Fachtag - Pro Familia

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Zum Thema:
Anmeldung:
Sexualisierte Gewalt erfordert das Zusammenwirken
verschiedener Professionen unter hoher emotionaler
Belastung. Voraussetzungen für eine gelingende Kooperation ist das Wissen über Aufgaben, Angebote und handlungsleitende Normen der Netzwerkpartner. Gleichzeitig
bewirkt eine gelungene Kooperation der verschiedenen
Akteure einen nachhaltigen Schutz von Kindern und
Jugendlichen vor sexuellen Grenzverletzungen.
TeilnehmerInnenbeitrag: 30,- Euro inkl. Verpflegung
In den Vorträgen führen Gisela Braun und die Mitarbeiterinnen von pro familia kizz in dieses komplexe Thema
ein und nehmen die damit verbundenen Themen in den
Fokus.
Die TeilnehmerInnen erhalten eine Anmeldebestätigung
mit Angabe der Bankverbindung. Erst nach Eingang des
Teilnahmebetrags ist Ihre Anmeldung verbindlich.
Gisela Braun, Fachreferentin bei der Arbeitsgemeinschaft
Kinder- und Jugendschutz NRW beschäftigt sich seit 25
Jahren mit dem Thema Sexueller Missbrauch an Mädchen
und Jungen. In ihrem Vortrag zeigt sie Hintergründe,
Ursachen und Strategien der TäterInnen auf, sowie die
Auswirkungen auf das Erleben der Betroffenen. Denn wer
Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen will braucht
Wissen! Was brauchen betroffene Kinder von LehrerInnen,
BeraterInnen, ErzieherInnen? Was schützt und was gefährdet Kinder in diesem Prozess?
Die Kinder- und Jugendschutzambulanz pro familia
kizz arbeitet seit fast 15 Jahren zum Thema sexualisierte
Gewalt. Die Mitarbeiterinnen stellen in ihrem Vortrag
anhand von Fallvignetten die unterschiedlichen Handlungsanforderungen und Sichtweisen der verschiedenen
Netzwerkpartner sowie die damit verbundene Dynamik
im Helfersystem dar.
Im Anschluss an die nachmittags stattfindenden Workshops ist im Rahmen eines World-Cafés Zeit für Fragen,
Austausch und Diskussion. Dieses persönliche Kennenlernen erleichtert im Verdachtsfall die Kontaktaufnahme
und das Zusammenarbeiten der verschiedenen Netzwerkpartner, damit der Schutz und das Wohl des Kindes/des
Jugendlichen sichergestellt werden können.
Bitte nutzen Sie für Ihre Anmeldung per Post oder Mail
die beiliegende Rückmeldekarte
Die Zahl der TeilnehmerInnen ist begrenzt.
Die Berücksichtigung der Anmeldungen
erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs.
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule
Anmeldeschluss ist der 6. September 2016.
Die Veranstalter:
pro familia kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz
gegen sexualisierte und häusliche Gewalt
Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis
KK2 Kriminalprävention / Opferschutz
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule
EMail: [email protected]
Internet:www.profamilia-nrw.de
Info-Tel.:(0 23 36) 44 36 40
Monika Scherer, pro familia EN-Südkreis
Schirmherrschaft:
Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreis Olaf Schade
Veranstaltungsort:
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule
Geschwister-Scholl-Str. 10
45549 Sprockhövel
Fachtag
27. September 2016
„Und keiner hat‘s gemerkt…“
Netzwerke als Schutz vor sexualisierter Gewalt!
Programm
Ab 08.30Stehkaffee
09.00 Begrüßung
Schirmherr Olaf Schade,
Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis
Katrin Johanna Kügler, Fachbereich Soziales
und Gesundheit des EN-Kreis
09.30
Einführungsvortrag zum Thema
sexueller Missbrauch:
Täterstrategien, Auswirkungen
auf die Betroffenen und Schutz
vor weiteren Übergriffen,
Gisela Braun, Arbeitsgemeinschaft
Kinder- und Jugendschutz NRW
11:15 Pause
11:30 Verdacht auf sexualisierte Gewalt:
Fallvignetten zu sexualisierter Gewalt
in unterschiedlichen Kontexten –
Kooperation des Helfersystems,
pro familia kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexualisierte und häusliche
Gewalt
12:30 Mittagspause
13:30 Einführung in den Nachmittag
14:00 Workshops
15:45 Austausch und Diskussion
im Rahmen eines Worldcafés
16:30
Ende des Fachtags
Moderation:
Dipl. Soz.-Wiss. Katrin Johanna Kügler
EN-Kreis, Fachbereich Soziales und Gesundheit
Die ReferentInnen:
Gisela Braun
Dipl. Pädagogin, Fachreferentin der Arbeitsgemeinschaft
Kinder- und Jugendschutz NRW, Autorin
Natalie Schenk
Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin,
Kinder- und Jugendlichentherapeutin,
Kinderschutzfachkraft, pro familia kizz
Ina Wetter
Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin,
Kinderschutzfachkraft, traumazentrierte Fachberaterin,
pro familia kizz
Anja Zimmer
Dipl. Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin (HP),
Traumapädagogische Beraterin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin i.A., pro familia kizz
Workshops
Workshop 1: „Psychosexuelle Entwicklung von
Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter:
Haltung und Umgang.“
Fachkräfte in Kita und OGS sind ein wichtiger Bezugspunkt in der Entwicklung von Kindern bezüglich ihres
Körpers, ihren Grenzen und Gefühlen. Sexualpädagogische Konzepte können dabei einen wichtigen Beitrag zur
Vorbeugung sexueller Übergriffe sein. Dieser Workshop
gibt Einblick in die kindliche Sexualentwicklung und Anregungen zum erzieherischen Umgang.
Referentinnen: Stefanie Dürr, Annette Kriese,
pro familia EN-Südkreis, Bereich: Prävention und
Sexualpädagogik
Workshop 2: „SEXting, YOUNOW, Chats“
Welche Probleme und Gefahren gibt es aktuell „im
Netz“ und wie können Kinder/Jugendliche dabei
begleitet werden? Nach einer kurzen Einführung in
das Thema sowie der Darstellung der Gefahren geht
es vor allem um den Austausch über einen möglichen
Umgang sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen.
Referent: Marcel Gießwein,Bildungsreferent und
Medienpädagoge „digitales draussen“
Workshop 3: „Kinder im Verein: aber sicher!“
Kinder- und Jugendarbeit lebt von körperlicher Aktivität, vom Miteinander, von Beziehungen. Dies birgt
gleichzeitig die Gefahr sexualisierter Grenzüberschreitungen.
Dieser Workshop vermittelt welche Strukturen Übergriffe begünstigen und gibt Impulse für die Entwicklung präventiver Maßnahmen.
Referentin: Astrid Kassette,
pro familia Horizonte Witten
Workshop 4: „Ich kann mich wehren…“
Selbstsicherheit und das Wissen über Täterstrategien
können zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beitragen. Diese und entsprechende Handlungs- und
Konfliktlösungsstrategien werden in Selbstbehauptungstrainings vermittelt. Dieser Workshop gibt dazu
einen Überblick.
Referent: Reinhard Wilke,
Deeskalationstrainer der Gewaltakademie Villigst
Workshop 5: „Erstbefragung von Kindern und
Jugendlichen: Gefahren vs. echter Hilfe!“
Wenn Kinder / Jugendliche sich nach sexualisierter
Gewalt anvertrauen führt dies oft zur Verunsicherung
bei den Erwachsenen. Dieser Workshop zeigt auf, was
in diesen Gesprächen zu beachten und hilfreich ist.
