Spektroskopie von Subbandwellenfunktionen in Parabolischen Quantentöpfen mit δ-förmiger Potentialstörung via Transportmessungen im verkippten Magnetfeld Semesterarbeit von Leif Roschier März 1997 Labor für Festkörperphysik Prof. Dr. K. Ensslin ETH Zürich 1 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Theorie 2.1 Lösung für H⊥ . . . . . . . . . 2.2 Lösung für Hk . . . . . . . . . 2.3 Störungstheorie . . . . . . . . . 2.4 Shubnikov-de Haas Oszillation 2.5 Differenz der Subbandenergien 2.6 Bestimmung von B⊥ und Bk . 3 Die 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.11 3.12 Messung Die Hallgeometrie . . . . . . . . Die Proben . . . . . . . . . . . Der Messaufbau . . . . . . . . . Die Messdaten . . . . . . . . . Die Elektronendichten . . . . . Die Subbanddichten . . . . . . Die Beweglichkeit . . . . . . . . Berücksichtigung der Hysterese Winkelkorrektur . . . . . . . . Bestimmung der Minima in ρxx Die Regression . . . . . . . . . Das Resultat . . . . . . . . . . 4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 4 4 5 6 7 8 . . . . . . . . . . . . 9 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 19 21 2 1 Einleitung 1969 wurde vorgeschlagen, eine Halbleiter-Übergitterstruktur zu bauen [1]. Seit den wurde immer intensiver in diesem Bereich geforscht. Mit den 2-dimensionalen Halbleiterschichten von GaAs/Alx Ga1−x As ist es heutezutage möglicht, quantenmechanische Eigenschaften zu untersuchen [2] [3]. Das ist möglich dank besser kontrolliertem Wachstum von einzelnen Monolagen verschiedener Halbleiterkristalle geworden. Mikroelektronsche Strukturen werden kleiner und die Strukturen erreichen bald die Fermi-Wellenlänge, was quantenmechanische Effekten bedeutet. Die Physikalische Grundlagenforschung der Halbleitermaterialen und -Eigenschaften ist für die Mikroelektronik von Morgen wichtig, wo vielleicht auch die Quantenmechanische Eigenschaften benutzt werden können. Ein δ-förmige Potential gibt uns mit der Störungstheorie eine zusätchliche Term hΨ(z)|V0 δ(z − z0 )|Ψ(z)i = |Ψ(z0 )|2 V0 in Energie der Potential ohne die δ-Form, womit man die Wahrscheinlichkeitamplitude |Ψ(z0 )|2 berechnen kann. Das bedeutet, dass wir Wellenfunktionenförmen zu Messen können. In diese Arbeit haben wir die Abweichung der Wellenfunktionen in ein parabolische Potential mit ein δ-förmige Spitze untersucht. 2 Theorie ~ [9] Wir starten mit dem Hamiltonian für ein Elektron im Magnetfeld B H= 1 ~ 2 + V (z), (~ p + eA) 2m ~ gegeben ist durch B ~ = ∇× A, ~ e ist die Ladung und m die wo das Vektorfeld A effektive Masse des Elektrons. V (z) beschreibt ein Potentialtopf in z-Richtung und p ist der Impulsoperator. Wir wählen das Magnetfeld in z- und y-Richtung. Unsere Probe liegt in der x − y-Ebene. Wir wählen für unsere Eichung das ~ = (zBy , xBz , 0). Bei neuer Gruppierung der Terme kriegen wir Vektorfeld A 0 + H 0, H = Hk + H⊥ + H⊥ (1) mit Hk = p2x 1 + (py + exBz )2 , 2m 2m (2) p2z + V (z), 2m (3) H⊥ = 3 0 H⊥ = e2 z 2 2 B , 2m k (4) eBz . m (5) H 0 = px z 0 Wir nehmen an, dass H⊥ und H 0 kleine Störungen sind und behandeln sie störungstheoretisch. Wir machen den Ansatz, dass die Lösung folgende separierbare Form hat: Ψinky (x, y, z) = φi (z)Φn (x)eky y 2.1 (6) Lösung für H⊥ In unsere Fall ist V (z) = m 2 2 2Ω z . Dass heisst H⊥ φi (z) = ²harm,i φi (z) (7) wobei φi (z) die Lösung des quantenmechanischen harmonischen Oszillators ist: √ z z φi (z) = (2i i! πz0 )−1/2 exp(−( )2 )Hn ( ) z0 z0 (8) Hn ist das Hermitsche Polynom des Grades n und ²harm,i = h̄Ω(i + 1/2), r z0 = 2.2 (9) h̄ Ωm Lösung für Hk Wir suchen eine Lösung für die Gleichung Hk Φn (x)eiky y = ²n Φn (x)e−iky y . In y-Richtung haben wir eine ebene Welle mit py = h̄ky . 4 (10) Mit x0 = h̄ky + exBz , p2x = (eBz )2 p2x0 kriegen wir [ m 1 p2x0 ²n + x02 ]Φ0n (x0 ) = Φ0 (x0 ), 2m 2 (meBz )2 (eBz )2 n | {z } (11) ω2 was die Form des harmonischen Oszillators hat und uns die Lösung gibt: √ py + exBz 1 h̄ky + exBz 2 ) )Hn ( ) Φn (x) = (2n n! πx0 )−1/2 exp(− ( 2 x0 x0 ²n = h̄ωc (n + 1/2) x20 = eh̄Bz , ωc = (12) (13) eBz m . Aus der expliziten Lösung Φn (x) sehen wir, dass hΦn (x)|px |Φn (x)i = 0 (14) ∂ weil px = −ih̄ ∂x und Φn (x) entweder gerade oder ungerade ist, haben wir ∂ ∂ |geradei = konst|ungeradei, ∂x ∂x |ungeradei = konst|geradei und hgerade|ungeradei 0. Zu bemerken ist , dass wir in unserer Lösung die Elektron-Elektron Weckselwirkung nicht berücksichtigt haben, was die Wellenfunktionen ändert. Unser 1 ‘Potential’ 2m (py + exBz )2 ist symmetrisch in x-Richtung, was bedeutet, dass die Elektronendichte auch symmetrisch sein muss. Dann sind die Wellenfunktionen entweder symmetrisch oder antisymmetrisch und (14) gilt noch. 2.3 Störungstheorie Wir haben die Lösung für By = 0 (H⊥ + Hk )φi (z)Φn (x)eiky y = ²0 φi (z)Φn (x)eiky y ≡ ²0 |niky i. (15) 0 Jetzt nehmen wir an, dass Hbot und H 0 kleine Störungen sind. In erster Ordnung Störungstheorie kriegen wir e2 By2 0 hniky |z 2 |niky i ² − ²0 = hniky |Hbot |niky i + hniky |H 0 |niky i = 2m | {z } =0 (weil hn|px |ni=0) 5 = e2 By2 hi|z 2 |ii 2m ⇒ ² − ²0 = ⇒ ²i=1 − ²0,i=1 − ²i=0 + ²0,i=0 = (16) e2 By2 (hi = 1|z 2 |i = 1i − hi = 0|z 2 |i = 0i) (17) 2m Wir definieren α ≡ (hi = 1|z 2 |i = 1i − hi = 0|z 2 |i = 0i) und erhalten 4(²1 − ²0 ) ≡ ²i=1 − ²0,i=1 − ²i=0 + ²0,i=0 = 2.4 e2 By2 α 2m (18) Shubnikov-de Haas Oszillation Von jetzt an benutzen wir B⊥ ≡ Bz und Bk ≡ By als die senkrechte und ~ Bei senkrechtem Magnetfeld ist unparallele Komponente des Magnetfeldes B. sere 2-dimensionale Zustandsdichte nicht mehr konstant, sondern besteht aus δ-förmigen Spitzen mit Abstand h̄ωc . Das gibt uns: ni = 2νi h̄ωc m eB⊥ νi = h πh̄2 ⇒ νi = ni h eB⊥ (19) (20) wobei νi der Füllfaktor eines Subbandes ist. Dieser gibt uns an, wie viele δ-förmige Landauniveaus im parabolischen Quantentopfsubband i besetzt sind. Es gibt freie Elektronenzustände nur bei der δ-Funktionen, was bedeutet, dass der Widerstand ρxx periodisch mit ganzen Zahlen von νi /2 ist. Der Faktor 2 kommt davon, dass wir die