Phys. L. Weithofer Theoretische Mechanik SoSe 2012 12. Übungsblatt

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INSTITUT FÜR MATHEMATISCHE PHYSIK
Prof. Dr. P. Recher
Dipl.-Phys. L. Weithofer
Theoretische Mechanik
12. Übungsblatt
SoSe 2012
Abgabe: Dienstag, 10.07.2012, vor der Vorlesung
1. Definitionen
(2 Punkte)
Definieren Sie folgende Begriffe: Hamilton-Jacobi-Gleichung, Prinzipalfunktion, charakteristische Funktion, Verteilungsfunktion.
2. physikalische Bedeutung?
(5 Punkte)
Diskutieren Sie (mit Begründung in Form einer kurzen Rechnung!) die physikalische Bedeutung der kanonischen Transformationen, die durch die folgenden erzeugenden Funktionen
generiert werden:
(a) F2 (r , P ) = r · P + δa · P
(b) F2 (r , P ) = r · P + δϕ · (r × P )
(c) F2 (q, P ) = αqP
3. Satz von Liouville
(5 Punkte)
Wir betrachten die eindimensionale Bewegung eines Teilchens. Der Ort x und der Impuls p
des Teilchens entspricht einem Punkt im Phasenraum. Wir betrachten nun dieses Teilchen
wiederholt unter leicht veränderten Anfangsbedingungen. Diese seien gleichmäßig verteilt im
Bereich 0 ≤ x ≤ xmax und 0 ≤ p ≤ pmax .
Berechnen und Skizzieren Sie, wie sich die Grenzen des besetzten Phasenraumbereichs im
Laufe der Zeit verschieben. Zeigen Sie, dass das Volumen dieses Phasenraumbereichs und die
Dichte der Punkte konstant ist. Betrachten Sie hierzu
(a) kräftefreie Teilchen
(b) Teilchen im Schwerefeld g = ge x .
Bitte wenden!
4. Hamilton-Jacobi-Gleichung
(7 Punkte)
Die Hamiltonsche Funktion des eindimensionalen harmonischen Oszillators lautet
H(q, p) =
1
p2 + m2 ω 2 q 2
2m
.
(a) Finden Sie die kanonische Transformation S(q, P, t) = F2 (q, P, t), aus der sich
H̃(Q, P, t) = 0 ergibt.
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
• Stellen Sie die Hamilton-Jacobi-Differentialgleichung auf. Zeigen Sie, dass der Separationsansatz
S(q, P, t) = W (q, P ) + V (t, P )
auf die beiden gewöhnlichen Differentialgleichungen
1
dW 2 m 2 2
+ ω q =α
2m dq
2
dV
= −α
dt
führt. Dabei ist α eine Konstante, die mit dem neuen Impuls identifiziert werden
kann, d.h. α = P .
• Zeigen Sie, dass die Hamilton-Jacobi-Differentialgleichung (bis auf eine hier unwichtige Integrationskonstante) durch
s
" r
!#
2
1
2P
mω
P
S(q, P, t) = F2 (q, P, t) = mω
q
− q2 +
arcsin q
− Pt
2
mω 2
mω 2
2|P |
gelöst wird.
R√
a2 − x 2 dx =
Hinweis: Sie können das Standardintegral
verwenden.
1
2
√
x a2 − x 2 + a2 arcsin xa
(b) Lösen Sie das Problem des harmonischen Oszillators für die Anfangsbedingungen
p(t = 0) = 0,
q(t = 0) = A
Gehen Sie dabei wie folgt vor:
• Zeigen Sie
Q=
∂S
1
=
∂P
ω
Z
dq
2P
− q2
mω 2
−1/2
−t
und lösen Sie nach q = q(Q, P ) auf.
R
1
Hinweis: Sie können das Standardintegral (a2 − x 2 )− 2 dx = arcsin xa verwenden.
• Berechnen Sie p = ∂S
∂q als Funktion p(Q, P ).
• Berechnen Sie Q und P aus den Anfangsbedingungen. Welchen Erhaltungsgrößen
entsprechen sie?
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