ORGAN FÜR DIE EVANGELISCH-ALTREFORMIERTE KIRCHE IN NIEDERSACHSEN Nr. 16, 117. Jahrgang Sonntag, 12. August 2007 3721. Folge. Folge Durchblick Offenbarung 21, 1–7 »Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden!« Diese alte Weisheit findet immer wieder ihre Bestätigung, sei es im privaten oder öffentlichen Bereich. Auch für unser Gemeindeleben und unsere Kirche insgesamt brauchen wir Orientierungs-Punkte. Wer sich nur treiben lässt, wird allzu schnell zu einem Getriebenen. Dies gilt ganz besonders in schwierigen Zeiten. Aufgewühlte Zeit Der Seher Johannes lebte in äußerst mühsamer, in schwieriger Zeit. Der Kaiser in Rom ließ sich als »alleinigen Gott« verehren. Christen wollten bei diesem Kaiserkult nicht mitmachen und verweigerten sich ihm. Das hat sie viel gekostet. Oft stand das Leben auf dem Spiel. Den Seher Johannes kostete es die Freiheit. Die äußere Freiheit. Was er aber niederschrieb, das zeugt von einer großen inneren Freiheit, in die der Geist Gottes ihn führte. Ihm wird ein großartiger Durchblick gewährt. In aufgewühlter Zeit findet er Orientierung: »Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde.« In Worten und Bildern seiner Zeit beschreibt der Seher Johannes, was eigentlich unbeschreiblich ist: Er schaut eine wunderbare, neue Stadt. Da ist eine Braut, die zur Hochzeit geschmückt ist. Und eine Hütte. Die Hütte Gottes! Ein Bild für die »unglaubliche« Nähe Gottes zu seiner Braut, der Gemeinde. Diese Vision ist für Christen in schwerer Anfechtung aufgeschrieben. Für Menschen, die trostbedürftig sind im tiefsten Sinne des Wortes. Für Menschen auch unserer Tage. In vielen Ländern werden Menschen wegen ihres Glaubens benachteiligt, verfolgt oder gar getötet, überwiegend in muslimisch geprägten Gegenden. Wer dem Islam den Rücken kehrt, muss nach der »reinen Lehre« um sein Leben fürchten. Aber auch in einem Land, in dem die Religionsfreiheit garantiert ist, ist das Leben oft tief verhangen mit eigener und fremder Schuld: Da ist so unsäglich viel Leid, das Menschen einander antun. Als ob der Tod, der uns etwa nach schwerer Krankheit einen lieben Menschen entreißt, nicht Kummer genug wäre! So oft sind wir im Leiden angefochten und fragen uns: »Wo ist nun mein Gott, der Gott der Liebe? Wo ist seine Güte und sein herzliches Erbarmen?« Gott in der Mitte Angesichts solcher Fragen, die Leid und Verfolgung aufwerfen, stellt der Seher Johannes das Erbarmen Gottes in die Mitte. Das Verborgene wird offenbar gemacht (Offenbarung!). Es gibt wohl kaum eine andere Stelle in der Bibel, an der mit so viel Emotionen von Gott erzählt wird, so liebevoll, so persönlich, so voller Erbarmen: »…und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen«. Jemand hat gesagt: »Gott hat viele Diener, die seine Befehle ausführen, aber das Abwischen der Tränen hat er sich selbst vorbehalten.« Vor meinen Augen steht eine Mutter, die ihr Taschentuch ausbreitet und die Tränen ihres Kindes abwischt, als wollte sie damit sagen: »Weine nicht! Ich bin bei dir und du bist bei mir! Hab keine Angst! Es wird alles wieder gut!« Da ist eine Nähe, die tiefste Geborgenheit schenkt. Als Gefangener darf Johannes es schauen: Gott ist in der Mitte! Noch gehören Schmerzen und Klagen zu unserem Leben. Krankheit, Mühsal, Schuld und Tod umfangen uns. Doch das alles wird nicht mehr sein, wenn geschieht, was Johannes uns hören lässt: »Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu«. Wohl dem, der dieses Ziel kennt. Er hat Orientierung auf seinem Wege. Zeichen auf dem Wege Gott wird alles neu machen. Gott! Nicht wir! Lässt uns das nun aber die Hände in den Schoß legen? In der Tat, aber gefaltet! Und in dem Sinne, wie Jochen Klepper es gedichtet hat: »Die Hände, die zum Beten ruh’n, die macht er stark zur Tat, und was der Beter Hände tun, geschieht nach seinem Rat.« Wenn Gott uns eine neue Welt verheißt, in der kein Leid, kein Unrecht und kein Tod mehr sein werden, dann kann es nicht anders sein, als dass wir Christen und Christengemeinden Zeichen dieser kommenden Welt Gottes setzen. Zeichen auf dem Wege: Brot für die Welt, Gerechtigkeit für die Armen, Bewahrung der Schöpfung, Frieden unter den Menschen. Christen glauben dem Heil Gottes mehr als dem Unheil dieser Welt! Ihnen ist der Durchblick gewährt! Sie kennen das Ziel, das ihren Weg bestimmt. Gott sei Dank! Heinrich Lüchtenborg, Wuppertal Ansicht des katholischen Bischofs Gerhard Feige (Magdeburg) »wieder Salz in eine offene Wunde gestreut worden«. Das schrieb Feige in einem Offenen Brief an evangelische Christen. Kirchenzeitungen veröffentlichten den Brief; u.a. der »Kirchenbote«, die katholische Wochenzeitung für das Bistum Osnabrück, auf Seite 1 der Ausgabe vom 22. Juli. »Der Grenzbote« macht ebenfalls auf das Schreiben aufmerksam. In derselben Ausgabe des »Kirchenboten« erläuterte Kardinal Kasper auf Seite 4, dass alles beim Alten geblieben sei. Ein Beitrag darüber folgt nach dem Offenen Brief. Liebe evangelische Schwestern und Brüder! Ich kann es verstehen, wenn Sie die jüngste römische Erklärung »Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche« schmerzt. Leider ist damit wieder Salz in eine offene Wunde gestreut worden; warum schon wieder und g gerade jjetzt, bleibt