FASCHISMUS 1.) Die Lage der kapitalistischen

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"Dominik Steiner" <[email protected]>
FASCHISMUS
1.) Die Lage der kapitalistischen Staaten nach 1918
Bis zum 1.WK beherrschte der Kapitalismus die Welt. Die großen
Industrienationen waren kapitalistisch organisiert. Die übrige
Welt war von diesen Nationen abhängig, wie zB. Kolonien in
Afrika u. Asien oder andere|abhängige Nationen wie zB. Rußland
od. das türk. Reich.
Nach dem 1.WK hatte sich die Lage aber beträchtlich geändert:
1917 siegte in Rußland die sozialistische Revolution. Ein Land
wie Rußland ,daß ein Sechstel der Erde ausmachte brach dadurch
aus dem Herrschaftsbereich des Kapitalismus aus.
Bis dahin gehörten'
42% des Aktienpotentials der Russen ausländischen Banken.
75% der Metallindustrie
65% der Kohle u. Erdölförderung u.
90% der Elektroindustrie wurden von ausländischen Kapital kontrolliert.
Es war dadurch verständlich, daß Nationen wie Frankreich,
England od. die USA Truppen schickten um die Revolution
niederzuwerfen. Diese Interventionen scheiterten jedoch. Als
sehr wichtige indirekte Folge dadurch ergab sich jedoch, daß der
Sieg der Bolschewiki eine gewaltige Ermutigung für die
Arbeiterparteien in den übrigen Ländern war. Es folgte dadurch
eine Welle von großen Streiks u. Revolutionsversuchen in einigen
Ländern wie zB. Italien, Deutschland, Österreich od. Frankreich.
Obwohl diese Revolutionen aber alle letzten Endes scheiterten,
stellte die sozialistische Bewegung von nun an einen starken
Machtfaktor innerhalb der kapitalistischen Staaten dar und war
von nun an eine Bedrohung für das kapitalistische System.
"Dominik Steiner" <[email protected]>
2.) Entwicklung des Faschismus
Zwischen den beiden Weltkriegen bildeten sich in fast allen
europäischen Ländern Gruppen und Bewegungen, die in das
herkömmliche politische Schema schwer einzuordnen waren.
.) Sie protestierten sowohl gegen den Kapitalismus als auch
den marxistischen Sozialismus.
.) Sie bekämpften die bürgerliche Demokratie, wollten aber
keineswegs zur Monarchie zurückkehren.
.) Sie behaupteten konservativ und revolutionär zugleich zu sein
u. stellten dadurch eine merkwürdige Mischung aus Linken und
Rechten Elementen dar.
"FASCHISTEN" nannten sich zunächst jene Gruppen in Italien, die
sich nach 1918 unter dem altrömischen Zeichen der fasces
bildeten. (einem Rutenbündel mit Beil als Symbol der exekutiven
Gewalt) Die besonderen Erfolge dieser Bewegung bewirkte, daß
sich ähnliche Gruppen in anderen Ländern bildeten, auch wenn sie
sich nicht ausdrücklich als faschistisch bezeichneten.
1933 vernichtete in Österreich die christlich-soziale Regierung,
gestützt auf die "Heimwehr" ,die bürgerliche Demokratie und im
gleichen Jahr kamen in Deutschland die Nationalsozialisten an die
Macht.
Auch in anderen europäischen Ländern konnten solche Bewegungen
teilweise beachtliche Erfolge erzielen.
zB.: In Spanien wurde nach einem 3 jährigen Bürgerkrieg 1939
mit Hilfe des italienischen und deutschen Faschismus eine
Diktatur errichtet.
Da es sich beim Faschismus um eine Erscheinung handelte ,die in
allen
Staaten
Europas
auftrat
müßten
allgemeine
gesellschaftliche Ursachen auffindbar sein.
In Italien und Deutschland müssen jedoch besondere Bedingungen
bestanden haben, da dort der Sieg des Faschismus möglich war.
Dazu muß man die soziale Basis genauer betrachten aus welcher
der Faschismus entstand.
"Dominik Steiner" <[email protected]>
Die soziale Basis _
Seinen eigenen Anspruch nach war der Faschismus eine Volksbewegung ,die alle Schichten und Klassen repräsentieren wollte.
Tatsächlich aber dominierten unter seinen Anhängern ganz bestimmte
Sozialgruppen,
während
andere
ihn
überwiegend
ablehnten.
Die erste faschistische Welle setzte gleich nach dem Ende des
1.WK ein. In diesen Jahren kamen die Anhänger hohen Grades
aus
Sozialgruppen,
die
durch
den
Krieg
und
die
Nachkriegskrisen sozial und geistig entwurzelt waren und im
bürgerlichen Leben nicht mehr Fuß fassen konnten:
.) Offiziere der Weltkriegsarmeen, die in den kleinen Heeren
der Friedensperiode keinen Platz fanden aber nach Möglichkeiten
suchten,
ihre
militärischen
Denku.