spinentarteten Zustände als zwei verschiedene Landauniveaus betrachten. ⇒ ρxx ∝ cos(2π νi πni h ) = cos( ) 2 eB⊥ (21) Das bedeutet , dass wir mit nur einem besetzten Subband durch Fouriertransformation F() von ρxx ( B1⊥ ) die Elektronendichte ntot kriegen. Dass heisst ntot = 2eF(ρxx (1/B⊥ ))max . h 6 (22) Haben wir zwei Subbänder besetzt, kriegen wir zwei Maxima in F(ρxx (1/B⊥ )), die uns die zwei Subbanddichten angeben. Das bei grösserer Dichte liegende Maximum gibt uns n0 : n0 = 2.5 2eF(ρxx (1/B⊥ ))max . h (23) Differenz der Subbandenergien Wenn die Fermi-energie ²f > ²i=1 , bedeutet das ntot > D(²i=1 − ²i=0 ), wobei m ntot die totale Elektronendichte und D die 2-dimensionale Zustandsdichte πh̄ 2 ist. Es gilt ²i=1 − ²i=0 = πh̄2 πh̄2 πh̄2 n0 − ²f − n1 + ²f = (n0 − n1 ). m m m (24) Sind nur zwei Subbänder besetzt, dann ist ntot = n0 + n1 und ntot = n0,By =0 + n1,By =0 . Wir haben dann: 4(n0 − n1 ) ≡ n0 − n0,Bk =0 − n1 + n1,Bk =0 = 2(n0 − n0,Bk =0 ) (25) und wir kriegen 4(²1 − ²0 ) = e2 By2 πh̄2 2(n0 − n0,Bk =0 ) = α m 2m (26) Mit den Formeln (19) und (25) haben wir αBk2 = 2h̄ 4πh̄2 2h̄ ν0 B⊥ − 2 n0,Bk =0 = ν0 B⊥ + konst e e e (27) In den Minima von ρxx haben wir ganzzahlige Füllfaktoren, welche wir mit den Formeln (23) und (20) bestimmen können. Aus B⊥ und Bk der Minima in ρxx (B) können wir α bestimmen mit Hilfe der Formel (27) : 2 αBk,min = 2h̄ ν0 B⊥,min + konst. e 7 (28) 2.6 Bestimmung von B⊥ und Bk B kennen wir genau, aber B⊥ = B sin(θ) und Bk = B cos(θ) nur ungefähr, weil der Winkel θ nicht genau bekannt ist. Um θ genauer zu bestimmen, benutzen wir die Formel (20) und kriegen ν0 = konst = hn0 . min eB⊥ (29) Falls wir nur ein Subband besetzt haben, ist n0 konstant und somit auch min B⊥ für alle Minima von ρxx . Im Falle mehrerer besetzter Subbänder hängt B⊥,min von Bk ab. Folgen wir einem Minimum von ρxx bei einem besetzten Subband über verschiedene Winkel, kriegen wir min B min sin(θmessung ) = B⊥ = konst. (30) Mit den Messdaten können wir eine Regression mit der Funktion B1 (θ) = m1 sin(θ + m2 ) machen, wo mi zu bestimmenden Parameter sind. Die genauen Winkel erhalten wir dann mit θgenau = arcsin( 1 ). Bm1 (31) Eine andere Möglichkeit, den Winkel zu besitmmen, ist die Formel für den Hall-Widerstand zu benutzen: ρxy (θ) = B⊥ sin(θ)B = . ne ne (32) Mit den Messdaten machen wir eine Regression mit der Funktion ρxy = m1 sin(θ + m2 ) und erhalten die korrigierte Winkel mit der Formel: θgenau = arcsin( ρxy ). m1 (33) Mit der ersten Methode rechnet man den genauen Winkel mit vielen verschiedene Füllfaktoren bei einem besetzten Subband. In der anderen Methode rechnet man den Winkeln bei verschiedene Elektronendichten. 