Buventol Easyhaler 100 Mikrogramm/ Dosis-Inhalationspulver Qualitative und quantitative Zusammensetzung Wirkstoff Einzeldosis freigesetzte Dosis/Einzeldosis Salbutamolsulfat (120,5 µg) (108,5 µg) entsprechend 100,0 µg 90,0 µg Salbutamol Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt Sonstige Bestandteile. Darreichungsform Pulver zur Inhalation. Weißes bis fast weißes Pulver. KLINISCHE ANGABEN Anwendungsgebiete Symptomatische Behandlung von Asthmaanfällen. Symptomatische Behandlung von Asthma-Exazerbationen und Exazerbationen von reversiblen chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) mit reversibler Komponente. Prävention des durch Anstrengung hervorgerufenen Bronchospasmus oder vor bekannter unvermeidbarer Allergen-Belastung. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Bei der Behandlung von Asthma wird empfohlen, die niedrigsten wirksamen Dosen von inhalativem Salbutamol zu verwenden. Anstelle des regelmäßigen Gebrauchs wird bei der Langzeitanwendung empfohlen, inhalatives Salbutamol nur bei Bedarf zu verwenden. Zur Linderung von Asthmaanfällen, Asthma-Exazerbationen und Exazerbationen von reversiblen chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) mit reversibler Komponente: Die erste Inhalation soll als Einzeldosis beim Auftreten der ersten Symptome verabreicht werden. Wenn nötig kann man die Dosis auf 2 Inhalationen erhöhen. Bei Fortdauer der Symptome kann diese Dosis nach einigen Minuten wiederholt werden. Um einem Anstrengungs- oder Allergen-induzierten Bronchospasmus vorzubeugen, sollten 15 – 30 Minuten vor der Anstrengung bzw. der Allergen-Exposition 1 – 2 Inhalationen genommen werden. Dieses Produkt ist nicht für Kinder unter 4 Jahren geeignet. Die empfohlene maximale Tagesdosis beträgt 8 Inhalationen (insgesamt 800 Mikrogramm) sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. In Ausnahmefällen können bei Erwachsenen Dosen bis zu 1600 Mikrogramm/Tag verwendet werden. Wenn der Effekt unzureichend ist, und höhere Dosen als 2 Inhalationen zu je 100 Mikrogramm erforderlich sind, wird empfohlen, Buventol Easyhaler 200 Mikrogramm/DosisInhalationspulver zu verwenden. Die Patienten müssen darin unterwiesen werden, eine tiefe und kräftige Inhalation durch den Easyhaler Inhalator vorzunehmen, sowie darüber informiert werden, nicht in den Inhalator auszuatmen. Gegenanzeigen Bekannte Überempfindlichkeit gegen Salbutamol oder den sonstigen Bestandteil (siehe Abschnitt Sonstige Bestandteile). Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Falls eine früher wirksame Dosis Salbutamol nicht in der Lage war, eine Linderung wie gewohnt zu gewährleisten, sollte den Patienten geraten werden, den Rat eines Arztes so schnell wie möglich einzuholen. Eine rasche Zunahme im Gebrauch kurz und schnell wirksamer inhalativer β2-Agonisten zur Linderung von Asthma-Symptomen weist auf eine Verschlechterung der Asthma-Kontrolle hin, und die Patienten sind der Gefahr schwerer Asthmaattacken ausgesetzt (besonders wenn der maximale Ausatmungstoß (expiratorische Peak-Flow) fällt und/oder unregelmäßig wird). Die Patienten sollten deshalb darauf aufmerksam gemacht werden, unverzüglich einen Arzt zu konsultieren, bevor die empfohlenen Tageshöchstdosen überschritten werden. In diesem Fall soll die Therapie neu eingestellt werden. Eine regelmäßige, täglich anzuwendende anti-inflammatorische Begleitmedikation wird gebraucht, sobald die Patienten öfter als einmal pro Woche inhalative β2-Agonisten benötigen. Deshalb müssen die Patienten darauf aufmerksam gemacht werden, daß die Begleitmedikation nicht ohne ärztliche Anordnung abgesetzt werden darf, selbst wenn sich der Zustand bessert. Im Fall einer Infektion der Bronchien oder schwerer Bronchorrhoe ist eine geeignete Therapie notwendig, um die optimale Diffusion des Produkts zu unterstützen. Salbutamol sollte bei Patienten mit Thyreotoxikose, Herzinsuffizienz, Hypertonie, Aneurysma, verminderter Glucosetoleranz, Diabetes, Phäochromozytom, begleitender