Insulinresistenz, was soll das? Resistenz meint Widerstand gegen irgend etwas. In der Medizin sagt man oft, ein bestimmter Keim sei resistent gegen ein Antibiotikum, In einem solchen Fall wirkt das Antibiotikum schlicht und ergreifend nicht gegen die Infektion. Nebst den Antibiotika ist die Insulinresistenz bei Zuckerkranken ein grosses Thema. Sobald reichlich Zucker ins Blut aufgenommen wird, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Dieses zirkuliert im Blut und öffnet in der Muskulatur und in der Leber die "Türchen" (Rezeptoren), welche dem Traubenzucker den Zugang in die Zelle ermöglichen. Wenn jemand deutlich an Gewicht zunimmt, dann steigt logischerweise auch der Fettanteil im Körper. Das Fettgewebe wurde früher als ein "dummer" Energiespeicher angesehen. Heute wissen wir, dass das Fettgewebe rund 20 Gewebshormone ausschüttet, welche auf verschiedenen Ebenen in den Stoffwechsel eingreifen. Einer dieser Botenstoffe hat die unangenehme Eigenschaft, dass er die Traubenzucker-Türchen im Gewebe teilweise verschliesst. Dies hat zur Folge, dass diese Türchen nur noch schwach auf das Insulin reagieren, es entwickelt sich eine Insulinresistenz. Um diese auszukorrigieren, beginnt die Bauchspeicheldrüse den Insulinspiegel deutlich zu steigern, was über die Jahre zu einer Erschöpfung derselben führt. Der Diabetes wird dadurch immer schlechter. Diese Insulinresistenz ist die Hauptursache für den sogenannten Alterszucker, den Diabetes vom Typ zwei. Dass Uebergewicht den Diabetes mitverursacht, ist die schlechte Nachricht. Dass eine Gewichtsabnahme die Situation wieder umkehren kann, die gute. Nebst einer Ernährungsumstellung spielt auch die Bewegung eine grosse Rolle. Einerseits hilft sie beim Abnehmen, anderseits verbessert Bewegung unabhängig vom Insulin den Zuckerstoffwechsel. Nutzen wir diese Chance! Dr. Med. Martin Jost, www.drjost.ch