8 3 Die Messung 3.1 Die Hallgeometrie In unserer Messung benutzen wir eine sogenannte Hallgeometrie mit einem Magnetfeld senkrecht zur Probe. Der Strom fliesst durch die Probe und wir messen die Spannung zwischen zwei Punkten parallel und senkrecht zum Strom, wie in 34 35 A der Abbildung (1) gezeichnet. Damit berechnen wir ρxy = UI12 und ρxx = UI12 L wo L der Abstand zwischen den Kontakten 3 und 5 und A die Breite des Hallbars ist. 3 5 1 Bs 2 4 6 Abb. 1 Die Hallgeometrie. Der Strom I fliesst vom Kontakt 1 zu 2. Wir messen die Spannung U34 zwischen den Punkten 3 und 4, was uns ρxy gibt, und die Spannung U35 zwischen den Punkten 3 und 5, was uns ρxx gibt. Im klassische Halleffekt haben wir ρxy = B⊥ . ntot e (34) Der Wert von ρxx hängt vom Probenmaterial ab. Im Quanten-Hall-Effekt (QHE) haben wir tiefe Temperaturen und grosse (≥ 1T) Magnetfelder, wo man die Shubnikov-de Haas Oszillationen in ρxx (siehe Sektion 2.4) und Hall-Plateaus in ρxy erhält [7]. Hall-Plateaus sind konstante Stufen in ρxy (B⊥ ). Die Werte von ρxy können mit der Formel ρxy = h B (20) P⊥ = P e i ni e i νi (35) beschrieben werden, wenn wir denken, dass νi (B) konstant bleibt wenn die ∂nausgedehnt. tot Ladungsträger der ausgedehnten Zustandsdichte Dausged. = Null ∂E ist, was gescheht, wenn die Fermienergie nicht in der Mitte der Spitze in der Zustandsdichte liegt, sondern im Spitzenrand, wo die Elektronen lokalisiert sind und deshalb nicht zum Transport beitragen können. In unserer Messung haben wir zusätzlich auch eine zur Probe parallele Komponente des Magnetfeldes, was wir durch Kippen der Probe erreichen. 9 3.2 Die Proben Unsere Probe ist eine GaAs/Al0.3 Ga0.7 As Schichtstruktur, wo der parabolische Potentialtopf realisiert wird mit diskreten Al0.3 Ga0.7 As-Schichten wie im oberen Teil der Abbildung (2) illustriert. Abb. 2 Zwei verschiedene Methoden, einen parabolischen Potentialtopf zu realisieren. Oben ein mit diskretisierter Legierung gebauter Potentialtopf. Unten ist der Potentialtopf gemacht durch analoge Variation des Al Gehaltes [4],[5]. In Abbildung (3) ist unsere Probengeometrie gezeichnet. Mit zwei verschiedene Spannungen, Frontgate und Backgate, können wir die Elektronendichte in unserer Probe varieren. x ND+ ND+ 0.3 e- e- 760 Å 79 meV n+-doped layer 0 TiAu-Gate Vbg Vfg Abb. 3 Messgeometrie [6]. Zwischen zwei dotierten Schichten haben wir den 760Åbreiten Potentialtopf. In der Mitte sehen wir eine drei Monolagen dicke δ-förmige Spitze im Potential. Als Modell für die Elektronendichte benutzen wir die Formel eines Plattenkondensators 10 ntot = n0 + ²²0 ( Vbg Uf g + ) df g dbg (36) mit df g,bg als Abstand des Gates zum Elektronengas und mit Uf g,bg der Spannung zwischen Elektronengas und Gates. Wir benutzen eine konstante Backgate-Spannung von 1000mV und varieren die Frontgate-Spannung. Damit erhalten wir sowohl Messdaten mit einem besetzten Subband als auch verschiedene Elektronendichten mit zwei besetzten Subbänder. In Abbildung (4) ist ein Fotografie unserer Probe gezeigt. Man sieht die Hallgeometrie. I 10 µm Uxy Uxx 40 µm Abb. 4 Eine Fotografie der Probe [8]. 