Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Adaptation (Anpassung) Jede Eigenschaft eines Lebewesens, die zu seiner Eignung (Fitness) in der Evolution beiträgt. Adenin (A) Organische Base, Bestandteil der Nukleinsäuren. Allel Nukleotidsequenzen eines Gens von zwei homologen Chromosomen. Da Menschen einen doppelten Chromosomensatz haben, kann jeder Mensch auf den beiden homologen Chromosomen am betreffenden Genort entweder zwei unterschiedliche Allele eines Gens oder aber zwei gleiche Allele des betreffenden Gens besitzen. Art Spezies. Bakterien Einzellige Prokaryonten, ca. 100x kleiner als eine eukaryontische Zelle mit vielfältigen Stoffwechseleigenschaften. Basenpaarung Gegenüberstehen der Basen T und A bzw. C und G in Nukleinsäuresträngen. A paart sich immer mit T und C mit G. Chromosomen Meist stäbchenförmige Gebilde im Zellkern, die den größten Teil des Erbmaterials (die Gene) enthalten. Chromosomen bestehen aus DNA. Chromosomen kommen in den Zellkernen der Zellen von Eukaryoten (Lebewesen mit Zellkern) vor, zu denen alle Tiere, Pflanzen und Pilze gehören. Fast alle Gene der Eukaryoten liegen auf den Chromosomen. Die X-ähnliche Form der Chromosomen, die in den meisten Darstellungen vorherrscht, tritt nur in einem kurzen Abschnitt während der Zellkernteilung (Mitose) auf. Chromosomenmutation Sprunghafte Erbänderung der Form eines Chromosoms (z. B. Deletion). Codon 3 Basen der DNA mit Bedeutung für eine Aminosäure. Cytosin (C) Organische Base der Nukleinsäuren. DNA /DNS Desoxyribonukleinsäure, der Stoff der die Erbinformation in den Zellen trägt. 1 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Darwin Begründer der modernen Evolutionslehre; Evolution erfolgt durch Selektion, Mutation und Rekombination. Deletion Verlust von Basen, die zu Chromosomenmutationen führen. DNA-Polymerase Enzym, das bei der Replikation den neuen DNA-Strang herstellt. DNA-Sequenz Die Abfolge der Basen innerhalb der DNA. Down-Syndrom Erbkrankheit, die u.a. zu geistigen Defekten führt; Ursache: 3 Chromosomen Nr. 21. Ein-Gen-ein Protein Regel, dass ein Gen die Info für ein Protein enthält. Eukaryoten Darunter werden alle Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran zusammengefasst. Zusätzlich haben Eukaryoten mehrere Chromosomen, was sie von Prokaryoten unterscheidet. Evolution Entwicklung der Organismen aus andersartigen Vorfahren. Evolutionsfaktoren Faktoren, die für die Zusammensetzung des Genpools einer Population und für die Entstehung biologischer Vielfalt verantwortlich sind. Fitness Maß dafür, wie viele Gene ein Individuum in die nächste Generation der Population einbringt. Fossilien Überreste von Pflanzen und Tieren aus erdgeschichtlicher Vergangenheit. Gameten (Geschlechtszellen) Männliche und weibliche Fortpflanzungszellen; Samen- und Eizellen. 2 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Gen Genetische Einheit (Abschnitt von Basenpaaren), die an einer bestimmten Stelle auf einem Chromosom liegt und für ein Protein codiert. Genetik Vererbungslehre. Genetischer Code Genetische Sprache der DNA, Art der Verschlüsselung der Erbinformation. Genmutation Änderung eines Gens durch Änderung der Basenfolge. Genom Gesamtheit der Erbinformation einer Zelle. Genort Chromosomen-abschnitt, an dem sich ein bestimmtes Gen befindet. Genotyp Die Gesamtheit der Gene eines Individuums. Genpool Gesamtheit aller Gene einer Population. Guanin (G) Organische Base der Nukleinsäuren. Helix Spiralige Raumstruktur von DNA in der Zelle. Heterozygot Eigenschaft einer Zelle, die in einem paar homologer Chromosomen zwei verschiedene Allele eines bestimmten Gens besitzt. Hominiden (Hominidae) Familie der Menschen. Homo Gattungsname der Menschen. Homo erectus Lebte vor circa 1,8 Millionen bis 30000 Jahren vor heute in Afrika, Europa und Asien. Homo erectus war die erste Menschenform, die Afrika verlassen hat. Homo neanderthalensis Der Neandertaler; er lebte in der klassischen Form zwischen 200.000 und 30.000 Jahren in Europa, Nahen Osten und Westasien. Homo sapiens Moderner Mensch; er entwickelte sich vermutlich vor 100.000 Jahren in Afrika. 3 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Homologie Merkmale bzw. Organe, deren Ähnlichkeit aufgrund einer gemeinsamen Erbinformation beruht. Homozygot Eigenschaft einer Zelle, die in einem Paar homologer Chromosomen zwei gleiche Allele eines bestimmten Gens besitzt. Klon Gruppe identischer Individuen, die durch ungeschlechtliche Fortpflanzung entstanden sind. Komplementärer Strang ein Strang der DNA, der aus komplementären Basen zum anderen Strang besteht: Strang1: AGTC; Strang2: TCAG, weil A sich immer mit T und C mit G paart. Locus Lage eines bestimmten Gens auf einem Chromosom. Materialistisches Weltbild Alle Materie wurde durch den Urknall erzeugt; es gab physikalische, chemische und biologische Evolution durch Zufall, begründet durch die Eigenschaften der Materie. Meiose Besondere Form der Kernteilung, die sich bei Lebewesen mit sexueller Fortpflanzung während der Entstehung der Geschlechtszellen (Samen- und Eizellen) abspielt. In der Meiose finden Crossing-over und die Reduktion der Chromosomenzahl statt. Melanom Form des Hautkrebses. Migration Dauerhafte Ab- oder Einwanderung. Mitose Zellteilung bei eukaryontischen Zellen; das Ergebnis sind zwei identische Zellen. m-RNA Boten-RNA; Nukleinsäure, die durch Kopieren eines Gens entsteht und die Information zu den Ribosomen bringt. Mutagen Agenz, das Mutationen hervorruft. 