Referentin: Ruth Selzer, Kriminalhauptkommissarin,
Sachbearbeitung Sexualstraftaten und
Misshandlungen an Kindern
Fachtag 27.09.2016
Übertragungen der
Missbrauchsdynamik &
gelingende Kooperation
in Fällen von sexualisierter Gewalt
Übung zur Selbsterfahrung
Wir möchten mit einer kleinen Übung beginnen. Bitte bilden Sie gleich
am Rand Kleingruppen von ca. 8 bis 10 Personen.
Die Gruppen stellen sich dann jeweils in zwei gegenüberliegenden Reihen
nah beieinander auf und strecken einen Finger nach vorne. Auf die Finger
wird dann von uns ein Zollstock gelegt.
Ihre Aufgabe wird sein, den Zollstock auf dem Boden abzulegen. Dabei
muss der Finger jeder Person die ganze Zeit unterhalb des Zollstocks bleiben
und jederzeit Kontakt zum Zollstock haben.
In den ersten Minuten darf in der Gruppe nicht gesprochen werden.
Wir werden ein Signal geben, wenn Sie wieder miteinander reden dürfen.
Und noch eine Bitte an die Personen unter Ihnen, welche die Übung bereits
kennen: machen Sie mit, aber geben Sie der Gruppe die Chance, die Übung
selbst zu erfahren.
• Alle bei ‚der Stange‘ halten
• wirklich notwendig?
• Zeitverschwendung
• Nicht lösbar
• Roten Faden in der Hand behalten
• Nur gemeinsam zu schaffen!
Wie entsteht ein Verdacht auf sexualisierte
Gewalt?
1.) Beobachtung des Verhaltens von Kindern und
Jugendlichen
2.) Äußerungen des Kindes oder Jugendlichen
3.) Anhaltspunkte durch Dritte
4.) Körperliche Symptome / Verletzungen
Tom
Es geht um einen 9-jährigen Jungen, nennen wir ihn Tom. Tom besucht die 3.
Klasse einer Grundschule und wirkt im Unterricht verträumt und abwesend. In den
Pausen erleben die Lehrer Tom dagegen sehr wild, es gibt häufig Konflikte mit
Mitschülern. Die OGS gibt die Rückmeldung, dass Tom häufig die körperliche
Nähe der Erwachsenen suche, sein Verhalten wird von einigen Mitarbeitern als
distanzlos erlebt. Die Klassenlehrerin kennt den Trainer des Fußballvereins, wo
Tom 2x wöchentlich trainiert. Der Trainer berichtet auf Nachfrage, dass es Tom
schwer falle, sich an Regeln zu halten und er in der Dusche und beim Umkleiden
durch sexualisierte Sprache und Bewegungen aufgefallen sei. Der Trainer meint
jedoch, solch ein Verhalten sei für Jungs in dem Alter „normal“. Die
Klassenlehrerin hat beim Projekt „Mein Körper gehört mir“ selbst beobachtet, dass
Tom übermäßig interessiert erschien, an einer Stelle äußerte er „Nein-Gefühle
kenne ich!“. „Jeder darf mich am Penis anfassen“. Die Lehrerin lädt die Mutter von
Tom zu einem Gespräch ein. Die Mutter von Tom ist alleinerziehend, sie kennt all
die Verhaltensweisen von Tom, aber sie kann ihn nicht erreichen, er höre nicht auf
sie. Weiter berichtet die Mutter, dass Tom einnässen würde und Albträume habe.
Die Mutter sagt, dass Tom seit einigen Wochen viel Zeit mit dem Nachbar
verbringe, dieser kümmere sich um Tom, wenn sie länger arbeiten müsse, und
mache dann mit Tom Schularbeiten.
Tom
1.)
Verdacht
Beobachtungen:
• Verträumt
• viele Konflikte m.
Mitschülern
• distanzlos
• sexualisierte Sprache
• ‚Nein-Gefühle‘
• Einnässen
• Alpträume
2.)
Dynamik
Lehrerin: „Irgendetwas
stimmt nicht mit Tom“
(Handlungsdruck)
OGS: „Tom ist lästig“
(Abwehr)
Trainer: „Das machen
Jungs schon mal“
(Verantwortungsabgabe)
Mutter: „Das wird mir alles
zu viel“ (Schuldgefühle,
Hilflosigkeit)
Nachbar: „Tom ist so ein
netter Junge, ich freue
mich, wenn er kommt“
Ben
Im Familienzentrum: Der 5jährige Ben ist ein intelligentes, fröhliches, aktives
Kind. In der letzten Zeit beobachtet die Erzieherin Frau S., dass Ben häufig an
seinem Penis in den unterschiedlichsten Situationen spielt
(im Stuhlkreis, in der Puppenecke, auf dem Bauteppich) und anderen Kindern
seinen Penis zeigt.
An manchen Tagen verhält er sich außerdem den anderen Kindern und der
Praktikantin gegenüber plötzlich aggressiv, tritt, schlägt und beleidigt sie.
Eines Tages kommt Frau S. in die Puppenecke und sieht, wie Ben auf einem
anderen Jungen liegt und sexuelle Bewegungen macht.
Kurz danach beschwert sich eine Mutter über Ben, weil ihr Kind nicht mehr
in die Kita wolle, da es Angst vor Ben habe. Er zwinge ihren Sohn zu
komischen Spielen.
Ben
1.)
Verdacht
Beobachtungen:
• Selbststimulation
• Aggressives Verhalten
• sexualisiertes
Verhalten
• ‚komische Spiele‘
2.)
Dynamik
Erzieherin 1:„Habe ich
das richtig gesehen?“
(Unglaube)
Erzieherin 2: „Das wächst
sich raus“
(Bagatellisierung)
Anderes Kind: Ben ist
komisch“ (Angst)
Eltern Ben: „Unser Sohn
macht sowas nicht! Zu
Hause ist er ein lieber
Junge“
(Abwehr)
Lisa
Ein 13jähriges Mädchen, nennen wir sie Lisa. Lisas Mutter hat sich früh vom
Vater von Lisa getrennt. Seit Lisa 5 Jahre alt ist, lebt ihre Mutter mit einem
neuen Partner zusammen. Beide haben zwei gemeinsame Kinder, welche 5 und 3
Jahre alt sind.
Lisa war immer eine gute Schülerin, aber seit einiger Zeit fällt Lisa durch
störendes Verhalten im Unterricht auf. Außerdem scheint sie sich nach der
Schule mit sog. Freunden zu treffen und Alkohol zu trinken. Der Lehrerin fällt auf,
dass Lisa sich an den Armen scheinbar selbst verletzt hat. Die
Schulsozialarbeiterin lädt die Mutter zu einem Elterngespräch ein, diese bringt
ihren Lebensgefährten mit.
Die Mutter und insbesondere der Stiefvater wirken sehr bemüht und freundlich.
Der Stiefvater meint in einem Gespräch in der Schule, er habe immer alles für
Lisa getan und ihr alles ermöglicht und könne sich ihr Verhalten auch nicht
erklären. Lisa habe seit einiger Zeit ständig wechselnde Freunde.
Als die Mutter mit den beiden jüngeren Kindern in eine Mutter-Kind-Kur fahren
möchte, flippt Lisa völlig aus, weil sie nicht mit ihrem Stiefvater alleine bleiben
möchte.
Lisa
1.)
Verdacht
Beobachtungen
• rebellisch, stört den
Unterricht
• Alkohol
• Ritzen
• häufig wechselnde
Beziehungen zu Jungen
• Ausflippen von Lisa, als
Mutter zur Kur fahren
möchte
2.)
