ANHANG I

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ANHANG III
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS,
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
Hinweis: Diese Version der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Etikettierung
und Packungsbeilage ist zum Zeitpunkt der Kommissionsentscheidung gültig.
Nach der Kommissionsentscheidung werden die nationalen Zulassungsbehörden in
Abstimmung mit dem Referenz-Mitgliedstaat die Produktinformation bei Bedarf aktualisieren.
Daher repräsentiert diese Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, Etikettierung
und Packungsbeilage nicht unbedingt den derzeit gültigen Text.
16
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
17
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Arimidex und zugehörige Bezeichnungen (siehe Anhang I) 1 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 1 mg Anastrozol.
Sonstige Bestandteile
Jede Filmtablette enthält 93 mg Lactose-Monohydrat (siehe Abschnitt 4.4). Die vollständige
Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einem Logo auf der einen und der Stärke auf der anderen Seite.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Arimidex ist angezeigt für die:



4.2
Behandlung des hormonrezeptor-positiven fortgeschrittenen Brustkrebses bei postmenopausalen
Frauen.
Adjuvante Behandlung des hormonrezeptor-positiven frühen invasiven Brustkrebses bei
postmenopausalen Frauen.
Adjuvante Behandlung des hormonrezeptor-positiven frühen invasiven Brustkrebses bei
postmenopausalen Frauen, die bereits 2 bis 3 Jahre adjuvant Tamoxifen erhalten haben.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Die empfohlene Dosis von Arimidex für Erwachsene einschließlich älterer Patientinnen beträgt einmal
täglich eine 1-mg-Tablette.
Für postmenopausale Frauen mit hormonrezeptor-positivem frühem invasivem Brustkrebs beträgt die
empfohlene Dauer einer adjuvanten endokrinen Therapie 5 Jahre.
Spezielle Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Arimidex wird für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund unzureichender Daten zur
Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Für Patientinnen mit leichter oder mäßiger Nierenfunktionsstörung wird keine Änderung der Dosis
empfohlen. Bei Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung sollte Arimidex mit Vorsicht
angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4 und 5.2).
18
Eingeschränkte Leberfunktion
Für Patientinnen mit leichter Leberfunktionsstörung wird keine Änderung der Dosis empfohlen. Bei
Patientinnen mit mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung wird zur Vorsicht geraten (siehe
Abschnitt 4.4).
Art der Anwendung
Arimidex wird eingenommen.
4.3
Gegenanzeigen
Arimidex ist kontraindiziert bei:

schwangeren oder stillenden Frauen.

