Hintergrundinfos (PDF-download)

Werbung
Hintergrundinfos
Ein Traumtheater nach William Shakespeare für alle ab 6 J.
Uraufführung von Henry Mason in Kooperation mit Theater am Kirchplatz
Liechtenstein im Rahmen des internationalen Theaterfestivals SCHÄXPIR
Ab 26. Juni 2015/Dauer 70 Minuten
Regie
Stück
Musik
Ausstattung
Lichtdesign
Spiel
Henry Mason
Henry Mason
Marco Schädler
Anna Katharina Jaritz
Franz Flieger Stögner
Simone Neumayr, Anna Maria Eder,
Markus Schramm, Markus Weitschacher
Das Stück spielt in England, um 1575. Die Handschuhmacherin Marie und
ihr Sohn Willem sind auf dem Weg zur fürstlichen Hochzeit, um die
kostbaren Brauthandschuhe zu übergeben. Aus Langeweile nervt Willem
mit halblustigen Späßchen. Im Trubel verschwindet Myladys Trauring –
Willem wird verdächtigt, ihn gestohlen zu haben! Wütend läuft er davon in
den Wald!
In der Nacht, der Waldgeist Puck hat den schlafenden Willem längst
entdeckt, treffen sich Elfenkönig Oberon und Elfenkönigin Titania. Die
beiden sind heftig zerstritten, weil Titania sich ein Kind wünscht, was aber
in der Feenwelt nicht möglich ist. Oberon befiehlt Puck, Titania im Schlaf
den Zaubersaft der Wunderblume aufs Auge zu geben, dann verliebt sie
sich in das nächste Wesen, das sie sieht, wenn sie aufwacht. Puck zaubert
auf Willem einen Eselskopf und bringt ihn zu Titania!
Vor Sonnenaufgang lösen Oberon und Puck die Zauber auf, und Willem
erwacht mit dem seltsamen Gefühl, einen sehr seltsamen Traum in dieser
Sommernacht gehabt zu haben...
In Kooperation mit Schäxpir, Theater am Kirchplatz und AK Kultur
2
William Shakespeare
Ungeachtet der Frage, ob Shakespeare wirklich der Verfasser der ihm
zugeschriebenen Werke war, ist zumindest seine Existenz bezeugt. Leider
auch nicht so viel mehr - was zum einen die altbekannte Frage um die
Urheberschaft seiner Werke aufwirft, zum anderen den Kinoerfolg
"Shakespeare in Love" gestattete, sein ganz eigenes Bild des Barden zu
entwerfen.
Die Eltern
William Shakespeare wurde laut Kirchregister am
26. April 1564 in Stratford-on-Avon ,
Warwickshire, getauft, sein Geburtstag wird
heute der Einfachheit halber auf den 23. April
datiert - ist Shakespeare doch am gleichen Tage
des Jahres 1616 verstorben.
Sein Vater, John Shakespeare, war ein
angesehener Landwirt und Händler. Er wurde
1565 zum Stadtrat gewählt, war später
Stadtverwalter (eine mit einem Bürgermeister
vergleichbare Position). Aufzeichnungen
berichten von einigen Fehlschlägen in den
Geschäften, die zwischenzeitlich wohl zu einer
Verarmung der Familie führten. Williams Mutter,
Mary Arden of Wilmcote, entstand einem alten,
aber unbedeutenden Adelsgeschlecht und war
Erbin eines kleinen Stück Landes.
Bild Shakespeares,
gefunden
bei der deutschen
ShakespeareGesellschaft
Williams Jugend
Stratford-on-Avon besaß eine Schule von gutem Rufe, die Teilnahme war
frei, da der Unterhalt der
Schule vom Bezirk getragen wurde. Diese Tatsache und die Amtsposition
des Vaters lässt vermuten, dass William eine gute Ausbildung erhielt.
Diese konzentrierte sich zur damaligen Zeit auf das Studium der
lateinischen Sprache, Dichtung und Geschichte.
