Durchblick - altreformierte Kirche in Niedersachsen

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ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN
Nr. 16, 117. Jahrgang
Sonntag, 12. August 2007
3721. Folge.
Folge
Durchblick
Offenbarung 21, 1–7
»Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden!«
Diese alte Weisheit findet immer wieder ihre Bestätigung,
sei es im privaten oder öffentlichen Bereich. Auch für unser
Gemeindeleben und unsere Kirche insgesamt brauchen wir
Orientierungs-Punkte. Wer sich nur treiben lässt, wird allzu
schnell zu einem Getriebenen. Dies gilt ganz besonders in
schwierigen Zeiten.
Aufgewühlte Zeit
Der Seher Johannes lebte in
äußerst mühsamer, in schwieriger
Zeit. Der Kaiser in Rom ließ sich
als »alleinigen Gott« verehren.
Christen wollten bei diesem Kaiserkult nicht mitmachen und verweigerten sich ihm. Das hat sie
viel gekostet. Oft stand das Leben
auf dem Spiel. Den Seher Johannes
kostete es die Freiheit. Die äußere
Freiheit.
Was er aber niederschrieb, das
zeugt von einer großen inneren
Freiheit, in die der Geist Gottes
ihn führte. Ihm wird ein großartiger Durchblick gewährt. In aufgewühlter Zeit findet er Orientierung: »Und ich sah einen neuen
Himmel und eine neue Erde.«
In Worten und Bildern seiner
Zeit beschreibt der Seher Johannes,
was eigentlich unbeschreiblich ist:
Er schaut eine wunderbare, neue
Stadt. Da ist eine Braut, die zur Hochzeit geschmückt ist.
Und eine Hütte. Die Hütte Gottes! Ein Bild für die
»unglaubliche« Nähe Gottes zu seiner Braut, der Gemeinde.
Diese Vision ist für Christen in schwerer Anfechtung aufgeschrieben. Für Menschen, die trostbedürftig sind im tiefsten Sinne des Wortes. Für Menschen auch unserer Tage. In
vielen Ländern werden Menschen wegen ihres Glaubens
benachteiligt, verfolgt oder gar getötet, überwiegend in
muslimisch geprägten Gegenden. Wer dem Islam den
Rücken kehrt, muss nach der »reinen Lehre« um sein Leben
fürchten.
Aber auch in einem Land, in dem die Religionsfreiheit
garantiert ist, ist das Leben oft tief verhangen mit eigener
und fremder Schuld: Da ist so unsäglich viel Leid, das Menschen einander antun. Als ob der Tod, der uns etwa nach
schwerer Krankheit einen lieben Menschen entreißt, nicht
Kummer genug wäre! So oft sind wir im Leiden angefochten
und fragen uns: »Wo ist nun mein Gott, der Gott der Liebe?
Wo ist seine Güte und sein herzliches Erbarmen?«
Gott in der Mitte
Angesichts solcher Fragen, die Leid und Verfolgung aufwerfen, stellt der Seher Johannes das Erbarmen Gottes in die
Mitte. Das Verborgene wird offenbar gemacht (Offenbarung!). Es gibt wohl kaum eine andere Stelle in der Bibel, an
der mit so viel Emotionen von
Gott erzählt wird, so liebevoll, so
persönlich, so voller Erbarmen:
»…und Gott wird abwischen alle
Tränen von ihren Augen«.
Jemand hat gesagt: »Gott hat viele
Diener, die seine Befehle ausführen,
aber das Abwischen der Tränen hat
er sich selbst vorbehalten.« Vor meinen Augen steht eine Mutter, die ihr
Taschentuch ausbreitet und die Tränen ihres Kindes abwischt, als wollte sie damit sagen: »Weine nicht!
Ich bin bei dir und du bist bei mir!
Hab keine Angst! Es wird alles wieder gut!« Da ist eine Nähe, die tiefste Geborgenheit schenkt. Als Gefangener darf Johannes es schauen:
Gott ist in der Mitte!
Noch gehören Schmerzen und
Klagen zu unserem Leben. Krankheit, Mühsal, Schuld und Tod
umfangen uns. Doch das alles wird
nicht mehr sein, wenn geschieht,
was Johannes uns hören lässt:
»Und der auf dem Thron saß,
sprach: Siehe, ich mache alles neu«. Wohl dem, der dieses
Ziel kennt. Er hat Orientierung auf seinem Wege.
Zeichen auf dem Wege
Gott wird alles neu machen. Gott! Nicht wir! Lässt uns das nun
aber die Hände in den Schoß legen? In der Tat, aber gefaltet!
Und in dem Sinne, wie Jochen Klepper es gedichtet hat: »Die
Hände, die zum Beten ruh’n, die macht er stark zur Tat, und
was der Beter Hände tun, geschieht nach seinem Rat.«
Wenn Gott uns eine neue Welt verheißt, in der kein Leid,
kein Unrecht und kein Tod mehr sein werden, dann kann es
nicht anders sein, als dass wir Christen und Christengemeinden Zeichen dieser kommenden Welt Gottes setzen. Zeichen
auf dem Wege: Brot für die Welt, Gerechtigkeit für die Armen,
Bewahrung der Schöpfung, Frieden unter den Menschen.
Christen glauben dem Heil Gottes mehr als dem Unheil
dieser Welt! Ihnen ist der Durchblick gewährt! Sie kennen
das Ziel, das ihren Weg bestimmt. Gott sei Dank!
Heinrich Lüchtenborg, Wuppertal
Ansicht des katholischen Bischofs Gerhard Feige (Magdeburg) »wieder Salz in eine
offene Wunde gestreut worden«. Das schrieb Feige in einem Offenen Brief an evangelische Christen. Kirchenzeitungen veröffentlichten den Brief; u.a. der »Kirchenbote«,
die katholische Wochenzeitung für das Bistum Osnabrück, auf Seite 1 der Ausgabe
vom 22. Juli. »Der Grenzbote« macht ebenfalls auf das Schreiben aufmerksam. In
derselben Ausgabe des »Kirchenboten« erläuterte Kardinal Kasper auf Seite 4, dass
alles beim Alten geblieben sei. Ein Beitrag darüber folgt nach dem Offenen Brief.
Liebe evangelische Schwestern und Brüder!