Patientinnen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Anastrozol oder einen
der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
Arimidex sollte bei prämenopausalen Frauen nicht angewendet werden. Die Menopause sollte bei
allen Patientinnen, deren menopausaler Status nicht eindeutig ist, biochemisch (Lutein-bildendes
Hormon [LH], Follikel-stimulierendes Hormon [FSH] und/oder Östradiol-Plasmaspiegel)
nachgewiesen werden. Es gibt keine Daten, die eine Anwendung von Arimidex mit LHRH-Analoga
unterstützen.
Die gleichzeitige Anwendung von Tamoxifen oder Östrogen-haltigen Arzneimitteln und Arimidex
sollte vermieden werden, da dies die pharmakologische Wirkung von Arimidex verringern kann (siehe
Abschnitt 4.5 und 5.1).
Auswirkungen auf die Knochendichte
Da Arimidex die endogenen Östrogen-Plasmaspiegel senkt, kann Arimidex eine Reduktion der
Knochendichte und ein eventuell damit verbundenes erhöhtes Frakturrisiko hervorrufen (siehe
Abschnitt 4.8).
Frauen mit Osteoporose oder mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko sollten zu Beginn der
Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung die Knochendichte überprüfen
lassen. Wenn angezeigt, sollte eine Osteoporose-Behandlung oder -Prophylaxe begonnen und
sorgfältig überwacht werden. Der Einsatz spezifischer Behandlungen, z. B. Bisphosphonate, kann
möglicherweise einen weiteren durch Anastrozol verursachten Verlust der Knochendichte bei
postmenopausalen Frauen verhindern und könnte in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Eingeschränkte Leberfunktion
Arimidex wurde bei Brustkrebs-Patientinnen mit mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung nicht
untersucht. Bei Patientinnen mit Leberfunktionsstörung kann die Anastrozol-Exposition erhöht sein
(siehe Abschnitt 5.2); die Anwendung von Arimidex bei Patientinnen mit mäßiger bis schwerer
Leberfunktionsstörung sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.2). Die Behandlung sollte auf
einer Nutzen-Risiko-Abschätzung für jede einzelne Patientin basieren.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Arimidex wurde bei Brustkrebs-Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung nicht untersucht.
Die Anastrozol-Exposition ist bei Probanden mit einer schweren Nierenfunktionsstörung nicht erhöht
(GFR<30 ml/min, siehe Abschnitt 5.2); bei Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung sollte
die Anwendung von Arimidex mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.2).
19
Kinder und Jugendliche
Arimidex wird für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen, da
Unbedenklichkeit und Wirksamkeit bei dieser Patientengruppe nicht nachgewiesen wurden (siehe
Abschnitt 5.1).
Bei Jungen mit Wachstumshormonmangel sollte Arimidex nicht zusätzlich zu einer
Wachstumshormonbehandlung angewendet werden. In der pivotalen klinischen Studie wurde die
Wirksamkeit nicht gezeigt und die Unbedenklichkeit nicht nachgewiesen (siehe Abschnitt 5.1). Da
Anastrozol die Östradiol-Plasmaspiegel senkt, darf Arimidex bei Mädchen mit
Wachstumshormonmangel nicht zusätzlich zu einer Wachstumshormonbehandlung angewendet
werden. Es sind keine Langzeitdaten zur Unbedenklichkeit bei Kindern und bei Jugendlichen
verfügbar.
Lactose-Überempfindlichkeit
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz,
Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Anastrozol inhibiert in vitro CYP1A2, 2C8/9 und 3A4. Klinische Studien mit Phenazon und Warfarin
haben gezeigt, dass Anastrozol in einer Dosierung von 1 mg den Metabolismus von Phenazon und Rund S-Warfarin nicht signifikant inhibiert. Das deutet darauf hin, dass durch CYP-Enzyme vermittelte,
klinisch relevante Arzneimittelwechselwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung von Arimidex mit
anderen Arzneimitteln unwahrscheinlich sind.
Die Enzyme, die am Metabolismus von Anastrozol beteiligt sind, wurden nicht identifiziert.
Cimetidin, ein schwacher, unspezifischer Inhibitor der CYP-Enzyme, beeinflusste die
Plasmakonzentrationen von Anastrozol nicht. Der Einfluss von potenten CYP-Inhibitoren ist nicht
bekannt.
Eine Durchsicht der Sicherheitsdatenbank für klinische Studien ergab keine Hinweise auf eine klinisch
signifikante Wechselwirkung bei mit Arimidex behandelten Patienten, die auch andere üblicherweise
verordnete Arzneimittel erhielten. Es gab keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen mit
Bisphosphonaten (siehe Abschnitt 5.1).
Die gleichzeitige Anwendung von Tamoxifen oder Östrogen-haltigen Arzneimitteln und Arimidex
sollte vermieden werden, da dies die pharmakologische Wirkung von Arimidex verringern kann (siehe
Abschnitt 4.4 und 5.1).
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Arimidex bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Arimidex
ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Bisher liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Arimidex während der Stillzeit vor.
Arimidex ist während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
20
Fertilität
Die Auswirkungen von Arimidex auf die menschliche Fertilität wurden nicht untersucht.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Arimidex hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit
zum Bedienen von Maschinen. Allerdings wurde über Asthenie und Somnolenz bei Anwendung von
Arimidex berichtet, und solange diese Symptome anhalten sollte das Führen eines Fahrzeugs oder das
Bedienen von Maschinen mit Vorsicht erfolgen.
4.8
Nebenwirkungen
Die nachfolgende Tabelle zeigt Nebenwirkungen auf, die in klinischen Studien, in Studien nach
Markteinführung oder als Spontanberichte auftraten. Soweit nicht anders angegeben, wurden die
Häufigkeiten berechnet anhand der berichteten Nebenwirkungen im Rahmen einer großen Phase-IIIStudie, durchgeführt an 9.366 postmenopausalen Frauen mit operablem Brustkrebs, die über 5 Jahre
adjuvant behandelt wurden (die Arimidex, Tamoxifen, Alone or in Combination [ATAC]-Studie).
Die nachstehend aufgelisteten Nebenwirkungen wurden nach Häufigkeit und Systemorganklasse
(SOC) angeordnet. Die Häufigkeitsgruppierungen sind nach folgender Vereinbarung festgelegt: sehr
häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis
< 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000). Die Nebenwirkungen, die am häufigsten berichtet wurden, waren
Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Übelkeit, Hautausschlag, Gelenkschmerzen/-steifheit, Arthritis und
Asthenie.
21
Tabelle 1
Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit
Nebenwirkungen nach SOC und Häufigkeit
Stoffwechsel- und
Häufig
Anorexie
Ernährungsstörungen