Familienvater
Im Jahre 1582 - im Alter von ganzen 18 Jahren - heiratete er die einige
Jahre ältere Anne Hathaway. Am 26. Mai 1583 wurde in Stratford Williams
Tochter Susanna, am 2. Februar 1585 seine Zwillinge Hamnet und Judith
getauft. Hamnet, Shakespeares einziger Sohn, verstarb im Alter von 11
Jahren. Seine Todesursache ist nicht bekannt.
3
Die frühen Jahre
Wann genau Shakespeare nach London
übersiedelte, ist nicht bekannt. Es gibt einige
Berichte - diese wurden jedoch erst lange nach
seinem Tod schriftlich niedergelegt - die von
Problemen mit dem lokalen Adel berichten, von
Diebstählen oder einer Tätigkeit als Schulmeister
an der örtlichen Schule und verschiedenen
Hilfstätigkeiten in seiner ersten Zeit in London.
Jedenfalls ist keine zuverlässige Dokumentation
über Shakespeares Wirken in den Jahren
zwischen 1585 und 1592 bekannt.
Ab 1594 gehörte er als Schauspieler den "Lord
Chamberlain´s Men" (ab 1603 entsprechend einer Erlaubnis James I.
"King´s Men") an. Diese Truppe besaß mit Richard Burbage den besten
damaligen Schauspieler, später das beste Theater, nämlich das Globe, und
den besten Dramatiker - William Shakespeare.
Das Globe-Theatre in London zu Shakespeares Zeit
Der Aufstieg
Ein Beweis für den steigenden Wohlstand Williams war 1596 die
Bewilligung eines Familienwappens. Das Wappen prangt auf dem
Shakespeare-Denkmal (in der vor 1623 errichteten Kirche zu Stratford).
Außerdem erwarb er ein großes Haus am Rande Stratfords. Dorthin zog er
sich 1611 zurück.
Ab 1599 spielte die Truppe vor allem im eigenen, berühmten GlobeTheatre , bei dem Shakespeare auch finanzieller Teilhaber war.
Shakespeare galt als gewandter Geschäftsmann. Aus seinem privaten
4
Leben sind nur wenige Details bekannt, private Briefe sind nie ans Licht
der Öffentlichkeit gelangt.
Der letzte Wille
Shakespeares letzter Wille, verfasst am 25. März 1616, liegt noch als
Original vor. Im ausführlichen und sehr detaillierten Dokument hinterließ
er den größten Teil seines beträchtlichen Vermögens dem Sohn seiner
ältesten Tochter. Aber auch die zweite Tochter und natürlich Anne
Hathaway wurden entsprechend bedacht.
Die Unterschrift unter dem Dokument war bereits mit zitternder Hand
geschrieben - der Erblasser war bereits schwer krank.
William Shakespeare starb am 23. April 1616.
Quelle: http://www.william-shakespeare.de/biographie1.html
(09/03/2015)
Weitere Werke von William Shakespeare
Tragödien: Richard III., Titus Andronicus, Heinrich IV., Der Kaufmann von
Venedig, Hamlet, Othello, Romeo und Julia ...
Komödien: Der Widerspenstigen Zähmung, Die lustigen Weiber von
Windsor, Viel Lärm um nichts, Wie es euch gefällt, Was ihr wollt, Der
Sturm ...
...und das sind „nur“ einige der bekanntesten Theaterstücke!
5
Ein Sommernachtstraum (engl. A Midsummer Night's Dream)
Ein Sommernachtstraum ist eine Komödie von William Shakespeare. Das
Stück wurde vermutlich 1595 oder 1596 geschrieben, vor 1598
uraufgeführt und erschien 1600 in Druck. Es gehört zu den
meistgespielten Werken Shakespeares. In den englischsprachigen Ländern
ist der Sommernachtstraum ein Klassiker für Schul- und Laientheaterinszenierungen.
Das Stück wurde mit großer Wahrscheinlichkeit zu Shakespeares
Lebzeiten aufgeführt. Francis Meres erwähnt es 1598 in seiner Liste der
ihm bekannten Shakespeare-Stücke. Vermutlich kannte er eine
Aufführung.
