Chromosomentheorie der Vererbung Der Zellkern enthält Chromosomen (46 beim Menschen) mit insgesamt (beim Menschen) 30.000 Genen. Die Gene sind auf einem langen Faden (Genfaden aus Eiweißen) der Inhalt der Chromosomen (sie sind die Träger). Jedes Merkmal wird von 2 Genen bestimmt (Mutter & Vater). Analogien in Vererbungslehre und Cytologie Die Gene werden als selbstständige stabile Einheiten an die Tochtergeneration weitergegeben. Die Allele eines Gens treten in den Körperzellen paarweise auf. Die Keimzellen enthalten pro Gen nur ein Allel. Die Allele verschiedener Gene werden bei Keimzellenbildung neu kombiniert. Chromosomen sind selbstständige Einheiten, die unverändert an die Tochterzellen weitergegeben werden. Die diploiden Körperzellen enthalten homologe Chromosomenpaare. Durch Meiose entstehen haploide Keimzellen. Die Chromosomen der homologen Paare werden in der Meiose getrennt und neu miteinander kombiniert. Für die Unabhängigkeitsregel von Mendel gibt es eine Ausnahme. Es kann vorkommen, dass keine neuen Varietäten entstehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Gene der beiden Merkmale auf dem gleichen Chromosom liegen und somit bei der interchromosomalen Rekombination in der Anaphase I der Meiose nicht getrennt werden können. Kopplungsgruppe ist die Bezeichnung für solche Gene die auf einem Chromosom liegen. Thomas Morgan führte zahlreiche Kreuzungsexperimente mit der Drosophila melanogaster durch und stellte fest, dass sie vier Kopplungsgruppen besitzt. Da dies mit der Chromosomenanzahl im haploiden Chromosomensatz Drosophila melanogaster übereinstimmt bestätigt es die Chromosomentheorie der Vererbung. Des Weiteren wurden manchmal Kopplungsgruppen entkoppelt, sodass doch neue Varietäten zu Stande kamen, was sich aber mit der intrachromosomalen Rekombination in der Prophase I der Meiose erklären lässt. Mit einem Crossing-Over an der richtigen Stelle können die Gene getrennt werden.