Hypercholesterinämie
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig
Kopfschmerzen
Häufig
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig
Somnolenz
Karpaltunnelsyndrom*
Hitzewallungen
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig
Übelkeit
Häufig
Durchfall
Erbrechen
Erhöhung der alkalischen Phosphatase,
Alaninaminotransferase und
Aspartataminotransferase
Erhöhte Werte von Gamma-GT und
Bilirubin
Hepatitis
Hautausschlag
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig
Gelegentlich
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Häufig
Haarausfall (Alopezie)
Allergische Reaktionen
Urtikaria
Erythema multiforme
Anaphylaktische Reaktion
Kutane Vaskulitis (einschließlich einiger
Berichte von Purpura SchoenleinHenoch)**
Stevens-Johnson-Syndrom
Angioödem
Gelenkschmerzen/-steifheit
Arthritis
Osteoporose
Knochenschmerzen
Schnellender Finger
Trockene Scheide
Vaginalblutungen ***
Asthenie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
Allgemeine Erkrankungen und
Sehr häufig
Beschwerden am Verabreichungsort
*
In klinischen Studien wurde bei Patientinnen, die mit Arimidex behandelt wurden, eine größere
Anzahl von Fällen eines Karpaltunnelsyndroms beobachtet als bei Patientinnen, die mit
Tamoxifen behandelt wurden. Die Mehrzahl dieser Fälle trat jedoch bei Patientinnen auf, die
identifizierbare Risikofaktoren für die Entstehung dieser Erkrankung aufwiesen.
**
Da kutane Vaskulitis und Purpura Schoenlein-Henoch im Rahmen der ATAC-Studie nicht
beobachtet wurden, kann die Häufigkeitskategorie für diese Ereignisse als „selten“ betrachtet
werden (≥ 0,01 % und < 0,1 %), basierend auf dem schlechtesten Wert der Punktschätzung.
*** Häufig wurde von Vaginalblutungen berichtet, vor allem bei Patientinnen mit fortgeschrittenem
Brustkrebs in den ersten Wochen nach Umstellung von einer bestehenden Hormontherapie auf
Arimidex. Wenn die Blutungen anhalten, sollte eine weitere Abklärung erwogen werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeiten von vorher spezifizierten unerwünschten Ereignissen, die
nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 68 Monaten im Rahmen der ATAC-Studie auftraten,
unabhängig davon, ob ein Kausalzusammenhang bestand. Die unerwünschten Ereignisse wurden bei
Patientinnen während und bis zu 14 Tagen nach Beendigung der Studientherapie beobachtet.
22
Tabelle 2
Vorher spezifizierte unerwünschte Ereignisse im Rahmen der ATAC-Studie
Unerwünschte Ereignisse
Arimidex
Tamoxifen
(N = 3.092)
(N = 3.094)
Hitzewallungen
1.104 (35,7 %)
1.264 (40,9 %)
Gelenkschmerzen/-steifheit
1.100 (35,6 %)
911 (29,4 %)
Stimmungsschwankungen
597 (19,3 %)
554 (17,9 %)
Müdigkeit/Asthenie
575 (18,6 %)
544 (17,6 %)
Übelkeit und Erbrechen
393 (12,7 %)
384 (12,4 %)
Knochenbrüche
315 (10,2 %)
209 (6,8 %)
Knochenbrüche der Wirbelsäule, Hüfte oder
133 (4,3 %)
91 (2,9 %)
Handgelenk-/Colles-Frakturen
Handgelenk-/Colles-Frakturen
67 (2,2 %)
50 (1,6 %)
Knochenbrüche der Wirbelsäule
43 (1,4 %)
22 (0,7 %)
Knochenbrüche der Hüfte
28 (0,9 %)
26 (0,8 %)
Katarakte
182 (5,9 %)
213 (6,9 %)
Vaginalblutung
167 (5,4 %)
317 (10,2 %)
Ischämische kardiovaskuläre Erkrankungen
127 (4,1 %)
104 (3,4 %)
Angina pectoris
71 (2,3 %)
51 (1,6 %)
Myokardinfarkt
37 (1,2 %)
34 (1,1 %)
Koronare Herzkrankheit
25 (0,8 %)
23 (0,7 %)
Ischämie im Bereich des Myokards
22 (0,7 %)
14 (0,5 %)
Fluor vaginalis
109 (3,5 %)
408 (13,2 %)
Venöse Thromboembolien (gesamt)
87
(2,8 %)
140 (4,5 %)
Tiefe Venenthrombosen einschließlich PE
48
(1,6 %)
74
(2,4 %)
(pulmonale Embolie)
Ischämische zerebrovaskuläre Ereignisse
62
(2,0 %)
88
(2,8 %)
Endometriumkrebs
4
(0,2 %)
13
(0,6 %)
Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 68 Monaten wurde eine Frakturrate in der ArimidexGruppe von 22 pro 1.000 Patientenjahre bzw. in der Tamoxifen-Gruppe von 15 pro
1.000 Patientenjahre beobachtet. Die für Arimidex beobachtete Frakturrate ist ähnlich dem
Referenzbereich, der bei der postmenopausalen Bevölkerung derselben Altersgruppe beobachtet
wurde. Die Inzidenz für das Auftreten einer Osteoporose betrug 10,5 % bei Patientinnen, die mit
Arimidex behandelt wurden und 7,3 % bei Patientinnen, die mit Tamoxifen behandelt wurden.
Es wurde nicht festgestellt, ob die im Rahmen der ATAC-Studie bei den mit Anastrozol behandelten
Patientinnen beobachtete Fraktur- und Osteoporoserate eine protektive Wirkung von Tamoxifen, eine
spezifische Wirkung von Anastrozol oder beides widerspiegelt.
4.9
Überdosierung
Es liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen mit versehentlicher Überdosierung vor. In
Tierversuchen erwies sich die akute Toxizität von Anastrozol als gering. In klinischen Studien mit
Arimidex in verschiedenen Dosierungen erhielten gesunde männliche Probanden Einzeldosen von bis
zu 60 mg und postmenopausale Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs bis zu 10 mg täglich; diese
Dosierungen wurden gut vertragen. Eine Einzeldosis Arimidex, die lebensbedrohliche Symptome zur
Folge hat, wurde nicht ermittelt. Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierung, und die
Behandlung muss symptomatisch erfolgen.
Bei der Behandlung einer Überdosierung muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass mehrere
Arzneimittel eingenommen wurden. Wenn die Patientin bei Bewusstsein ist, sollte Erbrechen ausgelöst
werden. Da Arimidex keine hohe Proteinbindung besitzt, kann eine Dialyse von Nutzen sein. Allgemein
unterstützende Maßnahmen, darunter häufige Kontrolle der Vitalfunktionen, und eine enge Überwachung
der Patientin sind angezeigt.
23
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Enzyminhibitoren, ATC-Code: L02B G03
Wirkmechanismus und pharmakodynamische Wirkungen
Arimidex ist ein potenter, hoch selektiver, nichtsteroidaler Aromatase-Inhibitor. Bei postmenopausalen
Frauen wird Östradiol hauptsächlich im peripheren Gewebe durch einen Aromatase-Enzymkomplex mit
der Umwandlung von Androstendion zu Östron gebildet. Anschließend wird Östron in Östradiol
umgewandelt. Bei Frauen mit Brustkrebs ist der Nutzen einer Verringerung von zirkulierendem Östradiol
im Plasma erwiesen. Mit Hilfe einer hoch empfindlichen Methode wurde nachgewiesen, dass die tägliche
Gabe von 1 mg Arimidex den Östradiol-Spiegel bei postmenopausalen Frauen um mehr als 80 % senkt.
Arimidex besitzt keine gestagene, androgene oder östrogene Wirkung.
Messungen vor und nach einem Standardbelastungstest zum Nachweis von Adrenokortikotropin
(ACTH-Belastungstest) zeigen, dass Dosen von bis zu 10 mg Arimidex pro Tag keinerlei Einfluss auf
die Sekretion von Cortisol und Aldosteron haben. Eine Kortikoid-Substitution ist daher nicht