auch mir verborgen. g Andererseits ist die grundsätzliche ökumenische Öffnung, die das II. Vatikanische Konzil gebracht hat, nicht zurückgenommen worden. Und das sollte man mindestens genauso beachten. Auch wenn die katholische Kirche die eine Kirche Jesu Christi, wie wir sie gemeinsam im Glaubensbekenntnis bekennen, nach wie vor in sich konkret verwirklicht sieht, versteht sie das nicht mehr exklusiv, sie erkennt auch die anderen »Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften« als »Mittel des Heiles« an und weiß sich mit ihnen verbunden. In welcher Beziehung diese zur einen Kirche des Glaubensbekenntnisses stehen, wird katholischerseits danach beurteilt, in welchem Umfang die Fülle des sakramentalen Lebens und der apostolischen Sukzession bewahrt wurde. Durch diese theologische Einordnung wird deren faktische Existenz und Selbstverständnis als Kirche jedoch nicht geleugnet. Zudem vertritt die katholische Kirche nicht mehr die Meinung, g dass die anderen zu ihr zurückzukehren hätten, sie verwirft jedoch eine Ökumene, die sich mit einer einfachen Anerkennung der bestehenden Verhältnisse zufriedengeben will. Sie teilt nicht die Vorstellung, dass die wahre Kirche nur unsichtbar oder aber eine gewisse Summe von Konfessionen sei. Das aber vertreten manche evangelische g Theologen g in schroffer Absetzung g von altkirchlichen Überzeugungen mit erstaunlich unfehlbarer Gewissheit Nachdem man sich in der theologischen Verständigung schon einmal viel näher war, scheint der Abstand inzwischen wieder größer geworden zu sein. Ich verhehle nicht, dass mich dabei auch manche evangelische Profilierungsbestrebungen in Deutschland mit deutlich antikatholischen Abgrenzungen befremden. Es hilft nicht, ungelöste Probleme unter den Teppich zu kehren und sich gegenseitig etwas vorzumachen. Wir sollten sie auf allen Ebenen offen, beharrlich und fair angehen, aber mit Achtung und Ehrfurcht voreinander. Dabei bedarf es sowohl des Verstandes als auch der Gefühle und des Herzens. Wer nur auf eines davon setzt, ist manchmal sehr schnell am Ende. Da wir Christen in Deutschland über Jahrzehnte schon so g gute Erfahrungen g miteinander gemacht haben, hoffe ich, dass uns kritische Äußerungen – von welcher Seite auch immer – nicht gleich wieder polemisch gegeneinander aufbringen oder gemeinsame Ziele – vor allem das der Einheit – aus den Augen verlieren lassen. Ich danke allen, die trotz persönlicher Betroffenheit die Kraft haben, besonnen zu bleiben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, mit uns weiter nach Wegen zu größerer Gemeinsamkeit in Zeugnis und Dienst zu suchen. In aufrichtiger Verbundenheit + Bischof Gerhard Feige Kardinal Kasper erläutert Vatikandokument, Protestanten sind enttäuscht Das Schreiben der Glaubenskongregation zum katholischen Kirchenverständnis sorgt Seite 124 für Diskussionen. Kardinal Kasper verteidigt es, Protestanten sind empört, Orthodoxe nennen es ehrlich. Der Präsident des vatikanischen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, sieht in der jüngsten Erklärung der Glaubenskongrega- tion zum Kirchenverständnis keinen sachlichen Grund zur Empörung. Das Dokument enthalte nichts Neues, sondern wiederhole die bisherige katholische Position in knapper Form. Es spreche den evangelischen Kirchen nicht den Kirchenstatus ab, erklärte er. In dem Papier hatte die Glaubenskongregation die Einzigartigkeit der katholischen Kirche betont. Dies stieß in der evangelischen Kirche auf klare Kritik. Das Dokument wirke »ökumenisch brüskierend«, so der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber. Kardinal Kasper führt nun aus, dass das Dokument des Vatikans nur festhalte, dass die evangelischen Kirchen »Kirchen anderen Typs« seien. Sie seien eben nicht in dem Sinn Kirchen, wie die Katholiken sich als Kirche verstünden. Dies wollten sie aber auch gar nicht. Dagegen warf der Ökumeneexperte der lutherischen Kirchen, Bischof Friedrich Weber, dem Vatikan vor, sich mit seiner Lehre immer weiter von der Realität der Ökumene zu entfernen. Wenn zum wiederholten Male den Protestanten der Status einer Kirche abgesprochen werde, stoße das in vielen Gemeinden auf Unverständnis, erklärte der braunschweigische Landesbischof. Es bleibe die Frage, warum dieses Signal jetzt und immer wieder gesendet werde. Man könne auf das Dokument mit Zorn oder Unverständnis reagieren. Ihn mache der Text eher traurig. Der Sprecher des Außenamtes der Russisch Orthodoxen Kirche, Metropolit Kirill, urteilt positiver. »Es ist eine ehrliche Aussage, viel besser als die sogenannte ›Kirchendiplomatie‹. p Es zeigt, g wie dicht beieinander oder gespalten wir sind«, sagte er. Im Übrigen »treffe alles, was in dem katholischen Dokument stehe, gerechterweise auch auf die orthodoxe Kirche zu«. Rom/Braunschweig/Moskau (kna/epd) Aus dem Dokument »Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche« In fünf Fragen und Antworten nimmt die Kongregation für die Glaubenslehre Stellung zum katholischen Kirchenverständnis, festgestellt wird u. a.: »3. Frage: Warum wird der Ausdruck ›subsistiert in‹ und nicht einfach das Wort ›ist‹ gebraucht? Antwort: Die Verwendung dieses Ausdrucks, der die vollständige Identität der Kirche Christi mit der katholischen Kirche besagt, verändert nicht die Lehre über die Kirche. Er … bringt klarer zum Ausdruck, dass außerhalb ihres Gefüges ›vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit‹ zu finden sind, ›die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen‹. (…).