Ich kann es verstehen, wenn Sie die jüngste römische Erklärung »Antworten
auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche«
schmerzt. Leider ist damit wieder Salz in eine offene Wunde gestreut worden;
warum schon wieder und g
gerade jjetzt, bleibt auch mir verborgen.
g
Andererseits ist die grundsätzliche ökumenische Öffnung, die das II. Vatikanische
Konzil gebracht hat, nicht zurückgenommen worden. Und das sollte man
mindestens genauso beachten.
Auch wenn die katholische Kirche die eine Kirche Jesu Christi, wie wir sie
gemeinsam im Glaubensbekenntnis bekennen, nach wie vor in sich konkret
verwirklicht sieht, versteht sie das nicht mehr exklusiv, sie erkennt auch die
anderen »Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften« als »Mittel des Heiles« an
und weiß sich mit ihnen verbunden. In welcher Beziehung diese zur einen Kirche des Glaubensbekenntnisses stehen, wird katholischerseits danach beurteilt,
in welchem Umfang die Fülle des sakramentalen Lebens und der apostolischen
Sukzession bewahrt wurde. Durch diese theologische Einordnung wird deren
faktische Existenz und Selbstverständnis als Kirche jedoch nicht geleugnet.
Zudem vertritt die katholische Kirche nicht mehr die Meinung,
g dass die
anderen zu ihr zurückzukehren hätten, sie verwirft jedoch eine Ökumene,
die sich mit einer einfachen Anerkennung der bestehenden Verhältnisse
zufriedengeben will. Sie teilt nicht die Vorstellung, dass die wahre Kirche nur
unsichtbar oder aber eine gewisse Summe von Konfessionen sei. Das aber
vertreten manche evangelische
g
Theologen
g
in schroffer Absetzung
g von altkirchlichen Überzeugungen mit erstaunlich unfehlbarer Gewissheit
Nachdem man sich in der theologischen Verständigung schon einmal viel näher
war, scheint der Abstand inzwischen wieder größer geworden zu sein. Ich verhehle nicht, dass mich dabei auch manche evangelische Profilierungsbestrebungen in Deutschland mit deutlich antikatholischen Abgrenzungen befremden.
Es hilft nicht, ungelöste Probleme unter den Teppich zu kehren und sich
gegenseitig etwas vorzumachen. Wir sollten sie auf allen Ebenen offen,
beharrlich und fair angehen, aber mit Achtung und Ehrfurcht voreinander.
Dabei bedarf es sowohl des Verstandes als auch der Gefühle und des Herzens.
Wer nur auf eines davon setzt, ist manchmal sehr schnell am Ende.
Da wir Christen in Deutschland über Jahrzehnte schon so g
gute Erfahrungen
g
miteinander gemacht haben, hoffe ich, dass uns kritische Äußerungen – von
welcher Seite auch immer – nicht gleich wieder polemisch gegeneinander
aufbringen oder gemeinsame Ziele – vor allem das der Einheit – aus den
Augen verlieren lassen.
Ich danke allen, die trotz persönlicher Betroffenheit die Kraft haben, besonnen zu bleiben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, mit uns weiter nach
Wegen zu größerer Gemeinsamkeit in Zeugnis und Dienst zu suchen.
In aufrichtiger Verbundenheit
+ Bischof Gerhard Feige
Kardinal Kasper
erläutert Vatikandokument,
Protestanten sind enttäuscht
Das Schreiben der Glaubenskongregation
zum katholischen Kirchenverständnis sorgt
Seite 124
für Diskussionen. Kardinal Kasper verteidigt
es, Protestanten sind empört, Orthodoxe
nennen es ehrlich.
Der Präsident des vatikanischen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, sieht in der
jüngsten Erklärung der Glaubenskongrega-
tion zum Kirchenverständnis keinen sachlichen Grund zur Empörung. Das Dokument
enthalte nichts Neues, sondern wiederhole
die bisherige katholische Position in knapper
Form. Es spreche den evangelischen Kirchen
nicht den Kirchenstatus ab, erklärte er.
In dem Papier hatte die Glaubenskongregation die Einzigartigkeit der katholischen
Kirche betont. Dies stieß in der evangelischen
Kirche auf klare Kritik. Das Dokument wirke
»ökumenisch brüskierend«, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber. Kardinal Kasper führt nun aus, dass das Dokument des
Vatikans nur festhalte, dass die evangelischen Kirchen »Kirchen anderen Typs« seien.
Sie seien eben nicht in dem Sinn Kirchen, wie
die Katholiken sich als Kirche verstünden.
Dies wollten sie aber auch gar nicht.
Dagegen warf der Ökumeneexperte der
lutherischen Kirchen, Bischof Friedrich Weber,
dem Vatikan vor, sich mit seiner Lehre immer
weiter von der Realität der Ökumene zu entfernen. Wenn zum wiederholten Male den
Protestanten der Status einer Kirche abgesprochen werde, stoße das in vielen Gemeinden auf Unverständnis, erklärte der braunschweigische Landesbischof. Es bleibe die
Frage, warum dieses Signal jetzt und immer
wieder gesendet werde. Man könne auf das
Dokument mit Zorn oder Unverständnis reagieren. Ihn mache der Text eher traurig.
Der Sprecher des Außenamtes der Russisch Orthodoxen Kirche, Metropolit Kirill,
urteilt positiver. »Es ist eine ehrliche Aussage, viel besser als die sogenannte ›Kirchendiplomatie‹.
p
Es zeigt,
g wie dicht beieinander
oder gespalten wir sind«, sagte er. Im Übrigen »treffe alles, was in dem katholischen
Dokument stehe, gerechterweise auch auf
die orthodoxe Kirche zu«.
Rom/Braunschweig/Moskau (kna/epd)
Aus dem Dokument »Antworten
auf Fragen zu einigen Aspekten
bezüglich der Lehre über die Kirche«
In fünf Fragen und Antworten
nimmt die Kongregation für die
Glaubenslehre Stellung zum katholischen Kirchenverständnis, festgestellt wird u. a.:
»3. Frage: Warum wird der Ausdruck ›subsistiert in‹ und nicht
einfach das Wort ›ist‹ gebraucht?