erforderlich.
Klinische Wirksamkeit und Unbedenklichkeit
Fortgeschrittener Brustkrebs
Erstlinientherapie bei postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs
Um die Wirksamkeit von Arimidex verglichen mit Tamoxifen als Erstlinientherapie gegen
hormonrezeptor-positiven oder hormonrezeptor-unbekannten, lokal fortgeschrittenen oder
metastasierten Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen zu untersuchen, wurden zwei doppelblinde,
kontrollierte Studien mit gleichem Design (Studie 1033IL/0030 und Studie 1033IL/0027)
durchgeführt. Insgesamt wurden 1.021 Patientinnen randomisiert, die einmal täglich 1 mg Arimidex
oder einmal täglich 20 mg Tamoxifen erhielten. Die primären Endpunkte für beide Studien waren Zeit
bis zur Tumorprogression, objektive Ansprechrate des Tumors und Unbedenklichkeit.
Hinsichtlich der primären Endpunkte zeigte Studie 1033IL/0030, dass Arimidex in Bezug auf
Tumorprogression einen statistisch signifikanten Vorteil gegenüber Tamoxifen hatte (Hazard Ratio
(HR) 1,42, 95% Konfidenzintervall (KI) [1,11, 1,82], mittlere Zeit bis zur Progression 11,1 und
5,6 Monate für Arimidex bzw. Tamoxifen, p=0,006); objektive Ansprechraten des Tumors waren bei
Arimidex und Tamoxifen gleich. Die Studie 1033 IL/0027 zeigte, dass sich Arimidex und Tamoxifen
in Bezug auf Ansprechraten des Tumors und Zeit bis zur Tumorprogression gleich verhielten. Die
Ergebnisse der sekundären Endpunkte unterstützten die Ergebnisse der primären
Wirksamkeitsendpunkte. Innerhalb aller Behandlungsgruppen beider Studien traten zu wenige
Todesfälle auf, um Schlussfolgerungen zu Unterschieden bezüglich des Gesamtüberlebens zu ziehen.
Zweitlinientherapie bei postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs
In zwei kontrollierten klinischen Studien (Studie 0004 und Studie 0005) wurde Arimidex an
postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs untersucht, bei denen eine
Krankheitsprogression nach einer Behandlung mit Tamoxifen gegen entweder fortgeschrittenen oder
frühen Brustkrebs auftrat. Insgesamt wurden 764 Patientinnen randomisiert, die entweder eine
Tageseinzeldosis von 1 mg bzw. 10 mg Arimidex oder 40 mg Megestrolacetat 4-mal täglich erhielten.
Primäre Wirksamkeitsvariablen waren Zeit bis zur Progression und objektive Ansprechraten. Die Rate
der verlängerten (mehr als 24 Wochen) Stabilität der Erkrankung, die Progressionsrate und die
Überlebenszeit wurden ebenfalls berechnet. Beide Studien ergaben hinsichtlich aller
Wirksamkeitsparameter keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen.
24
Adjuvante Behandlung des frühen invasiven Brustkrebses bei Patientinnen mit positivem
Hormonrezeptorstatus
In einer großen Phase-III-Studie mit 9.366 postmenopausalen Patientinnen mit operablem Brustkrebs,
die über 5 Jahre behandelt worden waren (siehe unten), zeigte sich Arimidex gegenüber Tamoxifen in
Bezug auf das krankheitsfreie Überleben statistisch überlegen. Ein größerer Nutzen von Arimidex im
Vergleich zu Tamoxifen bezüglich des krankheitsfreien Überlebens wurde für eine prospektiv
definierte Population mit positivem Hormonrezeptorstatus beobachtet.
Tabelle 3
Zusammenfassung der Endpunkte der ATAC-Studie: Abschlussanalyse nach 5
Behandlungsjahren
Studienendpunkte bzgl. der
Wirksamkeit
Anzahl der Ereignisse (Häufigkeit)
Intention-To-Treat-Population
Arimidex
(N = 3.125)
c
Arimidex
(N = 2.618)
Tamoxifen
(N = 2.598)
651 (20,9)
424 (16,2)
497 (19,1)
575 (18,4)
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Fernmetastasenfreies Überlebenb
0,87
0,78 bis 0,97
0,0127
500 (16,0)
530 (17,0)
0,83
0,73 bis 0,94
0,0049
370 (14,1)
394 (15,2)
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Zeit bis zum Wiederauftreten der
Erkrankungc
0,94
0,83 bis 1,06
0,2850
402 (12,9)
498 (16,0)
0,93
0,80 bis 1,07
0,2838
282 (10,8)
370 (14,2)
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Zeit bis zum Auftreten von
Fernmetastasend
0,79
0,70 bis 0,90
0,0005
324 (10,4)
375 (12,0)
0,74
0,64 bis 0,87
0,0002
226 (8,6)
265 (10,2)
0,86
0,74 bis 0,99
0,0427
35 (1,1)
59 (1,9)
0,84
0,70 bis 1,00
0,0559
26 (1,0)
54 (2,1)
Odds Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Gesamtüberlebenszeite
b
Tamoxifen
(N = 3.116)
Krankheitsfreies Überlebena
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Auftreten eines Primärtumors in der
kontralateralen Brust
a
hormonrezeptor-positiver
Tumorstatus
0,59
0,39 bis 0,89
0,0131
411
420
(13,2)
(13,5)
296
0,47
0,30 bis 0,76
0,0018
(11,3)
301 (11,6)
Hazard Ratio
0,97
0,97
zweiseitiges 95%-KI
0,85 bis 1,12
0,83 bis 1,14
p-Wert
0,7142
0,7339
Krankheitsfreies Überleben umfasst alle Rezidive und ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten
lokaler Rezidive, bis zum erstmaligen Auftreten eines kontralateralen Brustkrebses, bis zum Auftreten von
Fernmetastasen oder bis zum Tod (unabhängig von der Ursache).
Fernmetastasenfreies Überleben ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten von Fernmetastasen oder
bis zum Tod (unabhängig von der Ursache).
Die Zeit bis zum Wiederauftreten der Erkrankung ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten
lokoregionärer Rezidive, bis zum erstmaligen Auftreten eines kontralateralen Brustkrebses, bis zum
Auftreten von Fernmetastasen oder bis zum Tod durch Brustkrebs.
25
d
e
Die Zeit bis zum Auftreten von Fernmetastasen ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten von
Fernmetastasen oder bis zum Tod durch Brustkrebs.
Anzahl (%) der verstorbenen Patientinnen.
Die Kombinationsbehandlung mit Arimidex und Tamoxifen verglichen mit Tamoxifen allein zeigte
bei allen Patientinnen, ebenso wie bei der Population mit positivem Hormonrezeptorstatus,
hinsichtlich Wirksamkeit keine Vorteile. Dieser Behandlungsarm der Studie wurde geschlossen.
Ein Langzeitvergleich im Rahmen einer aktualisierten Nachbeobachtungszeit von im Mittel 10 Jahren
zeigte, dass die Behandlungsergebnisse von Arimidex verglichen mit Tamoxifen mit vorhergehenden
Analysen übereinstimmten.
Adjuvante Behandlung des frühen invasiven Brustkrebses bei Patientinnen mit hormonrezeptorpositivem Tumorstatus, die mit Tamoxifen adjuvant behandelt wurden
Eine Phase-III-Studie (Austrian Breast and Colorectal Cancer Study Group [ABCSG] 8) an 2.579
postmenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, frühem Brustkrebs, die einer
Operation mit oder ohne Radiotherapie, aber keiner Chemotherapie unterzogen wurden (siehe unten),
ergab, dass nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten der Wechsel zu Arimidex
nach 2 Jahren adjuvanter Behandlung mit Tamoxifen der Weiterbehandlung mit Tamoxifen statistisch
überlegen war.