« »5. Frage: Warum schreiben die Texte des Konzils und des nachfol- genden Lehramts den Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangen sind, den Titel ›Kirche‹ nicht zu? Antwort: (…) Die genannten kirchlichen Gemeinschaften, die vor allem wegen des Fehlens des sakramentalen Priestertums die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, können nach katholischer Lehre nicht ›Kirchen‹ im eigentlichen Sinn genannt werden.« Gerrit Jan Beuker, Hoogstede Aus den Gemeinden Pastor Gerold Klompmaker in Bad Bentheim Bereits am Montag, dem 25. Juni 2007, begrüßte die Gemeinde Bad Bentheim ihren neuen Seelsorger und seine Familie in ihrem neuen Heim am Grünen Weg. Die Jugend der Gemeinde war fleißig gewesen und überraschte sie mit einem Einzugsbogen. Als dann zu vorgerückter Stunde auch noch der Posaunenchor eintraf und ein Begrüßungsständchen brachte, war auch der Nachbarschaft klar: »In das Haus am Grünen Weg 19 ist wieder Leben eingekehrt.« Einführungsgottesdienst Bei schönstem Sommerwetter fand unter großer Anteilnahme der Gemeinde und vieler Gäste im Vormittagsgottesdienst des 15. Juli in der ev.-altref. Kirche in Bad Bentheim der Einsetzungsgottesdienst von Pastor Gerold Klompmaker statt. Die Einführung nahm sein Vorgänger Pastor Arend Klompmaker vor. Für einen würdigen musikalischen Rahmen sorgte an der Orgel der Organist Gerhard Alsmeier und der Singkreis der ref. Gemeinde Gildehaus/altref. Gemeinde Bad Bentheim unter der Leitung seiner Dirigentin Ludmilla Schmidt. »Allein Gott in der Höh’ sei Ehr« von J.S. Bach erschallte nach der Begrüßung durch das Gotteshaus. Auch die Gemeindegesänge »Sing, sing dem Herrn neue Lieder« (Ps. 98, 1), »Nun lob, mein Seel, den Herren« (Ld. 289, 1) sowie »Gott hat das erste Wort« (Ld. 199, 1–5) drückten Freude über den Anlass aus. Mit göttlicher Gnade In der Predigt über Luk. 8, 5 (»Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen«) hob Pastor A. Klompmaker die Parallelen hervor, die diesem Text besonders im Blick auf das Amt des Predigers Aktualität verleihen: Der Prediger sei zuerst »Diener des göttlichen Wortes« in Freude, Einfalt und Großzügigkeit, ohne Erwartung an den Menschen. Gott selber höre nicht auf, auch in heutiger Zeit allem Widerstand zum Trotz die Gemeinde aufzubau- Hilke, Jaan und Pastor Gerold Klompmaker (vorne rechts), freundlich begrüßt von den Mitgliedern des Kirchenrates der ev.-altref. Gemeinde Bad Bentheim en und zu erhalten, auch wenn die aufgehende Saat nicht gesehen werde. Mit dem Wort der Tageslosung von Helder Camara machte er Pastor Gerold Klompmaker Mut für seine Arbeit: Mit göttlicher Gnade, nicht stehen zu bleiben, gut zu beginnen, auf dem Weg zu bleiben und vorwärts bis ans Ziel zu gehen. Für die Einführung fand das im Gemeindebuch ab Seite 69 abgedruckte Formular Anwendung. Es war ein bewegender Augenblick, als sich Pastor Gerold Klompmaker und die Gemeinde gegenseitig versicherten, von nun an zusammen »freudig unserem gemeinsamen Herrn dienen zu wollen«. Während der Einführung ließ der Chor »Lobe den Herrn, meine Seele« erklingen. Die Gemeinde antwortete mit dem Segenswunsch Ps. 121, 2 +3. Jesus lädt ein zum Leben Im Nachmittagsgottesdienst am selben Tage hielt Pastor Gerold Klompmaker seine Antrittspredigt. Wieder war die Kirche gut gefüllt mit Gemeindegliedern und Gästen. Für die musikalische Begleitung sorgten der Posaunenchor unter der Leitung seines Dirigenten Jürgen Harbort, der ökumenische Chor »get together« unter seiner Leiterin Sabine Engelbertz und Jan Conjer an der Orgel. Mit Posaunenspiel wurden die Gottesdienstbesucher vor der Kirche auf den Gottesdienst eingestimmt. Nach der Einleitung erklang es aus Ps. 100 »Jauchzt, Erde, jauchzet überall«. Der Chor stimmte auf den Gottesdienst ein mit »Da ist ein Sehnen tief in mir«. Die Gemeinde sang vor der Lesung Lied 354, 2–4 »Es ist das ewige Erbarmen« sowie nach der Lesung Lied 592, 1 »Wort, das lebt und spricht«. Weiter ließ der Chor frisch und fröhlich »Jesus lädt dich ein zum Leben« erklingen. Nicht allein unterwegs In der Auslegung des Predigttextes Markus 2, 1–5 (Heilung des Gichtbrüchigen) wies Pastor Klompmaker darauf hin, dass die Träger des Gelähmten das Ziel Jesus Christus nicht aus den Augen verloren hätten. Sie hätten sich selbst in den Hintergrund gestellt und Nachteile in Kauf genommen, damit der Gelähmte ans Ziel komme. Dies verglich er mit der Gemeinde: Sie sei nicht allein unterwegs, Jesus Christus spreche ihr Mut, Halt und Trost zu. Sie sei wie die Träger auf die einzelnen Glieder angewiesen, um nicht ins Wanken zu geraten. Gemeinsam könne die Gemeinde menschliche Mauern aufbrechen, Verantwortung übernehmen, neue Ideen entwickeln und Schwache mit auf den Weg nehmen. Würden andere verletzt, solle man sich bei Auseinandersetzungen zurücknehmen. Gemeinsam getragene Lasten ließen sich begrenzen. Durch Seite 125 Offenheit stehe die Gemeinde anderen nicht im