3.3 Der Messaufbau Für die Messung haben wir einen Kryostat von der Firma Oxford benutzt, zwei Verstärker der Firma EG & G, und einen Power Macintosh mit dem Messungprogramm LabView 4.0 . Unsere Probe wurde mit flüssigen He und erniedrigtem Dampfdruck bis 1.7 T abgekühlt. Durch die Probe floss ein 11 Hz Wechselstrom. Die Spannung wurde mit einem Bandpassfilter gefiltert und die Phase der gemessenen Spannung mit der Phase des Stroms synchronisiert. Abbildung (5) zeigt eine Fotografie der Messgeräte und in Abbildung (6) ist der Messaufbau skizziert. Die Messung wurde gemacht mit fertigen LabView Programmen, welche automatisch das Magnetfeld, Kippungswinkel, Frontgate- und Backgatespannungen kontrollieren und gleichzeitig die Messdaten im Computer speichern. Die Messung dauerte ungefähr zwei Tage. 11 Abb. 5 Links: Ein Foto von Dewar und Messungs Elektronik. Rechts: Verkippbare Probennehalter. Bs Vin Bp Ω 10 MΩ Backgate Frontgate 11,5Hz Computer mit Labview 11,5Hz Abb. 6 Messgeometrie. Wir massen mit Frontgatespannungen von -310mV bis -30mV in Schritten von 40 mV, bei Magnetfelden von 0 bis 2.0T, und bei Winkeln von -3◦ bis 93◦ in Schritten von 3◦ . Der Winkel ist definiert zwischen Magnetfeld-Richtung und der Probenebenen. Der Verkippwinkel wurde mechanisch kontrolliert durch einen Schrittmotor. Die Winkel waren nicht genügend genau kontrollierbar, sodass wir sie später genauer bestimmen mussten. 3.4 Die Messdaten Im Abbildung (7) sieht man eine Messung mit Winkel 84◦ und -150 mV Frontgatespannung. Die Shubnikov-de Haas Oszillationen sind klar sichtbar. Aus dem 12 Shubnikov-de Haas Minima berechnen wir α. 2500 Winkel 84 Grad Frontgate -150mV rhoxx/rhoxy 2000 1500 rhoxy 1000 500 rhoxx 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 B (T) Abb. 7 Typischen Messung, ρxx und ρxy als Funktion von B. Mit den oberen Pfeilen sind Hall-Plateaus und mit den unteren Pfeilen Shubnikov-de Haas Minima markiert. 3.5 Die Elektronendichten Die gesamte Elektronendichten bestimmen wir mit Formel (34) wie z.B.in Abbildung (8) gezeichnet. Wir haben eine lineare Regression von ρxy (B) gemacht und so für jede Frontgatespannung ntot berechnet, wie im Abbildung (9) gezeigt ist. Winkel 90 Grad Frontgate -150mV 1200 1000 rhoxy 800 600 400 200 0 0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 B (T) Abb. 8 ρxy als Funktion von B, wovon wir ntot bestimmen. 13 4.5 Elektronendichte x 10^15 [1/m^3] 4 3.5 3 2.5 2 1.5 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 Frontgatespannung [mV] Abb. 9 Gemessene Elektronendichten bei verschiedenen Frontgatespannungen. 3.6 Die Subbanddichten Die Subbanddichten berechnen wir mit Formel (23). In Abbildung (10) haben wir Shubnikov-de Haas Oszillationen und deren Fouriertransformation gezeichnet. Die so erhaltenen Subbanddichten n0 ist in Abbildung (11) gezeigt. Abb. 10 Shubnikov-de Haas Oszillationen und Fourier-transformation von ρxx (1/B⊥ ). 14 Subbandelektronendichte x 10^15 2.5 2.4 2.3 2.2 2.1 2 1.9 -350 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 Frontgatespannung Abb. 11 Gerechnete erste Subbandsdichten n0 bei verschiedenen Frontgatespannungen. 