159/16 © 2001 Schattauer GmbH Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz und endotheliale Dysfunktion B. M. Balletshofer, H. U. Häring Medizinische Klinik, Universität Tübingen, Abteilung Endokrinologie, Stoffwechsel und vaskuläre Medizin (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. H. U. Häring) Schlüsselwörter Keywords Insulinresistenz, endotheliale Dysfunktion, endothelabhängige Vasodilatation, NO-Synthase, Diabetes mellitus, pathologische Glukosetoleranz Insulin resistance, endothelial dysfunction, endothelial dependent vasodilation, NO-synthase, diabetes mellitus, impaired glucose tolerance Zusammenfassung Summary Endotheliale Funktionsstörungen zeigen eine hohe Korrelation sowohl zu atherosklerotischen Gefäßerkrankungen als auch zu isoliert vorliegenden kardiovaskulären Risikofaktoren. Bei Patienten mit Diabetes mellitus, gestörter Glukosetoleranz und bereits bei normoglykämischen insulinresistenten Nachkommen von Typ-2-Diabetikern findet sich eine erhöhte Prävalenz endothelabhängiger Funktionsstörungen. Im Sinne antiatherosklerotischer Schutzmechanismen der Gefäßwand scheint vor allem der endothelabhängigen Stickoxid(NO-)Produktion eine wesentliche Rolle zuzukommen. NO ist involviert in Schlüsselereignisse in der Pathogenese der Atherosklerose, wie z.B. Störungen der Vasotonusregulation, der Thrombozyten-Gefäßwand-Interaktion, der Monozytenadhäsion und der Proliferationshemmung der glatten Gefäßmuskulatur. Deshalb könnte die nachweisbare Reduktion der endothelialen NO-Bioverfügbarkeit bei Patienten mit Insulinresistenz zum beschleunigten Ablauf atherosklerotischer Gefäßveränderungen beitragen. Der Mangel an NO stellt am ehesten einen Summationseffekt aus metabolisch induzierter Hemmung der NO-Synthase-Aktivität (z.B. durch nicht veresterte Fettsäuren) und parallel beschleunigtem NO-Abbau durch oxidativen Stress dar. Die vermehrte Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen resultiert u.a. aus einer gesteigerten NAD(P)H-OxidaseAktivität, Interaktionen sog. »advanced glycosylated end products« (AGE) und einer Erhöhung der AldoseReduktaseaktivität bei Hyperglykämie mit einer Verarmung an NAD(P)H, einem Kosubstrat der NO-Synthese aus L-Arginin. Auf der anderen Seite lassen sich bei Diabetikern Störungen antioxidativer Abwehrsysteme nachweisen, wie z.B. im Sinne einer verminderten Superoxid-Dismutase-Aktivität. Somit entsteht bereits in der Phase des Prädiabetes ein Circulus vitiosus mit relevant pro-atherosklerotischem Potenzial. Interventionsstudien belegen eine potenzielle Reversibilität dieser funktionellen Gefäßschäden. Endothelial dysfunction is highly correlated with vascular disease as well as with a cluster of cardiovascular risk factors. Patients with diabetes, pathological glucose tolerance and even insulin resistant normoglycemic firstdegree relatives of patients with type 2 diabetes present a high prevalence of disturbed endothelial dependent functions. There is substantial evidence, that endothelium-derived nitric oxide (NO) plays here a major role regarding the antiatherosclerotic property of the vascular wall. NO is involved in key events in the pathogenesis of atherosclerotic disease, such as the regulation of the vascular tone, platelet-vessel wall interaction, monocyte adhesion and the inhibition of smooth muscle cell proliferation. Therefore reduced bioavailability of endothelium derived NO in patients with insulin resistance may contribute to the accelerated process of arteriosclerosis. The lack of NO seems to result from a combination of metabolically induced decrease of NO-synthase activity (e.g. by elevated levels of non-esterified free fatty acids) and over an inactivation of NO by oxidative stress. The enhanced generation of oxygen-derived free radicals is in part due to an increase in NAD(P)H-oxidase activity, interactions of advanced glycosylation end products (AGE) and a hyperglycemia induced increase in aldose reductase activity, leading to a further depletion of NAD(P)H, which is required for generation of NO from L-arginine. On