Physik I — WS 2006/2007 — Prof. G. Dissertori — Serie 3 Aufgabe 2: Achtung Unfallgefahr Zuerst kann man die Bremsverzögerung a berechnen. Die Bahnkurve des Autos bei einer Vollbremsung ist: 1 (4) x(t) = a · t2 + vB · t 2 Lösungen Aufgabe 1: Klotz auf schiefer Ebene wobei man die Zeit t ausdrücken kann durch t = x(t) = v = 0.5*v 0 end v = 1.5*v 1.5 end Geschwindigkeit v [v −kv || a || g || a g 1 0.5 α 0 0 1 2 3 4 Zeit t [1/k] 5 6 7 8 a) Aus elementarer Trigonometrie ergibt sich g || = g sin α, so dass man für die tangentiale Beschleunigung a|| = g|| − k · v|| erhält. v̇|| = g sin α − kv|| 1 v(t) − vB · (v(t) − vB )2 + vB · 2a a (5) xk (t) = vk · t + l, t > 0 , t < tR v0 · t xa (t) = v0 · t + 12 a · (t − tR )2 , tR < t < tE vk · t + l − d , tE < t (7) vk (t) = vk , t > 0 , t < tR v0 va (t) = v + a · (t − tR ) , tE > t > tR 0 vk , t > tE (9) (8) Hier bezeichnet tE den Zeitpunkt an dem das Bremsmanöver abgeschlossen ist. Für die Geschwindigkeiten gilt: Abbildung 1: Links: Der Klotz auf der schiefen Ebene und die wirkenden Beschleunigungen. Rechts: v|| (t) für verschiedene v0 . Beachten Sie: Die im Plot verwendeten Skalen sind dem Problem angepasst, d.h. die Geschwindigkeitsskala ist v end und die Zeitskala 1/k. b) Da a|| = v̇|| ergibt sich die Differentialgleichung zu: so dass gilt: Zum Zeitpunkt tB soll das Auto stillstehen, d.h. v(tB ) = 0 und man erhält mit x(tB ) = B für die Beschleunigung: v0 2 (6) a=− 2B Man sieht leicht, dass die Bahnkurven für das Ende der Kolonne und den Autofahrer lauten: end ] 0 v(t)−vB , a (10) Die geforderten Skizzen sehen damit wie in Abb. 2 aus. (1) va v_0 Setzt man nun den im Aufgabentext gegebenen Ansatz ein, so erhält man: (2) v|| (t) = (v0 − g sin α −kt g sin α )e + k k k Geschwindigkeit v x α Damit diese Bedingung für alle Zeiten t erfüllbar ist, muss gelten B = g sin und mit der k α und es ergibt sich λ = −k. Anfangsbedingung v|| (0) = v0 = A + B erhält man A = v0 − g sin k Die Lösung lautet damit: L Ort x λAeλt = g sin α − kAeλt − kB L−d x vk a (3) Nur für kleine Zeiten t < 1/k verändert die Gleitreibung die Geschwindigkeit. Für grosse Zeiten (t 1/k) nähert sich die Geschwindigkeit immer mehr ihrem asymptotischen Endwert α vend = g sin an. In Abb. 1 ist v|| (t) für v0 > vend und v0 < vend skizziert. Im ersten Fall wird k der Klotz abgebremst, im zweiten Fall beschleunigt. v_k 0 0 t_r t_e Zeit t 0 0 t_r t_e Zeit t Abbildung 2: Links: Bahnkurve xk des Stauendes und xa des Autofahrers, rechts die entsprechenden Geschwindigkeiten Bei tE gilt: vk (tE ) = va (tE ) und es folgt: tE = vk −v0 a + tR . Aus der Bedingung dass am Ende des Bremsmanövers der Abstand vom Autofahrer zur Kolonne gerade der Sicherheitsabstand d ist (xk (tE ) − xa (tE ) = d) folgt eine quadratische Gleichung für die Anfangsgeschwindigkeit v0 : s 2 v v v 2 k k k (11) ± (tR + )2 − ( + vk tR + l − d) v01,2 = a · tR + a a a 2a Sinnvoll für dieses Problem ist nur die Lösung mit dem positiven v0 , also gilt: v0 = v02 . Setzt man die Zahlenwerte ein, so gilt: v0 = 85.4 km/h Aufgabe 3: Senkrechter Wurf v0,x 0 0 , ~r(0) = 