Zum Thema: Anmeldung: Sexualisierte Gewalt erfordert das Zusammenwirken verschiedener Professionen unter hoher emotionaler Belastung. Voraussetzungen für eine gelingende Kooperation ist das Wissen über Aufgaben, Angebote und handlungsleitende Normen der Netzwerkpartner. Gleichzeitig bewirkt eine gelungene Kooperation der verschiedenen Akteure einen nachhaltigen Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Grenzverletzungen. TeilnehmerInnenbeitrag: 30,- Euro inkl. Verpflegung In den Vorträgen führen Gisela Braun und die Mitarbeiterinnen von pro familia kizz in dieses komplexe Thema ein und nehmen die damit verbundenen Themen in den Fokus. Die TeilnehmerInnen erhalten eine Anmeldebestätigung mit Angabe der Bankverbindung. Erst nach Eingang des Teilnahmebetrags ist Ihre Anmeldung verbindlich. Gisela Braun, Fachreferentin bei der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem Thema Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen. In ihrem Vortrag zeigt sie Hintergründe, Ursachen und Strategien der TäterInnen auf, sowie die Auswirkungen auf das Erleben der Betroffenen. Denn wer Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen will braucht Wissen! Was brauchen betroffene Kinder von LehrerInnen, BeraterInnen, ErzieherInnen? Was schützt und was gefährdet Kinder in diesem Prozess? Die Kinder- und Jugendschutzambulanz pro familia kizz arbeitet seit fast 15 Jahren zum Thema sexualisierte Gewalt. Die Mitarbeiterinnen stellen in ihrem Vortrag anhand von Fallvignetten die unterschiedlichen Handlungsanforderungen und Sichtweisen der verschiedenen Netzwerkpartner sowie die damit verbundene Dynamik im Helfersystem dar. Im Anschluss an die nachmittags stattfindenden Workshops ist im Rahmen eines World-Cafés Zeit für Fragen, Austausch und Diskussion. Dieses persönliche Kennenlernen erleichtert im Verdachtsfall die Kontaktaufnahme und das Zusammenarbeiten der verschiedenen Netzwerkpartner, damit der Schutz und das Wohl des Kindes/des Jugendlichen sichergestellt werden können. Bitte nutzen Sie für Ihre Anmeldung per Post oder Mail die beiliegende Rückmeldekarte Die Zahl der TeilnehmerInnen ist begrenzt. Die Berücksichtigung der Anmeldungen erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs. Wilhelm-Kraft-Gesamtschule Anmeldeschluss ist der 6. September 2016. Die Veranstalter: pro familia kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexualisierte und häusliche Gewalt Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr-Kreis KK2 Kriminalprävention / Opferschutz Wilhelm-Kraft-Gesamtschule EMail: [email protected] Internet:www.profamilia-nrw.de Info-Tel.:(0 23 36) 44 36 40 Monika Scherer, pro familia EN-Südkreis Schirmherrschaft: Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreis Olaf Schade Veranstaltungsort: Wilhelm-Kraft-Gesamtschule Geschwister-Scholl-Str. 10 45549 Sprockhövel Fachtag 27. September 2016 „Und keiner hat‘s gemerkt…“ Netzwerke als Schutz vor sexualisierter Gewalt! Programm Ab 08.30Stehkaffee 09.00 Begrüßung Schirmherr Olaf Schade, Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis Katrin Johanna Kügler, Fachbereich Soziales und Gesundheit des EN-Kreis 09.30 Einführungsvortrag zum Thema sexueller Missbrauch: Täterstrategien, Auswirkungen auf die Betroffenen und Schutz vor weiteren Übergriffen, Gisela Braun, Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW 11:15 Pause 11:30 Verdacht auf sexualisierte Gewalt: Fallvignetten zu sexualisierter Gewalt in unterschiedlichen Kontexten – Kooperation des Helfersystems, pro familia kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexualisierte und häusliche Gewalt 12:30 Mittagspause 13:30 Einführung in den Nachmittag 14:00 Workshops 15:45 Austausch und Diskussion im Rahmen eines Worldcafés 16:30 Ende des Fachtags Moderation: Dipl. Soz.-Wiss. Katrin Johanna Kügler EN-Kreis, Fachbereich Soziales und Gesundheit Die ReferentInnen: Gisela Braun Dipl. Pädagogin, Fachreferentin der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW, Autorin Natalie Schenk Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Kinderschutzfachkraft, pro familia kizz Ina Wetter Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin, Kinderschutzfachkraft, traumazentrierte Fachberaterin, pro familia kizz Anja Zimmer Dipl. Sozialarbeiterin, Psychotherapeutin (HP), Traumapädagogische Beraterin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin i.A., pro familia kizz Workshops Workshop 1: „Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter: Haltung und Umgang.“ Fachkräfte in Kita und OGS sind ein wichtiger Bezugspunkt in der Entwicklung von Kindern bezüglich ihres Körpers, ihren Grenzen und Gefühlen. Sexualpädagogische Konzepte können dabei einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung sexueller Übergriffe sein. Dieser Workshop gibt Einblick in die kindliche Sexualentwicklung und Anregungen zum erzieherischen Umgang. Referentinnen: Stefanie Dürr, Annette Kriese, pro familia EN-Südkreis, Bereich: Prävention und Sexualpädagogik Workshop 2: „SEXting, YOUNOW, Chats“ Welche Probleme und Gefahren gibt es aktuell „im Netz“ und wie können Kinder/Jugendliche dabei begleitet werden? Nach einer kurzen Einführung in das Thema sowie der Darstellung der Gefahren geht es vor allem um den Austausch über einen möglichen Umgang sowie die Entwicklung von Lösungsansätzen. Referent: Marcel Gießwein,Bildungsreferent und Medienpädagoge „digitales draussen“ Workshop 3: „Kinder im Verein: aber sicher!“ Kinder- und Jugendarbeit lebt von körperlicher Aktivität, vom Miteinander, von Beziehungen. Dies birgt gleichzeitig die Gefahr sexualisierter Grenzüberschreitungen. Dieser Workshop vermittelt welche Strukturen Übergriffe begünstigen und gibt Impulse für die Entwicklung präventiver Maßnahmen. Referentin: Astrid Kassette, pro familia Horizonte Witten Workshop 4: „Ich kann mich wehren…“ Selbstsicherheit und das Wissen über Täterstrategien können zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beitragen. Diese und entsprechende Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien werden in Selbstbehauptungstrainings vermittelt. Dieser Workshop gibt dazu einen Überblick. Referent: Reinhard Wilke, Deeskalationstrainer der Gewaltakademie Villigst Workshop 5: „Erstbefragung von Kindern und Jugendlichen: Gefahren vs. echter Hilfe!