Quellen
Im Gegensatz zu den meisten anderen Stücken Shakespeares lässt sich
für Ein Sommernachtstraum, ähnlich wie Love's Labour's Lost und The
Tempest keine direkte Vorlage finden. Das Stück besteht im Wesentlichen
aus vier Handlungssträngen, die sich Quellen zuordnen lassen: die
Herrscherhochzeit, die aristokratischen Liebeswirren, die Intrigen der
Feenwelt und das Stück im Stück der Handwerker.
Theseus und Hippolyta
Die Herrscherhochzeit geht auf Plutarchs Bíoi parálleloi und Chaucers The
Knight's Tale zurück. Shakespeare hat den Stoff in The Two Noble
Kinsmen ebenfalls verwendet.
Die beiden Paare
Die aristokratischen Liebeswirren weisen Ähnlichkeiten mit Paaren aus
Sidneys Arcadia auf.
Titania und Oberon
Die Intrigen der Feenwelt ergeben sich aus Elementen aus Spensers Epos
The Faerie Queene, Robert Greenes Lustspiel James IV, der französischen
Romanzendichtung (Huon de Bordeaux), Ovids Metamorphosen und
mündlich überlieferten Volkssagen, aus denen vor allem Puck und die
Elfen entstammen.
Das Stück im Stück
Bei der Hochzeit von Theseus und Hippolyta führen die Handwerker das
Stück von Pyramus und Thisbe auf. Sie geht auf den Bericht Ovids im
Buch IV der Metamorphosen zurück.
Shakespeare und seinen Zeitgenossen waren diese Geschichte vor allem
durch Goldings 1567 erstmals erschienene Übersetzung von Ovids
Metamorphosen bekannt. Shakespeare konnte Ovid im lateinischen
Original lesen, benutzte aber ebenso wie Spenser auch die englische
Übersetzung. Dass ihm der lateinische Text bekannt war erkannt man
daran, dass der Name der Feenkönigin Titania nur bei Ovid vorkommt,
nicht in Goldings Übersetzung.
6
Nick Bottoms Erlebnisse
Das Verwandlungsmotiv ist charakteristisch für Ovids Metamorphosen.
Dass Nick Bottoms Kopf in den Kopf eines Esels verwandelt wird findet
eine Entsprechung in der Erzählung von Midas im Buch XI von Ovids
Metamorphosen. In Reginald Scot's Erzählung The Discoverie of Witchcraft
wird ebenfalls ein junger Mann von einer Hexe in einen Esel verwandelt.
Das Motiv der Liebschaft zwischen Bottom und der Feenkönigin findet
seine Entsprechung in der Erzählung von den Abenteuern von Sir Thopas
aus dem 7. Buch der Canterbury Tales.
Neuere Bearbeitungen
Ein Sommernachtstraum wurde oft als Ballett adaptiert. Das Stück lieferte
die Vorlage für verschiedene Opern, so The Fairy Queen (1692) von Henry
Purcell, Le Songe d'une nuit d'été (1850) von Ambroise Thomas und A
Midsummer Night's Dream (1960) von Benjamin Britten. Sehr bekannt
wurde auch die Schauspielmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy, nach
deren Ächtung in Deutschland 1933 - 1945 die Schauspielmusik von Carl
Orff. Auch moderne Autoren haben sich auf den Sommernachtstraum
bezogen, so etwa Botho Strauß in Der Park (1983).
Zu den bekanntesten Verfilmungen gehört Ein Sommernachtstraum unter
der Regie von William Dieterle und Max Reinhardt aus dem Jahr 1935, der
unter anderem mit James Cagney, Ian Hunter, Joe E. Brown, Mickey
Rooney und Olivia de Havilland in ihrem Filmdebüt besetzt wurde. Der
Film erhielt zwei Oscars.
Als eine neuere Version erschien der Film Ein Sommernachtstraum (1999)
in der Regie von Michael Hoffman mit Kevin Kline, Michelle Pfeiffer und
Rupert Everett.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Sommernachtstraum (10/03/15)
7
Inhalt der Vorlage
William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum
Egeus will seine Tochter Hermia mit Demetrius verheiraten. Hermia
erwidert Demetrius' Liebe nicht, sondern es zieht sie zu Lysander, der sie
seinerseits begehrt. Zornig über die Eigenwilligkeit seiner Tochter meldet
Egeus sich bei Theseus, dem Herzog von Athen. Der soll Hermia
bestrafen. Theseus gibt Hermia vier Tage Bedenkzeit, bis zu seiner
bevorstehenden Hochzeit mit der von ihm besiegten Amazonenkönigin
Hippolyta bei Neumond.