Tabelle 4
Zusammenfassung der Endpunkte und Ergebnisse der ABCSG8-Studie
Studienendpunkte bzgl. der
Wirksamkeit
Anzahl der Ereignisse (Häufigkeit)
Arimidex
(N=1.297)
Krankheitsfreies Überleben
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Zeit bis zu jedem Rezidiv
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Zeit bis Auftreten von
Fernmetastasen
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Primärtumor in der
kontralateralen Brust
Odds Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert
Gesamtüberleben
Hazard Ratio
zweiseitiges 95%-KI
p-Wert

65
Tamoxifen
(N=1.282)
(5,0)
93
(7,3)
66
(5,1)
41
(3,2)
15
(1,2)
45
(3,5)
0,67
0,49 bis 0,92
0,014
36
(2,8)
0,53
0,35 bis 0,79
0,002
22
(1,7)
0,52
0,31 bis 0,88
0,015
7
(0,5)
0,46
0,19 bis 1,13
0,090
43
(3,3)
0,96
0,63 bis 1,46
0,840

Zwei weitere ähnliche Studien (GABG/ARNO 95 und ITA), von denen in einer Studie die
Patientinnen einer Operation und einer Chemotherapie unterzogen wurden, sowie eine kombinierte
Analyse der Studien ABCSG 8 und GABG/ARNO 95 unterstützten diese Ergebnisse.


26
Das Sicherheitsprofil von Arimidex in diesen 3 Studien war übereinstimmend mit dem etablierten
Sicherheitsprofil bei postmenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, frühem
Brustkrebs.

Knochendichte (Bone mineral density, BMD)
In der Phase-III/IV-Studie (Study of Anastrozole with the Bisphosphonate Risedronate [SABRE])
wurden 234 postmenopausale Frauen mit hormonrezeptor-positivem, frühem Brustkrebs, die für eine
Behandlung mit 1 mg Arimidex/Tag vorgesehen waren, entsprechend ihrem Frakturrisiko in drei
Gruppen mit jeweils niedrigem, mittlerem und hohem Risiko stratifiziert. Der primäre
Wirksamkeitsparameter war die Analyse der Knochendichte der Lendenwirbelsäule mit Hilfe von
DEXA-Scans. Alle Patientinnen erhielten eine Therapie mit Vitamin D und Calcium. Die Patientinnen
in der Gruppe mit niedrigem Risiko erhielten ausschließlich Arimidex (N=42). Die Patientinnen in der
Gruppe mit mittlerem Risiko wurden randomisiert und erhielten entweder Arimidex plus Risedronat
35 mg einmal wöchentlich (N=77) oder Arimidex plus Placebo (N=77). Die Patientinnen in der
Gruppe mit hohem Risiko erhielten Arimidex plus Risedronat 35 mg einmal wöchentlich (N=38). Der
primäre Endpunkt war die Abweichung vom Ausgangswert der Knochendichte in der
Lendenwirbelsäule nach 12 Monaten.