“ Wenn Kinder / Jugendliche sich nach sexualisierter Gewalt anvertrauen führt dies oft zur Verunsicherung bei den Erwachsenen. Dieser Workshop zeigt auf, was in diesen Gesprächen zu beachten und hilfreich ist. Referentin: Ruth Selzer, Kriminalhauptkommissarin, Sachbearbeitung Sexualstraftaten und Misshandlungen an Kindern Fachtag 27.09.2016 Übertragungen der Missbrauchsdynamik & gelingende Kooperation in Fällen von sexualisierter Gewalt Übung zur Selbsterfahrung Wir möchten mit einer kleinen Übung beginnen. Bitte bilden Sie gleich am Rand Kleingruppen von ca. 8 bis 10 Personen. Die Gruppen stellen sich dann jeweils in zwei gegenüberliegenden Reihen nah beieinander auf und strecken einen Finger nach vorne. Auf die Finger wird dann von uns ein Zollstock gelegt. Ihre Aufgabe wird sein, den Zollstock auf dem Boden abzulegen. Dabei muss der Finger jeder Person die ganze Zeit unterhalb des Zollstocks bleiben und jederzeit Kontakt zum Zollstock haben. In den ersten Minuten darf in der Gruppe nicht gesprochen werden. Wir werden ein Signal geben, wenn Sie wieder miteinander reden dürfen. Und noch eine Bitte an die Personen unter Ihnen, welche die Übung bereits kennen: machen Sie mit, aber geben Sie der Gruppe die Chance, die Übung selbst zu erfahren. • Alle bei ‚der Stange‘ halten • wirklich notwendig? • Zeitverschwendung • Nicht lösbar • Roten Faden in der Hand behalten • Nur gemeinsam zu schaffen! Wie entsteht ein Verdacht auf sexualisierte Gewalt? 1.) Beobachtung des Verhaltens von Kindern und Jugendlichen 2.) Äußerungen des Kindes oder Jugendlichen 3.) Anhaltspunkte durch Dritte 4.) Körperliche Symptome / Verletzungen Tom Es geht um einen 9-jährigen Jungen, nennen wir ihn Tom. Tom besucht die 3. Klasse einer Grundschule und wirkt im Unterricht verträumt und abwesend. In den Pausen erleben die Lehrer Tom dagegen sehr wild, es gibt häufig Konflikte mit Mitschülern. Die OGS gibt die Rückmeldung, dass Tom häufig die körperliche Nähe der Erwachsenen suche, sein Verhalten wird von einigen Mitarbeitern als distanzlos erlebt. Die Klassenlehrerin kennt den Trainer des Fußballvereins, wo Tom 2x wöchentlich trainiert. Der Trainer berichtet auf Nachfrage, dass es Tom schwer falle, sich an Regeln zu halten und er in der Dusche und beim Umkleiden durch sexualisierte Sprache und Bewegungen aufgefallen sei. Der Trainer meint jedoch, solch ein Verhalten sei für Jungs in dem Alter „normal“. Die Klassenlehrerin hat beim Projekt „Mein Körper gehört mir“ selbst beobachtet, dass Tom übermäßig interessiert erschien, an einer Stelle äußerte er „Nein-Gefühle kenne ich!“. „Jeder darf mich am Penis anfassen“. Die Lehrerin lädt die Mutter von Tom zu einem Gespräch ein. Die Mutter von Tom ist alleinerziehend, sie kennt all die Verhaltensweisen von Tom, aber sie kann ihn nicht erreichen, er höre nicht auf sie. Weiter berichtet die Mutter, dass Tom einnässen würde und Albträume habe. Die Mutter sagt, dass Tom seit einigen Wochen viel Zeit mit dem Nachbar verbringe, dieser kümmere sich um Tom, wenn sie länger arbeiten müsse, und mache dann mit Tom Schularbeiten. Tom 1.) Verdacht Beobachtungen: • Verträumt • viele Konflikte m. Mitschülern • distanzlos • sexualisierte Sprache • ‚Nein-Gefühle‘ • Einnässen • Alpträume 2.) Dynamik Lehrerin: „Irgendetwas stimmt nicht mit Tom“ (Handlungsdruck) OGS: „Tom ist lästig“ (Abwehr) Trainer: „Das machen Jungs schon mal“ (Verantwortungsabgabe) Mutter: „Das wird mir alles zu viel“ (Schuldgefühle, Hilflosigkeit) Nachbar: „Tom ist so ein netter Junge, ich freue mich, wenn er kommt“ Ben Im Familienzentrum: Der 5jährige Ben ist ein intelligentes, fröhliches, aktives Kind. In der letzten Zeit beobachtet die Erzieherin Frau S., dass Ben häufig an seinem Penis in den unterschiedlichsten Situationen spielt (im Stuhlkreis, in der Puppenecke, auf dem Bauteppich) und anderen Kindern seinen Penis zeigt. An manchen Tagen verhält er sich außerdem den anderen Kindern und der Praktikantin gegenüber plötzlich aggressiv, tritt, schlägt und beleidigt sie. Eines Tages kommt Frau S. in die Puppenecke und sieht, wie Ben auf einem anderen Jungen liegt und sexuelle Bewegungen macht. Kurz danach beschwert sich eine Mutter über Ben, weil ihr Kind nicht mehr in die Kita wolle, da es Angst vor Ben habe. Er zwinge ihren Sohn zu komischen Spielen. Ben 1.) Verdacht Beobachtungen: • Selbststimulation • Aggressives Verhalten • sexualisiertes Verhalten • ‚komische Spiele‘ 2.) Dynamik Erzieherin 1:„Habe ich das richtig gesehen?“ (Unglaube) Erzieherin 2: „Das wächst sich raus“ (Bagatellisierung) Anderes Kind: Ben ist komisch“ (Angst) Eltern Ben: „Unser Sohn macht sowas nicht! Zu Hause ist er ein lieber Junge“ (Abwehr) Lisa Ein 13jähriges Mädchen, nennen wir sie Lisa. Lisas Mutter hat sich früh vom Vater von Lisa getrennt. Seit Lisa 5 Jahre alt ist, lebt ihre Mutter mit einem neuen Partner zusammen. Beide haben zwei gemeinsame Kinder, welche 5 und 3 Jahre alt sind. Lisa war immer eine gute Schülerin, aber seit einiger Zeit fällt Lisa durch störendes Verhalten im Unterricht auf. Außerdem scheint sie sich nach der Schule mit sog. Freunden zu treffen und Alkohol zu trinken. Der Lehrerin fällt auf, dass Lisa sich an den Armen scheinbar selbst verletzt hat. Die Schulsozialarbeiterin lädt die Mutter zu einem Elterngespräch ein, diese bringt ihren Lebensgefährten mit. Die Mutter und insbesondere der Stiefvater wirken sehr bemüht und freundlich. Der Stiefvater meint in einem Gespräch in der Schule, er habe immer alles für Lisa getan und ihr alles ermöglicht und könne sich ihr Verhalten auch nicht erklären. Lisa habe seit einiger Zeit ständig wechselnde Freunde. Als die Mutter mit den beiden jüngeren Kindern in eine Mutter-Kind-Kur fahren möchte, flippt Lisa völlig aus, weil sie nicht mit ihrem Stiefvater alleine bleiben möchte. Lisa 1.) Verdacht Beobachtungen • rebellisch, stört den Unterricht • Alkohol • Ritzen • häufig wechselnde Beziehungen zu Jungen • Ausflippen von Lisa, als Mutter zur Kur fahren möchte 2.) Dynamik • Lehrerin: „Lisa ist heftig am pubertieren.