the other side diabetes is associated with disturbed antioxidative defense mechanisms, such as reduced activity of superoxide dismutase. Thus already in the stage of “prediabetes” a vicious circle develops with a relevant proatherosclerotic impact. Recent intervention studies prove the potential reversibility of endothelial dysfunction. Hämostaseologie 4/2001 Type 2 diabetes, insulin resistance and endothelial dysfunction Hämostaseologie 2001; 21: 159–66 Typ-2-Diabetes, pathologische Glukosetoleranz und kardiovaskuläre Morbidität/Mortalität Typ-2-Diabetiker wie auch bereits Patienten mit gestörter Glukosetoleranz (IGT) weisen eine deutlich gesteigerte kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität auf (38, 39). Daten der Framingham-Studie zeigten ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko klinisch relevanter atherosklerotischer Erkrankungen bei manifestem Typ-2Diabetes (38). Durch Interventionsstudien wie z.B. die UK Prospective Study konnte belegt werden, dass durch eine Optimierung der Diabeteseinstellung dieses gesteigerte Risiko gesenkt werden kann. So konnte durch eine therapeutisch erreichte Reduktion des mittleren HbA1c um jeweils 1% eine Risikoreduktion von 14% für Herzinfarkt und von 37% für mikroangiopathische Komplikationen erzielt werden (61). Der nur begrenzte Effekt auf makroangiopathische Schäden legt nahe, dass eine maximale Senkung des kardiovaskulären Risikos bei Typ-2-Diabetikern nicht allein durch eine Optimierung der Diabeteseinstellung zu erzielen ist (71). Uusitupa konnte in einer finnischen Studie an 133 neu diagnostizierten Typ-2-Diabetikern im Alter zwischen 45 und 64 Jahren im Vergleich zu einer randomisierten Kontrollgruppe ein 1,7fach erhöhtes Risiko für einen zurückliegenden Myokardinfarkt bei Männern und ein 4,4faches für Frauen belegen (72). Diese Daten zeigen damit nicht nur das deutlich erhöhte Risiko diabetischer Frauen im Vergleich zu NichtDiabetikerinnen, sondern auch die Tat- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 160/18 Balletshofer, Häring sache, dass der Prozess der Atherosklerose bereits in der Phase vor der klinischen Diabetesmanifestation in Gang gesetzt wird. Diese Erkenntnisse lenkten das Augenmerk zunehmend in die prädiabetische Phase unter Berücksichtigung aller Variablen des sog. metabolischen Syndroms. So konnte Knowler in einer Untersuchung an 147 Patienten mit gestörter Glukosetoleranz bereits in diesem Stadium eine erhöhte alters- und geschlechtsassoziierte Sterblichkeit belegen (40). Die Mortalitätsraten lagen hier in einer Followup-Untersuchung nach über 20 Jahren Beobachtungszeit bei 37,9 ± 1,9 für Personen mit normaler Glukosetoleranz und 53,6 ± 4,2 (pro 1000 Patientenjahre) für Personen mit gestörter Glukosetoleranz (40). Damit kommt zum Ausdruck, dass metabolische Veränderungen, die sich bereits in der Phase vor Diabetesmanifestation nachweisen lassen, aus primärprophylaktischer Sicht von enormer Bedeutung sind. Pathologische Nüchternglukose und kardiovaskuläre Morbidität Die Frage, ob sich diese Risikogruppe bereits durch erhöhte Nüchternglukosespiegel identifizieren lässt, wurde retrospektiv von Tominaga in Japan an 382 Patienten mit gestörter Glukosetoleranz untersucht (69). Die Kategorie »gestörte Nüchternglukose« (impaired fasting glucose – IFG; Nüchternblutzuckerwerte zwischen 110 und 126 mg/dl), wie von der American Diabetes Association in ihrer Neukategorisierung der Diabetes-Klassifikation 1998 neu eingeführt (68), war in dieser 5-Jahresfollow-up-Studie allerdings nicht mit einem statistisch signifikant erhöhten Risiko an kardiovaskulären Komplikationen assoziiert. Hingegen war eine gestörte Glukosetoleranz mit einer 2,2fach erhöhten kardiovaskulären Mortalität verbunden (69). Zum gleichen Ergebnis kam eine deutsche Studiengruppe, die die Korrelation von Intima-/Media-Dicke, Nüchtern-Blutglukose Hämostaseologie 4/2001 und 2-Stunden-Wert nach oraler Glukosebelastung analysierte. Die Intima-/MediaDicke als früher morphologischer Marker einer vorliegenden Atherosklerose war in