Daraufhin beschließen Hermia und Lysander, aus Athen zu fliehen.
Hermias Freundin Helena, die Demetrius trotz der Auflösung der
Verlobung noch immer liebt, nimmt sich vor, das Paar zu verraten.
Währenddessen treffen sich der Zimmermann Squenz, der Weber Zettel,
der Schreiner Schnock, der Bälgerflicker Flaut, der Kesselflicker Schnauz
und der Schneider Schlucker, die bei der Hochzeit von Theseus und
Hippolyta das Stück "Pyramus und Thisbe" aufführen wollen. Der
Regisseur Squenz verteilt die Rollen, und sie verabreden sich zur
Einstudierung im nahen Wald.
Dort leben die Elfen. Elfenkönig Oberon und Elfenkönigin Titania haben
sich gerade in der Frage zerstritten, wessen Page ein von den Elfen
aufgenommener indischer Prinz werden soll. Er befindet sich in Titanias
Gefolge, und sie gibt ihn Oberon nicht heraus. Um Titania unter Druck
setzen zu können, schickt Oberon seinen Diener Puck aus. Der Kobold soll
ihm eine vormals von Cupidos Pfeil getroffene Blume bringen. Wenn man
deren Nektar auf die geschlossenen Augen eines Schlafenden träufelt,
verliebt dieser sich in das Wesen, das er beim Aufwachen erblickt. Auf
diese Weise will Oberon die Elfenkönigin verzaubern. Der Bann soll erst
gelöst werden, wenn sie seinem Willen nachgibt.
Während Puck unterwegs ist, beobachtet Oberon Demetrius und Helena.
Demetrius sucht hier im Wald nach Hermia und Lysander, um deren Flucht
zu vereiteln. Helena folgt ihm verzweifelt und fleht ihn um seine Liebe an.
Aus Mitleid mit Helena gibt Oberon Puck nach dessen Rückkehr den
Auftrag, auch dem jungen, von einer Frau verfolgten Mann etwas von dem
Nektar in die Augen zu träufeln, damit er nach dem Aufwachen die Liebe
der Frau erwidert.
Während Puck durch den Wald streift, wird die schlafende Titania von
Oberon mit Hilfe der Blume verzaubert. Nach einer Weile findet Puck ein
auf dem Moos schlafendes Menschenpaar, und er benetzt die Lider des
Mannes mit dem Nektar. Bei den Schlafenden handelt es sich jedoch nicht
um Helena und Demetrius, sondern um Hermia und Lysander. Über
letzteren stolpert Helena kurz darauf. Er schlägt die Augen auf – und
8
verliebt sich auf der Stelle in sie. Sie glaubt, er treibe Schabernack mit ihr
und flieht vor ihm. Lysander verfolgt sie. Hermia stellt beim Erwachen
fest, dass er nicht mehr da ist.
In der Nähe treffen sich die sechs Athener Handwerker zur Probe. Puck
macht sich einen Spaß daraus, den Kopf des Webers Zettel in den eines
Esels zu verwandeln und ihn zur Elfenkönigin zu führen, die sich beim
Aufwachen sofort in den Mann mit dem Eselskopf verliebt.
Oberon bemerkt die Verwechslung der Männer, die Puck unterlief und
beauftragt den Kobold, den Fehler zu korrigieren. So kommt es, dass sich
nach Lysander auch Demetrius leidenschaftlich in Helena verliebt. Dafür
steht Hermia plötzlich allein da. Puck muss noch einmal eingreifen, ein
Duell der beiden rivalisierenden Männer verhindern und den Liebeszauber
erneut anwenden, während Hermia, Helena, Demetrius und Lysander im
Wald schlafen.
Aus Mitleid befreit Oberon die Elfenkönigin vom Bann, und die beiden
versöhnen sich.