“ (Bagatellisierung) • Mutter: „Lisa provoziert alle und ist selbst in Schuld, wenn es Stress gibt! Soll sie doch mal sehen, wie sie ohne mich drei Wochen klar kommt!“ (Wut) • Leiblicher Vater: „Mutter kümmert sich nicht richtig. Bei mir wäre Lisa besser aufgehoben.“ (Schuldzuweisung) • Geschwister: „Warum kriegt Lisa immer alles?“ (Eifersucht) Dynamiken und Übertragungen im Helfersystem Sexualisierte Gewalt ist ein gravierendes traumatisches Ereignis. Es findet eine Verwirrung des Kindes auf • Kognitiver • Emotionaler • Sexueller Ebene statt. Gefühle des Kindes: • Angst • Wut • Hilflosigkeit / Ohnmacht • Zweifel an der eigenen Wahrnehmung • Sprachlosigkeit • Scham • Schuldgefühle • Vertrauensverlust Dynamik bei sexuellem Missbrauch • Sprachlosigkeit • Scham (Tabu, Geheimhaltung) • Schuld • Machtgefälle (Macht / Ohnmacht) • Zweifel an der eigenen Wahrnehmung • Angst (Drohung / Druck) • Isolation / Resignation • Vertrauensmissbrauch Abwehr / Abwertung ↔ Überidentifizierung à Lähmung / Hilflosigkeit à Allmachtsphantasien / Retten à nicht handeln à schneller Aktionismus Sorge bei allen Beteiligten: Etwas zu tun, was unterlassen werden muss Oder Etwas zu versäumen, was getan werden muss Achtung! M • Gefahr eines Burn-outs!! • Gefahr der sekundären Traumatisierung!! Anforderungen an das Helfersystem Mögliche Auswirkungen der Dynamik: - Spaltung: Gegenseitige Vorwürfe, Unterschiedliche Einschätzungen der Situation, Konflikte zwischen den Institutionen, Delegation der eigenen Verantwortung Schwierigkeiten in der Kooperation Bei Kindeswohlgefährdung • Spannungsgeladen • von hohem Zeitdruck geprägt • oftmals negative Kooperationsvorerfahrungen eher Nebeneinander als Miteinander? Gründe für schwierige Kooperation Gegenseitig abweichende Erwartungen l Unklare Zuständigkeiten, Rollen und Aufgaben l Unklare gemeinsame Definition und Sprache l Mangelnde Übereinstimmung der Systeme Und l Übertragung der Missbrauchsdynamik l Was braucht das Helfersystem? Störungen haben Vorrang! Selbstfürsorge „…einen liebevollen, wertschätzenden, achtsamen und mitfühlenden Umgang mit mir selbst und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse.“ (Reddemann 2003) Strategien zur Selbstfürsorge • Für sich selbst sorgen • Abgrenzende Empathie • Rollenklarheit • Grenzen der beruflichen Rolle /Privatperson • Supervision und Selbstreflektion Was braucht das Kind ? Missachtung / Benutzt-Werden -- Achtung & Wertschätzung Lüge und Tabu -- Benennen der Wahrheit Verleugnung und Abspaltung -- Akzeptanz der Gefühle Klarheit der Empfindungen Scham und Schuld -- Verantwortung und Transparenz Leid -- Lebensfreude, Spaß ØTraumasensibles Umfeld Gelungene Kooperation braucht • Traumasensibles Umfeld • Sachkompetenz Wissen um Dynamiken • Rollenkompetenz Klarheit der unterschiedlichen Rollen und Funktionen • Systemkompetenz Auflösung des Einzelnen, Zusammentragen zum komplexen Bild à Polylog Kooperation braucht • Vernetzung • Vertrauen • Verständnis • Zeit Und was brauchen die Kinder? Tom Was braucht Tom? • Mit Tom sprechen! Ihn zu seinem Verhalten befragen • zugewandte Bezugsperson • Weiter beobachten und dokumentieren • Fachberatung • Bei erhärtetem Verdacht ggf. JA hinzuziehen, Diagnostik Ben Was braucht Ben? • Mit Ben sprechen, ihm zuhören! • Schutz und Sicherheit für Ben und die anderen Kinder sicherstellen! • Pädagogisches Handeln, Grenzsetzungen und Regelabsprachen Lisa Was braucht Lisa? • Nachfragen, weshalb sie ausflippt • Vertrauensperson • Grenzen! Bezüglich Alkohol, Freunde • Alternativen für das Ritzen Was brauchen Kinder und Jugendliche in Verdachtsfällen von sexualisierter Gewalt? 1. 2. 3. 4. 5. Schutz und Sicherheit Empathie + Verständnis Alltag und Struktur Partizipation Entlastung und Neubewertung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Institution Caritas-Verband Ennepe-Ruhr-Kreis Fachbereich Gleichstellung Fachbereich Kinder- u. Jugendgesundheit Fachbereich Kinder- u. Jugendgesundheit Fachbereich Soziales u. Gesundheit Fachbereich Soziales u. Gesundheit Polizei EN Kriminalprävention Psychologische Beratungsstelle Psychologische Beratungsstelle Psychologische Beratungsstelle Psychologische Beratungsstelle Regionale Schul-Beratungsstelle Weißer Ring pro familia kizz Kinder- und Jugendschutzambulanz Amt für Bildung, Jugend u. Soziales Amt für Bildung, Jugend u. Soziales AWO Familienzentrum Oberbauer AWO Kita "Lohernocken" Straße August-Bendler-Str. 14 Hauptstraße 92 Schwanenmarkt 5-7 Hagener Str. 26a Hagener Str. 26a Hagener Str. 26a Hauptstr. 108 Hagener Str. 26a Hagener Str. 26a Hagener Str. 26a Hagener Str. 26a Gartenstr. 10 Neustr. 5 Wilhemstr. 45 Bismarckstr. 21 Bismarckstr. 21 Siegerlandstr. 8 Lohernockenstr. 16 Ort 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58452 Witten 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58332 Schwelm 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58332 Schwelm 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal Name Beck Bedow Bideau-Cordes Liebert Calovini Jacobasch Kreis Heinrich Mähler Nockemann Wolff Peters Tahden-Farhat Schenk Ante Wieschollek Hoffmann Rauhaus Vorname Angelika Petra Annette Dr. Dajana Elke Ramona Uwe Birgit Veronika Annalena Vera Thorsten Heike Natalie Dagmar Alexandra Bianca Sabine Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ev. Beratungszentrum Ev. Beratungszentrum Ev. Beratungszentrum GHS Friedenshöhe Lohernocken-Schule Offene Ganztagsschule Vogelsang Reichenbach Gymnasium Reichenbach Gymnasium Zentrum für Interdisziplinäre Frühförderung Amt für Kinder- u. Jugendhilfe Amt für Kinder- u. Jugendhilfe Christlicher Verein Junger Menschen Hasencleverschule Ökumenisches Hospiz Emmaus Allgemeiner Sozialer Dienst der Stadt Städt. Kita "Schreys Gasse" Erziehungs-Beratungsstelle GVS Herdecke e. V. Erziehungs-Beratungsstelle GVS Herdecke e. V. AWO Familienzentrum "Auf dem Mühlenberg" AWO Familienzentrum "Zamenhofweg" AWO Kita "Kiefernweg" Deutscher Kinderschutzbund e.V Voerder Str. 58 Birkenstraße 11 Birkenstraße 11 Birkenstraße 11 Friedenshöhe 44 Lohernockenstr. 