Die Hauptanalyse nach 12 Monaten hat gezeigt, dass es bei den Patientinnen, bei denen bereits ein
mittleres bis hohes Frakturrisiko bestand, nicht zu einer Verringerung der Knochendichte kam, wenn
die Patientinnen mit Arimidex 1 mg/Tag in Kombination mit Risedronat 35 mg einmal wöchentlich
behandelt wurden (ermittelt anhand der Knochendichte der Lendenwirbelsäule mit Hilfe von DEXAScans). Darüber hinaus wurde in der mit Arimidex 1 mg/Tag allein behandelten Gruppe mit geringem
Risiko eine statistisch nicht signifikante Abnahme der BMD beobachtet. Diese Befunde spiegelten
sich wider in der sekundären Wirksamkeitsvariablen, der Veränderung der gesamten BMD der Hüfte
nach 12 Monaten zum Ausgangswert.

Diese Studie belegt, dass bei postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs im frühem Stadium, die mit
Arimidex behandelt werden sollen, der Einsatz von Bisphosphonaten in Erwägung gezogen werden
könnte, um einem möglichen Knochendichteverlust entgegenzuwirken.

Kinder und Jugendliche
Arimidex ist nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen indiziert. Die Wirksamkeit
wurde in den untersuchten pädiatrischen Patientengruppen nicht nachgewiesen (siehe unten). Die
Anzahl der behandelten Kinder war zu gering, um zuverlässige Rückschlüsse auf die
Unbedenklichkeit zu ziehen. Über potenzielle Langzeiteffekte einer Arimidex-Behandlung bei
Kindern und Jugendlichen sind keine Daten verfügbar (siehe auch Abschnitt 5.3).

Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat die Verpflichtung aufgehoben, die Ergebnisse von Studien
mit Arimidex bei einer oder mehreren Untergruppen der pädiatrischen Patientengruppe mit
Kleinwuchs aufgrund von Mangel an Wachstumshormon (growth hormone deficiency, GHD),
Testotoxikose, Gynäkomastie und McCune-Albright-Syndrom einzureichen (siehe Abschnitt 4.2).

Kleinwuchs aufgrund von Wachstumshormonmangel
Eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Studie evaluierte 52 pubertierende Jungen (im Alter
von 11 bis einschließlich 16 Jahren) mit GHD, die über 12 bis 36 Monate mit Arimidex 1 mg/Tag oder
Placebo in Kombination mit Wachstumshormon behandelt wurden. Nur 14 Teilnehmer unter
Arimidex schlossen 36 Monate ab.

Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zu Placebo bei den auf Wachstum bezogenen
Parametern voraussichtliche adulte Körpergröße, Körpergröße, SDS (standard deviation score) der
Körpergröße und Wachstumsgeschwindigkeit beobachtet. Daten zur endgültig erreichten Größe waren
nicht verfügbar. Für zuverlässige Rückschlüsse auf die Unbedenklichkeit war die Anzahl der
behandelten Kinder zu gering, jedoch traten im Vergleich zu Placebo in der mit Arimidex behandelten
Gruppe eine erhöhte Frakturrate und ein Trend zu verminderter Knochenmineraldichte auf.

27
Testotoxikose
Eine offene, nicht vergleichende, multizentrische Studie untersuchte 14 männliche Patienten (im Alter
von 2 bis 9 Jahren) mit familiärer männlich-limitierter Pubertas praecox, auch als Testotoxikose
bekannt, die mit einer Kombination von Arimidex und Bicalutamid behandelt wurden. Das primäre
Ziel war die Bewertung der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit dieser Kombinationsbehandlung über
12 Monate. Dreizehn der 14 teilnehmenden Patienten schlossen 12 Monate der
Kombinationsbehandlung ab (ein Patient fiel aus der Nachbeobachtung heraus). Nach
12 Behandlungsmonaten gab es keinen signifikanten Unterschied in der Wachstumsrate bezogen auf
die Wachstumsrate während der 6 Monate vor dem Eintritt in die Studie.

Gynäkomastie-Studien
Studie 0006 war eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Studie mit 82 pubertierenden
Jungen (im Alter von 11 bis einschließlich 18 Jahren) mit einer seit mehr als 12 Monaten bestehenden
Gynäkomastie, die bis zu 6 Monate lang mit Arimidex 1 mg/Tag oder Placebo behandelt wurden.
Zwischen der mit Arimidex 1 mg behandelten Gruppe und der Placebo-Gruppe zeigte sich kein
signifikanter Unterschied in der Anzahl an Patienten, bei denen es nach 6 Monaten Behandlung zu
einer Reduktion des gesamten Brustvolumens um 50 % oder mehr gekommen war.

Studie 0001 war eine offene pharmakokinetische Studie mit Mehrfachdosierung von Arimidex
1 mg/Tag bei 36 pubertierende Jungen mit Gynäkomastie, die seit weniger als 12 Monaten bestand.
Die Sekundärziele waren die Ermittlung des Anteils der Patienten mit einer Verringerung des aus
beiden Brüsten gemeinsam berechneten Gynäkomastievolumens um mindestens 50 % gegenüber dem
Ausgangswert am Tag 1 und nach 6 Monaten unter Studientherapie, sowie die Verträglichkeit und
Unbedenklichkeit. Nach 6 Monaten wurde eine Abnahme des gesamten Brustvolumens um 50 % oder
mehr bei 56 % (20/36) dieser Jungen festgestellt.

McCune-Albright-Syndrom-Studie
Studie 0046 war eine internationale, multizentrische, offene exploratorische Studie mit Arimidex bei
28 Mädchen (im Alter von 2 bis ≤ 10 Jahren) mit McCune-Albright-Syndrom (MAS). Das Primärziel
war die Bewertung der Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Arimidex 1 mg/Tag bei Patienten mit
MAS. Die Wirksamkeit der Studienmedikation wurde gemessen an dem Anteil der Patientinnen, die
die festgelegten Kriterien hinsichtlich Vaginalblutungen, Knochenalter und
Wachstumsgeschwindigkeit erfüllten. Es wurde keine statistisch signifikante Veränderung der Anzahl
der Tage mit Vaginalblutungen unter Therapie beobachtet. Es gab keine klinisch signifikanten
Veränderungen bei den Tannerstadien, dem mittleren Ovarialvolumen oder dem mittleren
Uterusvolumen. Es wurde keine statistisch signifikante Veränderung hinsichtlich der Zunahme des
Knochenalters unter Therapie im Vergleich zum Ausgangswert beobachtet. Bezogen auf die Zeit vor
der Therapie war die Wachstumsgeschwindigkeit (in cm/Jahr) signifikant vermindert (p< 0,05),
sowohl für den Zeitraum von Monat 0 bis Monat 12 als auch für den Zeitraum der zweiten 6-MonatsPeriode (von Monat 7 bis Monat 12).
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Resorption von Anastrozol geschieht schnell und maximale Plasmakonzentrationen werden
üblicherweise innerhalb von 2 Stunden (bei Nüchterneinnahme) erzielt. Nahrung führt zu einer
geringfügigen Verzögerung der Resorptionsrate, beeinflusst jedoch nicht deren Ausmaß. Diese
geringfügige Verzögerung der Resorptionsrate lässt bei einmal täglicher Einnahme von ArimidexFilmtabletten keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Anastrozol-Plasmakonzentration im
Steady-state erwarten. Nach 7 Tagesdosen werden ca. 90 bis 95 % der AnastrozolPlasmakonzentrationen im Steady-state erreicht und die Akkumulation ist 3- bis 4-fach. Es gibt keine
Hinweise auf eine Zeit- oder Dosisabhängigkeit der pharmakokinetischen Parameter von Anastrozol.