Antwort: Die Verwendung dieses
Ausdrucks, der die vollständige
Identität der Kirche Christi mit der
katholischen Kirche besagt, verändert nicht die Lehre über die Kirche. Er … bringt klarer zum Ausdruck, dass außerhalb ihres Gefüges
›vielfältige Elemente der Heiligung
und der Wahrheit‹ zu finden sind,
›die als der Kirche Christi eigene
Gaben auf die katholische Einheit
hindrängen‹. (…).«
»5. Frage: Warum schreiben die
Texte des Konzils und des nachfol-
genden Lehramts den Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangen sind, den Titel ›Kirche‹ nicht zu? Antwort: (…) Die
genannten kirchlichen Gemeinschaften, die vor allem wegen des Fehlens des
sakramentalen Priestertums die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit
des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, können nach katholischer Lehre nicht ›Kirchen‹ im eigentlichen Sinn genannt werden.«
Gerrit Jan Beuker, Hoogstede
Aus den Gemeinden
Pastor Gerold Klompmaker
in Bad Bentheim
Bereits am Montag, dem 25. Juni 2007, begrüßte die Gemeinde Bad Bentheim
ihren neuen Seelsorger und seine Familie in ihrem neuen Heim am Grünen
Weg. Die Jugend der Gemeinde war fleißig gewesen und überraschte sie mit
einem Einzugsbogen. Als dann zu vorgerückter Stunde auch noch der Posaunenchor eintraf und ein Begrüßungsständchen brachte, war auch der Nachbarschaft klar: »In das Haus am Grünen Weg 19 ist wieder Leben eingekehrt.«
Einführungsgottesdienst
Bei schönstem Sommerwetter fand unter
großer Anteilnahme der Gemeinde und
vieler Gäste im Vormittagsgottesdienst
des 15. Juli in der ev.-altref. Kirche in
Bad Bentheim der Einsetzungsgottesdienst von Pastor Gerold Klompmaker
statt. Die Einführung nahm sein Vorgänger Pastor Arend Klompmaker vor. Für
einen würdigen musikalischen Rahmen
sorgte an der Orgel der Organist Gerhard
Alsmeier und der Singkreis der ref.
Gemeinde Gildehaus/altref. Gemeinde
Bad Bentheim unter der Leitung seiner
Dirigentin Ludmilla Schmidt. »Allein
Gott in der Höh’ sei Ehr« von J.S. Bach
erschallte nach der Begrüßung durch das
Gotteshaus. Auch die Gemeindegesänge
»Sing, sing dem Herrn neue Lieder« (Ps.
98, 1), »Nun lob, mein Seel, den Herren«
(Ld. 289, 1) sowie »Gott hat das erste
Wort« (Ld. 199, 1–5) drückten Freude
über den Anlass aus.
Mit göttlicher Gnade
In der Predigt über Luk. 8, 5 (»Es ging ein
Sämann aus, zu säen seinen Samen«) hob
Pastor A. Klompmaker die Parallelen hervor, die diesem Text besonders im Blick
auf das Amt des Predigers Aktualität verleihen: Der Prediger sei zuerst »Diener
des göttlichen Wortes« in Freude, Einfalt
und Großzügigkeit, ohne Erwartung an
den Menschen. Gott selber höre nicht
auf, auch in heutiger Zeit allem Widerstand zum Trotz die Gemeinde aufzubau-
Hilke, Jaan und Pastor Gerold Klompmaker (vorne rechts), freundlich begrüßt von den Mitgliedern des Kirchenrates der ev.-altref. Gemeinde Bad Bentheim
en und zu erhalten, auch wenn die aufgehende Saat nicht gesehen werde. Mit
dem Wort der Tageslosung von Helder
Camara machte er Pastor Gerold Klompmaker Mut für seine Arbeit: Mit göttlicher Gnade, nicht stehen zu bleiben,
gut zu beginnen, auf dem Weg zu bleiben
und vorwärts bis ans Ziel zu gehen.
Für die Einführung fand das im
Gemeindebuch ab Seite 69 abgedruckte
Formular Anwendung. Es war ein bewegender Augenblick, als sich Pastor
Gerold Klompmaker und die Gemeinde gegenseitig versicherten, von nun
an zusammen »freudig unserem gemeinsamen Herrn dienen zu wollen«.
Während der Einführung ließ der Chor
»Lobe den Herrn, meine Seele« erklingen. Die Gemeinde antwortete mit
dem Segenswunsch Ps. 121, 2 +3.
Jesus lädt ein zum Leben
Im Nachmittagsgottesdienst am selben
Tage hielt Pastor Gerold Klompmaker
seine Antrittspredigt. Wieder war die
Kirche gut gefüllt mit Gemeindegliedern und Gästen. Für die musikalische
Begleitung sorgten der Posaunenchor
unter der Leitung seines Dirigenten Jürgen Harbort, der ökumenische Chor
»get together« unter seiner Leiterin Sabine Engelbertz und Jan Conjer an der
Orgel. Mit Posaunenspiel wurden die
Gottesdienstbesucher vor der Kirche
auf den Gottesdienst eingestimmt.
Nach der Einleitung erklang es aus Ps.
100 »Jauchzt, Erde, jauchzet überall«.
Der Chor stimmte auf den Gottesdienst
ein mit »Da ist ein Sehnen tief in mir«.
Die Gemeinde sang vor der Lesung Lied
354, 2–4 »Es ist das ewige Erbarmen«
sowie nach der Lesung Lied 592, 1
»Wort, das lebt und spricht«. Weiter
ließ der Chor frisch und fröhlich »Jesus
lädt dich ein zum Leben« erklingen.
Nicht allein unterwegs
In der Auslegung des Predigttextes
Markus 2, 1–5 (Heilung des Gichtbrüchigen) wies Pastor Klompmaker darauf hin, dass die Träger des Gelähmten das Ziel Jesus Christus nicht aus
den Augen verloren hätten. Sie hätten
sich selbst in den Hintergrund gestellt
und Nachteile in Kauf genommen,
damit der Gelähmte ans Ziel komme.
Dies verglich er mit der Gemeinde:
Sie sei nicht allein unterwegs, Jesus
Christus spreche ihr Mut, Halt und
Trost zu. Sie sei wie die Träger auf
die einzelnen Glieder angewiesen, um
nicht ins Wanken zu geraten. Gemeinsam könne die Gemeinde menschliche
Mauern aufbrechen, Verantwortung
übernehmen, neue Ideen entwickeln
und Schwache mit auf den Weg nehmen. Würden andere verletzt, solle
man sich bei Auseinandersetzungen
zurücknehmen. Gemeinsam getragene
Lasten ließen sich begrenzen. Durch
Seite 125
Offenheit stehe die Gemeinde anderen
nicht im Wege.