47 Finkenberger Weg 10 Peddinghausstr. 17 Peddinghausstr. 17 Voerderstr. 44 Rathausplatz 1 Rathausplatz 1 Südstr. 8 Am Hofe 12 Hagener Str. 339 Bahnhofstraße 48 Schreys Gasse 5 Bachplatz 3 Bachplatz 3 Mühlenweg 2 Zamenhofweg 8 Kiefernweg 2 Hauptstr. 147 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58256 Ennepetal 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 58285 Gevelsberg 45525 Hattingen 45525 Hattingen 58313 Herdecke 58313 Herdecke 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm Ueßeler-Lingenberg Krüger Nelles Schoen Lisowski Becker Kils Höfig Schilling Bauschke-Bertina Hirland Kind Metzner Kirchhoff Pesenacker Rollenbeck Müller-Dietz Mertens Wolf Dohnke Coswig Dörnbach Flesch Heike Alexandra Corinna Christina Sabine Anja Larissa Ute Claudia Cordula Claudia Andrea David Mark Manuela Innelore Daniela Andrea Wilhelm Getraud Ramona Kerstin Claudia Email Telefon [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] slisowski@hsfriedenshöhe.de [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Deutscher Kinderschutzbund e.V Ev. Jugend im Kirchenkreis Schwelm Ev. Kiga "Am Brunnen" FrauenhelfenFrauen e.V. Jugendamt der Stadt Probstei "St. Marien" Verbund Familienzentren AWO Familienzentrum "Am Blumenhaus" GGS Börgersbruch GGS Börgersbruch GGS Gennebreck GGS Hobeuken Jugendamt der Stadt Kinder- u. Familienzentrum "Miteinander" Schule Hiddinghausen + Kämpenschule Städt. Natur-Kita Schee Wilhelm-Kraft-Gesamtschule Geschwister-Scholl-Gymnasium Kath. Kiga "St. Gerwin" Oberlinschule ESV TSE Kindergarten "Harkorthaus" Amt für Jugendhilfe u. Schule Amt für Jugendhilfe u. Schule AWO Familienzentrum Annen Ev. Beratungszentrum Nebenstelle Witten Ev. Kiga "Christuskirche" Kita "Am Helenenberg" Kita "An der Bachschule" Kita "Luisenstraße" Pestalozzischule pro familia horizonte Beratungsraum Ruhr BSH Jugendhilfe Selbecke Hauptstr. 147 Potthoffstr 40 Am Brunnenhof 30 Markgrafenstr. 6 Moltkestr. 26 Marienweg 1 Markgrafenstr. 18a Am Blumenhaus 64 Dresdener Str. 43 Dresdener Str. 43 Zum Sportplatz 10a Hobeuken 11 Rathausplatz 4 Hauptstraße 8 Langenbruchstr. 4 Elberfelder Str. 38 Geschwister-Scholl-Str. 10 Hoffmann-von-Fallersleben-Str. 28 An der Windecke 21 Hartmannstr. 18 Bismarckstr. 5 Marktstr. 16 Marktstr. 16 Willy-Brandt-Str. 1 Röhrchenstr. 10 Sandstr. 12 Helenenbergweg 7 Husemannstraße 49a Breite Str. 76 Beek 2a Annenstr. 120 In der Behrenbeck 102 Selbecker Str. 236 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 58332 Schwelm 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 45549 Sprockhövel 58300 Wetter 58300 Wetter 58300 Wetter 58300 Wetter 58452 Witten 58452 Witten 58453 Witten 58452 WItten 58455 Witten 58453 Witten 58452 Witten 58452 Witten 58452 Witten 58453 Witten 45527 Hattingen 58091 Hagen Haar Hagemeier Sonnenschein Stolte Bruder Isfort Maschner Schneider-Berlin Joseph Ulrich Kastner Gross Judt Süllow Apel Mühlböck Niephaus Laube Uerpmann Obereiner Czarnik-Kaspers Plobner Tübel-Latocha Opalka Engelhard Rudowski Neumann Pullwitt Brinckmann Klegrewe Guhl König Köppen Claudia André Heike Andrea Ingrid Simone Vita Marianne Stefanie Waltrud Melanie Kirsten Janina Monika Claudia Cornelia Christine Nina Susanne Jörg Martina Marita Kerstin Marlene Sabine Tanja Janine Doris Ute Maria Markus Doris Karin [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 02336-82043 02336-932430 02302-922247 02332-664031 02332-664014 02332-664012 02336-91662951 02332-664023 02332-664025 02332-664023 02332-664023 02332-544150 0151-55164777 02336-443640 02333-979294 02333-979392 02333-74893 02333-76139 01573-5410943 02333-6097132 02333-60970 02333-6097131 02333-73304 02333-9777712 02333-89119 02333-75328 02333-861868 02333-75029 02332-771286 02332-771285 02332-4923 02332-920440 02332-61021 02324-2044237 02324-570977 02330-9161708 02330-9161708 02336-801378 02336-82454 02336-4084450 02336-7040 02336-7040 02336-400336 02336-6200 02336-4759091 02336-801300 02336-2171 02336-801398 02339-6586 02324-91701529 02324-9701529 0202-25241610 02339-9196700 02339-917366 02324-393697 0171-3377588 0202-523598 02339-919334 02335-96910 02335-61010 02335-6393300 02335-802685 02302-2036484 02302-9786808 02302-63896 02302-9148423 02302-59847 02302-2029570 02302-86965 02302-55453 02302-888407 02302-698935 01577-8301095 02331-622810 WorldWideWeb www.caritas-en.de www.en-kreis.de www.enkreis.de/gesundheitsoziales www.polizei-nrw.de www.profamilia-nrw.de www.ennepetal.de www.bauschke-bertina.de www.cvjm-gevelsberg.de www.gvs-eb.de www.gvs-eb.de www.ev-jugend-im-kirchenkreisschwelm.de www.frauenberatung-en.de www.ggs-gennebreck.de www.wilhelm-kraft-gesamtschule.de www.esv.de www.tse-wetter-ruhr.de Ev. Jugendhilfe Iserlohn/Hagen Hauptschule Iserlohn/Letmathe Leopoldstr. 48 Aucheler Str. 12 58089 Hagen 58642 Iserlohn Külpmann Hartmann Heidrun Petra [email protected] [email protected] 02331-3300494 02374-92990 Fachtags-Dokumentation zum Fachtag „Und keiner hat´s gemerkt…“ am 27.09.2016 Workshop 1 Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter Haltung und Umgang Stefanie Dürr Annette Kriese Einführung Fachkräfte in Kita und OGS sind ein wichtiger Bezugspunkt in der Entwicklung von Kindern bezüglich ihres Körpers, ihren Grenzen und Gefühlen. Sexualpädagogische Haltungen und Konzepte können einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung sexueller Übergriffe sein. Kindliche Sexualität im Arbeitsleben Was heißt eigentlich Sexualität? Gehört Sexualität schon in der Kindheit zum Leben? Müssen Kinder Sexualität lernen? Wie entwickeln Kinder ihre Sexualität? Wie können wir als Fachkräfte dazu beitragen? Wie gehen wir mit kindlicher Sexualität