(Hoffentlich) Anschauliches Beispiel für die Drehungsfreiheit beim Potentialwirbel Thomas Albrecht 18. November 2007 Ausgangssituation: ein kleines Volumenelement (VE), welches sich durch einen Potentialwirbel auf einer Kreisbahn bewegt, siehe Teil a) der folgenden Abbildung. Die inneren Eckpunkte des VE folgen der durchgezogenen grauen Linie mit dem Radius r1 , die äußeren folgen der gepunkteten grauen Linie mit dem Radius r2 . Für eine Bewegung nach Teil b) würde das VE während der Translation entlang der grauen Linie noch eine Rotation erfahren. Dazu müsste die Tangentialgeschwindigkeit Uθ,2 auf dem äußeren Kreis offensichtlich größer sein, als Uθ,1 auf dem inneren Kreis. In Bild b) ist die Winkelgeschwindigkeit ω auf beiden Radien konstant (angenommen), damit wäre die Tangentialgeschwindigkeit Uθ = ω ∗ r, also Uθ ∝ r. Bei einem Potientialwirbel gilt aber gerade Uθ ∝ r−1 bzw. Uθ = kr−1 k = const. (1) d. h., auf der äußeren Kreisbahn ist die Geschwindigkeit kleiner. Jetzt das anschauliche Beispiel: Verfolgt werden der Einfacheit halber nur zwei Eckpunkte des kleinen VE während ihrer Bewegung auf Kreisbahnen mit r1 bzw. r2 = r1 + ∆r innerhalb eines Potientialwirbels. Aus Gl. 1 folgt für die Position eines Eckpunktes in Polarkoordinaten θ = 2π t t k t = 2π = 2π = 2 t, T L/Uθ 2πr/(kr−1 ) r 1 (2) 1.2 1.2 1 1 1 0.8 0.8 0.8 0.6 y 1.2 y y wenn er zur Zeit t = 0 bei θ = 0 startet (T ist die Umlaufzeit, L der Umfang des Kreises). Zur besseren Ablesbarkeit wurden die Punkte in der folgenden Abbildung mit einer roten Linie verbunden. 0.6 0.6 0.4 0.4 0.4 0.2 0.2 0.2 0 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 x 1 1.2 0 0 0.2 0.4 0.6 0.8 x 1 1.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8 x 1 1.2 Im linken Teil ist r1 = 1 und ∆r = 0.2, in der Mitte bzw. rechts sinkt ∆r auf 0.05 bzw. 0.02. Man erkennt, dass bei kleineren Abständen ∆r die Linie während der Tanslation immer horizontaler bleibt, der Rotationsanteil also abnimmt. Für ein infinitesimal kleines ∆r = dr wird die Linie nicht mehr rotieren. Das entspricht dann der in Teil c) skizzierten Bewegung. 2