Die Pharmakokinetik von Anastrozol bei postmenopausalen Frauen ist unabhängig vom Alter.


Die Plasmaproteinbindung von Anastrozol beträgt nur 40 %.


Anastrozol wird langsam eliminiert, wobei die Plasmaeliminationshalbwertszeit 40 bis 50 Stunden
beträgt. Anastrozol wird bei postmenopausalen Frauen extensiv metabolisiert, so dass weniger als
28
10 % der Dosis innerhalb von 72 Stunden unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden. Die
Metabolisierung von Anastrozol erfolgt durch N-Desalkylierung, Hydroxylierung und
Glukuronidierung. Die Metaboliten werden überwiegend mit dem Urin ausgeschieden. Triazol, der
Hauptmetabolit im Plasma, hemmt die Aromatase nicht.

Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion
Bei Probanden mit stabiler Leberzirrhose war die apparente Clearance (CL/F) von Anastrozol nach
oraler Anwendung ungefähr 30 % niedriger als in einer entsprechenden Kontrollgruppe (Studie
1033IL/0014). Die Plasmakonzentrationen von Anastrozol bei Probanden mit Leberzirrhose lagen
jedoch im Bereich von Konzentrationen, die bei gesunden Probanden in anderen Studien beobachtet
wurden. Die Plasmakonzentrationen von Anastrozol, die bei Patientinnen mit Leberfunktionsstörung
im Rahmen von Langzeitstudien zur Wirksamkeit gemessen wurden, lagen im Bereich der AnastrozolPlasmakonzentrationen, die bei Patientinnen ohne Leberfunktionsstörung beobachtet wurden.
Bei Probanden mit schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min) war in Studie 1033IL/0018
die apparente Clearance (CL/F) von Anastrozol nach oraler Anwendung unverändert. Dies stimmt mit
der Tatsache überein, dass Anastrozol hauptsächlich durch Metabolismus eliminiert wird. Die
Plasmakonzentrationen von Anastrozol, die bei Patientinnen mit Nierenfunktionsstörung im Rahmen
von Langzeitstudien zur Wirksamkeit gemessen wurden, lagen im Bereich der AnastrozolPlasmakonzentrationen, die bei Patientinnen ohne Nierenfunktionsstörung beobachtet wurden. Bei
Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung sollte Arimidex mit Vorsicht angewendet werden
(siehe Abschnitt 4.2 und 4.4).
Kinder und Jugendliche
Bei Jungen mit pubertärer Gynäkomastie (10-17 Jahre) wurde Anastrozol schnell resorbiert, war in
hohem Maße systemisch verfügbar und wurde langsam eliminiert, wobei die Halbwertzeit ca. 2 Tage
betrug. Die Clearance von Anastrozol war bei Mädchen (3-10 Jahre) geringer als bei den älteren
Jungen und die Exposition war höher. Anastrozol war bei Mädchen ebenfalls in hohem Maße
systemisch verfügbar und wurde langsam eliminiert.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht klinische Daten, die auf konventionellen pharmakologischen Studien zur Unbedenklichkeit, zur
Toxizität bei wiederholten Dosen, zur Genotoxizität, zu karzinogenem Potenzial und zur
Reproduktionstoxizität bei der angezeigten Population basieren, zeigen kein besonderes Risiko für den
Menschen.
Akute Toxizität
In tierexperimentellen Studien wurde Toxizität nur in hohen Dosierungen beobachtet. In Studien zur
akuten Toxizität bei Nagetieren betrug die mittlere letale Anastrozol-Dosis bei oraler Gabe mehr als
100 mg/kg/Tag und bei intraperitonealer Gabe mehr als 50 mg/kg/Tag. In einer Studie zur akuten
Toxizität bei Hunden betrug die mittlere letale Dosis bei oraler Gabe mehr als 45 mg/kg/Tag.
Chronische Toxizität
In tierexperimentellen Studien wurde Toxizität nur in hohen Dosierungen beobachtet.
Toxizitätsstudien bei wiederholter Gabe wurden an Ratten und Hunden durchgeführt. Im Rahmen der
Toxizitätsstudien wurde kein No-effect level (Dosierung ohne Wirkung) für Anastrozol ermittelt,
jedoch waren die bei den niedrigen (1 mg/kg/Tag) und mittleren Dosen (3 mg/kg/Tag bei Hunden
bzw. 5 mg/kg/Tag bei Ratten) beobachteten Wirkungen entweder auf die pharmakologischen oder auf
die enzyminduzierenden Eigenschaften von Anastrozol zurückzuführen und gingen nicht mit
signifikanten toxischen oder degenerativen Veränderungen einher.
29
Mutagenität
Genotoxizitätsstudien zeigen, dass Anastrozol kein mutagenes oder klastogenes Potenzial besitzt.
Reproduktionstoxizität
In einer Fertilitätsstudie erhielten frisch entwöhnte männliche Ratten oral über ihr Trinkwasser Dosen
von 50 oder 400 mg/l Anastrozol über 10 Wochen. Die ermittelten mittleren Plasmakonzentrationen
betrugen 44,4 (± 14,7) ng/ml bzw. 165 (± 90) ng/ml. Das Paarungsverhalten war in beiden
Dosierungsgruppen nachteilig beeinflusst, während eine Reduktion der Fertilität nur auf der 400-mg/lDosierungsebene offensichtlich wurde. Die Reduktion war vorübergehend, da alle Paarungs- und
Fertilitäts-Parameter nach einer 9-wöchigen behandlungsfreien Erholungsperiode ähnlich den Werten
in der Kontrollgruppe waren.
Die orale Gabe von Anastrozol an weibliche Ratten führte bei einer Dosierung von 1 mg/kg/Tag zu
einem hohen Auftreten von Infertilität und bei einer Dosierung von 0,02 mg/kg/Tag zu einem erhöhten
Präimplantationsverlust. Diese Effekte traten in klinisch relevanten Dosen auf. Ein Effekt auf den
Menschen kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Effekte stehen in Bezug zur Pharmakologie des
Wirkstoffes und waren nach einer 5-wöchigen Wirkstoff-Entzugsphase vollständig reversibel.
Die orale Gabe von Anastrozol in Dosierungen bis zu 1,0 mg/kg/Tag an trächtige Ratten und bis zu
0,2 mg/kg/Tag an trächtige Kaninchen hatte keine teratogene Wirkung. Die beobachteten Wirkungen
(Vergrößerung der Plazenta bei Ratten und Abbruch der Trächtigkeit bei Kaninchen) standen im
Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung der Substanz.
Die Überlebensrate der Jungtiere von Ratten, denen Anastrozol in Dosen von 0,02 mg/kg/Tag und
mehr verabreicht worden war (vom 17. Tag der Schwangerschaft bis zum 22. Tag post partum), war
reduziert. Diese Wirkung steht mit dem pharmakologischen Einfluss der Substanz auf den
Geburtsvorgang im Zusammenhang. Es wurden keine negativen Auswirkungen auf das Verhalten oder
die Reproduktionsfähigkeit der ersten Nachwuchsgeneration beobachtet, die auf die Behandlung des
Muttertieres mit Anastrozol zurückgeführt werden könnten.
Kanzerogenität
In einer 2-Jahres-Onkogenitätsstudie an Ratten führte nur die Gabe hoher Dosen (25 mg/kg/Tag) zu
einem vermehrten Auftreten von Lebertumoren und Stromapolypen des Uterus bei weiblichen Tieren
sowie Schilddrüsenadenomen bei männlichen Tieren. Diese Veränderungen traten bei einer Dosis auf,
die dem 100fachen der therapeutischen Dosen beim Menschen entspricht, und werden für die
Behandlung von Patienten mit Anastrozol nicht als klinisch relevant angesehen.
Eine 2-Jahres-Onkogenitätsstudie an Mäusen führte zur Bildung benigner Ovarialtumoren und einer
Störung in der Inzidenz lymphoretikulärer Neoplasmen (weniger histiozytäre Sarkome bei weiblichen
Tieren und mehr Todesfälle infolge von Lymphomen). Diese Veränderungen werden bei der Maus als
artspezifische Wirkungen der Aromatasehemmung und als nicht klinisch relevant für die Behandlung
von Patienten mit Anastrozol angesehen.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose-Monohydrat
Povidon (K 29-32)
Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Hypromellose
Macrogol 300
30
Titandioxid
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
[ist national auszufüllen]
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen
zu entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
{Name und Anschrift}
{Tel.-Nr.:}
{Fax-Nr.:}
{e-mail:}
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
[ist national auszufüllen]
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
[ist national auszufüllen]
10.
STAND DER INFORMATION
[ist national auszufüllen]
31
ETIKETTIERUNG
32
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UND AUF DEM BEHÄLTNIS
UMKARTON
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Arimidex und zugehörige Bezeichnungen (siehe Anhang I) 1 mg Filmtabletten
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Anastrozol
2.
WIRKSTOFF(E)
Jede Filmtablette enthält 1 mg Anastrozol.
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten.
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Filmtablette.
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Packungsbeilage beachten.
Zum Einnehmen.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Nicht über 30 °C lagern.
33
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
[ist national auszufüllen]
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
[ist national auszufüllen]
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT
[ist national auszufüllen]
34
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
BLISTERPACKUNG
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Arimidex und zugehörige Bezeichnungen (siehe Anhang I) 1 mg Filmtabletten
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Anastrozol
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
3.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
5.
WEITERE ANGABEN
35
PACKUNGSBEILAGE
36
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Arimidex und zugehörige Bezeichnungen (siehe Anhang I) 1 mg Filmtabletten
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Anastrozol
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Was ist Arimidex und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Arimidex beachten?
Wie ist Arimidex einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Arimidex aufzubewahren?
Weitere Informationen
1.
WAS IST ARIMIDEX UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Arimidex enthält einen Wirkstoff, der Anastrozol genannt wird. Dieser gehört zu einer Gruppe von
Arzneimitteln, die „Aromatasehemmer“ heißt. Arimidex wird zur Behandlung von Brustkrebs bei
Frauen nach den Wechseljahren angewendet.
Arimidex wirkt, indem es die von Ihrem Körper produzierte Menge des Hormons Östrogen senkt.
Dies geschieht durch Hemmung einer natürlichen Substanz (eines Enzyms) in Ihrem Körper, die
„Aromatase“ heißt.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON ARIMIDEX BEACHTEN?
Arimidex darf nicht eingenommen werden, wenn
Sie allergisch (überempfindlich) gegen Anastrozol oder einen der sonstigen Bestandteile sind
(siehe Abschnitt 6: Weitere Informationen).
Sie schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Nehmen Sie Arimidex nicht ein, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn Sie
unsicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie Arimidex einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Arimidex ist erforderlich
Klären Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker vor der Einnahme von Arimidex,
ob Sie noch Ihre Menstruation haben und Ihre Wechseljahre noch nicht vorbei sind.
ob Sie ein Arzneimittel einnehmen, das Tamoxifen enthält, oder Arzneimittel einnehmen, die
Östrogen enthalten (siehe Abschnitt „Bei Einnahme von Arimidex mit anderen Arzneimitteln“).
ob Sie jemals eine Erkrankung hatten, durch die die Festigkeit Ihrer Knochen beeinflusst wurde
(Osteoporose).
ob Sie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen haben.
37
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie vor
der Einnahme von Arimidex mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Falls Sie ins Krankenhaus müssen, informieren Sie das medizinische Personal darüber, dass Sie
Arimidex einnehmen.
Bei Einnahme von Arimidex mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor
Kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt. Dies schließt Arzneimittel ein, die Sie ohne Rezept kaufen können, und pflanzliche
Arzneimittel. Der Grund hierfür ist, dass Arimidex die Wirkung einiger Arzneimittel beeinflussen
kann und dass einige Arzneimittel Einfluss auf Arimidex haben können.
Nehmen Sie Arimidex nicht ein, wenn Sie bereits eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
Bestimmte Arzneimittel, die zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden (selektive
Östrogenrezeptor-Modulatoren), z. B. Arzneimittel, die Tamoxifen enthalten. Der Grund hierfür
ist, dass diese Arzneimittel dazu führen können, dass Arimidex nicht mehr richtig wirkt.
Arzneimittel, die Östrogen enthalten, wie bei einer Hormonersatztherapie (HET).
Wenn dies auf Sie zutrifft, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
Arzneimittel, die als „LHRH Analogon“ bekannt sind. Dazu gehören Gonadorelin, Buserelin,
Goserelin, Leuprorelin und Triptorelin. Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von
Brustkrebs, bestimmten weiblichen (gynäkologischen) Erkrankungen und Unfruchtbarkeit
angewendet.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dürfen Arimidex nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Brechen Sie die
Einnahme von Arimidex ab, wenn Sie schwanger werden und sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass Arimidex die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Werkzeuge oder
Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. Jedoch fühlen sich einige Patienten während der Behandlung
mit Arimidex gelegentlich schwach oder schläfrig. Wenn dies bei Ihnen auftritt, fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker um Rat.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Arimidex
Arimidex enthält Lactose, eine bestimmte Zuckerart. Bitte nehmen Sie Arimidex daher erst nach
Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit
gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3.
WIE IST ARIMIDEX EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Arimidex immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die übliche Dosis ist 1 Tablette einmal täglich.
Versuchen Sie, Ihre Tablette jeden Tag zur selben Zeit einzunehmen.
Schlucken Sie die Tablette im Ganzen mit Wasser.
Es spielt keine Rolle, ob Sie Arimidex vor, während oder nach einer Mahlzeit einnehmen.
Nehmen Sie Arimidex so lange ein, wie es Ihnen Ihr Arzt empfiehlt. Die Behandlung ist eine
Langzeittherapie und es kann sein, dass Sie Arimidex über mehrere Jahre einnehmen müssen.
38
Anwendung bei Kindern
Arimidex sollte bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Arimidex eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Arimidex eingenommen haben, als Sie sollten, benachrichtigen Sie
bitte sofort Ihren Arzt.
Wenn Sie die Einnahme von Arimidex vergessen haben
Wenn Sie eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die nächste Dosis wie normal ein.
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis (2 Tabletten auf einmal) ein, wenn Sie die vorherige Einnahme
vergessen haben.
Wenn Sie die Einnahme von Arimidex abbrechen
Brechen Sie die Einnahme Ihrer Tabletten nicht ab, es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es Ihnen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Arimidex Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Sehr häufige Nebenwirkungen (betreffen mehr als 1 Behandelten von 10)

