zu gewährleisten. 4) Brechen Sie die Spitze des Probensammelröhrchens mithilfe eines saugfähigen Papiers durch eine Drehbewegung ab. Halten Sie das Röhrchen senkrecht und geben Sie 2-3 Tropfen der Lösung in die runde Probenöffnung der Testkassette, indem Sie auf die Seitenwände des Röhrchens einen leichten Druck ausüben. Vermeiden Sie Luftblasen in der Probe oder Spritzer auf dem ovalen Fenster, das das Ergebnis anzeigt. 5) Starten Sie die Zeitmessung. Sobald der Test beginnt, sehen Sie eine rötlich gefärbte Flüssigkeit, die die Membran entlangwandert. 6) Warten Sie, bis die farbigen Linien erscheinen. Das Ergebnis sollte nach 10 Minuten abgelesen werden. Stark positive Ergebnisse können eventuell auch früher abgelesen werden. Der Test sollte nicht später als 20 Minuten nach Probenzugabe abgelesen werden. EINSCHRÄNKUNGEN Wie bei allen diagnostischen Schnelltests sollte das Testergebnis nicht als alleinige Grundlage einer Diagnose dienen, sondern sollte zusammen mit allen klinischen Befunden und Untersuchungsdaten von einem Arzt bewertet und ggf. durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Antibiotika, Protonenpumpen-Inhibitoren und Wismuthpräparate wirken inhibierend auf H. pylori. Negative Testergebnisse, die während oder kurz nach einer Therapie erhoben werden, sind nicht verlässlich, da möglicherweise die Bakterienzahl zu reduziert ist, um vom Test erfasst zu werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, 2 Wochen nach Beendigung der Therapie einen weiteren H. pylori Test durchzuführen. ERWARTETE WERTE Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass Infektionen mit H. pylori weltweit verbreitet sind. Der genaue Infektionsweg ist zurzeit unbekannt. Studien zeigen, dass die Inzidenz der Infektion mit jedem Lebensjahr um ca. 1-2 % ansteigt, Positivraten von 50 % oder mehr bei Personen ab 60 Jahren sind also nicht ungewöhnlich. Ein hoher Anteil der mit H. pylori kolonisierten Personen entwickelt keine klinische Symptomatik. TESTAUSWERTUNG Zur Auswertung des Testergebnisses werden die farbigen Linien, die im Ergebnisfenster erscheinen, interpretiert. LEISTUNGSMERKMALE Die Sensitivität des Assays liegt bei 50-70 ng/ml H. pylori Protein. Bis zu einer Konzentration von 2,5 mg/ml wurde kein High-Dose-Hook- (Prozonen-)Effekt beobachtet. Negatives Testergebnis Nur eine farbige Linie erscheint im Kontrollbereich (C). Keine Linie erscheint im Testbereich (T). Ist keine Testergebnislinie (T) zu sehen, wurde kein H. pylori Antigen mit dem Test nachgewiesen. In einer klinischen Studie wurde der DIMA® H. pylori Ag-Schnelltest gegen einen kommerziell erhältlichen ELISA getestet. Dabei ergaben sich die folgenden Leistungsmerkmale: Diagnostische Sensitivität: Diagnostische Spezifität: Positiver Vorhersagewert: Negativer Vorhersagewert: Reproduzierbarkeit:: Positives Testergebnis Zwei verschiedene, farbige Linien erscheinen auf der Membran. Zusätzlich zur farbigen Linie im Kontrollbereich (C) erscheint eine deutliche, farbige Linie im Testbereich (T). Dieses Testergebnis bedeutet, dass das H. pylori Antigen mit dem Test nachgewiesen wurde. BITTE BEACHTEN: Die Farbintensität im Testbereich (T) kann je nach Konzentration des H. pylori Antigens in der Probe unterschiedlich ausfallen. Deshalb deutet jede Farbschattierung im Testbereich (T) darauf hin, dass das H. pylori Antigen vorhanden war. Versuchen Sie nicht, die Antigenkonzentration anhand dieses qualitativen Tests einzuschätzen. 82,1 % 96,9 % 91,4 % 93,1 % 92,6 % LITERATUR 1. 2. 3. 4. Ungültige Testergebnisse Die Kontrolllinie (C) erscheint nicht. Testergebnisse ohne Kontrolllinie nach der spezifischen Zeitspanne zur Auswertung müssen verworfen werden. Die möglichen Gründe für das Fehlen einer Kontrolllinie können ein zu geringes Probenvolumen, eine unzureichende Kapillarwirkung oder Fehler in der Testdurchführung sein. Überprüfen Sie Ihr Vorgehen und wiederholen Sie den Test mit einer neuen Testkassette. Sollten sichtbare Teilchen die Kapillarwirkung beeinträchtigt haben, sollten diese durch Zentrifugierung oder Sedimentation entfernt werden. Geben Sie einen Teil der Probe in ein Röhrchen, trennen Sie die Teilchen durch eine kurze Zentrifugierung ab und geben Sie etwa 80-120 µl des Überstands in die Probenöffnung einer neuen Testkassette. Alternativ können Sie warten, bis sich die Teilchen im aufrechten Röhrchen absetzen und 80-120 µl der oberen Flüssigkeit verwenden. Sollte das Problem weiterhin bestehen, verwenden Sie das Testkit nicht weiter und wenden Sie sich an Ihren örtlichen Händler. Graham, David Y. (Hrsg.), (2007) Journal compilation© 2007 Blackwell Publishing Ltd., Helicobacter 12 (Suppl.1): 1-56. Kist, M.; Glocker, E.; Suerbaum S. (2005): Pathogenese, Diagnostik und Therapie der Helicobacter pylori-Infektion, Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2005, 48: 669-678, Springer Verlag 2005. Meurer, Linda N.; Meurer, M.D., M.P.H., Bower, Douglas J.,M.D. (2002): Management of Helicobacter pylori infection, American Family Physician Vol.65, No.7, 1. April 2002. Weiss, Judith; Mecca, James; da Silva, Elvira; Gassner, Dieter (1994): Comparison of PCR and other Diagnostic Techniques for Detection of Helicobacter pylori Infection in Dyspeptic Patients, Journal of Clinical Microbiology Vol.32, No.7, p.1663-1668, (1994). BEDEUTUNG DER SYMBOLE Nur für in-vitrodiagnostische Zwecke Nur zum Einmalgebrauch Inhalt Chargennummer Gebrauchsanweisung beachten Verfallsdatum +30°C +2°C Lagertemperatur Hersteller Rev.1.0 - (DE) – 08/10/2010 (HEH/BOJ) Bitte beachten Wenn Stuhlproben getestet werden, kann der Hintergrund aufgrund der Eigenfärbung der Stuhlprobe gelblich werden. Dies ist akzeptabel, solange es das Ablesen des Testergebnisses nicht beeinträchtigt. Der Test ist ungültig, wenn der Hintergrund nicht klar wird und die Testlinien verdeckt. QUALITÄTSSICHERUNG 2