Wege. Der Gemeindegesang »Wir haben Gottes Spuren festgestellt« (Ld. 648, 3) sowie vom Chor gesungen »Halte deine Träume fest, lerne sie zu leben« drückten die frohe, besondere Stimmung des Gottesdienstes aus. Grüße und Dankesworte Nach dem Segen hieß Johann Alsmeier als 2. Vorsitzender für Kirchenrat und Gemeinde Familie Klompmaker herzlich willkommen. Er wünschte Pastor Klompmaker Gottes Segen für seine vielfältigen Aufgaben. Außerdem wünschte er ihm und seiner Familie im neuen Zuhause genug Muße und Zeit für die persönlichen Belange. Dankesworte richtete er im Namen des Kirchenrates und der Gemeinde noch einmal an Pastor Arend Klompmaker für seine segensreiche Tätigkeit und würdigte insbesondere sein Engagement, dass häufig weit über das hinausging, was auf Grund seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung und der deshalb verminderten Arbeitszeit vorgesehen war. Sein weiterer Dank galt den Dienern am Wort, die sich für Predigt- dienste zur Verfügung stellten, außerdem Pastor Dieter Wiggers, der zu einem Teil den kirchlichen Unterricht übernommen hat und die Jugendarbeit unterstützte, und insbesondere Jan Henry Wanink, der ebenfalls Gottesdienste leistete und kirchlichen Unterricht erteilte. Er habe neben weiterer Jugend- und Gemeindearbeit zwischenzeitlich sein kirchliches Examen abgeschlossen und in der Gemeinde einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In seiner Erwiderung bedankte sich Bruder Wanink bei der Gemeinde für die offene Aufnahme und dafür, dass »man ihn habe machen lassen«. Für die Synode und den Synodalverband brachte Pastor Heikens Grüße und Glückwünsche zum Ausdruck und erinnerte die Gemeinde an die übergemeindlichen Aufgaben, für die Pastor Klompmaker unverzichtbar sei. Er bat die Gemeinde, ihm die dafür notwendige Zeit zu lassen. Der Bürgermeister der Stadt Bad Bentheim, Dr. Pannen, begrüßte Pastor Klompmaker mit Familie. Man nehme ihn gern als offenen Menschen in unserer Stadt auf und wünsche ihm alles Gute für sein Amt. R »Die Gnade in Gottes Gerichte« Zu den Aufgaben des Älterwerdens gehört auch das Aufräumen. Das ist jedoch, wie wir alle wissen, leichter gesagt als getan. Ein ganz besonders schweres Unternehmen ist das Aufräumen von Büchern, Schriften, Briefen und Karten. Was sich da im Laufe eines nunmehr doch ziemlich langen Lebens nicht alles angesammelt hat! Während ich in den letzten Tagen eifrig dabei war, Unnützes auszusortieren und in die Papiertonne zu werfen, entdeckte ich auch wieder etwas, was ich lange nicht in der Hand gehabt, aber doch durch die Jahrzehnte hindurch bewahrt hatte. Es ist ein kleines vergilbtes Bändchen; es erschien mit Lizenz der Militärregierung ein Jahr nach Kriegsende unter dem Titel »Die Gnade in Gottes Gerichte«, geschrieben von dem Theologen Edmund Schlink. In einem Nachwort bemerkt der Verfasser, der Inhalt sei aus Predigten erwachsen, die er in den Wochen nach dem Zusammenbruch (Mai 1945) in Bielefeld gehalten habe. Pfingsten 1945 sei der Inhalt druckfertig gewesen. Einige Monate später ist es erschienen und habe ich es mir angeschafft. Weshalb bewahre ich solch ein Büchlein bis ins hohe Alter? Weil es damals ein ganz wichtiger Beitrag war, erste geistliche und zugleich politische Orientierungshilfe zu geben. SchließSeite 126 lich war nicht nur ein nazistischer Staat mit all seiner Bosheit enttarnt worden, sondern auch die Kirche war in weiten Teilen des Landes in Misskredit geraten; nicht nur die Kirchen, die durch braune sogenannte »Deutsche Christen« beherrscht wurden, sondern auch sogenannte intakte Kirchen, die zwar nicht selbst national-sozialistisch geprägt waren, aber doch mit den Wölfen geheult hatten. Edmund Schlink spricht mutige und zugleich seelsorgerliche Worte in ihre Richtung, wenn er schreibt: »Gerade so groß wie die Schuld der politischen Führung ist die Schuld derjenigen Kirchenführer und Pfarrer, die wie die falschen Propheten des Alten Testaments da ›Gott mit uns‹ riefen, wo Gott schon längst gegen uns war, und da Gottes Segen verkündigten, wo sie Gottes Gericht hätten ankündigen müssen, die da Beifall geklatscht haben, wo sie hätten schweigen sollen, und die da geschwiegen haben, wo sie hätten warnen müssen … die im gehei- Frau Pastorin Parschat von der ev.ref. Kirchengemeinde Bad Bentheim hieß ihren neuen altref. Amtskollegen mit seiner Familie auch im Namen der ev.-ref. Kirchengemeinde Gildehaus und der ev.-luth. Kirchengemeinde Bad Bentheim-Gildehaus herzlich willkommen. Auch Frau Kühne vom Pfarrgemeinderat der röm.-kath. Kirchengemeinde begrüßte Pastor Klompmaker herzlich. Die röm.-katholische Kirchengemeinde setze weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem ACK. Pastor Dieter Wiggers ließ es sich nicht nehmen, seinem Kollegen für seine neue Tätigkeit in der Bentheimer Gemeinde alles Gute zu wünschen. Er freue sich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit in der Jugendarbeit mit vielen neuen Ideen und Impulsen. Beim anschließenden Kaffeetrinken nutzten Gemeindeglieder und Gäste die Gelegenheit, Familie Klompmaker persönlich zu begrüßen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Dieser denkwürdige Tag wird der Gemeinde noch lange in Erinnerung bleiben. Dirk Züter und Sophie Alsmeier men den Nationalsozialismus ablehnten, aber in der Öffentlichkeit ihn ›freudig bejahten‹.