Tierarztpraxis Dr. Stephanie van Loosen

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Tierarztpraxis
Stephanie van Loosen
Am Rathaus 3 · 28816 Stuhr
Telefon: 0421 / 5659039 · Telefax: 0421 / 8783156
e-Mail: [email protected] · Internet: www.tierarztpraxisvanloosen.de
Thema: Bluthochdruck
Was ist Hypertension?
Hypertension ist der medizinische Fachausdruck für hohen Blutdruck, der bei vielen Menschen ein
ernstes Problem darstellt. In neuerer Zeit wurde erkannt, dass er ebenfalls bei Katzen eine
wichtige Krankheitserscheinung darstellt.
Was sind die Ursachen für Bluthochdruck?
Die meisten Fälle von Bluthochdruck bei Katzen entstehen als sekundäre Komplikationen aufgrund
anderer Krankheiten, obwohl auch gelegentlich ein
primärer Bluthochdruck beobachtet werden kann.
Dahingegen ist beim Menschen der primäre
Bluthochdruck weitaus häufiger. Die häufigsten
Ursachen für sekundären Bluthochdruck bei Katzen
sind ein Hyperthyroidismus (eine überaktive
Schilddrüse) und ein chronisches Nierenversagen.
Anderer seltenere Ursachen sind die Acromegalie
(ein
zu
grosse
Mengen
Wachstumshormon
produzierender Tumor) und die Cushing-Erkrankung
(ein Tumor der Hypophyse, der zu einer
überschiessenden Produktion an Kortison führt).
Welche Auswirkungen hat der Bluthochdruck auf
meine Katze?
Bluthochdruck wirkt schädigend auf den Körper. Die Auswirkungen sind besonders in
empfindlichen Organen deutlich:
•
Die Augen: Blutungen in das Auge sowie Schwellungen und Ablösungen der Netzhaut
können zur Erblindung führen. In manchen Fällen kann eine Blutung in die vordere
Augenkammer ohne besondere Hilfsmittel entdeckt werden
•
Das Gehirn und das Nervensystem: Blutungen im Nervensystem können neurologische
Symptome wie seltsames Benehmen, unsicherer Gang, Krämpfe, Demens oder Koma
auslösen
•
Das Herz: Mit der Zeit wird der Muskel einer Herzkammer (linker Ventrikel) dicker, was
zu einem Herzversagen führen kann. Betroffene Katzen zeigen Kurzatmigkeit und
Lethargie
•
Die Nieren: Mit der Zeit schädigt der Bluthochdruck die Nieren und das Risiko eines
Nierenversagens besteht
•
Nierenversagens
Welche anderen Krankheitssymptome kann meine Katze haben?
Da Bluthochdruck eine Folge vieler Grunderkrankungen ist, sind die zu erwartenden Symptome
diejenigen dieser Grunderkrankungen.
Zum Beispiel zeigt eine Katze mit Hyperthyreose
Gewichtsverlust trotz gewaltigem Appetites und Hyperaktivität. Bei vielen Patienten sind keine
deutliche Krankheitssymptome vorhanden, bis die Krankheit weiter fortgeschritten ist. Diese
Katzen werden oft wegen plötzlicher Blindheit vorgestellt. Es ist deshalb wichtig, einen
Bluthochdruck früh zu erkennen, um solche schweren Komplikationen verhindern zu können.
Wie kann ein Bluthochdruck diagnostiziert werden?
Die Diagnose Bluthochdruck wird idealerweise durch das Messen des Blutdruckes gestellt.
Verschiedene Techniken und Ausrüstungen sind erhältlich und viele Praxen bieten diese
Messungen an. Die Ausrüstung ähnelt
der beim Menschen benutzten, wobei
eine aufblasbare Manschette um ein
Vorderbein oder den Schwanz gelegt
wird. Die Messung dauert nur ein paar
Minuten, ist schmerzfrei und von den
meisten
Katzen
ohne
Probleme
geduldet.
Eine detaillierte Augenuntersuchung ist aus den oben angeführten Gründen ebenfalls notwendig.
In nur leicht betroffenen Katzen können leichte Veränderungen der Blutgefässe der Retina und
der Retina selbst beobachtet werden. In schwereren Fällen können die Veränderungen (Blutungen
im Auge und Ablösung der Retina) dramatisch sein. Meistens sind die Veränderungen in beiden
Augen vorhanden, obwohl ein Auge schwerer betroffen sein kann. Wenn kein Blutdruckmessgerät
zur Verfügung steht, kann eine genaue Augenuntersuchung einen Bluthochdruck feststellen und
auch als Verlaufsuntersuchung dienen.
Kann Bluthochdruck behandelt werden?
Ja, die Therapie eines diagnostizierten Bluthochdruckes hat zwei grosse Ziele:
1. Der Blutdruck wird mittels anti-hypertensiven Medikamenten gesenkt. Es gibt verschiedene
geeingnete Mittel, die über das Maul verabreicht werden, obwohl einige nicht speziell für diesen
Zweck zugelassen sind. Beispiele hierfür sind z.B. das Benazepril (Fortekor®).
2. Die zugrunde liegende Krankheit muss gefunden und therapiert werden. Diese Behandlung kann
in vielen Fällen auch den Blutdruck positiv beeinflussen.
Wie sieht die Therapie genau aus?
Ihr Tierarzt wird Ihre Katze gründlich untersuchen und versuchen, die zugrunde liegende
Krankheit zu finden, um die richtige Therapie einleiten zu können. Es gibt grosse Variationen im
Ansprechen auf eine antihypertensive Therapie. Bei manchen Katzen kann es lange dauern, bis der
Blutdruck gut eingestellt ist. Dazu müssen vielleicht mehrere Medikamente gleichzeitig oder
nacheinander ausprobiert werden. Normalerweise muss die Katze dafür nicht in der Klinik bleiben.
Braucht meine Katze ein spezielles Futter?
Das Füttern einer salzarmen Diät kann nützlich sein, obwohl allein dadurch der Bluthochdruck
nicht verschwindet. Katzenleckerbissen sollten nicht gegeben werden, da sie normalerweise viel
Salz enthalten.
Wie sieht die Langzeitprognose für meine Katze aus?
Beim primären Bluthochdruck kann normalerweise durch die Therapie der Blutdruck gut
eingestellt und weitere Schäden - z.B. für das Auge - vermieden werden. Beim sekundären
Bluthochdruck hängt die Prognose stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Deshalb haben
Katzen mit chronischen Nierenversagen eine schlechtere Prognose als Katzen mit einer
Schilddrüsenüberfunktion.
Es ist generell wichtig, dass der Bluthochdruck genau und regelmässig überwacht wird, um eine
Verschlechterung sofort erkennen zu können. Bei Katzen, die blind geworden sind, ist die
Kontrolle des Blutdruckes immer noch wichtig. Auch blinde Katzen können noch jahrelang gut
leben.
Diese Kunden – Informationshandzettel basieren auf Material von
T J Gruffydd-Jones, BVetMed, PhD, DipECVIM(CA), MRCVS und Kollegen. Deutsche Übersetzung von Dr Michael Koch.
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