Dynamik
• Lehrerin: „Lisa ist heftig am
pubertieren.“
(Bagatellisierung)
• Mutter: „Lisa provoziert alle
und ist selbst in Schuld, wenn
es Stress gibt! Soll sie doch
mal sehen, wie sie ohne mich
drei Wochen klar kommt!“
(Wut)
• Leiblicher Vater: „Mutter
kümmert sich nicht richtig. Bei
mir wäre Lisa besser
aufgehoben.“
(Schuldzuweisung)
• Geschwister: „Warum kriegt
Lisa immer alles?“
(Eifersucht)
Dynamiken und Übertragungen im Helfersystem
Sexualisierte Gewalt ist ein gravierendes
traumatisches Ereignis.
Es findet eine Verwirrung des Kindes auf
• Kognitiver
• Emotionaler
• Sexueller
Ebene statt.
Gefühle des Kindes:
• Angst
• Wut
• Hilflosigkeit / Ohnmacht
• Zweifel an der eigenen Wahrnehmung
• Sprachlosigkeit
• Scham
• Schuldgefühle
• Vertrauensverlust
Dynamik bei sexuellem Missbrauch
• Sprachlosigkeit
• Scham (Tabu, Geheimhaltung)
• Schuld
• Machtgefälle (Macht / Ohnmacht)
• Zweifel an der eigenen Wahrnehmung
• Angst (Drohung / Druck)
• Isolation / Resignation
• Vertrauensmissbrauch
Abwehr / Abwertung
↔
Überidentifizierung
à Lähmung / Hilflosigkeit à Allmachtsphantasien
/ Retten
à nicht handeln
à schneller Aktionismus
Sorge bei allen Beteiligten:
Etwas zu tun, was unterlassen werden muss
Oder
Etwas zu versäumen, was getan werden muss
Achtung!
M
• Gefahr eines Burn-outs!!
• Gefahr der sekundären Traumatisierung!!
Anforderungen an das Helfersystem
Mögliche Auswirkungen der Dynamik:
- Spaltung:
Gegenseitige Vorwürfe, Unterschiedliche
Einschätzungen der Situation, Konflikte
zwischen den Institutionen, Delegation
der eigenen Verantwortung
Schwierigkeiten in der Kooperation
Bei Kindeswohlgefährdung
• Spannungsgeladen
• von hohem Zeitdruck geprägt
• oftmals negative Kooperationsvorerfahrungen
eher Nebeneinander als Miteinander?
Gründe für schwierige Kooperation
Gegenseitig abweichende Erwartungen
l Unklare Zuständigkeiten, Rollen und Aufgaben
l Unklare gemeinsame Definition und Sprache
l Mangelnde Übereinstimmung der Systeme
Und
l Übertragung der Missbrauchsdynamik
l
Was braucht das Helfersystem?
Störungen haben Vorrang!
Selbstfürsorge
„…einen liebevollen,
wertschätzenden,
achtsamen und
mitfühlenden Umgang
mit mir selbst und
Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse.“
(Reddemann 2003)
Strategien zur Selbstfürsorge
• Für sich selbst sorgen
• Abgrenzende Empathie
• Rollenklarheit
• Grenzen der beruflichen Rolle /Privatperson
• Supervision und Selbstreflektion
Was braucht das Kind ?
Missachtung / Benutzt-Werden -- Achtung & Wertschätzung
Lüge und Tabu
-- Benennen der Wahrheit
Verleugnung und Abspaltung -- Akzeptanz der Gefühle
Klarheit der Empfindungen
Scham und Schuld
-- Verantwortung und
Transparenz
Leid
-- Lebensfreude, Spaß
ØTraumasensibles Umfeld
Gelungene Kooperation braucht
• Traumasensibles Umfeld
• Sachkompetenz
Wissen um Dynamiken
• Rollenkompetenz
Klarheit der unterschiedlichen Rollen und Funktionen
• Systemkompetenz
Auflösung des Einzelnen, Zusammentragen zum
komplexen Bild à Polylog
Kooperation braucht
• Vernetzung
• Vertrauen
• Verständnis
• Zeit
Und was brauchen die Kinder?
Tom
Was braucht Tom?
• Mit Tom sprechen! Ihn zu seinem
Verhalten befragen
• zugewandte Bezugsperson
• Weiter beobachten und dokumentieren
• Fachberatung
• Bei erhärtetem Verdacht ggf. JA
hinzuziehen, Diagnostik
Ben
Was braucht Ben?
• Mit Ben sprechen, ihm zuhören!
• Schutz und Sicherheit für Ben und die
anderen Kinder sicherstellen!
• Pädagogisches Handeln,
Grenzsetzungen und Regelabsprachen
Lisa
Was braucht Lisa?
• Nachfragen, weshalb sie ausflippt
• Vertrauensperson
• Grenzen! Bezüglich Alkohol, Freunde
• Alternativen für das Ritzen
Was brauchen Kinder und Jugendliche in
Verdachtsfällen von sexualisierter Gewalt?
1.
2.
3.
4.
5.
Schutz und Sicherheit
Empathie + Verständnis
Alltag und Struktur
Partizipation
Entlastung und Neubewertung
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Institution
Caritas-Verband Ennepe-Ruhr-Kreis
Fachbereich Gleichstellung
Fachbereich Kinder- u. Jugendgesundheit
Fachbereich Kinder- u. Jugendgesundheit
Fachbereich Soziales u. Gesundheit
Fachbereich Soziales u. Gesundheit
Polizei EN Kriminalprävention
Psychologische Beratungsstelle
Psychologische Beratungsstelle
Psychologische Beratungsstelle
Psychologische Beratungsstelle
Regionale Schul-Beratungsstelle
Weißer Ring
pro familia kizz Kinder- und Jugendschutzambulanz
Amt für Bildung, Jugend u. Soziales
Amt für Bildung, Jugend u. Soziales
AWO Familienzentrum Oberbauer
AWO Kita "Lohernocken"
Straße
August-Bendler-Str. 14
Hauptstraße 92
Schwanenmarkt 5-7
Hagener Str. 26a
Hagener Str. 26a
Hagener Str. 26a
Hauptstr. 108
Hagener Str. 26a
Hagener Str. 26a
Hagener Str. 26a
Hagener Str. 26a
Gartenstr. 10
Neustr. 5
Wilhemstr. 45
Bismarckstr. 21
Bismarckstr. 21
Siegerlandstr. 8
Lohernockenstr. 16
Ort
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58452 Witten
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58332 Schwelm
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58332 Schwelm
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
Name
Beck
Bedow
Bideau-Cordes
Liebert
Calovini
Jacobasch
Kreis
Heinrich
Mähler
Nockemann
Wolff
Peters
Tahden-Farhat
Schenk
Ante
Wieschollek
Hoffmann
Rauhaus
Vorname
Angelika
Petra
Annette
Dr. Dajana
Elke
Ramona
Uwe
Birgit
Veronika
Annalena
Vera
Thorsten
Heike
Natalie
Dagmar
Alexandra
Bianca
Sabine
Deutscher Kinderschutzbund e.V.
Ev. Beratungszentrum
Ev. Beratungszentrum
Ev. Beratungszentrum
GHS Friedenshöhe
Lohernocken-Schule
Offene Ganztagsschule Vogelsang
Reichenbach Gymnasium
Reichenbach Gymnasium
Zentrum für Interdisziplinäre Frühförderung
Amt für Kinder- u. Jugendhilfe
Amt für Kinder- u. Jugendhilfe
Christlicher Verein Junger Menschen
Hasencleverschule
Ökumenisches Hospiz Emmaus
Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt
Städt. Kita "Schreys Gasse"
Erziehungs-Beratungsstelle GVS Herdecke e. V.