um? Was heißt Sexualität? Erwachsene verstehen darunter meist: geschlechtliche Sexualität Erotik, Leidenschaft, körperliche Vereinigung auf Genitalien bezogen Befangenheit, bedenken mögl. Folgen Erwachsene haben auch einen Blick auf die möglicherweise dunklen, problematischen Seiten von Sexualität Sexualität ist umfassend zu verstehen, als der Wunsch nach - körperlichem Wohlbefinden - Zärtlichkeit - Nähe - Kontakt - Beziehung … auch nach Leidenschaft und Erotik (später) Sexualität ist ein menschliches Grundbedürfnis Kinder sind von der ersten Stunde an sexuelle Wesen Die Sexuelle Entwicklung ist ein Teil der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes neben • der motorischen Entwicklung • der Sprachentwicklung • der Entwicklung von Denken und Fühlen und • der sozialen Entwicklung Kindliche Sexualität unterscheidet sich wesentlich von der Sexualität Erwachsener Kindliche Sexualität wollen die Welt (be)-greifen, erfahren sinnliche Erleben des ganzen Körpers Einheit von Körper, Gefühlen und Verstand Für Kinder gibt es keine Trennung zwischen Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität Unbefangenheit Entdeckungslust Neugierde zunächst ohne Normen und Schamgrenzen Entwicklung der kindlichen Sexualität Grundsätzliches Je jünger Kinder sind, umso mehr erleben sie Sinneswahrnehmungen des ganzen Körpers als lustvoll Lust- und Beziehungsaspekt ist weniger ausgeprägt, es geht um die eigene Identität Schwangerschaft und Geburt Schon vor der Geburt ist das Kind ein Wesen, das mit allen Sinnen ausgestattet ist bereits im Mutterleib machen Babys sinnliche Erfahrungen (nuckeln, fühlen, hören) Säuglingszeit (0-1 Jahr) Das Baby hat ein angeborenes Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit Der Säugling erlebt Lust, Befriedigung und Momente der inneren Sicherheit über Hautkontakt, Lippen und Mund, Riechen, Schaukeln und Wiegen Babys entdecken ihre Geschlechtsteile und beginnen damit zu spielen 2. Lebensjahr Weitere sinnliche Erfahrungen über den Mund und den Körperkontakt Wird neugierig auf den Körper anderer Menschen Gezieltes Anfassen der Genitalien und Selbstbefriedigung 3. Lebensjahr Kinder erleben alle sozialen und körperlichen Facetten der Sexualität: Schmusen, Kuscheln, Küssen, Balgen, Necken entwickeln eine erste sexuelle Identität (Mädchen/Junge) sind neugierig auf die eigenen Geschlechtsorgane und untersuchen diese genau Ab dem 4. Lebensjahr Kinder beginnen sich intensiv für den Unterschied zwischen den Geschlechtern zu interessieren Stellen Fragen, wie sie auf die Welt gekommen sind, wie das war, als Mama und Papa sich verliebt haben... Interesse an sexuellen Dingen wächst stark beginnen andere Kinder in ihre kindliche Sexualität einzubeziehen beginnen Doktorspiele zu spielen Doktorspiele Im Rahmen von „Doktor spielen“ erkunden die Kinder mit kindlicher Neugier den eigenen und fremden Körper Gehören zur normalen Entwicklung von Kindern dazu Imitieren das Verhalten der Erwachsenen (Identitätsentwicklung) genießen Berührungen durch andere Kinder Wozu sind Doktorspiel wichtig Doktorspiele fördern die Entwicklung des eigenen Körperbildes Doktorspiele tragen zur Entwicklung der eigenen Identität bei Doktorspiele fördern die Wahrnehmung der eigenen Körpergrenzen Doktorspiele fördern eine selbstbestimmte, lustvolle Sexualität 5. Lebensjahr erreichen kognitiv eine neue Stufe Auseinandersetzung von Gemeinsamkeiten u Unterscheiden Geschlechterrolle des Kindes bildet sich weiter aus Als Puppenmama, Cowboy etc. wird in ein Geschlecht hinein gefühlt, ausprobiert, Imitation Mädchen „umgarnen“ den Vater, Jungen machen der Mutter einen „Heiratsantrag“ Jungen und Mädchen spielen verstärkt mit Kindern des eigenen Geschlechts Ab dem 6. Lebensjahr Kinder beginnen sich für den eigentlichen Geschlechtsakt verstärkt zu interessieren stellen viele Fragen zum eigenen Körper, Kinder beginnen sich für den eigentlichen Geschlechtsakt zu interessieren (warum Fragen) bringen umgangssprachliche Begriffe über Sexualität mit in die Familie Provokation durch Sprache Starke Gefühle von Zuneigung und Liebe Grundschulalter (Körperlich/kognitive Entw. ) Kinder in diesem Alter wissen zu welchem Geschlecht sie gehören/Unterscheidung haben ein grundlegendes wissen von Zeugung, Schwangerschaft und Geburt Interesse an sexuellen Aktivitäten mit anderen Kindern lässt nach Schamgefühl ist viel ausgeprägter Haben eine Vorstellung welches Verhalten, wohin gehört (z.b. Masturbation etwas Privates ist) Mögl. Einsetzen der Pubertät, Stimmungsschwankungen Erster Samenerguss/ erste Menstruation Grundschulalter (Verhalten/Emotional/Interesse sind eher mit dem eigenen Geschlecht beschäftigt, den typischen Rollenbildern von „männlich“ und „weiblich“ Doktorspiele können noch stattfinden, aber viel verborgener vor Erwachsene erste von den Kindern sehr ernst genommene Liebesbeziehungen Annäherung/Kontakt zum anderen Geschlecht passiert viel über Sprache („Pipi, pupsen“), sexuelle Wörter („Sex, knutschen) Haben viel gehört, können aber die Begriffe oft nicht zuordnen Mädchen, die früh Ihre Tage bekommen sind oft damit überfordert aber auch Jungen sind über die ersten Veränderungen verunsichert Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Workshop - Dokumentation Psychosexuelle Entwicklung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter: Haltung und Umgang Dieser Workshop gab Einblick in die kindliche Sexualentwicklung und Anregungen zum erzieherischen Umgang. Zu Beginn wurde das Thema eingeleitet und den Fachkräften dargelegt, als Fachkräfte in Kita und OGS ein wichtiger Bezugspunkt zu sein in der Entwicklung von Kindern bezüglich ihres Körpers, ihren Grenzen und Gefühlen. Ein Wissen über die kindliche Sexualentwicklung sei wichtig, um angemessen auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen zu können. Klare sexualpädagogische Haltungen und daraus entstehende Konzepte könnten ein wichtiges Puzzlestück sein in der Vorbeugung und Prävention sexueller Übergriffe und Gewalt. Die Teilnehmenden des Workshops