Der Gemeindegesang »Wir haben
Gottes Spuren festgestellt« (Ld. 648, 3)
sowie vom Chor gesungen »Halte
deine Träume fest, lerne sie zu leben«
drückten die frohe, besondere Stimmung des Gottesdienstes aus.
Grüße und Dankesworte
Nach dem Segen hieß Johann Alsmeier
als 2. Vorsitzender für Kirchenrat und
Gemeinde Familie Klompmaker herzlich willkommen. Er wünschte Pastor
Klompmaker Gottes Segen für seine vielfältigen Aufgaben. Außerdem wünschte
er ihm und seiner Familie im neuen
Zuhause genug Muße und Zeit für die
persönlichen Belange.
Dankesworte richtete er im Namen
des Kirchenrates und der Gemeinde
noch einmal an Pastor Arend Klompmaker für seine segensreiche Tätigkeit
und würdigte insbesondere sein Engagement, dass häufig weit über das hinausging, was auf Grund seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung und der
deshalb verminderten Arbeitszeit vorgesehen war. Sein weiterer Dank galt den
Dienern am Wort, die sich für Predigt-
dienste zur Verfügung stellten, außerdem Pastor Dieter Wiggers, der zu
einem Teil den kirchlichen Unterricht
übernommen hat und die Jugendarbeit
unterstützte, und insbesondere Jan
Henry Wanink, der ebenfalls Gottesdienste leistete und kirchlichen Unterricht erteilte. Er habe neben weiterer Jugend- und Gemeindearbeit zwischenzeitlich sein kirchliches Examen
abgeschlossen und in der Gemeinde
einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In seiner Erwiderung bedankte sich
Bruder Wanink bei der Gemeinde für
die offene Aufnahme und dafür, dass
»man ihn habe machen lassen«.
Für die Synode und den Synodalverband brachte Pastor Heikens Grüße
und Glückwünsche zum Ausdruck und
erinnerte die Gemeinde an die übergemeindlichen Aufgaben, für die Pastor
Klompmaker unverzichtbar sei. Er bat
die Gemeinde, ihm die dafür notwendige Zeit zu lassen.
Der Bürgermeister der Stadt Bad
Bentheim, Dr. Pannen, begrüßte Pastor
Klompmaker mit Familie. Man nehme
ihn gern als offenen Menschen in
unserer Stadt auf und wünsche ihm
alles Gute für sein Amt.
R
»Die Gnade in Gottes Gerichte«
Zu den Aufgaben des Älterwerdens gehört auch das Aufräumen. Das ist
jedoch, wie wir alle wissen, leichter gesagt als getan. Ein ganz besonders
schweres Unternehmen ist das Aufräumen von Büchern, Schriften, Briefen
und Karten. Was sich da im Laufe eines nunmehr doch ziemlich langen
Lebens nicht alles angesammelt hat!
Während ich in den letzten Tagen
eifrig dabei war, Unnützes auszusortieren und in die Papiertonne zu werfen,
entdeckte ich auch wieder etwas, was
ich lange nicht in der Hand gehabt,
aber doch durch die Jahrzehnte hindurch bewahrt hatte. Es ist ein kleines
vergilbtes Bändchen; es erschien mit
Lizenz der Militärregierung ein Jahr
nach Kriegsende unter dem Titel »Die
Gnade in Gottes Gerichte«, geschrieben von dem Theologen Edmund
Schlink. In einem Nachwort bemerkt
der Verfasser, der Inhalt sei aus Predigten erwachsen, die er in den Wochen
nach dem Zusammenbruch (Mai 1945)
in Bielefeld gehalten habe. Pfingsten
1945 sei der Inhalt druckfertig gewesen. Einige Monate später ist es
erschienen und habe ich es mir angeschafft.
Weshalb bewahre ich solch ein Büchlein bis ins hohe Alter? Weil es damals
ein ganz wichtiger Beitrag war, erste
geistliche und zugleich politische
Orientierungshilfe zu geben. SchließSeite 126
lich war nicht nur ein nazistischer
Staat mit all seiner Bosheit enttarnt
worden, sondern auch die Kirche war
in weiten Teilen des Landes in Misskredit geraten; nicht nur die Kirchen, die
durch braune sogenannte »Deutsche
Christen« beherrscht wurden, sondern
auch sogenannte intakte Kirchen, die
zwar nicht selbst national-sozialistisch
geprägt waren, aber doch mit den Wölfen geheult hatten.
Edmund Schlink spricht mutige und
zugleich seelsorgerliche Worte in ihre
Richtung, wenn er schreibt: »Gerade so
groß wie die Schuld der politischen
Führung ist die Schuld derjenigen Kirchenführer und Pfarrer, die wie die falschen Propheten des Alten Testaments
da ›Gott mit uns‹ riefen, wo Gott
schon längst gegen uns war, und da
Gottes Segen verkündigten, wo sie
Gottes Gericht hätten ankündigen
müssen, die da Beifall geklatscht
haben, wo sie hätten schweigen sollen,
und die da geschwiegen haben, wo sie
hätten warnen müssen … die im gehei-
Frau Pastorin Parschat von der ev.ref. Kirchengemeinde Bad Bentheim
hieß ihren neuen altref. Amtskollegen
mit seiner Familie auch im Namen der
ev.-ref. Kirchengemeinde Gildehaus
und der ev.-luth. Kirchengemeinde Bad
Bentheim-Gildehaus herzlich willkommen. Auch Frau Kühne vom Pfarrgemeinderat der röm.-kath. Kirchengemeinde begrüßte Pastor Klompmaker
herzlich. Die röm.-katholische Kirchengemeinde setze weiterhin auf eine
gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem ACK.
Pastor Dieter Wiggers ließ es sich
nicht nehmen, seinem Kollegen für
seine neue Tätigkeit in der Bentheimer
Gemeinde alles Gute zu wünschen. Er
freue sich weiterhin auf eine gute
Zusammenarbeit in der Jugendarbeit
mit vielen neuen Ideen und Impulsen.