Erziehungs-Beratungsstelle GVS Herdecke e. V.
AWO Familienzentrum "Auf dem Mühlenberg"
AWO Familienzentrum "Zamenhofweg"
AWO Kita "Kiefernweg"
Deutscher Kinderschutzbund e.V
Voerder Str. 58
Birkenstraße 11
Birkenstraße 11
Birkenstraße 11
Friedenshöhe 44
Lohernockenstr. 47
Finkenberger Weg 10
Peddinghausstr. 17
Peddinghausstr. 17
Voerderstr. 44
Rathausplatz 1
Rathausplatz 1
Südstr. 8
Am Hofe 12
Hagener Str. 339
Bahnhofstraße 48
Schreys Gasse 5
Bachplatz 3
Bachplatz 3
Mühlenweg 2
Zamenhofweg 8
Kiefernweg 2
Hauptstr. 147
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58256 Ennepetal
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
58285 Gevelsberg
45525 Hattingen
45525 Hattingen
58313 Herdecke
58313 Herdecke
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
Ueßeler-Lingenberg
Krüger
Nelles
Schoen
Lisowski
Becker
Kils
Höfig
Schilling
Bauschke-Bertina
Hirland
Kind
Metzner
Kirchhoff
Pesenacker
Rollenbeck
Müller-Dietz
Mertens
Wolf
Dohnke
Coswig
Dörnbach
Flesch
Heike
Alexandra
Corinna
Christina
Sabine
Anja
Larissa
Ute
Claudia
Cordula
Claudia
Andrea
David
Mark
Manuela
Innelore
Daniela
Andrea
Wilhelm
Getraud
Ramona
Kerstin
Claudia
Email
Telefon
[email protected]
[email protected]
[email protected]
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[email protected]
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[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
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[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
slisowski@hsfriedenshöhe.de
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
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[email protected]
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[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Deutscher Kinderschutzbund e.V
Ev. Jugend im Kirchenkreis Schwelm
Ev. Kiga "Am Brunnen"
FrauenhelfenFrauen e.V.
Jugendamt der Stadt
Probstei "St. Marien"
Verbund Familienzentren
AWO Familienzentrum "Am Blumenhaus"
GGS Börgersbruch
GGS Börgersbruch
GGS Gennebreck
GGS Hobeuken
Jugendamt der Stadt
Kinder- u. Familienzentrum "Miteinander"
Schule Hiddinghausen + Kämpenschule
Städt. Natur-Kita Schee
Wilhelm-Kraft-Gesamtschule
Geschwister-Scholl-Gymnasium
Kath. Kiga "St. Gerwin"
Oberlinschule ESV
TSE Kindergarten "Harkorthaus"
Amt für Jugendhilfe u. Schule
Amt für Jugendhilfe u. Schule
AWO Familienzentrum Annen
Ev. Beratungszentrum Nebenstelle Witten
Ev. Kiga "Christuskirche"
Kita "Am Helenenberg"
Kita "An der Bachschule"
Kita "Luisenstraße"
Pestalozzischule
pro familia horizonte
Beratungsraum Ruhr
BSH Jugendhilfe Selbecke
Hauptstr. 147
Potthoffstr 40
Am Brunnenhof 30
Markgrafenstr. 6
Moltkestr. 26
Marienweg 1
Markgrafenstr. 18a
Am Blumenhaus 64
Dresdener Str. 43
Dresdener Str. 43
Zum Sportplatz 10a
Hobeuken 11
Rathausplatz 4
Hauptstraße 8
Langenbruchstr. 4
Elberfelder Str. 38
Geschwister-Scholl-Str. 10
Hoffmann-von-Fallersleben-Str. 28
An der Windecke 21
Hartmannstr. 18
Bismarckstr. 5
Marktstr. 16
Marktstr. 16
Willy-Brandt-Str. 1
Röhrchenstr. 10
Sandstr. 12
Helenenbergweg 7
Husemannstraße 49a
Breite Str. 76
Beek 2a
Annenstr. 120
In der Behrenbeck 102
Selbecker Str. 236
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
58332 Schwelm
45549 Sprockhövel
45549 Sprockhövel
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45549 Sprockhövel
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58300 Wetter
58300 Wetter
58300 Wetter
58300 Wetter
58452 Witten
58452 Witten
58453 Witten
58452 WItten
58455 Witten
58453 Witten
58452 Witten
58452 Witten
58452 Witten
58453 Witten
45527 Hattingen
58091 Hagen
Haar
Hagemeier
Sonnenschein
Stolte
Bruder
Isfort
Maschner
Schneider-Berlin
Joseph
Ulrich
Kastner
Gross
Judt
Süllow
Apel
Mühlböck
Niephaus
Laube
Uerpmann
Obereiner
Czarnik-Kaspers
Plobner
Tübel-Latocha
Opalka
Engelhard
Rudowski
Neumann
Pullwitt
Brinckmann
Klegrewe
Guhl
König
Köppen
Claudia
André
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Andrea
Ingrid
Simone
Vita
Marianne
Stefanie
Waltrud
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Kirsten
Janina
Monika
Claudia
Cornelia
Christine
Nina
Susanne
Jörg
Martina
Marita
Kerstin
Marlene
Sabine
Tanja
Janine
Doris
Ute
Maria
Markus
Doris
Karin
[email protected]
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[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
02336-82043
02336-932430
02302-922247
02332-664031
02332-664014
02332-664012
02336-91662951
02332-664023
02332-664025
02332-664023
02332-664023
02332-544150
0151-55164777
02336-443640
02333-979294
02333-979392
02333-74893
02333-76139
01573-5410943
02333-6097132
02333-60970
02333-6097131
02333-73304
02333-9777712
02333-89119
02333-75328
02333-861868
02333-75029
02332-771286
02332-771285
02332-4923
02332-920440
02332-61021
02324-2044237
02324-570977
02330-9161708
02330-9161708
02336-801378
02336-82454
02336-4084450
02336-7040
02336-7040
02336-400336
02336-6200
02336-4759091
02336-801300
02336-2171
02336-801398
02339-6586
02324-91701529
02324-9701529
0202-25241610
02339-9196700
02339-917366
02324-393697
0171-3377588
0202-523598
02339-919334
02335-96910
02335-61010
02335-6393300
02335-802685
02302-2036484
02302-9786808
02302-63896
02302-9148423
02302-59847
02302-2029570
02302-86965
02302-55453
02302-888407
02302-698935
01577-8301095
02331-622810
WorldWideWeb
www.caritas-en.de
www.en-kreis.de
www.enkreis.de/gesundheitsoziales
www.polizei-nrw.de
www.profamilia-nrw.de
www.ennepetal.de
www.bauschke-bertina.de
www.cvjm-gevelsberg.de
www.gvs-eb.de
www.gvs-eb.de
www.ev-jugend-im-kirchenkreisschwelm.de
www.frauenberatung-en.de
www.ggs-gennebreck.de
www.wilhelm-kraft-gesamtschule.de
www.esv.de
www.tse-wetter-ruhr.de
Ev. Jugendhilfe Iserlohn/Hagen
Hauptschule Iserlohn/Letmathe
Leopoldstr. 48
Aucheler Str. 12
58089 Hagen
58642 Iserlohn
Külpmann
Hartmann
Heidrun
Petra
[email protected]
[email protected]
02331-3300494
02374-92990
Fachtags-Dokumentation
zum Fachtag
„Und keiner hat´s gemerkt…“
am 27.09.2016
Workshop 1
Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im
Kindergarten- und Grundschulalter
Haltung und Umgang
Stefanie Dürr
Annette Kriese
Einführung
 Fachkräfte in Kita und OGS sind ein wichtiger Bezugspunkt in
der Entwicklung von Kindern bezüglich ihres Körpers, ihren
Grenzen und Gefühlen.