wurden nun an das Thema „kindliche Sexualität“ herangeführt, indem sie aufzeigen sollten was ihnen zu diesem einfällt. Auf Moderationskarten sammelten sich Begriffe wie: Doktorspiele Körper zeigen Neugierde Selbstbefriedig ung Etc. Grenzüberschreitu ngen unt. Kindern Sexualisierte Sprache Nachspielen v. sex. Bewegungen Auto Stimulation Im nächsten Teil wurde in einem Vortrag mit PowerPoint die grundlegenden Entwicklungsschritte in der psychosexuellen Entwicklung von Kindern vermittelt. Gemeinsam wurde im Anschluss gesammelt, wie mit der kindlichen Sexualität und den damit verbundenen Bedürfnissen umgegangen werden kann, allgemein, im Alter 0-3 Jahre, im Alter 4-5 Jahre und ab 6 Jahre. Es wurden Begriffe genannt wie: Körperkontakt, Kuscheln, den eigenen Körper erkunden dürfen; Raum für Körper Erfahrungen schaffen; Grenzen setzen, eigenen Körpergrenzen aufzeigen; kindgerechte Sprache finden für Körperteile, Gefühle und das Thema Sexualität besprechen, Fragen beantworten, Wertschätzung zum eigenen Körper vermitteln, etc. Nach einigen Ergänzungen von Frau Dürr bearbeiteten die Teilnehmenden in drei Gruppen einen möglichen Umgang anhand von drei Beispielen aus Kita, OGS und einem Beratungskontext. Im Plenum wurden anschließend die Beispiele und die erarbeiteten Ergebnisse zum Umgang mit den Beispielsituationen vorgetragen und in der Diskussion Ergänzungen gesucht und aufgeführt. Zum Ende wurden die Ergebnisse zum Umgang von Frau Dürr zusammengefasst und ein Transfer gelegt zur Notwendigkeit der Entwicklung von „Sexualpädagogischen Konzepten und Schutzkonzepten“ für eine Einrichtung. Stefanie Dürr, Sexualpädagogin und Prävention sexuelle Gewalt pro familia Witten Umgang mit der kindlichen Sexualität Allgemein Körperteilen Namen geben Sexualität besprechbar machen, positive Begriffe geben Rechte weitergeben zum eigenen Körper Schutz und Erfahrungsraum schaffen Nein /Stop als Thema und Botschaft vermitteln: „Dein Körper gehört Dir alleine“ Kinder in ihren Bedürfnissen, Gefühlen wahrnehmen, annehmen Zuwendung versus klaren Regeln und Grenzen, Gebote und Verbote Kleine Kinder brauchen viel Körperkontakt Große Kinder Tobe- und Kitzelspiele Spiele/Aktionen, in denen Kinder ein Gefühl für ihren Körper und eigene Grenzen bekommen, wann und wie sie Körperkontakt zulassen wollen Spiele /Aktionen zum Körper Säuglinge 0-1 Jahr Streicheln, Halten, Drücken, Küssen, Massieren, Berühren Das Kind erlebt durch Körperkontakt, dass sein Körper von anderen Menschen wertgeschätzt wird. So kann es seinen Körper selbst als wertvoll erleben Durch Körperkontakt und Zärtlichkeit fühlt sich das Kind geborgen und geliebt das Kind baut so eine positive Beziehung zu seinem Körper auf Kind sollte seinen Körper erkunden dürfen Kind sollte sich auch nackt erleben dürfen Kleinkinder 1 -2 Jahren Im Kleinkindalter werden dem Kind Nähe weiterhin durch Zärtlichkeit vermittelt und dadurch lustvolle Empfindungen ermöglicht. Besonders beliebt sind sanfte Berührungen, Schaukeln, Kitzeln, Streicheln, Kuscheln usw. Günstig ist dabei, dass die meisten Erwachsenen keine Probleme damit haben, wenn kleine Kinder nackt sind. Das Kind sollte neugierig auf seinen Körper, seine Empfindungen, Ausscheidungen und den Körper von anderen sein dürfen Seine Fragen sollten kindgerecht beantwortet werden Geschlechtsteile sollten einen Namen bekommen Kinder 2 bis 3 Jahre Entdeckung begleiten, durch Gewähren lassen und zur Seite stehen aber auch durch eine gewisse Distanz, die dem Kind Spielraum und Intimität gewährt Kinder ab 3 Jahren Doktorspiele unter Gleichaltrigen erlauben Rahmen dafür schaffen (Ort/Regeln) beobachten, aber auch Intimität zulassen ansprechbar sein Kinder sollten ihre eigene Geschlechterrolle ausleben dürfen Kinder können starke Gefühle für einen Erwachsenen entwickeln, aber es bleiben kindliche Gefühle, die keine Sehnsucht nach erwachsener Sexualität kennt. Die Erwachsenen sollten dabei die Grenzen wahren und angemessen darauf reagieren Kinder sollten alle Fragen beantwortet bekommen Ab dem 6. Lebensjahr/ mit 5 Jahren Kinder sollten ihre Fragen offen beantwortet bekommen Kinder sollten Bezeichnungen für Sexualität lernen und nicht aus Filmen etc beziehen PädagogInnen sollten sich nicht von umgangssprachlichen Begriffen provozieren lassen, sondern erklären Kinder sollten Zugang zu Büchern zum Thema Aufklärung etc. haben Kinder sollten in ihrer Verliebtheit ernst genommen werden Grundschulalter Kinder sollten Zugang zu Büchern haben Kinder sollten Fragen adäquat beantwortet bekommen Sich durch „Fekalwörter“ oder Wörter zu den Geschlechtsteilen nicht provozieren lassen, Regeln und Grenzen setzen Beobachten und bei Unsicherheiten zur Periode, erklären, aufklären, Ängste nehmen Auf übergriffiges Verhalten unter den Kindern reagieren, besprechen, möglicherweise auch in der ganzen Gruppe, klare Regeln (Konsequenzen) (Nicht vollständig und dient nur dazu einen Eindruck zu bekommen. Nur für den internen Gebrauch!) Stefanie Dürr, pro familia Witten Annette Kriese, pro familia Schwelm Kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexuelle und häusliche Gewalt Telefon: 02336 44 36 40 Telefax: 02336 44 36 420 Email: [email protected] www.profamilia.de Ziele der sexualpädagogischen Arbeit – – auf achtsamen Umgang aufmerksam werden rteile und dessen Funktionen erlangen – Anderen seine Grenzen aufzeigen – NEIN sagen lernen Kinder erhalten auf Fragen (z.B.: woher kommen die Babies?) sachrichtige, dem Alter entsprechende Antworten Kizz – Kinder- und Jugendschutzambulanz gegen sexuelle und häusliche Gewalt Telefon: 02336 44 36 40 Telefax: 02336 44 36 420 Email: [email protected] www.profamilia.de Wichtige Inhalte eines sexualpädagogischen Konzeptes für Kita und OGS Präambel…..Sexualerziehung beinhaltet für uns den Umgang mit der kindlichen Sexualität, beruhend auf ……… Kindliche Sexualität Alltäglicher pädagogischer Umgang Doktorspiele und Körpererkundungsspiele Umgang mit und Regeln für stattfindende Doktorspiele Doktorspiele, Grenzverletzungen und