« Schlink macht unter Hinweis auf all die inzwischen erfahrenen Schrecken deutlich, dass gerade in ihnen Gott richtend handelte. Ich zitiere: »Der Zusammenbruch Deutschlands ist nicht nur Menschenwerk, sondern Gottes Werk, nicht nur göttliche Zulassung, sondern Gottes Tat. … Er hat die Macht, vor der fast alle niederknieten, wie eine Seifenblase platzen lassen. Mit Mann und Ross und Wagen hat uns der Herr geschlagen. Gott hat die Städte in Ruinen verwandelt und unsere Kultur zerstört, in der kein Platz mehr für Jesus Christus bleiben sollte. Gott hat die Kirchen zerstört und Stümpfe ihrer ausgebrannten Türme als Zeichen seines Zorns in unserer Mitte stehen lassen.« Aber das Büchlein will keine Abrechnung voller Schuldzuweisungen sein. Es ist eine seelsorgerliche Schrift, Ergebnis aktueller Christuspredigt. Und weil es eine seelsorgerliche Schrift ist, kann es auch einen tröstlichen Inhalt und eine tröstende Absicht haben. Aber nun eben keinen billigen Trost. Das Gericht muss in aller Schärfe verkündigt und Schuld muss in aller Schärfe als Schuld aufgedeckt werden. Nur so, aber dann auch wirklich, kann die Gnade in Gottes Gerichte verkündigt werden. Aber Gnade gibt es für uns Menschen nur dann, wenn wir dem Zorn Gottes standhalten. Der Gott, der Schuld vergeben will, muss zuerst unsere Schuld aufdecken. Diesen Dienst hat Schlink allen denen getan, die in der Zeit nach dem Zusammenbruch offen waren für die ungeschminkte Wahrheit Gottes, und das heißt: für die ungeschminkte Predigt in seinem Namen. Heute, reichlich sechzig Jahre später, mag manchem ein Büchlein wie dieses als veraltet vorkommen, höchstens mit dem historischen Wert, indem es uns einen Blick in die damalige Zeit und das damalige Ringen um Wahrheit und Klarheit gewährt. Aber ist da nicht etwas bleibend Aktuelles in solch einer zeitbedingten Schrift? Gibt es für uns eine andere Gnade als die Gnade in Gottes Gericht? Darüber sollten wir ruhig einmal nachdenken. Gibt es für uns ein DIAKONIE Eylarduswerk Einer geht, zwei bewährte Kräfte folgen – so sieht der Wechsel aus, der zum 1. September 2007 im hauptamtlichen Vorstand der Diakonischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hestrup/Gildehaus e.V. erfolgt. Die Mitgliederversammlung bedachte die Weiterentwicklung des Werkes und erteilte dem Verwaltungsrat und dem Vorstand Entlastung für das Geschäftsjahr 2006. Durch die Darstellung der Arbeit von Hobbit, Beratungsstelle für von sexueller Gewalt Betroffene, zu erreichen in der Bachstraße 2 in Nordhorn, wurden der Mitgliederversammlung exemplarisch Einblicke in die inhaltliche Arbeit gegeben. Wechsel im hauptamtlichen Vorstand Detlev Krause und Friedhelm Wensing werden ab September das Eylarduswerk leiten. Karl-Heinz Filthuth, zurzeit hauptamtlicher Vorstand, wechselt in die Freiphase der Altersteilzeit. Detlev Krause (52), seit 1990 im Eylarduswerk tätig, zunächst als Heimleiter, später als Bereichsleiter für die gesamten Erziehungshilfen, übernimmt den Bereich Pädagogik. Für den Bereich Finanzen wird Friedhelm Wensing (45) zuständig; er arbeitet seit 1989 im Eylarduswerk, zunächst als Verwaltungsleiter, später als Bereichsleiter Verwaltung/Technik/Hauswirtschaft. Die von beiden wahrgenommenen Bereichsleiterstellen werden nicht wieder besetzt; es erfolgt eine Umverteilung der Aufgaben innerhalb des Eylarduswerkes. Drängende Themen Der Geschäftsbericht, nunmehr zum 13. Mal auch als Teil der Öffentlichkeitsarbeit vorgelegt, schildert die angenommenen Herausforderungen. Seit Jahren beschäftigt das Eylarduswerk der Umgang mit Gewalt. Dazu wurden Konzepte und Positionen erarbeitet. Ergänzend ist 2007 eine Weiterbildung zum/zur »Keep-Kid-Cool-TrainerIn« für Mitarbeitende des Werkes und externe Teilnehmer begonnen worden. Das Eylarduswerk hat gesellschaftliche Entwicklungen und den demografischen Wandel im Blick. »Obwohl die Zahl der Kinder abnimmt, wird unsere Arbeit nicht weniger, sondern eher mehr«, sagte Detlev Krause. Die »Al- terspyramide« verändert sich, es gibt weniger junge Menschen. Andererseits ist z.B. unter Berücksichtigung steigender Kinderarmut schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen der demografische Wandel auf die Arbeit haben wird. Im Oktober 2005 ist eine Regelung zum »Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung« in das Kinder- und Jugendhilfegesetz aufgenommen worden. Doch wird in den Medien immer wieder von schrecklichen Einzelfällen der Vernachlässigung berichtet. »Die Diakonie hat die Verpflichtung, Verwahrlosung und Vernachlässigung wahrzunehmen und diesbezügliche Toleranz nicht hinzunehmen«, sagte Friedhelm Wensing. Das Eylarduswerk ist bereit, an notwendigen Angeboten in der Region mitzuwirken. Hilfen wurden weiterentwickelt Das Verbundsystem von Wohn- und Tagesgruppen, Betreuungsfamilien und Familienwohngruppen, Jugendwohngemeinschaften und ambulanten Formen der Erziehungshilfe wie auch der Eylardus-Schule umfasst zurzeit rund 50 Projekte in einem Umkreis von 70 Kilometern um Gildehaus. Neu ist die seit einem Jahr angebotene 5-Tage- göttliches Zudecken unserer