 Sexualpädagogische Haltungen und Konzepte können einen
wichtigen Beitrag zur Vorbeugung sexueller Übergriffe sein.
Kindliche Sexualität im Arbeitsleben






Was heißt eigentlich Sexualität?
Gehört Sexualität schon in der Kindheit zum Leben?
Müssen Kinder Sexualität lernen?
Wie entwickeln Kinder ihre Sexualität?
Wie können wir als Fachkräfte dazu beitragen?
Wie gehen wir mit kindlicher Sexualität um?
Was heißt Sexualität?
 Erwachsene verstehen darunter meist:






geschlechtliche Sexualität
Erotik, Leidenschaft, körperliche Vereinigung
auf Genitalien bezogen
Befangenheit,
bedenken mögl. Folgen
Erwachsene haben auch einen Blick auf die
möglicherweise dunklen, problematischen Seiten von
Sexualität
Sexualität ist umfassend
zu verstehen, als der Wunsch nach
- körperlichem Wohlbefinden
- Zärtlichkeit
- Nähe
- Kontakt
- Beziehung
… auch nach Leidenschaft und Erotik (später)
Sexualität ist ein
menschliches Grundbedürfnis
Kinder
sind von der ersten Stunde an
sexuelle Wesen
Die Sexuelle Entwicklung ist ein Teil der
Persönlichkeitsentwicklung des Kindes neben
• der motorischen Entwicklung
• der Sprachentwicklung
• der Entwicklung von Denken und Fühlen und
• der sozialen Entwicklung
Kindliche Sexualität
unterscheidet sich wesentlich
von der Sexualität Erwachsener
Kindliche Sexualität




wollen die Welt (be)-greifen, erfahren
sinnliche Erleben des ganzen Körpers
Einheit von Körper, Gefühlen und Verstand
Für Kinder gibt es keine Trennung zwischen
Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität
 Unbefangenheit
 Entdeckungslust
 Neugierde
 zunächst ohne Normen und Schamgrenzen
Entwicklung der kindlichen Sexualität
Grundsätzliches
 Je jünger Kinder sind, umso mehr erleben sie
Sinneswahrnehmungen des ganzen Körpers als lustvoll
 Lust- und Beziehungsaspekt ist weniger ausgeprägt, es
geht um die eigene Identität
Schwangerschaft und Geburt
 Schon vor der Geburt ist das Kind ein Wesen, das mit
allen Sinnen ausgestattet ist
 bereits im Mutterleib machen Babys sinnliche
Erfahrungen (nuckeln, fühlen, hören)
Säuglingszeit (0-1 Jahr)
 Das Baby hat ein angeborenes Bedürfnis nach Nähe und
Zärtlichkeit
 Der Säugling erlebt Lust, Befriedigung und Momente der
inneren Sicherheit über Hautkontakt, Lippen und Mund,
Riechen, Schaukeln und Wiegen
 Babys entdecken ihre Geschlechtsteile und beginnen
damit zu spielen
2. Lebensjahr
 Weitere sinnliche Erfahrungen über den Mund und den
Körperkontakt
 Wird neugierig auf den Körper anderer Menschen
 Gezieltes Anfassen der Genitalien und
Selbstbefriedigung
3. Lebensjahr
 Kinder erleben alle sozialen und körperlichen Facetten
der Sexualität:
 Schmusen, Kuscheln, Küssen, Balgen, Necken
 entwickeln eine erste sexuelle Identität (Mädchen/Junge)
 sind neugierig auf die eigenen Geschlechtsorgane und
untersuchen diese genau
Ab dem 4. Lebensjahr
 Kinder beginnen sich intensiv für den Unterschied
zwischen den Geschlechtern zu interessieren
 Stellen Fragen, wie sie auf die Welt gekommen sind, wie
das war, als Mama und Papa sich verliebt haben...
 Interesse an sexuellen Dingen wächst stark
 beginnen andere Kinder in ihre kindliche Sexualität
einzubeziehen
 beginnen Doktorspiele zu spielen
Doktorspiele
 Im Rahmen von „Doktor spielen“ erkunden die Kinder mit
kindlicher Neugier den eigenen und fremden Körper
 Gehören zur normalen Entwicklung von Kindern dazu
 Imitieren das Verhalten der Erwachsenen
(Identitätsentwicklung)
 genießen Berührungen durch andere Kinder
Wozu sind Doktorspiel wichtig
 Doktorspiele fördern die Entwicklung des eigenen
Körperbildes
 Doktorspiele tragen zur Entwicklung der eigenen Identität
bei
 Doktorspiele fördern die Wahrnehmung der eigenen
Körpergrenzen
 Doktorspiele fördern eine selbstbestimmte, lustvolle
Sexualität
5. Lebensjahr
 erreichen kognitiv eine neue Stufe
 Auseinandersetzung von Gemeinsamkeiten u
Unterscheiden Geschlechterrolle des Kindes bildet sich
weiter aus
 Als Puppenmama, Cowboy etc. wird in ein Geschlecht
hinein gefühlt, ausprobiert, Imitation
 Mädchen „umgarnen“ den Vater, Jungen machen der
Mutter einen „Heiratsantrag“
 Jungen und Mädchen spielen verstärkt mit Kindern des
eigenen Geschlechts
Ab dem 6. Lebensjahr
 Kinder beginnen sich für den eigentlichen Geschlechtsakt
verstärkt zu interessieren
 stellen viele Fragen zum eigenen Körper, Kinder
beginnen sich für den eigentlichen Geschlechtsakt zu
interessieren (warum Fragen)
 bringen umgangssprachliche Begriffe über Sexualität mit
in die Familie
 Provokation durch Sprache
 Starke Gefühle von Zuneigung und Liebe
Grundschulalter (Körperlich/kognitive Entw. )
 Kinder in diesem Alter wissen zu welchem Geschlecht sie
gehören/Unterscheidung
 haben ein grundlegendes wissen von Zeugung, Schwangerschaft
und Geburt
 Interesse an sexuellen Aktivitäten mit anderen Kindern lässt nach
 Schamgefühl ist viel ausgeprägter
 Haben eine Vorstellung welches Verhalten, wohin gehört (z.b.
Masturbation etwas Privates ist)
 Mögl. Einsetzen der Pubertät,
 Stimmungsschwankungen
 Erster Samenerguss/ erste Menstruation
Grundschulalter (Verhalten/Emotional/Interesse
 sind eher mit dem eigenen Geschlecht beschäftigt, den typischen
Rollenbildern von „männlich“ und „weiblich“
 Doktorspiele können noch stattfinden, aber viel verborgener vor
Erwachsene
 erste von den Kindern sehr ernst genommene Liebesbeziehungen
 Annäherung/Kontakt zum anderen Geschlecht passiert viel über
Sprache („Pipi, pupsen“), sexuelle Wörter („Sex, knutschen)
 Haben viel gehört, können aber die Begriffe oft nicht zuordnen
 Mädchen, die früh Ihre Tage bekommen sind oft damit überfordert
 aber auch Jungen sind über die ersten Veränderungen verunsichert
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Workshop - Dokumentation
Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter:
Haltung und Umgang
Dieser Workshop gab Einblick in die kindliche Sexualentwicklung und Anregungen zum
erzieherischen Umgang.