Am Morgen reiten Egeus, Theseus und Hippolyta zur Jagd und stoßen auf
die vier Schlafenden. Als sie die Augen aufschlagen, finden sich die Paare.
Egeus bleibt nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden. Gleichzeitig
mit Theseus und Hippolyta werden auch Helena und Demetrius, Hermia
und Lysander vermählt. Im Rahmen der Feier führen die Handwerker –
Zettel wurde inzwischen von Puck zurückverwandelt – das Theaterstück
"Pyramus und Thisbe" auf.
Zettel und die anderen spielen die Tragödie so fehlerhaft, dass sie zur
Komödie wird. Theseus und die Hofgesellschaft amüsieren sich über die
Tölpelhaftigkeit der Handwerker.
9
Interpretation
Bei "Ein Sommernachtstraum" handelt sich um eine märchenhafte
Liebesgeschichte mit komischen Verwicklungen. William Shakespeare
beginnt das Theaterstück mit einem Sieg der Männer über die Frauen: Der
Athener Herzog Theseus hat die Amazonen unterworfen und will jetzt
deren Königin Hippolyta heiraten. Der Herrscher vertritt das Patriarchat,
er unterstützt Egeus, der überzeugt ist, dass ihm als Vater die
Verfügungsgewalt über seine Tochter Hermia zusteht, die ihrerseits das
Selbstbestimmungsrecht verlangt. Auch im weiteren Verlauf spielt es
keine Rolle, was die Frauen wollen. Hermia und Helena bleibt nur,
Lysander bzw. Demetrius durch ihr Aussehen für sich zu gewinnen. Anders
als die beiden Männer, die mehrmals das Objekt ihrer Begierde
austauschen, sind sie sich ihrer Liebesgefühle sicher und bleiben
unbeirrbar. In "Ein Sommernachtstraum" zeigt William Shakespeare auch,
dass die Liebe nicht von der Vernunft gesteuert werden kann, sondern
eine eigene Kraft darstellt und leicht in Konflikt mit der Würde gerät. Am
Ende werden Hermia und Helena Ehefrauen – und haben (ebenso wie der
vom Herzog übergangene Egeus) nichts mehr zu sagen.
Titania und Oberon, die Naturkräfte darstellen, sind dagegen
gleichberechtigt. Oberon kann Titania nur durch die Anwendung eines
Zaubers kontrollieren und demütigen. Das führt dazu, dass sie sich
vorübergehend in Zettel verliebt, einen in einen Esel verwandelten
Handwerker. In dieser Beziehung zwischen Elfenkönigin und Mann
dominiert das weibliche Wesen. Da gilt nicht das Patriarchat.
William Shakespeare schrieb die Komödie "Ein Sommernachtsraum" ("A
Midsummer Night's Dream") 1595 oder 1596. Kurz darauf wurde sie
uraufgeführt. Die Parallelen in der Handlung des Stücks im Stück
("Pyramus und Thisbe") und der von "Romeo und Julia" sind
unübersehbar. Offenbar hatte Shakespeare den Plot der Tragödie bereits
im Kopf, als er an "Ein Sommernachtstraum" arbeitete.
Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Shakespeare-sommernachtstraum.htm#inhaltsangabe (10/03/15)
10
Elfen und Kobolde
Der Glaube an die Existenz der alt-germanischen Elfen, mit denen man die
keltischen Feen der französischen Romane vermischt hatte, war damals
noch allgemein im Volke verbreitet, namentlich die Erregung der Träume
schrieb man ihnen zu. Es waren nächtliche kleine Wesen, dem Menschen
bald freundlich gesinnt, wie die Heinzelmännchen, bald boshaft wie die
Irrwische, die den Wanderer in die Sümpfe locken. Sie müssen
Shakespeare in der kleinen Landstadt Stratford von Jugend auf vertraut
gewesen sein. Aber er selbst hat ihnen für alle Zeiten eine feste Gestalt
gegeben durch seinen ,,Sommernachtstraum"; denn unsere heutigen
Vorstellungen von den Elfen gehen in der Hauptsache auf diese
wunderbare Dichtung zurück.