dieser Studie an 104 Patienten mit pathologischer Nüchternglukose im Vergleich zu einer Alters-, Geschlechts- und BodyMass-Index-vergleichbaren Kontrollgruppe nicht signifikant unterschiedlich. Patienten mit pathologischer Glukosetoleranz hingegen wiesen eine signifikant verbreiterte Intima-/Media-Dicke auf (34). Endotheliale Dysfunktion und deren Assoziation zu Insulinresistenz und Störungen der Glukosehomöostase Insbesondere unter dem Aspekt der Primärprophylaxe ist die Frühidentifikation von Hochrisikokollektiven von entscheidender Bedeutung. Diese erfordert neben der frühen Detektion kardiovaskulärer Risikofaktoren auf dem Boden metabolischer Störungen die Frühidentifikation von Gefäßveränderungen im Prozess der Atherosklerose, bevor es zu manifest stenosierenden Gefäßschäden kommt. Eine Verbreiterung der Intima-/ Media-Dicke zählt hierbei zu den frühen morphologischen Gefäßveränderungen; allerdings scheint diesem Stadium bereits eine Phase funktioneller Gefäßveränderungen voranzugehen. Die Eigenschaft des Endothels als relevantes autokrines und parakrines Organ in der Regulation der Gefäßwandfunktion gewann in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung. Eine der Schlüsselfunktionen liegt in der Regulation des freien Blutflusses. Das Endothel nimmt hierbei Einfluss sowohl auf das pro- und antikoagulatorische System (17, 74) als auch auf die Regulation der interzellulären Interaktion und des Gefäßtonus (10). All diese Partialfunktionen des Endothels weisen bei Patienten mit diabetischer Stoffwechsellage Störungen auf (41). Vasokonstriktorische Einflussgrößen auf den Gefäßtonus stellen das Renin-Angioten- sin-System und das im Endothel gebildete Endothelin dar. Vasodilatatorisch wirkt neben dem sog. hyperpolarisierenden Faktor und Prostazyklin vor allem die endothelabhängige Stickoxid-(NO-)Produktion (44). NO führt nicht nur über eine cGMP-vermittelte Reaktion zu einer Relaxation der subendothelialen glatten Gefäßmuskulatur (Abb. 1), sondern weist weitere Schlüsselfunktionen im Prozess der Atherosklerose auf. Hier sind vor allem die hemmende Wirkung auf die Plättchenaggregation wie auch auf die Monozytenadhäsion (17) und die Proliferationshemmung der glatten Gefäßmuskelzellen (24) von Bedeutung. Der vorliegende Übersichtsartikel legt den Schwerpunkt auf den Zusammenhang GlukosestoffwechselInsulinresistenz und damit assoziierte Veränderungen der Gefäßtonusregulation aufgrund einer verminderten Bioverfügbarkeit an endogenem NO. Eine inzwischen weit verbreitete nichtinvasive Methode zur Messung der endothelabhängigen Gefäßtonusregulation stellt die Erfassung veränderter Blutflussgeschwindigkeiten und Veränderungen des Gefäßdiameters nach Einwirkung von Fluss-induzierten Scherkräften auf das Endothel dar (flow associated vasodilation [FAD]) (35). Eingesetzt wird hier u.a. eine nichtinvasive Technik, die die Dilatation der A. brachialis mittels hochauflösendem Ultraschall erfasst (18, 20). Die Scherkraft-induzierte Vasodilatation wird am Oberarm nach Lösen einer distal (Unterarm) suprasystolisch gestauten Blutdruckmanschette gemessen. Die induzierte Vasodilatation kann durch Gabe eines NO-Synthase-Inhibitors (L-NMMA) nahezu vollständig aufgehoben werden (35). Es kann somit von einer im Wesentlichen endothelabhängigen NO-induzierten Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur ausgegangen werden. Eine gestörte Fluss-assoziierte Dilatation (FAD) peripherer Arterien ist mit atherosklerotischen Erkrankungen verschiedenster Gefäßregionen assoziiert (1, 37). Mehrere Arbeitsgruppen konnten eine enge Korrelation sowohl zur Ausdehnung als auch zum Schweregrad befallener Koronararterien belegen (1, 37, 48). Unabhängig von vorliegenden manifest athe- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 161/19 Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz, endotheliale Dysfunktion Abb. 1 Die Verfügbarkeit von Stickoxid (NO) und dessen Einfluss auf endothelabhängige Regulationsmechanismen wie Vasotonusregulation, Thrombozytenaggregationshemmung, Hemmung der Proliferation