Zu Beginn wurde das Thema eingeleitet und den Fachkräften dargelegt, als Fachkräfte in
Kita und OGS ein wichtiger Bezugspunkt zu sein in der Entwicklung von Kindern bezüglich
ihres Körpers, ihren Grenzen und Gefühlen. Ein Wissen über die kindliche
Sexualentwicklung sei wichtig, um angemessen auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen zu
können. Klare sexualpädagogische Haltungen und daraus entstehende Konzepte könnten
ein wichtiges Puzzlestück sein in der Vorbeugung und Prävention sexueller Übergriffe und
Gewalt.
Die Teilnehmenden des Workshops wurden nun an das Thema „kindliche Sexualität“
herangeführt, indem sie aufzeigen sollten was ihnen zu diesem einfällt. Auf
Moderationskarten sammelten sich Begriffe wie:
Doktorspiele
Körper zeigen
Neugierde
Selbstbefriedig
ung
Etc.
Grenzüberschreitu
ngen unt. Kindern
Sexualisierte
Sprache
Nachspielen v.
sex.
Bewegungen
Auto
Stimulation
Im nächsten Teil wurde in einem Vortrag mit PowerPoint die grundlegenden
Entwicklungsschritte in der psychosexuellen Entwicklung von Kindern vermittelt.
Gemeinsam wurde im Anschluss gesammelt, wie mit der kindlichen Sexualität und den damit
verbundenen Bedürfnissen umgegangen werden kann, allgemein, im Alter 0-3 Jahre, im
Alter 4-5 Jahre und ab 6 Jahre.
Es wurden Begriffe genannt wie:
Körperkontakt, Kuscheln, den eigenen Körper erkunden dürfen; Raum für Körper
Erfahrungen schaffen; Grenzen setzen, eigenen Körpergrenzen aufzeigen; kindgerechte
Sprache finden für Körperteile, Gefühle und das Thema Sexualität besprechen, Fragen
beantworten, Wertschätzung zum eigenen Körper vermitteln, etc.
Nach einigen Ergänzungen von Frau Dürr bearbeiteten die Teilnehmenden in drei Gruppen
einen möglichen Umgang anhand von drei Beispielen aus Kita, OGS und einem
Beratungskontext.
Im Plenum wurden anschließend die Beispiele und die erarbeiteten Ergebnisse zum Umgang
mit den Beispielsituationen vorgetragen und in der Diskussion Ergänzungen gesucht und
aufgeführt.
Zum Ende wurden die Ergebnisse zum Umgang von Frau Dürr zusammengefasst und ein
Transfer gelegt zur Notwendigkeit der Entwicklung von „Sexualpädagogischen Konzepten
und Schutzkonzepten“ für eine Einrichtung.
Stefanie Dürr, Sexualpädagogin und Prävention sexuelle Gewalt pro familia Witten
Umgang mit der kindlichen Sexualität
Allgemein
Körperteilen Namen geben
Sexualität besprechbar machen, positive Begriffe geben
Rechte weitergeben zum eigenen Körper
Schutz und Erfahrungsraum schaffen
Nein /Stop als Thema und Botschaft vermitteln: „Dein Körper gehört Dir alleine“
Kinder in ihren Bedürfnissen, Gefühlen wahrnehmen, annehmen
Zuwendung versus klaren Regeln und Grenzen, Gebote und Verbote
Kleine Kinder brauchen viel Körperkontakt
Große Kinder Tobe- und Kitzelspiele
Spiele/Aktionen, in denen Kinder ein Gefühl für ihren Körper und eigene Grenzen
bekommen, wann und wie sie Körperkontakt zulassen wollen
Spiele /Aktionen zum Körper
Säuglinge 0-1 Jahr
Streicheln, Halten, Drücken, Küssen, Massieren, Berühren
Das Kind erlebt durch Körperkontakt, dass sein Körper von anderen
Menschen wertgeschätzt wird. So kann es seinen Körper selbst als wertvoll
erleben
Durch Körperkontakt und Zärtlichkeit fühlt sich das Kind geborgen und geliebt
das Kind baut so eine positive Beziehung zu seinem Körper auf
Kind sollte seinen Körper erkunden dürfen
Kind sollte sich auch nackt erleben dürfen
Kleinkinder 1 -2 Jahren
Im Kleinkindalter werden dem Kind Nähe weiterhin durch Zärtlichkeit vermittelt
und dadurch lustvolle Empfindungen ermöglicht. Besonders beliebt sind
sanfte Berührungen, Schaukeln, Kitzeln, Streicheln, Kuscheln usw.
Günstig ist dabei, dass die meisten Erwachsenen keine Probleme damit
haben, wenn kleine Kinder nackt sind.
Das Kind sollte neugierig auf seinen Körper, seine Empfindungen, Ausscheidungen und den Körper von anderen sein dürfen
Seine Fragen sollten kindgerecht beantwortet werden
Geschlechtsteile sollten einen Namen bekommen
Kinder 2 bis 3 Jahre
Entdeckung begleiten, durch Gewähren lassen und zur Seite stehen
aber auch durch eine gewisse Distanz, die dem Kind Spielraum und Intimität
gewährt
Kinder ab 3 Jahren
Doktorspiele unter Gleichaltrigen erlauben
Rahmen dafür schaffen (Ort/Regeln)
beobachten, aber auch Intimität zulassen
ansprechbar sein
Kinder sollten ihre eigene Geschlechterrolle ausleben dürfen
Kinder können starke Gefühle für einen Erwachsenen entwickeln, aber es
bleiben kindliche Gefühle, die keine Sehnsucht nach erwachsener Sexualität
kennt. Die Erwachsenen sollten dabei die Grenzen wahren und angemessen
darauf reagieren
Kinder sollten alle Fragen beantwortet bekommen
Ab dem 6. Lebensjahr/ mit 5 Jahren
Kinder sollten ihre Fragen offen beantwortet bekommen
Kinder sollten Bezeichnungen für Sexualität lernen und nicht aus Filmen etc
beziehen
PädagogInnen sollten sich nicht von umgangssprachlichen Begriffen
provozieren lassen, sondern erklären
Kinder sollten Zugang zu Büchern zum Thema Aufklärung etc. haben
Kinder sollten in ihrer Verliebtheit ernst genommen werden
Grundschulalter
Kinder sollten Zugang zu Büchern haben
Kinder sollten Fragen adäquat beantwortet bekommen
Sich durch „Fekalwörter“ oder Wörter zu den Geschlechtsteilen nicht provozieren
lassen, Regeln und Grenzen setzen
Beobachten und bei Unsicherheiten zur Periode, erklären, aufklären, Ängste nehmen
Auf übergriffiges Verhalten unter den Kindern reagieren, besprechen, möglicherweise
auch in der ganzen Gruppe, klare Regeln (Konsequenzen)
(Nicht vollständig und dient nur dazu einen Eindruck zu bekommen.
Nur für den internen Gebrauch!)