Schuld, solange wir selbst meinen, sie zudecken zu können und krampfhaft uns dagegen sträuben, wenn sie uns in Gottes Namen aufgedeckt wird? Jedenfalls ist dies der Grund für die heutige Randbemerkung. Ich werde auch weiterhin Unnützes und Gestriges in die Papiertonne werfen, aber dieses Büchlein mit Sicherheit nicht. Heinrich Baarlink, Nordhorn Betreuung. Von Sonntagabend bis Freitagnachmittag werden die Kinder in einer Gruppe betreut, am Wochenende leben sie zu Hause. Bei den Tagesgruppen ist eine Reduzierung der Platzzahlen erfolgt, die Zahl der Kinder und Jugendlichen aber gestiegen. Der Trend geht zu so genannten »Teilbetreuungen«. Dies erfordert eine hohe Flexibilität der Mitarbeitenden. Die Nachfrage nach ambulanten Diensten wurde geringer, hingegen ist die Zahl der Schüler der Eylardus-Schule weiter gestiegen, hauptsächlich durch so genannte »Externschüler« aus den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland. Um gerade für jüngere die Fahrzeiten zu verkürzen, wird überlegt, eine Außenstelle der Schule in Lingen einzurichten. Im therapeutischen Bereich hat das Eylarduswerk seine Angebote erweitert, da es eine zunehmende Zahl von gestörten, insbesondere psychisch kranken jungen Menschen gibt, bei denen es darum geht, eine weitere Verschlimmerung zu verhindern. Im vergangenen Jahr betreute das Eylarduswerk 572 Kinder und Jugendliche. Beratungsstelle Hobbit Hobbit besteht seit Oktober 1992. Die Beratungsstelle hat seit ihrem Bestehen über 1600 Personen beraten und/oder behandelt. Im Durchschnitt gibt es jährlich über 100 Neuanfragen. Mädchen und Jungen aller Altersgruppen und Erwachsene sind davon betroffen, dass Erwachsene oder Jugendliche das Bedürfnis nach Zuwendung und/oder die Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen ausnutzen, um die eigenen sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. 94 % der Täter waren dem Opfer vor der Tat bekannt, 57 % stammen aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer, die oft lange schweigen, aus Angst oder Scham oder um Angehörige zu schützen. Die Problembereiche der Betroffenen hätten sich nicht wesentlich verändert, sagte Bereichsleiter Klaus ter Horst in der Schilderung der Entstehung und Entwicklung der Beratungsstelle. Aufgrund aktueller Anfragen wurden das »Stalking«, bei dem andere andauernd ausspioniert, verfolgt, sexuell belästigt, bedroht und unter Umständen auch Seite 127 körperlich attackiert werden, und die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz stärker in den Blick genommen. Diplom-Psychologin Mechthild Iburg stellte Kurse und Projekte vor, die darauf zielen, Kindern und Eltern Kompetenzen zu vermitteln und so langfristig zur Verhinderung von Gewalt beizutragen (»Kess erziehen«, »Triple P«-Elternkurse, »Starke Kinder«, Wen-Do- und Selbstwerttraining). Diplom-Psychologin Jenny Verwolt berichtete aus der praktischen Arbeit mit Betroffenen. Wichtig ist die Hilfe in Krisen durch Beratung (auch von Fachkräften und Betreuungspersonen) und Begleitung (bis zur eventuellen Gerichtsverhandlung). Ein Tätigkeitsbericht über die Arbeit von Hobbit kann bei der Beratungsstelle angefordert werden. Am Mittwoch, dem 26. September 2007, veranstaltet die AEGN (Aktionsgemeinschaft evangelischer Gemeinden Nordhorn) einen Informationsabend, den Jenny Verwolt und Mechthild Iburg gestalten. Die Versammlung findet im ev.-altref. Gemeindehaus statt. Herzlich willkommen! Wirtschaftliche Situation stabil Die wirtschaftliche Situation des Eylarduswerkes ist laut Filthuth »stabil«. Der Umsatz ist von 11,7 Millionen Euro im Diakonie Katastrophenhilfe r p Über eine Million Menschen obdachlos Nach schweren Überschwemmungen in Südostasien ruft die Diakonie Katastrophenhilfe zu Spenden für die Flut-Opfer auf. Allein in den indischen Bundesstaaten Assam, Bihar, Orissa und West-Bengalen wurden in den vergangenen Tagen über eine Million Menschen obdachlos. In Nepal sind Zehntausende auf der Flucht vor den Wassermassen. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Hilfsmaßnahmen gemeinsam mit dem internationalen kirchlichen Bündnis ACT international (Kirchen helfen gemeinsam) mit 75 000 Euro. Die Regenfälle in Südostasien dauern mittlerweile seit Anfang Juli an, in den letzten Tagen hat sich die Situation in den indischen Bundesstaaten aufgrund heftiger Niederschläge dramatisch verschlechtert. Im Bundesstaat Assam beispielsweise sind mehr als 600 000 Menschen betroffen – die meisten haben ihre Häuser, ihr gesamtes Hab und Gut verloren. In vielen Gebieten sind die Bahntrassen und Brücken zerstört, Straßen sind unbefahrbar, die Wasser- und Stromversorgung ist ausgefallen. In West-Bengalen stehen derzeit rund 284 Quadratkilometer Land unter Wasser, landesweit haben bereits über 200 Menschen in den Fluten den Tod gefunden. »Die Zerstörung der Infrastruktur erschwert die Versorgung der Menschen ungemein. Wir sind dringend auf weitere Hilfe angewiesen, um den Betroffenen helfen zu können«, berichtet CASADirektor Sushant Agrawal. Lokaler Partner leistet Nothilfe Church’s Auxiliary for Social Action (CASA), Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in Indien, hat in den betroffenen Regionen mit der Verteilung von Lebensmitteln