Übergriffe unter Kindern Elternarbeit Präventionsarbeit des Familienzentrums Schutzkonzept (möglicherweise eigener Teil in der Gesamtkonzeption) Weitere mögliche Inhalte Umgang mit Praktikanten Umgang Abholung /Fremde Personen Nur für den internen Gebrauch Stefanie Dürr, pro familia Witten Annette Kriese, pro familia, Schwelm SEXting YOUNOW Chats Neue Trends und Gefahren kurzer Überblick und Einstieg ins Thema Marcel Gießwein | freiberuflicher Bildungsreferent, Medientrainer Marcel Gießwein 27.09.2016 Geräte-Ausstattung im Haushalt 2015 Handy/Smartphone 99 Computer/Laptop 98 Fernsehgerät 97 Internetzugang 96 Smartphone 95 Digitalkamera 86 Radiogerät 86 Feste Spielkonsole 75 MP3-Player/iPod 72 DVD-Rekorder mit Festplatte/Set-Top-Box 66 Externer DVD-Player (nicht PC) 66 Tragbare Spielkonsole 60 Tablet-PC 58 Fernsehgerät mit Internetzugang 45 E-Book-Reader 24 Radiogerät mit Internetzugang 11 0 25 50 75 100 Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.200 Marcel Gießwein Gerätebesitz Jugendlicher 2015 99 97 Handy/Smartphone 93 91 Smartphone 88 Internetzugang 72 Computer/Laptop MP3-Player/iPod 58 37 36 Feste Spielkonsole 63 55 Fernsehgerät Radiogerät 51 52 49 Tragbare Spielkonsole Tablet-PC Externer DVD-Player (nicht PC) DVD-Rekorder mit Festplatte/Set-Top-Box 20 13 Fernsehgerät mit Internetzugang E-Book-Reader 5 3 Radiogerät mit Internetzugang 0 80 63 54 Digitalkamera 91 60 57 Mädchen Jungen 30 28 27 25 26 16 13 5 25 50 75 100 Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent Basis: alle Befragten, n=1.200 Marcel Gießwein Smartphone-Besitzer 2011 - 2015 2011, n=1.205 100 88 2012, n=1.201 92 90 2013, n=1.200 93 87 2014, n=1.200 91 90 86 2015, n=1.200 93 93 81 80 72 72 95 89 85 80 78 73 72 64 57 60 51 47 49 47 43 40 35 28 27 25 22 20 28 22 14 0 Quelle: JIM 2011 - JIM 2015, Angaben in Prozent, Basis: alle Befragten Marcel Gießwein Wege der Internetnutzung 2013 - 2015 - in den letzten 14 Tagen 88 86 Handy/Smartphone 73 74 Computer/Laptop 82 87 22 22 Tablet-PC 12 2015 (n=1.146) 10 12 Spielkonsole 2014 (n=1.163) 2013 (n=1.138) 7 6 5 Fernseher 3 2 2 MP3-Player/iPod 4 0 25 50 75 100 Quelle: JIM 2013 - JIM 2015, Angaben in Prozent Basis: Befragte, die mind. alle 14 Tage das Internet nutzen Marcel Gießwein Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung 2008 - 2014 2014, n=1.185 44 18 Kommunikation Spiele 13 Informationssuche 25 Unterhaltung (z.B. Musik, Videos, Bilder) 2013, n=1.170 45 2012, n=1.182 45 16 15 25 2011, n=1.188 44 16 15 24 17 2010, n=1.188 46 2009, n=1.173 47 2008, n=1.171 48 0 25 13 17 14 18 18 50 24 23 14 22 16 75 18 100 Quelle: JIM 2008 - JIM 2014, Angaben in Prozent Basis: Internet-Nutzer Marcel Gießwein Inhaltliche Verteilung der Internetnutzung 2015 Gesamt 40 20 Kommunikation Mädchen Spiele Informationssuche 47 Jungen 34 12-13 Jahre 10 16-17 Jahre 27 13 24 41 18-19 Jahre 40 Haupt-/Realschule 40 Gymnasium 40 0 15 24 37 17 17 21 19 25 26 Unterhaltung (z.B. Musik, Videos, Bilder) 27 39 14-15 Jahre 14 50 25 12 25 12 27 15 26 17 26 13 26 15 26 75 100 Quelle: JIM 2015, Angaben in Prozent Basis: Internet-Nutzer, n=1.166 Marcel Gießwein Aktuelle Trends und Entwicklungen What`s App Instagramm Ask fm Snapchat Youtube YouNow Marcel Gießwein Und sonst? Wer den Begriff „Porno“ googelt, bekommt über 200 Millionen Treffer. Bilder und Videos von extremen Gewaltdarstellungen kursieren im Web. Zahlreiche Plattformen verherrlichen autoaggressives Verhalten. Alle Angebote erreichen die Kinder und Jugendlichen heute über ihr Handy und sind dabei oft sehr unvorsichtig mit ihren persönlichen Daten Marcel Gießwein Safer Sexting Empfänger/in mit Bedacht auswählen Das Gesicht nicht zeigen Nicht immer ist weniger mehr Exzessives Sexting vermeiden „Beweisstücke“ löschen Metadaten der Fotos entfernen Wenn, dann nur sicher speichern Auf synchronisierte Geräte achten Marcel Gießwein Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Marcel Gießwein, [email protected], 0172/5327795 Marcel Gießwein Sexting: Tipps zum Schutz der Privatsphäre Sexting birgt viele Risiken und sollte daher nicht sorglos betrieben werden. Wirkliches „Safer Sexting“ gibt es nicht! Ich hab trotzdem einige Tipps zusammengestellt, wie man die eigene Privatsphäre beim Versenden von Nacktbildern oder anderen erotischen Inhalten bestmöglich schützen kann: Empfänger/in mit Bedacht auswählen. Der wohl wichtigste Tipp: Erotische Fotos sollten nur dann verschickt werden, wenn ein entsprechendes Vertrauensverhältnis zum Empfänger/zur Empfängerin besteht. Das Gesicht nicht zeigen. Erotische Bilder sollten am besten so angefertigt werden, dass man selbst nicht eindeutig auf dem Foto zu erkennen ist. Entweder man lässt den Kopf bzw. das Gesicht auf dem Bild ganz weg oder man zeigt nur der Hinterkopf. Bildbearbeitungs-Apps bieten auch die Möglichkeit, Gesichter mit Schnurrbärten, falschem Make-Up oder Wimpern künstlerisch zu „verfremden“. Nicht immer ist weniger mehr. Ein Foto kann auch dann erotisch wirken, wenn nicht alle intimen Körperstellen komplett unbedeckt gezeigt werden. Z.B. können die Arme oder Kleidungsstücke so vor dem Körper drapiert werden, dass nicht alles zu sehen ist – der Rest bleibt der Fantasie überlassen bzw. in der Privatsphäre des/der Abgebildeten. Exzessives Sexting vermeiden. Verschickt man intime Bilder nur zu besonderen Anlässen an den/die Liebste/n, haben diese womöglich eine größere Wirkung, als wenn ständig gesextet wird. Der Bonus dabei: Es sind weniger heikle Bilder im Umlauf. „Beweisstücke“ löschen. Vor allem Nacktfotos sollten regelmäßig wieder vom Handy gelöscht werden – am besten mit dem/der Partner/in gemeinsam. Das schützt vor neugierigen Blicken, falls das Smartphone einmal unbeobachtet herumliegen sollte, gestohlen wird oder verloren geht. Metadaten der Fotos entfernen. Vor allem wenn sie mit dem Handy aufgenommen wurden, enthalten Fotos viele Informationen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind (Meta- oder Exif-Daten). Selbst wenn die Person auf dem Bild nicht zu erkennen