Stefanie Dürr, pro familia Witten
Annette Kriese, pro familia Schwelm
Kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexuelle und häusliche Gewalt
Telefon: 02336 44 36 40
Telefax: 02336 44 36 420
Email: [email protected]
www.profamilia.de
Ziele der sexualpädagogischen Arbeit
–
– auf achtsamen Umgang aufmerksam
werden
rteile und dessen Funktionen erlangen
–
Anderen seine Grenzen aufzeigen – NEIN sagen lernen
Kinder erhalten auf Fragen (z.B.: woher kommen die Babies?) sachrichtige,
dem Alter entsprechende Antworten
Kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexuelle und häusliche Gewalt
Telefon: 02336 44 36 40
Telefax: 02336 44 36 420
Email: [email protected]
www.profamilia.de
Wichtige Inhalte eines sexualpädagogischen Konzeptes für Kita und OGS
Präambel…..Sexualerziehung beinhaltet für uns den Umgang mit der kindlichen Sexualität,
beruhend auf ………
Kindliche Sexualität
Alltäglicher pädagogischer Umgang
Doktorspiele und Körpererkundungsspiele
Umgang mit und Regeln für stattfindende Doktorspiele
Doktorspiele, Grenzverletzungen und Übergriffe unter Kindern
Elternarbeit
Präventionsarbeit des Familienzentrums
Schutzkonzept (möglicherweise eigener Teil in der Gesamtkonzeption)
Weitere mögliche Inhalte
Umgang mit Praktikanten
Umgang Abholung /Fremde Personen
Nur für den internen Gebrauch
Stefanie Dürr, pro familia Witten
Annette Kriese, pro familia, Schwelm
SEXting
YOUNOW
Chats
Neue Trends und Gefahren
kurzer Überblick und Einstieg ins Thema
Marcel Gießwein | freiberuflicher Bildungsreferent, Medientrainer
Marcel Gießwein
27.09.2016
Geräte-Ausstattung im Haushalt 2015
Handy/Smartphone
99
Computer/Laptop
98
Fernsehgerät
97
Internetzugang
96
Smartphone
95
Digitalkamera
86
Radiogerät
86
Feste Spielkonsole
75
MP3-Player/iPod
72
DVD-Rekorder mit Festplatte/Set-Top-Box
66
Externer DVD-Player (nicht PC)
66
Tragbare Spielkonsole
60
Tablet-PC
58
Fernsehgerät mit Internetzugang
45
E-Book-Reader
24
Radiogerät mit Internetzugang
11
0
25
50
75
100
Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent
Basis: alle Befragten, n=1.200
Marcel Gießwein
Gerätebesitz Jugendlicher 2015
99
97
Handy/Smartphone
93
91
Smartphone
88
Internetzugang
72
Computer/Laptop
MP3-Player/iPod
58
37
36
Feste Spielkonsole
63
55
Fernsehgerät
Radiogerät
51
52
49
Tragbare Spielkonsole
Tablet-PC
Externer DVD-Player (nicht PC)
DVD-Rekorder mit Festplatte/Set-Top-Box
20
13
Fernsehgerät mit Internetzugang
E-Book-Reader
5
3
Radiogerät mit Internetzugang
0
80
63
54
Digitalkamera
91
60
57
Mädchen
Jungen
30
28
27
25
26
16
13
5
25
50
75
100
Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent
Basis: alle Befragten, n=1.200
Marcel Gießwein
Smartphone-Besitzer 2011 - 2015
2011, n=1.205
100
88
2012, n=1.201
92
90
2013, n=1.200
93
87
2014, n=1.200
91
90
86
2015, n=1.200
93
93
81
80
72
72
95
89
85
80
78
73
72
64
57
60
51
47
49
47
43
40
35
28
27
25
22
20
28
22
14
0
Quelle: JIM 2011 - JIM 2015, Angaben in Prozent,
Basis: alle Befragten
Marcel Gießwein
Wege der Internetnutzung 2013 - 2015
- in den letzten 14 Tagen 88
86
Handy/Smartphone
73
74
Computer/Laptop
82
87
22
22
Tablet-PC
12
2015 (n=1.146)
10
12
Spielkonsole
2014 (n=1.163)
2013 (n=1.138)
7
6
5
Fernseher
3
2
2
MP3-Player/iPod
4
0
25
50
75
100
Quelle: JIM 2013 - JIM 2015, Angaben in Prozent
Basis: Befragte, die mind. alle 14 Tage das Internet nutzen
Marcel Gießwein
Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung 2008 - 2014
2014, n=1.185
44
18
Kommunikation
Spiele
13
Informationssuche
25
Unterhaltung (z.B. Musik, Videos, Bilder)
2013, n=1.170
45
2012, n=1.182
45
16
15
25
2011, n=1.188
44
16
15
24
17
2010, n=1.188
46
2009, n=1.173
47
2008, n=1.171
48
0
25
13
17
14
18
18
50
24
23
14
22
16
75
18
100
Quelle: JIM 2008 - JIM 2014, Angaben in Prozent
Basis: Internet-Nutzer
Marcel Gießwein
Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung 2015
Gesamt
40
20
Kommunikation
Mädchen
Spiele
Informationssuche
47
Jungen
34
12-13 Jahre
10
16-17 Jahre
27
13
24
41
18-19 Jahre
40
Haupt-/Realschule
40
Gymnasium
40
0
15
24
37
17
17
21
19
25
26
Unterhaltung (z.B. Musik, Videos, Bilder)
27
39
14-15 Jahre
14
50
25
12
25
12
27
15
26
17
26
13
26
15
26
75
100
Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent
Basis: Internet-Nutzer, n=1.166
Marcel Gießwein
Aktuelle Trends und Entwicklungen
What`s App
Instagramm
Ask fm
Snapchat
Youtube
YouNow
Marcel Gießwein
Und sonst?
Wer den Begriff „Porno“ googelt, bekommt über 200 Millionen
Treffer.
Bilder und Videos von extremen Gewaltdarstellungen kursieren im
Web.
Zahlreiche Plattformen verherrlichen autoaggressives Verhalten.
Alle Angebote erreichen die Kinder und Jugendlichen heute über ihr
Handy
und sind dabei oft sehr unvorsichtig mit ihren persönlichen Daten
Marcel Gießwein
Safer Sexting
Empfänger/in mit Bedacht auswählen
Das Gesicht nicht zeigen
Nicht immer ist weniger mehr
Exzessives Sexting vermeiden
„Beweisstücke“ löschen
Metadaten der Fotos entfernen
Wenn, dann nur sicher speichern
Auf synchronisierte Geräte achten
Marcel Gießwein
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt: Marcel Gießwein, [email protected], 0172/5327795
Marcel Gießwein
Sexting: Tipps zum Schutz der Privatsphäre
Sexting birgt viele Risiken und sollte daher nicht sorglos betrieben werden. Wirkliches „Safer
Sexting“ gibt es nicht! Ich hab trotzdem einige Tipps zusammengestellt, wie man die eigene
Privatsphäre beim Versenden von Nacktbildern oder anderen erotischen Inhalten bestmöglich
schützen kann:

Empfänger/in mit Bedacht auswählen. Der wohl wichtigste Tipp: Erotische Fotos
sollten nur dann verschickt werden, wenn ein entsprechendes Vertrauensverhältnis zum
Empfänger/zur Empfängerin besteht.

Das Gesicht nicht zeigen. Erotische Bilder sollten am besten so angefertigt
werden, dass man selbst nicht eindeutig auf dem Foto zu erkennen ist. Entweder man lässt
den Kopf bzw. das Gesicht auf dem Bild ganz weg oder man zeigt nur der Hinterkopf.
Bildbearbeitungs-Apps bieten auch die Möglichkeit, Gesichter mit Schnurrbärten, falschem
Make-Up oder Wimpern künstlerisch zu „verfremden“.

Nicht immer ist weniger mehr. Ein Foto kann auch dann erotisch wirken, wenn
nicht alle intimen Körperstellen komplett unbedeckt gezeigt werden. Z.B. können die Arme
oder Kleidungsstücke so vor dem Körper drapiert werden, dass nicht alles zu sehen ist –
der Rest bleibt der Fantasie überlassen bzw. in der Privatsphäre des/der Abgebildeten.

Exzessives Sexting vermeiden. Verschickt man intime Bilder nur zu besonderen
Anlässen an den/die Liebste/n, haben diese womöglich eine größere Wirkung, als wenn
ständig gesextet wird. Der Bonus dabei: Es sind weniger heikle Bilder im Umlauf.