und Nothilfepaketen Seite 128 begonnen. Insgesamt 10 000 Familien erhalten Plastikplanen für Notunterkünfte, Wolldecken, Kleidung und Baumaterialien für den Wiederaufbau ihrer Häuser. »Wir müssen vor allem g den Menschen eine Bleidafür sorgen, be für den Übergang zu geben. Denn wir gehen davon aus, dass die starken Monsunregen noch einige Monate anhalten«, so Agrawal weiter. Besonders berücksichtigt werden dabei extrem arme Familien, landlose Bauern, alleinerziehende Mütter und Kinder. Heftige Regenfälle haben tausenden Menschen das Zuhause geraubt Foto: Reuters / Rafiquar Rahman Hilfe in Nepal Auch Nepal ist von den heftigen Regenfällen stark betroffen. Mehr als 200 000 Menschen leiden unter den Jahr 2005 auf 12,1 Millionen Euro in 2006 gestiegen. Die mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim vereinbarten Entgeltsätze sind seit 2003 und bleiben bis Ende 2008 unverändert. Spenden und Kollekten und andere Zuwendungen sind für das Eylarduswerk wichtig. Sie helfen bei der Finanzierung von Projekten, die über die Entgeltsätze nicht zu finanzieren sind, und sie machen die innere Verbundenheit mit dem Werk deutlich. Die Entwicklung des Spendenaufkommens bereitet Sorgen. Das Ergebnis war rückläufig, von 32 500 Euro im Jahr 2005 auf 29 300 Euro im Jahr 2006. Jan Alberts, Nordhorn Überschwemmungen. Rund 10 000 Häuser wurden zum Teil vollständig zerstört, über zehntausend Menschen mussten evakuiert werden. Den Familien fehlt es vor allem an sauberem Trinkwasser und Essen. Außerdem sind die Betroffenen in den Gebieten von medizinischer Versorgung abgeschnitten, auch die Stromversorgung und Telefonleitungen funktionieren nicht mehr. Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt über ACT international die humanitäre Hilfe vor allem in den Distrikten Banke, Kailali und Jhapa. In 30 Dörfern sollen rund 50 000 Menschen mit Nahrung wie Reis, Speiseöl und Salz versorgt werden. Des Weiteren werden Kochutensilien und Plastikplanen für Notunterkünfte verteilt. Unwetter auch in Bangladesch Auch das Nachbarland Bangladesch g leidet unter den Überschwemmungen durch den Monsun, der in diesem Jahr besonders früh eingesetzt hat. In den nächsten Tagen wird ein weiterer Anstieg der Pegel erwartet, wenn die Wassermassen aus Nepal und Indien nach Bangladesch fließen. Die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe und ACT international sind bereits in Alarmbereitschaft und bereiten Hilfsmaßnahmen vor. Die Monsunsaison wird noch einige Wochen andauern. In der Regel kommt es bis Ende September zu heftigen Regenfällen. Eine schnelle Rückkehr der Menschen in ihre Dörfer und Häuser ist somit noch nicht in Sicht. Aber auch wenn die Überschwemmungen zurückgegangen sein werden, werden die Menschen noch längere Zeit unter den Folgen zu leiden haben. Vielerorts sind die Ernten zerstört. In den betroffenen Regionen droht es zu Versorgungsengpässen zu kommen. Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart, 02.08.2007 Mission und ökumenische Diakonie Der Fürbitte empfohlen Zimbabwe Zimbabwe war einst ein wohlhabender Staat, aber durch Missmanagement, politische Untätigkeit und die internationale Isolation der Regierung Mugaves ist das Land zu einem der ärmsten Länder Afrikas geworden. Bischöfe von Zimbabwe schrieben in der Leidenszeit einen pastoralen Brief für alle Gläubigen. Darin heißt es u.a.: »Viele Zimbabwer leiden und sind verärgert. Die Landreform hat vielen Bewohnern Hunger und Unterernährung beschert. Die Kluft zwischen Reichen und Armen ist größer geworden, und eine kleine Gruppe um Mugave hat sich sehr bereichert. Auch viele Christen distanzieren sich nicht von dieser Diktatur bzw. arbeiten selbst aktiv daran mit … Gott aber tut, was gut ist, er ist mit denen, die Unterdrückung leiden.« Kerk in Actie unterstützt zusammen mit ICCO Schulkinder im Zambezi-Tal, einem Gebiet, in dem die Bevölkerung unter Arbeitslosigkeit g und dem häufigen g Wechsel von Trockenheit und Überschwemmungen zu leiden hat. Kindern wird täglich ein Becher nahrhaften Breis angeboten; so können sie die Schule besuchen und von der entwürdigenden Kinderarbeit ferngehalten werden. Im letzten Jahr konnten wir 20 000 Kinder auf diese Weise helfen. Herr, sei mit den Menschen in Zimbabwe, die jeden Tag Hunger leiden. Gib ihnen Kraft und Nahrung. Gib ihnen fachkundige Leiter, die den Interessen des Volkes dienen und nicht ihren eigenen. Lege es Menschen ins Herz, dass sie ihre Mitmenschen nicht unterdrücken. Naher Osten Das Arab Educational Institute (AEI) in Bethlehem bietet Kurse und Material für Lehrer an, zur Förderung des Unterrichts über Judentum, Christentum und Islam an zwanzig Schulen. Dadurch sollen Verständnis und Respekt füreinander geweckt werden, was gerade jetzt sehr notwendig ist. Außerdem arbeiten die Lehrer mit den Kirchen in Jerusalem zusammen, um Menschen das Leid bewusst zu machen, das der Konflikt für die einfache Bevölkerung mit sich bringt. Kerk in Actie konnte in diesem Jahr wegen rückläufiger Einnahmen nur 20 000 € von den zugesagten 25 000 € zur Verfügung stellen. Umso wichtiger ist es, in unseren Gebeten an diese Arbeit zu denken. Gott der Liebe, wir bitten dich um Frieden und gegenseitiges Verständnis