subendothelialer glatter Gefäßmuskelzellen, Monozytenadhäsion usw. ist einerseits abhängig von der Aktivität der NO-Synthase, andererseits von intrazellulär NO abbauenden Systemen. Die Aktivität der NO-Synthase wird positiv reguliert durch Mediatoren wie z.B. Metacholin/Acetylcholin, Bradykinin, Insulin und auf die Endothelzelle einwirkende Scherkräfte. Einen hemmenden Effekt entfalten bestimmte nicht veresterte freie Fettsäuren (NEFA) und experimentell L-Monomethyl-Arginin (L-NMMA). Erhöhte Glukosewerte sind mit einer erhöhten Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen assoziiert. Diese erfolgt sowohl intrazellulär über die Bildung sog. »advanced glycosylation end products« (AGE), eine Aktivitätsminderung antioxidativer Schutzmechanismen wie der Superoxiddismutase, einer Aktivierung der Proteinkinase C (PKC), als auch durch die Interaktion extrazellulärer AGE mit auf der Endothelzelle exprimierten AGE-Rezeptoren. Einen weiteren Mechanismus stellt die Hemmung der NO-Synthase-Aktivität über eine Kosubstratkompetition durch Verbrauch von NAD(P)H über eine gesteigerte Aldosereduktase-Aktivität (Glukoseabbau zu Sorbitol) dar rosklerotischen Gefäßschäden lässt sich ebenso eine gute Korrelation zu kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie (50), Hyperlipidämie (20, 57), Typ-1- und Typ-2-Diabetes mellitus zeigen (26, 36, 42, 45, 73). In eigenen Studien an Patienten mit Typ-2-Diabetes konnte die erhöhte Prävalenz endothelialer Funktionsstörungen im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen bestätigt werden (7, 25, 26). Die Bedeutung der Stoffwechseleinstellung kommt hierbei deutlich zum Ausdruck, indem sich bei gut eingestellten Typ-1-Diabetikern entgegen den Daten von Johnstone (36) kein Unterschied der endothelabhängigen Vasodilatation im Vergleich zu einem altersgleichen Kontrollkollektiv finden ließ (26). Die Korrektur pathologisch erhöhter Glukosespiegel führt demnach bei Typ-1-Diabetikern ohne begleitende Insulinresistenz zu einer Normalisierung der Endothelfunktion. Schwieriger liegen die Verhältnisse bei Typ-2-Diabetikern durch die oft vorliegende Kombination mehrerer kardiovaskulärer Risikofaktoren im Rahmen des metabolischen Syndroms. Die hohe Prävalenz kardiovaskulärer Komplikationen bereits bei Diagnosestellung des Typ-2-Diabetes bzw. im Stadium der gestörten Glukosetoleranz warf die Frage auf, ob eine vorliegende Insulinresistenz mit assoziierter Hyperinsulinämie unabhängig von den übrigen Variablen des metabolischen Syndroms als eigenständiger Risikofaktor atherosklerotischer Gefäßschäden angesehen werden kann. Die Paris Prospective Study belegte in einer 15-Jahres-follow-up-Studie an über 7000 Männern einen signifikanten Zusammenhang zwischen Plasmainsulinspiegeln nach oraler Glukosebelastung und dem Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung (29). Dieses Ergebnis konnte auch von Pyörälä im Rahmen der Helsinki Policemen Study an 970 nichtdiabetischen Männern in einer 22-Jahres-Longitudinalstudie bestätigt werden (52, 53). Schwierigkeiten bereitete allerdings auch hier oft die statis- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Hämostaseologie 4/2001 162/20 Balletshofer, Häring tische Bereinigung um begleitende Risikofaktoren des Insulinresistenz-Syndroms wie Hypertonie und Hyperlipidämie. Wir untersuchten in einer Studie an 53 normotensiven jungen (mittleres Alter 35 Jahre) Nachkommen von Typ-2-Diabetikern mit normalem oralen Glukosetoleranztest und ohne begleitende Hyper- bzw. Dyslipidämie den Zusammenhang zwischen Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Endothelfunktion (7). In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass Insulinresistenz (quantifiziert über eine hyperinsulinämische Glukose-clamp-Untersuchung) signifikant und unabhängig von begleitenden Variablen des metabolischen Syndroms mit Störungen der Endothelfunktion (FAD) verbunden ist. Im gleichen Kollektiv konnte auch gezeigt werden, dass trotz signifikanter Unterschiede in der FAD zwischen insulinresistenten und insulinsensiblen Nachkommen (4,1 ± 0,9% vs. 9,0 ± 1,2%, entsprechend p = 0,002) keine relevanten Unterschiede in der Intima-/Media-Dicke vorlagen (0,54 ± 0,02 mm vs. 0,50 ± 0,02 mm, p = n.s.) (5). Dies ist ein weiteres Argument für die Ansicht, dass endotheliale Funktionsstörungen morphologisch detektierbaren Gefäßveränderungen voranschreiten. Der exakte Zusammenhang zwischen endothelialer Dysfunktion und Insulinresistenz ist noch nicht vollständig geklärt. Die Studiengruppe um Alan Baron konnte zeigen, dass übergewichtige Personen mit normaler Glukosetoleranz im Vergleich zu schlanken insulinsensitiven Personen eine verminderte Insulin-induzierte Zunahme der Extremitätenperfusion aufweisen (58). Diese reduzierte Muskelperfusion, wie sie auch bei Patienten mit Typ-2-Diabetes gefunden wird, war mit einer verminderten muskulären Glukoseaufnahme verbunden (8, 9, 11). Durch gleichzeitige arterielle Infusion von Glukose und Insulin konnte über einen Zeitraum von 4 Stunden bei insulinsensitiven Personen eine Zunahme des Extremitätenblutflusses um das 2fache erzielt werden. Durch die Gabe von LNMMA kann diese induzierte Vasodilatation komplett verhindert werden, woraus sich zwei Schlussfolgerungen ergeben: 1. Die Insulin-induzierte Glukoseaufnahme der Skelettmuskulatur ist abhängig vom Grad der Muskelperfusion. 2. Durch eine Hämostaseologie 4/2001 Blockade der NO-Synthase und damit der endothelabhängigen NO-Produktion kann eine Verminderung der Insulin-induzierten Glukoseaufnahme und damit experimentell eine Verstärkung der Insulinresistenz erzielt werden. Die gegenläufige Betrachtung, wie eine vorliegende Insulinresistenz die Endothelfunktion beeinflusst, ist noch ungeklärt. Experimentelle Daten konnten zeigen, dass bestimmte nichtveresterte Fettsäuren (z. B. Ölsäure 18:1[cis]) eine konzentrationsabhängige Reduktion der NO-Synthaseaktivität in bovinen Pulmonalarterienendothelzellen induzieren (23). Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes sind mit erhöhten Spiegeln an nichtveresterten Fettsäuren – durch eine Insulinresistenz des Fettgewebes mit verminderter Antilipolysekapazität – assoziiert (15, 31, 32, 62). Vor diesem Hintergrund untersuchten Steinberg et al. den Einfluss exogen und endogen erhöhter Fettsäuren auf die Metacholin-induzierte (endothelabhängige) Vasodilatation in vivo an schlanken gesunden Probanden (60). Die exogene Erhöhung der freien Fettsäuren erfolgte über eine Infusion von Intralipid plus Heparin mit einem konsekutiv signifikanten Anstieg der Spiegel an freien Fettsäuren und parallel dazu einem signifikanten Abfall der Metacholin-induzierten Vasodilatation. In einem zweiten Ansatz erfolgte die Anhebung der freien Fettsäuren endogen durch Infusion von Somatostatin mit entsprechender Hemmung der endogenen Insulinproduktion und damit einer gesteigerten Lipolyse.Auch in diesem Versuchsansatz ließ sich nach 2-stündiger Somatostatin-Infusion, in Korrelation zu den ansteigenden freien Fettsäuren, eine gleichermaßen ausgeprägte Reduktion der NO-abhängigen Vasodilatation erzielen (60). In einem weiteren Ansatz untersuchte die gleiche Studiengruppe den zeitlichen Einfluss einer kurzfristigen (2-4 h) versus einer langfristigen (8 h) exogenen Erhöhung der freien Fettsäuren auf die NO-Produktion (59). Durch die kurzfristige Anhebung der freien Fettsäuren ließ sich noch kein signifikanter Unterschied bezüglich NO-Produktion, Insulin-induzierbarer Extremitätenflusszunahme oder Insulin-induzierter Glukoseaufnahme in- duzieren, während die Langzeitinfusion alle Messparameter negativ beeinflusste (59). Aus diesen Daten kann somit geschlossen werden, dass eine längerfristige Erhöhung der freien Fettsäuren zu einer signifikanten Senkung der Insulin-induzierten NO-Produktion mit Verschlechterung der Insulinsensitivität führt. Die exogene Erhöhung der freien Fettsäuren mittels Intralipid und Heparin in den Studien durch Steinberg entsprechen allerdings sowohl im Bezug auf Zusammensetzung als auch auf die induzierten Spiegel nicht absolut physiologischen Verhältnissen. Ebenso fällt es schwer, die Daten