„Beweisstücke“ löschen. Vor allem Nacktfotos sollten regelmäßig wieder vom
Handy gelöscht werden – am besten mit dem/der Partner/in gemeinsam. Das schützt vor
neugierigen Blicken, falls das Smartphone einmal unbeobachtet herumliegen sollte,
gestohlen wird oder verloren geht.

Metadaten der Fotos entfernen. Vor allem wenn sie mit dem Handy aufgenommen
wurden, enthalten Fotos viele Informationen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind
(Meta- oder Exif-Daten). Selbst wenn die Person auf dem Bild nicht zu erkennen ist, kann
anhand dieser Daten unter Umständen zurückverfolgt werden, wer das Foto geknipst hat.
Daher sollten diese sensiblen Informationen sicherheitshalber gelöscht werden, bevor das
Bild versendet oder in Netz gestellt wird. Und so geht’s:

Windows: Rechtsklick auf das Bild > Eigenschaften > Reiter „Details“ auswählen >
ganz unten auf „Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen“ klicken
Mac: Hier können die Metadaten leider nur mit speziellen Tools, wie z.B.
ImageOptim entfernt werden. D
irekt am Smartphone: Sowohl für iOs und Android sind
zahlreiche kostenlose Apps zur Entfernung der Metadaten in den jeweiligen App-Stores
erhältlich.


Wenn, dann nur sicher speichern. Wenn intime Fotos gespeichert werden sollen,
dann am besten nur auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick – und nicht im
Internet bzw. in Cloud-Speicherdiensten wie iCloud, Dropbox & Co., da hier die Daten nie
100 Prozent sicher sind.

Auf synchronisierte Geräte achten. Aufpassen sollte man auf jeden Fall, wenn
der/die Empfängerin mehrere mobile Endgeräte verwendet, die miteinander synchronisiert
werden (z.B. ein Smartphone und ein Tablet). Dann könnte es nämlich passieren, dass ein
per Messenger auf das Handy versendetes Sexting gleichzeitig auch am Tablet angezeigt
wird – und dieses gerade von einem anderen Familienmitglied verwendet wird.
LeFloid zu sexting: https://www.youtube.com/watch?v=Id1HdiQON8c ab Minute 3:40
Fachtag „Und keiner hat´s gemerkt …“ vom 27.09.2016
Workshop 4: „Ich kann mich wehren …“
(Selbstsicherheitstraining für Mädchen und Frauen)
Referent: Reinhard Wilke
Deeskalationstrainer der Gewaltakademie Villigst
Inhalte:
I. Einführung in den Workshop
- Die Begriffe „Selbstbehauptungs- bzw. Selbstsicherheitstraining“ sind nicht
geschützt. Das hat zur Folge, dass auf dem freien Markt unter dieser
Bezeichnung Trainings angeboten werden, die unter fachlicher Betrachtung
keinen Sinn machen und wenig hilfreich sind. Aus diesem Grunde ist es vor
der Teilnahme an einem solchen Training sinnvoll, sich über die Inhalte zu
informieren.
- Die Teilnehmerinnen werden stets eindringlich gebeten, männlichen
Personen gegenüber von keinen Inhalten des Trainings zu berichten. Dies ist
dem Umstand geschuldet, dass die Teilnehmerinnen ihm Rahmen der
Abschlussreflexion immer wieder von überraschenden Trainingsergebnissen
berichten, die von männlichen Personen als ebenso überraschend
wahrgenommen würden, was die Gefahr in sich birgt, dass diese ohne böse
Absicht auch anderen männlichen Personen davon berichten könnten und
somit durch ein einsetzendes „Schneeballsystem“ letztendlich auch
Sexualstraftäter von den Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien Kenntnis
erhalten, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich eine Änderung
ihrer eigenen Strategien zur Folge hätte.
- Das Training ist inhaltlich so aufgebaut, dass es sich situationsbedingt steigert
und das Ziel verfolgt, durch erlernte Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien
einen Körperkontakt zwischen Täter und Opfer gar nicht erst entstehen zu
lassen. Das Erlernen dieser Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien bildet
somit den absoluten Schwerpunkt des Trainings, ohne dabei noch andere
Gesichtspunkte zu vernachlässigen.
- Die aktive Teilnahme an den Übungen erfolgt nur auf der Basis der
Freiwilligkeit.
II. Vorstellung des Selbstbehauptungs- / Selbstsicherheitstrainings
1.
1.1
1.2
1.3
Täterprofil
Täterformen
Tatvorbereitungen
Vorstellung des Konzepts „Negative Anerkennungsbilanz“ nach
Heitmeyer im Hinblick auf jugendliche Straftäter
2. Opferprofil
2.1 Welche Personen werden eher Opfer von Sexualstraftaten als andere
3. Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien
3.1 Handlungsstrategien
3.1.1 Fallbeispiel: Möglichkeit des Opfers einer Sexualstraftat, den
weiteren Situationsverlauf selbst zu steuern
3.2 Konfliktlösungsstrategien
3.2.1 Beispielhafte Übung aus dem Bereich der Konfliktlösungsstrategien
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
Vergewaltigungsdrogen
Um welche Drogen handelt es sich?
Verabreichung der Drogen
Wirkung der Drogen
Täterstrategien bei dem Einsatz der Drogen
Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien
5.
5.1
Waffen
Angebotene Hilfsmittel zur Verteidigung (Pfefferspray,
Elektroschockgeräte, „Schrillalarm“)
Eigenschaften und Wirkung der einzelnen Hilfsmittel
Welche Geräte machen Sinn, von welchen ist abzuraten?
Zielführende Einsatzmöglichkeiten
5.2
5.3
5.4
6.
6.1
Körperliche Abwehrmöglichkeiten als letztes Mittel
Vorstellung einfacher, aber wirkungsvoller körperlicher
Abwehrmöglichkeiten, falls wider Erwarten alle zuvor vermittelten und
eingesetzten Trainingsinhalte keine gewünschte Wirkung gezeigt haben
sollten
7.
7.1
7.2
Abschlussreflexion
Abschließende Fragen
Rückmeldungen
Workshop - Dokumentation
Erstbefragung von Kindern und Jugendlichen
Gefahren vs. Echte Hilfe
Die Teilnehmer des Workshop wurden mit einem Beispielsachverhalt an das Thema herangeführt.
Es wurden die Belastungsfaktoren:
Autoritätsgefälle, Tabuthemen, Bewertungen des Geschehens, Scham/Mitschuldgefühl,
Loyalitätskonflikt und Kognitive Anforderungen erarbeitet.
Anschließend wurden Suggestiveffekte besprochen und die Entstehung von (Falsch-)Aussagen
verdeutlicht.
Es wurden einzelne Fragetechniken vorgestellt und auf ihre Eignung zur Befragung hin geprüft.
Es wurde festgestellt, dass eine Vielzahl der von uns im Alltag benutzten Fragetechniken, bei weitem
nicht so unbedenklich sind wie wir bislang glaubten.
Mögliche Auswirkungen auf das Aussageverhalten der Kinder und die Folgen wurden verdeutlicht.
Es wurden geeignete Fragetechniken vorgestellt aber auch darauf hingewiesen, dass diese intensiv
trainiert werden müssen, um sie rechtsicher anwenden zu können.
Die Beschränkung auf die Aufforderung zum freien Bericht und aktives Zuhören, sowie eine
akribische Dokumentation (wenn möglich Wortprotokoll) wurde als rechtssichere Verfahrensweise
bei Erstbefragungen erarbeitet.
Schmitz, KHK
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