0 , ~v (0) = a) Mit ~a = 0 v0,y kann man den Geschwindigkeitsvektor 0 −g v0,z berechnen: Z t v0,x 0 ~v (t) = (12) ~adt = v0,y 0 v0,z − g · t Durch erneute Integration erhält man die Bahnkurve: Z t v0,x · t + r0,x 0 0 ~r(t) = ~v (t )dt = v0,y · t + r0,y 0 v0,z · t − 12 gt2 + r0,z Es ergibt sich die Bahnkurve ~r(t) = W = Das Maximum wird also für α = wird und dass z(tm ) = v0 g (14) angenommen 2g . (15) Offentsichtlich hat sich nur das Vorzeichen der Geschwindigkeit geändert - eine Folge der Symmetrie der Bahnkurve um t = tm . Aufgabe 4: Schiefer Wurf (19) (20) angenommen. v0 sin (α) g erreicht und z(tm ) = v0 2 sin (α)2 2g d) Für die Geschwindigkeit beim Aufprall gilt: v0 cos(α) 0 ~v (2tm ) = −v0 sin(α) D.h. der Aufprallwinkel ist α. v02 c) Der Aufprall erfolgt nach der Zeit t = 2 · t m , die Geschwindigkeit lautet dann: 0 ~v (2tm ) = 0 −v0 π 4 v0 2 sin(2α) g b) Ohne Beschränkung der Allgemeinheit kann man annehmen, dass ~r(0) = ~0. Es gilt: 0 0 0 und damit lautet die Bahnkurve ~r(t) = 0 v~0 = v0 v0 · t − 12 g · t2 (18) Damit ergibt sich für die Wurfweite W = x(t2 ): c) Das Maximum von z(t) wird zur Zeit t m = (13) (17) b) Um die Wurfweite W zu ermitteln muss man die Nullstellen der z-Komponente finden: p −v0 · sin (α) ± (v0 · sin (α))2 − 0 0 |·sin (α)| = v0 ·sin (α)∓v t1,2 = g −g 2 · v0 sin (α) ⇒ t1 = 0, t2 = g Wobei jeweils die oben angegebenen Anfangsbedingungen verwendet wurden. Man kann leicht sehen, dass das Maximum der z-Komponente zur Zeit t m = v0 · cos (α) · t 0 v0 · sin (α) · t − 12 g · t2 (21) e) Wenn man also den gewünschten Winkel α durch Wahl des Abschusswinkels eingestellt hat, dann kann man durch Wahl von v0 jede Wurfweite W erreichen. Aufgabe 5: Schiff auf dem Fluss Für einen festen Winkel α zum Ufer (siehe Skizze) gilt für die Geschwindigkeit des Schiffs (vom Ufer aus gesehen) vs cos α − vf ~v = vs sin α Die Zeit T , die das Schiff benötigt um zum anderen Ufer zu gelangen, kann man aus der Geschwindigb keitskomponente senkrecht zum Ufer bestimmen: T = vby = vs sin α , für die tatsächlich zurückgelegte horizontale Distanz d0 gilt dann: d0 = T v x = b cos α − s (vs cos α − vf ) = d · vs sin α r sin α wobei r = 1.50 und s = (8.00 km/h)/(27.8 km/h) = 0.288. a) Die Anfangsbedingungen für den schiefen Wurf lauten: cos α ~v (0) = v0 0 und r~0 = ~0 sin α (16) a) Auf der Karte würde man einen Winkel α mit tan α = 1r ablesen, d.h. α = 33.7◦ . Man erhält dann d0 = 9.81 km (d.h. etwa 5 km vom Zielort entfernt), was einem Winkel von α0 = arctan(b/d0 ) = 45.6◦ entspricht. b) Wir fordern d = d0 und erhalten somit die Bedingung: r sin α = cos α − s. Durch quadrieren erhält man: r 2 sin2 α = r 2 − r 2 cos2 α = cos2 α − 2s cos α + s2 Bringt man alle Terme auf die gleiche Seite, erhält man eine quadratische Gleichung für cos α: cos2 α(1 + r 2 ) − 2s cos α + (s2 − r 2 ) = 0 Mit den Lösungen: cos α = 2s ± p √ √ 4s2 − 4(s2 − r 2 )(1 + r 2 ) s ± r 2 − s2 r 2 + r 4 s ± r 1 − s2 + r 2 = = 2(1 + r 2 ) 1 + r2 1 + r2 was α = 24.5◦ resp. 137◦ entspricht (wobei nur die erste sinnvoll ist). y Ziel vs 10km vf α Start x 15km