nach endogener Insulinproduktionshemmung auf physiologische Verhältnisse bei Insulinresistenz mit meist assoziierter Hyperinsulinämie zu übertragen. Wir untersuchten deshalb in einem Kollektiv von über 50 Nachkommen von Typ-2-Diabetikern mit und ohne gestörte Endothelfunktion die Spiegel an freien Fettsäuren basal und unter physiologischer Hyperinsulinämie im Rahmen einer Glukose-clamp-Untersuchung. In dieser Studie konnte auch unter hyperinsulinämischen Bedingungen gezeigt werden, dass Nachkommen von Typ-2-Diabetikern mit gestörter Endothelfunktion erhöhte Spiegel (verminderte Supprimierbarkeit) an freien Fettsäuren aufweisen (6). Die dargestellten Daten zeigen, dass zwischen Insulinresistenz und Endothelfunktion eine Wechselwirkung mit konsekutivem Circulus vitiosus bestehen dürfte. Dementsprechend könnte eine gestörte Endothelfunktion bei körperlicher Inaktivität und Überernährung mit Adipositas zu einer Reduktion der Insulinsensitivität führen, während diese wiederum über eine Erhöhung der freien Fettsäuren eine weitere Senkung der NO-abhängigen Vasodilatation mit konsekutiver Verstärkung der Insulinresistenz bewirken könnte. Unterstützung findet diese These auch durch kürzlich publizierte Daten von Shankar, der in Knock-out-Mäusen bezüglich der endothelialen und neuronalen NO-Synthase eine Glukose-clamp-erfasste Insulinresistenz induzieren konnte (54). Ob hierbei auch Interferenzen in der intrazellulären Signaltransduktion von NO- Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 163/21 Typ-2-Diabetes, Insulinresistenz, endotheliale Dysfunktion Kaskade zur Insulin-Kaskade eine Rolle spielen, ist momentan Gegenstand molekularbiologischer Studien. Oxidativer Stress und endotheliale Dysfunktion Eine veränderte NO-Bioverfügbarkeit, wie sie sowohl bei Typ-2-Diabetikern als auch bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz und bereits bei insulinresistenten Nachkommen von Typ-2-Diabetikern gezeigt werden konnte (7), kann sowohl durch eine verminderte NO-Produktion als auch durch eine vermehrte NO-Degradation induziert sein (Abb. 1). Studien der letzten Jahre konnten zeigen, dass Störungen im Glukosestoffwechsel signifikant mit Parametern für erhöhten oxidativen Stress assoziiert sind (67). Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Eine vermehrte Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen (ROS), einschließlich Superoxidanion, konnte sowohl bei Typ-2-Diabetikern als auch im Stadium der gestörten Glukosetoleranz nachgewiesen werden (21, 22). Guzik konnte bei Typ-2Diabetikern mit koronarer Herzerkrankung sowohl eine gesteigerte vaskuläre NAD(P)H-Oxidase-Aktivität (mit konsekutiver vermehrter Superoxid-Bildung) als auch eine damit korrelierende reduzierte NO-abhängige Vasodilatation belegen (33). Sowohl intrazellulär verstärkte nichtenzymatische Glykosylierungsreaktionen mit vermehrter Bildung sog. »advanced glycosylation end products« (AGE) als auch die Interaktion von AGE-Produkten mit auf der Oberfläche von Endothelzellen exprimierten AGE-Rezeptoren (RAGE) (12-14) sind mit einer gesteigerten Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen verbunden (65). Zudem scheinen antioxidative Schutzmechaninsmen, z.B. im Sinne einer verminderten Aktivität der Superoxid-Dismutase, mit Diabetes mellitus assoziiert (65). Eine weitere Einflussgröße resultiert aus einer Erhöhung der Aldose-Reduktaseaktivität bei pathologisch erhöhten Blutglukosekonzentrationen, die wiederum mit einer Verarmung an NAD(P)H und damit einer vermehrten Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen verbunden ist. Auf der anderen Seite resultiert auch hier eine reduzierte NO-Produktion aus L-Arginin, da dieser Schritt NAD(P)H-abhängig ist (66, 67). Aus den gezeigten Daten kann geschlossen werden, dass durch eine vermehrte Bildung reaktiver Sauerstoffverbindungen (oxidativer Stress) über verschiedene Mechanismen bei Diabetikern sowohl eine beschleunigte Inaktivierung von NO als auch ein hemmender Einfluss auf die NO-Produktion mit konsekutiv endothelabhängiger Vasodilatationsstörung