Verhaltungsformen beizubehalten.
.) Junge Männer, die von Kriegserlebnissen tief beeindruckt
waren, aufregende, abenteuerliche Lebensformen suchten und
die parlamentarische Demokratie als spießbürgerlich u. langweilig betrachteten.
.)
Deklassierte
Existenzen,
denen
die
faschistische
Bewegung eine Möglichkeit der Selbstbestätigung bot.
Aus diesen Gruppen formierte sich der Kader der faschistischen
Parteien. Sie vermittelten die militärisch - autoritären Denku.
Verhaltensweisen
u.
bildeten
die
faschistischen
Kampfverbände, die ihre politischen Gegner durch gezielten
Terror einschüchterten.
Als bloße Sammelbewegung deklassierter Sozialgruppen hätte der
Faschismus jedoch niemals eine so große Bedeutung erlangen
können, sondern wäre auf die Nachkriegsjahre beschränkt
gewesen.
Zu einen dauerhaften politischen Faktor konnte er nur deshalb
werden ,weil die soziale Entwicklung im Kapitalismus in breiten
Schichten ein Potential für den Faschismus schuf.
"Dominik Steiner" <[email protected]>
Seit der Industrialisierung bildeten sich immer mächtigere
Konzerne und Monopole ,die immer mehr kleine Unternehmer in
Abhängigkeit brachten oder gänzlich vernichteten.
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jhd. nahm der Anteil der
Selbständigen kontinuierlich ab.
Die Kleineigentümer in Handel, Gewerbe und Landwirtschaft sahen
ihre Existenzgrundlage dahinschwinden.
Einerseits waren sie gegen Konzerne und Monopole, andererseits
distanzierten sie sich energisch von der Arbeiterschaft und
ihren Organisationen.
Ihnen gegenüber betonten sie ihren Status als Eigentümer,
den sog. "Mittelstand", der sich im Lebensstil deutlich von den
Lohnabhängigen abzugrenzen habe.
Nach 1918 hatte sich die Lage der bürgerlichen Mittelschichten
deutlich verschlechtert.
Dies galt vor allem für Deutschland und Österreich.
Diese Schichten hatten nämlich erhebliche Teile ihrer Ersparnisse
als Kriegsanleihen zur Verfügung gestellt, die sich nach
Kriegsende als verloren erwiesen.
Der eine Teil setzte nun weiterhin sein Vertrauen in die
bürgerlichen Parteien, ein anderer aber wandte sich extremen
Gruppen zu, die eine gewaltsame und radikale Niederwerfung der
nach
1918
immer
stärker
werdenden
sozialistischen
Arbeiterbewegungen verlangte.
Großen Zulauf bekamen die faschistischen Bewegungen auch aus
dem sog. "neuen Mittelstand" und den "freien Berufen" wie kleine
und mittlere Angestellte, Beamte, Ärzte ,Rechtsanwälte u. der
akademische Jugend.
Im deutschen Faschismus zB. waren die Angestellten ,Handwerker,
Kaufleute, Beamte u. freie Berufe als Mitglieder der NSDAP fast
doppelt so stark vertreten wie in der Gesamtheit der Berufstätigen.
Als erwiesen kann zB. auch gelten, daß der überwiegende Teil der
Kleinbauern u. Häusler im Jahre 1932 die NSDAP wählten.
Ähnliches gilt wohl auch von den Millionen Angestellten,
Rentnern kleinen Kaufleuten u. Handwerkern, die zwar ökonomisch
gesehen vielfach auf proletarischer Stufe lebten, sich aber zum
Mittelstand gehörig fühlten.
Generell war zu beobachten, daß die faschistischen Neigungen
der Mittelschichten größer wurden, wenn ihre soziale Stellung
bedroht war.
"Dominik Steiner" <[email protected]>
3.) Die Ideologie des Faschismus
Es können einige Grundmotive unterschieden werden, von denen
jedes
eine
klare
Funktion
hat,
die
aber
erst
im
Zusammenspiel die Eigentümlichkeit und die Wirksamkeit der
faschistischen Ideologie ausmachte.
a.)
Die GEMEINSCHAFTSIDEOLOGIE, zu der auch der Nationalismus zählt.
Die Ideologie der Gemeinschaft hat in einer Klassengesellschaft
immer die Funktion die Interessen der Herrschenden für die
Interessen der Gesamtheit auszugeben.
Wenn nämlich das Volk wirklich eine große Lebens u. Schicksalsgemeinschaft ,wenn der Betrieb eine echte Arbeitsgemeinschaft
darstellt, dann müssen alle bedingungslos zusammenstehen. Dann ist jede Kritik u. jede Opposition volksfeindlich und
somit kriminell.