ist, kann anhand dieser Daten unter Umständen zurückverfolgt werden, wer das Foto geknipst hat. Daher sollten diese sensiblen Informationen sicherheitshalber gelöscht werden, bevor das Bild versendet oder in Netz gestellt wird. Und so geht’s: Windows: Rechtsklick auf das Bild > Eigenschaften > Reiter „Details“ auswählen > ganz unten auf „Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen“ klicken Mac: Hier können die Metadaten leider nur mit speziellen Tools, wie z.B. ImageOptim entfernt werden. D irekt am Smartphone: Sowohl für iOs und Android sind zahlreiche kostenlose Apps zur Entfernung der Metadaten in den jeweiligen App-Stores erhältlich. Wenn, dann nur sicher speichern. Wenn intime Fotos gespeichert werden sollen, dann am besten nur auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick – und nicht im Internet bzw. in Cloud-Speicherdiensten wie iCloud, Dropbox & Co., da hier die Daten nie 100 Prozent sicher sind. Auf synchronisierte Geräte achten. Aufpassen sollte man auf jeden Fall, wenn der/die Empfängerin mehrere mobile Endgeräte verwendet, die miteinander synchronisiert werden (z.B. ein Smartphone und ein Tablet). Dann könnte es nämlich passieren, dass ein per Messenger auf das Handy versendetes Sexting gleichzeitig auch am Tablet angezeigt wird – und dieses gerade von einem anderen Familienmitglied verwendet wird. LeFloid zu sexting: https://www.youtube.com/watch?v=Id1HdiQON8c ab Minute 3:40 Fachtag „Und keiner hat´s gemerkt …“ vom 27.09.2016 Workshop 4: „Ich kann mich wehren …“ (Selbstsicherheitstraining für Mädchen und Frauen) Referent: Reinhard Wilke Deeskalationstrainer der Gewaltakademie Villigst Inhalte: I. Einführung in den Workshop - Die Begriffe „Selbstbehauptungs- bzw. Selbstsicherheitstraining“ sind nicht geschützt. Das hat zur Folge, dass auf dem freien Markt unter dieser Bezeichnung Trainings angeboten werden, die unter fachlicher Betrachtung keinen Sinn machen und wenig hilfreich sind. Aus diesem Grunde ist es vor der Teilnahme an einem solchen Training sinnvoll, sich über die Inhalte zu informieren. - Die Teilnehmerinnen werden stets eindringlich gebeten, männlichen Personen gegenüber von keinen Inhalten des Trainings zu berichten. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die Teilnehmerinnen ihm Rahmen der Abschlussreflexion immer wieder von überraschenden Trainingsergebnissen berichten, die von männlichen Personen als ebenso überraschend wahrgenommen würden, was die Gefahr in sich birgt, dass diese ohne böse Absicht auch anderen männlichen Personen davon berichten könnten und somit durch ein einsetzendes „Schneeballsystem“ letztendlich auch Sexualstraftäter von den Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien Kenntnis erhalten, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich eine Änderung ihrer eigenen Strategien zur Folge hätte. - Das Training ist inhaltlich so aufgebaut, dass es sich situationsbedingt steigert und das Ziel verfolgt, durch erlernte Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien einen Körperkontakt zwischen Täter und Opfer gar nicht erst entstehen zu lassen. Das Erlernen dieser Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien bildet somit den absoluten Schwerpunkt des Trainings, ohne dabei noch andere Gesichtspunkte zu vernachlässigen. - Die aktive Teilnahme an den Übungen erfolgt nur auf der Basis der Freiwilligkeit. II. Vorstellung des Selbstbehauptungs- / Selbstsicherheitstrainings 1. 1.1 1.2 1.3 Täterprofil Täterformen Tatvorbereitungen Vorstellung des Konzepts „Negative Anerkennungsbilanz“ nach Heitmeyer im Hinblick auf jugendliche Straftäter 2. Opferprofil 2.1 Welche Personen werden eher Opfer von Sexualstraftaten als andere 3. Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien 3.1 Handlungsstrategien 3.1.1 Fallbeispiel: Möglichkeit des Opfers einer Sexualstraftat, den weiteren Situationsverlauf selbst zu steuern 3.2 Konfliktlösungsstrategien 3.2.1 Beispielhafte Übung aus dem Bereich der Konfliktlösungsstrategien 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Vergewaltigungsdrogen Um welche Drogen handelt es sich? Verabreichung der Drogen Wirkung der Drogen Täterstrategien bei dem Einsatz der Drogen Handlungs- und Konfliktlösungsstrategien 5. 5.1 Waffen Angebotene Hilfsmittel zur Verteidigung (Pfefferspray, Elektroschockgeräte, „Schrillalarm“) Eigenschaften und Wirkung der einzelnen Hilfsmittel Welche Geräte machen Sinn, von welchen ist abzuraten? Zielführende Einsatzmöglichkeiten 5.2 5.3 5.4 6. 6.1 Körperliche Abwehrmöglichkeiten als letztes Mittel Vorstellung einfacher, aber wirkungsvoller körperlicher Abwehrmöglichkeiten, falls wider Erwarten alle zuvor vermittelten und eingesetzten Trainingsinhalte keine gewünschte Wirkung gezeigt haben sollten 7. 7.1 7.2 Abschlussreflexion Abschließende Fragen Rückmeldungen Workshop - Dokumentation Erstbefragung von Kindern und Jugendlichen Gefahren vs. Echte Hilfe Die Teilnehmer des Workshop wurden mit einem Beispielsachverhalt an das Thema herangeführt. Es wurden die Belastungsfaktoren: Autoritätsgefälle, Tabuthemen, Bewertungen des Geschehens, Scham/Mitschuldgefühl, Loyalitätskonflikt und Kognitive Anforderungen erarbeitet. Anschließend wurden Suggestiveffekte besprochen und die Entstehung von (Falsch-)Aussagen verdeutlicht. Es wurden einzelne Fragetechniken vorgestellt und auf ihre Eignung zur Befragung hin geprüft. Es wurde festgestellt, dass eine Vielzahl der von uns im Alltag benutzten Fragetechniken, bei weitem nicht so unbedenklich sind wie wir bislang glaubten. Mögliche Auswirkungen auf das Aussageverhalten der Kinder und die Folgen wurden verdeutlicht. Es wurden geeignete Fragetechniken vorgestellt aber auch darauf hingewiesen, dass diese intensiv trainiert werden müssen, um sie rechtsicher anwenden zu können. Die Beschränkung auf die Aufforderung zum freien Bericht und aktives Zuhören, sowie eine akribische Dokumentation (wenn möglich Wortprotokoll) wurde als rechtssichere Verfahrensweise bei Erstbefragungen erarbeitet. Schmitz, KHK