3.7 Die Beweglichkeit Die Beweglichkeit µ ist definiert durch ~ ~v = µE, (37) ~ und der Geschwindigkeit der Elektronen ~v . mit dem elektrischen Feld E Bei kleinen Magnetfeld gibt Drude-Modell uns das ρxx = 1 ntot eµ . (38) Mit den Formeln (34) und (38) erhalten wir dann µ= ρxy . ρxx B⊥ (39) Wir haben ρxx und ρxy gemessen bei einem Magnetfeld von 0.2T und 1000mV Backgatespannung. Darum haben wir mit (39) µ gerechnet, was in Abbildung (12) dargestellt ist. 15 Abb. 12 Mit der Messung der Beweglichkeit bestimmen wir, bei welchen Frontgatespannungen ein, zwei, oder mehrere Subbänder besetzt sind. Aus der Beweglichkeit kann man sehen, wie viele Subbänder besetzt sind. Das erste Maximum ist dort, wo wir das zweite Subband zu füllen anfangen. Die Beweglichkeit nimmt ab wegen die Intersubbandstreuung. Mit grösserer Frontgatespannung gibt es wegen mehr Elektronen und wieder höhere Beweglichkeit, bis dritte Subband besetzt wird und die Intersubbandstreuung wieder zu- und die Beweglichkeit abnimmt. 3.8 Berücksichtigung der Hysterese In unserer Messung haben wir eine Hysterese, weil ρxy (B) nicht instant an der Änderung des Magnetfeldes folgen kann. Eine Korrektur gibt uns ein besseres ρxy,Korr. (B(t)) = ρxy,M ess. (B(t − τ )). Das bedeutet, dass wenn das Magnetfeld zunimmt, der gleiche Effekt bei einem kleineren konstanten Magnetfeld ist. In Abbildung (13) sieht man die Differenz in ρxy zwischen einer Messung bei zunehmendem und abnehmendem Magnetfeld. In unserer Messung haben wir die Hysterese-Korrektur zu 0.0048T bestimmt, was die halbe Differenz der zwei Kurven ist. 16 350 300 250 rhoxy Abnehmend Magnetfeld 200 150 100 Zunehmend Magnetfeld 50 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 0.25 B (T) Abb. 13 Um die Hysterese zu bestimmen, messen wir ρxy zwei Mal bei zu- und abnehmendem Magnetfeld. 3.9 Winkelkorrektur In unserer Messung kennen wir die Winkel nur ungefähr. Wir haben eine Korrektur mit den zwei in Kapitel 2.6 beschriebenen Methoden gemacht. Das Resultat ist in Abbildung (14) gezeichnet. 17 Abb. 14 Genaue Winkel der nominellen Werte. (links): Daten mit Triangeln haben wir mit dem Hall-Effekt berechnet. Daten mit Kreisen sind mit Hilfe der Shubnikov-de Haas Minima gerechnet bei einem besetzten Subband. (rechts): Vergrösserung des linken Bildes. 3.10 Bestimmung der Minima in ρxx Um versichiedene Shubnikov-de Haas Minima zu finden machen wir zuerst eine Darstellung von ρxx (B⊥ ) mit ein bestimmte Frontgatespannung und mit verschiedene Kippungswinkeln wie im Abbildung (15) dargestellt. Danach benutzen wir die Routine mfparabola[ ] in Mathematica die Minima für verschiedene Kippungswinkeln mit der gleichen Füllfaktor zu finden. Die Routine nimmt von Daten ein klein Umgebung in der Nähe von der Minima und approximiert es mit ein quadratsche Polynomial. Dann wird Minima der Parabola gesucht und neue Punkte werden von dem Umgebung neue Minima genommen. Das ist repetiert drei Mal für jede Verkippungswinkel und wir kriegen Daten wo ist für ein bestimmte Frontgatespannung und Füllfaktor punkten (B⊥ , Bk ) für jede Verkippungwinkel. 