Der NATIONALISMUS diente dazu, Größe und Ruhm der eigenen
Nation gegenüber anderen Nationen zu verherrlichen und das
bedingungslose Zusammenstehen gegen den "äußeren Feind".
Das die Massen einer solchen Ideologie folgten, mag auf den
ersten Blick verwunderlich erscheinen. Es ist aber zu
bedenken, daß die Herrschenden über wirksame politische und
geistige Machtmittel verfügten, um das Volk in ihren Sinne
zu beeinflussen.
b.)
Die Ideologie
mündeten.
von
der
Autorität,
die
im
FÜHRERPRINZIP
Die Ideologie von Führertum u. starkem Staat schließt an die
Ideologie von Gemeinschaft u. Nation unmittelbar an.
Es galt die Führung so stark wie möglich zu machen und von
allen Störfaktoren frei zu halten. Um das zu gewährleisten,
genügte es nicht, in der politischen Willensbildung Kritik u.
Oppositionen auszuschalten, vielmehr war es erforderlich, die
gesamte Gesellschaft nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam
zu gestalten und in allen gesellschaftlichen Bereichen die
Autorität zu stärken.(Vater, Lehrer,..)
Leitbild dieser Gesellschaftsorganisation ist das Militär mit
seiner straffen Ordnung.
c.) "Dominik
Die EIGENTUMSIDEOLOGIE,
die in einen militanten
Steiner" <[email protected]>
Antikommunismus gipfelt.
Die Verfügungsgewalt über Privateigentum
kleinen Selbständigen vom Lohnabhängigen
deshalb seinen ganzen Stolz ausmacht.
ist es, die
unterscheidet
den
und
Der kleine Bauer ,der kleine Händler und der Handwerker fühlten
sich dem Industriearbeiter auch dann noch gesellschaftlich
überlegen, als ihre Einkommen ebenso niedrig waren. Die
Ideologie des Privateigentums ermöglichte schließlich eine
Front all derer ,die sich zu den Eigentümern zählten.
Diese Front bekämpfte mit äußersten Fanatismus diejenigen,
die das Privateigentum aufheben wollten.
Politisch gesehen kam die gemeinsame Frontstellung so zum
Ausdruck, daß sie sich gegen die Arbeiterorganisationen
richteten und nach der Machtergreifung des Faschismus die
Vernichtung derer bewirkte.
d.)
Die SUNDENBOCKPHILOSOPHIE , die eine einleuchtende Erklärung für
alle Übel dieser Welt liefern sollte und zugleich den Massen
Objekte bietet, an denen sie ihre Aggressionen gefahrlos
entladen konnten.
Der
Faschismus
griff
vorhandene
Vorurteile
auf,
die
teilweise eine lange Tradition hatten und radikalisierten
sie zu einem in sich geschlossenen Weltbild.
Es beruhte auf der schlichten Teilung der Welt in Weiß u. Schwarz
Gut und Böse, Engel und Teufel und nahm damit das Schema uralter
Mythen wieder auf. Der Feind wurde zunächst repräsentiert von
innenpolitischen Gegnern, also vor allem von den Linken, dann
aber auch von anderen Völkern und Rassen.
Der Nationalsozialismus entdeckte den Weltfeind in den Juden
und brachte alle anderen Feindgruppen mit ihnen in Zusammenhang
"Dominik Steiner" <[email protected]>
e.)
Die Ideologie des MILITARISMUS, der die Massen auf den Krieg
vorbereiten sollte.
Für den Faschismus ist das Militär nicht nur Vorbild für politische und soziale Organisationsformen, sondern der Soldat
fungiert als Idealbild des Menschen schlechthin und der Krieg
ist der Höhepunkt menschlicher Selbstverwirklichung.
Vorstellungen wie die Auslese der besten, von Härte und
Verzicht,
von
Männlichkeit
und
Mut,
von
Heldentum
und
Todesbereitschaft, von Zucht und Gehorsam, verbinden sich hier
zu einer Ideologie, in der das Wesen des Faschismus vielleicht
am reinsten zum Ausdruck kommt.
Mussolini schrieb zB.:
" Nur der Krieg bringt alle menschlichen Energien zur höchsten
Anspannung, nur er prägt den Völkern, die den Mut aufbringen,
ihn zu wagen, das Zeichen des Adels auf."
Adolf Hitler berichtete, daß er bei der Nachricht vom Kriegsbeginn "überwältigt von stürmischer Begeisterung in die Knie
gesunken war und den Himmel aus übervollem Herzen dankte....
So, wie wohl für jeden Deutschen, begann nun auch für mich
die unvergeßlichste und größte Zeit meines irdischen Lebens."
ZITAT ENDE
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~.
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