Das halbgelehrte Mittelalter hatte an Oberons Stelle Pluto und seine
Gemahlin Proserpina über das Elfenreich gesetzt. Auch die Renaissance
erkannte neben dem König eine Königin der Elfen an: aber ihr Name ist
unbestimmt. Jetzt gibt er ihr den Namen Titania, den er aus Ovid kannte.
Das Verhältnis des Königs zur Königin ist ganz frei von Shakespeare
erfunden und ganz menschlich aufgefasst.
Auch der Kobold Droll, wie Bürger (ein Übersetzer) den Namen Puck
verdeutscht hat, der als Robin Goodfellow die Elfen in Beziehung zu den
Menschen repräsentiert, ist als eine Art Hofnarr in den königlichen
Haushalt Oberons eingereiht. Er ist natürlich die volkstümlichste Figur des
Elfenreichs, seine gutmütig-boshaften Streiche haben ihn bei alt und jung
bekannt gemacht. Sowohl Puck als die übrigen Elfen werden uns in
winzigster Kleinheit geschildert, wozu freilich die Darstellung auf der
Bühne, trotzdem man dafür gewiss kleine Knaben wählte, einen
unvermeidlichen Gegensatz bildete. Mit klassischen Elementen vermischt
Shakespeare seinen Elfenmythos bei dem Liebeszauber des
Stiefmütterchens, das die englischen Landmädchen ,,Lieb-im-Müßiggang"
nennen.
Aber er macht Cupido nur zum Urheber der Zauberkraft des Blümchens,
im Stück selbst ist Droll/Puck an die Stelle des blinden Götterknaben
getreten, der, vom Zufall geleitet, durch ein Wunder Liebe in den
Menschenherzen erweckt.
Die Verliebtheit der Titania in den eselsköpfigen Zettel mag auf den
vielgelesenen prächtigen Roman des Apuleius vom ,,Goldenen Esel"
zurückgehen. Der Eselskopf als Zeichen der Lächerlichkeit ist aber ein
uralter Mimenwitz, der sich von den Römern her das ganze Mittelalter
hindurch lebendig erhalten hatte und als Schulspott erst in den letzten
Jahren vergessen ging.
11
So ist der ,,Sommernachtstraum" mit seinem von lustigster Phantasie
gemischten Zusammenspiel der verschiedensten Elemente Shakespeares
originellstes Drama geworden.
Auf denn deutschen Bühne ist das Lustspiel immer beliebt gewesen. Es
gehört zu den Stücken, die in freier Waldesluft, in einem Naturtheater am
besten zur Wirkung kommen.
Quelle: http://www.william-shakespeare.de/fo_sommernacht.html (11/03/15, stark gekürzt)
12
TV-Doku "Das Shakespeare-Rätsel"/Artikel vom 25. April 2011
William Shakespeare
Für viele ist er der bedeutendste Dichter aller Zeiten: William
Shakespeare, ein Genie, der größte Star, den England je hervorbrachte.
Seine Werke wurden in 80 Sprachen übersetzt, seine Dramen sind noch
heute, etwa 400 Jahre nach seinem Tod, die meistgespielten
Theaterstücke der Welt.
Forscher zweifeln an Shakespeare Urheberschaft
Aber Shakespeare ist zugleich das größte Rätsel der
Literaturgeschichte: Hat er seine Werke wirklich alle selbst
geschrieben? "Der göttliche William (…) ist der größte und erfolgreichste
Betrug, der je an der geduldigen Menschheit begangen wurde", meinte der
amerikanischen Schriftsteller Henry James schon 1903. War Shakespeare
gar nicht der Schöpfer von "Hamlet", "Macbeth" und "Romeo und Julia"?
Forscher haben tatsächlich massive Zweifel. Wie konnte aus dem Sohn
eines Handschuhmachers ohne Schulabschluss 1593 praktisch über Nacht
ein Universalgenie werden? Ein Mann aus der Provinz soll Weltliteratur
geschrieben haben?