18 700 rhoxx [Ohm] 600 500 400 300 0 0.25 0.5 0.75 1 1.25 1.5 1.75 Bsenkrecht [T] Abb. 15 Mit der Routine ShiftPlot[ ] in Mathematica kann man ρxx verschiedener Winkel übereinander darstellen und damit z.B. einen Anfangspunkt für die Suche der Minima kriegen. Hier ist ρxx (B⊥ ) bei einer Frontgatespannung von -310mV und verschiedenen Verkippungswinkeln dargestellt. 3.11 Die Regression Mit den Daten (B⊥ , Bk ) machen wir eine Regression mit der Formel (28), woraus wir α kriegen . Die Regression ist mit der Routine quadrfit[ ] in Mathematica gemacht. 3.12 Das Resultat Das Resultat und das Ziel diese Arbeit, ist α zu Messen was uns die Grösse (hz02 i − hz0 i2 ) − (hz12 i − hz1 i2 ). Wir darstellen die α mit β gibt. Wir definieren β mit 4(²1 − ²0 ) ≡ βBk2 (40) oder β= e2 α. 2m (41) Im Abbildung (16) sind die berechnete β und in Abbildung (17) der Mittelwerte und der Standardabweichungen dargestellt. 19 2.5 Beta [meV/T^2] 2 1.5 1 0.5 0 -0.5 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 Frontgatespannung [mV] Abb. 16 Unser Resultat für β. Kreise sind mit der Winkelkorrektur beim Folgen eines Füllfaktors bestimmt. Triangeln stellen die Punkten dar, die mit Winkel bestimmt sind, die mit dem Hall-Widerstand bestimmt wurden. 2 Beta [meV/T^2] 1.5 1 0.5 0 -300 -250 -200 -150 -100 -50 0 Frontgatespannung [mV] Abb. 17 Die Mittelwert und die Standard Abweichung der der Abbildung (16). 20 4 Zusammenfassung Wir haben α mit Transportmessungen im verkippten Magnetfeld bestimmt. Es stimmt aber nicht mit dem Simulationen in [8] überein. Die Fehler ist wahrscheinlich, dass im verkippten Magnetfeld die 2-dimensional Zustandsdichte nicht wie angenommen konstant ist, sondern von Bk abhängt. Ich habe diese arbeit an der ETH Zürich als Erasmus-student gemacht. Diese 3 1/2 Wochen Praktikum war sicher der interessanteste Teil vom Studium hier in Zürich. Ich bin Dr. K. Ensslin sehr dankbar für die möglichkeit, in seine Labor arbeiten zu dürfen, Gian Salis für seine beratung und Korrekturen in meinem Bericht allen mitarbeitern im Labor für die gute Gesellschaft. Literatur [1] L. Esaki, R. Tsu, IBM Res. Note RC-2418 (1969) [2] J. Marzin, J. Gerard, Experimental Probing of Quantum-Well Eigenstates, Phys. Rev. Lett. 62 2172 (1989) [3] R. Jurk, K. Ensslin, Intersubband Scattering as a Tool to Study the Symmetry Properties of a Parabolic Quantum Well, Superlatt. and Microstruct. 15 325 (1994) [4] A.C. Gossard, M.Sundaram, P. F. Hopkins, Semiconductors and Semimetals 40 Kap. 2, Academic Press (1994) [5] M. Sundaram, A. C. Gossard, J. H. English, R. M. Westervelt, Superlatt. and Microstruct. 4 683 (1988) [6] G. Salis, Poster at the 2nd Hasliberg Workshop on Nanoscience, Switzerland (1996) [7] K. von Klitzing, G. Dorda, M. Pepper, Phys. Rev. Lett. 45 494 (1980) [8] B. Ruhstaller, Diplomarbeit, ETH Zürich (1997) [9] K. Ensslin, Dissertation, Max Planck Institut für Festkörperphysik, Stuttgart (1989) 21