Beim anschließenden Kaffeetrinken
nutzten Gemeindeglieder und Gäste
die Gelegenheit, Familie Klompmaker
persönlich zu begrüßen und mit ihnen
ins Gespräch zu kommen. Dieser denkwürdige Tag wird der Gemeinde noch
lange in Erinnerung bleiben.
Dirk Züter und Sophie Alsmeier
men den Nationalsozialismus ablehnten, aber in der Öffentlichkeit ihn
›freudig bejahten‹.«
Schlink macht unter Hinweis auf all
die inzwischen erfahrenen Schrecken
deutlich, dass gerade in ihnen Gott
richtend handelte. Ich zitiere: »Der
Zusammenbruch
Deutschlands
ist
nicht nur Menschenwerk, sondern
Gottes Werk, nicht nur göttliche Zulassung, sondern Gottes Tat. … Er hat die
Macht, vor der fast alle niederknieten,
wie eine Seifenblase platzen lassen. Mit
Mann und Ross und Wagen hat uns
der Herr geschlagen. Gott hat die Städte in Ruinen verwandelt und unsere
Kultur zerstört, in der kein Platz mehr
für Jesus Christus bleiben sollte. Gott
hat die Kirchen zerstört und Stümpfe
ihrer ausgebrannten Türme als Zeichen
seines Zorns in unserer Mitte stehen
lassen.«
Aber das Büchlein will keine Abrechnung voller Schuldzuweisungen sein.
Es ist eine seelsorgerliche Schrift,
Ergebnis aktueller Christuspredigt.
Und weil es eine seelsorgerliche Schrift
ist, kann es auch einen tröstlichen
Inhalt und eine tröstende Absicht
haben. Aber nun eben keinen billigen
Trost. Das Gericht muss in aller Schärfe
verkündigt und Schuld muss in aller
Schärfe als Schuld aufgedeckt werden.
Nur so, aber dann auch wirklich, kann
die Gnade in Gottes Gerichte verkündigt werden. Aber Gnade gibt es für
uns Menschen nur dann, wenn wir
dem Zorn Gottes standhalten. Der
Gott, der Schuld vergeben will, muss
zuerst unsere Schuld aufdecken.
Diesen Dienst hat Schlink allen
denen getan, die in der Zeit nach dem
Zusammenbruch offen waren für die
ungeschminkte Wahrheit Gottes, und
das heißt: für die ungeschminkte Predigt in seinem Namen.
Heute, reichlich sechzig Jahre später,
mag manchem ein Büchlein wie dieses
als veraltet vorkommen, höchstens mit
dem historischen Wert, indem es uns
einen Blick in die damalige Zeit und das
damalige Ringen um Wahrheit und Klarheit gewährt. Aber ist da nicht etwas
bleibend Aktuelles in solch einer zeitbedingten Schrift? Gibt es für uns eine
andere Gnade als die Gnade in Gottes
Gericht? Darüber sollten wir ruhig einmal nachdenken. Gibt es für uns ein
DIAKONIE
Eylarduswerk
Einer geht, zwei bewährte Kräfte folgen – so sieht der Wechsel aus, der zum
1. September 2007 im hauptamtlichen Vorstand der Diakonischen Kinder-,
Jugend- und Familienhilfe Hestrup/Gildehaus e.V. erfolgt. Die Mitgliederversammlung bedachte die Weiterentwicklung des Werkes und erteilte dem Verwaltungsrat und dem Vorstand Entlastung für das Geschäftsjahr 2006. Durch
die Darstellung der Arbeit von Hobbit, Beratungsstelle für von sexueller Gewalt
Betroffene, zu erreichen in der Bachstraße 2 in Nordhorn, wurden der Mitgliederversammlung exemplarisch Einblicke in die inhaltliche Arbeit gegeben.
Wechsel im
hauptamtlichen Vorstand
Detlev Krause und Friedhelm Wensing
werden ab September das Eylarduswerk
leiten. Karl-Heinz Filthuth, zurzeit
hauptamtlicher Vorstand, wechselt in
die Freiphase der Altersteilzeit. Detlev
Krause (52), seit 1990 im Eylarduswerk
tätig, zunächst als Heimleiter, später
als Bereichsleiter für die gesamten Erziehungshilfen, übernimmt den Bereich Pädagogik. Für den Bereich Finanzen wird Friedhelm Wensing (45)
zuständig; er arbeitet seit 1989 im
Eylarduswerk, zunächst als Verwaltungsleiter, später als Bereichsleiter
Verwaltung/Technik/Hauswirtschaft.
Die von beiden wahrgenommenen
Bereichsleiterstellen werden nicht wieder besetzt; es erfolgt eine Umverteilung der Aufgaben innerhalb des Eylarduswerkes.
Drängende Themen
Der Geschäftsbericht, nunmehr zum
13. Mal auch als Teil der Öffentlichkeitsarbeit vorgelegt, schildert die angenommenen Herausforderungen. Seit
Jahren beschäftigt das Eylarduswerk der
Umgang mit Gewalt. Dazu wurden
Konzepte und Positionen erarbeitet.
Ergänzend ist 2007 eine Weiterbildung
zum/zur »Keep-Kid-Cool-TrainerIn« für
Mitarbeitende des Werkes und externe
Teilnehmer begonnen worden.
Das Eylarduswerk hat gesellschaftliche Entwicklungen und den demografischen Wandel im Blick. »Obwohl die
Zahl der Kinder abnimmt, wird unsere
Arbeit nicht weniger, sondern eher
mehr«, sagte Detlev Krause. Die »Al-
terspyramide« verändert sich, es gibt
weniger junge Menschen. Andererseits
ist z.B. unter Berücksichtigung steigender Kinderarmut schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen der demografische Wandel auf die Arbeit haben
wird.
Im Oktober 2005 ist eine Regelung
zum »Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung« in das Kinder- und Jugendhilfegesetz aufgenommen worden.
Doch wird in den Medien immer wieder von schrecklichen Einzelfällen der
Vernachlässigung berichtet. »Die Diakonie hat die Verpflichtung, Verwahrlosung und Vernachlässigung wahrzunehmen und diesbezügliche Toleranz
nicht hinzunehmen«, sagte Friedhelm
Wensing. Das Eylarduswerk ist bereit,
an notwendigen Angeboten in der
Region mitzuwirken.