resultiert. Als potenzielle Einflussgröße muss in diesem Zusammenhang auch eine zelluläre NO-Resistenz der subendothelialen glatten Gefäßmuskulatur diskutiert werden. In eigenen Daten konnte zwar eine tendenzielle Abnahme der Vasodilatation auf exogene NO-Donatoren (Glyzeroltrinitrit) bei zunehmender Insulinresistenz (bei Nichtdiabetikern) festgestellt werden, allerdings waren diese Unterschiede nicht statistisch signifikant (4, 5, 7). Daten, die für diese Hypothese sprechen, kommen aus einer kleinen Querschnittserhebung (n = 10) aus der Arbeitsgruppe um Yudkin. In dieser Untersuchung konnte bei manifesten Typ2-Diabetikern eine gestörte Vasodilatation auf Nitroprussid-Natrium in Abhängigkeit vom Body-mass-Index festgestellt werden (3). Allerdings kann die Wertigkeit dieses Zusammenhanges aus den vorliegenden Daten noch nicht hinreichend beurteilt werden. Therapeutische Ansatzpunkte Die erhöhte Bildung reaktiver Sauerstoffradikale lässt sich nicht nur im Rahmen einer Hyperglykämie, sondern auch unter dem Einfluss von Angiotensin II feststellen. Mehrere Untersuchungen konnten zeigen, dass glatte Muskelzellen humaner Herzkranzgefäße über Angiotensin II eine vermehrte H2O2-Bildung über einen Phospholipase-D-abhängigen NAD(P)H-Oxidase-sensitiven Weg aufweisen (30, 51, 70). Die daraus resultierende Frage einer therapeutischen Beeinflussbarkeit endothelialer Funktionsstörungen ist allerdings mehrschichtig. Bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung, Dyslipidämie und Hypertonie konnten durchwegs positive Effekte von Angiotensin-converting-Enzym-(ACE) Hemmern auf die Endothelfunktion nachgewiesen werden (47), während die Ergebnisse von Untersuchungen bei Diabetikern sehr uneinheitlich waren (46). Bei den genannten Studien wurde keine parallele Optimierung der Diabeteseinstellung vorgenommen, sodass bei persistierend schlechter Stoffwechsellage, z. B. neben konsekutiven Veränderungen im Fettsäuremetabolismus, die weitere Akkumulation reaktiver Sauerstoffverbindungen mit ihrem negativen Einfluss auf die endothelabhängige Vasodilatation als Erklärung des ausbleibenden Therapieerfolges denkbar wäre. Eine Bestätigung für diese These findet sich in Arbeiten, die durch eine parallel optimierte Diabetestherapie sowohl für Typ-1-Diabetiker als auch für Typ-2Diabetiker eine Verbesserung der endothelabhängigen Vasodilatation zeigen (26). Insgesamt ergeben sich hier auch aus therapeutischer Sicht Hinweise auf die polyätiologische Genese endothelialer Funktionsstörungen bei Diabetikern. Ein negativer Einfluss erhöhter Cholesterinwerte und im Speziellen erhöhter LDL-Cholesterinwerte auf die Endothelfunktion konnte in mehreren Studien belegt werden (16, 56, 57). Allerdings waren auch hier bei multivariater Betrachtung die Ergebnisse nicht immer einheitlich. So konnte Celemaier in einer Studie an 500 normotensiven Personen mit einem mittleren Alter von 36 ± 15 Jahren zwar univariat einen signifikanten Zusammenhang zwischen gestörter Fluss-assoziierter Vasodilatation und Hypercholesterinämie feststellen, allerdings zeigte sich in der multiplen logistischen Regressionsanalyse unter Einschluss von Alter, Geschlecht und dem Ruhegefäßdiameter kein signifikanter Zusammenhang mehr (19). Durch Interventionsstudien konnte ein überwiegend positiver Einfluss einer lipidsenkenden Therapie auf die Endothelfunktion belegt werden. Dies gelang sowohl in der Folge einer einzigen LDL-Apheresebehandlung Downloaded from www.haemostaseologie-online.com on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. Hämostaseologie 4/2001 164/22 Balletshofer, Häring (64) als auch durch eine medikamentöse Therapie z.B. mit HMG-CoA-Reduktasehemmern (49) bzw. eine cholesterinreduzierte Diät in Kombination mit Cholestyramin (43). Allerdings ergaben sich auch hier gerade bei der Betrachtung der therapeutischen Beeinflussbarkeit der Endothelfunktion durch eine lipidsenkende Therapie bei Typ-2-Diabetikern widersprüchliche Ergebnisse. Sheu et al. konnten in einem Kollektiv von Typ-2-Diabetikern trotz signifikanter Senkung des