4 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Mutation Von lat. mutatio „Veränderung“, „Wechsel“; Veränderung des Erbgutes eines Organismus durch Veränderung der Abfolge der Nukleinbasen oder durch Veränderung der Chromosomenzahl. Durch eine Mutation wird die in der DNA gespeicherte Information verändert und dadurch können einzelne Merkmale (der Phänotyp) verändert werden. Natürliche Selektion Vorgang, durch den weniger geeignete Individuen in jeder Generation aus der Population beseitigt werden. Nukleotide Bausteine der Nukleinsäuren: Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. Pathologie Lehre von den Krankheiten, der Krankheitsforschung. Phänotyp Die Gesamtheit aller erkennbaren Merkmale eines Individuums während seiner Entwicklung und nach deren Abschluss mit allen Eigenschaften von Anatomie, Physiologie, Biochemie und Verhalten. Der Phänotyp ist das Ergebnis der Wechselwirkungen zwischen Genotyp und Umwelt. Polygene Vererbung Vererbung eines Merkmals (z. B. der Körpergröße), das von mehreren Genen beeinflusst wird. Alle diese Gene wirken zusammen. Polymorphismus Vorkommen mehrerer Allele oder unterschiedlicher Phänotypen in einer Population, wobei selbst die seltenste Form noch häufiger ist, als es allein durch immer wiederkehrende Mutationen möglich wäre. Population Fortpflanzungsgemeinschaft; Individuen einer Art, die zur selben Zeit im selben Raum miteinander leben und sich potenziell fortpflanzen können. Promotor Aufsprungstelle der mRNA-Polymerase an der DNA. Es ist eine DNA-Sequenz, die die regulierte Expression eines Gens ermöglicht. Punktmutation Mutation nur einer Base der DNA. 5 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Rekombination Umordnung der Gene in einer Zygote als Folge von Crossing-over und Neuordnung der Chromosomen während der Meiose. Auf diese Weise entstehen in jeder Generation neue Genotypen. Replikation Verdopplung der DNA. Rezessives Gen Gen, das seine Wirkung nicht entfalten kann, wenn es im heterozygoten Zustand (d. h. in einfacher Dosis) vorliegt. Die Wirkung wird nur dann sichtbar, wenn es im homozygoten Zustand (in doppelter Dosis) vorhanden ist. Selektion Alle Faktoren der Umwelt, die auf einen Organismus einwirken. Selektion, natürliche Aus der Wechselbeziehung zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt resultierender Fortpflanzungserfolg verschiedener Phänotypen. Selektionsdruck Druck, den die Umweltfaktoren auf die Individuen einer Population ausüben. Selektionsfaktoren Umwelteinflüsse, die die Fortpflanzungsrate verschiedener Individuen unterschiedlich beeinflussen. Sexuelle Selektion Unterschiedlicher Fortpflanzungserfolg der Individuen einer Population aufgrund unterschiedlicher Eignung in der Konkurrenz um den Zugang zu Sexualpartnern. Spezies Eine Art; eine Gruppe von Populationen gleicher oder ähnlicher Lebewesen, die sich miteinander fortpflanzen können. Stammesgeschichtliche Evolution Entwicklungsgeschichtlicher Wandel einer Abstammungslinie im Laufe der Zeit. Thymin (T) Organische Base der DNA. Tierzüchtung Vom Züchter (Mensch) durchgeführte Selektion eines bestimmten Merkmals. Transkription Anfertigen einer Genkopie als mRNA. Translation Übersetzung der DNA-Sprache in die Aminosäuresprache an den Ribosomen. 6 © Edition Raetia, Bozen 2009 Glossar zu: Bernd Gänsbacher, Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Edition Raetia, Bozen 2009. Triplett Abfolge von 3 Basen in der Nukleinsäure. Universeller genetischer Code Alle Organismen, Pflanzen, Tiere und Menschen benutzen den gleichen genetischen Code. Uracil (U) Organische Base in RNA. Urknall Ausgangspunkt der Materie zu Beginn der Zeit. Ursuppe Koseform der Urmeere. UV-B Teil der UV-Strahlung, die krebserzeugend wirkt. UV-Strahlung Elektromagnetische Strahlung zwischen 200 und 400 nm; unsichtbar. Zellwand Außenhülle auf der Zellmembran bei Bakterien und Pflanzenzellen. Zellzyklus Entwicklung der Zellen von einer Zellteilung bis zur nächsten. Zygote Befruchtete Eizelle, die aus der Vereinigung der beiden Geschlechtszellen und ihrer Zellkerne hervorgeht. 7 © Edition Raetia, Bozen 2009