Hilfen wurden
weiterentwickelt
Das Verbundsystem von Wohn- und
Tagesgruppen, Betreuungsfamilien und
Familienwohngruppen, Jugendwohngemeinschaften und ambulanten Formen der Erziehungshilfe wie auch der
Eylardus-Schule umfasst zurzeit rund
50 Projekte in einem Umkreis von 70
Kilometern um Gildehaus. Neu ist die
seit einem Jahr angebotene 5-Tage-
göttliches Zudecken unserer Schuld,
solange wir selbst meinen, sie zudecken
zu können und krampfhaft uns dagegen
sträuben, wenn sie uns in Gottes Namen
aufgedeckt wird? Jedenfalls ist dies der
Grund für die heutige Randbemerkung.
Ich werde auch weiterhin Unnützes und
Gestriges in die Papiertonne werfen, aber
dieses Büchlein mit Sicherheit nicht.
Heinrich Baarlink, Nordhorn
Betreuung. Von Sonntagabend bis Freitagnachmittag werden die Kinder in
einer Gruppe betreut, am Wochenende
leben sie zu Hause.
Bei den Tagesgruppen ist eine Reduzierung der Platzzahlen erfolgt, die
Zahl der Kinder und Jugendlichen aber
gestiegen. Der Trend geht zu so genannten »Teilbetreuungen«. Dies erfordert eine hohe Flexibilität der Mitarbeitenden.
Die Nachfrage nach ambulanten
Diensten wurde geringer, hingegen ist
die Zahl der Schüler der Eylardus-Schule
weiter gestiegen, hauptsächlich durch
so genannte »Externschüler« aus den
Landkreisen Grafschaft Bentheim und
Emsland. Um gerade für jüngere die
Fahrzeiten zu verkürzen, wird überlegt,
eine Außenstelle der Schule in Lingen
einzurichten.
Im therapeutischen Bereich hat das
Eylarduswerk seine Angebote erweitert,
da es eine zunehmende Zahl von gestörten, insbesondere psychisch kranken jungen Menschen gibt, bei denen
es darum geht, eine weitere Verschlimmerung zu verhindern. Im vergangenen Jahr betreute das Eylarduswerk
572 Kinder und Jugendliche.
Beratungsstelle Hobbit
Hobbit besteht seit Oktober 1992. Die
Beratungsstelle hat seit ihrem Bestehen
über 1600 Personen beraten und/oder
behandelt. Im Durchschnitt gibt es jährlich über 100 Neuanfragen. Mädchen
und Jungen aller Altersgruppen und
Erwachsene sind davon betroffen, dass
Erwachsene oder Jugendliche das Bedürfnis nach Zuwendung und/oder die
Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen ausnutzen, um die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. 94 %
der Täter waren dem Opfer vor der Tat
bekannt, 57 % stammen aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer, die oft lange
schweigen, aus Angst oder Scham oder
um Angehörige zu schützen.
Die Problembereiche der Betroffenen
hätten sich nicht wesentlich verändert,
sagte Bereichsleiter Klaus ter Horst in
der Schilderung der Entstehung und
Entwicklung der Beratungsstelle. Aufgrund aktueller Anfragen wurden das
»Stalking«, bei dem andere andauernd
ausspioniert, verfolgt, sexuell belästigt,
bedroht und unter Umständen auch
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körperlich attackiert werden, und die
sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
stärker in den Blick genommen.
Diplom-Psychologin Mechthild Iburg
stellte Kurse und Projekte vor, die darauf
zielen, Kindern und Eltern Kompetenzen zu vermitteln und so langfristig zur
Verhinderung von Gewalt beizutragen
(»Kess erziehen«, »Triple P«-Elternkurse,
»Starke Kinder«, Wen-Do- und Selbstwerttraining). Diplom-Psychologin Jenny Verwolt berichtete aus der praktischen Arbeit mit Betroffenen. Wichtig
ist die Hilfe in Krisen durch Beratung
(auch von Fachkräften und Betreuungspersonen) und Begleitung (bis zur eventuellen Gerichtsverhandlung).
Ein Tätigkeitsbericht über die Arbeit
von Hobbit kann bei der Beratungsstelle angefordert werden. Am Mittwoch,
dem 26. September 2007, veranstaltet
die AEGN (Aktionsgemeinschaft evangelischer Gemeinden Nordhorn) einen
Informationsabend, den Jenny Verwolt
und Mechthild Iburg gestalten. Die Versammlung findet im ev.-altref. Gemeindehaus statt. Herzlich willkommen!
Wirtschaftliche Situation
stabil
Die wirtschaftliche Situation des Eylarduswerkes ist laut Filthuth »stabil«. Der
Umsatz ist von 11,7 Millionen Euro im
Diakonie
Katastrophenhilfe
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Über eine Million Menschen
obdachlos
Nach schweren Überschwemmungen in Südostasien ruft die Diakonie Katastrophenhilfe zu Spenden für die Flut-Opfer auf. Allein in den indischen
Bundesstaaten Assam, Bihar, Orissa und West-Bengalen wurden in den vergangenen Tagen über eine Million Menschen obdachlos. In Nepal sind Zehntausende auf der Flucht vor den Wassermassen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit dem internationalen
kirchlichen Bündnis ACT international (Kirchen helfen gemeinsam) mit
75 000 Euro.
Die Regenfälle in Südostasien dauern
mittlerweile seit Anfang Juli an, in den
letzten Tagen hat sich die Situation in
den indischen Bundesstaaten aufgrund heftiger Niederschläge dramatisch verschlechtert. Im Bundesstaat
Assam beispielsweise sind mehr als
600 000 Menschen betroffen – die
meisten haben ihre Häuser, ihr gesamtes Hab und Gut verloren. In vielen
Gebieten sind die Bahntrassen und
Brücken zerstört, Straßen sind unbefahrbar, die Wasser- und Stromversorgung ist ausgefallen. In West-Bengalen
stehen derzeit rund 284 Quadratkilometer Land unter Wasser, landesweit
haben bereits über 200 Menschen in
den Fluten den Tod gefunden. »Die
Zerstörung der Infrastruktur erschwert
die Versorgung der Menschen ungemein. Wir sind dringend auf weitere
Hilfe angewiesen, um den Betroffenen
helfen zu können«, berichtet CASADirektor Sushant Agrawal.