Kopfschmerzen.

Hitzewallungen.

Übelkeit.

Hautausschlag.

Gelenkschmerzen oder -steifheit.

Entzündung in den Gelenken (Arthritis).

Schwächegefühl.

Abnahme der Knochendichte (Osteoporose).
Häufige Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 100)

Appetitlosigkeit.

Erhöhte oder hohe Werte einer Fettsubstanz in Ihrem Blut, die als Cholesterin bezeichnet wird.
Dies kann durch einen Bluttest festgestellt werden.

Schläfrigkeit.

Karpaltunnelsyndrom (Kribbeln, Schmerzen, Kältegefühl, Schwäche in Teilen der Hand).

Durchfall.

Erbrechen.

Veränderungen in Bluttests, die zeigen, wie gut Ihre Leber arbeitet.

Dünner werdendes Haar (Haarausfall).

Allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktionen, die auch Gesicht, Lippen oder Zunge betreffen
können.

Knochenschmerzen.

Trockene Scheide.

Blutungen aus der Scheide (gewöhnlich in den ersten Wochen der Behandlung - wenn die
Blutungen anhalten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt).
Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 1.000)

Veränderungen in speziellen Bluttests, die aufzeigen, wie Ihre Leber arbeitet (Gamma-GT und
Bilirubin).

Entzündung der Leber (Hepatitis).

Ausschlag oder Nesselsucht.
39

Schnellender Finger (ein Zustand, in dem Ihr Finger oder Daumen in einer gebeugten Stellung
stehen bleibt).
Seltene Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 Behandelte von 10.000)

Seltene Hautentzündung, die rote Flecken oder Blasenbildung einschließen kann.

Hautausschlag, hervorgerufen durch Überempfindlichkeit (die Ursache kann eine allergische
oder allergieartige Reaktion sein).

Entzündung der kleinen Blutgefäße, die zu roter oder violetter Verfärbung der Haut führt. Sehr
selten können Gelenk-, Magen- und Nierenschmerzen als Beschwerden auftreten; diese
Nebenwirkung wird „Purpura Schoenlein-Henoch“ genannt.
Sehr seltene Nebenwirkungen (betreffen weniger als 1 Behandelten von 10.000)

Eine sehr schwerwiegende Hautreaktion mit Geschwüren und Blasen auf der Haut. Diese wird
als ‚Stevens-Johnson-Syndrom‘ bezeichnet.

Allergische (Überempfindlichkeits-) Reaktionen mit Schwellung des Rachens, die Schluckoder Atembeschwerden verursachen kann. Diese Reaktion wird „Angioödem“ genannt.
Wenn eines dieser Anzeichen bei Ihnen auftritt, müssen Sie sofort einen Krankenwagen rufen oder
einen Arzt aufsuchen, da Sie dringend medizinische Behandlung benötigen könnten.
Auswirkungen auf Ihre Knochen
Arimidex senkt die Menge des Hormons Östrogen in Ihrem Körper. Dies kann den Mineralgehalt Ihrer
Knochen senken. Ihre Knochen können dadurch an Stärke verlieren und dazu neigen, schneller zu
brechen. Ihr Arzt wird diese Risiken entsprechend den Therapierichtlinien zur Erhaltung der
Knochengesundheit bei Frauen nach den Wechseljahren behandeln. Sie sollten mit Ihrem Arzt über
die Risiken und Behandlungsmöglichkeiten sprechen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie
erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Gebrauchsinformation angegeben sind.
5.
WIE IST ARIMIDEX AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bewahren Sie Ihre Tabletten an einem sicheren
Ort auf, der für Kinder nicht sichtbar ist und den sie nicht erreichen können. Ihre Tabletten können
ihnen schaden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und <dem Behältnis> [ist national
auszufüllen] angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den
letzten Tag des Monats.
Bewahren Sie Ihre Tabletten in dem Behältnis auf, in dem Sie sie erhalten haben.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren
Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme
hilft, die Umwelt zu schützen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Arimidex enthält
-
Der Wirkstoff ist Anastrozol. Jede Filmtablette enthält 1 mg Anastrozol.
Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat; Povidon (K 29-32);
Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Hypromellose;
Macrogol 300; Titandioxid.
40
Wie Arimidex aussieht und Inhalt der Packung
Weiße, runde, beidseitig nach außen gewölbte Tablette mit einem Logo auf der einen und der Stärke
auf der anderen Seite.
[ist national auszufüllen]
Pharmazeutischer Unternehmer
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
{Name und Anschrift}
{Tel.-Nr.:}
{Fax-Nr.:}
{e-mail:}
Hersteller
AstraZeneca UK Ltd., Silk Road Business Park, Macclesfield, Cheshire, SK10 2NA, Vereinigtes
Königreich
Hersteller Endfreigabe:
AstraZeneca UK Ltd
Silk Road Business Park
Macclesfield
Cheshire SK10 2NA
Vereinigtes Königreich
AstraZeneca
Parc Industriel Pompelle
Chemin de Vrilly
Box 1050
51689 Reims Cedex
Frankreich
AstraZeneca GmbH
Tinsdaler Weg 183
D-22880 Wedel
Deutschland
Brecon Pharmaceuticals Ltd
Forest Road
Hay-on-Wye
Herefordshire
HR3 5EH
Vereinigtes Königreich
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR)
unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
[siehe Anhang I - ist national auszufüllen]
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im { MM/JJJJ }
41
[ist national auszufüllen]
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website {Name des
Mitgliedsstaates/Agentur} verfügbar.
42
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