Key 5 Informationen zu den Löwenkopfaffen (Leontopithecus rosalia): Die Löwenaffen zählen mit ihrer löwenartigen Mähne zu den schönsten Krallenaffen. Lebensraum: Alle drei Unterarten des Löwenkopfaffen leben in den Restgebieten des südostbrasilianischen Regenwaldes. Körperbau: Der Löwenaffe ist der größte Krallenaffe. Er erreicht eine Körperlänge von ungefähr 35 bis 45 cm. Sein Schwanz misst ca. 25 - 30 cm. Kennzeichnend für die Löwenaffen ist ihre große Mähne, die sie bei Erregung sträuben können. An ihren Händen befinden sich Krallen, keine Fingernägel. Nur am großen Zeh besitzen sie einen Nagel. Die Eckzähne ihres Unterkiefers sind deutlich länger als die Schneidezähne. Dank ihres geringen Abb. 1 Gewichts (400-700 g) können sie sich schnell und wendig zwischen den Ästen der Bäume bewegen und somit Nahrungsquellen nutzen, die andere, größere Affen, wie die Kapuzineraffen, nicht nutzen können. Die langgestreckten Füße der Löwenaffen sind eine Anpassung an die großteils waagrechte, laufende oder springende Fortbewegung. Im Vergleich zu anderen Krallenaffen sind Löwenkopfaffen aber auch sehr geschickt im Klettern. Lebensweise: Durch die fortscheitende Abholzung des Regenwaldes wird der natürliche Lebensraum des Löwenäffchens immer weiter eingeschränkt. Zu den natürlichen Feinden des Löwenaffens zählen Raubvögel und in den Bäumen lebende Raubtiere. Abb. 2 Tagsüber halten sich die Löwenaffen meist in den Baumkronen auf, wo sie sich auf den Ästen und Stämmen der Bäume bewegen. Nachts verstecken sie sich im dichten Geäst der Bäume oder in Baumhöhlen. Meist leben Löwenaffen in Familien (3 - 8 Tiere), die sich aus einem männlichen und einem weiblichen Tier, sowie den Jungtieren zusammensetzen. Es gibt aber auch Einzelgänger und größere Gruppen. Sozialverhalten und Feindvermeidungsverhalten: Die soziale Fellpflege spielt bei den Löwenkopfaffen eine wichtige Rolle. In ihren Familienverbänden gehen die Affen sehr friedliebend miteinander um. Gegenüber Eindringlingen verhalten sie sich jedoch äußerst aggressiv. Werden sie bedroht, sträuben sie ihre Mähne, fletschen die Zähne und stoßen kreischende, hohe Laute aus. Ernährung: Zur Nahrung der Löwenkopfaffen zählen Früchte, Insekten, Spinnen, aber auch Eier kleiner Vögel, Singvögel oder Baumechsen. Ihre geringe Körpergröße macht es möglich, dass sie sich unbemerkt an ihre Beute anschleichen können. Außerdem nutzen die Äffchen auch die in Baumsäften enthaltenen Minerale und Kohlenhydrate. Sie krallen sich an den Baumstämmen fest, während sie die Baumsäfte, die bei Verletzungen der Baumrinde abgegeben werden, aufnehmen. Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen: Nach 132 bis 140 Tagen Trächtigkeit wirft das Weibchen Zwillinge, manchmal sogar Drillinge. Sie tragen ein Junges auf dem Bauch, die anderen auf dem Rücken. Schon nach wenigen Tagen überlässt das Muttertier seine Jungen dem Vater, der sich dann weiter um die Jungen kümmert. Die Geschlechtsreife erreichen Löwenkopfaffen erst nach 16 bis 20 Monaten. Abb. 3 Innerhalb der Gruppe pflanzt sich immer nur ein Paar fort. Sie können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Besonderheiten: Löwenaffen geben zwitschernde, vogelähnliche Laute von sich. Löwenkopfaffen-Männchen wurden dabei beobachtet, wie sie eine Banane schälten und zerdrückten, um damit die Jungtiere zu füttern. Quelle: Grzimek, B. (Hrsg.), (1988). Grzimeks Enzyklopedie – Säugetiere (Band 2). München: Kindler Verlag GmbH Abb. 2: Marcel Burkhard (2005). http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Goldkopfloewenaeffchen1.jpg, letzter Abruf: 13.1.08