Lokaler Partner
leistet Nothilfe
Church’s Auxiliary for Social Action
(CASA), Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in Indien, hat in den betroffenen Regionen mit der Verteilung von
Lebensmitteln und Nothilfepaketen
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begonnen. Insgesamt 10 000 Familien
erhalten Plastikplanen für Notunterkünfte, Wolldecken, Kleidung und
Baumaterialien für den Wiederaufbau
ihrer Häuser. »Wir müssen vor allem
g
den Menschen eine Bleidafür sorgen,
be für den Übergang zu geben. Denn
wir gehen davon aus, dass die starken
Monsunregen noch einige Monate
anhalten«, so Agrawal weiter. Besonders berücksichtigt werden dabei extrem arme Familien, landlose Bauern,
alleinerziehende Mütter und Kinder.
Heftige Regenfälle haben tausenden Menschen
das Zuhause geraubt
Foto: Reuters / Rafiquar Rahman
Hilfe in Nepal
Auch Nepal ist von den heftigen
Regenfällen stark betroffen. Mehr als
200 000 Menschen leiden unter den
Jahr 2005 auf 12,1 Millionen Euro in
2006 gestiegen. Die mit dem Landkreis
Grafschaft Bentheim vereinbarten Entgeltsätze sind seit 2003 und bleiben bis
Ende 2008 unverändert.
Spenden und Kollekten und andere
Zuwendungen sind für das Eylarduswerk wichtig. Sie helfen bei der Finanzierung von Projekten, die über die
Entgeltsätze nicht zu finanzieren sind,
und sie machen die innere Verbundenheit mit dem Werk deutlich. Die Entwicklung des Spendenaufkommens
bereitet Sorgen. Das Ergebnis war rückläufig, von 32 500 Euro im Jahr 2005
auf 29 300 Euro im Jahr 2006.
Jan Alberts, Nordhorn
Überschwemmungen. Rund 10 000
Häuser wurden zum Teil vollständig
zerstört, über zehntausend Menschen
mussten evakuiert werden. Den Familien fehlt es vor allem an sauberem
Trinkwasser und Essen. Außerdem sind
die Betroffenen in den Gebieten von
medizinischer Versorgung abgeschnitten, auch die Stromversorgung und
Telefonleitungen funktionieren nicht
mehr.
Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt über ACT international die
humanitäre Hilfe vor allem in den
Distrikten Banke, Kailali und Jhapa.
In 30 Dörfern sollen rund 50 000
Menschen mit Nahrung wie Reis,
Speiseöl und Salz versorgt werden.
Des Weiteren werden Kochutensilien
und Plastikplanen für Notunterkünfte verteilt.
Unwetter auch in
Bangladesch
Auch das Nachbarland Bangladesch
g
leidet unter den Überschwemmungen
durch den Monsun, der in diesem Jahr
besonders früh eingesetzt hat. In den
nächsten Tagen wird ein weiterer
Anstieg der Pegel erwartet, wenn die
Wassermassen aus Nepal und Indien
nach Bangladesch fließen. Die Partner
der Diakonie Katastrophenhilfe und
ACT international sind bereits in
Alarmbereitschaft und bereiten Hilfsmaßnahmen vor.
Die Monsunsaison wird noch einige Wochen andauern. In der Regel
kommt es bis Ende September zu heftigen Regenfällen. Eine schnelle Rückkehr der Menschen in ihre Dörfer und
Häuser ist somit noch nicht in Sicht.
Aber auch wenn die Überschwemmungen zurückgegangen sein werden, werden die Menschen noch längere Zeit
unter den Folgen zu leiden haben. Vielerorts sind die Ernten zerstört. In den
betroffenen Regionen droht es zu Versorgungsengpässen zu kommen.
Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart,
02.08.2007
Mission und ökumenische Diakonie
Der Fürbitte empfohlen
Zimbabwe
Zimbabwe war einst ein wohlhabender
Staat, aber durch Missmanagement, politische Untätigkeit und die internationale
Isolation der Regierung Mugaves ist das
Land zu einem der ärmsten Länder Afrikas geworden. Bischöfe von Zimbabwe
schrieben in der Leidenszeit einen pastoralen Brief für alle Gläubigen. Darin
heißt es u.a.: »Viele Zimbabwer leiden
und sind verärgert. Die Landreform hat
vielen Bewohnern Hunger und Unterernährung beschert. Die Kluft zwischen
Reichen und Armen ist größer geworden,
und eine kleine Gruppe um Mugave hat
sich sehr bereichert. Auch viele Christen
distanzieren sich nicht von dieser Diktatur bzw. arbeiten selbst aktiv daran mit
… Gott aber tut, was gut ist, er ist mit
denen, die Unterdrückung leiden.«
Kerk in Actie unterstützt zusammen
mit ICCO Schulkinder im Zambezi-Tal,
einem Gebiet, in dem die Bevölkerung
unter Arbeitslosigkeit
g
und dem häufigen
g
Wechsel von Trockenheit und Überschwemmungen zu leiden hat. Kindern
wird täglich ein Becher nahrhaften Breis
angeboten; so können sie die Schule
besuchen und von der entwürdigenden
Kinderarbeit ferngehalten werden. Im
letzten Jahr konnten wir 20 000 Kinder
auf diese Weise helfen.
Herr, sei mit den Menschen in Zimbabwe, die jeden Tag Hunger leiden.
Gib ihnen Kraft und Nahrung. Gib
ihnen fachkundige Leiter, die den
Interessen des Volkes dienen und nicht
ihren eigenen. Lege es Menschen ins
Herz, dass sie ihre Mitmenschen nicht
unterdrücken.
Naher Osten
Das Arab Educational Institute (AEI) in
Bethlehem bietet Kurse und Material
für Lehrer an, zur Förderung des Unterrichts über Judentum, Christentum und
Islam an zwanzig Schulen. Dadurch sollen Verständnis und Respekt füreinander geweckt werden, was gerade jetzt
sehr notwendig ist. Außerdem arbeiten
die Lehrer mit den Kirchen in Jerusalem
zusammen, um Menschen das Leid
bewusst zu machen, das der Konflikt für
die einfache Bevölkerung mit sich
bringt. Kerk in Actie konnte in diesem
Jahr wegen rückläufiger Einnahmen nur
20 000 € von den zugesagten 25 000 €
zur Verfügung stellen. Umso wichtiger
ist es, in unseren Gebeten an diese
Arbeit zu denken.