LDL-Cholesterins in einem Behandlungszeitraum von 24 Wochen mit Simvastatin keinen signifikanten Einfluss auf die endothelabhängige Vasodilatation beobachten (55). Auch in diesem Studienkollektiv kam es zu keiner Änderung der HbA1c-Werte als Hinweis, dass eine isolierte Lipidsenkung ohne adäquate Therapie der Glukosestoffwechselstörung als nicht ausreichend angesehen werden muss. Neuere Substanzgruppen wie die Glitazone, mit dokumentierter Verbesserung der Insulinsensitivität, könnten vielversprechende Ansatzpunkte in der Therapie der Insulinresistenz-assoziierten endothelialen Dysfunktion ergeben.Tack et al. untersuchten den Einfluss einer 8-wöchigen Therapie mit 400 mg Troglitazon/die in einer plazebokontrollierten, randomisierten Crossover-Studie. In dieser Arbeit konnte zwar eine signifikante Verbesserung der Insulinsensitivität dokumentiert werden, allerdings wurde nach 8-wöchiger Troglitazon-Therapie noch keine signifikante Besserung der Endothelfunktion nachgewiesen (63). Möglicherweise war in dieser Untersuchung der Behandlungszeitraum zu kurz gewählt, da in einer Studie von Awenda et al. nach einer 4-monatigen Therapie eine Normalisierung der Flussassoziierten Vasodilatationsstörung nachgewiesen werden konnte (2). Gerade im prädiabetischen Stadium, also bei isoliert vorliegender Insulinresistenz, wäre ein vielversprechender Weg ein nicht medikamentöser Lifestyle-modifizierender Interventionsansatz. Dass sich hier potenziell positive Effekte auf das gesamte kardiovaskuläre Risikofaktorenprofil erzielen lassen, konnte in der MalmöPräventionsstudie von Erickson et al. gezeigt werden (28). In dieser 12-JahresHämostaseologie 4/2001 Follow-up-Untersuchung wurde an 288 Probanden mit gestörter Glukosetoleranz gezeigt, dass eine Langzeitintervention mit Beeinflussung diätetischer Gewohnheiten und körperlicher Bewegung die Mortalität im Vergleich zur konventionell betreuten Kontrollgruppe signifikant senken kann. Die Mortalität lag in der Interventionsgruppe mit 6,5 auf 1000 Personen genau so hoch wie in der Gruppe mit normaler Glukosetoleranz (6,2 per 1000), während das Risiko der konventionell behandelten Gruppe mit 14 auf 1000 signifikant höher lag (28). Vergleichbare Daten zeigte die Diabetes-Präventionsstudie in Finnland (27). Auch hier konnte durch eine Intervention mit Gewichtsreduktion, Ernährungsschulung und einem körperlichen Trainingsprogramm eine signifikante Gewichtsabnahme in der Interventionsgruppe nach 1 Jahr (4,7 ± 5,5 kg vs. 0,9 ± 4,1 kg) eine deutliche Verbesserung der NüchternBlutglukosespiegel (5,9 ± 0,7 vs. 6,4 ± 0,8 mmol/l) und der Ergebnisse im oralen Glukosetoleranztest (2-Std.-Wert 7,8 ± 1,8 vs. 8,5 ± 2,3 mmol/l) erzielt werden (27). Vorteilhafte Effekte wurden hier zudem auf den Blutdruck und die Serumtriglyzeride dokumentiert (27). Alle diese Faktoren beeinflussen in einem frühen Stadium den Prozess der Atherosklerose und damit gleichzeitig die Endothelfunktion. Leider wurden in den zitierten Studien (soweit veröffentlicht) keine Parameter endothelialer Funktionsstörungen mit erfasst. Die Frage, ob sich durch Lifestyle-modifizierende Therapieansätze bei jungen Menschen mit entsprechendem Riskofaktorenprofil positive Effekte auf die Endothelfunktion und damit ein potenziell primärprophylaktischer Effekt zur Reduktion kardiovaskulärer Erkrankungen ergibt, ist damit noch nicht durch Interventionsstudien belegt. Literatur 1. Anderson TJ, Uehata A, Gerhard MD, Meredith IT, Knab S, Delagrange D et al. Close relation of endothelial function in the human coronary and peripheral circulations. J Am Coll Cardiol 1995; 26: 1235-41. 2. Avena R, Mitchell ME, Nylen ES, Curry KM, Sidawy AN. Insulin action enhancement normalizes brachial artery vasoactivity in pa- tients with peripheral vascular disease and occult diabetes. J Vasc Surg 1998; 28: 1024-31. 3. Baldeweg SE, Coppack SW, Yudkin JS. Vascular reactivity in non-insulin dependent diabetic subjects: A measure of endothelial dysfunction? Diabetologia 1998; Suppl 1: A309. 4. 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