Nährstoff-Tipps Diabetes Typ 2 Anwendungsbereich Empfohlene Wirkstoff-Kombination Diabetes Typ 2, Hyperinsulinämie, Insulinresistenz, Diabetesprävention Wirkstoffe Beschreibung Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselerkrankung in den Industrieländern und im Hinblick auf die Kosten im Gesundheitswesen auch die teuerste. In Österreich gibt es schätzungsweise 645.000 Diabetiker, in Deutschland sind es ca. 7,4 Millionen. Damit gehört Deutschland zu den 10 Ländern mit der höchsten „Diabetikerdichte“. Nach Angabe der Ärztekammern ist Diabetes mellitus die häufigste Ursache für Erblindung, Myokardinfarkt, dialysepflichtiger Niereninsuffizienz und Amputation der unteren Extremitäten. Im Gegensatz zum insulinabhängigen Typ 1 Diabetiker, leidet der Typ 2- oder Altersdiabetiker nicht an einem Insulinmangel, sondern an einer gestörten Insulinsekretion des Pankreas oder einer Insulinresistenz. Die Vorstufe des Diabetes mellitus bildet das metabolische Syndrom, ein Quartett aus Dyslipoproteinämie, Bluthochdruck, Insulinresistenz mit begleitender Hyperinsulinämie und starkem Übergewicht. Dazu kommen noch kalorische Überernährung und Bewegungsmangel. Die Wirkstoffkombination ist in der Lage, im Rahmen einer primären Behandlung unterstützend sowohl bei der Therapie als auch bei der Prävention von Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Hypoinsulinämie entgegenzuwirken. Tagesdosis Bittermelonenextrakt 400,00 mg Ingwerextrakt 100,00 mg Nopalfrucht gemahlen 100,00 mg Bockshornkleeextrakt 100,00 mg Portulakextrakt 200,00 mg NRV% Die Gemüsepflanze enthält neben fettem Öl noch zahlreiche insulinähnliche Peptide wie z.B. Momordin, Momordicin oder Charantin. In einer Studie ergaben sich deutliche Hinweise, dass es mit dem täglichen Verzehr von Bittermelonenextrakt möglich ist, den Blutzuckerspiegel von Diabetes Typ 2 Patienten zu normalisieren. • Ingwerextrakt Die verdauungsfördernde Wirkung von Ingwer ist seit jeher bekannt. In einer aktuellen Studie der Universität Sydney fanden Forscher jetzt heraus, dass Ingwerextrakte die Aufnahme von Glucose in die Muskelzellen unabhängig von einer Insulingabe unterstützen. Dadurch könnten erhöhte Blutzuckerwerte kontrolliert werden, die gerade bei Diabetes- Langzeitpatienten Komplikationen hervorrufen. Außerdem könnten Zellen so auch unabhängig von einer Insulingabe arbeiten. Verantwortlich für diesen Effekt sind bestimmte Inhaltsstoffe des Ingwer, die Gingerole. Diese Substanzen wirken nicht direkt, sondern erhöhen die Oberflächenverteilung eines bestimmten Proteins GLUT4 auf der Zelle. Dieses Protein transportiert dann Glucose in die Zelle. • Bittermelonenextrakt Die Bittermelone gehört zu den Kürbisgewächsen und ist seit Jahrhunderten in zahlreichen Ländern Asiens ein beliebtes Lebens- und Heilmittel. Seite 1 Mikronährstoffe und deren Wirkung Copyright FORUM VIA SANITAS Dokument-ID: 10019182 • Nopalfrucht Der Feigenkaktus Nopal ist reich an Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Aminosäuren, Vitaminen, Harzen, Karotinen und Tanninen. Der hohe Anteil an Kohlenhydratfasern bewirkt im Magen eine gelartige Aufquellung, die sowohl den Gastrointestinaltrakt schützen als auch die Absorption von Fetten und Zucker aus der Nahrung reduzieren. In einer Studie wurden festgestellt, dass Nopal bei Diabetikern sowohl die Serumglucose- als auch die Insulinkonzentrationen signifikant reduzierte. Diese akut blutzuckersenkenden Effekte wurden nur bei Diabetikern, nicht jedoch bei gesunden Probanden beobachtet. Eine derartige Therapie ist selbstverständlich nur unter ärztlicher Aufsicht vorzunehmen. • Bockshornklee Bockshornklee wurde schon von Hildegard von Bingen heilkundlich eingesetzt. Später entdeckte Pfarrer Kneipp die Pflanze neu und setzte sich für ihren Anbau in Deutschland ein. Die Pflanze enthält die Vitamine A, B6 und C, Magnesium, Calcium und Eisen sowie verschiedene Proteine. Diese Inhaltsstoffe sind in der Lage, den Blutzuckerwert zu reduzieren ohne dabei den Insulinhaushalt zu beeinträchtigen. Damit eignet sich Bockshornklee für alle Patienten, die an Diabetes Typ 2 oder einer Diabetesvorstufe leiden. • Portulak Diese Pflanze wird seit mehreren Tausend Jahren zur Ernährung genutzt, ist aber trotzdem in einer Art „Identitätskrise“. Asiaten und Europäer essen Portulak als Gemüse oder Salat, Amerikaner hingegen nutzen die Pflanze als Tierfutter oder versuchen sie auszurotten. Portulak enthält die Vitamine A, B, C und E, diverse Mineralstoffe sowie Alkaloide, Flavonoide, Glutaminsäure, Saponine und β-Sitosterol (ein Sterin). Interessant ist, dass der arabische Arzt Ibn al-Benter Portulak bei der Behandlung von Diabetes angewandt hat. Studien zeigten, dass die Pflanze in der Lage ist, die Insulinsensitivität der Körperzellen zu erhöhen und deren Glucoseaufnahme zu steigern. Seite 2 Außerdem wird die Glucoseaufnahme aus dem Darm in den Blutkreislauf verlangsamt. Es sinkt nicht nur der Blutglucosespiegel, sondern auch die Menge an glykosyliertem Hämoglobin (HbA1c) um ca. 0,8 % binnen 12 Wochen. Parallel dazu sinken noch erhöhte Werte von Triglyceriden und LDLCholesterin, der Anteil an gutem HDL-Cholesterin wird gesteigert. Wechselwirkung: Laxantien Anwendungsempfehlung Tagesdosis auf 2 Mahlzeiten verteilt mit viel Flüssigkeit einnehmen, soweit im Einzelfall nicht anders indiziert. Sinnvolle Anwendungskombination Um oxidativen Stress der Bauchspeicheldrüse zu vermeiden, sollten mindestens 250 mg AlphaLiponsäure zusätzlich substituiert werden. Literatur 1) Kurt, S. Zänker et al.: Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie mit einem Extrakt aus Momordica charantia bei Patienten mit Typ 2 Diabetes. Zeitschrift für Phytotherapie 24 (2003), 163-69.