Behandlung mit Herzglykosiden, myokardialer Ischämie, Tachyarrhythmie und hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie mit Vorsicht angewendet werden. Selten führt die Inhalations-Therapie zu Bronchospasmen. In diesem Fall muß die Therapie mit dem Buventol Easyhaler sofort unterbrochen und wenn nötig, durch eine andere Therapie ersetzt werden. Eine Dosis enthält weniger als 10 mg Lactose, was wahrscheinlich keine Symptome bei Lactose-intoleranten Patienten verursacht. Patienten mit den seltenen erblichen Problemen einer Galactoseunverträglichkeit, einem LappLactase-Defizit oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Wenn neben dem Buventol Easyhaler zusätzlich adrenerge Substanzen verabreicht werden, sollten diese mit Vorsicht verwendet werden, um schädliche kardiovaskuläre Effekte zu vermeiden. Bei Beginn der Behandlung mit Salbutamol sollten Patienten, die mit Monoaminooxidase-Hemmern oder trizyklischen Antidepressiva behandelt werden, unter klinischer Beobachtung stehen, weil die vaskulären Effekte von Salbutamol verstärkt sein können. Beta-Blocker, wie z.B. Propranolol, hemmen die Wirkung von Salbutamol wie auch die Wirkung aller anderen β2-Agonisten. Die gleichzeitige Verabreichung von Xanthinen, Corticosteroiden oder Kalium ausscheidender Diuretika kann eine Hypokaliämie verstärken. Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft: Die Anwendung von Salbutamol während der Schwangerschaft sollte nur dann erwogen werden, wenn der zu erwartende mütterliche Nutzen größer ist als ein mögliches Risiko für den Fötus. Stillzeit: Die Verwendung von Salbutamol bei stillenden Müttern soll sorgfältig überlegt werden, da Salbutamol in die Muttermilch übertritt. Da nicht bekannt ist, ob Salbutamol schädliche Wirkungen auf den Säugling hat, sollte es nur in Situationen verwendet werden, in denen angenommen werden kann, dass der zu erwartende Nutzen für die Mutter ein mögliches Risiko für das Neugeborene überwiegt. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Die Auswirkung von Buventol Easyhaler auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurde nicht direkt geprüft. Aufgrund der gut bekannten pharmakologischen Wirkung von Salbutamol und der jahrelangen klinischen Erfahrungen werden solche Auswirkungen jedoch als eher unwahrscheinlich angesehen. Nebenwirkungen Die unerwünschten Effekte, die durch normal verwendete inhalierte Dosen Salbutamol auftreten, sind leicht, typisch für Sympathomimetika und verschwinden gewöhnlich mit fortdauernder Therapie. Häufig (>1/100, <1/10) Kardiovaskulär: Periphere Vasodilatation und damit zusammenhängend ein leichter Anstieg der Herzfrequenz, Palpitationen Muskulär: Tremor. Gelegentlich (>1/1000, <1/100) Allgemein: Kopfschmerz, Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem, Urtikaria, Hypotonie und Kollaps) Selten (>1/10000, <1/1000) Atemwege: Bronchospasmen (siehe Punkt Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung), trockener Mund und Husten, Reizungen des Mundes und Rachens, die durch Spülen mit Wasser nach der Inhalation vermieden werden können. Metabolisch: Hypokaliämie Muskulär: Muskelkrämpfe, Myalgie ZNS: Übererregbarkeit bei Kindern, Unruhe, Schwindel, Insomnie Überdosierung Exzessiv wiederholte Inhalationen können zu unerwünschten Wirkungen führen. Die Verwendung viel höherer als der empfohlenen Dosen dieses Arzneimittels ist ein Zeichen für eine Verschlechterung der Atemwegserkrankung und verlangt die rasche Konsultation eines Arztes, um die Therapie neu einzustellen. Die Behandlung besteht in einem Absetzen des Buventol Easyhalers und einer geeigneten symptomatischen Therapie. Bei Auftreten von Hypokaliämie sollte eine orale Kaliumsubstitution erfolgen. Bei Patienten mit starker Hypokaliämie ist möglicherweise eine intravenöse Substitution erforderlich. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive β2-adrenerge Rezeptoragonisten ATC-Code: R03AC02 Die pharmakologischen Effekte von Salbutamol sind zumindest teilweise der durch β-adrenerge Rezeptoren stimulierten intrazellulären Adenylatcyclase zuzuschreiben. Dieses Enzym katalysiert die Umwandlung von Adenosintriphosphat (ATP) in cyclisches 3’,5’Adenosinmonophosphat (cyclisches AMP). Erhöhte cAMPSpiegel werden mit der Relaxation der glatten Bronchialmuskulatur in Zusammenhang gebracht. Die Effekte von inhaliertem Salbutamol auf die Bronchien können bereits nach ein paar Minuten beobachtet werden, und die Wirkdauer liegt gewöhnlich bei 4 – 6 Stunden. Wie andere β2-adrenerge Agonisten hat auch Salbutamol bei manchen Patienten kardiovaskuläre Effekte, wie anhand von Änderungen der Pulsrate, des Blutdrucks, der Symptome und des EKGs beobachtet wurde. Diese Wirkungen können besonders nach oraler und intravenöser Anwendung von Salbutamol gesehen werden. Außerdem hat Salbutamol einige metabolische Effekte. Vornehmlich intravenöses und inhaliertes Salbutamol vermindern die Serum-Kalium-Konzentrationen, obwohl dieser Effekt generell leicht und vorübergehend ist. Pharmakokinetische Eigenschaften Nach inhalativer Anwendung von Salbutamol erreichen 10 bis 25% der Dosis die Lunge. Der Rest bleibt im Inhalator zurück oder lagert sich im Mund und Rachen ab, von wo er dann verschluckt wird. Der Teil, der sich in den Atemwegen ablagert, wird in das Lungengewebe und den Blutkreislauf aufgenommen, wobei er aber nicht in der Lunge metabolisiert wird. Wenn Salbutamol in den systemischen Kreislauf gelangt, wird es für den hepatischen Metabolismus zugänglich und wird hauptsächlich im Urin ausgeschieden. Der inhalierte Anteil, der verschluckt wird, wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt einem beträchtlichem First Pass-Metabolismus. Sowohl die nichtmetabolisierte Substanz als auch die Konjugate werden vornehmlich im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Salbutamol beträgt 2,7 – 5,5 Stunden nach oraler und inhalativer Anwendung. Präklinische Daten zur Sicherheit Die akute Toxizität von Salbutamol bei der Maus, der Ratte und dem Hund ist niedrig. Die LD50-Werte bei diesen Spezies betrugen das Mehrtausendfache der empfohlenen humantherapeutischen Dosis. Befunde in Studien nach wiederholter Gabe, wie Tachykardie, Zunahme der Herzgewichte und Hypertrophie der Muskelfasern sind allen potenten selektiven β2-Agonisten gemeinsam und Ausdruck einer exzessiven β-stimulierenden Wirkung. Gaumenspalten wurden bei Mäusen, nicht aber bei Ratten und Kaninchen nach subkutaner Anwendung berichtet. Salbutamol ist nicht mutagen. Leiomyome des Mesovars, gutartige Tumore der glatten Muskulatur, treten vorwiegend bei Sprague DawelyRatten, nicht aber bei anderen Spezies auf. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN Sonstige Bestandteile Laktose-Monohydrat (enthält Milchproteine). Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre im Laminatbeutel. 6 Monate nach dem ersten Öffnen des Laminatbeutels. Besondere Lagerungshinweise Nicht über 25° C lagern. Nach dem Öffnen des Laminatbeutels wird empfohlen den Easyhaler Inhalator in der Schutzbox aufzubewahren. Art und Inhalt des Behältnisses Der Easyhaler Inhalator besteht aus 7 Plastikteilen und einer Edelstahlfeder. Die Plastik-Bestandteile des Inhalators sind Polyester, Polyethylen, Polycarbonat, Acetal, Styrol-Butadien und Polypropylen. Der Inhalator ist in einem Laminatbeutel eingeschweißt und in einem Faltkarton verpackt. Packungen: 200 Dosen in Plastik Mehrfachdosen Pulverinhalator 200 Dosen in Plastik Mehrfachdosen Pulverinhalator + Schutzbox (Eine Schutzbox ist auch gesondert erhältlich.) Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Hinweise für die Handhabung Keine besonderen Anforderungen. Zulassungsinhaber: Lannacher Heilmittel, Lannach. Zulassungsnummer: 1–22711 Zulassung / Verlängerung: 11. September 1998 / 16. Jänner 2006. Stand der Information: Jänner 2006. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. PKZ: 1 ST (2) (EKO: G) [15.60]