TV-Doku "Das Shakespeare-Rätsel"
Dieser Frage geht auch Filmemacher Eike Schmitz in seiner TV-Doku "Das
Shakespeare-Rätsel". "Immer mehr Wissenschafter glauben, dass sich
Christopher Marlowe hinter Shakespeare verbirgt und dass er der wahre
Autor der Werke ist", sagt Schmitz. "Damit öffnet sich eine Geschichte von
Verrat, Verschwörung, Spionage und politischem Mord." Ein spannender
Ansatz.
Ist Christopher Marlowe der wahre Autor?
Marlowe war nämlich nicht nur ein gefeierter Autor, sondern auch
Geheimagent. Im Gegensatz zu Shakespeare machte er eine exzellente
akademische Karriere, die ihm Zugang zu höchsten gesellschaftlichen
Kreisen verschaffte. Als Schriftsteller bewies er mit "Doktor Faustus"
außergewöhnliches Talent, war radikaler Erneuerer des Theaters.
Marlowe galt als Rebell und charismatischer Lebemann mit
liederlichem Lebenswandel. Aber er war befreundet mit einem engen
Berater von Elizabeth I. Die Königin führte einen Kampf gegen den Papst
und ließ Katholiken in England verfolgen, weil der Vatikan sie entmachten
wollte. Marlowe heuerte als Agent an, um Gegner der Monarchin
auszuspionieren – bis er selbst denunziert wurde: Unter Folter
bezichtigte ihn ein Freund der Ketzerei, ihm drohte die Hinrichtung. Doch
dazu kam es nicht.
Der rätselhafte Tod von Christopher Marlowe
Im Mai 1593 starb Marlowe während einer Schlägerei in einem Wirtshaus
– so jedenfalls lautet die offizielle Geschichtsschreibung. Die allerdings
13
offenbart einige Ungereimtheiten: Die Zeugen erscheinen alle
unglaubwürdig, der vermeintliche Mörder wurde ungewöhnlich schnell
begnadigt. Einige Historiker glauben daher, Marlowes Tod sei nur
vorgetäuscht worden, der Dichter heimlich ins Exil geflüchtet.
Die Marlowe-Theorie - eine Verschwörungstheorie?
Kurz nach Marlowes "Verschwinden" erschienen die ersten Werke
Shakespeares, der bis dahin nie als Dichter in Erscheinung getreten war
und von dem keinerlei handschriftliche Manuskripte überliefert sind.
Experten, die an seiner Autorenschaft zweifeln, vertreten die These,
Shakespeare habe sich lediglich bereit erklärt, Marlowes Werke unter
seinem Namen zu veröffentlichen. "Eine lustige Idee", findet Prof. Tobias
Döring, Shakespeare-Experte an der Universität München. Von derlei
Verschwörungstheorien hält er nichts. Manche seiner Kollegen tun dies
durchaus – in Sachen Shakespeare ist die Wissenschaft gespalten.
Ungelöstes Rätsel
Auch Roland Emmerichs Film "Anonymus", der am 13. Oktober (2011 im
Kino angelaufen ist, Anm. d. Red.), greift die heftig umstrittene These auf.
Der Starregisseur glaubt ebenfalls nicht daran, dass Shakespeare seine
Werke selbst geschrieben hat. Bis zum Fund stichhaltiger Beweise
bleibt das größte Rätsel der Literaturwelt jedoch ungelöst. Dabei wäre die
Marlowe-Theorie bestimmt nach Shakespeares Geschmack. Der hatte
schließlich viel Sinn für Dramatik.
Autor: Thomas Kunze
Quelle: http://www.hoerzu.de/wissen-service/wissen/william-shakespeare
Buchtipps
Jane Launchburg: Geschichten von Elfen und Kobolden, Verlag Schwager
& Sternlein 2005
Tanya R. Batt, Gail Newey, Susanne Lötscher: Die zauberhafte Welt der
Feen und Elfen, Verlag Bauer, Freiburg 2002
William Shakespeare, Frank Berger, Daniela Drescher: Ein
Sommernachtstraum, Nach der Komödie von William Shakespeare, Verlag
Urachhaus 2013
14
Theater des Kindes
Langgasse 13
4020 Linz
Tel: 0732/605255
Fax: 0732/605255-5
[email protected]
www.theater-des-kindes.at
15
Herunterladen