Gott der Liebe, wir bitten dich um
Frieden und gegenseitiges Verständnis
in Israel und den palästinensischen
Gebieten, wo drei Religionen zusammenwohnen. Segne bitte die Arbeit des
Arab Educational Institute.
Irak
Wir beten für die Menschen im Irak.
Es ist ein Land, das durch viele verschiedene Gruppierungen mit ihren
eigenen Interessen, durch Einmischung von außen und durch Gewalt
geprägt ist. Unsere besondere Fürbit-
te gilt Christen in Dora, einem Stadtteil von Bagdad. Die assyrische St.George-Kirche wurde im Mai 2007
durch einen Brand zerstört. Eine
extremistische Gruppe zwingt Christen, höhere Beträge als Schutzgeld zu
zahlen, damit sie in ihren Häusern
wohnen bleiben können. Wer nicht
bezahlt, ist in Gefahr. Viele Christen
leben in Angst und ziehen weg,
wenn sie die Gelegenheit dazu haben.
Herr, wir bitten dich um ein Ende
der Gewalt und um gerechte Verhältnisse im Irak. Schenke diesem von
Unruhen geplagtem Land Frieden.
Nach: »Wereld en Gebed«
Hermann Teunis, Ihrhove
EINLADUNGEN
Synodalverband Ostfriesland
Die nächste Versammlung des Synodalverbandes Ostfriesland findet am
10. Oktober 2007, um 19.30 Uhr in Neermoor statt.
Anträge und Eingaben können bis zum 10. September an den Schriftführer des
Synodalverbandes Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Ihrhove,
gerichtet werden.
Der Kirchenrat der einberufenden Gemeinde Emden
Ält. Jelle Wielstra, Vorsitzender
Diak. Hermine Balzar, Schriftführerin
Tagesfahrt
nach
Ostfriesland
Die Männer-, Haus- und Gesprächskreise planen eine Tagesfahrt nach
Ostfriesland. Bei genügender Beteiligung soll sie stattfinden am Samstag, den 22. September 2007.
Auf dem Programm stehen u.a. die
Besichtigung der Johannes a Lasco
Bibliothek, ein Stadtführung in Emden
und ein Besuch der ev.-altreformierten
Gemeinde Ihrhove.
Abfahrt: 7.30 Uhr ab Nordhorn
Rückkehr: ca. 19.30 Uhr in Nordhorn
Das genaue Programm mit Angaben
zu den Haltestellen und jeweiligen
Abfahrtszeiten wird den Teilnehmern
zugeschickt. Wer Interesse hat, sollte
sich bitte bis zum 8. September 2007
bei Albert Stegeman Ringe (Tel.:
0 59 44 / 612) anmelden.
I.A. des Vorstandes
Albert Stegeman
Großringer Querstraße 86, 49824 Ringe
Der Grenzbote
Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien
einmal in drei Wochen.
Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche
in Niedersachsen
Redaktion: Jan Alberts, Dr. Gerrit Jan Beuker,
Hermann Teunis
Schriftleitung: Pastor J. Alberts,
Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn,
Telefon: 05921/4782, Fax: 05921/722126,
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss: Mittwoch nach der vorhergehenden
Nummer; namentlich gekennzeichnete Artikel
werden von den Autoren selbst verantwortet.
Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG,
48455 Bad Bentheim
Bestellmöglichkeiten: Bei Kirchenräten für den Bezug
über die Kirchengemeinde; für Postbezug bei:
Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf,
E-Mail: [email protected]
Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über
Kirchengemeinden, EURO 40,– bei Postzustellung
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(bei halbseitiger Breite)
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Lass dir an meiner Gnade genügen;
denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.
2. Korinther 12, 9
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
von unserer guten Mutter und Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und
Cousine
Hanny Baarlink
geb. Meyer
* 28. September 1921
† 11. Juli 2007
Jesus Christus gestern und heute
und derselbe auch in Ewigkeit.
Hebräer 13, 8
Gott der Herr nahm unsere Vereinsschwester
Hanny Baarlink
zu sich in sein Reich.
Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit.
Ev.- altref. Frauenverein I Emlichheim
In stiller Trauer
Heinrich Baarlink
Berend-Jan und Johanne Baarlink
Jenny und Reinhard van Faassen
mit Simon, Daniel und Lena
Gott ist meine Rettung;
ihm will ich vertrauen und nicht verzagen.
Jesaja 12, 2
und alle Anverwandten
49814 Laar-Echteler, Emlichheim,
Vechtetalstraße 60,
den 11. Juli 2007
So spricht der Herr, der dich geschaffen hat:
Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
du bist mein!
Jesaja 43, 1
Es hat Gott dem Herrn gefallen, nach kurzer,
schwerer Krankheit, meinen innigst geliebten
Mann, unseren treu sorgenden Vater und
Schwiegervater, unseren lieben Opa und
Uropa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin
Jan de Blecourt
* 6. November 1926
† 13. Juli 2007
zu sich zu nehmen in sein Reich.
Grete Stroers
geb. kl. Vennekate
* 25. Mai 1923
† 26. Juli 2007
In stiller Trauer
Bernhard und Gisela Stroers
Stefan
Anni und Georg Bonke
Andreas und Marion, Hendrik und Nicole
Gerda und Hildebrand Beerlink
Johannes, Anne und Patrick
Jan und Gerda Stroers
Kathrin und Peter, Insa
Gerhard und Annegret Stroers
In Dankbarkeit und stiller Trauer
Judith und Jan, Mathias
Hermine de Blecourt geb. Ekelhoff
Hermann und Gerda de Blecourt
Günter Stroers
Annegret und Günter Konjer
mit Sven, Nico und Luca
Mara und Robert, Alisa
Hannes und Gineke de Blecourt
Anita und Heinz Schäffer
mit Melanie
Geert-Jan und Jolanda mit Ashley
Remco
Annemie
Neele, Madita
Jürgen und Helga de Blecourt
mit Kjell und Siri
und alle Anverwandten
49824 Emlichheim, Laar, Hoogeveen/NL
Erlenstraße 19
Seite 130
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied
von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter,
Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine
Anke und Ingo Cebulla
Svenja und Stefan, Lana
48455 Bad Bentheim, Nettetal-Lobberich,
Nordhorn, Hiltrup, Schüttorf, Gildehaus
Traueradresse: Familie Stroers, Glückaufstraße 29,
48455 Bad Bentheim
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