in Israel und den palästinensischen Gebieten, wo drei Religionen zusammenwohnen. Segne bitte die Arbeit des Arab Educational Institute. Irak Wir beten für die Menschen im Irak. Es ist ein Land, das durch viele verschiedene Gruppierungen mit ihren eigenen Interessen, durch Einmischung von außen und durch Gewalt geprägt ist. Unsere besondere Fürbit- te gilt Christen in Dora, einem Stadtteil von Bagdad. Die assyrische St.George-Kirche wurde im Mai 2007 durch einen Brand zerstört. Eine extremistische Gruppe zwingt Christen, höhere Beträge als Schutzgeld zu zahlen, damit sie in ihren Häusern wohnen bleiben können. Wer nicht bezahlt, ist in Gefahr. Viele Christen leben in Angst und ziehen weg, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Herr, wir bitten dich um ein Ende der Gewalt und um gerechte Verhältnisse im Irak. Schenke diesem von Unruhen geplagtem Land Frieden. Nach: »Wereld en Gebed« Hermann Teunis, Ihrhove EINLADUNGEN Synodalverband Ostfriesland Die nächste Versammlung des Synodalverbandes Ostfriesland findet am 10. Oktober 2007, um 19.30 Uhr in Neermoor statt. Anträge und Eingaben können bis zum 10. September an den Schriftführer des Synodalverbandes Pastor Hermann Teunis, Ihrener Straße 12, 26810 Ihrhove, gerichtet werden. Der Kirchenrat der einberufenden Gemeinde Emden Ält. Jelle Wielstra, Vorsitzender Diak. Hermine Balzar, Schriftführerin Tagesfahrt nach Ostfriesland Die Männer-, Haus- und Gesprächskreise planen eine Tagesfahrt nach Ostfriesland. Bei genügender Beteiligung soll sie stattfinden am Samstag, den 22. September 2007. Auf dem Programm stehen u.a. die Besichtigung der Johannes a Lasco Bibliothek, ein Stadtführung in Emden und ein Besuch der ev.-altreformierten Gemeinde Ihrhove. Abfahrt: 7.30 Uhr ab Nordhorn Rückkehr: ca. 19.30 Uhr in Nordhorn Das genaue Programm mit Angaben zu den Haltestellen und jeweiligen Abfahrtszeiten wird den Teilnehmern zugeschickt. Wer Interesse hat, sollte sich bitte bis zum 8. September 2007 bei Albert Stegeman Ringe (Tel.: 0 59 44 / 612) anmelden. I.A. des Vorstandes Albert Stegeman Großringer Querstraße 86, 49824 Ringe Der Grenzbote Erscheint vierzehntägig, in den Sommerferien einmal in drei Wochen. Herausgeber: Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen Redaktion: Jan Alberts, Dr. Gerrit Jan Beuker, Hermann Teunis Schriftleitung: Pastor J. Alberts, Westerwaldstraße 19, 48527 Nordhorn, Telefon: 05921/4782, Fax: 05921/722126, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: Mittwoch nach der vorhergehenden Nummer; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Druck und Verlag: A. Hellendoorn KG, 48455 Bad Bentheim Bestellmöglichkeiten: Bei Kirchenräten für den Bezug über die Kirchengemeinde; für Postbezug bei: Gesine Wortelen, Buchenstraße 32, 48465 Schüttorf, E-Mail: [email protected] Bezugsgebühren: EURO 25,– bei Bezug über Kirchengemeinden, EURO 40,– bei Postzustellung Anzeigen: EURO 0,50 je Millimeterzeile (bei halbseitiger Breite) Seite 129 Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2. Korinther 12, 9 In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer guten Mutter und Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine Hanny Baarlink geb. Meyer * 28. September 1921 † 11. Juli 2007 Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Hebräer 13, 8 Gott der Herr nahm unsere Vereinsschwester Hanny Baarlink zu sich in sein Reich. Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit. Ev.- altref. Frauenverein I Emlichheim In stiller Trauer Heinrich Baarlink Berend-Jan und Johanne Baarlink Jenny und Reinhard van Faassen mit Simon, Daniel und Lena Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und nicht verzagen. Jesaja 12, 2 und alle Anverwandten 49814 Laar-Echteler, Emlichheim, Vechtetalstraße 60, den 11. Juli 2007 So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43, 1 Es hat Gott dem Herrn gefallen, nach kurzer, schwerer Krankheit, meinen innigst geliebten Mann, unseren treu sorgenden Vater und Schwiegervater, unseren lieben Opa und Uropa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin Jan de Blecourt * 6. November 1926 † 13. Juli 2007 zu sich zu nehmen in sein Reich. Grete Stroers geb. kl. Vennekate * 25. Mai 1923 † 26. Juli 2007 In stiller Trauer Bernhard und Gisela Stroers Stefan Anni und Georg Bonke Andreas und Marion, Hendrik und Nicole Gerda und Hildebrand Beerlink Johannes, Anne und Patrick Jan und Gerda Stroers Kathrin und Peter, Insa Gerhard und Annegret Stroers In Dankbarkeit und stiller Trauer Judith und Jan, Mathias Hermine de Blecourt geb. Ekelhoff Hermann und Gerda de Blecourt Günter Stroers Annegret und Günter Konjer mit Sven, Nico und Luca Mara und Robert, Alisa Hannes und Gineke de Blecourt Anita und Heinz Schäffer mit Melanie Geert-Jan und Jolanda mit Ashley Remco Annemie Neele, Madita Jürgen und Helga de Blecourt mit Kjell und Siri und alle Anverwandten 49824 Emlichheim, Laar, Hoogeveen/NL Erlenstraße 19 Seite 130 In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine Anke und Ingo Cebulla Svenja und Stefan, Lana 48455 Bad Bentheim, Nettetal-Lobberich, Nordhorn, Hiltrup, Schüttorf, Gildehaus Traueradresse: Familie Stroers, Glückaufstraße 29, 48455 Bad Bentheim